Gute Werbung muss Ziele bedienen

Werbung
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Gute Werbung muss Ziele bedienen
Interview mit Marketing-Experte Professor Doktor Markus Voeth
den nach Ankern für ihre Beurteilung von Produkten und Leistungen. Dazu können Herkunftslandbezeichnungen wie „Made in Germany“ dienen.
Seit 2002 ist Professor Doktor Markus Voeth Inhaber
des Lehrstuhls für „Marketing I“ im Institut für Marketing und Management
der Universität Hohenheim. Im Interview mit Redakteur Alexander Hauber
erklärt er nicht nur, was
gute Werbung ausmacht,
sondern auch, wie ein Unternehmen zur Marke wird
oder warum deutsche Unternehmen im Ausland mit
deutschsprachigen Slogans
auf Kundenfang gehen.
Außerdem wagt Professor
Voeth eine Prognose, wie
sich Werbung in den kommenden Jahren entwickelt
– denn im Oktober des vergangenen Jahres hat das
Internet das Fernsehen als
größten Umsatzträger im
Unterhaltungs- und Medienmarkt abgelöst.
„Werbung will
auch informieren“
Welchen Stellenwert nimmt Werbung in Tageszeitungen und Anzeigenblättern ein?
Selbstverständlich einen großen.
Traditionell finanzieren sich Tageszeitungen und Anzeigenblätter
mehr oder weniger stark durch
Werbung. Viele Leser schätzen
diese Werbung auch sehr. Denn
Werbung will ja nicht nur beeinflussen, sondern zunächst einmal
vor allem informieren. Und für
diese Aufgabe ist die Werbung in
etwa Tageszeitungen sehr gut geeignet, da sie zeitpunkt- und
raumgenau eingespielt werden
kann.
Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers
vom Oktober 2012 hat das Internet
das Fernesehen als größten Umsatzträger im Unterhaltungs- und
Medienmarkt abgelöst. Wie wird
sich die Werbung in den kommenden Jahren entwickeln?
Herr Voeth, was macht gute Werbung aus?
Gute Werbung liegt dann vor,
wenn mit der Werbung ein vorgegebens Ziel erreicht wird. Dieses
kann zum Beispiel darin bestehen, dass auf ein neues Produkt
aufmerksam gemacht wird, Interesse an einer Marke geweckt
wird, beim Kunden der Wunsch,
das Produkt zu kaufen, ausgelöst
wird oder aber auch ein wirklicher
Kaufakt ausgelöst wird. Kurzum:
Gute Werbung ist nicht das, was
gefällt, sondern das, was Ziele bedient. Das wird oft verwechselt.
Früher wurden zum Beispiel bei
den Werbeslogans oft gereimt. Was
sind die aktuellen Trends in der
Branche?
Früher war die Werbung viel uniformer. Man machte dies oder das
– und zwar durchgängig. Heute
wird der Kunde von Werbung tagtäglich überrollt. Überall begegnet einem Werbung, von früh bis
spät. Daher muss es die Aufgabe
von Werbung sein, die Informationsüberflutung, der sich Kunden
ausgesetzt sehen, zu überwinden.
Und das kann nicht dadurch gehen, dass man genauso wie der
Wettbewerber wirbt. Stattdessen
muss man ständig bemüht sein,
andere Wege zu gehen, um von
Kunden überhaupt noch wahrgenommen zu werden.
Wie wird ein Unternehmen zur
Marke und warum entscheiden
2013
Professor Doktor Markus Voeth spricht im Interview über aktuelle Trends in der Werbebranche und was
wirklich gute Werbung ausmacht.
(Foto: privat)
sich viele Verbraucher für Markenprodukte?
Zu einer Marke wird man, indem
man kontinuierlich für ein bestimmtes Leistungsversprechen
geradesteht und dieses Leistungsversprechen den Kunden fortlaufend kommuniziert. Das honoriert der Kunde, indem er die Mar-
ke der Nicht-Marke häufig vorzieht. Denn bei einer Marke kann
er sich darauf verlassen, dass diese für ein bestimmtes Versprechen einsteht.
Im Ausland werben zahlreiche
deutsche Hersteller mit deutschsprachigen Slogans. Audi spricht
etwa von „Vorsprung durch Tech-
1963
nik“ und Volkswagen wirbt mit
„Das Auto“. Hat das Siegel „Made
in Germany“ immer noch Strahlkraft?
In vielen Branchen ist das so. In
einer Welt, wo Kunden zwischen
vielen verschiedenen Produkten
von vielen verschiedenen Anbietern wählen können, suchen Kun-
Durch das Internet, aber auch andere neue Medien- und Werbeformen ist die Welt bunter geworden.
Unternehmen stehen heute viel
mehr Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Kunden anzusprechen.
Daher ist es sehr schwer, seriöse
Prognosen abzugeben. Zwei
Trends kann man allerdings übergreifend ausmachen: Zum einen
wird die Werbung individueller.
Alle Kunden mit der gleichen Botschaft über die gleichen Kanäle
anzusprechen, ist mit zu vielen
Streuverlusten verbunden. Stattdessen geht der Trend dazu, dass
Werbung spezifischer, ja individuell wird. Und hier hilft das Internet,
aber auch das Smartphone in besonderer Weise. Da hierdurch
Werbeinhalte sehr stark an dem
Informationsinteresse und dem
Standort von Kunden ausgerichtet
werden können. Zum anderen
wird Werbung vernetzter. Die Zeiten, wo man im Fernsehen andere
Werbung sah, als man im Radio
hörte oder in den Printmedien
sah, sind zunehmend vorbei. Die
Kunst ist es, den Kunden über alle
Kanäle der Kommunikation in abgestimmter Form anzusprechen.
Denn nur so hat man eine Chance,
ihn zu erreichen beziehungsweise
eine
Kommunikationswirkung
auszulösen.
2
Editorial
V
ielleicht stöhnen Sie,
wenn Sie den Begriff Werbung hören, weil Sie automatisch zuerst an den nervigen
Werbeblock im TV denken,
der die Spannung im Samstagabendkrimi zunichte gemacht
hat. Dabei soll Werbung in erster Linie informieren, zum
Beispiel über tolle Angebote,
Veranstaltungen oder RabattAktionen. Mit unserer Sonderveröffentlichung „Damals und
heute“ zeigen wir einen weiteren Aspekt von Werbung auf,
denn dank der historischen
Anzeigen in dieser Beilage
können wir einen Blick in die
Vergangenheit werfen – denn
Werbung ist und war immer
auch ein Spiegel der Zeit. In
den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich viel geändert
und so wie sich die Mode in
dieser Zeit stets gewandelt hat,
so war auch die Werbung immer wieder anderen Trends
unterworfen. Und was im Jahr
1963 der letzte Schrei und
technisch auf dem aktuellsten
Stand war, ist heute meist
schon längst überholt. Dennoch besitzen die historischen
Anzeigen einen ganz besonderen Charme. Und vielleicht
kommen Sie beim Betrachten
der einen oder anderen Reklame ins Schmunzeln – denn
mit den teils ulkigen Slogans
würde sich heutzutage wohl
kaum noch jemand hinter
dem Ofen hervorlocken lassen. Kommen Sie mit auf eine
kleine Zeitreise und erleben
Sie Werbung – damals und
heute.
Alexander Hauber
Ereignisse im
Jahr 1963
Élysée-Vertrag: Am 22. Januar
wird im Pariser Élysée-Palast der
deutsch-französische Freundschaftsvertrag von Kanzler
Adenauer und dem französischenStaatspräsidentenCharles
de Gaulle unterzeichnet.
Berliner Rede: „Ich bin ein
Berliner“, sagt John F. Kennedy während seines Besuchs in
Berlin. Er hält seine berühmte
Rede anlässlich des 15. Jahrestags der Berliner Luftbrücke.
Kurze Zeit später, am 22. November, wird er in Dallas Opfer eines tödlichen Attentats.
Wunder von Lengede: Am 24.
Oktober kommt es zu einem
Unglück in der Eisenerzgrube
in Lengede-Broistedt. Zunächst besteht nicht viel Hoffnung, die 129 Bergarbeiter lebend zu retten. Doch dank des
Einsatzes von bis zu 1000 Helfern können 100 Kumpel gerettet werden.
sime
Impressum
Verlag
SDZ. Druck und Medien
Bahnhofstr. 65
73430 Aalen
Tel. (0 73 61) 59 40
Fax (0 73 61) 5 94-2 42
V.i.S.d.P.
Dr. Rainer Wiese
Redaktion
Alexander Hauber
Andrea Kombartzky
Bettina Buchstab
Texte und Fotos
Kathrin Stuba
Alena Hieber
Simone Lohner
Oliver Giers
Thomas Mayr
Verantwortlich für Anzeigen
Falko Pütz
Bilder Titelseite
Eky Chan, Giuseppe Porzani,
Misha und chanpipat / Fotolia.com
DAMALS & HEUTE
3
Samstag, 26. Januar 2013
Mit Steintafeln hat alles angefangen
Die Geschichte der Werbung beginnt zu den Zeiten der Römer
Ob in Form von Print-Anzeigen, TV-Spots oder beim Surfen im Internet – dem Einfluss
der Werbung kann sich heutzutage kaum jemand mehr
entziehen. Wer diese Werbemaßnahmen nur als Produkt
unserer globalen Kommunikationsmöglichkeiten sieht,
hat weit gefehlt. Legt man
die Definition des Brockhauses zugrunde, nach der Werbung „alle Maßnahmen zur
Absatzförderung“
erfasst,
reicht die Geschichte der Werbung bis weit in die Antike
zurück.
KATHRIN STUBA
Dass Werbung keine neue Erscheinung ist, davon zeugten bereits Funde kommerzieller Werbetafeln aus Stein in den Ruinen von
Pompeji. Auch die römischen
Praeco (Ausrufer) warben zu dieser Zeit bereits für Versteigerungen
oder die Ankunft bestimmter
Händler. Die Tradition der Marktschreier fand im Mittelalter seine
Fortsetzung, bevor sich, nach der
Erfindung des Buchdrucks im Jahr
1445, Werbestrategien in Textform
durchsetzten. Diese Art der Werbung, die in einfachen Flug- und
Handzetteln ihren Anfang fand,
machte Mitte des 17. Jahrhunderts
mit dem Erscheinen der ersten Tageszeitungen eine große Entwicklung durch.
Litfaßsäule macht Karriere
Endlich war ein passendes Medium zur Verbreitung von Werbetexten und Annoncen gefunden. Einen weiteren Meilenstein in der
Geschichte der Werbung setzte der
Verleger Ernst Litfaß im Jahr 1854
2013
1930 – Schon damals ein Renner: Schokolade mit Nüssen gehört zu
den beliebtesten Sorten.
(Foto: Ritter Sport)
frauenfeindlich und diskriminieSchriftzuges von „Coca-Cola“.
Mit dem Aufschwung der Wirt- rend anmutet, vermittelte den
schaft in den 50er- und 60er-Jah- Konsumenten der Nachkriegsren, gelangten die Produkte über jahre die perfekte Illusion eines
das Fernsehen und über das Ra- harmonischen Familienlebens –
dio in alle Haushalte. Die Marke- die Frau am Herd, immer von Statingstrategen bedienten sich zur peln mit frisch gestärkter Wäsche
dieser Zeit allen vorhandenen Kli- umgeben und ausschließlich mit
1908 – In diesem Jahr richtet das Unternehmen Dr. Oetker seine eigene Werbeabteilung ein.
(Foto: Dr. Oetker) schees, vorrangig dem der Rollen- der Frage beschäftigt, was sie ihverteilung zwischen Mann und rem Ehemann denn Gutes tun
in Berlin mit dem Aufstellen von men. In einigen Großstädten be- die Grundbedürfnisse der Bevöl- Frau. Was aus heutiger Sicht als könnte.
Säulen, die mit Werbeplakaten be- standen die Zeitungen bis zu 80 kerung zu decken. Ziel der KampaProzent aus Werbung. Mit der In- gnen war stattdessen, den Wunsch
stückt wurden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahr- dustrialisierung entstanden zu- nach mehr Luxus und dem Besonhunderts veränderte sich die Wer- sätzlich neue technische Möglich- deren zu forcieren. Die Werbung
bung in Anzahl und Inhalt. Waren keiten, um Produkte zu bewerben. ging dabei vermehrt auf den
die ersten Werbungen nach der Große Blechplakate und Lichtre- Mensch als Individuum ein und
Freigabe des Anzeigenwesens le- klamen sorgten Ende des 19. Jahr- entwickelte Scheinwelten, um das
diglich Produkthinweise, wurde hunderts für viel Aufsehen.
Produkt in einen bestimmten soder Ton ab 1870 immer sensatizialen Kontext einzubetten. Dieser
onslüsterner. In den folgenden
soziale Status sollte beim Kauf des
Jetzt gibt’s tolle
Unternehmen und ihre
Jahren richtete sich die Werbung
Produktes vermeintlich miterworAngebote, z. B.
erstmals an bestimmte soziale Produkte werden zu Marken ben werden. Mit diesem Zug der
Schichten. Der Boom in der WerWerbeindustrie entstanden die
bebranche führte dazu, dass der Zur selben Zeit, um die Jahrhun- Logos vieler Hersteller, die heute
redaktionelle Anteil in den Zeitun- dertwende, begannen die Herstel- noch für bestimmte Produkte stegen, zum Beispiel aktuelle Berichte ler gezielt ihre Produkte als Marke hen. Bekannte Beispiele aus dieser
oder Nachrichten, immer kleiner zu bewerben. Unternehmen wie Zeit sind beispielsweise der
wurde und der Platz stattdessen Dr. Oetker, Persil oder Schwarz- schwarze Kopf des Herstellers
für Werbung genutzt wurde. Ge- kopf starteten groß angelegte Wer- „Schwarzkopf“ als erstes kosmetigen 1900 waren viele Tageszeitun- bekampagnen, mit denen sie nicht sches Haarwaschmittel oder die
gen zu Anzeigenblättern verkom- mehr ausschließlich versuchten, Entstehung des geschwungenen
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DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Eine blaue Dose erobert die Welt
4
Markenzeichen: Nivea – Klassiker mit Kultcharakter, 1925 beginnt die Ära der unverwechselbaren blauen Dose
Ob die Nivea-Erfinder im Jahr
1911 bereits ahnten, dass sie
die erfolgreichste Creme aller
Zeiten anrührten? Das lässt
sich heute nicht mehr nachvollziehen. Doch eines wussten der junge Apotheker und
der
Beiersdorf-Eigentümer
Dr. Oscar Troplowitz und seine Mitstreiter damals genau:
Die schneeweiße Creme würde die Hautpflege revolutionieren.
Bereits im Jahr 1890 erwirbt der
Hamburger Apotheker Dr. Oscar
Troplowitz das „Laboratorium
dermatotherapeutischer Präparate“ vom gleichnamigen Gründer
Paul C. Beiersdorf. Als wissenschaftlichen Berater holt sich der
damals 27-jährige Unternehmer
den Mediziner Prof. Paul Gerson
Unna an seine Seite, einen weltbekannten Dermatologen mit sicherem Gespür für Innovationen.
Wissenschaftliche Neugierde und
sein Blick für zukunftsweisende
Entwicklungen machen Unna auf
den Chemiker Dr. Isaac Lifschütz
und dessen Erfindung, einen
Emulgator mit dem Namen „Eucerit“, aufmerksam.
Nivea –
eine geniale Idee
Es ist die Geburtsstunde der wohl
berühmtesten Hautcreme der
Welt. Mithilfe der Lifschütz-Erfindung lassen sich Wasser und Fett
erstmals zu einer stabilen Emulsion vereinigen. Lifschütz möchte
seine Entdeckung vor allem im
medizinischen Umfeld einsetzen.
Doch der Unternehmer Troplowitz erkennt sofort das Potenzial:
Die stabile Wasser-in-Öl-Emulsion bietet sich geradezu als Haut1924 – Frauen benutzen Make- creme zur kosmetischen Anwendung an. Er nennt die Creme, inup, Creme, Seife und Puder.
Gute Werbung
bleibt haften
Ereignisse im
Jahr 1973
Interview: Sandro D’Onofrio, Autohaus D’Onofrio
Was macht gute Werbung für Sie
aus?
Gute Werbung ist die Werbung,
die Sie auch noch nach längerer
Zeit mit dem Produkt assoziieren. Sie bleibt haften, wenn sie
originell und interessant gestaltet wurde.
Wie hat sich die Werbung für Ihr
Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte verändert?
Insbesondere durch die gesetzlichen Änderungen zu Pflichtangaben in Printanzeigen gab es
spiriert durch die schneeweiße
Farbe, Nivea (abgeleitet vom lateinischen Namen nix, nivis – der
Schnee).
Ersten Hautkontakt mit Konsumenten hat Nivea im Verlauf des
Jahres 1911: In einer gelben Dose
mit Verzierungen erobert die Nivea-Creme den Markt. Schließlich
kann Nivea mit ihrer stabilen
Creme-Grundlage problemlos auf
Reisen gehen und als Schiffsfracht
die Weltmeere überqueren. Schon
1914 ist das Unternehmen Beiersdorf so mit Nivea in 34 Ländern
vertreten. Im Jahr 1925 beginnt die
Ära der unverwechselbaren blauen Dose. Jazzmusik und Charleston sind Ausdruck des Lebensgefühls der wilden 1920er-Jahre.
Ohne Korsett genießen die Frauen
die neue Bewegungsfreiheit und
betonen ihre Schönheit mit Makeup. Die gelbe Dose passt da nicht
mehr ins Bild.
Juan Gregorio Clausen, damaliger Werbeleiter der Firma Beiersdorf, erkennt, dass Nivea ein neues
Kleid benötigt. Eines, das die
grundlegenden Werte der Marke
widerspiegelt. Man verabschiedet
sich vom Gelb. Blau und Weiß sind
ab sofort die beiden Farben, die die
Nivea-Dose trägt. Blau, das steht
für Klarheit und Vertrauen, für
Ehrlichkeit und Verantwortung.
Weiß ist die Farbe der Unschuld
und Reinheit.
eine starke Vergrößerung der
Gesamtfläche einer Anzeige. Finanzierungs- und Leasingangebote sind nur noch erschwert im
Anzeigentext unterzubringen.
Warum ist Print-Werbung für Sie
auch heute noch ein richtiger
Weg?
Ein Bild eines Fahrzeugs in Verbindung mit einem aktuellen
Angebot bietet lediglich noch
das Medium Internet, allerdings
bei deutlich geringeren Leserzahlen.
ako
Sandro D’Onofrio, Geschäftsführer des Autohauses D’Onofrio in
Aalen-Oberalfingen.
Waffenstillstandsabkommen: Am 27. Januar kommt es
zu einem Abkommen über
den Waffenstillstand zwischen
Nordvietnam und den USA.
Bis Ende März dieses Jahres
ziehen die USA ihre Truppen
ab.
Militärputsch in Chile: Am 11.
September kommt es im südamerikanischen Land Chile zu
einem blutigen Militärputsch.
President Salvador Allende
nimmt sich das Leben. Die Militär-Diktatur unter General
Augusto Pinochet dauert bis
zum Beginn des Jahres 1990.
Griechenland wird Republik:
Der Diktator Papadopoulos
ruft am 1. Juni die Republik in
Griechenland aus. Er wird
zum Staatspräsidenten ernannt, im November jedoch
von einem Militärputsch gestürzt, der ohne jegliche
Kämpfe stattfindet. Auch Afghanistan wird 1973 zur Republik ausgerufen. Mohammed
Khan erkämpft sich die Herrschaft mit einem Putsch und
führt in Afghanistan das republikanische System ein.
Einführung der Notrufnummer: In der Bundesrepublik
Deutschland werden am 20.
September die Notrufnummern 110 und 112 beschlossen
und eingeführt.
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Clausen gelingt der große Wurf.
Er übersetzt die Markenwerte in
ein nahezu perfektes, zeitloses Design, das mit wenigen Veränderungen bis heute überdauert. Im Jahr
2000 wird für die gesamte Markenkommunikation eine eigene Nivea-Schrifttypologie entwickelt.
Nivea
im Farb-Werbefilm
Parallel zum neuen Verpackungs- und Markendesign kreiert
Clausen 1925 eine neue Bild- und
Textsprache für die Anzeigen- und
Plakatwerbung. Drei fröhlich-freche Jungs grinsen in die Kamera
und gewinnen mit ihrer Ausstrahlung schnell die Herzen der Kunden. Der Erfolg macht mutig: Passend zu den „Nivea Jungs“ werden
nun die „Nivea Mädels“ gesucht.
In den 1930er-Jahren etabliert
sich der Farbfilm in den internationalen Kinos. Nivea nutzt das neue
Medium, um auch hier dem Konsumenten das Verpackungsdesign
und die Marke nahezubringen.
Maßgeblich beteiligt: Elly HeussKnapp. Die spätere First Lady der
jungen Bundesrepublik nutzt die
Möglichkeiten und entwickelt die
ersten Farb-Werbefilme für Nivea.
Heute reicht die Produktpalette
vom Sonnenschutz über Männer- 1911 – Nivea: Die Komposition aus Bergamotte, Orange, Lavendel,
pflege bis zur Anti-Falten-Creme. Rose, Flieder und Maiglöckchen betört Frauen.
(Fotos: Nivea)
Das regionale kleine eBay
Onlineauftritt: Schwäbische Post und Gmünder Tagespost
Mit rund 2,8 Millionen Seitenzugriffen pro Monat ist der
Onlineauftritt der Schwäbischen Post und der Gmünder
Tagespost das Informationsmedium im Internet für den
Ostalbkreis. Dort findet man
auch viele Kleinanzeigen aus
der Wochenpost. „Die Wochenpost ist das regionale
kleine eBay“, so viel steht für
Anja Bührle, Vermarktung
Online fest.
Anja Bührle absolvierte bereits
ihr BA-Studium bei SDZ. Druck
und Medien, dem Herausgeber
der Wochenpost. Seit 2008 arbeitet
sie im Verkauf. Wenn es um Online-Werbung geht, ist die 27-Jährige die Ansprechpartnerin. Ob
animierte Werbemittel, Superbanner oder Wallpaper – bei deren
Entwicklung ist sie in ihrem Element. Mit viel Kreativität setzt sie
die Wünsche der Kunden und ihre
Ideen um. Mit dieser Aufgabe habe
sie ihren Traumberuf gefunden,
sagt sie. Und das macht sich auch
im Unternehmen bemerkbar. In
den Online-Bereich brachte sie frischen Schwung und ihre Konzepte
sprechen die Kunden und Leser
an. Anja Bührle ist für die Verknüp-
Egal ob Banner oder Wallpaper – wenn es um Online-Werbung geht,
ist Anja Bührle die Ansprechpartnerin bei der WoPo.
(Foto: sus)
fung der Printausgaben mit dem
Onlineangebot zuständig. Dazu
gehören auch das soziale Netzwerk Facebook oder der Internetwerbedienst Google AdWords.
Hier haben die Gewerbetreibenden die Möglichkeit, Werbung einblenden zu lassen. So könne die
Reichweite erhöht werden und
auch das Publikum sei jünger, erklärt Bührle. Die Wochenpost ist
immer fester Bestandteil der Werbepakete und erhöhe so den Le-
serkreis.
Werbung war für Anja Bührle
schon immer ein spannendes Thema. Die Kombination mit dem Internet findet sie „congenial“. Sie
bezeichnet sich selbst als InternetJunkie. Von den positiven Aspekten des World Wide Web sei sie absolut überzeugt. Über die Homepage der Schwäbischen Post können auch die Anzeigen für die Wochenpost aufgegeben werden – direkt und schnell.
sus
1983
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
5
Lustige Reklame „Klischees funktionieren“
kommt gut an
Werbe-Fachmann Bernd Eberle erklärt, wie Werbung und Hirnforschung zusammenhängen
Umfrage: Was ist Ihre Lieblings-Werbung?
Simone Streicher, 20,
Studentin aus Aalen:
„Mir bleiben bei Werbungen die
Alliterationen am besten in Erinnerung, wie zum Beispiel ,Milch
macht müde Männer munter’. Die
Werbung im Fernsehen finde ich
am effektivsten, da sie oft wiederholt wird und sie dadurch im Gedächtnis bleibt. Plakate in der
Stadt hingegen übersehe ich häufig. Vor Weihnachten ist meiner
Meinung nach der Trubel am nervigsten, der durch die Werbung
noch unterstützt wird.“
Anneliese Tonner, 70,
Rentnerin aus Essingen:
„Im Allgemeinen sehe ich die gesamte Werbung als unnötig an,
insbesondere im ,Spiegel’-Magazin, da sie hier fast jede zweite Seite
füllt. Ich sehe mir dennoch die Anzeigen auf Plakaten eher an als die
schnellen Werbesendungen im
Fernsehen. In der Zeitung stören
mich Werbeanzeigen generell
nicht so sehr.“
Silke Brack, 33,
Zahnarzthelferin aus Aalen:
„In meiner Kindheit war für mich
die Werbung ziemlich uninteressant, aber mittlerweile halte ich sie
für sehr hilfreich. So ist man über
besondere Angebote stets informiert. Lustige Werbung, bewegte
Plakate und Fernsehwerbung bleiben mir meist eher in Erinnerung.
Wobei ich ein Risiko darin sehe,
dass direkt an Straßen und Autobahnen geworben wird, da die Ablenkungsgefahr dort sehr erhöht
ist.“
Georg Buckmeier, 25, Zerspanungsmechaniker aus Aalen:
„Ich halte Fernsehwerbung für
sinnvoller als die Prospektfülle im
Briefkasten, weil man davon einen
Großteil ungesehen wieder wegwirft. Aber es ist dafür auch störend, wenn das Fernsehprogramm
von langen Werbepausen unterbrochen wird, insbesondere bei
Sportevents wie Fußballspiele
oder Boxkämpfe.“
Bernd Eberle ist Geschäftsführer der Werbeagentur
Eberle in Schwäbisch Gmünd.
Als „Bio-Spezialist“ betreut
und berät er Unternehmen,
die sich der Nachhaltigkeit
verschrieben haben und zählt
zahlreiche führende Biofirmen aus Deutschland zu seinen Kunden. Bernd Eberle
sprach im Interview mit Redakteurin Andrea Kombartzky über Klischees in der Werbung.
der heutigen Werbung nicht mehr
so häufig vor. Wenn man sich heute Anzeigen aus den 50er-, 60erJahren anschaut, wirken sie ja oftmals fast schon lustig. Das damalige Frauenbild war ja noch ein ganz
anderes. Die Gesellschaft hat sich
zwar verändert, aber viele Stereotype funktionieren immer noch.
Wie hat sich das Frauenbild in der
Werbung im Laufe der Jahrzehnte
gewandelt?
Bis zu den 70er-Jahren gab es ja
eine klare Rollenverteilung innerhalb der Familie. Diese spiegelte
sich auch in der Werbung wider.
In den 70er-Jahren gab es dann
eine krasse Kehrtwende und die
Frau stand nicht mehr automatisch am Herd. Heute beobachte
ich aber auch in der Gesellschaft
einen Vormarsch des klassischen
Frauenbildes. Viele junge Frauen
nehmen zum Beispiel wieder den
Namen des Mannes an. Die klassischen Rollenbilder sterben also
nicht aus und entwickeln sich
nicht nur in Richtung Gleichberechtigung. Aber die Nacktheit ist
in der Werbung immer weniger
gefragt.
Herr Eberle, wodurch unterscheidet
sich heute Werbung, die Männer
ansprechen soll, von Werbung, die
für Frauen gemacht ist?
Bernd Eberle: Es gibt in der Werbung so genannte maskuline und
feminine Gestaltungscodes. Nehmen Sie zum Beispiel die Anzeigen
der Zigarettenmarke Marlboro:
Der einsame Cowboy und sein
Pferd stehen für Kraft und Freiheit
und sollen ganz klar Männer ansprechen. Hingegen werden 80
Prozent der Einkäufe von Lebensmitteln und Kosmetika von Frauen
getätigt. Da werden ganz andere
Codes verwendet, um die Frauen
anzusprechen. Es gibt aber noch
ganz viele andere Codes, die bei einer Kampagne berücksichtigt werden: zum Beispiel Alter, Herkunft,
sozialer Status. Da stützen wir uns
stark auf die Ergebnisse der Hirnforschung, die die Aktivierung von
bestimmten Arealen bei unterschiedlicher Gestaltung eines Produkts oder einer Werbung messen.
Wo wären für Ihre Agentur die
Grenzen bei der Umsetzung von
Kundenwünschen?
„Die Gesellschaft hat sich zwar verändert, aber viele Stereotype funk- Wir haben uns inhaltliche Grenzen
tionieren immer noch“, sagt Bernd Eberle.
(Foto: privat) gesetzt, die nicht über bestimmte,
moralische und ethische Linien
Light“-Konsumenten ist weiblich. die Mehrheit der „Cola Zero“-Käu- hinweggehen dürfen. In der Praxis
Das Unternehmen hat sich über- fer ist plötzlich männlich.
hat sich mir diese Frage aber
legt: Wie bringen wir Männer
glücklicherweise noch nie gestellt:
dazu, das Getränk zu kaufen? Die Welche Stereotypen werden dabei Wir betreuen ja ganz viele Firmen
Dose wurde maskulin gestaltet, häufig bedient?
aus dem Bio-Sektor. Ich glaube
Funktioniert das tatsächlich?
mit viel Schwarz und einem gradlifest, dass man für ein Produkt, das
Ja, das funktioniert. Ein Beispiel: nigen, eckigen und weniger ver- Die extrem klassischen, tradierten man nicht mag, auch keine gute
Die hohe Mehrheit der „Cola spielten Schriftzug. Und siehe da, Gesellschaftsbilder kommen in Werbung machen kann.
1963
2013
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Der neue
Reiner Schweickhardt, 72, Rentner aus Stuttgart-Bad Cannstatt:
„Für mich dienen Werbeanzeigen
zur Orientierung und für einen guten Preisvergleich. Obwohl ich
übertriebene oder sogar ordinäre
Werbung, wie zum Beispiel ,Geiz
ist geil’ von Saturn viel zu aggressiv
finde. Die der Zigaretten Marke
,HB’ mit ihrem ,HB-Männchen’
bleibt mir bis heute am besten mit
ihrer Werbung in Erinnerung.“
Diana Koch, 24,
Verkäuferin aus Oberkochen:
„In der Regel richte ich mich nicht
nach Werbung, aber wenn mich bestimmte Produkte oder beworbene
Angebote ansprechen, finde ich das
schon hilfreich, wie zum Beispiel
der Winterschlussverkauf. Aber die
vielen Aktualisierungen und Angebote im technischen Bereich, gerade beim Handyverkauf, sind meiner Meinung nach überflüssig.“
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Ingeborg Halle, 54,
Angestellte aus Aalen:
„Im Prinzip braucht man die Werbung schon, aber ich greife eher
auf das Internet zurück, wenn ich
gezielt nach Angeboten oder Produktinformationen suche. Mir haben die Blechschilder mit Werbeanzeigen von früher immer sehr
gut gefallen. Das Einzige, das mich
derzeit an Werbung wirklich stört,
ist Reklame für Handys – mich
sprechen diese Produkte nicht an.“
Miriam Koch, 18,
Studentin aus Aalen:
„Bis zu einem gewissen Maß finde ich Werbung hilfreich, da man
sich ständig informieren muss. Die
Werbung im Kino ist dabei am
sinnvollsten, weil man gar keine
andere Wahl hat, als sie sich anzusehen. Der Spruch ,Nichts schlägt
einen Astronauten’ für den Beruf
des Astronauten ist mir aus der Kinowerbung in Erinnerung geblieben.“
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Samstag, 26. Januar 2013
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6
Markenzeichen: rot-weißer Schriftzug in der Schriftart Spencer
Jeder kennt sie und es gibt sie
überall auf der ganzen Welt:
Coca-Cola. Wo auch immer
sie die Menschen erfrischt, ist
sie seit über 125 Jahren ein
Symbol für Gemeinschaft,
Freiheit und Lebensfreude.
Doch wie viele Berühmtheiten hat auch Coca-Cola ganz
klein angefangen.
wachsendem Zuspruch. Ein Coup
gelingt Pembertons Buchhalter
Frank M. Robinson: Er erfindet im
Geburtsjahr den Namen Coca-Cola und den rot-weißen Schriftzug
in der beliebten Schrift Spencer.
Für nur 2300 Dollar kauft der Unternehmer Asa G. Candler 1888 die
Rechte an Coca-Cola. Er glaubt an
den Erfolg des Getränks, lässt es in
Flaschen abfüllen und gründet vier
Jahre später in Atlanta die CocaAls John Stith Pemberton am 8. Cola Company.
Mai 1886 in Atlanta eine neue Rezeptur entdeckt, ahnt er nicht, dass
Prominente wie Greta Garbo
er damit den Grundstein für eine
werben für die Brause
Weltmarke legt. Lange hatte der
Apotheker nach einer Formel für
einen Sirup gesucht, der Kopf- Um das Produkt schneller zu verschmerzen und Müdigkeit ver- breiten, vergibt er Abfüll-Lizenzen
treibt. Gemixt mit Sodawasser, an selbstständige Konzessionäre.
entsteht daraus ein erfrischendes Sein Nachfolger Robert W. WooGetränk. Es ist die Geburtsstunde druff, ab 1923 Präsident des Untervon Coca-Cola. In Soda-Bars, da- nehmens, hat noch größere Ambimals Treffpunkt der feinen Gesell- tionen. Er will Coca-Cola überall
schaft, wird sie zunächst glasweise verfügbar machen. Beschleunigt
für fünf Cent angeboten, mit durch die Prohibition ist das Ge-
2013
tränk bald Everybody’s Darling.
Prominente wie Clark Gable und
Greta Garbo geben der Marke ein
Gesicht, Anzeigen werben für eine
Pause mit Coca-Cola.
Coca-Cola in Deutschland:
Skeptische Wirte und
Erfindung der Fanta
Parallel dazu gelingt Coca-Cola
der Sprung über den großen Teich.
In Frankreich eröffnet 1919 der
erste europäische Abfüllbetrieb.
Seit 1929 gibt es Coca-Cola auch in
Deutschland. Die „Essener Vertriebsgesellschaft für Naturgetränke“ füllt die erste Coca-Cola-Flasche ab. Die deutschen Wirte sind
zunächst skeptisch, der Verkauf
liegt im Startjahr bei nur 5840 Kisten. Zehn Jahre später produzieren
50 Fabriken rund 4,5 Millionen
Kisten im Jahr. Statt Fahrräder und
Handkarren rollen jetzt die Lieferwagen.
Der Zweite Weltkrieg setzt eine
große Zäsur: Wegen Rohstoffmangels wird in den USA der Zucker rationiert. Trotzdem verspricht
Woodruff: „Jeder Mann in US-Uniform bekommt eine Coca-Cola für
5 Cent, wo auch immer er sich befindet und was immer es kostet.“
In Deutschland liegt die Produktion von Coca-Cola wegen Rohstoffmangels brach. Im Essener Abfüllbetrieb wird man kurzerhand
kreativ und entwickelt im Jahr
1940 ein neues Produkt auf Molkebasis: Fanta – heute eine der be- Auch bei der Coca-Cola-Werbung setzte man anfangs auf weibliche Schönheiten. Mit dem Slogan „Lasst
liebtesten
Orangenlimonaden uns frischwärts gehen!“, startet die Marke ins Deutschland der 70er-Jahre.
(Fotos: Coca-Cola)
weltweit.
Auf Erfolgskurs nach
dem Zweiten Weltkrieg
Nach dem Krieg nimmt CocaCola Deutschland den Erfolgsfaden schnell wieder auf. Als wohl
prominentester
Konzessionär
wird Max Schmeling 1957 Chef der
Niederlassung in Hamburg. In den
60er-Jahren steht John F. Kennedy
für Aufbruchstimmung – und be-
jetzt
in Ihrem
Eines ist bis heute gleich geblieben: Die geheime Rezeptur von Coca-Cola, die sicher in einem Safe in
Atlanta ruht. Sie ist überall auf der
Welt gleich. Seit 1886 enthält CocaCola nur natürliche Aromen und
keine zugesetzten Konservierungsstoffe. Der Arzt, Apotheker und Erfinder des weltberühmten Getränkes Coca-Cola, John Stith Pemberton, wäre sicher stolz darauf.
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1976 – „Coke macht mehr draus“ – sommerlich angehauchtes Kampagnenmotiv zu 125 Jahre Coca-Cola.
kennt sich öffentlich dazu, gern
Coca-Cola zu trinken. Zwei Jahre
später werden in Deutschland
erstmals 100 Millionen Kisten Coca-Cola innerhalb eines Jahres verkauft. 1968 kommt in Deutschland
die Sprite auf den Markt.
Mit dem Slogan „Lasst uns frischwärts gehen!“, startet Coca-Cola
ins Deutschland der 70er-Jahre.
Lift und Mezzo Mix ergänzen die
Markenfamilie. 1983 bringt CocaCola das erste Light-Produkt in
Deutschland auf den Markt: CocaCola light.
Im geteilten Land kommen nur
die westdeutschen Bürger in den
Genuss von Coca-Cola – hinter
dem „eisernen Vorhang“ bleibt das
Produkt tabu.
Tausende Coca-Cola-Dosen
für den Osten
nach dem Mauerfall
Doch als die Mauer fällt, ist die
Begeisterung nicht mehr zu bremsen. Am 9. November 1989 werden
an einem Mauerdurchgang in wenigen Stunden 70 000 Coca-ColaDosen verteilt.
1993
ÖFFNUNGSZEITEN:
Mo - Fr
Samstag
8.00 - 18.00 Uhr
9.00 - 12.00 Uhr
DAMALS & HEUTE
Sie schleicht
sich ins Bild
Versteckte Werbung
Ein Schauspieler trinkt in
einem Film eine Limonade. Man kann die Marke
auf der Getränkedose
deutlich erkennen – das
ist ein Fall von Schleichwerbung. Doch woher
kommt dieser Name? Die
KinderPost erklärt es dir.
Das Wort Schleichwerbung
beschreibt Werbung, die eher
versteckt in Filmen und Sendungen auftaucht. Obwohl
das verboten ist. Denn sie
schleicht sich heimlich ins Gedächtnis der Zuschauer. Man
erkennt sie nicht so schnell.
Das passiert zum Beispiel so:
Ein Schauspieler trinkt im
Film genüsslich eine Limonade. Der Name der Limonade
ist deutlich zu sehen. Die Getränkefirma bezahlt dafür,
dass der Schauspieler dieses
Getränk schlürft. Das ist Werbung für die Limonade – aber
der Zuschauer weiß in dem
Moment nicht: Jetzt kommt
Werbung! Schon hat sich die
Schleichwerbung eingeschlichen.
„Weiße Dame“ wird zur Ikone
In Deutschland ist Schleichwerbung verboten. Gerade
gibt es jede Menge Trubel um
die
Sendung
„Wetten,
dass...?“. Dort soll es Schleichwerbung gegeben haben. Das
werfen Reporter eines Magazins den Leuten vor, die eine
wichtige Rolle bei der Sendung
hatten. Sie glauben: Firmen
wie Autohersteller brachten
gegen Geld ihre Produkte in
der Sendung unter – und das
besonders auffällig.
Die Reporter schreiben
auch: Die Firmen bestimmten
in der Sendung mit, wie groß
ihr Produkt etwa zu sehen war.
Das ZDF und andere sind empört über diese Vorwürfe. Es
soll nun untersucht werden,
ob Schleichwerbung in der
Sendung auftauchte – ohne,
dass der Sender das bemerkte.
(Text & Foto: dpa)
X Diesen Text und noch viele
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7
Markenzeichen von Waschmittelhersteller Persil
Ob Himmelsschreiber, erster
TV-Spot im deutschen Fernsehen oder die jährliche Promotionaktion „Unser Bestes“, für
die das Brandenburger Tor im
Werbespot mit einer roten
Schleife geschmückt wird –
Henkel hat für sein Waschmittel Persil immer schon durch
kreative Werbung neue Standards gesetzt. Die „Weiße
Dame“ von Persil gehört zu
den bekanntesten Werbefiguren und feiert als Ikone der
Plakatreklame in diesem Jahr
ihren 90. Geburtstag.
Die Werbegeschichte von Persil
begann mit einer Zeitungsannonce im Jahr 1907, die Experten heute
als Teaser bezeichnen würden:
Noch bevor das erste Persil-Paket
in den Läden stand, machte Hen-
kel damit die Konsumenten neugierig. In der Werbung für Persil
ging Henkel von Beginn an auch
unkonventionelle und spektakuläre Wege, etwa Himmelsschriften
oder nächtliche Lichtprojektionen
auf Wolken. Im Jahr 1921 präsentierte Henkel seinen ersten
Stummfilm, sechs Jahre später die
erste Funkwerbung. So setzt Persil
immer wieder neue Standards.
„Weiße Dame“
als Werbe-Ikone
Im Jahr 1922 geschaffen, ist die
„Weiße Dame“ bis heute das bekannteste Werbemotiv von Persil
in Deutschland – sie warb bis in die
1960er-Jahre auf Plakaten und
Emailleschildern für das Waschmittel. Auch heute ist die „Weiße
Dame“ noch sehr präsent – etwa
auf den beliebten Persil-Uhren,
die in mehr als 20 deutschen Städten stehen.
Und so entstand die Werbe-Ikone: Die Glogauer Firma Fleming &
Wiskott erteilte dem Berliner Maler Kurt Heiligenstaedt im Jahr
1922 den Auftrag, ein Persil-Plakat
zu gestalten. Der bekannte Karikaturist und Mitarbeiter der Zeitschrift Simplicissimus ging daraufhin mit seiner Freundin Erna Muchow in ein Modehaus am Alexanderplatz und kaufte ihr ein weißes
Kleid von der Stange. Mit einem
weißen Florentiner-Hut auf dem
Kopf und einem Persil-Paket in der
Hand posierte die 18-Jährige für
den Maler: Damit war die „Weiße
Dame“ geboren.
Wenn in den folgenden Jahren
Mode- und Zeitgeschmack einen
anderen Frauentyp verlangten,
machte die „Weiße Dame“ mit: so
war sie mal blond, mal braun, mal
zart und zerbrechlich oder auch
„Anlage sucht Zuhause“
Roland Spiegler erinnert sich an die ersten Anzeigen des Unternehmens
Von Anfang an gehört die
Firma Nubert zu den Kunden des Gmünder Anzeigers. Wie es damals vor 35
Jahren mit der Werbung anfing, weiß Roland Spiegler
noch genau.
In diese Sendung soll sich
heimlich Werbung eingeschlichen haben.
Samstag, 26. Januar 2013
„Ich erinnere mich noch gut an
so manchen Abend, den wir in
den Anfangszeiten des Gmünder
Anzeigers mit Herrmann Kurr
verbracht haben“, erzählt Roland Spiegler. Der Wegbereiter
des Anzeigers habe die Firma
Nubert damals von der Notwendigkeit regelmäßiger Werbung
überzeugt.
Bis spät abends konnte eine
gemeinsame Sitzung schon mal
dauern, bis Sätze so ausgefeilt
waren, wie sie sein sollten. Habe
man am Anfang noch gelegentlich inseriert, seien die Anzeigen
irgendwann regelmäßig erschienen. „Der Bereich Werbung und
Marketing hat mich immer
schon sehr interessiert, deshalb
war ich dafür zuständig“, erinnert sich Roland Spiegler.
Er hat auch die so genannten
Staffelanzeigen eingeführt, mit
denen die Firma Nubert zu dieser Zeit gerne geworben hat. Ei-
1987
eingesetzt werden und
wirkten optisch besser.
Auch kleine oder
manchmal
größere
Seitenhiebe in Richtung Konkurrenz gehörten früher in der
Werbung dazu. „Das
macht man aber heute
nicht mehr“, weiß der
Prokurist.
Noch einige Aktenordner voll mit alten
Anzeigen stehen in
seinem Büro, die tatsächlich auch die Entwicklung der Werbegeschichte aufzeigen.
Wie an Sätzen und
Sprüchen gefeilt wurde, zeigt ein genauer
Blick in den Stapel:
Roland Spiegler hat viele alte Anzeigen auf- „Hübsche Hitachi-Migehoben.
(Foto: ub) di-Anlage mit Radio,
Vorverstärker, Endstunige kleine Anzeigen verteilten fe und Equalizer würde sich für
sich dabei von rechts nach links nur 1150 DM über ein neues Zuoder umgekehrt in Staffeln über hause freuen. Holst Du mich? In
die Seite und manchmal setzte der Gebrauchtecke bei Nubert“,
sich das sogar auf der nächsten stand am 24. Oktober 1985 in der
Seite fort. Damit wurde natürlich Zeitung. Heute ist die Werbung
auch Geld gespart, denn viele klei- der Firma Nubert überregional
ne Anzeigen konnten so effektiv und bundesweit vertreten.
mal robust und kräftig. Im Jahr 1925
posierte sie als Mutter von weiß-gekleideten Zwillingen, während sie
1950 als moderne junge Dame für
Persil lächelte. Damit passte sich
die „Weiße Dame“ zwar immer
dem Zeitgeist an und veränderte so
ihr Erscheinungsbild, doch dabei
blieb sie einzigartig – und steht damit bis heute nicht nur für die Marke Persil, sondern hat in den vergangenen 90 Jahren auch die Werbegeschichte maßgeblich geprägt.
Persil
im Fernsehen
Bereits in den 1950er-Jahren
avancierte das Fernsehen zum
wichtigsten Kommunikationsmedium. Deutschlands erster TV-Spot
von 1956 warb für Persil – mit den
damals beliebten Schauspielern
Beppo Brehm und Liesl Karlstadt
als Hauptdarstellern. Weitere Fernseh-Werbekonzepte von Persil
wurden legendär. Zum Beispiel die
Spots mit dem Persil-Mann ab dem
Jahr 1975. Darin informierte Henkel
im Nachrichtenstil über Ergiebigkeit, Waschkraft und schonende
Pflege. Mit wissenschaftlichen Argumenten unterstrich Persil seine
Spitzenleistung. Der zugehörige
Slogan klingt bis heute nach: „Persil
– da weiß man, was man hat.“
Im Jahr 1970 startete außerdem
mit „Unser Bestes“ die erfolgreichste Promotion für ein Waschmittel in Deutschland. Seitdem
bietet Henkel einmal jährlich die
Pakete mit der roten Schleife an,
und im TV macht seit dem Jahr
2000 Werbung mit dem Brandenburger Tor und roter Schleife auf
das besondere Angebot aufmerksam: Die Packungen in Sondergröße sind jeweils für kurze Zeit erhältlich.
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Samstag, 26. Januar 2013
Biss in wächserne Kaulquappe
8
Manchmal ist der Name eines Produkts im Ausland unbeabsichtigt lustig
Über 30 Milliarden im Jahr
werden allein in Deutschland
investiert, um die Produkte
professionell zu bewerben.
Markennamen helfen beim
verkaufen, doch nicht immer
hat der Name im Ausland dieselbe Bedeutung wie im Herstellerland. Die Liste der Markennamen, die übersetzt
oder anders ausgesprochen
peinlich sind, ist lang.
KATHRIN STUBA
Nigaz: Aus den Begriffen „Gazprom“ (russischer Energieriese)
und „Nigeria“ entstand der Name
„Nigaz“. Der sorgte für Empörung,
da das Wort auch als Schimpfwort
für Schwarze bekannt ist.
X
X
Sicherheit klingen und wurde
nach dem Sohn des griechischen
Sonnengotts Helios benannt. Unglücklich gewählt, denn der Sage
nach lieh sich Phaeton einen vierspännigen Sonnenwagen und
baute damit einen heftigen Unfall
(„Die Erde geht in Flammen
auf . . .“).
X
Tchibo: Mit Kaffeegenuss hat der Fiat Uno: In Skandinavien fällt
Name, zumindest in Japan, rein die Wahl des Autos wohl eher selgar nichts zu tun. Der Name der ten auf dieses Modell: „Uno“ beKaffeekette wird auf Japanisch wie deutet im Finnischen Trottel.
„Tod“ oder „Blut“ ausgesprochen.
X
Mitsubishi Pajero: In Spanien
musste der Name des japanischen
X
Geländewagens umbenannt werFord Pinto: Ein Widerspruch den: „Pajero“ ist dort ein hässlizum Klischee Männer und Autos: ches Schimpfwort, dessen Bedeu- Rolls Royce Silver Mist: Wegen
Der Begriff Pinto steht in Brasilien tung wir hier lieber nicht wiederge- befürchteter Verwirrungen änderfür ein zu klein geratenes, männli- ben möchten.
te der britische Autohersteller den
ches Geschlechtsteil.
Modellnamen schon vor der EinX
führung in den deutschen Markt in
X
Toyota MR2: Schnell ausgespro- „Silver Shadow“ um.
chen „MRdeux“ klingt sein Name
X
Emu: Wie die australische Flug- wie das französische Wort „mergesellschaft auf die Idee kam, sich de“. Was das auf Deutsch bedeu- Reebok Incubus: Der Laufschuh
nach einem flugunfähigen Vogel tet, kann man ganz leicht im Wör- für Frauen wurde nach einem bözu benennen, ist nur schwer nach- terbuch nachschlagen.
sen Dämon benannt, der nachts
vollziehbar.
die Menschen heimsucht und sich
von deren Lebensenergie ernährt.
X
Electrolux: „Nothing sucks like
an Electrolux“ – damit warb der
Staubsaugerhersteller in den 60erJahren in Großbritannien für die
Saugkraft seiner Geräte. In den
USA würde man den Slogan in
etwa so übersetzen: „Nichts nervt
so wie ein Electrolux!“
2013
Jetzt
zugreifen!
X
X
Porsche Cayenne: Der SUV wird
auch in Frankreich verkauft, wo
sein Name nicht nur für den scharfen Pfeffer, sondern auch als Synonym für Straflager steht. Ob das im Die „Weiße Dame“ ist bis heute das bekannteste Werbemotiv von PerSinne des Herstellers war, sei da- sil in Deutschland. Das Plakat stammt aus dem Jahre 1925. Das Waschhingestellt.
pulver bekam den französischen Namen der Petersilie. (Foto: Henkel)
X
Persil: Das Waschpulver aus
Deutschland bekam den französischen Namen der Petersilie, was
sogar zur Folge hatte, dass der
Markenname erst 1917 eingetragen werden konnte.
X
Phaeton: Der Wagen sollte nach
Koff: Die finnische Biermarke
gibt es auch auf dem US-Markt –
bedeutet dort aber so viel wie Husten („cough“).
X
ab
X
Rockford: Ein Parfum nach einem stark riechenden Blauschim- Coca-Cola: „Kou-ke kou-la“
melkäse (Roquefort) zu benennen, kann auf Chinesisch angeblich viewar ein gewagter Einfall vom Par- les heißen: Je nach Dialekt „durstifumhersteller Atkinsons (Italien). ger Mund“ oder „Beiß’ in die
wächserne Kaulquappe!“.
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Der Emu gehört zur Familie der Laufvögel und kann nicht fliegen –
aber eine australische Fluggesellschaft hat sich nach diesem Tier benannt.
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„Kou-ke kou-la“ kann auf Chinesisch angeblich „durstiger Mund“ oder
„Beiß’ in die wächserne Kaulquappe!“ heißen.
(Foto: Coca-Cola)
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Samstag, 26. Januar 2013
9
Wichtige Ereignisse im Jahr 1983: Gefälschte Hitler-Tagebücher – AIDS – das erste Mobiltelefon
Gefälschte Hitler-Tagebücher:
Die Bekanntgabe der Hitler-Tagebücher im deutschen Magazin
„Stern“ sorgt für einen spektakulären Medienrummel und stellt
sich als großer Skandal rund um
die deutsche Presse heraus. Der
„Stern“ kauft die so genannten
Hitler-Tagebücher für fast 10
Millionen D-Mark von einem
Maler namens Konrad Kujau. Einige Wochen nach der Veröf-
fentlichung werden diese jedoch
als Fälschung enttarnt. Kujau ist
bereits als Kunstfälscher bekannt. Ein Gutachten des Bundeskriminalamts beweist am 6.
Mai, dass es sich bei den Tagebüchern um eine Fälschung
handelt. Kujau bekommt eine
Haftstrafe, der „Stern“-Chefredakteur tritt zurück und das Magazin muss sich öffentlich entschuldigen.
AIDS: Nach einem Bericht des
„Spiegels“ gelangt die Immunschwächekrankheit AIDS am 6.
Juni als brisantes Thema an die
Öffentlichkeit. Die schnelle Verbreitung dieser unheilbaren
Krankheit und ihr vielfaches Vorhandensein schockt die Menschen. Am 23. September wird
daraufhin in Berlin die erste
deutsche AIDS-Hilfe (DAH) gegründet.
Erstes Mobiltelefon: Nur 800
Gramm wiegt das erste Mobiltelefon der Welt, das in Amerika
hergestellt wird. Das Motorola
DynaTAC8000X kommt am 21.
September in die Läden. Somit
gilt das Jahr 1983 auch als „Internationales Jahr der Kommunikation“, für welches nicht zuletzt der Erfinder des Handys,
Rudy Krolopp, verantwortlich
ist. In Deutschland werden ab
Viele wollen ein Stück vom Kuchen
1990 die ersten Mobiltelefone kulturellen Beitrag dazu und er
spielt ein Konzert in der DDR.
hergestellt.
Milliardenkredit für die DDR: Der
bayrische CSU-Ministerpräsident
Franz-Josef Strauss gewährt zusammen mit der Bundesregierung
der DDR einen Kredit über eine
Milliarde D-Mark. Dieser Kredit
bleibt lange umstritten. Udo Lindenberg bringt mit seinem Hit
„Sonderzug nach Pankow“ einen
Bleifreies Benzin: Die deutsche
Bundesregierung beschließt, dass
ab dem 20. Juli alle Tankstellen in
Deutschland bleifreies Benzin anbieten müssen. Das Gesetz, welches besagt, dass alle Neuwagen
mit einem Katalysator ausgestattet
sein müssen, tritt allerdings erst
drei Jahre später in Kraft.
sime
2013
Falko Pütz, Anzeigenleiter dieser Zeitung, spricht über die Veränderungen des Anzeigenmarktes
Was macht für Sie gute Werbung
aus?
Falko Pütz: Gute Werbung muss
kurz und knapp sein und eine
Nachricht rüberbringen. Wenn es
möglich ist, auch mit einem Augenzwinkern.
Wie hat sich die Veränderung des
Werbeverhaltens und die Diversifizierung der Werbekanäle auf unser
Unternehmen ausgewirkt?
Die Anzeigenblätter Wochenpost
und Gmünder Anzeiger haben in
den 70er-Jahren unsere Rubrikenmärkte durch die Verteilung in fast
allen Haushalten gestärkt. Seit
2000 erleben wir einen durch das
Internet erzeugten Strukturwandel. Die Zeitungen und Wochenblätter sind nicht mehr die alleinigen, regionalen Werbeträger, sondern es sind für die Werbetreibenden vielfältige Werbemöglichkeiten hinzugekommen.
2013
Welche Kanäle fie- aber es sind auch mehr Teilnehlen weg? Und wel- mer im Markt, die ein Stück vom
che kamen hinzu? Kuchen haben wollen. So wird der
Konkurrenzdruck größer und die
Vor 50 Jahren wa- Zeitungen mussten neue Erlösren Anzeigen in quellen neben dem klassischen
Tageszeitungen
Anzeigengeschäft erschließen, um
und in gedruckten sich im Konkurrenzkampf mit den
Produkten eine neuen Medien zu behaupten.
der wenigen Möglichkeiten zu wer- Warum ist Printwerbung für ein
ben. Im Laufe der Unternehmen dennoch nach wie
Zeit sind immer vor ein richtiger Weg?
mehr Werbekanäle
dazugekom- Printwerbung, also Anzeigenwermen. In den 70er- bung in Tageszeitungen und AnJahren sind die zeigenblättern, ist insbesondere
Anzeigenblätter
für Angebotswerbung und für Imdazugekommen, magewerbung unverzichtbar. Anin den 80er-Jah- zeigenwerbung hat gegenüber vieren die privaten len anderen Werbekanälen den
Fernsehsender
Vorteil, mit einer sehr hohen
und die Radiosta- Reichweite bei weiten Teilen der
tionen, in den Bevölkerung Nachfrage zu we90er-Jahren ka- cken. Das kann das Internet in diemen noch das In- ser Form nur ganz eingeschränkt.
ternet und ab An- Gut gemachte Werbung mit den
fang 2000 die On- richtigen Angeboten erzeugt imlinewerbung
mer noch eine gute Nachfrage.
dazu. Der Werbe- Kombiniert mit Onlinewerbung
kuchen ist zwar kann das Ganze dem werbenden
Fachmann Falko Pütz schätzt gut gemachte Wer- über die Jahre grö- Kunden gute und zuverlässige
bung „mit einem Augenzwinkern“. (Foto: opo) ßer
geworden, Umsatzchancen bieten.
ako
Werbelüge entlarvt
Verbraucher wählen Kindertee zur Werbelüge des Jahres 2012
Zuckrige Instant-Tees bewarb
die Firma Hipp als geeignete
Getränke für Kleinkinder
schon ab dem zwölften Monat. Diese irreführende Kampagne haben Zehntausende
Verbraucher zur dreistesten
Werbelüge des Jahres 2012
gewählt. Der Babynahrungshersteller reagierte prompt
und nahm seine kritisierten
Tees vom Markt und ersetzte
sie durch einfache, nahezu
zuckerfreie Teebeutel.
Für seine Zuckergranulat-Tees
„Früchte“, „Waldfrüchte“ und
„Apfel-Melisse“ erhielt der BabyNahrungshersteller Hipp den
„Goldenen Windbeutel 2012“.
129 229 Verbraucher haben bei der
1963
Wahl zum „Goldenen Windbeutel
2012“ auf der Homepage www.abgespeist.de der Organisation
„Foodwatch“ ihre Stimme abgegeben. Ganze 44 013 Stimmen erhielt
der Instant-Tee für Kleinkinder der
Firma Hipp. Auf dem zweiten Platz
landete die „Viva Vital HackfleischZubereitung“ mit pflanzlichem Eiweiß von Netto-Markendiscount
(35 549 Stimmen). Den dritten
Platz belegte die „Becel pro.
activ“-Margarine von Unilever
(28 686 Stimmen).
Hipp bewarb seine Instant-Tees
als geeignet für Kleinkinder ab
dem zwölften Lebensmonat – trotz
des Zuckergehalts von umgerechnet zweieinhalb Stück Würfelzucker pro fertiger 200-MilliliterTasse. Experten hingegen empfehlen, kleinen Kindern nur ungesüß-
te Getränke zu geben. „Zuckergranulat mit Wasser aufgegossen: Eltern ein solches Produkt für Kleinkinder zu empfehlen ist unverantwortlich und passt in keiner Weise
zu dem so oft betonten Anspruch
von Hipp, ,kindgerechte’ und ,gesunde’ Produkte anzubieten“, kritisierte Oliver Huizinga von „Foodwatch“.
Bereits im Mai 2012 hatte die Organisation die Hipp-Tees kritisiert
und eine E-Mail-Aktion an den
Hersteller gestartet. Mehr als
10 000 Verbraucher beschwerten
sich direkt bei Unternehmenschef
Claus Hipp. Das Unternehmen
kündigte daraufhin an, seine Zuckergranulat-Tees nicht länger als
„Durstlöscher“ zu bewerben. In
einer Antwort an Verbraucher bezeichnete sie Hipp stattdessen als
„Genussmittel“, die „gut für die
Seele“ der Kinder seien. Nach Bekanntgabe der Nominierung für
den „Goldenen Windbeutel“ versprach der Hersteller, die Produkte bis Ende des Jahres durch neue
Produkte ohne Zuckerzusatz ersetzen zu wollen. Im November
2012 löste das Unternehmen sein
Versprechen ein und bei Hipp
kehrte der Tee zurück in den Beutel. Der Babynahrungshersteller
nahm die kritisierten Zuckergranulat-Tees vom Markt und ersetzte sie durch einfache, nahezu zuckerfreie Teebeutel in Apfel- und
Herzform.
Die Zuckergranulat-Tees nahm
Hipp nach eigener Auskunft aber
nicht deshalb vom Markt, weil sie
nicht kindgerecht waren. Sondern
weil „üble Nachrede“ stärker sei
als der „Werbeaufwand“, so Hipp.
Schließlich hätten die Tees nicht
mehr Zucker enthalten als andere
Getränke. Hipp verglich also noch
immer Tee nicht mit Tee, sondern
mit Saftschorle und Fanta. Und
fand weiterhin, der „Goldene
Windbeutel“ habe sein Unternehmen „zu Unrecht getroffen“.
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DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
Unreine Haut am PC „glattbügeln“
10
Nichts ist so wie es scheint: Dank professioneller Bildbearbeitung kann in der Werbung viel gemogelt werden
Zwei Mädels sitzen in einem
Café. Sie blicken in ein Magazin. „Schau mal“, sagt die
eine, „das Model sieht einfach perfekt aus.“ Sie deutet
auf das Titelbild, das eine
Frau zeigt, die den Leser mit
zahnpastaweißen
Zähnen
anlächelt, eine schmale Taille
hat und über makellose Haut
verfügt. „Na, ob da alles echt
ist?“, die andere schaut stutzig auf das Cover – und ja, sie
hat recht. Heutzutage weiß
man nicht mehr, was an Fotos noch echt ist.
Aalen. Ob nun in der Illustrierten, auf Plakaten oder im Fernsehen. Heutzutage, kann viel geschummelt werden, wenn es um
das Aussehen geht. Und damit ist
nicht das Kaschieren der Problemzonen durch gut geschnittene Kleider gemeint. Nein, mit
dem Computer ist es inzwischen
üblich Bilder zu bearbeiten, so anzupassen, dass sie der Norm gefallen. So gab es schon zahlreiche
„Photoshop-Skandale“. Hier wurde die Haut etwas geglättet, dort
die Unterschenkel etwas verringert und die Brüste dafür größer
gemacht. Die Palette könnte man
endlos weiterführen.
Doof ist es dann nur, wenn die
Retusche gründlich daneben
geht, wie zum Beispiel im GQ-Magazin. Bei einem bearbeiteten
Bild passten die Proportionen des
Kopfs von Schauspieler Zack
Efrons nicht so ganz zum Körper.
Oder in der Venus-Werbung –
dort wurden die Beine des weiblichen Models scheinbar durch die
Streckbank gezogen.
Früher wurden mit dem
Bleistift Pickel entfernt
Dabei ist Retusche gar nichts
neues, weiß Werbefotograf und
Inhaber des Aalener Fotostudios
„Spectrum“, Michael Ankenbrand. „Seit der Erfindung der Fotografie gibt es Retusche auf Ne-
gativ oder Positiv.“ Negativfilm
bedeutet, dass die Tonwerte umgekehrt sind – schwarz ist weiß
und anders herum. In den 70ern
wurden zum Beispiel spezielle
Schwarz-Weiß-Filme verwendet
mit einem matten Träger. So
konnte man später mit dem Bleistift Pickel herauskorrigieren. Auf
dem Positiv (Fotos, wie wir sie
normalerweise kennen) war es
ebenfalls möglich, zu schummeln. Mit einer Eiweißlasurfarbe
konnte man durch kolorieren
und ausflecken, aufgenommene
Staubpartikel entfernen.
Sollte es dann doch etwas mehr
sein, musste man sich einen Profi
suchen, der mittels Spritzretusche
(Airbrush) und Schablone Objekte freistellte oder Bilder komplett
überarbeitete. „Nach der Einführung des Bildbearbeitungsprogramms Photoshop sind die Retuscher ausgestorben“, erklärt Ankenbrand. Das digitale Zeitalter
löste die analoge Spiegelreflex ab,
Fotos wurden direkt auf den
Rechner gezogen und anschließend bearbeitet.
gen, die Nase gerader gemacht
und und und. Bis am Ende ein anderer Mensch vom Monitor auf sie
starrte. „Das hat mich echt schockiert“, gibt sie zu.
„Fältchen, Narben, Hautunreinheiten zu verändern ist legitim“,
meint Knipper. Kritischer sieht sie
es, wenn man die Menschen
„glattbügelt“ – „die Poren müssen
noch zu sehen sein“. Wobei man
hier zwischen Weiblein und
Männlein unterscheiden muss.
Frauen wünschen keine Falten,
Männer hingegen würden ohne
wie Kinder aussehen. Für ein Porträt benötigt Knipper etwa eine
Stunde. „Bilder müssen bearbeitet
werden – für mich ist es das i-Tüpfelchen“, betont sie. Trotzdem findet sie, dass in den Medien und der
Werbung zu viel an den Fotos verändert wird. „Viele junge Mädels
bekommen so ein komplett falsches Bild von der Realität“, erklärt
sie.
„Es ist eine grundsätzliche Frage
nach dem Sinn der Retusche. Ist
Fotografie ein objektives Medium,
das dokumentiert und wann verschwindet die Realität, wenn man
Bilder anschließend manipuliert?“, sagt Michael Ankenbrand,
der sich zudem fragt, ob wir heutzutage überhaupt noch reale Bilder ertragen.
BW
Plötzlich kommt ein ganz
anderer Mensch heraus
Daniela Knipper aus Westhausen kann ein Lied von der Retusche singen. Die 23-Jährige ist
ehemaliges Model, hat inzwischen als Fotografin ein Nebengewerbe angemeldet und ihre größte Leidenschaft ist die Bildbearbeitung. „Nach Fotoshoots ist es
gang und gäbe, dass der Arm oder
die Hüfte nachkorrigiert werden,
die Leute wollen so aussehen“, erklärt die junge Frau, die fast jeden
Abend seit rund vier Jahren Bilder
bearbeitet.
„Retusche kann Menschen zu
anderen Menschen machen“,
weiß sie. Ein Profi hat ihr zu Modelzeiten angeboten, ihr Gesicht
zum Spaß einer Komplett-Erneuerung zu unterziehen. Da
wurden am Computer die rundliche Kopfform geschmälert, die
Augenbrauen nach oben gezo-
„Fältchen, Narben, Hautunreinheiten zu verändern, ist legitim“, sagt Daniela Knipper. Die 23-Jährige ist ehemaliges Model und ihre größte
Leidenschaft ist die Bildbearbeitung. Am PC hat sie das Originalbild (links) so bearbeitet, dass die Akne aus dem Gesicht des Models verschwunden ist und die Haut einen feineren Teint hat (rechtes Bild).
(Fotos: www.facebook.com/DanielaKnipperPhotography)
2013
Etwa eine Stunde benötigt Daniela Knipper, um ein Foto am PC zu . . . sondern auch die Zähne einen Tick weißer und das Hautbild reiner
bearbeiten. Dabei werden nicht nur Farbtöne korrigiert . . .
gemacht.
1993
Autohaus D’Onofrio GmbH
73433 Aalen-Oberalfingen
Telefon 0 73 61.7 20 07
www.autohaus-donofrio.de
DAS AUTOHAUS
28.2.2013.
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
„Heller Kopf nimmt Dr. Oetker“
Markenzeichen: rot-weißer Hellkopf als Warenzeichen
Erfunden hat Dr. August Oetker das Backpulver nicht.
Doch mit seiner Idee, das Pulver in kleinen Mengen, ausreichend für 500 Gramm
Mehl, zu verkaufen, gelang
dem jungen Apotheker um
die Jahrhundertwende ein
strategisches Meisterstück.
Um das Interesse der Hausfrauen für sein Backpulver zu
erregen, füllte er es in bunte
Päckchen, die er mit den passenden Rezepten für Kuchen
und Gebäck bedrucken ließ.
Ihren Anfang findet die Erfolgsgeschichte des Familienkonzerns Dr.
Oetker in einer Bielefelder Apotheke. Nach Abschluss seiner Ausbildung übernimmt der Apotheker
Dr. August Oetker die Aschoff’sche
Apotheke im Stadtzentrum und
beginnt dort mit Experimenten für
ein Treibmittel, das nicht nur den
Sonntagskuchen aufgehen lassen,
sondern im Gegensatz zu Justus
von Liebigs Treibmittel, auch länger haltbar und geschmacksneutral sein sollte. Als es ihm gelingt,
ein solches Mittel herzustellen, bestreitet Dr. Oetker neuartige Wege
der Werbung und beginnt mit Rezepten auf den Backpulvertütchen
und in Zeitungen zu werben.
Aus dem ersten Werbeslogan
„Ein heller Kopf nimmt Dr. Oet-
ker“, entsteht auch die Idee für das
noch heute bestehende Markenzeichen der Firma: dem rot-weißen Hellkopf als Warenzeichen,
den sich Oetker im Jahr 1900 zum
Schutz seiner Produkte patentieren lässt. Seinem Image als Helfer
der Hausfrau bleibt Oetker stets
treu und veröffentlicht 1910 sein
erstes Backbuch „Dr. Oetker’s Rezepte für Küche und Haus“, das bis
heute millionenfach verkauft wurde.
Im Jahr 1944 übernimmt RudolfAugust Oetker, der Enkel des Firmengründers, die Unternehmensführung. Schon in der Nachkriegszeit beginnt er neue Märkte im Lebensmittelbereich zu erschließen
und weitere Produkte ins Sortiment aufzunehmen. In den 50erJahren erobern zahlreiche Fernseh- und Radiospots der Firma die
bundesdeutschen Haushalte.
„Frau Renate“ wird als Idealbild
der guten Hausfrau erschaffen und
wirbt mit Slogans wie „Mach wie es
Frau Renate tut, mach es mit Dr.
Oetker gut!“ oder „Sie wissen ja,
eine Frau hat zwei Lebensfragen:
Was soll ich anziehen und was soll
ich kochen?“ für die Produkte des
Unternehmens. Heute gehören an
die 400 Firmen aus verschiedenen
Branchen zur Oetker-Gruppe und
der „Hellkopf“ findet sich inzwischen auf unzähligen Produkten
wie Backmischungen, Joghurt und
Süßspeisen wieder.
stuk 1936 – Pudding macht glücklich.
11
Ereignisse im Jahr 1993
Auflösung Tschechoslowakei:
Die Neubildung von Tschechien
und der Slowakei am 1. Januar
ist ein friedlicher Beschluss, bei
der es keinerlei Gegner gibt. Die
beiden Länder gehörten ab 1918
zur Tschechoslowakei und waren bis 1993 ein gemeinsamer
Staat.
die fünfstelligen Postleitzahlen
eingeführt. Grund dafür ist die
Neuaufteilung der Bezirke im
Osten von Deutschland, welche
in der Zeit der DDR nicht vorhanden waren. Davor gab es nur
vierstellige Postleitzahlen.
Jahrhunderthochwasser: Ende
des Jahres kommt es zu einem
Neue
Postleitzahlen:
In Jahrhunderthochwasser
der
Deutschland werden am 1. Juli Flüsse Rhein und Mosel. sime
Bilder sagen mehr
Interview: Martin Stark, Geschäftsführer von Optik Stark
Was macht gute Werbung für Sie
aus?
Gute Werbung sollte positiv auffallen. Sie kann auch polarisieren, denn dann spricht man eher
darüber. Sie kann auch komisch
sein und ein Schmunzeln hervorlocken.
(Fotos: Dr. Oetker)
Wie hat sich die Werbung für Ihr
Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte verändert?
Ich selbst bin nun seit neun Jahren selbstständig und habe „Optik Stark“ – auch durch Medienpräsenz – zu einem erfolgreichen Augenoptik-Unternehmen
in Aalen geführt. Natürlich hat
sich auch in dieser Zeit schon
manches gewandelt. Die Unterstützung der Firmen mit gutem
Bildmaterial gehört – zumindest
in unserer Branche, in der viel
über die Augen läuft – wie selbstverständlich dazu.
Martin Stark, Geschäftsführer
von Optik Stark in Aalen.
(Foto: privat)
Weg?
Ja, denn der Mensch nimmt 80
Prozent seiner Umwelt über seine Augen wahr. Visuelle Reize
mit ästhetischen Bildern kommen immer noch gut an. PrintWerbung sollte natürlich in einem gewissen Maße beim Leser
„haften bleiben“. Das Sprichwort „Bilder sagen mehr als tauWarum ist Print-Werbung für Sie send Worte“ gilt auch heute
auch heute noch ein richtiger noch.
ako
2013
1959 – „Frau Renate“ als Idealbild der guten Hausfrau.
1950 – Familienglück durch selbst gebackene Kuchen.
1983
Obere Bahnstraße 78, 73431 Aalen
Tel. 0 73 61/9 45-6 20
DAMALS & HEUTE
Samstag, 26. Januar 2013
12
. 2013
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rtimen uf vom 21. 1
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Win
30 Anzüge
von Hugo Boss und Joop
499,–
7 300,–
250 Commander
Anzüge
in schwarz, braun und mit
Streifen
229,95
7 179,95
35 Anzüge
Einzelteile
299,95
7 100,–
60 Wintermäntel
verschiedene Einzelteile
229,–
7 120,–
150 Sakkos
sportlich chice Modelle
159,95
7 99,95
300 Jeans
Marken: T. Hilfiger, Boss, Alberto und Pierre Cardin. Auch
in schönen Cordqualitäten.
99,95
7 69,95
500 Hosen
schöne Baumwoll- und
Cordqualitäten
49,95
7 29,95
200 Winterjacken
auch in Leder,
Einzelteile
½ Preis
150 Hemden und
Pullover
von T. Hilfiger
½ Preis
400 Markenhemden
auch von Olymp und
Eterna
49,95
7 19,95
Alle Winterware
von S. Oliver und
Tom Tailor
½ Preis
150 Strickteile
Pullover und Westen von
Commander
½ Preis
Trockenen Fußes
Direktzugang
ins Haus
Parkhaus
Spritzenhausplatz
2013
Zeichnungen waren
der letzte Schrei
Interview: Claus Albrecht
Was macht gute Werbung für Sie
aus?
Sie muss ausgefallen und interessant sein. Sie muss auf der einen Seite Aktuelles über bestimmte Warengruppen aufgreifen, um Informationen zu vermitteln. Andererseits gibt es im
Unterschied zur Produktwerbung ja die Imagewerbung. Diese muss mir das Gefühl geben,
dass sie ehrlich ist. Ehrlichkeit ist
für mich hier das Hauptargument. Schreierische Werbung
mag ich nicht.
Wie hat sich die Werbung für Ihr
Unternehmen im Laufe der Jahrzehnte verändert?
Die Optik unserer Werbung hat
sich stark weiterentwickelt. In
den 70er-Jahren waren gezeichnete Anzeigen hochattraktiv.
Von den Zeichnungen sind wir
im Laufe der Jahrzehnte ganz
1972
weg, hin zu stimulierenden Foto-Aufnahmen. Früher waren
auch viel mehr Imageanteile in
der Werbung enthalten. Heute
vermitteln Anzeigen meist Produktinformationen. Der gesamte Markt hat sich verändert. Ich
finde es sehr schade, dass wir finanziell kaum noch Luft für Anzeigen mit Imagethemen haben.
Warum ist Print-Werbung für Sie
auch heute noch der richtige Weg?
Ich weiß, dass derzeit viele Verlage aufgeben. Ich bin aber sicher,
dass die Informationen, die wir
unseren Kunden vermitteln
möchten, in der Zeitung nach
wie vor gut aufgehoben sind. Wir
bedienen uns natürlich parallel
anderer Instrumente. Aber vor
allem zur Gewinnung von Neukunden ist eine klassische Anzeige ein hervorragender Weg.
ako
Claus Albrecht ist stellvertretender Aalen City Aktiv-Chef und Geschäftsführer von Herrenmode Saturn in Aalen.
(Foto: Archiv)
Ereignisse im
Jahr 2003
Irakkrieg: Am 20. März marschieren britische und USamerikanische Soldaten in
den Irak ein. Die Hauptstadt
Bagdad steht von nun an unter
ständigem Beschuss, auch aus
der Luft. Schon zwei Monate
später erklärt der US-Präsident George W. Bush den Einmarsch der US-Soldaten und
die gesamten Kämpfe im Irak
für beendet. Der Diktator und
irakische Präsident Saddam
Hussein wird am 13. Dezember festgenommen.
Hitzewelle in Frankreich: Der
August bringt in Frankreich
eine der größten Hitzewellen
mit sich. Fast 15 000 Menschen sterben durch die enorme Hitze. Doch nicht nur die
Natur bringt eine Katastrophe
in Frankreich, sondern vor allem die fehlende Hilfe für die
Opfer, da die Menschen in
Frankreich zum Großteil im
Urlaub sind und ihren Angehörigen nicht helfen können.
Columbia-Unglück:
Anfang
desJahreswirdderEintrittindie
Erdatmosphäre der Besatzung
der Raumfähre Columbia zum
Verhängnis. Beim Landeanflug
auf Cape Canaveral in Amerika
zerbricht die Raumfähre am 1.
Februar und die gesamte siebenköpfige Besatzung kommt
dabei ums Leben. Es war die 28.
Mission dieser Raumfähre –
und es ist die zweite Raumfähre,
die auf einer Mission der NASA
zerbrochen ist.
Aus für den Käfer: VW trennt
sich von einem seiner berühmtesten Automodelle. In
Mexiko wird am 30. Juli der
letzte Käfer produziert. sime
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