Protokoll - dhp

Werbung
Peter-August-Böckstiegel-Stiftung
Realisierungswettbewerb
Ergänzender Museumsbau
am Peter-August-Böckstiegel-Haus
in Werther (Westf.)
3. Preis
2. Preis
1. Preis
Preisgericht 28.10.2014
Protokolldokumentation
1
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Ausloberin Peter-August-Böckstiegel-Stiftung
Realisierungswettbewerb Ergänzender Museumsbau
am Peter-August-Böckstiegel-Haus in Werther (Westf.)
Preisgerichtssitzung Am 28.10.2014 im Kreishaus Gütersloh
Das Preisgericht tritt um 9.45 Uhr zusammen. Landrat Adenauer begrüßt das Preisgericht und dankt den Anwesenden für ihre Bereitschaft
zur Mitwirkung an diesem Verfahren.
Die Prüfung der Anwesenheit führt zu folgender Zusammensetzung des
Preisgerichtes:
Preisrichter/innen 1. Sven-Georg Adenauer, Kurator, Landrat des Kreises Gütersloh
2. Prof. Dr. Erich Franz, Stellvertr. Vorstandsvorsitzender der Stiftung
3. Marion Weike, Kuratorin, Bürgermeisterin Stadt Werther
4. Hartwig Mathmann, Kurator, Vorstandsvorsitzender Kreissparkasse Halle
5. Ursula Bolte, Vorstandsvorsitzende der Stiftung
6. David Riedel, Künstlerischer Leiter Böckstiegel-Haus
7. Bernhard Bußwinkel, Architekt, Kreis Gütersloh
8. Prof. Gesche Grabenhorst, Architektin, Hannover
9. Susanne Crayen, Architektin, Bielefeld
10. Frank Lohse, Architekt, Dortmund
11. Prof. Ernst-Ulrich Scheffler, Architekt, Frankfurt a.M.
12. Prof. Dr. Andreas Uffelmann, Architekt, Hannover
Stellvertretende 13. Dr. Ulrike Gilhaus, Leiterin LWL-Museumsamt für Westfalen, Münster
Preisrichter/innen 14. Beate Balsliemke, Geschäftsführerin der Stiftung
15. Dr. Jan Honsel, Böckstiegel-Freundeskreis
16. Elke Hardieck, CDU-Fraktion (bis 18.20 Uhr)
17. Ursula Ecks, SPD-Fraktion
18. Thorsten Schmolke, Grüne-Fraktion
19. Johannes Sieweke, FWG-UWG-Fraktion (bis 13.00 Uhr und ab 16.30 Uhr)
20. Hartwig Fischer, Liberale Fraktion
Sachverständige Berater/in 21. Joachim Oehme, Projektsteuerung, Bielefeld
ohne Stimmrecht 22. Dr. Barbara Pankoke, Prakt. Denkmalpflege / Baukultur LWL, Münster
Vorprüfer/in 23. Reinhard Drees, Architekt, Stadtplaner, DHP, Bielefeld
24. Gudrun Walter, Architektin, Stadtplanerin, DHP, Bielefeld
2
E
ä ndz e nndhe ro M
e r-eAiufgaucs th- Bs öpcok srtti ehdae l -lHea uAs l ibn eWe
S reg n
r su st e -u m
Nseb auubaamuP eZtw
r sr tl hoehr
Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wird Frau Prof. Grabenhorst einstimmig zur Vorsitzenden des Preisgerichts gewählt. Die Protokollführung
übernimmt Gudrun Walter.
Die Vorsitzende prüft die Beschlussfähigkeit des Preisgerichts.
Alle zu den Sitzungen des Preisgerichts zugelassenen Personen geben
die Versicherung zur vertraulichen Behandlung der Beratungen und
erklären, keinen Austausch mit den Teilnehmern über deren Arbeiten
außerhalb des Kolloquiums gehabt zu haben.
Die Vorsitzende versichert der Ausloberin, den Teilnehmern und der Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität des Preisgerichts
nach den Grundsätzen der RAW 2004.
Grundsatzberatung, Die Vorsitzende erläutert den vorgesehenen Ablauf des PreisgerichtsVorprüfbericht und Zulassung verfahrens und übergibt das Wort an die Vertreter der Vorprüfung. Frau
der Wettbewerbsarbeiten Walter erläutert den allgemeinen Vorprüfungsbericht.
Von 40 aufgeforderten Teilnehmern wurden 34 Arbeiten fristgerecht
abgegeben. Die geforderten Darstellungsleistungen wurden im Wesentlichen von allen erbracht. Allerdings wird bei zwei Arbeiten das zur
Verfügung stehende Grundstück überschritten. Bei der Arbeit 3004
ist der komplette ergänzende Museumsbau südlich der Schloßstraße
anstelle eines Gewerbebetriebes angeordnet. Bei der Arbeit 3023 wird
der ergänzende Museumsbau aufgeteilt in zwei Gebäude, die zum
einen auf dem nicht zur Verfügung stehenden Flurstück 236 stehen und
zum anderen in direkter Nachbarschaft zum Böckstiegel-Haus auf der
zum Bach hin abfallenden Böschungskante, die von Bäumen gesäumt
wird. Da diese in den beiden Entwürfen überplanten Bereiche in der
Auslobung nicht als überbaubare Flächen zur Verfügung standen, bzw.
ausgeschlossen wurden, empfiehlt die Vorprüfung, die beiden Arbeiten
zum weiteren Verfahren nicht zuzulassen.
Das Preisgericht beschließt daraufhin einstimmig, die Arbeiten 3004 und
3023 von der Bewertung auszuschließen und die übrigen 32 Arbeiten
zuzulassen.
Im anschließenden Informationsrundgang werden die zugelassenen Arbeiten durch Herrn Drees und Frau Walter im Zusammenhang mit dem
fachlichen Vorprüfbericht vorgestellt und wertfrei erläutert.
3
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Bewertung der Daraufhin werden die gewonnenen Eindrücke aus dem InformationsWettbewerbsarbeiten rundgang für die Bewertung zusammengetragen. Unter Heranziehung
der Beurteilungskriterien aus der Auslobung unter den Überschriften
„Gestaltung – Funktion – Wirtschaftlichkeit“ werden folgende ergänzende Aspekte bei den Arbeiten zu diskutieren sein:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Auffindbarkeit und Situation des Ankommens
Umgang mit der Topographie
Geschossigkeit Baukörper
Typologie
Blickbeziehung zwischen Böckstiegel-Haus und ergänzendem
Museumsbau
Bedeutung der Wiese / des Feldes als authentisches Umfeld des
Böckstiegel-Hauses
Angemessenheit im äußeren Erscheinungsbild
Grundrissorganisation im Inneren und Lichtführung
Bezug von Innen nach Außen – insbesondere hinsichtlich Café und
Museumspädagogik
Wirtschaftlichkeit und Betriebskosten
Im ersten Wertungsrundgang werden 13 Arbeiten einstimmig ausgeschieden, die in einzelnen wesentlichen oder mehreren diese Aspekte
das Preisgericht nicht überzeugen können:
Erster Rundgang 3007
3020
3032
3009
3021
3033
3010
3026
3034
3015
3029
3016
3031
(Mittagspause 13.00 – 13.45 Uhr)
Die vertiefte Diskussion der verbliebenen 19 Arbeiten führt im zweiten
Rundgang zum Ausschluss weiterer 14 Arbeiten (einstimmig bzw. mit
dem angegebenen Abstimmungsverhältnis):
Zweiter Rundgang 3001
3011
3019
3003
3012 (8:4)
3024 (11:1)
3005
3014
3027
3006 (10:2)
3017
3028
3008
3018 (11:1)
Bei mehreren Arbeiten wird die Südansicht von der Schloßstraße aus
vermisst, insbesondere vor dem Hintergrund der Fragestellung des Ankommens. Bei der Arbeit 3017 irritiert die scheinbare Abweichung des
Modells vom Plan.
4
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
In der engeren Wahl verbleiben somit folgende 5 Arbeiten, die vom
Preisgericht schriftlich beurteilt werden:
Engere Wahl 3002
3013
3022
3025
3030
Die Beurteilungen werden in Anwesenheit des gesamten Preisgerichtes
vor den Arbeiten verlesen, korrigiert und freigegeben (s. Anhang).
Die Arbeiten werden nochmals eingehend und vergleichend diskutiert.
Sie spiegeln mit ihren unterschiedlichen Entwurfsansätzen das Spektrum der möglichen Alternativen und zeigen somit für die komplexen
Rahmenbedingungen im Kontext des Böckstiegel-Hauses auch unterschiedliche Lösungen mit jeweils anderer Schwerpunktsetzung auf.
Insbesondere die Lage auf dem Grundstück und damit die Distanz zum
Böckstiegel-Haus, die Wirtschaftlichkeit des Entwurfes auch im Hinblick auf die Unterhaltung und Bewirtschaftung im Museumsbetrieb,
das Erscheinungsbild von der Schloßstraße aus in Verbindung mit der
Zugangssituation und der Ensemblewirkung waren dabei nochmal wichtige Kriterien.
Das Preisgericht kommt zu folgender Platzierung und Preisvergabe:
Rangfolge und 4. Rang / Anerkennungen
vergebene Preise 3. Rang / 3. Preis
2. Rang / 2. Preis
1. Rang / 1. Preis
3013 und 3025
3030
3022
3002
(einstimmig)
(einstimmig)
(11:1)
(9:3)
Da die Auslobung bei 40 Arbeiten von 4 Preisen und 2 Anerkennungen
ausgegangen war, muss die Wettbewerbssumme neu aufgeteilt werden.
Dies erfolgt einstimmig:
1. Preis
2. Preis
3. Preis
Anerkennung
Anerkennung
6.000 €
5.000 €
4.000 €
1.500 €
1.500 €
3002
3022
3030
3013
3025
Empfehlung des Preisgerichtes Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin einstimmig, die Verfasser der
mit dem 1. Preis ausgezeichneten Arbeit mit der weiteren Bearbeitung
zu beauftragen. Dabei sollte die Lage des Gebäudes hinsichtlich eines
etwas größeren Abstandes zum östlichen Waldrand (Sichtachse zum
Böckstiegel-Haus) überprüft werden.
5
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Abschluss des Preisgerichts Die Vorsitzende bittet um die Entlastung der Vorprüfung und bedankt
sich für die sorgfältige Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens.
Sie dankt den Mitgliedern des Preisgerichtes für die gute und konstruktive Diskussion und der Stiftung für die Durchführung eines Wettbewerbes zur Lösungsfindung.
Frau Prof. Grabenhorst gibt den Vorsitz an die Ausloberin zurück.
Herr Adenauer bedankt sich seinerseits beim Preisgericht und richtet
seinen besonderen Dank an die Vorsitzende für die souveräne Sitzungsführung. Er zeigt sich überzeugt, mit der Preisgerichtsentscheidung das
Projekt des ergänzenden Museumsbaus am Böckstiegel-Haus voranbringen zu können.
Die Anonymität des Verfahrens wird durch das Verlesen der Verfassererklärungen aufgehoben (s. Anhang).
Die Sitzung endet um 19.30 Uhr.
Gütersloh, den 28.10.2014
Das Preisgericht (Unterschriften s. Teilnehmerliste im Original)
Ausstellung der Ausstellungseröffnung / Preisübergabe
Wettbewerbsarbeiten am 4.11.2014 um 18.00 Uhr im Kreishaus Gütersloh,
Herzebrocker Straße
Dauer der Ausstellung bis zum 14.11.2014
Öffnungszeiten:
Mo – Mi
7.30 – 16.30 Uhr
Do
7.30 – 17.30 Uhr
Fr
7.30 – 14.30 Uhr
6
1. Preis
Tarnzahl 3002
Kennzahl 876893
h.s.d.architekten bda
Prof. Dipl.-Ing. André Habermann,
Architekt
Dip.-Ing. Christian Decker,
Architekt
Lemgo
Fachplaner:
Energiekonzept, Bauphysik
Prof. Dipl.-Ing. Volker Huckemann
Salzkotten-Verne
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Beurteilung durch das Preisgericht
Der quadratische, eingeschossige Baukörper ist geschickt platziert. Seine Qualität erschließt sich beim genauen Betrachten:
- Er ist von der Straße aus gut nutzbar.
- Er hält respektvollen Abstand zum Böckstiegel-Haus, ohne es zu
verdecken.
- Er bildet mit der Waldkante und der gegenüberliegenden
Straßenbebauung einen gefassten Eingangsbereich.
Der scheinbar einfache Baukörper bietet durch die geometrisch eingebundenen Außenwände ein sehr fein differenziertes Erscheinungsbild.
Große Öffnungen auf der Eingangsseite und in der Blickachse zum
Böckstiegel-Haus sorgen für eine selbstverständliche Verbindung mit
der Landschaft. Zudem entstehen überdachte Bereiche, die vor zu viel
Sonne oder Regen schützen.
Der Grundriss ist richtig organisiert. Durch sparsame Anordnung von
Verkehrsflächen gelingt es, das Foyer großzügig zu dimensionieren.
Als Sammelplatz für Museumsführungen wirkt es glaubwürdig. Für
Veranstaltungen und Vorträge kann es mit der Museumspädagogik
zusammengeschlossen werden, ohne dass Ausstellungsfläche dafür in
Anspruch genommen werden muss.
Die Ausformung des Daches korrespondiert mit der Inszenierung der
Räume. An der höchsten Stelle ist ein Oberlicht angeordnet, das wie
ein Leuchtkörper in den Raum hineingezogen ist und dadurch die Möglichkeit bietet, zur Raumteilung herangezogen zu werden. Der für die
gesamte Außenhaut vorgeschlagene heimische Sandstein eignet sich
sehr gut für eine präzise Ausformung der scharfkantigen Konturen. Die
gewählte Stahlbetonkonstruktion ist aufgrund ihrer kurzen Spannweiten wirtschaftlich.
Der Entwurf bietet eine überzeugende Umsetzung des geforderten Programms. Er scheint in dem vorgegebenen finanziellen Rahmen realisierbar zu sein.
7
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
8
2. Preis
Tarnzahl 3022
Kennzahl 238832
Profs. Spital-Frenking + Schwarz
Architekten
Lüdinghausen
Mitarbeiterin: Jana Hohmann
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Ziel dieser Arbeit ist die Verknüpfung von Landschaft, dem bestehenden Böckstiegel-Haus und dem Museumsneubau als Gesamtensemble.
Ein sowohl typologisch angepasster als auch modern und abstrakt
erscheinender Neubauentwurf soll auf den besonderen Ort und auf den
besonderen Inhalt hinweisen.
Der Entwurfsansatz wird von der Denkmalpflege sehr begrüßt.
Städtebaulich entwickelt der Neubau, gelegen an der südwestlichen
Grundstücksgrenze, die sich abwechselnde Straßenbebauung durch
große Gehöfte gut weiter.
Der Haupteingang mit einigen Einstellplätzen ist durch einen markanten
Giebel hervorgehoben. Die vorgeschlagene Dachform, ein Wechsel von
hohen und niedrigen Dächern, auch mit Flachdachanteilen, passt sich
gut in die Umgebung ein und ordnet sich der Landschaft unter.
Die innere Öffnung vom Eingang mit Blick auf das Böckstiegel-Haus
verbindet den Neubau mit seiner Umgebung. Hier im Eingangsbereich
liegen die Kasse, der Shop und das Café, das auch außerhalb der Museumszeiten betrieben werden kann. Auch von der Außenterrasse hat
der Besucher einen Blick auf die Wiese und das Denkmal. Die einzelnen Funktionsbereiche liegen einfach und gut organisiert auf einem
Geschoss. Eine zur Straße und zu großen Teilen der weiteren Fassade
weithin geschlossene Holzkonstruktion soll ein gutes Innenklima gewährleisten und damit auch die Sicherheit an diesem etwas entlegenen
Museumsstandort. Die vorgeschlagene Hüllflächenklimatisierung und
die dunkle Holzfassadenfläche werden kritisch gesehen und bedürfen
der weiterführenden Diskussion.
Wirtschaftlich liegt der Entwurf im oberen Bereich.
Hervorzuheben ist jedoch die hervorragende Architekturqualität, sowohl in der städtebaulichen Disposition als auch in der funktionalen
und gestalterischen Ausbildung. Der Entwurf erfüllt auch hinsichtlich
der Angemessenheit architektonischer Mittel in besonderer Weise die
Erwartungen des Auslobers.
9
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
10
3. Preis
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Positionierung des Erweiterungsbaus wird positiv bewertet, da er
den Blick auf das Geburtshaus freilässt, sich jedoch gleichzeitig in seiner
Architektursprache zurückhält und die vorhandene historische Erschließung weiterhin nutzt. Durch die Anordnung der Gebäude lässt sich
eine attraktive Eingangs- sowie Platzsituation mit Aufenthaltsqualitäten
erahnen. Organisatorisch wird die räumliche Nähe ebenfalls begrüßt.
Die Nähe zum Geburtshaus sollte allerdings überprüft und ggf. vergrößert werden, um das Alleistellungsmerkmal des historischen Gebäudes
Tarnzahl 3030
zu erhalten.
Kennzahl 915453
Auch durch die Staffelung der Gebäudehöhen der drei aneinandergeTherese Strohe Michael Ullrich reihten Baukörper und die Ausnutzung der Hangsituation ordnet sich
der Neubau unter und duckt sich in die Topographie. Die Wahl des
Architekten
dezenten Fassadenmaterials passt zur Architektur, erfordert allerdings
Therese Strohe Architektin
eine sorgfältige Ausführung im Detail.
Michael Ullrich Architekt
Die Erschließung des Erweiterungsbaus ist logisch am Platz und in guter
Berlin
Nähe zum Bestandshaus angeordnet. Der Besucher wird direkt zum
Tresen geleitet, der gleichzeitig der Bewirtung des Cafés dient. Daran
Mitarbeiter/innen:
schließt sich die Museumspädagogik an, die mit einer großen FensterFranziska Weidenhagen
öffnung die Landschaft hinein fließen lässt und auf keinen Fall kleiner
Michael Amann
ausfallen sollte. Der Besucher wird von dem Empfangstresen direkt in
Ulrike Pollok
den Ausstellungsbereich geführt, der durch seinen Zuschnitt eine gute
Nutzung gewährleistet.
Modellbau: Torsten Weber
Die vorgeschlagenen Erweiterungsflächen (Vortragssaal und AusstelFachplaner: Landschaftsarchitektur lungsfläche) sind organisatorisch sehr gut angeordnet und ergänzen
den Baukörper sinnvoll. Insgesamt ist die Grundrissorganisation logisch,
JUCA architektur und
kommt ohne große Verkehrsflächen aus und erscheint daher wirtschaftlandschaftsarchitektur
Judith Brücker Carolin Fickinger GbR lich. Da die Technikräume im Untergeschoss untergebracht sind, wird
der Flächenverbrauch minimiert.
Berlin
11
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
12
Anerkennung
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf besticht durch die unmittelbare Nähe zum BöckstiegelHaus, ohne dass er diesem seinen Raum nimmt und unter weitgehendem Erhalt der Streuobstwiese. Durch eine geschickte Gebäudestellung
entsteht eine gemeinsam nutzbare Vorplatzsituation mit hoher Aufenthaltsqualität und Zentralität. Dem Baudenkmal wird seine zentrale
Stellung erhalten. Der Museumsneubau entwickelt sich entlang des
westlichen Waldsaumes und gräbt sich in das Gelände ein. Durch eine
geschickte Untergliederung des Baukörpers in das Museumsfoyer mit
Kasse, Café und Museumspädagogik und den drei angegliederten,
gestaffelten Ausstellungspavillons, die sich sukzessive in das Gelände
eingraben, entsteht ein den Waldsaum begleitender Spannungsbogen.
Die turmartige Überhöhung der Ausstellungs-Eckbereiche als Lichtanker
ist sehr markant. Die funktionale Anordnung und Abfolge bei durchgehend barrierefreien Grundflächen sind stimmig und effektiv. Insbesondere der Bereich der Museumspädagogik bietet in seiner Orientierung
zum Böckstiegel-Haus, zu Hofflächen und Waldsaum eine hohe Wertigkeit.
Tarnzahl 3013
Die hintereinander geschaltete klare Abfolge der drei AusstellungsbeKennzahl 880125
reiche ist von hoher Funktionalität und lässt flexible Nutzungen mit
großem Hängepotential für Ausstellungsflächen zu. Die LichteinbrinHauer Dipl.-Ing. Architekten BDA gung im Bereich der Lichttürme ist hochwertig in der Lichtführung
Gütersloh
und der Schaffung punktueller Ausblicke. Hier ergibt sich aufgrund
der Höhe auch die Möglichkeit der Anbringung hochformatiger Bilder.
Mitarbeiter/in:
Die Technikräume sind im rückwärtigen Bereich zentral und mit kurzen
Wegen untergebracht. Die Andienung als solche erscheint zunächst
Martin Schenke
folgerichtig. Jedoch stellt sich die Frage der Anfahrbarkeit mit größeren
Jennifer May
Wagen.
Die Fassade wird hochwertig mit einem Verblendmauerwerk aus geVisualisierung:
sägtem Bruchstein ausgebildet und harmonisch ergänzt durch hell
Loomn Architekturvisualisierung
eingefärbte Sichtbetonstützen.
Die Anforderungen an das Raumprogramm werden eingehalten. In
Modellbau:
seinen Kenndaten bezüglich Nutzflächen und Bruttorauminhalt liegt
Mijalski + Nasarian GmbH
der Entwurf im höheren Mittelfeld.
Der Entwurf dürfte aufgrund der
ebenerdigen Bespielbarkeit und
Nähe zum Altbau in seiner Personalkostenstruktur günstig sein.
Durch die durchdachte natürliche
Lichtführung wird ebenfalls eine
wirtschaftliche Unterhaltung unterstützt.
Insgesamt handelt es sich um
einen sensiblen städtebaulichen
Entwurf von hoher Funktionalität,
der der Entwurfsaufgabe in hohem
Maße gerecht wird.
13
Anerkennung
Aussenbereich Café
Eingang
4 Besuchercafé
2 Kasse/Shop
Museumspäd.
1 Ausstellungsfläche
Anlieferung
3 Gaderobe
7 Depot/klimastabil
Aussenbereich Mus.
10 Technik
9 Werkstatt
8 Depot/Lager
5 Sani.
Anschluss Erweiterung
Schloßstraße
Tarnzahl 3025
Kennzahl 201403
Penkhues Architekten
Kassel
Mitarbeiter:
Jonathan Scheder
Erti Ramaliu
6 Museumspädagogik
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf verortet den Museumsneubau auf dem höchsten Punkt
des Grundstücks, parallel zur Schloßstraße, etwa mittig an der Grundstücksgrenze und bildet die Adresse. Dieses ist der Ort, von dem aus
Böckstiegel sein Elternhaus häufig gemalt hat. Das Böckstiegel-Haus
steht somit frei und unberührt. Die Streuobstwiese verknüpft das Haus
mit dem Museum.
Der Entwurf besteht aus zwei parallelen Gebäuderiegeln aus Ziegelstein, die in sich und in ihrer Höhe leicht gestaffelt sind, wodurch ein
skulpturaler Charakter geschaffen wird. Das neue Museum steht kraftvoll und eigenständig wie eine Mauer an der Straße. Die Erschließung
erfolgt über einen bescheidenen, sensibel geführten Fußweg. Die Fassade öffnet sich an den Nord-Ost-Ecken und stellt so die Sichtbeziehung
zum Böckstiegel-Haus her.
In den beiden Riegeln sind die Funktionen klar gegliedert. Im Süden
haben die dienenden Räume abschirmenden Charakter. Der Ausstellungsraum selbst ist flexibel und gut bespielbar. Ein Fenster gibt als
„Große Neugierde“ den Blick auf das Böckstiegel-Haus frei. Foyer und
Museumspädagogik sind richtig angeordnet, jedoch nicht miteinander
koppelbar.
Das Raumprogramm ist exakt erfüllt; die Erweiterung ist einfach möglich. Die Gebäudekennwerte versprechen hohe Wirtschaftlichkeit. Die
vorgeschlagenen soliden Materialien und die einfache Baukonstruktion
mit massiven Wänden, bekiestem Flachdach, Ziegelvormauerschale,
Holz-Alu-Fenstern und Estrich-Fußboden stehen für Nachhaltigkeit.
Kritisch gesehen wird der weite Weg von den Behinderten-Stellplätzen
zum Eingang.
An der geschlossenen Fassade könnten Ausstellungsbanner befestigt
werden.
Insgesamt eine schöne, gelungene und angemessene Arbeit.
14
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3001
Kennzahl: 110910
Peter Pütz, Dipl.-Ing. Architekt
Berlin
Tarnzahl: 3003
Kennzahl: 462092
KENKMANN ARCHITEKTEN
Markus Kenkmann, Dipl.-Ing. Architekt
Wuppertal
Tarnzahl: 3005
Kennzahl: 463725
LSK-Architekten
Lube I Schoppa I Krampitz-Mangold
Michael Lube, Architekt
Thomas Schoppa, Architekt
Ulrich Krampitz-Mangold, Architekt
Darmstadt
Mitarbeiter: Matthias Scheer
Tarnzahl: 3006
Kennzahl: 140909
Löser Lott Architekten GmbH
Katharina Löser, Dipl.-Ing. Architektin
Berlin
Mitarbeiterin: Julia von Reden
15
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3007
Kennzahl: 111993
Ulrich Farthofer, Architekt
Freilassing
Mitarbeiterin: Anastasia Pass
Tarnzahl: 3008
Kennzahl: 636147
Schlattmeier Architekten
Karsten Schlattmeier, Dipl.-Ing. Architekt BDA
Herford
Mitarbeiter: BSc Artur Mastel
Fachplaner: Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Grage
Gesellschaft für Tragwerksplanung GmbH, Herford
Tarnzahl: 3009
Kennzahl: 100001
Modersohn & Freiesleben - Architekten
Prof. Dipl.-Ing. Johannes Modersohn, Architekt
Dipl.-Ing. Antje Freiesleben, Architektin
Berlin
Mitarbeiter/in: Daniel Groß, Nora Prahm, Martin Keckeis
Modellbau: Modellbau Milde, Berlin
Tarnzahl: 3010
Kennzahl: 250913
schneiderarchitektur
Michael Schneider, Dipl.-Ing. Architekt
Koblenz
Mitarbeiter/in: Jasmin Pipahl (M.A.),
Julian Walter (B.A.), Nicole Schuster (B.A.)
16
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3011
Kennzahl: 874591
Kurscheid + Partner Architekten GbR
Detlef Wiegand, Dipl.-Ing. Architekt BDA
Dorsten
Freier Mitarbeiter: Jens Hüsemann (B.A.)
Modellbau: Jens Hüsemann (B.A.)
Tarnzahl: 3012
Kennzahl: 315729
Vukoja Goldinger Architekten
Ivana Vukoja, Dipl.-Ing. Architektin SIA
Gregor Goldinger, Dipl.-Ing. Arch. SIA
Zürich
Mitarbeiter: Jon Garbizu Etxaide
Modellbau: Zaborowsky Modellbau
Fachplaner: Pirmin Jung, Ingenieure für Holzbau AG,
Rain (Schweiz)
Tarnzahl: 3014
Kennzahl: 482042
Hjp architekten
Prof. Dipl.-Ing. Jürgen Hauck, Architekt
Dipl.-Ing. Herbert Osel, Architekt
Giessen
Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Nikolas Savic,
Dipl.-Ing. Bastian Sevilgen, Dipl.-Ing. Maximilian Niggl,
Dipl.-Ing. Tobias Bloh
Visualisierung: Dipl.-Ing. Tobias Bloh
Modellbau: Modellwerk Weimar
Tarnzahl: 3015
Kennzahl: 140001
drewes+strengearchitektenbda
Prof. Dipl.-Ing. Frank Drewes, Architekt
Dipl.-Ing. Martin Strenge, Architekt
Bielefeld
Mitarbeiter: Bernd Benkel, Roman Thielemann,
Norman Rackisch, Wolfgang Dievernich
Modellbau / Visualisierung: Thorben Hanisch
17
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3016
Kennzahl: 284374
Abelmann Vielain Pock
Architekten BDA
Prof. Dipl.-Ing. Renate Abelmann, Architektin
Dipl.-Ing. Walter Vielain, Architekt
Berlin
Modellbau: Monath + Menzel, Berlin
Tarnzahl: 3017
Kennzahl: 230161
BK_Architekten
Dipl.-Ing. Bernward Kraus, Architekt BDA
Frankfurt am Main
Mitarbeiter: Benjamin Ruland,
Jedrzej Jan Nowak (Visualisierung)
Modellbau: Scale Architekturmodelle,
Frankfurt am Main
Fachplaner: Techn. Gebäudeausrüstung
Pahnke + Partner Ingenieur-GmbH, Karben
Tarnzahl: 3018
Kennzahl: 315412
N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA
Clemens Nuyken, dipl. Arch. ETH
Christoph von Oefele, dipl. Arch. ETH
München
Mitarbeiter/innen: Dipl.-Ing. Luise Leon Elbern
Sean Simpson, MSc. Architekt BA
Carolin Blaim, cand. Arch.
Sebastian Strobl, cand. Arch.
Tarnzahl: 3019
Kennzahl: 210394
sTudio 211
Astrid Kirchner, Freie Architektin
Stuttgart
Visualisierung: David Kirchner
18
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3020
Kennzahl: 240585
Siegbert Feldmeier, Architekt BDA
Münster
Mitarbeiterin: Anna Beuchel
Tarnzahl: 3021
Kennzahl: 426321
Pier7 architekten gmbh
Alexander Pier, Dipl.-Ing. Architekt
Düsseldorf
Mitarbeiter/in: Dipl.-Ing.Max Gunst,
B. A. Jelena Kremer
Tarnzahl: 3024
Kennzahl: 212913
Birgit Wessendorf Architekten
B. Wessendorf, Dipl.-Ing. Architektin
Berlin
Freier Mitarbeiter: Pedro Coehlo, Architekt
Visualisierung: Filip Gebka
Fachplaner: Lichtplaner:
Lichtkunstlicht AG, Andreas Schulz, Berlin
Tarnzahl: 3026
Kennzahl: 170809
PLANAMT
Simon Lütgemeyer, Dipl.-Ing. Architekt
Berlin
19
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3027
Kennzahl: 321321
SCHOEPS & SCHLÜTER Architekten GmbH
Manfred Schoeps, Architekt BDA
Martin Schlüter, Architekt BDA
Münster
Mitarbeiter/innen: M.A. Anne Büscher,
Dipl.-Ing. Tobias Haverbeck, M.A. Karina Siemer,
Dipl.-Ing. Noah Tieben, Titus Wiehagen (Student)
Modellbau: BLIXT & FRIENDS Design Architektur
Christian Jochheim, Schwerte
Tarnzahl: 3028
Kennzahl: 181085
Norbert Frede, Dipl.-Ing. Architekt
Münster
Mitarbeiter: Johannes Baenisch, Johannes Holtkamp
Tarnzahl: 3029
Kennzahl: 618286
Lukas Baumewerd, Architekt BDA
Köln
Mitarbeiterinnen: Antje Sauermann, Ines Gruszka
Modellbau: Dieter Coellen
Tarnzahl: 3031
Kennzahl: 124578
Vedder+Bernders Architekten BDA
Anselm Vedder, Dipl.-Ing. Architekt BDA und Stadtplaner
Peter Berndes, Dipl.-Ing. Architekt BDA
Menden
Mitarbeiter/in: Carl Obst, Christina Schlenz,
Alexander Baierle, Dirk Sommer
Modellbau: MNP Modellbau Dortmund
Fachplaner: Ingenieurbüro für technische Gebäudeausrüstung, Dipl.-Ing. Michael Heering, Menden
Tragwerksplanung: DRAHEIM Ingenieure Planungsgesellschaft mbH, Hamm
20
E r g ä n z e n d e r M u s e u m s b a u a m P e t e r- A u g u s t - B ö c k s t i e d e l - H a u s i n We r t h e r
Tarnzahl: 3032
Kennzahl: 875914
Prof. Christoph Mäckler Architekten
Frankfurt am Main
Mitarbeiter: Mathias Eicher, Torben Kohls
Modellbau: Monath und Menzel Modellbau, Berlin
Tarnzahl: 3033
Kennzahl: 050200
Stefan Giers
Dipl.-Ing. Architekt und Stadtplaner
München
Tarnzahl: 3034
Kennzahl: 020101
Rainer Mebus, Architekt
mit Boris Schebesch
Hamburg
Wettbewerbsablauf
Bewerbungsfrist
16.05.
Losziehung
Versand der Unterlagen
Kolloquium
Abgabe Planunterlagen
Abgabe Modell
Preisgericht
Ausstellungseröffnung
- 26.05.2014
27.05.2014
04.06.2014
17.06.2014
12.09.2014
19.09.2014
28.10.2014
04.11.2014
Auslober:
Peter-August-Böckstiegel-Stiftung
c/o Kreishaus Gütersloh
Herzebrocker Str. 140
33334 Gütersloh
www.boeckstiegel-haus.de
Wettbewerbsbetreuung:
Drees & Huesmann . Planer
Vennhofallee 97
33689 Bielefeld
www.dhp-sennestadt.de
Herunterladen