Gute Werbung muss Ziele bedienen

Werbung
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Gute Werbung muss Ziele bedienen
Interview mit Marketing-Experte Professor Doktor Markus Voeth
Seit 2002 ist Professor Doktor Markus Voeth Inhaber
des Lehrstuhls für „Marketing I“ im Institut für Marketing und Management
der Universität Hohenheim. Im Interview mit Redakteur Alexander Hauber
erklärt er nicht nur, was
gute Werbung ausmacht,
sondern auch, wie ein Unternehmen zur Marke wird
oder warum deutsche Unternehmen im Ausland mit
deutschsprachigen Slogans
auf Kundenfang gehen.
Außerdem wagt Professor
Voeth eine Prognose, wie
sich Werbung in den kommenden Jahren entwickelt
– denn im Oktober des vergangenen Jahres hat das
Internet das Fernsehen als
größten Umsatzträger im
Unterhaltungs- und Medienmarkt abgelöst.
Welchen Stellenwert nimmt Werbung in Tageszeitungen und Anzeigenblättern ein?
Selbstverständlich einen großen.
Traditionell finanzieren sich Tageszeitungen und Anzeigenblätter mehr oder weniger stark durch
Werbung. Viele Leser schätzen
diese Werbung auch sehr. Denn
Werbung will ja nicht nur beeinflussen, sondern zunächst einmal
vor allem informieren. Und für
diese Aufgabe ist die Werbung in
etwa Tageszeitungen sehr gut geeignet, da sie zeitpunkt- und
raumgenau eingespielt werden
kann.
Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers
vom Oktober 2012 hat das Internet
das Fernesehen als größten Umsatzträger im Unterhaltungs- und
Medienmarkt abgelöst. Wie wird
sich die Werbung in den kommenden Jahren entwickeln?
Herr Voeth, was macht gute Werbung aus?
Gute Werbung liegt dann vor,
wenn mit der Werbung ein vorgegebens Ziel erreicht wird. Dieses
kann zum Beispiel darin bestehen, dass auf ein neues Produkt
aufmerksam gemacht wird, Interesse an einer Marke geweckt
wird, beim Kunden der Wunsch,
das Produkt zu kaufen, ausgelöst
wird oder aber auch ein wirklicher
Kaufakt ausgelöst wird. Kurzum:
Gute Werbung ist nicht das, was
gefällt, sondern das, was Ziele bedient. Das wird oft verwechselt.
Früher wurden zum Beispiel bei
den Werbeslogans oft gereimt. Was
sind die aktuellen Trends in der
Branche?
Früher war die Werbung viel uniformer. Man machte dies oder das
– und zwar durchgängig. Heute
wird der Kunde von Werbung tagtäglich überrollt. Überall begegnet einem Werbung, von früh bis
spät. Daher muss es die Aufgabe
von Werbung sein, die Informationsüberflutung, der sich Kunden
ausgesetzt sehen, zu überwinden.
Professor Doktor Markus Voeth spricht im Interview über aktuelle Trends in der Werbebranche und was
wirklich gute Werbung ausmacht.
(Foto: privat)
Und das kann nicht dadurch gehen, dass man genauso wie der
Wettbewerber wirbt. Stattdessen
muss man ständig bemüht sein,
andere Wege zu gehen, um von
Kunden überhaupt noch wahrgenommen zu werden.
Wie wird ein Unternehmen zur
Marke und warum entscheiden
sich viele Verbraucher für Markenprodukte?
Zu einer Marke wird man, indem
man kontinuierlich für ein be-
stimmtes Leistungsversprechen
geradesteht und dieses Leistungsversprechen den Kunden fortlaufend kommuniziert. Das honoriert der Kunde, indem er die Marke der Nicht-Marke häufig vorzieht. Denn bei einer Marke kann
er sich darauf verlassen, dass diese für ein bestimmtes Versprechen einsteht.
Im Ausland werben zahlreiche
deutsche Hersteller mit deutschsprachigen Slogans. Audi spricht
etwa von „Vorsprung durch Tech-
2013
DER KOMPAKTE KÖNNER.
adHIG8dIed 9ID hlP 7W]2AH]/ gE6 ! d`3_Ja
hPMMi1
nik“ und Volkswagen wirbt mit
„Das Auto“. Hat das Siegel „Made
in Germany“ immer noch Strahlkraft?
In vielen Branchen ist das so. In
einer Welt, wo Kunden zwischen
vielen verschiedenen Produkten
von vielen verschiedenen Anbietern wählen können, suchen Kunden nach Ankern für ihre Beurteilung von Produkten und Leistungen. Dazu können Herkunftslandbezeichnungen wie „Made in
Germany“ dienen.
Durch das Internet, aber auch andere neue Medien- und Werbeformen ist die Welt bunter geworden. Unternehmen stehen heute
viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Kunden anzusprechen. Daher ist es sehr schwer, seriöse Prognosen abzugeben. Zwei
Trends kann man allerdings übergreifend ausmachen: Zum einen
wird die Werbung individueller.
Alle Kunden mit der gleichen Botschaft über die gleichen Kanäle
anzusprechen, ist mit zu vielen
Streuverlusten verbunden. Stattdessen geht der Trend dazu, dass
Werbung spezifischer, ja individuell wird. Und hier hilft das Internet, aber auch das Smartphone
in besonderer Weise. Da hierdurch Werbeinhalte sehr stark an
dem Informationsinteresse und
dem Standort von Kunden ausgerichtet werden können. Zum anderen wird Werbung vernetzter.
Die Zeiten, wo man im Fernsehen
andere Werbung sah, als man im
Radio hörte oder in den Printmedien sah, sind zunehmend vorbei.
Die Kunst ist es, den Kunden über
alle Kanäle der Kommunikation
in abgestimmter Form anzusprechen. Denn nur so hat man eine
Chance, ihn zu erreichen beziehungsweise eine Kommunikationswirkung auszulösen.
1979
2
Editorial
V
ielleicht stöhnen Sie,
wenn Sie den Begriff Werbung hören, weil Sie automatisch zuerst an den nervigen
Werbeblock im TV denken,
der die Spannung im Samstagabendkrimi zunichte gemacht
hat. Dabei soll Werbung in erster Linie informieren, zum
Beispiel über tolle Angebote,
Veranstaltungen oder RabattAktionen. Mit unserer Sonderveröffentlichung „Damals und
heute“ zeigen wir einen weiteren Aspekt von Werbung auf,
denn dank der historischen
Anzeigen in dieser Beilage
können wir einen Blick in die
Vergangenheit werfen – denn
Werbung ist und war immer
auch ein Spiegel der Zeit. In
den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich viel geändert
und so wie sich die Mode in
dieser Zeit stets gewandelt hat,
so war auch die Werbung immer wieder anderen Trends
unterworfen. Und was im Jahr
1963 der letzte Schrei und
technisch auf dem aktuellsten
Stand war, ist heute meist
schon längst überholt. Dennoch besitzen die historischen
Anzeigen einen ganz besonderen Charme. Und vielleicht
kommen Sie beim Betrachten
der einen oder anderen Reklame ins Schmunzeln – denn
mit den teils ulkigen Slogans
würde sich heutzutage wohl
kaum noch jemand hinter
dem Ofen hervorlocken lassen. Kommen Sie mit auf eine
kleine Zeitreise und erleben
Sie Werbung – damals und
heute.
Alexander Hauber
Ereignisse im
Jahr 1963
Élysée-Vertrag: Am 22. Januar
wird im Pariser Élysée-Palast der
deutsch-französische Freundschaftsvertrag von Kanzler
Adenauer und dem französischenStaatspräsidentenCharles
de Gaulle unterzeichnet.
Berliner Rede: „Ich bin ein
Berliner“, sagt John F. Kennedy während seines Besuchs in
Berlin. Er hält seine berühmte
Rede anlässlich des 15. Jahrestags der Berliner Luftbrücke.
Kurze Zeit später, am 22. November, wird er in Dallas Opfer eines tödlichen Attentats.
Wunder von Lengede: Am 24.
Oktober kommt es zu einem
Unglück in der Eisenerzgrube
in Lengede-Broistedt. Zunächst besteht nicht viel Hoffnung, die 129 Bergarbeiter lebend zu retten. Doch dank des
Einsatzes von bis zu 1000 Helfern können 100 Kumpel gerettet werden.
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Impressum
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V.i.S.d.P.
Dr. Rainer Wiese
Redaktion
Alexander Hauber
Andrea Kombartzky
Bettina Buchstab
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Texte und Fotos
Kathrin Stuba
Alena Hieber
Simone Lohner
Oliver Giers
Thomas Mayr
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XBV0YUY]A? hSS [jXV j 4\\Y,Y]U,XW2@@] 7
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Verantwortlich für Anzeigen
Falko Pütz
Bilder Titelseite
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Samstag, 26. Januar 2013
Mit Steintafeln hat alles angefangen
3
Die Geschichte der Werbung beginnt zu den Zeiten der Römer
Ob in Form von Print-Anzeigen, TV-Spots oder beim Surfen im Internet – dem Einfluss
der Werbung kann sich heutzutage kaum jemand mehr
entziehen. Wer diese Werbemaßnahmen nur als Produkt
unserer globalen Kommunikationsmöglichkeiten sieht,
hat weit gefehlt. Legt man
die Definition des Brockhauses zugrunde, nach der Werbung „alle Maßnahmen zur
Absatzförderung“
erfasst,
reicht die Geschichte der Werbung bis weit in die Antike
zurück.
KATHRIN STUBA
Dass Werbung keine neue Erscheinung ist, davon zeugten bereits Funde kommerzieller Werbetafeln aus Stein in den Ruinen von
Pompeji. Auch die römischen
Praeco (Ausrufer) warben zu dieser Zeit bereits für Versteigerungen
oder die Ankunft bestimmter
Händler. Die Tradition der Marktschreier fand im Mittelalter seine
Fortsetzung, bevor sich, nach der
Erfindung des Buchdrucks im Jahr
1445, Werbestrategien in Textform
durchsetzten. Diese Art der Werbung, die in einfachen Flug- und
Handzetteln ihren Anfang fand,
machte Mitte des 17. Jahrhunderts
mit dem Erscheinen der ersten Tageszeitungen eine große Entwicklung durch. Endlich war ein passendes Medium zur Verbreitung
von Werbetexten und Annoncen
gefunden. Einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Werbung setzte der Verleger Ernst Litfaß im Jahr 1854 in Berlin mit dem
Aufstellen von Säulen, die mit
Werbeplakaten bestückt wurden.
Bis zu 80 Prozent
Werbung
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Werbung in Anzahl und Inhalt. Waren
die ersten Werbungen nach der
Freigabe des Anzeigenwesens lediglich Produkthinweise, wurde
der Ton ab 1870 immer sensationslüsterner. In den folgenden
Jahren richtete sich die Werbung
erstmals an bestimmte soziale
Schichten. Der Boom in der Werbebranche führte dazu, dass der
redaktionelle Anteil in den Zeitungen, zum Beispiel aktuelle Berichte
oder Nachrichten, immer kleiner
wurde und der Platz stattdessen
für Werbung genutzt wurde. Gegen 1900 waren viele Tageszeitungen zu Anzeigenblättern verkommen. In einigen Großstädten bestanden die Zeitungen bis zu 80
Prozent aus Werbung. Mit der Industrialisierung entstanden zusätzlich neue technische Möglichkeiten, um Produkte zu bewerben.
Große Blechplakate und Lichtreklamen sorgten Ende des 19. Jahrhunderts für viel Aufsehen.
1930 – Schon damals ein Renner: Schokolade mit Nüssen gehört zu
den beliebtesten Sorten.
(Foto: Ritter Sport)
1908 – In diesem Jahr richtet das Unternehmen Dr. Oetker seine eigene Werbeabteilung ein.
(Foto: Dr. Oetker)
bekampagnen, mit denen sie nicht
mehr ausschließlich versuchten,
die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Ziel der Kampagnen war stattdessen, den Wunsch
nach mehr Luxus und dem Besonderen zu forcieren. Die Werbung
ging dabei vermehrt auf den
Mensch als Individuum ein und
entwickelte Scheinwelten, um das
Produkt in einen bestimmten sozialen Kontext einzubetten. Dieser
soziale Status sollte beim Kauf des
Produktes vermeintlich miterwor-
ben werden. Mit diesem Zug der
Werbeindustrie entstanden die
Logos vieler Hersteller, die heute
noch für bestimmte Produkte stehen. Bekannte Beispiele aus dieser
Zeit sind beispielsweise der
schwarze Kopf des Herstellers
„Schwarzkopf“ als erstes kosmetisches Haarwaschmittel oder die
Entstehung des geschwungenen
Schriftzuges von „Coca-Cola“.
Der neue
Maßstab
2013
»Spielfreude, Neutralität und abartige
Basskraft in genialer Weise vereint«
Audio 9/12
Reklame erobert
Fernsehen und Radio
Mit dem Aufschwung der Wirtschaft in den 50er- und 60er-Jahren, gelangten die Produkte über
das Fernsehen und über das Radio in alle Haushalte. Die Marketingstrategen bedienten sich zur
dieser Zeit allen vorhandenen Klischees, vorrangig dem der Rollenverteilung zwischen Mann und
Frau. Was aus heutiger Sicht als
frauenfeindlich und diskriminierend anmutet, vermittelte den
Konsumenten der Nachkriegsjahre die perfekte Illusion eines
harmonischen Familienlebens –
die Frau am Herd, immer von Stapeln mit frisch gestärkter Wäsche
umgeben und ausschließlich mit
der Frage beschäftigt, was sie ih„Eine gute Nase haben – Tempo nehmen“ – so wirbt der berühmte rem Ehemann denn Gutes tun
Taschentuchhersteller im Jahr 1962.
(Foto: Tempo) könnte.
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Unternehmen und ihre
Produkte werden zu Marken
Zur selben Zeit, um die Jahrhundertwende, begannen die Hersteller gezielt ihre Produkte als Marke
zu bewerben. Unternehmen wie
Dr. Oetker, Persil oder Schwarzkopf starteten groß angelegte Wer-
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Samstag, 26. Januar 2013
Unreine Haut am PC „glattbügeln“
4
Nichts ist so wie es scheint: Dank professioneller Bildbearbeitung kann in der Werbung viel gemogelt werden
Zwei Mädels sitzen in einem
Café. Sie blicken in ein Magazin. „Schau mal“, sagt die
eine, „das Model sieht einfach perfekt aus.“ Sie deutet
auf das Titelbild, das eine
Frau zeigt, die den Leser mit
zahnpastaweißen Zähnen anlächelt, eine schmale Taille
hat und über makellose Haut
verfügt. „Na, ob da alles echt
ist?“, die andere schaut stutzig auf das Cover – und ja, sie
hat recht. Heutzutage weiß
man nicht mehr, was an Fotos
noch echt ist.
Aalen. Ob nun in der Illustrierten, auf Plakaten oder im Fernsehen. Heutzutage, kann viel geschummelt werden, wenn es um
das Aussehen geht. Und damit ist
nicht das Kaschieren der Problemzonen durch gut geschnittene
Kleider gemeint. Nein, mit dem
Computer ist es inzwischen üblich
Bilder zu bearbeiten, so anzupassen, dass sie der Norm gefallen. So
gab es schon zahlreiche „Photoshop-Skandale“. Hier wurde die
Haut etwas geglättet, dort die Unterschenkel etwas verringert und
die Brüste dafür größer gemacht.
Die Palette könnte man endlos
weiterführen.
Doof ist es dann nur, wenn die
Retusche gründlich daneben geht,
wie zum Beispiel im GQ-Magazin.
Bei einem bearbeiteten Bild passten die Proportionen des Kopfs
von Schauspieler Zack Efrons
nicht so ganz zum Körper. Oder in
der Venus-Werbung – dort wurden
die Beine des weiblichen Models
scheinbar durch die Streckbank
gezogen.
Früher wurden mit dem
Bleistift Pickel entfernt
Dabei ist Retusche gar nichts
neues, weiß Werbefotograf und Inhaber des Aalener Fotostudios
„Spectrum“, Michael Ankenbrand.
„Seit der Erfindung der Fotografie
gibt es Retusche auf Negativ oder
1974
Positiv.“ Negativfilm bedeutet,
dass die Tonwerte umgekehrt
sind – schwarz ist weiß und anders herum. In den 70ern wurden
zum Beispiel spezielle SchwarzWeiß-Filme verwendet mit einem
matten Träger. So konnte man
später mit dem Bleistift Pickel herauskorrigieren. Auf dem Positiv
(Fotos, wie wir sie normalerweise
kennen) war es ebenfalls möglich,
zu schummeln. Mit einer Eiweißlasurfarbe konnte man durch kolorieren und ausflecken, aufgenommene Staubpartikel entfernen.
Sollte es dann doch etwas mehr
sein, musste man sich einen Profi
suchen, der mittels Spritzretusche
(Airbrush) und Schablone Objekte
freistellte oder Bilder komplett
überarbeitete. „Nach der Einführung des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop sind die Retuscher ausgestorben“, erklärt Ankenbrand. Das digitale Zeitalter
löste die analoge Spiegelreflex ab,
Fotos wurden direkt auf den Rechner gezogen und anschließend bearbeitet.
Plötzlich kommt ein ganz
anderer Mensch heraus
Daniela Knipper aus Westhausen
kann ein Lied von der Retusche
singen. Die 23-Jährige ist ehemaliges Model, hat inzwischen als Fotografin ein Nebengewerbe angemeldet und ihre größte Leidenschaft ist die Bildbearbeitung.
„Nach Fotoshoots ist es gang und
gäbe, dass der Arm oder die Hüfte
nachkorrigiert werden, die Leute
wollen so aussehen“, erklärt die
junge Frau, die fast jeden Abend
seit rund vier Jahren Bilder bearbeitet.
„Retusche kann Menschen zu
anderen Menschen machen“,
weiß sie. Ein Profi hat ihr zu Modelzeiten angeboten, ihr Gesicht
zum Spaß einer Komplett-Erneuerung zu unterziehen. Da wurden
am Computer die rundliche Kopfform geschmälert, die Augenbrauen nach oben gezogen, die Nase
„Fältchen, Narben, Hautunreinheiten zu verändern, ist legitim“, sagt Daniela Knipper. Die 23-Jährige ist ehemaliges Model und ihre größte
Leidenschaft ist die Bildbearbeitung. Am PC hat sie das Originalbild (links) so bearbeitet, dass die Akne aus dem Gesicht des Models verschwunden ist und die Haut einen feineren Teint hat (rechtes Bild).
(Fotos: www.facebook.com/DanielaKnipperPhotography)
gerader gemacht und und und. Bis
am Ende ein anderer Mensch vom
Monitor auf sie starrte. „Das hat
mich echt schockiert“, gibt sie zu.
„Fältchen, Narben, Hautunreinheiten zu verändern ist legitim“,
meint Knipper. Kritischer sieht sie
es, wenn man die Menschen
„glattbügelt“ – „die Poren müssen
noch zu sehen sein“. Wobei man
hier zwischen Weiblein und
Männlein unterscheiden muss.
Frauen wünschen keine Falten,
Männer hingegen würden ohne
wie Kinder aussehen. Für ein Porträt benötigt Knipper etwa eine
Stunde. „Bilder müssen bearbeitet
werden – für mich ist es das i-Tüp-
felchen“, betont sie. Trotzdem findet sie, dass in den Medien und der
Werbung zu viel an den Fotos verändert wird. „Viele junge Mädels
bekommen so ein komplett falsches Bild von der Realität“, erklärt
sie.
„Es ist eine grundsätzliche Frage
nach dem Sinn der Retusche. Ist
Fotografie ein objektives Medium,
das dokumentiert und wann verschwindet die Realität, wenn man
Bilder anschließend manipuliert?“, sagt Michael Ankenbrand,
der sich zudem fragt, ob wir heutzutage überhaupt noch reale Bilder ertragen.
BW
Etwa eine Stunde benötigt Daniela Knipper, um ein Foto am PC zu . . . sondern auch die Zähne einen Tick weißer und das Hautbild reiner
bearbeiten. Dabei werden nicht nur Farbtöne korrigiert . . .
gemacht.
2013
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Samstag, 26. Januar 2013
„Klischees funktionieren“
Werbe-Fachmann Bernd Eberle erklärt, wie Werbung und Hirnforschung zusammenhängen
Bernd Eberle ist Geschäftsführer der Werbeagentur
Eberle in Schwäbisch Gmünd.
Als „Bio-Spezialist“ betreut
und berät er Unternehmen,
die sich der Nachhaltigkeit
verschrieben haben und zählt
zahlreiche führende Biofirmen aus Deutschland zu seinen Kunden. Bernd Eberle
sprach im Interview mit Redakteurin Andrea Kombartzky über Klischees in der Werbung.
der heutigen Werbung nicht mehr
so häufig vor. Wenn man sich heute Anzeigen aus den 50er-, 60erJahren anschaut, wirken sie ja oftmals fast schon lustig. Das damalige Frauenbild war ja noch ein ganz
anderes. Die Gesellschaft hat sich
zwar verändert, aber viele Stereotype funktionieren immer noch.
Wie hat sich das Frauenbild in der
Werbung im Laufe der Jahrzehnte
gewandelt?
Bis zu den 70er-Jahren gab es ja
eine klare Rollenverteilung innerhalb der Familie. Diese spiegelte
sich auch in der Werbung wider.
In den 70er-Jahren gab es dann
eine krasse Kehrtwende und die
Frau stand nicht mehr automatisch am Herd. Heute beobachte
ich aber auch in der Gesellschaft
einen Vormarsch des klassischen
Frauenbildes. Viele junge Frauen
nehmen zum Beispiel wieder den
Namen des Mannes an. Die klassischen Rollenbilder sterben also
nicht aus und entwickeln sich
nicht nur in Richtung Gleichberechtigung. Aber die Nacktheit ist
in der Werbung immer weniger
gefragt.
Herr Eberle, wodurch unterscheidet
sich heute Werbung, die Männer
ansprechen soll, von Werbung, die
für Frauen gemacht ist?
Bernd Eberle: Es gibt in der Werbung so genannte maskuline und
feminine Gestaltungscodes. Nehmen Sie zum Beispiel die Anzeigen
der Zigarettenmarke Marlboro:
Der einsame Cowboy und sein
Pferd stehen für Kraft und Freiheit
und sollen ganz klar Männer ansprechen. Hingegen werden 80
Prozent der Einkäufe von Lebensmitteln und Kosmetika von Frauen
getätigt. Da werden ganz andere
Codes verwendet, um die Frauen
anzusprechen. Es gibt aber noch
ganz viele andere Codes, die bei einer Kampagne berücksichtigt werden: zum Beispiel Alter, Herkunft,
sozialer Status. Da stützen wir uns
stark auf die Ergebnisse der Hirnforschung, die die Aktivierung von
bestimmten Arealen bei unterschiedlicher Gestaltung eines Produkts oder einer Werbung messen.
Ereignisse im Jahr 1973
Waffenstillstandsabkommen:
Am 27. Januar kommt es zu einem Abkommen über den Waffenstillstand zwischen Nordvietnam und den USA. Bis Ende
März dieses Jahres ziehen die
USA ihre Truppen ab.
und führt in Afghanistan das republikanische System ein.
Einführung der Notrufnummer: In der Bundesrepublik
Deutschland werden am 20.
September die Notrufnummern
110 und 112 beschlossen und
Militärputsch in Chile: Am 11. eingeführt.
September kommt es im südamerikanischen Land Chile zu Ölkrise: Am 17. Oktober steigt
einem blutigen Militärputsch. der Ölpreis um rund 70 Prozent
President Salvador Allende und lässt so die erste große Ölkrinimmt sich das Leben. Die Mili- se beginnen. In der Bundesreputär-Diktatur unter General Au- blik Deutschland werden Maßgusto Pinochet dauert bis zum nahmen ergriffen, um diese KriBeginn des Jahres 1990.
se einzudämmen. Dazu gehören
neue GeschwindigkeitsbegrenGriechenland wird Republik: zungen und es gibt vier Mal ein
Der Diktator Papadopoulos ruft ein Sonntagsfahrverbot für Pkw
am 1. Juni die Republik in Grie- und Lkw.
chenland aus. Er wird zum
Staatspräsidenten ernannt, im Grenzmarkierungen:
Anfang
November jedoch von einem September werden, durch den
Militärputsch gestürzt, der ohne Grundlagenvertrag zwischen der
jegliche Kämpfe stattfindet. Bundesrepublik
Deutschland
Auch Afghanistan wird 1973 zur und der DDR vereinbart, die ersRepublik ausgerufen. Moham- ten Markierungen der innerdeutmed Khan erkämpft sich die schen Grenze in der Nähe von
Herrschaft mit einem Putsch Lübeck angebracht.
sime
2013
Wo wären für Ihre Agentur die
Grenzen bei der Umsetzung von
Kundenwünschen?
„Die Gesellschaft hat sich zwar verändert, aber viele Stereotype funk- Wir haben uns inhaltliche Grenzen
tionieren immer noch“, sagt Bernd Eberle.
(Foto: privat) gesetzt, die nicht über bestimmte,
moralische und ethische Linien
Light“-Konsumenten ist weiblich. die Mehrheit der „Cola Zero“-Käu- hinweggehen dürfen. In der Praxis
Das Unternehmen hat sich über- fer ist plötzlich männlich.
hat sich mir diese Frage aber
legt: Wie bringen wir Männer
glücklicherweise noch nie gestellt:
dazu, das Getränk zu kaufen? Die Welche Stereotypen werden dabei Wir betreuen ja ganz viele Firmen
Dose wurde maskulin gestaltet, häufig bedient?
aus dem Bio-Sektor. Ich glaube
Funktioniert das tatsächlich?
mit viel Schwarz und einem gradlifest, dass man für ein Produkt, das
Ja, das funktioniert. Ein Beispiel: nigen, eckigen und weniger ver- Die extrem klassischen, tradierten man nicht mag, auch keine gute
Die hohe Mehrheit der „Cola spielten Schriftzug. Und siehe da, Gesellschaftsbilder kommen in Werbung machen kann.
„Goldener Windbeutel“ für Hipp
Verbraucher haben den zuckrigen Kindertee zur Werbelüge des Jahres 2012 gewählt
Zuckrige Instant-Tees bewarb
die Firma Hipp als geeignete
Getränke für Kleinkinder
schon ab dem zwölften Monat. Diese irreführende Kampagne haben Zehntausende
Verbraucher zur dreistesten
Werbelüge des Jahres 2012
gewählt. Der Babynahrungshersteller reagierte prompt
und nahm seine kritisierten
Tees vom Markt und ersetzte
sie durch einfache, nahezu
zuckerfreie Teebeutel.
Für seine Zuckergranulat-Tees
„Früchte“, „Waldfrüchte“ und
„Apfel-Melisse“ erhielt der BabyNahrungshersteller Hipp den
„Goldenen Windbeutel 2012“.
129 229 Verbraucher haben bei der
Wahl zum „Goldenen Windbeutel
2012“ auf der Homepage www.ab-
gespeist.de der Organisation
„Foodwatch“ ihre Stimme abgegeben. Ganze 44 013 Stimmen erhielt
der Instant-Tee für Kleinkinder der
Firma Hipp. Auf dem zweiten Platz
landete die „Viva Vital HackfleischZubereitung“ mit pflanzlichem Eiweiß von Netto-Markendiscount
(35 549 Stimmen). Den dritten
Platz belegte die „Becel pro.
activ“-Margarine von Unilever
(28 686 Stimmen).
Hipp bewarb seine Instant-Tees
als geeignet für Kleinkinder ab
dem zwölften Lebensmonat – trotz
des Zuckergehalts von umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker pro fertiger 200-MilliliterTasse. Experten hingegen empfehlen, kleinen Kindern nur ungesüßte Getränke zu geben. „Zuckergranulat mit Wasser aufgegossen: Eltern ein solches Produkt für Kleinkinder zu empfehlen ist unverant-
wortlich und passt in keiner Weise
zu dem so oft betonten Anspruch
von Hipp, ,kindgerechte’ und ,gesunde’ Produkte anzubieten“, kritisierte Oliver Huizinga von „Foodwatch“.
Bereits im Mai 2012 hatte die Organisation die Hipp-Tees kritisiert
und eine E-Mail-Aktion an den
Hersteller gestartet. Mehr als
10 000 Verbraucher beschwerten
sich direkt bei Unternehmenschef
Claus Hipp. Das Unternehmen
kündigte daraufhin an, seine Zuckergranulat-Tees nicht länger als
„Durstlöscher“ zu bewerben. In einer Antwort an Verbraucher bezeichnete sie Hipp stattdessen als
„Genussmittel“, die „gut für die
Seele“ der Kinder seien. Nach Bekanntgabe der Nominierung für
den „Goldenen Windbeutel“ versprach der Hersteller, die Produkte
bis Ende des Jahres durch neue
5
Produkte ohne Zuckerzusatz ersetzen zu wollen. Im November 2012
löste das Unternehmen sein Versprechen ein und bei Hipp kehrte
der Tee zurück in den Beutel. Der
Babynahrungshersteller nahm die
kritisierten Zuckergranulat-Tees
vom Markt und ersetzte sie durch
einfache, nahezu zuckerfreie Teebeutel in Apfel- und Herzform.
Die Zuckergranulat-Tees nahm
Hipp nach eigener Auskunft aber
nicht deshalb vom Markt, weil sie
nicht kindgerecht waren. Sondern
weil „üble Nachrede“ stärker sei
als der „Werbeaufwand“, so Hipp.
Schließlich hätten die Tees nicht
mehr Zucker enthalten als andere
Getränke. Hipp verglich also noch
immer Tee nicht mit Tee, sondern
mit Saftschorle und Fanta. Und
fand weiterhin, der „Goldene
Windbeutel“ habe sein Unternehmen „zu Unrecht getroffen“.
1974
Reimund Baur
Fordvertragshändler
Durlangen, Tel. (0 71 76) 3 36
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Von der Brause zur Weltmarke
6
Markenzeichen: rot-weißer Schriftzug in der Schriftart Spencer
Jeder kennt sie und es gibt sie
überall auf der ganzen Welt:
Coca-Cola. Wo auch immer
sie die Menschen erfrischt, ist
sie seit über 125 Jahren ein
Symbol für Gemeinschaft,
Freiheit und Lebensfreude.
Doch wie viele Berühmtheiten hat auch Coca-Cola ganz
klein angefangen.
Als John Stith Pemberton am 8.
Mai 1886 in Atlanta eine neue Rezeptur entdeckt, ahnt er nicht, dass
er damit den Grundstein für eine
Weltmarke legt. Lange hatte der
Apotheker nach einer Formel für
einen Sirup gesucht, der Kopfschmerzen und Müdigkeit vertreibt. Gemixt mit Sodawasser,
entsteht daraus ein erfrischendes
Getränk. Es ist die Geburtsstunde
2013
von Coca-Cola. In Soda-Bars, damals Treffpunkt der feinen Gesellschaft, wird sie zunächst glasweise
für fünf Cent angeboten, mit
wachsendem Zuspruch. Ein Coup
gelingt Pembertons Buchhalter
Frank M. Robinson: Er erfindet im
Geburtsjahr den Namen Coca-Cola und den rot-weißen Schriftzug
in der beliebten Schrift Spencer.
Für nur 2300 Dollar kauft der Unternehmer Asa G. Candler 1888 die
Rechte an Coca-Cola. Er glaubt an
den Erfolg des Getränks, lässt es in
Flaschen abfüllen und gründet vier
Jahre später in Atlanta die CocaCola Company. Um das Produkt
schneller zu verbreiten, vergibt er
Abfüll-Lizenzen an selbstständige
Konzessionäre. Sein Nachfolger
Robert W. Woodruff, ab 1923 Präsident des Unternehmens, hat noch
größere Ambitionen. Er will CocaCola überall verfügbar machen.
Beschleunigt durch die Prohibition ist das Getränk bald Everybody’s Darling. Prominente wie
Clark Gable und Greta Garbo geben der Marke ein Gesicht, Anzeigen werben für eine Pause mit Coca-Cola.
Mit dem Slogan „Lasst uns
frischwärts gehen!“, startet Coca-Cola ins Deutschland der
70er-Jahre. Lift und Mezzo
Mix ergänzen die Markenfamilie. 1983 bringt CocaCola das erste Light-Produkt in Deutschland auf
den Markt: Coca-Cola
light.
Im geteilten Land
kommen nur die westdeutschen Bürger in
den Genuss von Coca-Cola – hinter dem
Eines ist bis heute
gleich geblieben: Die geheime Rezeptur von Coca-Cola, die sicher in einem Safe in Atlanta ruht.
Sie ist überall auf der Welt
gleich. Seit 1886 enthält Coca-Cola nur
natürliche Aromen
und keine zugesetzten Konservierungsstoffe.
Der Arzt, Apotheker und Erfinder
des weltberühm-
Coca-Cola in Deutschland:
Skeptische Wirte und
Erfindung der Fanta
Parallel dazu gelingt Coca-Cola
der Sprung über den großen Teich.
In Frankreich eröffnet 1919 der
erste europäische Abfüllbetrieb.
Seit 1929 gibt es Coca-Cola auch in
Deutschland. Die „Essener Vertriebsgesellschaft für Naturgetränke“ füllt die erste Coca-Cola-Flasche ab. Die deutschen Wirte sind
zunächst skeptisch, der Verkauf
liegt im Startjahr bei nur 5840 Kisten. Zehn Jahre später produzieren
50 Fabriken rund 4,5 Millionen
Kisten im Jahr. Statt Fahrräder und
Handkarren rollen jetzt die Lieferwagen.
Der Zweite Weltkrieg setzt eine
große Zäsur: Wegen Rohstoffman-
Auch bei der Coca-Cola-Werbung setzte man anfangs auf weibliche Schönheiten. Mit dem Slogan „Lasst
uns frischwärts gehen!“, startet die Marke ins Deutschland der 70er-Jahre.
(Fotos: Coca-Cola)
„eisernen Vorhang“ bleibt das Pro- an einem Mauerdurchgang in we- ten Getränkes Coca-Cola, John
dukt tabu.
nigen Stunden 70 000 Coca-Cola- Stith Pemberton, wäre sicher stolz
Dosen verteilt.
darauf.
Tausende Coca-Cola-Dosen
für den Osten
nach dem Mauerfall
Doch als die Mauer fällt, ist die
Begeisterung nicht mehr zu bremsen. Am 9. November 1989 werden
2013
NEU im Programm:
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in großer Auswahl!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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1976 – „Coke macht mehr draus“ – sommerlich angehauchtes Kampagnenmotiv zu 125 Jahre Coca-Cola.
gels wird in den USA der Zucker rationiert. Trotzdem verspricht
Woodruff: „Jeder Mann in US-Uniform bekommt eine Coca-Cola für
5 Cent, wo auch immer er sich befindet und was immer es kostet.“
In Deutschland liegt die Produktion von Coca-Cola wegen Rohstoffmangels brach. Im Essener Abfüllbetrieb wird man kurzerhand
kreativ und entwickelt im Jahr
1940 ein neues Produkt auf Molkebasis: Fanta – heute eine der beliebtesten
Orangenlimonaden
weltweit.
Auf Erfolgskurs nach
dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Krieg nimmt CocaCola Deutschland den Erfolgsfaden schnell wieder auf. Als wohl
prominentester
Konzessionär
wird Max Schmeling 1957 Chef der
Niederlassung in Hamburg. In den
60er-Jahren steht John F. Kennedy
für Aufbruchstimmung – und bekennt sich öffentlich dazu, gern
Coca-Cola zu trinken. Zwei Jahre
später werden in Deutschland
erstmals 100 Millionen Kisten Coca-Cola innerhalb eines Jahres verkauft. 1968 kommt in Deutschland
die Sprite auf den Markt.
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1978
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
7
Weg mit dem lästigen Bügeln
Hausfrauen liebten die ersten Papiertaschentücher: Nie mehr waschen und bügeln
Tempo wird als erstes Papiertaschentuch
Deutschlands
beim Kaiserlichen Patentamt
in Berlin eingetragen. Die Eintragung in die Warenzeichenrolle schützt fortan den Namen „Tempo“.
Seinen Namen verdankt das Papiertaschentuch dem Zeitgeist der
20er-Jahre, die bis zur Weltwirtschaftskrise eine Zeit der Superlative war: Alles schien möglich, das
gesellschaftliche Leben pulsierte –
kurz, die 20er besaßen einfach
„Tempo“. Im gleichen Jahr erscheint die erste Tempo-Werbung
in der „Berliner Illustrierten“.
Das erste Papiertaschentuch
Deutschlands setzt sich schnell gegen das gute alte Stofftaschentuch
durch. Clevere Hausfrauen erkennen, dass sie sich mit Tempo nicht
nur viel lästige Wasch- und Bügelarbeit ersparen, sondern, dass es
auch hygienischer ist. Aufgrund
der regen Nachfrage nach dem beliebten „Nasenputzer“ steigt die
In den 50er-Jahren macht die praktische Knickpackung die Papierta- Produktion innerhalb des ersten
Jahrzehnts um das Zehnfache.
schentücher immer beliebter.
Ende der 30er-Jahre verlassen pro
Jahr 400 Millionen Tempo-Taschentücher die Produktionsstätten in Heroldsberg und Forchheim
bei Nürnberg.
Schriftzug ist bis heute
nahezu unverändert
Nach einem Produktionsstopp in
den Kriegsjahren wird die Produktion ab 1947 in Forchheim und Heroldsberg wieder aufgenommen.
Tempo ist stetig weiter auf Erfolgskurs. Zudem werden erste Geschäftsbeziehungen ins Ausland
geknüpft – 1949 wird eine Exportabteilung eingerichtet.
Das verbesserte Verpackungsdesign, die praktische Knickpackung,
steigert die Beliebtheit des TempoTaschentuchs weiter. Auch der
Tempo-Schriftzug wird überarbeitet – er ist bis heute fast unverändert. Tempos sind nun in jedem
Lebensmittelgeschäft erhältlich.
1955 werden mehr als eine Milliarde Tempo-Taschentücher produziert.
1962 überschreitet die TempoTaschentuch-Produktion die VierMilliarden-Grenze. Der 1963 zum
Patent angemeldete „TempoGriff“ macht es möglich, das Tuch
schnell und bequem mit nur einer
Hand zu entfalten.
1967 entsteht um das klassische
Tempo eine kleine Produktfamilie:
Das gesellschaftliche Leben pulsierte und alles schien möglich – kurz, So gibt es nun auch Servietten,
Kosmetiktücher und später auch
die 20er-Jahre besaßen einfach „Tempo“.
Küchenrollen mit dem bewährten
Tempo-Schriftzug. Zudem kommt
das klassische Tempo-Taschentuch jetzt auch im Sechserpack daher.
„Z-Faltung“ macht
einhändiges Öffnen möglich
Mit der 1975 eingeführten Z-Faltung ist das Tempo „ruck, zuck“
entfaltet. 1977 werden bereits zehn
Milliarden Tempo-Taschentücher
an sieben Produktionsstätten produziert. Tempo ist nun in 40 Ländern erhältlich – und 1978 löst die
neue Weichfolienpackung die traditionelle Pergaminpackung ab.
1987 wird die gesamte TempoProduktion nach Neuss verlegt, wo
nun täglich mehr als acht Millionen Zehnerpacks Tempo produziert werden. 1988 kommt ein
noch weicheres Tempo-Taschentuch in einer wiederverschließbaren Verpackung auf den Markt.
Bei Tempo steht Umweltverträglichkeit an erster Stelle, deshalb
gibt es Tempo-Taschentücher seit
1990 nur noch aus sauerstoffgebleichtem Zellstoff. Die 90er stehen ganz im Zeichen der Innovation: Das Papiertaschentuch wird
noch weicher (Duo-Faser-System)
und „durchschnupfsicherer“. 1995
wird Tempo plus entwickelt – mit
Aloe Vera für empfindliche Nasen. Das Taschentuch lässt sich seit den 70er-Jahren mit einer Hand öff1998 folgt die Tempo-Box.
nen. Die andere bleibt für lässiges Anlehnen frei.
(Fotos: Tempo)
2013
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1Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,4–4,5/5,1–3,3/ 6,4–3,8 l/100 km; CO2 -Emission kombiniert: 148–98 g/km.
Effizienzklasse: C- A+. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen
allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildungen enthalten Sonderausstattungen.
Ereignisse im Jahr 1983
Gefälschte Hitler-Tagebücher:
Die Bekanntgabe der Hitler-Tagebücher im deutschen Magazin
„Stern“ sorgt für einen spektakulären Medienrummel und stellt
sich als großer Skandal rund um
die deutsche Presse heraus. Der
„Stern“ kauft die so genannten
Hitler-Tagebücher für fast 10
Millionen D-Mark von einem
Maler namens Konrad Kujau. Einige Wochen nach der Veröffentlichung werden diese jedoch
als Fälschung enttarnt. Kujau ist
bereits als Kunstfälscher bekannt. Ein Gutachten des Bundeskriminalamts beweist am 6.
Mai, dass es sich bei den Tagebüchern um eine Fälschung
handelt. Kujau bekommt eine
Haftstrafe, der „Stern“-Chefredakteur tritt zurück und das Magazin muss sich öffentlich entschuldigen.
Erstes Mobiltelefon: Nur 800
Gramm wiegt das erste Mobiltelefon der Welt, das in Amerika
hergestellt wird. Das Motorola
DynaTAC8000X kommt am 21.
September in die Läden. Somit
gilt das Jahr 1983 auch als „Internationales Jahr der Kommunikation“, für welches nicht zuletzt
der Erfinder des Handys, Rudy
Krolopp, verantwortlich ist. In
Deutschland werden ab 1990 die
ersten Mobiltelefone hergestellt.
Milliardenkredit für die DDR:
Der bayrische CSU-Ministerpräsident Franz-Josef Strauss gewährt zusammen mit der Bundesregierung der DDR einen
Kredit über eine Milliarde
D-Mark. Dieser Kredit bleibt lange umstritten. Udo Lindenberg
bringt mit seinem Hit „Sonderzug nach Pankow“ einen kulturellen Beitrag dazu und er spielt
AIDS: Nach einem Bericht des ein Konzert in der DDR.
„Spiegels“ gelangt die Immunschwächekrankheit AIDS am 6. Bleifreies Benzin: Die deutsche
Juni als brisantes Thema an die Bundesregierung
beschließt,
Öffentlichkeit. Die schnelle Ver- dass ab dem 20. Juli alle Tankbreitung dieser unheilbaren stellen in Deutschland bleifreies
Krankheit und ihr vielfaches Benzin anbieten müssen. Das
Vorhandensein schockt die Gesetz, welches besagt, dass alle
Menschen. Am 23. September Neuwagen mit einem Katalysawird daraufhin in Berlin die erste tor ausgestattet sein müssen,
deutsche AIDS-Hilfe (DAH) ge- tritt allerdings erst drei Jahre
gründet.
später in Kraft.
sime
1986
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
8
Fröhliche Blumen für die Küche
„Willst Du viel, spül mit . . .“: Oft verankern sich die einfachsten Sprüche im Kopf
Oft sind es gerade die einfachsten Werbeslogans, die
sich am nachhaltigsten in den
Köpfen der Verbraucher verankern. So ein Spruch ist der
Marke Pril gelungen: „Willst
Du viel, spül mit . . .“ Eben!
Für jeden Geschmack und für
jede Anwendung gibt es heute ein
Pril: Neben dem blauen Original
und dem konzentrierten Kraft-Gel
können Hausfrau und Hausmann
auch auf besonders hautschonende Varianten zurückgreifen. Zudem gibt es unterschiedliche frische Duft-Varianten.
Eine Auswahl, die sich der Chemiker Konrad Henkel, Enkel des
Firmengründers Fritz Henkel, sicher nie hätte träumen lassen. Er
war es, der 1959 das erste flüssige
Pril zur Marktreife entwickelte.
Doch schon der Vorgänger von
Pril, der 1951 als erstes Reinigungsmittel speziell für das Geschirrspülen und die Haushaltsreinigung in
den Markt eingeführt wurde, revolutionierte den Markt. In Pulverform angeboten, kostete es gerade
einmal 65 Pfennig und war schon
damals besonders mild zur Haut.
1966 hatte das flüssige Pril bereits
einen Marktanteil von über 50 Pro-
2013
Pril kann nicht nur Geschirr spülen: In den 60er-Jahren wurden 800
Schwäne in der Themse vom Ölfilm befreit.
zent der deutschen Haushalte erobert. Legendär ist auch die fettlösende Wirkung von Pril: In den
1960er-Jahren waren 800 Schwäne
in der Themse in eine Öllache geraten. Pril und warmes Wasser
machten es den Tierschützern
möglich, den Ölfilm zu entfernen
und die Tiere zu retten. Der Trick:
Pril löst mit seiner ausgezeichneten Fettlösekraft sogar hartnäckige
Verschmutzungen und „entspannt“ das Wasser.
Bei großen und kleinen Ölverschmutzungen in deutschen Gewässern wurde Pril so schon das
ein oder andere Mal zum Retter in
der Not. Im Gegensatz zu den frü-
her eingesetzten waschaktiven
Substanzen sind die heute verwendeten Tenside leicht, schnell
und vollständig biologisch abbaubar. Wer an Pril denkt, erinnert
sich auch an die Pril-Blumen – die
knallig-bunten Aufkleber, die Anfang der 1970er-Jahre von Klein
und Groß auf Küchen-, Badezimmerkacheln oder Türrahmen geklebt wurden.
Die Aktion „Fröhliche Küche“
brachte 1972 die Pril-Blumen auf
den Markt, die ganz dem Zeitgeist
entsprachen. Der von Klaus Doldinger komponierte Song „Hol’
Dir die fröhlichen Blumen, hol’ Dir
das fröhliche Pril“ machte die Aktion zusätzlich bekannt. Als Mitte
1996, und noch einmal von 2002
bis 2003, die Pril-Blume ihr Revival
erlebte, wurde deutlich, wie beliebt die Aufkleber noch immer
sind. Seitdem waren sie immer
wieder mal für kurze Zeit erhältlich
– und haben inzwischen Kultstatus erlangt: Weder in der 1970erJahre-Show im TV noch beim
Schlagermove im Hamburg dürfen
die Pril-Blumen fehlen. Die Aufkleber kommen als Dekoration bei
Partys und für Kostüme zum Einsatz. T-Shirts mit der Blüte sind bei Pril startete in den 70er-Jahren die Aktion „Fröhliche Küche“ für
Pril-Gewinnspielen sehr begehrt. mehr Spaß beim Abwasch.
(Fotos: Henkel)
Viele wollen ein Stück vom Kuchen
Falko Pütz, Anzeigenleiter dieser Zeitung, spricht über die Veränderungen des Anzeigenmarktes
Was macht für Sie gute Werbung
aus?
Falko Pütz: Gute Werbung muss
kurz und knapp sein und eine
Nachricht rüberbringen. Wenn es
möglich ist, auch mit einem Augenzwinkern.
Wie hat sich die Veränderung des
Werbeverhaltens und die Diversifizierung der Werbekanäle auf unser
Unternehmen ausgewirkt?
Die Anzeigenblätter Wochenpost
und Gmünder Anzeiger haben in
den 70er-Jahren unsere Rubrikenmärkte durch die Verteilung in fast
allen Haushalten gestärkt. Seit
2000 erleben wir einen durch das
Internet erzeugten Strukturwandel. Die Zeitungen und Wochenblätter sind nicht mehr die alleinigen, regionalen Werbeträger, sondern es sind für die Werbetreibenden vielfältige Werbemöglichkeiten hinzugekommen.
Welche Kanäle fielen weg? Und
welche kamen hinzu?
Vor 50 Jahren waren Anzeigen in
1963
Tageszeitungen
und in gedruckten Produkten
eine der wenigen Möglichkeiten zu werben.
Im Laufe der
Zeit sind immer
mehr Werbekanäle
dazugekommen. In den
70er-Jahren
sind die Anzeigenblätter dazugekommen, in
den 80er-Jahren
die
privaten
Fernsehsender
und die Radiostationen,
in
den 90er-Jahren
kamen noch das
Internet und ab
Anfang 2000 die
Onlinewerbung
dazu. Der Werbekuchen
ist
zwar über die
Jahre größer geworden, aber es
Fachmann Falko Pütz schätzt gut gemachte Wer- sind auch mehr
bung „mit einem Augenzwinkern“.
(Foto: opo) Teilnehmer im
Markt, die ein Stück vom Kuchen
haben wollen. So wird der Konkurrenzdruck größer und die Zeitungen mussten neue Erlösquellen
neben dem klassischen Anzeigengeschäft erschließen, um sich im
Konkurrenzkampf mit den neuen
Medien zu behaupten.
Warum ist Printwerbung für ein
Unternehmen dennoch nach wie
vor ein richtiger Weg?
Printwerbung, also Anzeigenwerbung in Tageszeitungen und Anzeigenblättern, ist insbesondere
für Angebotswerbung und für Immagewerbung unverzichtbar. Anzeigenwerbung hat gegenüber vielen anderen Werbekanälen den
Vorteil, mit einer sehr hohen
Reichweite bei weiten Teilen der
Bevölkerung Nachfrage zu wecken. Das kann das Internet in dieser Form nur ganz eingeschränkt.
Gut gemachte Werbung mit den
richtigen Angeboten erzeugt immer noch eine gute Nachfrage.
Kombiniert mit Onlinewerbung
kann das Ganze dem werbenden
Kunden gute und zuverlässige
Umsatzchancen bieten.
ako
„Der Mix macht’s“
Stephan Wahl von Dieterich Männermode in Schwäbisch Gmünd
Was macht gute Werbung für Sie
aus?
Gute Werbung konzentriert sich
auf das Wesentliche. Gute Werbung fällt auf, ist prägnant und
sticht ins Auge. Sie passt zum Unternehmen und spricht den Lifestyle und Zeitgeist der potenziellen Kunden an. Werbung sollte
kreativ und interessant sein und
sich nicht zum 100. Mal wiederholen. Mit aussagekräftiger Werbung identifiziert sich das Unternehmen.
Wie hat sich die Werbung für Ihr
Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte verändert?
Werbung ist klarer und prägnanter geworden und hat sich in der
Optik und im Design der heutigen, schnelllebigen Welt angepasst. Bei der Optik spielen natürlich die neuen technischen
Möglichkeiten eine große Rolle.
Sowohl die Drucktechnik, was
die Druckqualität und Farbe an-
Möglichkeiten durch die fortschreitende Tool-Entwicklung
brachten und bringen große Veränderungen mit sich.
Warum ist Print-Werbung für Sie
und Ihr Unternehmen auch heute
noch ein richtiger Weg?
Viele unserer Kunden stammen
aus dem Schwäbisch Gmünder
Umfeld. Da liegt es doch auf der
Hand, mit den regionalen Kommunikationsmöglichkeiten – und
dazu zählt auch weiterhin die Tageszeitung – unsere Kunden zu
erreichen. Natürlich wird die Verknüpfung mit dem Internet weiter zunehmen, was man auch bei
der Gmünder Tagespost (Tagespost-Online) feststellen kann.
Der richtige Weg für Werbung ist
für mich als ortsansässiges Modegeschäft ein gesunder Mix aus
verschiedenen Medien wie OnStephan Wahl setzt auf einen line-Werbung, Social Media, DiMedien-Mix.
(Foto: frie) rektmail, Prospekte und dazu gehört natürlich auch die klassische
ako
geht, als auch die gestalterischen Zeitungsanzeige.
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Drei Generationen Schokolade im Quadrat
9
Ritter Sport blickte im vergangenen Jahr auf 100 Jahre und drei Generationen der Familie Ritter zurück
Waldenbuch ist eine Kleinstadt im schwäbischen Landkreis Böblingen. Sie hat eine
historische Stadtkirche, ein
Schloss und etwa 8500 Einwohner. Und Waldenbuch
hat Ritter Sport. Seit 1930
produziert das Familienunternehmen seine Schokolade am
Rand des Naturparks Schönbuch, was man bei gutem
Wetter im ganzen Ort riechen
kann.
Die Geschichte des Unternehmens beginnt aber in StuttgartBad Cannstatt – vor genau 100 Jahren. Drei Generationen der Familie Ritter haben der Schokolade in
diesem Firmen-Jahrhundert ihre
ganz eigene Handschrift verliehen.
Der Grundstein für Ritter Sport
ist die Liebe: Der Konditor Alfred
Eugen Ritter und Clara Göttle, Inhaberin eines Süßwarengeschäfts,
heiraten 1912 und gründen ihre
Schokolade- und Zuckerwarenfabrik in Stuttgart-Bad Cannstatt.
Schokolade ist zu Beginn des 20.
Jahrhunderts ein gefragtes Gut
und die Mitarbeiterzahl wächst
schnell. 1930 zieht die Firma aus
Platzgründen ins ländliche Waldenbuch. Zwei Jahre später entsteht das zentrale Markenzeichen
von Ritter Sport: Clara Ritter hat
die Idee, eine Schokolade in Quadratform herzustellen.
Liebe in Form gebracht
Sie hat bei den örtlichen FußballAnhängern beobachtet, dass die
üblichen Schokolade-Langtafeln
in ihren Jacketttaschen zerbrechen. Deshalb werden die Tafeln
in der neuen und damals revolutionären Form „Ritter’s Sport
Schokolade“ getauft. Nach Kriegsende 1945 laufen die Maschinen
wieder an und 1950 nimmt die
Produktion volle Fahrt auf.
Nach dem Tod von Firmengründer Alfred Eugen Ritter übernimmt
dessen Sohn Alfred Otto 1952 die
Leitung des Betriebes in zweiter
Generation. In den Fünfzigerjahren macht sich das westdeutsche
Wirtschaftswunder auch beim
Schokoladeproduzenten in Waldenbuch bemerkbar. 1954 zählt
der Betrieb über 100 Beschäftigte.
Farben für die Quadrate
1960 beschließt das Unternehmen, sich auf die quadratischen
Tafeln zu konzentrieren. Bundesweit bekannt wird Ritter Sport ab
1970 mit der Erfindung der ersten
Joghurtschokolade Deutschlands
Damit die lange Tafel in der Jackentasche nicht bricht, erfand Clara und der Fernsehwerbung mit dem
einprägsamen Slogan „QuadraRitter 1932 eine neue Form für ihre Schokolade.
tisch. Praktisch. Gut“. Das Image
der Marke ist modern und fröhlich.
Diese Entwicklung fördert Alfred
Otto Ritter 1974 mit einer Entscheidung, die bei den Mitarbeitern auf Skepsis trifft, heute aber
ein weiteres Markenzeichen von
Ritter Sport darstellt: Er führt die
„Bunte Palette“ ein und ordnet jeder Sorte eine charakteristische
Farbe zu. Bis heute ist die Ritter
Sport Marzipan rot, Joghurt leuchtend weiß verpackt. Die Erfindung
der Knick-Verpackung grenzt Ritter Sport dann vollends von den
traditionellen Tafelschokoladen
ab. Nach dem Tod des Vaters treten 1978 Marli Hoppe-Ritter und
Alfred Theodor Ritter in das Unternehmen ein. Die Gründerenkel,
die heute Beirat und Geschäftsführung von Ritter Sport leiten, führen
das Erbe der ersten Generationen
weiter: Ritter Sport bleibt quadratisch, bunt und setzt auf Qualität.
Seit 2010 können SchokoladeFans dies in der „Bunten SchokoWelt“ in Berlin-Mitte erleben. Die
Schokolade-Erlebniswelt ist seither die süßeste Attraktion der
Hauptstadt. Wie ihr Vater setzen
auch die Geschwister Ritter neue
Akzente. Sie richten den Fokus auf
die soziale, kulturelle und ökologische Verantwortung ihres Unternehmens: Seit 1990 unterstützt
Ritter Sport mit dem Projekt „Cacaonica“ Kakaobauern in Nicaragua. Von deren Weiterbildung und
der fairen Bezahlung profitiert
auch Ritter Sport selbst: Der hochwertige Kakao wird seit 2008 für
das Bio-Sortiment aus Waldenbuch verarbeitet.
1991 ersetzt Ritter Sport als erster
Schokoladehersteller Aluminium
und Papier durch eine vollrecyc-
„Hübsche Anlage sucht Zuhause“
Aus dem Jahr 1960 stammt diese Werbung für die quadratische Schokolade aus dem schwäbischen Waldenbuch.
(Fotos: Ritter Sport)
lingfähige
Einstoff-Verpackung
aus Polypropylen. Ritter Sport betreibt zudem ein eigenes Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme für die Produktion liefert.
Schon seit 2002 verzichtet der
Schokoladehersteller grundsätzlich auf Atomstrom und beweist
damit, dass auch produzierende
Unternehmen ihren Beitrag zum
Ausstieg aus der Nukleartechnologie leisten können.
Das Museum Ritter neben dem
Firmengelände in Waldenbuch
wurde 2005 eröffnet und zeigt die
Sammlung „Das Quadrat in der
Kunst“ von Marli Hoppe-Ritter.
Auch Kinder und Jugendliche sollen für die Kunst begeistert werden, deshalb ist der Eintritt für sie
kostenlos. Bei Ritter Sport hat es
Tradition, die Unternehmenswerte Qualität, Genuss und Lebensfreude zu bewahren. Zum „anderen Schokoladekonzept“ gehört
auch, neue Wege zu beschreiten.
Mit einem transportablen, dreistöckigen Schoko-Haus besucht
das Familienunternehmen 19
deutsche Städte und lädt alle Schokolade-Freunde ein, mitzufeiern.
Wer möchte, kann sich vom Chocolatier eine exklusive Sondertafel
kreieren lassen.
2013
Roland Spiegler, Prokurist bei Nubert, erinnert sich an die ersten Anzeigen des Unternehmens
Von Anfang an gehört die
Firma Nubert zu den Kunden des Gmünder Anzeigers. Wie es damals vor 35
Jahren mit der Werbung anfing, weiß Roland Spiegler
noch genau.
„Ich erinnere mich noch gut an
so manchen Abend, den wir in
den Anfangszeiten des Gmünder
AnzeigersmitHerrmannKurrverbracht haben“, erzählt Roland
Spiegler. Der Wegbereiter des Anzeigers habe die Firma Nubert damals von der Notwendigkeit regelmäßiger Werbung überzeugt.
Bis spät abends konnte eine gemeinsame Sitzung schon mal
dauern, bis Sätze so ausgefeilt wa-
Roland Spiegler hat viele alte Anzeigen aufgehoben.
(Foto: ub)
ren, wie sie sein sollten. Habe man
am Anfang noch gelegentlich inseriert,seiendieAnzeigenirgendwann
regelmäßig erschienen. „Der Be-
reich Werbung und Marketing hat
mich immer schon sehr interessiert,
deshalbwarichdafürzuständig“,erinnert sich Roland Spiegler.
Er hat auch die so genannten Staffelanzeigen eingeführt, mit denen
die Firma Nubert zu dieser Zeit gerne geworben hat. Einige kleine Anzeigen verteilten sich dabei von
rechts nach links oder umgekehrt
in Staffeln über die Seite und
manchmal setzte sich das sogar auf
der nächsten Seite fort. Damit wurde natürlich auch Geld gespart,
denn viele kleine Anzeigen konnten
so effektiv eingesetzt werden und
wirkten optisch besser.
Auch kleine oder manchmal größere Seitenhiebe in Richtung Konkurrenz gehörten früher in der Wer-
bung dazu. „Das macht man aber
heute nicht mehr“, weiß der Prokurist.
Noch einige Aktenordner voll
mit alten Anzeigen stehen in seinem Büro, die tatsächlich auch
die Entwicklung der Werbegeschichte aufzeigen. Wie an Sätzen und Sprüchen gefeilt wurde,
zeigt ein genauer Blick in den Stapel: „Hübsche Hitachi-Midi-Anlage mit Radio, Vorverstärker, Endstufe und Equalizer würde sich für
nur 1150 DM über ein neues Zuhause freuen. Holst Du mich? In
der Gebrauchtecke bei Nubert“,
stand am 24. Oktober 1985 in der
Zeitung. Heute ist die Werbung
der Firma Nubert überregional
und bundesweit vertreten.
1983
Obere Bahnstraße 78, 73431 Aalen
Tel. 0 73 61/9 45-6 20
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
10
Biss in wächserne Kaulquappe
Manchmal ist der Name eines Produkts im Ausland unbeabsichtigt lustig
Über 30 Milliarden im Jahr
werden allein in Deutschland
investiert, um die Produkte
„Kou-ke kou-la“ kann auf Chinesisch angeblich „durstiger Mund“ oder professionell zu bewerben.
„Beiß’ in die wächserne Kaulquappe!“ heißen.
(Foto: Coca-Cola)
Markennamen helfen beim
verkaufen, doch nicht immer
hat der Name im Ausland dieselbe
Bedeutung wie im Her3
1
0
2
stellerland. Die Liste der Markennamen, die übersetzt
oder anders ausgesprochen
peinlich sind, ist lang.
KATHRIN STUBA
-GRH!N"6G; Q!G
*2' ;!N"6Q,
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KC. A%CI>L&C Y=. F%%C B>) F%%CL,
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„Da passt man selbst mit
Hut rein. Der i10 bietet ein
gutes Raumangebot, besonders im Kopfbereich ist
er fast schon luxuriös.“
Auto Straßenverkehr, 13.04.2011
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Mitsubishi Pajero: In Spanien
musste der Name des japanischen
Geländewagens umbenannt werden: „Pajero“ ist dort ein hässliches Schimpfwort, dessen Bedeutung wir hier lieber nicht wiedergeben möchten.
X
Toyota MR2: Schnell ausgesprochen „MRdeux“ klingt sein Name
wie das französische Wort „merde“. Was das auf Deutsch bedeutet, kann man ganz leicht im Wörterbuch nachschlagen.
X
Nigaz: Aus den Begriffen „Gazprom“ (russischer Energieriese)
und „Nigeria“ entstand der Name Electrolux: „Nothing sucks like
„Nigaz“. Der sorgte für Empörung, an Electrolux“ – damit warb der
da das Wort auch als Schimpfwort Staubsaugerhersteller in den 60erfür Schwarze bekannt ist.
Jahren in Großbritannien für die
Saugkraft seiner Geräte. In den
USA würde man den Slogan in
X
etwa so übersetzen: „Nichts nervt
Tchibo: Mit Kaffeegenuss hat der so wie ein Electrolux!“
Name, zumindest in Japan, rein
gar nichts zu tun. Der Name der
X
Kaffeekette wird auf Japanisch wie
„Tod“ oder „Blut“ ausgesprochen. Koff: Die finnische Biermarke
gibt es auch auf dem US-Markt –
bedeutet dort aber so viel wie HusX
ten („cough“).
Ford Pinto: Ein Widerspruch
X
zum Klischee Männer und Autos:
Der Begriff Pinto steht in Brasilien Phaeton: Der Wagen sollte nach
für ein zu klein geratenes, männli- Sicherheit klingen und wurde
ches Geschlechtsteil.
nach dem Sohn des griechischen
Sonnengotts Helios benannt. Unglücklich gewählt, denn der Sage
X
nach lieh sich Phaeton einen vierEmu: Wie die australische Flug- spännigen Sonnenwagen und
gesellschaft auf die Idee kam, sich baute damit einen heftigen Unfall
nach einem flugunfähigen Vogel („Die Erde geht in Flammen
zu benennen, ist nur schwer nach- auf . . .“).
vollziehbar.
X
X
Rolls Royce Silver Mist: Wegen
Fiat Uno: In Skandinavien fällt befürchteter Verwirrungen änderdie Wahl des Autos wohl eher sel- te der britische Autohersteller den
ten auf dieses Modell: „Uno“ be- Modellnamen schon vor der Einführung in den deutschen Markt in
deutet im Finnischen Trottel.
„Silver Shadow“ um.
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Die „Weiße Dame“ ist bis heute das bekannteste Werbemotiv von Persil in Deutschland. Das Plakat stammt aus dem Jahre 1925. Das Waschpulver bekam den französischen Namen der Petersilie. (Foto: Henkel)
X
Reebok Incubus: Der Laufschuh
für Frauen wurde nach einem bösen Dämon benannt, der nachts
die Menschen heimsucht und sich
von deren Lebensenergie ernährt.
1993
X
Porsche Cayenne: Der SUV wird
auch in Frankreich verkauft, wo
sein Name nicht nur für den scharfen Pfeffer, sondern auch als Synonym für Straflager steht. Ob das im
Sinne des Herstellers war, sei dahingestellt.
X
Persil: Das Waschpulver aus
Deutschland bekam den französischen Namen der Petersilie, was
sogar zur Folge hatte, dass der
Markenname erst 1917 eingetragen werden konnte.
X
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Rockford: Ein Parfum nach einem stark riechenden Blauschimmelkäse (Roquefort) zu benennen,
war ein gewagter Einfall vom Parfumhersteller Atkinsons (Italien).
1987
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Coca-Cola: „Kou-ke kou-la“
kann auf Chinesisch angeblich vieDer Emu gehört zur Familie der Laufvögel und kann nicht fliegen – les heißen: Je nach Dialekt „durstiaber eine australische Fluggesellschaft hat sich nach diesem Tier be- ger Mund“ oder „Beiß’ in die
nannt.
(Foto: scooperdigital – Fotolia.com) wächserne Kaulquappe!“.
Ereignisse im Jahr 1993
Auflösung Tschechoslowakei:
Die Neubildung von Tschechien
und der Slowakei am 1. Januar
ist ein friedlicher Beschluss, bei
der es keinerlei Gegner gibt. Die
beiden Länder gehörten ab 1918
zur Tschechoslowakei und waren bis 1993 ein gemeinsamer
Staat.
Clinton wird US-Präsident: In
den USA löst der neu gewählte
US-Präsident Bill Clinton den
ehemaligen Präsidenten George
H. W. Bush in seinem Amt ab.
Am 20. Januar wird Bill Clinton
in sein Amt eingeführt und darf
ab diesem Zeitpunkt als 42. Präsident von Amerika in das Weiße
Haus einziehen. Kurz nach seinem Amtseintritt wird am 26.
Februar ein Bombenanschlag
auf das World Trade Center in
New York verübt. Dabei kommen sechs Menschen ums Le-
ben. Dieses Attentat sehen zahlreiche Experten heute als Vorverweis auf die Anschläge vom
11. September 2001 an.
Neue
Postleitzahlen:
In
Deutschland werden am 1. Juli
die fünfstelligen Postleitzahlen
eingeführt. Grund dafür ist die
Neuaufteilung der Bezirke im
Osten von Deutschland, welche
in der Zeit der DDR nicht vorhanden waren. Davor gab es nur
vierstellige Postleitzahlen.
Jahrhunderthochwasser: Ende
des Jahres kommt es zu einem
Jahrhunderthochwasser
der
Flüsse Rhein und Mosel. In der
Stadt Koblenz trifft das Hochwasser der beiden Flüsse zusammen. Dadurch steigt der Hochwasserspiegel an seine Spitze
und es werden 9,52 Meter am
Rhein gemessen, was der höchste Stand seit 1784 ist.
sime
2013
reinkommen
rausgehen
besser sehen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
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DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Eine blaue Dose erobert die Welt
11
Markenzeichen: Nivea – Klassiker mit Kultcharakter, 1925 beginnt die Ära der unverwechselbaren blauen Dose
Ob die Nivea-Erfinder im Jahr
1911 bereits ahnten, dass sie
die erfolgreichste Creme aller
Zeiten anrührten? Das lässt
sich heute nicht mehr nachvollziehen. Doch eines wussten der junge Apotheker und
der
Beiersdorf-Eigentümer
Dr. Oscar Troplowitz und seine Mitstreiter damals genau:
Die schneeweiße Creme würde die Hautpflege revolutionieren.
Bereits im Jahr 1890 erwirbt der
Hamburger Apotheker Dr. Oscar
Troplowitz das „Laboratorium
dermatotherapeutischer Präparate“ vom gleichnamigen Gründer
Paul C. Beiersdorf. Als wissenschaftlichen Berater holt sich der
damals 27-jährige Unternehmer
den Mediziner Prof. Paul Gerson
Unna an seine Seite, einen weltbekannten Dermatologen mit sicherem Gespür für Innovationen.
Wissenschaftliche Neugierde und
sein Blick für zukunftsweisende
Entwicklungen machen Unna auf
den Chemiker Dr. Isaac Lifschütz
und dessen Erfindung, einen
Emulgator mit dem Namen „Eucerit“, aufmerksam.
Nivea –
eine geniale Idee
Es ist die Geburtsstunde der wohl
berühmtesten Hautcreme der
Welt. Mithilfe der Lifschütz-Erfindung lassen sich Wasser und Fett
erstmals zu einer stabilen Emulsion vereinigen. Lifschütz möchte
seine Entdeckung vor allem im
medizinischen Umfeld einsetzen.
Doch der Unternehmer Troplowitz erkennt sofort das Potenzial:
Die stabile Wasser-in-Öl-Emulsion bietet sich geradezu als Haut1924 – Frauen benutzen Make- creme zur kosmetischen Anwendung an. Er nennt die Creme, inup, Creme, Seife und Puder.
spiriert durch die schneeweiße
Farbe, Nivea (abgeleitet vom lateinischen Namen nix, nivis – der
Schnee).
Ersten Hautkontakt mit Konsumenten hat Nivea im Verlauf des
Jahres 1911: In einer gelben Dose
mit Verzierungen erobert die Nivea-Creme den Markt. Schließlich
kann Nivea mit ihrer stabilen
Creme-Grundlage problemlos auf
Reisen gehen und als Schiffsfracht
die Weltmeere überqueren. Schon
1914 ist das Unternehmen Beiersdorf so mit Nivea in 34 Ländern
vertreten. Im Jahr 1925 beginnt die
Ära der unverwechselbaren blauen Dose. Jazzmusik und Charleston sind Ausdruck des Lebensgefühls der wilden 1920er-Jahre.
Ohne Korsett genießen die Frauen
die neue Bewegungsfreiheit und
betonen ihre Schönheit mit Makeup. Die gelbe Dose passt da nicht
mehr ins Bild.
Juan Gregorio Clausen, damaliger Werbeleiter der Firma Beiersdorf, erkennt, dass Nivea ein neues
Kleid benötigt. Eines, das die
grundlegenden Werte der Marke
widerspiegelt. Man verabschiedet
sich vom Gelb. Blau und Weiß sind
ab sofort die beiden Farben, die die
Nivea-Dose trägt. Blau, das steht
für Klarheit und Vertrauen, für
Ehrlichkeit und Verantwortung.
Weiß ist die Farbe der Unschuld
und Reinheit.
Clausen gelingt der große Wurf.
Er übersetzt die Markenwerte in
ein nahezu perfektes, zeitloses Design, das mit wenigen Veränderungen bis heute überdauert. Im Jahr
2000 wird für die gesamte Markenkommunikation eine eigene Nivea-Schrifttypologie entwickelt.
Nivea
im Farb-Werbefilm
Parallel zum neuen Verpackungs- und Markendesign kreiert
Clausen 1925 eine neue Bild- und
Textsprache für die Anzeigen- und
Plakatwerbung. Drei fröhlich-freche Jungs grinsen in die Kamera
und gewinnen mit ihrer Ausstrahlung schnell die Herzen der Kunden. Der Erfolg macht mutig: Passend zu den „Nivea Jungs“ werden
nun die „Nivea Mädels“ gesucht.
In den 1930er-Jahren etabliert
sich der Farbfilm in den internationalen Kinos. Nivea nutzt das neue
Medium, um auch hier dem Konsumenten das Verpackungsdesign
und die Marke nahezubringen.
Maßgeblich beteiligt: Elly HeussKnapp. Die spätere First Lady der
jungen Bundesrepublik nutzt die
Möglichkeiten und entwickelt die
ersten Farb-Werbefilme für Nivea.
Heute reicht die Produktpalette
vom Sonnenschutz über Männer- 1911 – Nivea: Die Komposition aus Bergamotte, Orange, Lavendel,
pflege bis zur Anti-Falten-Creme. Rose, Flieder und Maiglöckchen betört Frauen.
(Fotos: Nivea)
Das regionale kleine eBay
1983
Onlineauftritt: Gmünder Tagespost und Schwäbische Post
Mit rund 2,8 Millionen Seitenzugriffen pro Monat ist der
Onlineauftritt der Gmünder
Tagespost und der Schwäbischen Post das Informationsmedium im Internet für den
Ostalbkreis. Dort findet man
auch viele Kleinanzeigen aus
dem Gmünder Anzeiger. „Der
Gmünder Anzeiger ist das regionale kleine eBay“, so viel
steht für Anja Bührle, Vermarktung Online, fest.
Anja Bührle absolvierte bereits
ihr BA-Studium bei SDZ. Druck
und Medien, dem Herausgeber
des Gmünder Anzeigers. Seit 2008
arbeitet sie im Verkauf. Wenn es
um Online-Werbung geht, ist die
27-Jährige die Ansprechpartnerin.
Ob animierte Werbemittel, Superbanner oder Wallpaper – bei deren
Entwicklung ist sie in ihrem Element.
Egal ob Banner oder Wallpaper –
wenn es um Online-Werbung
geht, ist Anja Bührle die An(Foto: sus)
Mit viel Kreativität setzt sie die sprechpartnerin.
Wünsche der Kunden und ihre
Ideen um. Mit dieser Aufgabe habe Anja Bührle ist für die Verknüpsie ihren Traumberuf gefunden, fung der Printausgaben mit dem
sagt sie. Und das macht sich auch Onlineangebot zuständig. Dazu
im Unternehmen bemerkbar. In gehören auch das soziale Netzden Online-Bereich brachte sie fri- werk Facebook oder der Internetschen Schwung und ihre Konzepte werbedienst Google AdWords.
sprechen die Kunden und Leser Hier haben die Gewerbetreibenan.
den die Möglichkeit, Werbung ein-
Frischer Schwung
blenden zu lassen. So könne die
Reichweite erhöht werden und
auch das Publikum sei jünger, erklärt Bührle. Der Gmünder Anzeiger ist immer fester Bestandteil der
Werbepakete und erhöhe so den
Leserkreis.
Spannendes Thema
Werbung war für Anja Bührle
schon immer ein spannendes Thema. Die Kombination mit dem Internet findet sie „congenial“. Sie
bezeichnet sich selbst als InternetJunkie. Von den positiven Aspekten des World Wide Web sei sie absolut überzeugt. Über die Homepage der Gmünder Tagespost können auch die Anzeigen für den
Gmünder Anzeiger aufgegeben
werden – direkt und schnell.
2013
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Vielfältig sind die Kombinationsmöglichkeiten von Print- und OnlineWerbung.
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
12
Sie schleicht
sich ins Bild
Versteckte Werbung
Ein Schauspieler trinkt in
einem Film eine Limonade. Man kann die Marke
auf der Getränkedose
deutlich erkennen – das
ist ein Fall von Schleichwerbung. Doch woher
kommt dieser Name? Die
KinderPost erklärt es dir.
So sahen die Kollegen vom Außendienst in Schwäbisch Gmünd (von links: Randolph ... und so heute: Die Bärte zwar etwas heller, aber sonst kaum verändert.
Pudellek, Wolfgang Jänichen und Roland Jörke) in den 80er Jahren aus ...
(Foto: Tom)
Ereignisse im
Jahr 2003
Irakkrieg: Am 20. März marschieren britische und USamerikanische Soldaten in
den Irak ein. Die Hauptstadt
Bagdad steht von nun an unter
ständigem Beschuss, auch aus
der Luft. Schon zwei Monate
später erklärt der US-Präsident George W. Bush den Einmarsch der US-Soldaten und
die gesamten Kämpfe im Irak
für beendet. Der Diktator und
irakische Präsident Saddam
Hussein wird am 13. Dezember festgenommen.
Hitzewelle in Frankreich: Der
August bringt in Frankreich
eine der größten Hitzewellen
mit sich. Fast 15 000 Menschen sterben durch die enorme Hitze. Doch nicht nur die
Natur bringt eine Katastrophe
in Frankreich, sondern vor allem die fehlende Hilfe für die
Opfer, da die Menschen in
Frankreich zum Großteil im
Urlaub sind und ihren Angehörigen nicht helfen können.
Noch Jahre danach gibt es
Warnmeldungen vor weiteren
Hitzewellen.
Columbia-Unglück: Anfang
des Jahres wird der Eintritt in
die Erdatmosphäre der Besatzung der Raumfähre Columbia zum Verhängnis. Beim
Landeanflug auf Cape Canaveral in Amerika zerbricht die
Raumfähre am 1. Februar und
die gesamte siebenköpfige Besatzung kommt dabei ums Leben. Es war die 28. Mission
dieser Raumfähre – und es ist
die zweite Raumfähre, die auf
einer Mission der NASA zerbrochen ist.
Aus für den Käfer: VW trennt
sich von einem seiner berühmtesten Automodelle. In
Mexiko wird am 30. Juli der
letzte Käfer produziert. sime
2013
Kinder-Riegel hoch im Kurs
Straßenumfrage in Gmünd: Was ist Ihre Lieblings-Werbung?
Das Wort Schleichwerbung
beschreibt Werbung, die eher
versteckt in Filmen und Sendungen auftaucht. Obwohl
das verboten ist. Denn sie
schleicht sich heimlich ins Gedächtnis der Zuschauer. Man
erkennt sie nicht so schnell.
Das passiert zum Beispiel so:
Ein Schauspieler trinkt im
Film genüsslich eine Limonade. Der Name der Limonade
ist deutlich zu sehen. Die Getränkefirma bezahlt dafür,
dass der Schauspieler dieses
Getränk schlürft. Das ist Werbung für die Limonade – aber
der Zuschauer weiß in dem
Moment nicht: Jetzt kommt
Werbung! Schon hat sich die
Schleichwerbung eingeschlichen.
In diese Sendung soll sich
heimlich Werbung eingeschlichen haben.
Nicole Müller, 20,
aus Schwäbisch Gmünd:
„Mir gefällt die Kinderriegel-Werbung am besten, weil sie sehr romantisch, süß und witzig ist.
Wenn ich diese sehe, bekomme
ich immer Lust auf einen Schokoriegel.“
Badar Masood, 20,
aus Schwäbisch Gmünd:
„Mir gefällt die Werbung von Kinder-Schokolade, die ist witzig und
frech gemacht. Ich esse diese
Schokolade selbst sehr gerne und
würde sie wegen der Werbung
gleich nochmals kaufen.“
Catharina Schiffel, 22,
aus Schwäbisch Gmünd:
„Mir gefällt Werbung aus der Kosmetik- und Haarpflegebranche am
besten. Da wird immer mein Interesse geweckt. Ich gehe sehr gerne
einkaufen und suche dann auch
gezielt nach diesen Produkten.“
Nina Müller, 21,
aus Frankfurt am Main:
„Ich habe schon immer gerne Coca-Cola gekauft, und die Werbung
hat mir auch gefallen, aber die
neueste Cola-Werbung mit den
süßen Eisbären gefällt mir am besten.“
Steffen Söllner, 24,
aus Schwäbisch Hall:
„Ich mag die Werbung für Kinderriegel am liebsten, die ist sehr lustig und süß. Ich kaufe aber grundsätzlich kein Produkt wegen der
Werbung.“
Melek Albayrak, 20,
aus Schwäbisch Gmünd:
„Mich spricht Werbung am meisten an, wenn sie eine kulturelle
Vielfalt enthält. Außerdem sollte sie
witzig gemacht sein, dann bleibt es
am ehesten in der Erinnerung .“
Harald Winter, 54,
aus Abtsgmünd:
„Mit gefällt die Werbung am besten, die lustig und ironisch gemacht ist und sich selbst auf die
Schippe nimmt. Das ist in letzter
Zeit vermehrt zu finden.“
David Desirò, 19,
aus Mögglingen:
„Ich mag die Mercedes-Werbung
am liebsten, sie ist witzig, sehr ansprechend und vor allem sehr aufwendig gemacht.“
(Umfrage: Katharina Hafner)
1962
In Deutschland ist Schleichwerbung verboten. Gerade
gibt es jede Menge Trubel um
die
Sendung
„Wetten,
dass...?“. Dort soll es Schleichwerbung gegeben haben. Das
werfen Reporter eines Magazins den Leuten vor, die eine
wichtige Rolle bei der Sendung
hatten. Sie glauben: Firmen
wie Autohersteller brachten
gegen Geld ihre Produkte in
der Sendung unter – und das
besonders auffällig.
Die Reporter schreiben
auch: Die Firmen bestimmten
in der Sendung mit, wie groß
ihr Produkt etwa zu sehen war.
Das ZDF und andere sind empört über diese Vorwürfe. Es
soll nun untersucht werden,
ob Schleichwerbung in der
Sendung auftauchte – ohne,
dass der Sender das bemerkte.
(Text & Foto: dpa)
X Diesen Text und noch viele
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kannst du in der Schwäbischen KinderPost lesen. Die
KinderPost erscheint wöchentlich immer samstags.
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fünf Ausgaben monatlich kostet 6,90 Euro im Monat für
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So sieht das neue Titelblatt der
Schwäbischen KinderPost aus.
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
„Weiße Dame“
wird zur Ikone
13
Markenzeichen von Persil
Ob Himmelsschreiber, erster
TV-Spot im deutschen Fernsehen oder die jährliche Promotionaktion „Unser Bestes“,
für die das Brandenburger
Tor im Werbespot mit einer
roten Schleife geschmückt
wird – Henkel hat für sein
Waschmittel Persil immer
schon durch kreative Werbung neue Standards gesetzt. Die „Weiße Dame“ von
Persil gehört zu den bekanntesten Werbefiguren und feiert als Ikone der Plakatreklame in diesem Jahr ihren 90.
Geburtstag.
Die Werbegeschichte von Persil
begann mit einer Zeitungsannonce im Jahr 1907, die Experten heute
als Teaser bezeichnen würden:
Noch bevor das erste Persil-Paket
in den Läden stand, machte Henkel damit die Konsumenten neugierig. In der Werbung für Persil
ging Henkel von Beginn an auch
Je nach Mode- und Zeitgeschmack war die „Weiße Dame“ mal blond, unkonventionelle und spektakuläre Wege, etwa Himmelsschriften
mal braun, mal zart und zerbrechlich, mal robust und kräftig.
oder nächtliche Lichtprojektionen
auf Wolken. Im Jahr 1921 präsentierte Henkel seinen ersten
Stummfilm, sechs Jahre später die
erste Funkwerbung. So setzt Persil
immer wieder neue Standards.
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Im Jahr 1922 geschaffen, ist die
„Weiße Dame“ bis heute das bekannteste Werbemotiv von Persil
in Deutschland – sie warb bis in die
1960er-Jahre auf Plakaten und
Emailleschildern für das Waschmittel. Auch heute ist die „Weiße
Dame“ noch sehr präsent – etwa
auf den beliebten Persil-Uhren,
die in mehr als 20 deutschen Städten stehen.
Und so entstand die Werbe-Ikone: Die Glogauer Firma Fleming &
Wiskott erteilte dem Berliner Maler Kurt Heiligenstaedt im Jahr
1922 den Auftrag, ein Persil-Plakat
zu gestalten. Der bekannte Karikaturist und Mitarbeiter der Zeitschrift Simplicissimus ging daraufhin mit seiner Freundin Erna Muchow in ein Modehaus am Alexanderplatz und kaufte ihr ein weißes
Kleid von der Stange. Mit einem
weißen Florentiner-Hut auf dem
Kopf und einem Persil-Paket in der
Hand posierte die 18-Jährige für
den Maler: Damit war die „Weiße
Dame“ geboren.
Wenn in den folgenden Jahren
Mode- und Zeitgeschmack einen
anderen Frauentyp verlangten,
machte die „Weiße Dame“ mit: so
war sie mal blond, mal braun, mal
zart und zerbrechlich oder auch
mal robust und kräftig. Im Jahr
1925 posierte sie als Mutter von
weiß-gekleideten Zwillingen, während sie 1950 als moderne junge
Dame für Persil lächelte. Damit
passte sich die „Weiße Dame“
zwar immer dem Zeitgeist an und
veränderte so ihr Erscheinungs- 1927 – Persil-Werbung als Himmelsschrift.
bild, doch dabei blieb sie einzigartig – und steht damit bis heute
nicht nur für die Marke Persil, sondern hat in den vergangenen 90
Jahren auch die Werbegeschichte
maßgeblich geprägt.
Persil
im Fernsehen
Bereits in den 1950er-Jahren
avancierte das Fernsehen zum
wichtigsten Kommunikationsmedium. Deutschlands erster TVSpot von 1956 warb für Persil – mit
den damals beliebten Schauspielern Beppo Brehm und Liesl Karlstadt als Hauptdarstellern. Weitere
Fernseh-Werbekonzepte von Persil wurden legendär. Zum Beispiel
die Spots mit dem Persil-Mann ab
dem Jahr 1975. Darin informierte
Henkel im Nachrichtenstil über
Ergiebigkeit, Waschkraft und
schonende Pflege. Mit wissenschaftlichen Argumenten unterstrich Persil seine Spitzenleistung.
Der zugehörige Slogan klingt bis
heute nach: „Persil – da weiß man,
was man hat.“
Im Jahr 1970 startete außerdem
mit „Unser Bestes“ die erfolgreichste Promotion für ein Waschmittel in Deutschland. Seitdem
bietet Henkel einmal jährlich die
Pakete mit der roten Schleife an,
und im TV macht seit dem Jahr
2000 Werbung mit dem Brandenburger Tor und roter Schleife auf
das besondere Angebot aufmerksam: Die Packungen in Sondergröße sind jeweils für kurze Zeit erhältlich.
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1983
1954 – Waschpulver zum Liebhaben: Die „Weiße Dame“ von Persil
gehört zu den bekanntesten Werbefiguren.
(Fotos: Henkel)
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14
„Heller Kopf nimmt Dr. Oetker“
Markenzeichen: rot-weißer Hellkopf als Warenzeichen
Erfunden hat Dr. August Oetker das Backpulver nicht.
Doch mit seiner Idee, das Pulver in kleinen Mengen, ausreichend für 500 Gramm
Mehl, zu verkaufen, gelang
dem jungen Apotheker um
die Jahrhundertwende ein
strategisches Meisterstück.
Um das Interesse der Hausfrauen für sein Backpulver zu
erregen, füllte er es in bunte
Päckchen, die er mit den passenden Rezepten für Kuchen
und Gebäck bedrucken ließ.
Ihren Anfang findet die Erfolgsgeschichte des Familienkonzerns Dr.
Oetker in einer Bielefelder Apotheke. Nach Abschluss seiner Ausbildung übernimmt der Apotheker
Dr. August Oetker die Aschoff’sche
Apotheke im Stadtzentrum und
beginnt dort mit Experimenten für
ein Treibmittel, das nicht nur den
Sonntagskuchen aufgehen lassen,
sondern im Gegensatz zu Justus
von Liebigs Treibmittel, auch länger haltbar und geschmacksneutral sein sollte. Als es ihm gelingt,
ein solches Mittel herzustellen, bestreitet Dr. Oetker neuartige Wege
der Werbung und beginnt mit Rezepten auf den Backpulvertütchen
und in Zeitungen zu werben.
Aus dem ersten Werbeslogan
„Ein heller Kopf nimmt Dr. Oet-
ker“, entsteht auch die Idee für das
noch heute bestehende Markenzeichen der Firma: dem rot-weißen Hellkopf als Warenzeichen,
den sich Oetker im Jahr 1900 zum
Schutz seiner Produkte patentieren lässt. Seinem Image als Helfer
der Hausfrau bleibt Oetker stets
treu und veröffentlicht 1910 sein
erstes Backbuch „Dr. Oetker’s Rezepte für Küche und Haus“, das bis
heute millionenfach verkauft wurde.
Im Jahr 1944 übernimmt RudolfAugust Oetker, der Enkel des Firmengründers, die Unternehmensführung. Schon in der Nachkriegszeit beginnt er neue Märkte im Lebensmittelbereich zu erschließen
und weitere Produkte ins Sortiment aufzunehmen. In den 50erJahren erobern zahlreiche Fernseh- und Radiospots der Firma die
bundesdeutschen Haushalte.
„Frau Renate“ wird als Idealbild
der guten Hausfrau erschaffen und
wirbt mit Slogans wie „Mach wie es
Frau Renate tut, mach es mit Dr.
Oetker gut!“ oder „Sie wissen ja,
eine Frau hat zwei Lebensfragen:
Was soll ich anziehen und was soll
ich kochen?“ für die Produkte des
Unternehmens. Heute gehören an
die 400 Firmen aus verschiedenen
Branchen zur Oetker-Gruppe und
der „Hellkopf“ findet sich inzwischen auf unzähligen Produkten
wie Backmischungen, Joghurt und
Süßspeisen wieder.
stuk 1936 – Pudding macht glücklich.
(Fotos: Dr. Oetker)
1963
1959 – „Frau Renate“ als Idealbild der guten Hausfrau.
1974
2013
Der Frühling
kann kommen!
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1950 – Familienglück durch selbst gebackene Kuchen.
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