DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 Gute Werbung muss Ziele bedienen Interview mit Marketing-Experte Professor Doktor Markus Voeth Seit 2002 ist Professor Doktor Markus Voeth Inhaber des Lehrstuhls für „Marketing I“ im Institut für Marketing und Management der Universität Hohenheim. Im Interview mit Redakteur Alexander Hauber erklärt er nicht nur, was gute Werbung ausmacht, sondern auch, wie ein Unternehmen zur Marke wird oder warum deutsche Unternehmen im Ausland mit deutschsprachigen Slogans auf Kundenfang gehen. Außerdem wagt Professor Voeth eine Prognose, wie sich Werbung in den kommenden Jahren entwickelt – denn im Oktober des vergangenen Jahres hat das Internet das Fernsehen als größten Umsatzträger im Unterhaltungs- und Medienmarkt abgelöst. Welchen Stellenwert nimmt Werbung in Tageszeitungen und Anzeigenblättern ein? Selbstverständlich einen großen. Traditionell finanzieren sich Tageszeitungen und Anzeigenblätter mehr oder weniger stark durch Werbung. Viele Leser schätzen diese Werbung auch sehr. Denn Werbung will ja nicht nur beeinflussen, sondern zunächst einmal vor allem informieren. Und für diese Aufgabe ist die Werbung in etwa Tageszeitungen sehr gut geeignet, da sie zeitpunkt- und raumgenau eingespielt werden kann. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers vom Oktober 2012 hat das Internet das Fernesehen als größten Umsatzträger im Unterhaltungs- und Medienmarkt abgelöst. Wie wird sich die Werbung in den kommenden Jahren entwickeln? Herr Voeth, was macht gute Werbung aus? Gute Werbung liegt dann vor, wenn mit der Werbung ein vorgegebens Ziel erreicht wird. Dieses kann zum Beispiel darin bestehen, dass auf ein neues Produkt aufmerksam gemacht wird, Interesse an einer Marke geweckt wird, beim Kunden der Wunsch, das Produkt zu kaufen, ausgelöst wird oder aber auch ein wirklicher Kaufakt ausgelöst wird. Kurzum: Gute Werbung ist nicht das, was gefällt, sondern das, was Ziele bedient. Das wird oft verwechselt. Früher wurden zum Beispiel bei den Werbeslogans oft gereimt. Was sind die aktuellen Trends in der Branche? Früher war die Werbung viel uniformer. Man machte dies oder das – und zwar durchgängig. Heute wird der Kunde von Werbung tagtäglich überrollt. Überall begegnet einem Werbung, von früh bis spät. Daher muss es die Aufgabe von Werbung sein, die Informationsüberflutung, der sich Kunden ausgesetzt sehen, zu überwinden. Professor Doktor Markus Voeth spricht im Interview über aktuelle Trends in der Werbebranche und was wirklich gute Werbung ausmacht. (Foto: privat) Und das kann nicht dadurch gehen, dass man genauso wie der Wettbewerber wirbt. Stattdessen muss man ständig bemüht sein, andere Wege zu gehen, um von Kunden überhaupt noch wahrgenommen zu werden. Wie wird ein Unternehmen zur Marke und warum entscheiden sich viele Verbraucher für Markenprodukte? Zu einer Marke wird man, indem man kontinuierlich für ein be- stimmtes Leistungsversprechen geradesteht und dieses Leistungsversprechen den Kunden fortlaufend kommuniziert. Das honoriert der Kunde, indem er die Marke der Nicht-Marke häufig vorzieht. Denn bei einer Marke kann er sich darauf verlassen, dass diese für ein bestimmtes Versprechen einsteht. Im Ausland werben zahlreiche deutsche Hersteller mit deutschsprachigen Slogans. Audi spricht etwa von „Vorsprung durch Tech- 2013 DER KOMPAKTE KÖNNER. adHIG8dIed 9ID hlP 7W]2AH]/ gE6 ! d`3_Ja hPMMi1 nik“ und Volkswagen wirbt mit „Das Auto“. Hat das Siegel „Made in Germany“ immer noch Strahlkraft? In vielen Branchen ist das so. In einer Welt, wo Kunden zwischen vielen verschiedenen Produkten von vielen verschiedenen Anbietern wählen können, suchen Kunden nach Ankern für ihre Beurteilung von Produkten und Leistungen. Dazu können Herkunftslandbezeichnungen wie „Made in Germany“ dienen. Durch das Internet, aber auch andere neue Medien- und Werbeformen ist die Welt bunter geworden. Unternehmen stehen heute viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Kunden anzusprechen. Daher ist es sehr schwer, seriöse Prognosen abzugeben. Zwei Trends kann man allerdings übergreifend ausmachen: Zum einen wird die Werbung individueller. Alle Kunden mit der gleichen Botschaft über die gleichen Kanäle anzusprechen, ist mit zu vielen Streuverlusten verbunden. Stattdessen geht der Trend dazu, dass Werbung spezifischer, ja individuell wird. Und hier hilft das Internet, aber auch das Smartphone in besonderer Weise. Da hierdurch Werbeinhalte sehr stark an dem Informationsinteresse und dem Standort von Kunden ausgerichtet werden können. Zum anderen wird Werbung vernetzter. Die Zeiten, wo man im Fernsehen andere Werbung sah, als man im Radio hörte oder in den Printmedien sah, sind zunehmend vorbei. Die Kunst ist es, den Kunden über alle Kanäle der Kommunikation in abgestimmter Form anzusprechen. Denn nur so hat man eine Chance, ihn zu erreichen beziehungsweise eine Kommunikationswirkung auszulösen. 1979 2 Editorial V ielleicht stöhnen Sie, wenn Sie den Begriff Werbung hören, weil Sie automatisch zuerst an den nervigen Werbeblock im TV denken, der die Spannung im Samstagabendkrimi zunichte gemacht hat. Dabei soll Werbung in erster Linie informieren, zum Beispiel über tolle Angebote, Veranstaltungen oder RabattAktionen. Mit unserer Sonderveröffentlichung „Damals und heute“ zeigen wir einen weiteren Aspekt von Werbung auf, denn dank der historischen Anzeigen in dieser Beilage können wir einen Blick in die Vergangenheit werfen – denn Werbung ist und war immer auch ein Spiegel der Zeit. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich viel geändert und so wie sich die Mode in dieser Zeit stets gewandelt hat, so war auch die Werbung immer wieder anderen Trends unterworfen. Und was im Jahr 1963 der letzte Schrei und technisch auf dem aktuellsten Stand war, ist heute meist schon längst überholt. Dennoch besitzen die historischen Anzeigen einen ganz besonderen Charme. Und vielleicht kommen Sie beim Betrachten der einen oder anderen Reklame ins Schmunzeln – denn mit den teils ulkigen Slogans würde sich heutzutage wohl kaum noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken lassen. Kommen Sie mit auf eine kleine Zeitreise und erleben Sie Werbung – damals und heute. Alexander Hauber Ereignisse im Jahr 1963 Élysée-Vertrag: Am 22. Januar wird im Pariser Élysée-Palast der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von Kanzler Adenauer und dem französischenStaatspräsidentenCharles de Gaulle unterzeichnet. Berliner Rede: „Ich bin ein Berliner“, sagt John F. Kennedy während seines Besuchs in Berlin. Er hält seine berühmte Rede anlässlich des 15. Jahrestags der Berliner Luftbrücke. Kurze Zeit später, am 22. November, wird er in Dallas Opfer eines tödlichen Attentats. Wunder von Lengede: Am 24. Oktober kommt es zu einem Unglück in der Eisenerzgrube in Lengede-Broistedt. Zunächst besteht nicht viel Hoffnung, die 129 Bergarbeiter lebend zu retten. Doch dank des Einsatzes von bis zu 1000 Helfern können 100 Kumpel gerettet werden. sime Impressum H4IH4` Id4 c4HCH 64` adHIG8dIed 9ID: 3<C6?C<=<@ 7<C C<1 :A"'CA , 52CA <1 8"4!58=CA ("A4) +CA -C;C #C<@= ?<0> <1 @C7">1=CA 9=%A8C) +5? BA<?0>C ;1/ 5CA"/$154<?0>C +C?<@1 450>= ?0>"1 2C<4 .1?0>5;C1 9!5') &2CA#C;@C1 9<C ?<0> 54 2C?=C1 ?C62?= 2C< C<1CA *A"2CB5>A=) V.i.S.d.P. Dr. Rainer Wiese Redaktion Alexander Hauber Andrea Kombartzky Bettina Buchstab ^J_8439eJH G`6 deJ 9`f48_H 84dL Texte und Fotos Kathrin Stuba Alena Hieber Simone Lohner Oliver Giers Thomas Mayr J2YU]A 8>WWYU[ b-U.]A<][ Sgn OSQQS 9W\.BA\ H]W]\BU iOhOgjShPhQn 32; iOhOgjSggOS <<<l2>?BZ2>@m0>WWYU[l.] ! a]@@=]A\2ZA]U 5Jb OhQ j giiO 4fo 9ID hlP 7W]2AH]/ gE6 dU\BAVL F]A0A2>/Z 5Wjhii XVo YUU]ABA?@ OnR j 2>k]ABA?@ RnM j XBV0YUY]A? QnN K 7_gm4VY@@YBU XBV0YUY]A? hSS [jXV j 4\\Y,Y]U,XW2@@] 7 www.gmuender-tagespost.de Verlag SDZ. Druck und Medien Bahnhofstr. 65 73430 Aalen Tel. (0 73 61) 59 40 Fax (0 73 61) 5 94-2 42 Telefon 0 71 71 / 60 01 - 7 77 Verantwortlich für Anzeigen Falko Pütz Bilder Titelseite Eky Chan, Giuseppe Porzani, Misha und chanpipat / Fotolia.com DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 Mit Steintafeln hat alles angefangen 3 Die Geschichte der Werbung beginnt zu den Zeiten der Römer Ob in Form von Print-Anzeigen, TV-Spots oder beim Surfen im Internet – dem Einfluss der Werbung kann sich heutzutage kaum jemand mehr entziehen. Wer diese Werbemaßnahmen nur als Produkt unserer globalen Kommunikationsmöglichkeiten sieht, hat weit gefehlt. Legt man die Definition des Brockhauses zugrunde, nach der Werbung „alle Maßnahmen zur Absatzförderung“ erfasst, reicht die Geschichte der Werbung bis weit in die Antike zurück. KATHRIN STUBA Dass Werbung keine neue Erscheinung ist, davon zeugten bereits Funde kommerzieller Werbetafeln aus Stein in den Ruinen von Pompeji. Auch die römischen Praeco (Ausrufer) warben zu dieser Zeit bereits für Versteigerungen oder die Ankunft bestimmter Händler. Die Tradition der Marktschreier fand im Mittelalter seine Fortsetzung, bevor sich, nach der Erfindung des Buchdrucks im Jahr 1445, Werbestrategien in Textform durchsetzten. Diese Art der Werbung, die in einfachen Flug- und Handzetteln ihren Anfang fand, machte Mitte des 17. Jahrhunderts mit dem Erscheinen der ersten Tageszeitungen eine große Entwicklung durch. Endlich war ein passendes Medium zur Verbreitung von Werbetexten und Annoncen gefunden. Einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Werbung setzte der Verleger Ernst Litfaß im Jahr 1854 in Berlin mit dem Aufstellen von Säulen, die mit Werbeplakaten bestückt wurden. Bis zu 80 Prozent Werbung In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Werbung in Anzahl und Inhalt. Waren die ersten Werbungen nach der Freigabe des Anzeigenwesens lediglich Produkthinweise, wurde der Ton ab 1870 immer sensationslüsterner. In den folgenden Jahren richtete sich die Werbung erstmals an bestimmte soziale Schichten. Der Boom in der Werbebranche führte dazu, dass der redaktionelle Anteil in den Zeitungen, zum Beispiel aktuelle Berichte oder Nachrichten, immer kleiner wurde und der Platz stattdessen für Werbung genutzt wurde. Gegen 1900 waren viele Tageszeitungen zu Anzeigenblättern verkommen. In einigen Großstädten bestanden die Zeitungen bis zu 80 Prozent aus Werbung. Mit der Industrialisierung entstanden zusätzlich neue technische Möglichkeiten, um Produkte zu bewerben. Große Blechplakate und Lichtreklamen sorgten Ende des 19. Jahrhunderts für viel Aufsehen. 1930 – Schon damals ein Renner: Schokolade mit Nüssen gehört zu den beliebtesten Sorten. (Foto: Ritter Sport) 1908 – In diesem Jahr richtet das Unternehmen Dr. Oetker seine eigene Werbeabteilung ein. (Foto: Dr. Oetker) bekampagnen, mit denen sie nicht mehr ausschließlich versuchten, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Ziel der Kampagnen war stattdessen, den Wunsch nach mehr Luxus und dem Besonderen zu forcieren. Die Werbung ging dabei vermehrt auf den Mensch als Individuum ein und entwickelte Scheinwelten, um das Produkt in einen bestimmten sozialen Kontext einzubetten. Dieser soziale Status sollte beim Kauf des Produktes vermeintlich miterwor- ben werden. Mit diesem Zug der Werbeindustrie entstanden die Logos vieler Hersteller, die heute noch für bestimmte Produkte stehen. Bekannte Beispiele aus dieser Zeit sind beispielsweise der schwarze Kopf des Herstellers „Schwarzkopf“ als erstes kosmetisches Haarwaschmittel oder die Entstehung des geschwungenen Schriftzuges von „Coca-Cola“. Der neue Maßstab 2013 »Spielfreude, Neutralität und abartige Basskraft in genialer Weise vereint« Audio 9/12 Reklame erobert Fernsehen und Radio Mit dem Aufschwung der Wirtschaft in den 50er- und 60er-Jahren, gelangten die Produkte über das Fernsehen und über das Radio in alle Haushalte. Die Marketingstrategen bedienten sich zur dieser Zeit allen vorhandenen Klischees, vorrangig dem der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Was aus heutiger Sicht als frauenfeindlich und diskriminierend anmutet, vermittelte den Konsumenten der Nachkriegsjahre die perfekte Illusion eines harmonischen Familienlebens – die Frau am Herd, immer von Stapeln mit frisch gestärkter Wäsche umgeben und ausschließlich mit der Frage beschäftigt, was sie ih„Eine gute Nase haben – Tempo nehmen“ – so wirbt der berühmte rem Ehemann denn Gutes tun Taschentuchhersteller im Jahr 1962. (Foto: Tempo) könnte. 1987 nuLine 284 ! nur 18 cm schlank ! äußerst klanggewaltig ! extrem pegelfest ! hoch präzise ! Subwoofer-verdächtige Bässe bis 33 Hertz ! Meisterhafte Qualität Made in Germany Schleiflack Weiß, Platin, Schwarz oder Nussbaum, Kirsche. 450/330 Watt, 114 cm hoch, 975 €/Box inkl. 19% MwSt Unternehmen und ihre Produkte werden zu Marken Zur selben Zeit, um die Jahrhundertwende, begannen die Hersteller gezielt ihre Produkte als Marke zu bewerben. Unternehmen wie Dr. Oetker, Persil oder Schwarzkopf starteten groß angelegte Wer- Willkommen zum Klangtest! Ehrliche Lautsprecher Günstig, weil direkt vom Hersteller. 4 Wochen Rückgaberecht Direktverkauf und HiFi-/Heimkino-Studios: 1959 – Persil ist das erste synthetische Vollwaschmittel in Deutschland. (Foto: Henkel) Schwäbisch Gmünd · Goethestraße 69 Aalen · Bahnhofstraße 111 DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 Unreine Haut am PC „glattbügeln“ 4 Nichts ist so wie es scheint: Dank professioneller Bildbearbeitung kann in der Werbung viel gemogelt werden Zwei Mädels sitzen in einem Café. Sie blicken in ein Magazin. „Schau mal“, sagt die eine, „das Model sieht einfach perfekt aus.“ Sie deutet auf das Titelbild, das eine Frau zeigt, die den Leser mit zahnpastaweißen Zähnen anlächelt, eine schmale Taille hat und über makellose Haut verfügt. „Na, ob da alles echt ist?“, die andere schaut stutzig auf das Cover – und ja, sie hat recht. Heutzutage weiß man nicht mehr, was an Fotos noch echt ist. Aalen. Ob nun in der Illustrierten, auf Plakaten oder im Fernsehen. Heutzutage, kann viel geschummelt werden, wenn es um das Aussehen geht. Und damit ist nicht das Kaschieren der Problemzonen durch gut geschnittene Kleider gemeint. Nein, mit dem Computer ist es inzwischen üblich Bilder zu bearbeiten, so anzupassen, dass sie der Norm gefallen. So gab es schon zahlreiche „Photoshop-Skandale“. Hier wurde die Haut etwas geglättet, dort die Unterschenkel etwas verringert und die Brüste dafür größer gemacht. Die Palette könnte man endlos weiterführen. Doof ist es dann nur, wenn die Retusche gründlich daneben geht, wie zum Beispiel im GQ-Magazin. Bei einem bearbeiteten Bild passten die Proportionen des Kopfs von Schauspieler Zack Efrons nicht so ganz zum Körper. Oder in der Venus-Werbung – dort wurden die Beine des weiblichen Models scheinbar durch die Streckbank gezogen. Früher wurden mit dem Bleistift Pickel entfernt Dabei ist Retusche gar nichts neues, weiß Werbefotograf und Inhaber des Aalener Fotostudios „Spectrum“, Michael Ankenbrand. „Seit der Erfindung der Fotografie gibt es Retusche auf Negativ oder 1974 Positiv.“ Negativfilm bedeutet, dass die Tonwerte umgekehrt sind – schwarz ist weiß und anders herum. In den 70ern wurden zum Beispiel spezielle SchwarzWeiß-Filme verwendet mit einem matten Träger. So konnte man später mit dem Bleistift Pickel herauskorrigieren. Auf dem Positiv (Fotos, wie wir sie normalerweise kennen) war es ebenfalls möglich, zu schummeln. Mit einer Eiweißlasurfarbe konnte man durch kolorieren und ausflecken, aufgenommene Staubpartikel entfernen. Sollte es dann doch etwas mehr sein, musste man sich einen Profi suchen, der mittels Spritzretusche (Airbrush) und Schablone Objekte freistellte oder Bilder komplett überarbeitete. „Nach der Einführung des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop sind die Retuscher ausgestorben“, erklärt Ankenbrand. Das digitale Zeitalter löste die analoge Spiegelreflex ab, Fotos wurden direkt auf den Rechner gezogen und anschließend bearbeitet. Plötzlich kommt ein ganz anderer Mensch heraus Daniela Knipper aus Westhausen kann ein Lied von der Retusche singen. Die 23-Jährige ist ehemaliges Model, hat inzwischen als Fotografin ein Nebengewerbe angemeldet und ihre größte Leidenschaft ist die Bildbearbeitung. „Nach Fotoshoots ist es gang und gäbe, dass der Arm oder die Hüfte nachkorrigiert werden, die Leute wollen so aussehen“, erklärt die junge Frau, die fast jeden Abend seit rund vier Jahren Bilder bearbeitet. „Retusche kann Menschen zu anderen Menschen machen“, weiß sie. Ein Profi hat ihr zu Modelzeiten angeboten, ihr Gesicht zum Spaß einer Komplett-Erneuerung zu unterziehen. Da wurden am Computer die rundliche Kopfform geschmälert, die Augenbrauen nach oben gezogen, die Nase „Fältchen, Narben, Hautunreinheiten zu verändern, ist legitim“, sagt Daniela Knipper. Die 23-Jährige ist ehemaliges Model und ihre größte Leidenschaft ist die Bildbearbeitung. Am PC hat sie das Originalbild (links) so bearbeitet, dass die Akne aus dem Gesicht des Models verschwunden ist und die Haut einen feineren Teint hat (rechtes Bild). (Fotos: www.facebook.com/DanielaKnipperPhotography) gerader gemacht und und und. Bis am Ende ein anderer Mensch vom Monitor auf sie starrte. „Das hat mich echt schockiert“, gibt sie zu. „Fältchen, Narben, Hautunreinheiten zu verändern ist legitim“, meint Knipper. Kritischer sieht sie es, wenn man die Menschen „glattbügelt“ – „die Poren müssen noch zu sehen sein“. Wobei man hier zwischen Weiblein und Männlein unterscheiden muss. Frauen wünschen keine Falten, Männer hingegen würden ohne wie Kinder aussehen. Für ein Porträt benötigt Knipper etwa eine Stunde. „Bilder müssen bearbeitet werden – für mich ist es das i-Tüp- felchen“, betont sie. Trotzdem findet sie, dass in den Medien und der Werbung zu viel an den Fotos verändert wird. „Viele junge Mädels bekommen so ein komplett falsches Bild von der Realität“, erklärt sie. „Es ist eine grundsätzliche Frage nach dem Sinn der Retusche. Ist Fotografie ein objektives Medium, das dokumentiert und wann verschwindet die Realität, wenn man Bilder anschließend manipuliert?“, sagt Michael Ankenbrand, der sich zudem fragt, ob wir heutzutage überhaupt noch reale Bilder ertragen. BW Etwa eine Stunde benötigt Daniela Knipper, um ein Foto am PC zu . . . sondern auch die Zähne einen Tick weißer und das Hautbild reiner bearbeiten. Dabei werden nicht nur Farbtöne korrigiert . . . gemacht. 2013 Saison- F i n a l e Winterkollektion reduziert %% %% 20% - 50% Schwäbisch Gmünd Vordere Schmiedgasse 1 www.dieterich-maennermode.de DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 „Klischees funktionieren“ Werbe-Fachmann Bernd Eberle erklärt, wie Werbung und Hirnforschung zusammenhängen Bernd Eberle ist Geschäftsführer der Werbeagentur Eberle in Schwäbisch Gmünd. Als „Bio-Spezialist“ betreut und berät er Unternehmen, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben und zählt zahlreiche führende Biofirmen aus Deutschland zu seinen Kunden. Bernd Eberle sprach im Interview mit Redakteurin Andrea Kombartzky über Klischees in der Werbung. der heutigen Werbung nicht mehr so häufig vor. Wenn man sich heute Anzeigen aus den 50er-, 60erJahren anschaut, wirken sie ja oftmals fast schon lustig. Das damalige Frauenbild war ja noch ein ganz anderes. Die Gesellschaft hat sich zwar verändert, aber viele Stereotype funktionieren immer noch. Wie hat sich das Frauenbild in der Werbung im Laufe der Jahrzehnte gewandelt? Bis zu den 70er-Jahren gab es ja eine klare Rollenverteilung innerhalb der Familie. Diese spiegelte sich auch in der Werbung wider. In den 70er-Jahren gab es dann eine krasse Kehrtwende und die Frau stand nicht mehr automatisch am Herd. Heute beobachte ich aber auch in der Gesellschaft einen Vormarsch des klassischen Frauenbildes. Viele junge Frauen nehmen zum Beispiel wieder den Namen des Mannes an. Die klassischen Rollenbilder sterben also nicht aus und entwickeln sich nicht nur in Richtung Gleichberechtigung. Aber die Nacktheit ist in der Werbung immer weniger gefragt. Herr Eberle, wodurch unterscheidet sich heute Werbung, die Männer ansprechen soll, von Werbung, die für Frauen gemacht ist? Bernd Eberle: Es gibt in der Werbung so genannte maskuline und feminine Gestaltungscodes. Nehmen Sie zum Beispiel die Anzeigen der Zigarettenmarke Marlboro: Der einsame Cowboy und sein Pferd stehen für Kraft und Freiheit und sollen ganz klar Männer ansprechen. Hingegen werden 80 Prozent der Einkäufe von Lebensmitteln und Kosmetika von Frauen getätigt. Da werden ganz andere Codes verwendet, um die Frauen anzusprechen. Es gibt aber noch ganz viele andere Codes, die bei einer Kampagne berücksichtigt werden: zum Beispiel Alter, Herkunft, sozialer Status. Da stützen wir uns stark auf die Ergebnisse der Hirnforschung, die die Aktivierung von bestimmten Arealen bei unterschiedlicher Gestaltung eines Produkts oder einer Werbung messen. Ereignisse im Jahr 1973 Waffenstillstandsabkommen: Am 27. Januar kommt es zu einem Abkommen über den Waffenstillstand zwischen Nordvietnam und den USA. Bis Ende März dieses Jahres ziehen die USA ihre Truppen ab. und führt in Afghanistan das republikanische System ein. Einführung der Notrufnummer: In der Bundesrepublik Deutschland werden am 20. September die Notrufnummern 110 und 112 beschlossen und Militärputsch in Chile: Am 11. eingeführt. September kommt es im südamerikanischen Land Chile zu Ölkrise: Am 17. Oktober steigt einem blutigen Militärputsch. der Ölpreis um rund 70 Prozent President Salvador Allende und lässt so die erste große Ölkrinimmt sich das Leben. Die Mili- se beginnen. In der Bundesreputär-Diktatur unter General Au- blik Deutschland werden Maßgusto Pinochet dauert bis zum nahmen ergriffen, um diese KriBeginn des Jahres 1990. se einzudämmen. Dazu gehören neue GeschwindigkeitsbegrenGriechenland wird Republik: zungen und es gibt vier Mal ein Der Diktator Papadopoulos ruft ein Sonntagsfahrverbot für Pkw am 1. Juni die Republik in Grie- und Lkw. chenland aus. Er wird zum Staatspräsidenten ernannt, im Grenzmarkierungen: Anfang November jedoch von einem September werden, durch den Militärputsch gestürzt, der ohne Grundlagenvertrag zwischen der jegliche Kämpfe stattfindet. Bundesrepublik Deutschland Auch Afghanistan wird 1973 zur und der DDR vereinbart, die ersRepublik ausgerufen. Moham- ten Markierungen der innerdeutmed Khan erkämpft sich die schen Grenze in der Nähe von Herrschaft mit einem Putsch Lübeck angebracht. sime 2013 Wo wären für Ihre Agentur die Grenzen bei der Umsetzung von Kundenwünschen? „Die Gesellschaft hat sich zwar verändert, aber viele Stereotype funk- Wir haben uns inhaltliche Grenzen tionieren immer noch“, sagt Bernd Eberle. (Foto: privat) gesetzt, die nicht über bestimmte, moralische und ethische Linien Light“-Konsumenten ist weiblich. die Mehrheit der „Cola Zero“-Käu- hinweggehen dürfen. In der Praxis Das Unternehmen hat sich über- fer ist plötzlich männlich. hat sich mir diese Frage aber legt: Wie bringen wir Männer glücklicherweise noch nie gestellt: dazu, das Getränk zu kaufen? Die Welche Stereotypen werden dabei Wir betreuen ja ganz viele Firmen Dose wurde maskulin gestaltet, häufig bedient? aus dem Bio-Sektor. Ich glaube Funktioniert das tatsächlich? mit viel Schwarz und einem gradlifest, dass man für ein Produkt, das Ja, das funktioniert. Ein Beispiel: nigen, eckigen und weniger ver- Die extrem klassischen, tradierten man nicht mag, auch keine gute Die hohe Mehrheit der „Cola spielten Schriftzug. Und siehe da, Gesellschaftsbilder kommen in Werbung machen kann. „Goldener Windbeutel“ für Hipp Verbraucher haben den zuckrigen Kindertee zur Werbelüge des Jahres 2012 gewählt Zuckrige Instant-Tees bewarb die Firma Hipp als geeignete Getränke für Kleinkinder schon ab dem zwölften Monat. Diese irreführende Kampagne haben Zehntausende Verbraucher zur dreistesten Werbelüge des Jahres 2012 gewählt. Der Babynahrungshersteller reagierte prompt und nahm seine kritisierten Tees vom Markt und ersetzte sie durch einfache, nahezu zuckerfreie Teebeutel. Für seine Zuckergranulat-Tees „Früchte“, „Waldfrüchte“ und „Apfel-Melisse“ erhielt der BabyNahrungshersteller Hipp den „Goldenen Windbeutel 2012“. 129 229 Verbraucher haben bei der Wahl zum „Goldenen Windbeutel 2012“ auf der Homepage www.ab- gespeist.de der Organisation „Foodwatch“ ihre Stimme abgegeben. Ganze 44 013 Stimmen erhielt der Instant-Tee für Kleinkinder der Firma Hipp. Auf dem zweiten Platz landete die „Viva Vital HackfleischZubereitung“ mit pflanzlichem Eiweiß von Netto-Markendiscount (35 549 Stimmen). Den dritten Platz belegte die „Becel pro. activ“-Margarine von Unilever (28 686 Stimmen). Hipp bewarb seine Instant-Tees als geeignet für Kleinkinder ab dem zwölften Lebensmonat – trotz des Zuckergehalts von umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker pro fertiger 200-MilliliterTasse. Experten hingegen empfehlen, kleinen Kindern nur ungesüßte Getränke zu geben. „Zuckergranulat mit Wasser aufgegossen: Eltern ein solches Produkt für Kleinkinder zu empfehlen ist unverant- wortlich und passt in keiner Weise zu dem so oft betonten Anspruch von Hipp, ,kindgerechte’ und ,gesunde’ Produkte anzubieten“, kritisierte Oliver Huizinga von „Foodwatch“. Bereits im Mai 2012 hatte die Organisation die Hipp-Tees kritisiert und eine E-Mail-Aktion an den Hersteller gestartet. Mehr als 10 000 Verbraucher beschwerten sich direkt bei Unternehmenschef Claus Hipp. Das Unternehmen kündigte daraufhin an, seine Zuckergranulat-Tees nicht länger als „Durstlöscher“ zu bewerben. In einer Antwort an Verbraucher bezeichnete sie Hipp stattdessen als „Genussmittel“, die „gut für die Seele“ der Kinder seien. Nach Bekanntgabe der Nominierung für den „Goldenen Windbeutel“ versprach der Hersteller, die Produkte bis Ende des Jahres durch neue 5 Produkte ohne Zuckerzusatz ersetzen zu wollen. Im November 2012 löste das Unternehmen sein Versprechen ein und bei Hipp kehrte der Tee zurück in den Beutel. Der Babynahrungshersteller nahm die kritisierten Zuckergranulat-Tees vom Markt und ersetzte sie durch einfache, nahezu zuckerfreie Teebeutel in Apfel- und Herzform. Die Zuckergranulat-Tees nahm Hipp nach eigener Auskunft aber nicht deshalb vom Markt, weil sie nicht kindgerecht waren. Sondern weil „üble Nachrede“ stärker sei als der „Werbeaufwand“, so Hipp. Schließlich hätten die Tees nicht mehr Zucker enthalten als andere Getränke. Hipp verglich also noch immer Tee nicht mit Tee, sondern mit Saftschorle und Fanta. Und fand weiterhin, der „Goldene Windbeutel“ habe sein Unternehmen „zu Unrecht getroffen“. 1974 Reimund Baur Fordvertragshändler Durlangen, Tel. (0 71 76) 3 36 DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 Von der Brause zur Weltmarke 6 Markenzeichen: rot-weißer Schriftzug in der Schriftart Spencer Jeder kennt sie und es gibt sie überall auf der ganzen Welt: Coca-Cola. Wo auch immer sie die Menschen erfrischt, ist sie seit über 125 Jahren ein Symbol für Gemeinschaft, Freiheit und Lebensfreude. Doch wie viele Berühmtheiten hat auch Coca-Cola ganz klein angefangen. Als John Stith Pemberton am 8. Mai 1886 in Atlanta eine neue Rezeptur entdeckt, ahnt er nicht, dass er damit den Grundstein für eine Weltmarke legt. Lange hatte der Apotheker nach einer Formel für einen Sirup gesucht, der Kopfschmerzen und Müdigkeit vertreibt. Gemixt mit Sodawasser, entsteht daraus ein erfrischendes Getränk. Es ist die Geburtsstunde 2013 von Coca-Cola. In Soda-Bars, damals Treffpunkt der feinen Gesellschaft, wird sie zunächst glasweise für fünf Cent angeboten, mit wachsendem Zuspruch. Ein Coup gelingt Pembertons Buchhalter Frank M. Robinson: Er erfindet im Geburtsjahr den Namen Coca-Cola und den rot-weißen Schriftzug in der beliebten Schrift Spencer. Für nur 2300 Dollar kauft der Unternehmer Asa G. Candler 1888 die Rechte an Coca-Cola. Er glaubt an den Erfolg des Getränks, lässt es in Flaschen abfüllen und gründet vier Jahre später in Atlanta die CocaCola Company. Um das Produkt schneller zu verbreiten, vergibt er Abfüll-Lizenzen an selbstständige Konzessionäre. Sein Nachfolger Robert W. Woodruff, ab 1923 Präsident des Unternehmens, hat noch größere Ambitionen. Er will CocaCola überall verfügbar machen. Beschleunigt durch die Prohibition ist das Getränk bald Everybody’s Darling. Prominente wie Clark Gable und Greta Garbo geben der Marke ein Gesicht, Anzeigen werben für eine Pause mit Coca-Cola. Mit dem Slogan „Lasst uns frischwärts gehen!“, startet Coca-Cola ins Deutschland der 70er-Jahre. Lift und Mezzo Mix ergänzen die Markenfamilie. 1983 bringt CocaCola das erste Light-Produkt in Deutschland auf den Markt: Coca-Cola light. Im geteilten Land kommen nur die westdeutschen Bürger in den Genuss von Coca-Cola – hinter dem Eines ist bis heute gleich geblieben: Die geheime Rezeptur von Coca-Cola, die sicher in einem Safe in Atlanta ruht. Sie ist überall auf der Welt gleich. Seit 1886 enthält Coca-Cola nur natürliche Aromen und keine zugesetzten Konservierungsstoffe. Der Arzt, Apotheker und Erfinder des weltberühm- Coca-Cola in Deutschland: Skeptische Wirte und Erfindung der Fanta Parallel dazu gelingt Coca-Cola der Sprung über den großen Teich. In Frankreich eröffnet 1919 der erste europäische Abfüllbetrieb. Seit 1929 gibt es Coca-Cola auch in Deutschland. Die „Essener Vertriebsgesellschaft für Naturgetränke“ füllt die erste Coca-Cola-Flasche ab. Die deutschen Wirte sind zunächst skeptisch, der Verkauf liegt im Startjahr bei nur 5840 Kisten. Zehn Jahre später produzieren 50 Fabriken rund 4,5 Millionen Kisten im Jahr. Statt Fahrräder und Handkarren rollen jetzt die Lieferwagen. Der Zweite Weltkrieg setzt eine große Zäsur: Wegen Rohstoffman- Auch bei der Coca-Cola-Werbung setzte man anfangs auf weibliche Schönheiten. Mit dem Slogan „Lasst uns frischwärts gehen!“, startet die Marke ins Deutschland der 70er-Jahre. (Fotos: Coca-Cola) „eisernen Vorhang“ bleibt das Pro- an einem Mauerdurchgang in we- ten Getränkes Coca-Cola, John dukt tabu. nigen Stunden 70 000 Coca-Cola- Stith Pemberton, wäre sicher stolz Dosen verteilt. darauf. Tausende Coca-Cola-Dosen für den Osten nach dem Mauerfall Doch als die Mauer fällt, ist die Begeisterung nicht mehr zu bremsen. Am 9. November 1989 werden 2013 NEU im Programm: PARKETT 1974 in großer Auswahl! Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 7;5</*A;?>A(+< '</1@:;0 ):6=1-B&/C@<>>:;0 %;?A5A?:<>>< 38+;A?<<; "/.DAC< );6</@A0:;0 !<;85A</:;0 9</=A;0<;1:< $A<6</:;0 #8;@10< , 4</><0:;0 !<A;A0:;0 , "2<0< 73525 Schwäbisch Gmünd Parlerstraße 17 Tel. 07171 18010 1976 – „Coke macht mehr draus“ – sommerlich angehauchtes Kampagnenmotiv zu 125 Jahre Coca-Cola. gels wird in den USA der Zucker rationiert. Trotzdem verspricht Woodruff: „Jeder Mann in US-Uniform bekommt eine Coca-Cola für 5 Cent, wo auch immer er sich befindet und was immer es kostet.“ In Deutschland liegt die Produktion von Coca-Cola wegen Rohstoffmangels brach. Im Essener Abfüllbetrieb wird man kurzerhand kreativ und entwickelt im Jahr 1940 ein neues Produkt auf Molkebasis: Fanta – heute eine der beliebtesten Orangenlimonaden weltweit. Auf Erfolgskurs nach dem Zweiten Weltkrieg Nach dem Krieg nimmt CocaCola Deutschland den Erfolgsfaden schnell wieder auf. Als wohl prominentester Konzessionär wird Max Schmeling 1957 Chef der Niederlassung in Hamburg. In den 60er-Jahren steht John F. Kennedy für Aufbruchstimmung – und bekennt sich öffentlich dazu, gern Coca-Cola zu trinken. Zwei Jahre später werden in Deutschland erstmals 100 Millionen Kisten Coca-Cola innerhalb eines Jahres verkauft. 1968 kommt in Deutschland die Sprite auf den Markt. www.schwenk-raumhoch3.de 1978 DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 7 Weg mit dem lästigen Bügeln Hausfrauen liebten die ersten Papiertaschentücher: Nie mehr waschen und bügeln Tempo wird als erstes Papiertaschentuch Deutschlands beim Kaiserlichen Patentamt in Berlin eingetragen. Die Eintragung in die Warenzeichenrolle schützt fortan den Namen „Tempo“. Seinen Namen verdankt das Papiertaschentuch dem Zeitgeist der 20er-Jahre, die bis zur Weltwirtschaftskrise eine Zeit der Superlative war: Alles schien möglich, das gesellschaftliche Leben pulsierte – kurz, die 20er besaßen einfach „Tempo“. Im gleichen Jahr erscheint die erste Tempo-Werbung in der „Berliner Illustrierten“. Das erste Papiertaschentuch Deutschlands setzt sich schnell gegen das gute alte Stofftaschentuch durch. Clevere Hausfrauen erkennen, dass sie sich mit Tempo nicht nur viel lästige Wasch- und Bügelarbeit ersparen, sondern, dass es auch hygienischer ist. Aufgrund der regen Nachfrage nach dem beliebten „Nasenputzer“ steigt die In den 50er-Jahren macht die praktische Knickpackung die Papierta- Produktion innerhalb des ersten Jahrzehnts um das Zehnfache. schentücher immer beliebter. Ende der 30er-Jahre verlassen pro Jahr 400 Millionen Tempo-Taschentücher die Produktionsstätten in Heroldsberg und Forchheim bei Nürnberg. Schriftzug ist bis heute nahezu unverändert Nach einem Produktionsstopp in den Kriegsjahren wird die Produktion ab 1947 in Forchheim und Heroldsberg wieder aufgenommen. Tempo ist stetig weiter auf Erfolgskurs. Zudem werden erste Geschäftsbeziehungen ins Ausland geknüpft – 1949 wird eine Exportabteilung eingerichtet. Das verbesserte Verpackungsdesign, die praktische Knickpackung, steigert die Beliebtheit des TempoTaschentuchs weiter. Auch der Tempo-Schriftzug wird überarbeitet – er ist bis heute fast unverändert. Tempos sind nun in jedem Lebensmittelgeschäft erhältlich. 1955 werden mehr als eine Milliarde Tempo-Taschentücher produziert. 1962 überschreitet die TempoTaschentuch-Produktion die VierMilliarden-Grenze. Der 1963 zum Patent angemeldete „TempoGriff“ macht es möglich, das Tuch schnell und bequem mit nur einer Hand zu entfalten. 1967 entsteht um das klassische Tempo eine kleine Produktfamilie: Das gesellschaftliche Leben pulsierte und alles schien möglich – kurz, So gibt es nun auch Servietten, Kosmetiktücher und später auch die 20er-Jahre besaßen einfach „Tempo“. Küchenrollen mit dem bewährten Tempo-Schriftzug. Zudem kommt das klassische Tempo-Taschentuch jetzt auch im Sechserpack daher. „Z-Faltung“ macht einhändiges Öffnen möglich Mit der 1975 eingeführten Z-Faltung ist das Tempo „ruck, zuck“ entfaltet. 1977 werden bereits zehn Milliarden Tempo-Taschentücher an sieben Produktionsstätten produziert. Tempo ist nun in 40 Ländern erhältlich – und 1978 löst die neue Weichfolienpackung die traditionelle Pergaminpackung ab. 1987 wird die gesamte TempoProduktion nach Neuss verlegt, wo nun täglich mehr als acht Millionen Zehnerpacks Tempo produziert werden. 1988 kommt ein noch weicheres Tempo-Taschentuch in einer wiederverschließbaren Verpackung auf den Markt. Bei Tempo steht Umweltverträglichkeit an erster Stelle, deshalb gibt es Tempo-Taschentücher seit 1990 nur noch aus sauerstoffgebleichtem Zellstoff. Die 90er stehen ganz im Zeichen der Innovation: Das Papiertaschentuch wird noch weicher (Duo-Faser-System) und „durchschnupfsicherer“. 1995 wird Tempo plus entwickelt – mit Aloe Vera für empfindliche Nasen. Das Taschentuch lässt sich seit den 70er-Jahren mit einer Hand öff1998 folgt die Tempo-Box. nen. Die andere bleibt für lässiges Anlehnen frei. (Fotos: Tempo) 2013 A wie Aufregend Attraktiv. Die neue A-Klasse1. Jetzt Probefahren. Bei Mercedes-Benz Schwäbisch Gmünd. Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Ulm/Schwäbisch Gmünd Lorcher Straße 151, 73529 Schwäbisch Gmünd, Telefon 0 7171 3 57-0, www.schwaebischgmuend.mercedes-benz.de 1Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,4–4,5/5,1–3,3/ 6,4–3,8 l/100 km; CO2 -Emission kombiniert: 148–98 g/km. Effizienzklasse: C- A+. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Abbildungen enthalten Sonderausstattungen. Ereignisse im Jahr 1983 Gefälschte Hitler-Tagebücher: Die Bekanntgabe der Hitler-Tagebücher im deutschen Magazin „Stern“ sorgt für einen spektakulären Medienrummel und stellt sich als großer Skandal rund um die deutsche Presse heraus. Der „Stern“ kauft die so genannten Hitler-Tagebücher für fast 10 Millionen D-Mark von einem Maler namens Konrad Kujau. Einige Wochen nach der Veröffentlichung werden diese jedoch als Fälschung enttarnt. Kujau ist bereits als Kunstfälscher bekannt. Ein Gutachten des Bundeskriminalamts beweist am 6. Mai, dass es sich bei den Tagebüchern um eine Fälschung handelt. Kujau bekommt eine Haftstrafe, der „Stern“-Chefredakteur tritt zurück und das Magazin muss sich öffentlich entschuldigen. Erstes Mobiltelefon: Nur 800 Gramm wiegt das erste Mobiltelefon der Welt, das in Amerika hergestellt wird. Das Motorola DynaTAC8000X kommt am 21. September in die Läden. Somit gilt das Jahr 1983 auch als „Internationales Jahr der Kommunikation“, für welches nicht zuletzt der Erfinder des Handys, Rudy Krolopp, verantwortlich ist. In Deutschland werden ab 1990 die ersten Mobiltelefone hergestellt. Milliardenkredit für die DDR: Der bayrische CSU-Ministerpräsident Franz-Josef Strauss gewährt zusammen mit der Bundesregierung der DDR einen Kredit über eine Milliarde D-Mark. Dieser Kredit bleibt lange umstritten. Udo Lindenberg bringt mit seinem Hit „Sonderzug nach Pankow“ einen kulturellen Beitrag dazu und er spielt AIDS: Nach einem Bericht des ein Konzert in der DDR. „Spiegels“ gelangt die Immunschwächekrankheit AIDS am 6. Bleifreies Benzin: Die deutsche Juni als brisantes Thema an die Bundesregierung beschließt, Öffentlichkeit. Die schnelle Ver- dass ab dem 20. Juli alle Tankbreitung dieser unheilbaren stellen in Deutschland bleifreies Krankheit und ihr vielfaches Benzin anbieten müssen. Das Vorhandensein schockt die Gesetz, welches besagt, dass alle Menschen. Am 23. September Neuwagen mit einem Katalysawird daraufhin in Berlin die erste tor ausgestattet sein müssen, deutsche AIDS-Hilfe (DAH) ge- tritt allerdings erst drei Jahre gründet. später in Kraft. sime 1986 DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 8 Fröhliche Blumen für die Küche „Willst Du viel, spül mit . . .“: Oft verankern sich die einfachsten Sprüche im Kopf Oft sind es gerade die einfachsten Werbeslogans, die sich am nachhaltigsten in den Köpfen der Verbraucher verankern. So ein Spruch ist der Marke Pril gelungen: „Willst Du viel, spül mit . . .“ Eben! Für jeden Geschmack und für jede Anwendung gibt es heute ein Pril: Neben dem blauen Original und dem konzentrierten Kraft-Gel können Hausfrau und Hausmann auch auf besonders hautschonende Varianten zurückgreifen. Zudem gibt es unterschiedliche frische Duft-Varianten. Eine Auswahl, die sich der Chemiker Konrad Henkel, Enkel des Firmengründers Fritz Henkel, sicher nie hätte träumen lassen. Er war es, der 1959 das erste flüssige Pril zur Marktreife entwickelte. Doch schon der Vorgänger von Pril, der 1951 als erstes Reinigungsmittel speziell für das Geschirrspülen und die Haushaltsreinigung in den Markt eingeführt wurde, revolutionierte den Markt. In Pulverform angeboten, kostete es gerade einmal 65 Pfennig und war schon damals besonders mild zur Haut. 1966 hatte das flüssige Pril bereits einen Marktanteil von über 50 Pro- 2013 Pril kann nicht nur Geschirr spülen: In den 60er-Jahren wurden 800 Schwäne in der Themse vom Ölfilm befreit. zent der deutschen Haushalte erobert. Legendär ist auch die fettlösende Wirkung von Pril: In den 1960er-Jahren waren 800 Schwäne in der Themse in eine Öllache geraten. Pril und warmes Wasser machten es den Tierschützern möglich, den Ölfilm zu entfernen und die Tiere zu retten. Der Trick: Pril löst mit seiner ausgezeichneten Fettlösekraft sogar hartnäckige Verschmutzungen und „entspannt“ das Wasser. Bei großen und kleinen Ölverschmutzungen in deutschen Gewässern wurde Pril so schon das ein oder andere Mal zum Retter in der Not. Im Gegensatz zu den frü- her eingesetzten waschaktiven Substanzen sind die heute verwendeten Tenside leicht, schnell und vollständig biologisch abbaubar. Wer an Pril denkt, erinnert sich auch an die Pril-Blumen – die knallig-bunten Aufkleber, die Anfang der 1970er-Jahre von Klein und Groß auf Küchen-, Badezimmerkacheln oder Türrahmen geklebt wurden. Die Aktion „Fröhliche Küche“ brachte 1972 die Pril-Blumen auf den Markt, die ganz dem Zeitgeist entsprachen. Der von Klaus Doldinger komponierte Song „Hol’ Dir die fröhlichen Blumen, hol’ Dir das fröhliche Pril“ machte die Aktion zusätzlich bekannt. Als Mitte 1996, und noch einmal von 2002 bis 2003, die Pril-Blume ihr Revival erlebte, wurde deutlich, wie beliebt die Aufkleber noch immer sind. Seitdem waren sie immer wieder mal für kurze Zeit erhältlich – und haben inzwischen Kultstatus erlangt: Weder in der 1970erJahre-Show im TV noch beim Schlagermove im Hamburg dürfen die Pril-Blumen fehlen. Die Aufkleber kommen als Dekoration bei Partys und für Kostüme zum Einsatz. T-Shirts mit der Blüte sind bei Pril startete in den 70er-Jahren die Aktion „Fröhliche Küche“ für Pril-Gewinnspielen sehr begehrt. mehr Spaß beim Abwasch. (Fotos: Henkel) Viele wollen ein Stück vom Kuchen Falko Pütz, Anzeigenleiter dieser Zeitung, spricht über die Veränderungen des Anzeigenmarktes Was macht für Sie gute Werbung aus? Falko Pütz: Gute Werbung muss kurz und knapp sein und eine Nachricht rüberbringen. Wenn es möglich ist, auch mit einem Augenzwinkern. Wie hat sich die Veränderung des Werbeverhaltens und die Diversifizierung der Werbekanäle auf unser Unternehmen ausgewirkt? Die Anzeigenblätter Wochenpost und Gmünder Anzeiger haben in den 70er-Jahren unsere Rubrikenmärkte durch die Verteilung in fast allen Haushalten gestärkt. Seit 2000 erleben wir einen durch das Internet erzeugten Strukturwandel. Die Zeitungen und Wochenblätter sind nicht mehr die alleinigen, regionalen Werbeträger, sondern es sind für die Werbetreibenden vielfältige Werbemöglichkeiten hinzugekommen. Welche Kanäle fielen weg? Und welche kamen hinzu? Vor 50 Jahren waren Anzeigen in 1963 Tageszeitungen und in gedruckten Produkten eine der wenigen Möglichkeiten zu werben. Im Laufe der Zeit sind immer mehr Werbekanäle dazugekommen. In den 70er-Jahren sind die Anzeigenblätter dazugekommen, in den 80er-Jahren die privaten Fernsehsender und die Radiostationen, in den 90er-Jahren kamen noch das Internet und ab Anfang 2000 die Onlinewerbung dazu. Der Werbekuchen ist zwar über die Jahre größer geworden, aber es Fachmann Falko Pütz schätzt gut gemachte Wer- sind auch mehr bung „mit einem Augenzwinkern“. (Foto: opo) Teilnehmer im Markt, die ein Stück vom Kuchen haben wollen. So wird der Konkurrenzdruck größer und die Zeitungen mussten neue Erlösquellen neben dem klassischen Anzeigengeschäft erschließen, um sich im Konkurrenzkampf mit den neuen Medien zu behaupten. Warum ist Printwerbung für ein Unternehmen dennoch nach wie vor ein richtiger Weg? Printwerbung, also Anzeigenwerbung in Tageszeitungen und Anzeigenblättern, ist insbesondere für Angebotswerbung und für Immagewerbung unverzichtbar. Anzeigenwerbung hat gegenüber vielen anderen Werbekanälen den Vorteil, mit einer sehr hohen Reichweite bei weiten Teilen der Bevölkerung Nachfrage zu wecken. Das kann das Internet in dieser Form nur ganz eingeschränkt. Gut gemachte Werbung mit den richtigen Angeboten erzeugt immer noch eine gute Nachfrage. Kombiniert mit Onlinewerbung kann das Ganze dem werbenden Kunden gute und zuverlässige Umsatzchancen bieten. ako „Der Mix macht’s“ Stephan Wahl von Dieterich Männermode in Schwäbisch Gmünd Was macht gute Werbung für Sie aus? Gute Werbung konzentriert sich auf das Wesentliche. Gute Werbung fällt auf, ist prägnant und sticht ins Auge. Sie passt zum Unternehmen und spricht den Lifestyle und Zeitgeist der potenziellen Kunden an. Werbung sollte kreativ und interessant sein und sich nicht zum 100. Mal wiederholen. Mit aussagekräftiger Werbung identifiziert sich das Unternehmen. Wie hat sich die Werbung für Ihr Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte verändert? Werbung ist klarer und prägnanter geworden und hat sich in der Optik und im Design der heutigen, schnelllebigen Welt angepasst. Bei der Optik spielen natürlich die neuen technischen Möglichkeiten eine große Rolle. Sowohl die Drucktechnik, was die Druckqualität und Farbe an- Möglichkeiten durch die fortschreitende Tool-Entwicklung brachten und bringen große Veränderungen mit sich. Warum ist Print-Werbung für Sie und Ihr Unternehmen auch heute noch ein richtiger Weg? Viele unserer Kunden stammen aus dem Schwäbisch Gmünder Umfeld. Da liegt es doch auf der Hand, mit den regionalen Kommunikationsmöglichkeiten – und dazu zählt auch weiterhin die Tageszeitung – unsere Kunden zu erreichen. Natürlich wird die Verknüpfung mit dem Internet weiter zunehmen, was man auch bei der Gmünder Tagespost (Tagespost-Online) feststellen kann. Der richtige Weg für Werbung ist für mich als ortsansässiges Modegeschäft ein gesunder Mix aus verschiedenen Medien wie OnStephan Wahl setzt auf einen line-Werbung, Social Media, DiMedien-Mix. (Foto: frie) rektmail, Prospekte und dazu gehört natürlich auch die klassische ako geht, als auch die gestalterischen Zeitungsanzeige. DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 Drei Generationen Schokolade im Quadrat 9 Ritter Sport blickte im vergangenen Jahr auf 100 Jahre und drei Generationen der Familie Ritter zurück Waldenbuch ist eine Kleinstadt im schwäbischen Landkreis Böblingen. Sie hat eine historische Stadtkirche, ein Schloss und etwa 8500 Einwohner. Und Waldenbuch hat Ritter Sport. Seit 1930 produziert das Familienunternehmen seine Schokolade am Rand des Naturparks Schönbuch, was man bei gutem Wetter im ganzen Ort riechen kann. Die Geschichte des Unternehmens beginnt aber in StuttgartBad Cannstatt – vor genau 100 Jahren. Drei Generationen der Familie Ritter haben der Schokolade in diesem Firmen-Jahrhundert ihre ganz eigene Handschrift verliehen. Der Grundstein für Ritter Sport ist die Liebe: Der Konditor Alfred Eugen Ritter und Clara Göttle, Inhaberin eines Süßwarengeschäfts, heiraten 1912 und gründen ihre Schokolade- und Zuckerwarenfabrik in Stuttgart-Bad Cannstatt. Schokolade ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein gefragtes Gut und die Mitarbeiterzahl wächst schnell. 1930 zieht die Firma aus Platzgründen ins ländliche Waldenbuch. Zwei Jahre später entsteht das zentrale Markenzeichen von Ritter Sport: Clara Ritter hat die Idee, eine Schokolade in Quadratform herzustellen. Liebe in Form gebracht Sie hat bei den örtlichen FußballAnhängern beobachtet, dass die üblichen Schokolade-Langtafeln in ihren Jacketttaschen zerbrechen. Deshalb werden die Tafeln in der neuen und damals revolutionären Form „Ritter’s Sport Schokolade“ getauft. Nach Kriegsende 1945 laufen die Maschinen wieder an und 1950 nimmt die Produktion volle Fahrt auf. Nach dem Tod von Firmengründer Alfred Eugen Ritter übernimmt dessen Sohn Alfred Otto 1952 die Leitung des Betriebes in zweiter Generation. In den Fünfzigerjahren macht sich das westdeutsche Wirtschaftswunder auch beim Schokoladeproduzenten in Waldenbuch bemerkbar. 1954 zählt der Betrieb über 100 Beschäftigte. Farben für die Quadrate 1960 beschließt das Unternehmen, sich auf die quadratischen Tafeln zu konzentrieren. Bundesweit bekannt wird Ritter Sport ab 1970 mit der Erfindung der ersten Joghurtschokolade Deutschlands Damit die lange Tafel in der Jackentasche nicht bricht, erfand Clara und der Fernsehwerbung mit dem einprägsamen Slogan „QuadraRitter 1932 eine neue Form für ihre Schokolade. tisch. Praktisch. Gut“. Das Image der Marke ist modern und fröhlich. Diese Entwicklung fördert Alfred Otto Ritter 1974 mit einer Entscheidung, die bei den Mitarbeitern auf Skepsis trifft, heute aber ein weiteres Markenzeichen von Ritter Sport darstellt: Er führt die „Bunte Palette“ ein und ordnet jeder Sorte eine charakteristische Farbe zu. Bis heute ist die Ritter Sport Marzipan rot, Joghurt leuchtend weiß verpackt. Die Erfindung der Knick-Verpackung grenzt Ritter Sport dann vollends von den traditionellen Tafelschokoladen ab. Nach dem Tod des Vaters treten 1978 Marli Hoppe-Ritter und Alfred Theodor Ritter in das Unternehmen ein. Die Gründerenkel, die heute Beirat und Geschäftsführung von Ritter Sport leiten, führen das Erbe der ersten Generationen weiter: Ritter Sport bleibt quadratisch, bunt und setzt auf Qualität. Seit 2010 können SchokoladeFans dies in der „Bunten SchokoWelt“ in Berlin-Mitte erleben. Die Schokolade-Erlebniswelt ist seither die süßeste Attraktion der Hauptstadt. Wie ihr Vater setzen auch die Geschwister Ritter neue Akzente. Sie richten den Fokus auf die soziale, kulturelle und ökologische Verantwortung ihres Unternehmens: Seit 1990 unterstützt Ritter Sport mit dem Projekt „Cacaonica“ Kakaobauern in Nicaragua. Von deren Weiterbildung und der fairen Bezahlung profitiert auch Ritter Sport selbst: Der hochwertige Kakao wird seit 2008 für das Bio-Sortiment aus Waldenbuch verarbeitet. 1991 ersetzt Ritter Sport als erster Schokoladehersteller Aluminium und Papier durch eine vollrecyc- „Hübsche Anlage sucht Zuhause“ Aus dem Jahr 1960 stammt diese Werbung für die quadratische Schokolade aus dem schwäbischen Waldenbuch. (Fotos: Ritter Sport) lingfähige Einstoff-Verpackung aus Polypropylen. Ritter Sport betreibt zudem ein eigenes Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme für die Produktion liefert. Schon seit 2002 verzichtet der Schokoladehersteller grundsätzlich auf Atomstrom und beweist damit, dass auch produzierende Unternehmen ihren Beitrag zum Ausstieg aus der Nukleartechnologie leisten können. Das Museum Ritter neben dem Firmengelände in Waldenbuch wurde 2005 eröffnet und zeigt die Sammlung „Das Quadrat in der Kunst“ von Marli Hoppe-Ritter. Auch Kinder und Jugendliche sollen für die Kunst begeistert werden, deshalb ist der Eintritt für sie kostenlos. Bei Ritter Sport hat es Tradition, die Unternehmenswerte Qualität, Genuss und Lebensfreude zu bewahren. Zum „anderen Schokoladekonzept“ gehört auch, neue Wege zu beschreiten. Mit einem transportablen, dreistöckigen Schoko-Haus besucht das Familienunternehmen 19 deutsche Städte und lädt alle Schokolade-Freunde ein, mitzufeiern. Wer möchte, kann sich vom Chocolatier eine exklusive Sondertafel kreieren lassen. 2013 Roland Spiegler, Prokurist bei Nubert, erinnert sich an die ersten Anzeigen des Unternehmens Von Anfang an gehört die Firma Nubert zu den Kunden des Gmünder Anzeigers. Wie es damals vor 35 Jahren mit der Werbung anfing, weiß Roland Spiegler noch genau. „Ich erinnere mich noch gut an so manchen Abend, den wir in den Anfangszeiten des Gmünder AnzeigersmitHerrmannKurrverbracht haben“, erzählt Roland Spiegler. Der Wegbereiter des Anzeigers habe die Firma Nubert damals von der Notwendigkeit regelmäßiger Werbung überzeugt. Bis spät abends konnte eine gemeinsame Sitzung schon mal dauern, bis Sätze so ausgefeilt wa- Roland Spiegler hat viele alte Anzeigen aufgehoben. (Foto: ub) ren, wie sie sein sollten. Habe man am Anfang noch gelegentlich inseriert,seiendieAnzeigenirgendwann regelmäßig erschienen. „Der Be- reich Werbung und Marketing hat mich immer schon sehr interessiert, deshalbwarichdafürzuständig“,erinnert sich Roland Spiegler. Er hat auch die so genannten Staffelanzeigen eingeführt, mit denen die Firma Nubert zu dieser Zeit gerne geworben hat. Einige kleine Anzeigen verteilten sich dabei von rechts nach links oder umgekehrt in Staffeln über die Seite und manchmal setzte sich das sogar auf der nächsten Seite fort. Damit wurde natürlich auch Geld gespart, denn viele kleine Anzeigen konnten so effektiv eingesetzt werden und wirkten optisch besser. Auch kleine oder manchmal größere Seitenhiebe in Richtung Konkurrenz gehörten früher in der Wer- bung dazu. „Das macht man aber heute nicht mehr“, weiß der Prokurist. Noch einige Aktenordner voll mit alten Anzeigen stehen in seinem Büro, die tatsächlich auch die Entwicklung der Werbegeschichte aufzeigen. Wie an Sätzen und Sprüchen gefeilt wurde, zeigt ein genauer Blick in den Stapel: „Hübsche Hitachi-Midi-Anlage mit Radio, Vorverstärker, Endstufe und Equalizer würde sich für nur 1150 DM über ein neues Zuhause freuen. Holst Du mich? In der Gebrauchtecke bei Nubert“, stand am 24. Oktober 1985 in der Zeitung. Heute ist die Werbung der Firma Nubert überregional und bundesweit vertreten. 1983 Obere Bahnstraße 78, 73431 Aalen Tel. 0 73 61/9 45-6 20 DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 10 Biss in wächserne Kaulquappe Manchmal ist der Name eines Produkts im Ausland unbeabsichtigt lustig Über 30 Milliarden im Jahr werden allein in Deutschland investiert, um die Produkte „Kou-ke kou-la“ kann auf Chinesisch angeblich „durstiger Mund“ oder professionell zu bewerben. „Beiß’ in die wächserne Kaulquappe!“ heißen. (Foto: Coca-Cola) Markennamen helfen beim verkaufen, doch nicht immer hat der Name im Ausland dieselbe Bedeutung wie im Her3 1 0 2 stellerland. Die Liste der Markennamen, die übersetzt oder anders ausgesprochen peinlich sind, ist lang. KATHRIN STUBA -GRH!N"6G; Q!G *2' ;!N"6Q, A9) !I85&<? ?K-( KC. A%CI>L&C Y=. F%%C B>) F%%CL, '6 =(33- >,H( „Da passt man selbst mit Hut rein. Der i10 bietet ein gutes Raumangebot, besonders im Kopfbereich ist er fast schon luxuriös.“ Auto Straßenverkehr, 13.04.2011 ]C)C <C>5C FBY.C5C>)CL KCLI5>P O 6=.C> B>) RFB_ Y=. Y=>Y G.XF[MLC>CP L1F.LF_C OJHT%I>)C.J<8&8.C> B>) CI> MC.Z8..F5C>)CL U.CILJ@CIL&B>5L: ZC.MD%&>IL 9 )C. "TB>)FI IW3 ?IC&C& =?C..FL[MC>) ZIC% *B&8 Y=. XC>I5 $C%), Q&CI5C> QIC CI> B>) 1.8YI&IC.C> QIC Z8_ Y%CVI?%C> !>>C>.FB_ B>) )C. B_YF>5.CI[MC> *BLL&F&&B>5 _I& C%C(&.IL[M ?CMCI7?F.C> *B4C>L1IC5C%> _I& I>&C5.IC.&C> \%I>(C.>P LC.IC>_D4I5C> QCI&C>FI.?F5LP ;C?C%L[MCI>XC.YC.>P NKJRF)I8 _I& <U#J'B>(&I8> B>) E \8VC> B,Z,_, XXX,MTB>)FI,)C 7)<L$B$0LLM9)6)<8NC +#:K-- %P* 85& D1O@>P?BB?05 +.:%P*G M05 JF2 # 85& K"E . +%0P6?5?9)$* L4) &95 ?K- K(K '8$0P<$?% 6?B EF; # 85& K-2 . +%0P6?5?9)$* L4) &95 ?K- K(O( >LL?/?95/%#<BB9 > @ D( Mitsubishi Pajero: In Spanien musste der Name des japanischen Geländewagens umbenannt werden: „Pajero“ ist dort ein hässliches Schimpfwort, dessen Bedeutung wir hier lieber nicht wiedergeben möchten. X Toyota MR2: Schnell ausgesprochen „MRdeux“ klingt sein Name wie das französische Wort „merde“. Was das auf Deutsch bedeutet, kann man ganz leicht im Wörterbuch nachschlagen. X Nigaz: Aus den Begriffen „Gazprom“ (russischer Energieriese) und „Nigeria“ entstand der Name Electrolux: „Nothing sucks like „Nigaz“. Der sorgte für Empörung, an Electrolux“ – damit warb der da das Wort auch als Schimpfwort Staubsaugerhersteller in den 60erfür Schwarze bekannt ist. Jahren in Großbritannien für die Saugkraft seiner Geräte. In den USA würde man den Slogan in X etwa so übersetzen: „Nichts nervt Tchibo: Mit Kaffeegenuss hat der so wie ein Electrolux!“ Name, zumindest in Japan, rein gar nichts zu tun. Der Name der X Kaffeekette wird auf Japanisch wie „Tod“ oder „Blut“ ausgesprochen. Koff: Die finnische Biermarke gibt es auch auf dem US-Markt – bedeutet dort aber so viel wie HusX ten („cough“). Ford Pinto: Ein Widerspruch X zum Klischee Männer und Autos: Der Begriff Pinto steht in Brasilien Phaeton: Der Wagen sollte nach für ein zu klein geratenes, männli- Sicherheit klingen und wurde ches Geschlechtsteil. nach dem Sohn des griechischen Sonnengotts Helios benannt. Unglücklich gewählt, denn der Sage X nach lieh sich Phaeton einen vierEmu: Wie die australische Flug- spännigen Sonnenwagen und gesellschaft auf die Idee kam, sich baute damit einen heftigen Unfall nach einem flugunfähigen Vogel („Die Erde geht in Flammen zu benennen, ist nur schwer nach- auf . . .“). vollziehbar. X X Rolls Royce Silver Mist: Wegen Fiat Uno: In Skandinavien fällt befürchteter Verwirrungen änderdie Wahl des Autos wohl eher sel- te der britische Autohersteller den ten auf dieses Modell: „Uno“ be- Modellnamen schon vor der Einführung in den deutschen Markt in deutet im Finnischen Trottel. „Silver Shadow“ um. X 'FM.7CB5F??I%)B>5 C>&MD%& 7, 6, FBY1.CIL1Y%I[M&I5C Q8>)C.FBLL&F&&B>5C>, ^S ]FM.C 'FM.7CB5J$F.F>&IC 8M>C AI%8_C&C.?C5.C>7B>5 B>) S ]FM.C <8?I%I&D&LJ$F.F>&IC _I& (8L&C>%8LC_ UF>>C>J B>) *?L[M%C11)IC>L& 05C_D4 )C.C> +CXCI%I5C> \C)I>5B>5C>/, *BL5C>8__C> LI>) 6FVC> B>) <IC&YFM.7CB5CP Y=. )IC CI>C #J+DM.I5C 'FM.7CB5J$F.F>&IC ?IL W33,333 (_ 5I%&, S (8L&C>%8LC QI[MC.MCI&LJNMC[(L I> )C> C.L&C> S ]FM.C> 5C_D4 "TB>)FI QI[MC.MCI&LJNMC[(J"CY&, Die „Weiße Dame“ ist bis heute das bekannteste Werbemotiv von Persil in Deutschland. Das Plakat stammt aus dem Jahre 1925. Das Waschpulver bekam den französischen Namen der Petersilie. (Foto: Henkel) X Reebok Incubus: Der Laufschuh für Frauen wurde nach einem bösen Dämon benannt, der nachts die Menschen heimsucht und sich von deren Lebensenergie ernährt. 1993 X Porsche Cayenne: Der SUV wird auch in Frankreich verkauft, wo sein Name nicht nur für den scharfen Pfeffer, sondern auch als Synonym für Straflager steht. Ob das im Sinne des Herstellers war, sei dahingestellt. X Persil: Das Waschpulver aus Deutschland bekam den französischen Namen der Petersilie, was sogar zur Folge hatte, dass der Markenname erst 1917 eingetragen werden konnte. X Scheffoldstr. 53 73529 Schwäb. GmündUnterbettringen, Tel. 0 71 71/8 20 91 www.baier.hyundai.de Rockford: Ein Parfum nach einem stark riechenden Blauschimmelkäse (Roquefort) zu benennen, war ein gewagter Einfall vom Parfumhersteller Atkinsons (Italien). 1987 X Coca-Cola: „Kou-ke kou-la“ kann auf Chinesisch angeblich vieDer Emu gehört zur Familie der Laufvögel und kann nicht fliegen – les heißen: Je nach Dialekt „durstiaber eine australische Fluggesellschaft hat sich nach diesem Tier be- ger Mund“ oder „Beiß’ in die nannt. (Foto: scooperdigital – Fotolia.com) wächserne Kaulquappe!“. Ereignisse im Jahr 1993 Auflösung Tschechoslowakei: Die Neubildung von Tschechien und der Slowakei am 1. Januar ist ein friedlicher Beschluss, bei der es keinerlei Gegner gibt. Die beiden Länder gehörten ab 1918 zur Tschechoslowakei und waren bis 1993 ein gemeinsamer Staat. Clinton wird US-Präsident: In den USA löst der neu gewählte US-Präsident Bill Clinton den ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush in seinem Amt ab. Am 20. Januar wird Bill Clinton in sein Amt eingeführt und darf ab diesem Zeitpunkt als 42. Präsident von Amerika in das Weiße Haus einziehen. Kurz nach seinem Amtseintritt wird am 26. Februar ein Bombenanschlag auf das World Trade Center in New York verübt. Dabei kommen sechs Menschen ums Le- ben. Dieses Attentat sehen zahlreiche Experten heute als Vorverweis auf die Anschläge vom 11. September 2001 an. Neue Postleitzahlen: In Deutschland werden am 1. Juli die fünfstelligen Postleitzahlen eingeführt. Grund dafür ist die Neuaufteilung der Bezirke im Osten von Deutschland, welche in der Zeit der DDR nicht vorhanden waren. Davor gab es nur vierstellige Postleitzahlen. Jahrhunderthochwasser: Ende des Jahres kommt es zu einem Jahrhunderthochwasser der Flüsse Rhein und Mosel. In der Stadt Koblenz trifft das Hochwasser der beiden Flüsse zusammen. Dadurch steigt der Hochwasserspiegel an seine Spitze und es werden 9,52 Meter am Rhein gemessen, was der höchste Stand seit 1784 ist. sime 2013 reinkommen rausgehen besser sehen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Ledergasse 53 · Schwäbisch Gmünd # 0 71 71 / 6 52 03 DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 Eine blaue Dose erobert die Welt 11 Markenzeichen: Nivea – Klassiker mit Kultcharakter, 1925 beginnt die Ära der unverwechselbaren blauen Dose Ob die Nivea-Erfinder im Jahr 1911 bereits ahnten, dass sie die erfolgreichste Creme aller Zeiten anrührten? Das lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Doch eines wussten der junge Apotheker und der Beiersdorf-Eigentümer Dr. Oscar Troplowitz und seine Mitstreiter damals genau: Die schneeweiße Creme würde die Hautpflege revolutionieren. Bereits im Jahr 1890 erwirbt der Hamburger Apotheker Dr. Oscar Troplowitz das „Laboratorium dermatotherapeutischer Präparate“ vom gleichnamigen Gründer Paul C. Beiersdorf. Als wissenschaftlichen Berater holt sich der damals 27-jährige Unternehmer den Mediziner Prof. Paul Gerson Unna an seine Seite, einen weltbekannten Dermatologen mit sicherem Gespür für Innovationen. Wissenschaftliche Neugierde und sein Blick für zukunftsweisende Entwicklungen machen Unna auf den Chemiker Dr. Isaac Lifschütz und dessen Erfindung, einen Emulgator mit dem Namen „Eucerit“, aufmerksam. Nivea – eine geniale Idee Es ist die Geburtsstunde der wohl berühmtesten Hautcreme der Welt. Mithilfe der Lifschütz-Erfindung lassen sich Wasser und Fett erstmals zu einer stabilen Emulsion vereinigen. Lifschütz möchte seine Entdeckung vor allem im medizinischen Umfeld einsetzen. Doch der Unternehmer Troplowitz erkennt sofort das Potenzial: Die stabile Wasser-in-Öl-Emulsion bietet sich geradezu als Haut1924 – Frauen benutzen Make- creme zur kosmetischen Anwendung an. Er nennt die Creme, inup, Creme, Seife und Puder. spiriert durch die schneeweiße Farbe, Nivea (abgeleitet vom lateinischen Namen nix, nivis – der Schnee). Ersten Hautkontakt mit Konsumenten hat Nivea im Verlauf des Jahres 1911: In einer gelben Dose mit Verzierungen erobert die Nivea-Creme den Markt. Schließlich kann Nivea mit ihrer stabilen Creme-Grundlage problemlos auf Reisen gehen und als Schiffsfracht die Weltmeere überqueren. Schon 1914 ist das Unternehmen Beiersdorf so mit Nivea in 34 Ländern vertreten. Im Jahr 1925 beginnt die Ära der unverwechselbaren blauen Dose. Jazzmusik und Charleston sind Ausdruck des Lebensgefühls der wilden 1920er-Jahre. Ohne Korsett genießen die Frauen die neue Bewegungsfreiheit und betonen ihre Schönheit mit Makeup. Die gelbe Dose passt da nicht mehr ins Bild. Juan Gregorio Clausen, damaliger Werbeleiter der Firma Beiersdorf, erkennt, dass Nivea ein neues Kleid benötigt. Eines, das die grundlegenden Werte der Marke widerspiegelt. Man verabschiedet sich vom Gelb. Blau und Weiß sind ab sofort die beiden Farben, die die Nivea-Dose trägt. Blau, das steht für Klarheit und Vertrauen, für Ehrlichkeit und Verantwortung. Weiß ist die Farbe der Unschuld und Reinheit. Clausen gelingt der große Wurf. Er übersetzt die Markenwerte in ein nahezu perfektes, zeitloses Design, das mit wenigen Veränderungen bis heute überdauert. Im Jahr 2000 wird für die gesamte Markenkommunikation eine eigene Nivea-Schrifttypologie entwickelt. Nivea im Farb-Werbefilm Parallel zum neuen Verpackungs- und Markendesign kreiert Clausen 1925 eine neue Bild- und Textsprache für die Anzeigen- und Plakatwerbung. Drei fröhlich-freche Jungs grinsen in die Kamera und gewinnen mit ihrer Ausstrahlung schnell die Herzen der Kunden. Der Erfolg macht mutig: Passend zu den „Nivea Jungs“ werden nun die „Nivea Mädels“ gesucht. In den 1930er-Jahren etabliert sich der Farbfilm in den internationalen Kinos. Nivea nutzt das neue Medium, um auch hier dem Konsumenten das Verpackungsdesign und die Marke nahezubringen. Maßgeblich beteiligt: Elly HeussKnapp. Die spätere First Lady der jungen Bundesrepublik nutzt die Möglichkeiten und entwickelt die ersten Farb-Werbefilme für Nivea. Heute reicht die Produktpalette vom Sonnenschutz über Männer- 1911 – Nivea: Die Komposition aus Bergamotte, Orange, Lavendel, pflege bis zur Anti-Falten-Creme. Rose, Flieder und Maiglöckchen betört Frauen. (Fotos: Nivea) Das regionale kleine eBay 1983 Onlineauftritt: Gmünder Tagespost und Schwäbische Post Mit rund 2,8 Millionen Seitenzugriffen pro Monat ist der Onlineauftritt der Gmünder Tagespost und der Schwäbischen Post das Informationsmedium im Internet für den Ostalbkreis. Dort findet man auch viele Kleinanzeigen aus dem Gmünder Anzeiger. „Der Gmünder Anzeiger ist das regionale kleine eBay“, so viel steht für Anja Bührle, Vermarktung Online, fest. Anja Bührle absolvierte bereits ihr BA-Studium bei SDZ. Druck und Medien, dem Herausgeber des Gmünder Anzeigers. Seit 2008 arbeitet sie im Verkauf. Wenn es um Online-Werbung geht, ist die 27-Jährige die Ansprechpartnerin. Ob animierte Werbemittel, Superbanner oder Wallpaper – bei deren Entwicklung ist sie in ihrem Element. Egal ob Banner oder Wallpaper – wenn es um Online-Werbung geht, ist Anja Bührle die An(Foto: sus) Mit viel Kreativität setzt sie die sprechpartnerin. Wünsche der Kunden und ihre Ideen um. Mit dieser Aufgabe habe Anja Bührle ist für die Verknüpsie ihren Traumberuf gefunden, fung der Printausgaben mit dem sagt sie. Und das macht sich auch Onlineangebot zuständig. Dazu im Unternehmen bemerkbar. In gehören auch das soziale Netzden Online-Bereich brachte sie fri- werk Facebook oder der Internetschen Schwung und ihre Konzepte werbedienst Google AdWords. sprechen die Kunden und Leser Hier haben die Gewerbetreibenan. den die Möglichkeit, Werbung ein- Frischer Schwung blenden zu lassen. So könne die Reichweite erhöht werden und auch das Publikum sei jünger, erklärt Bührle. Der Gmünder Anzeiger ist immer fester Bestandteil der Werbepakete und erhöhe so den Leserkreis. Spannendes Thema Werbung war für Anja Bührle schon immer ein spannendes Thema. Die Kombination mit dem Internet findet sie „congenial“. Sie bezeichnet sich selbst als InternetJunkie. Von den positiven Aspekten des World Wide Web sei sie absolut überzeugt. Über die Homepage der Gmünder Tagespost können auch die Anzeigen für den Gmünder Anzeiger aufgegeben werden – direkt und schnell. 2013 BO+W\$\$ I4T$!(4f6 E\g9g -Rg Q E4T$\+ G4$4+gR\&a: Der M{zd{ 3 Der M{zd{ 5 # .;+4-R!`T\ %g42RKRgOg!M)+g$)KK\ =.%/: # ")d$R+W7/)-(dg\$ # A49^4 1d^R)7%;!g\- =A*]7ZOTRW: # DKR-44+K4W\ # JK\Mg$R!`T\ I\+!g\$T\2\$ # %`TR\2\g@$\+8 TR+g\+ ,/#&#LC! G ,/#&#LC! G PK0BI. ]: PB0FF. [: +/! =C)/)3CL#T)H!/)HL-'U J8# NL) 9/3N/M I1"8#L# (#C*L1:C)L P0F ? 95% DD AR 6P.I ($4_:@ 04$94TKd+W!($\R! V 1+94TKd+W V 0\4$2\Rgd+W!W\2@T$\+ V a[6QX3 3833 3833 G\!4-g2\g$4W V a[6QX3833 B4dZ9\Rg W\!4-g A)+4g\ [Q a6 -)+4gKR`T\ '4g\ V aQQ83X [U I)KW\$4g\+ V _a3 D4KMdKR\$g\ %`TKd!!$4g\ V X633a8NX 7LUU'N/#?LE)!-LU#/H G PK0BI.2.. >JJLAUCQL# ;/E#L!3C)! S <L-T)NL)L# $'??3C)!!/U3 S .2.. .2.. 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R+MK6 Y2\$Z@T$d+W!7 d+^ 99WK6 <dK4!!d+W!M)!g\+6 1KK\ 1+W\2)g\ !R+^ W@KgRW Z@$ *$Rb4gMd+^\+ 2\R D4dZb\$g$4W!42!`TKd!! 2R! ]a63]6_3a]6 122RK^d+W 9\RWg I4T$9\dW\ -Rg TFT\$>\$gRW\$ 1d!!g4ggd+W6 Vielfältig sind die Kombinationsmöglichkeiten von Print- und OnlineWerbung. DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 12 Sie schleicht sich ins Bild Versteckte Werbung Ein Schauspieler trinkt in einem Film eine Limonade. Man kann die Marke auf der Getränkedose deutlich erkennen – das ist ein Fall von Schleichwerbung. Doch woher kommt dieser Name? Die KinderPost erklärt es dir. So sahen die Kollegen vom Außendienst in Schwäbisch Gmünd (von links: Randolph ... und so heute: Die Bärte zwar etwas heller, aber sonst kaum verändert. Pudellek, Wolfgang Jänichen und Roland Jörke) in den 80er Jahren aus ... (Foto: Tom) Ereignisse im Jahr 2003 Irakkrieg: Am 20. März marschieren britische und USamerikanische Soldaten in den Irak ein. Die Hauptstadt Bagdad steht von nun an unter ständigem Beschuss, auch aus der Luft. Schon zwei Monate später erklärt der US-Präsident George W. Bush den Einmarsch der US-Soldaten und die gesamten Kämpfe im Irak für beendet. Der Diktator und irakische Präsident Saddam Hussein wird am 13. Dezember festgenommen. Hitzewelle in Frankreich: Der August bringt in Frankreich eine der größten Hitzewellen mit sich. Fast 15 000 Menschen sterben durch die enorme Hitze. Doch nicht nur die Natur bringt eine Katastrophe in Frankreich, sondern vor allem die fehlende Hilfe für die Opfer, da die Menschen in Frankreich zum Großteil im Urlaub sind und ihren Angehörigen nicht helfen können. Noch Jahre danach gibt es Warnmeldungen vor weiteren Hitzewellen. Columbia-Unglück: Anfang des Jahres wird der Eintritt in die Erdatmosphäre der Besatzung der Raumfähre Columbia zum Verhängnis. Beim Landeanflug auf Cape Canaveral in Amerika zerbricht die Raumfähre am 1. Februar und die gesamte siebenköpfige Besatzung kommt dabei ums Leben. Es war die 28. Mission dieser Raumfähre – und es ist die zweite Raumfähre, die auf einer Mission der NASA zerbrochen ist. Aus für den Käfer: VW trennt sich von einem seiner berühmtesten Automodelle. In Mexiko wird am 30. Juli der letzte Käfer produziert. sime 2013 Kinder-Riegel hoch im Kurs Straßenumfrage in Gmünd: Was ist Ihre Lieblings-Werbung? Das Wort Schleichwerbung beschreibt Werbung, die eher versteckt in Filmen und Sendungen auftaucht. Obwohl das verboten ist. Denn sie schleicht sich heimlich ins Gedächtnis der Zuschauer. Man erkennt sie nicht so schnell. Das passiert zum Beispiel so: Ein Schauspieler trinkt im Film genüsslich eine Limonade. Der Name der Limonade ist deutlich zu sehen. Die Getränkefirma bezahlt dafür, dass der Schauspieler dieses Getränk schlürft. Das ist Werbung für die Limonade – aber der Zuschauer weiß in dem Moment nicht: Jetzt kommt Werbung! Schon hat sich die Schleichwerbung eingeschlichen. In diese Sendung soll sich heimlich Werbung eingeschlichen haben. Nicole Müller, 20, aus Schwäbisch Gmünd: „Mir gefällt die Kinderriegel-Werbung am besten, weil sie sehr romantisch, süß und witzig ist. Wenn ich diese sehe, bekomme ich immer Lust auf einen Schokoriegel.“ Badar Masood, 20, aus Schwäbisch Gmünd: „Mir gefällt die Werbung von Kinder-Schokolade, die ist witzig und frech gemacht. Ich esse diese Schokolade selbst sehr gerne und würde sie wegen der Werbung gleich nochmals kaufen.“ Catharina Schiffel, 22, aus Schwäbisch Gmünd: „Mir gefällt Werbung aus der Kosmetik- und Haarpflegebranche am besten. Da wird immer mein Interesse geweckt. Ich gehe sehr gerne einkaufen und suche dann auch gezielt nach diesen Produkten.“ Nina Müller, 21, aus Frankfurt am Main: „Ich habe schon immer gerne Coca-Cola gekauft, und die Werbung hat mir auch gefallen, aber die neueste Cola-Werbung mit den süßen Eisbären gefällt mir am besten.“ Steffen Söllner, 24, aus Schwäbisch Hall: „Ich mag die Werbung für Kinderriegel am liebsten, die ist sehr lustig und süß. Ich kaufe aber grundsätzlich kein Produkt wegen der Werbung.“ Melek Albayrak, 20, aus Schwäbisch Gmünd: „Mich spricht Werbung am meisten an, wenn sie eine kulturelle Vielfalt enthält. Außerdem sollte sie witzig gemacht sein, dann bleibt es am ehesten in der Erinnerung .“ Harald Winter, 54, aus Abtsgmünd: „Mit gefällt die Werbung am besten, die lustig und ironisch gemacht ist und sich selbst auf die Schippe nimmt. Das ist in letzter Zeit vermehrt zu finden.“ David Desirò, 19, aus Mögglingen: „Ich mag die Mercedes-Werbung am liebsten, sie ist witzig, sehr ansprechend und vor allem sehr aufwendig gemacht.“ (Umfrage: Katharina Hafner) 1962 In Deutschland ist Schleichwerbung verboten. Gerade gibt es jede Menge Trubel um die Sendung „Wetten, dass...?“. Dort soll es Schleichwerbung gegeben haben. Das werfen Reporter eines Magazins den Leuten vor, die eine wichtige Rolle bei der Sendung hatten. Sie glauben: Firmen wie Autohersteller brachten gegen Geld ihre Produkte in der Sendung unter – und das besonders auffällig. Die Reporter schreiben auch: Die Firmen bestimmten in der Sendung mit, wie groß ihr Produkt etwa zu sehen war. Das ZDF und andere sind empört über diese Vorwürfe. Es soll nun untersucht werden, ob Schleichwerbung in der Sendung auftauchte – ohne, dass der Sender das bemerkte. (Text & Foto: dpa) X Diesen Text und noch viele weitere interessante Themen kannst du in der Schwäbischen KinderPost lesen. Die KinderPost erscheint wöchentlich immer samstags. Das Abonnement mit vier bis fünf Ausgaben monatlich kostet 6,90 Euro im Monat für Abonnenten der Schwäbischen Post und der Gmünder Tagespost (für Nicht-Abonnenten 8,90 Euro). Das Abonnement kann auch verschenkt werden. Ein Probeabo für zwölf Wochen gibt es für 18 Euro. Zu bestellen im Internet unter www.schwaebischekinderpost.de oder per Telefon (07361) 594 250. So sieht das neue Titelblatt der Schwäbischen KinderPost aus. DAMALS & HEUTE Samstag, 26. Januar 2013 „Weiße Dame“ wird zur Ikone 13 Markenzeichen von Persil Ob Himmelsschreiber, erster TV-Spot im deutschen Fernsehen oder die jährliche Promotionaktion „Unser Bestes“, für die das Brandenburger Tor im Werbespot mit einer roten Schleife geschmückt wird – Henkel hat für sein Waschmittel Persil immer schon durch kreative Werbung neue Standards gesetzt. Die „Weiße Dame“ von Persil gehört zu den bekanntesten Werbefiguren und feiert als Ikone der Plakatreklame in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag. Die Werbegeschichte von Persil begann mit einer Zeitungsannonce im Jahr 1907, die Experten heute als Teaser bezeichnen würden: Noch bevor das erste Persil-Paket in den Läden stand, machte Henkel damit die Konsumenten neugierig. In der Werbung für Persil ging Henkel von Beginn an auch Je nach Mode- und Zeitgeschmack war die „Weiße Dame“ mal blond, unkonventionelle und spektakuläre Wege, etwa Himmelsschriften mal braun, mal zart und zerbrechlich, mal robust und kräftig. oder nächtliche Lichtprojektionen auf Wolken. Im Jahr 1921 präsentierte Henkel seinen ersten Stummfilm, sechs Jahre später die erste Funkwerbung. So setzt Persil immer wieder neue Standards. 2013 Foto: KETTLER FIT INS FRÜHJAHR! „Weiße Dame“ als Werbe-Ikone Ergometer X3 GUT (2,1) Ausgabe 12/08 n ppche Schnä rn!* siche Abb. symbolisch Ideal zur Fettverbrennung oder für HerzKreislauf-Training (Modell ‘12) 899,- € 549,-* * Angebote nur solange Vorrat reicht | Druckfehler, Irrtum + Zwischenverkauf vorbehalten Unser TOP-Seller Im Jahr 1922 geschaffen, ist die „Weiße Dame“ bis heute das bekannteste Werbemotiv von Persil in Deutschland – sie warb bis in die 1960er-Jahre auf Plakaten und Emailleschildern für das Waschmittel. Auch heute ist die „Weiße Dame“ noch sehr präsent – etwa auf den beliebten Persil-Uhren, die in mehr als 20 deutschen Städten stehen. Und so entstand die Werbe-Ikone: Die Glogauer Firma Fleming & Wiskott erteilte dem Berliner Maler Kurt Heiligenstaedt im Jahr 1922 den Auftrag, ein Persil-Plakat zu gestalten. Der bekannte Karikaturist und Mitarbeiter der Zeitschrift Simplicissimus ging daraufhin mit seiner Freundin Erna Muchow in ein Modehaus am Alexanderplatz und kaufte ihr ein weißes Kleid von der Stange. Mit einem weißen Florentiner-Hut auf dem Kopf und einem Persil-Paket in der Hand posierte die 18-Jährige für den Maler: Damit war die „Weiße Dame“ geboren. Wenn in den folgenden Jahren Mode- und Zeitgeschmack einen anderen Frauentyp verlangten, machte die „Weiße Dame“ mit: so war sie mal blond, mal braun, mal zart und zerbrechlich oder auch mal robust und kräftig. Im Jahr 1925 posierte sie als Mutter von weiß-gekleideten Zwillingen, während sie 1950 als moderne junge Dame für Persil lächelte. Damit passte sich die „Weiße Dame“ zwar immer dem Zeitgeist an und veränderte so ihr Erscheinungs- 1927 – Persil-Werbung als Himmelsschrift. bild, doch dabei blieb sie einzigartig – und steht damit bis heute nicht nur für die Marke Persil, sondern hat in den vergangenen 90 Jahren auch die Werbegeschichte maßgeblich geprägt. Persil im Fernsehen Bereits in den 1950er-Jahren avancierte das Fernsehen zum wichtigsten Kommunikationsmedium. Deutschlands erster TVSpot von 1956 warb für Persil – mit den damals beliebten Schauspielern Beppo Brehm und Liesl Karlstadt als Hauptdarstellern. Weitere Fernseh-Werbekonzepte von Persil wurden legendär. Zum Beispiel die Spots mit dem Persil-Mann ab dem Jahr 1975. Darin informierte Henkel im Nachrichtenstil über Ergiebigkeit, Waschkraft und schonende Pflege. Mit wissenschaftlichen Argumenten unterstrich Persil seine Spitzenleistung. Der zugehörige Slogan klingt bis heute nach: „Persil – da weiß man, was man hat.“ Im Jahr 1970 startete außerdem mit „Unser Bestes“ die erfolgreichste Promotion für ein Waschmittel in Deutschland. Seitdem bietet Henkel einmal jährlich die Pakete mit der roten Schleife an, und im TV macht seit dem Jahr 2000 Werbung mit dem Brandenburger Tor und roter Schleife auf das besondere Angebot aufmerksam: Die Packungen in Sondergröße sind jeweils für kurze Zeit erhältlich. 2013 Jetzt zugreifen! ab 19 99zzg9l..-Mw7St. DER NEUE AGROLUX. JETZT AUCH MIT KOMFORT-KABINE. Manche Aufgaben rund um Landwirtschaft, Haus und Garten erfordern einen echten kleinen Traktor. Jetzt können Sie Ihre Arbeit noch bequemer erledigen. Denn der neue Agrolux mit seinen sparsamen Motoren mit 62 und und 70 72 PS PS(40,5 (45,5und und51,5 53 kW) und seiner kraftvollen Leistungen von 55 Hydraulik leistet genau hier ganze Arbeit und ist ab sofort auch mit Komfort-Kabine erhältlich. Fragen Sie uns. VERNUNFT FÜHRT WEITER. 1983 1983 1954 – Waschpulver zum Liebhaben: Die „Weiße Dame“ von Persil gehört zu den bekanntesten Werbefiguren. (Fotos: Henkel) DAMALS & HEUTE 2013 Tisch-Ideen fürs große Fest zu Hause Jetzt gibt’s tolle Angebote, z. B. Tafeldecken für die klassische Festtafel, weiß/weiß Damast aus reiner Baumwolle, in vielen Größen z. B. www.gd-krauss.de 50/50 5.50 3.95 130/225 39.- 29.130/170 34.- 25.- 130/250 45.- 34.160 rund 39.- 29.- 160/220 oval 59.- 42.- Samstag, 26. Januar 2013 14 „Heller Kopf nimmt Dr. Oetker“ Markenzeichen: rot-weißer Hellkopf als Warenzeichen Erfunden hat Dr. August Oetker das Backpulver nicht. Doch mit seiner Idee, das Pulver in kleinen Mengen, ausreichend für 500 Gramm Mehl, zu verkaufen, gelang dem jungen Apotheker um die Jahrhundertwende ein strategisches Meisterstück. Um das Interesse der Hausfrauen für sein Backpulver zu erregen, füllte er es in bunte Päckchen, die er mit den passenden Rezepten für Kuchen und Gebäck bedrucken ließ. Ihren Anfang findet die Erfolgsgeschichte des Familienkonzerns Dr. Oetker in einer Bielefelder Apotheke. Nach Abschluss seiner Ausbildung übernimmt der Apotheker Dr. August Oetker die Aschoff’sche Apotheke im Stadtzentrum und beginnt dort mit Experimenten für ein Treibmittel, das nicht nur den Sonntagskuchen aufgehen lassen, sondern im Gegensatz zu Justus von Liebigs Treibmittel, auch länger haltbar und geschmacksneutral sein sollte. Als es ihm gelingt, ein solches Mittel herzustellen, bestreitet Dr. Oetker neuartige Wege der Werbung und beginnt mit Rezepten auf den Backpulvertütchen und in Zeitungen zu werben. Aus dem ersten Werbeslogan „Ein heller Kopf nimmt Dr. Oet- ker“, entsteht auch die Idee für das noch heute bestehende Markenzeichen der Firma: dem rot-weißen Hellkopf als Warenzeichen, den sich Oetker im Jahr 1900 zum Schutz seiner Produkte patentieren lässt. Seinem Image als Helfer der Hausfrau bleibt Oetker stets treu und veröffentlicht 1910 sein erstes Backbuch „Dr. Oetker’s Rezepte für Küche und Haus“, das bis heute millionenfach verkauft wurde. Im Jahr 1944 übernimmt RudolfAugust Oetker, der Enkel des Firmengründers, die Unternehmensführung. Schon in der Nachkriegszeit beginnt er neue Märkte im Lebensmittelbereich zu erschließen und weitere Produkte ins Sortiment aufzunehmen. In den 50erJahren erobern zahlreiche Fernseh- und Radiospots der Firma die bundesdeutschen Haushalte. „Frau Renate“ wird als Idealbild der guten Hausfrau erschaffen und wirbt mit Slogans wie „Mach wie es Frau Renate tut, mach es mit Dr. Oetker gut!“ oder „Sie wissen ja, eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?“ für die Produkte des Unternehmens. Heute gehören an die 400 Firmen aus verschiedenen Branchen zur Oetker-Gruppe und der „Hellkopf“ findet sich inzwischen auf unzähligen Produkten wie Backmischungen, Joghurt und Süßspeisen wieder. stuk 1936 – Pudding macht glücklich. (Fotos: Dr. Oetker) 1963 1959 – „Frau Renate“ als Idealbild der guten Hausfrau. 1974 2013 Der Frühling kann kommen! ;%#P >-) >)#=!R%B (#B< #B <%) &-!R%$ "= Es S?== muss Q@ ja B#!RP nicht O'%#!R gleich %#B% eine B%?% neue &-!R% Küche =%#B* sein. :!RCB <?)!R Schon durch %#B%B einen 9?=P@?=!R Austausch <%) der 8)CBP%B7 Fronten, %#B% eine SC<%)B% moderne 9)6%#P=5'@PP% Arbeitsplatte C<%) oder B%?%7 neue, %B%)O#%%>>#4#%BP% energieeffiziente 3%)2P% Geräte ACSSP kommt @?!R auch 6%# bei 1RB%B Ihnen #B in <%) der &-!R% Küche :CSS%)=P#SS?BO @?>* Frühlingsstimmung auf. 1950 – Familienglück durch selbst gebackene Kuchen. &@'P'P %) L &@ L@ @))A AP KJ AP :! 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