Seite 1 von 4 Oracle Exadata Spitzentechnologie erfolgreich implementieren Eine der zentralen Neuankündigungen auf der diesjährigen Oracle Open World war die neue Generation der Datenbank-Appliance Exadata – die X3. Aufgrund des deutlich vergrößerten Speichers pro Rack auf 26 TB (4 TB DRAM und 22 TB Flash) und der angekündigten Kompressionstechnik sowie als Replik auf SAP Hana wurde sie auch als „In-Memory-Machine“ bezeichnet. Laut Oracle sollen durch die neue Technik Datenbanken von bis zu 220 TB im Speicher (DRAM plus Flash) gehalten werden können (s.u.: X3 Systeme im Detail). Oracle Exadata X2 hat sich seit einiger Zeit im Markt etabliert. Die Technologie ist inzwischen äußerst stabil und robust. Die Anlaufschwierigkeiten eines neuen Produktes sind überwunden, ihre Möglichkeiten sind unumstritten. Ob als Basis für große und transaktionsreiche OLTP, als Data Warehouse oder auch als Konsolidierungsplattform, immer häufiger wird Exadata als ein Baustein für Infrastruktur in Erwägung gezogen. Viele Projekte sind aufgesetzt oder bereits abgeschlossen. Zeit, ein erstes Fazit aus Projektund Betriebssicht zu ziehen. Was ist erforderlich, damit eine Anwendung die Plattform optimal nutzt, was ist zu bedenken, damit Exadata in bestehende Betriebsumgebungen optimal eingepasst wird? Eine Lösung für alle Herausforderungen Im Vordergrund der Entwicklung standen Skalierbarkeit, HighPerformance-Daten­banken sowie Massendaten­ver­arbeitung, um das System sowohl für das Data­warehousing als auch für OLTPAnwendungen einsetzen zu können. Zudem wird die Plattform von Oracle als eine ausgezeichnete Möglichkeit positioniert, Datenbank-Konsolidierung auf einer einfach zu implementierenden Plattform voranzutreiben. Optimaler Anwendungsnutzen durch Exadata Delivered ready-to-run: Die ersten Schritte sind schnell gemacht. Die Systeme werden getestet angeliefert und dann über Skripte vom Oracle ACS („Advanced Customer Support“) installiert und konfiguriert. Die Basiskonfiguration stammt vom Oracle Engineering, alle individuellen Parameter werden über Sheets eingestellt. Beim Ausfüllen der Parameter-Sheets unterstützt Oracle ACS. Danach führt Oracle ACS alle erforderlichen Skripte automatisch aus und führt anschließend einen PostCheck durch. Durch dieses Verfahren wird eine optimale Konfiguration für Anwendungen mit dem richtigen Mix aus hoher Performance, hoher Verfügbarkeit sowie außergewöhnlicher Skalierbarkeit sichergestellt. Weiterhin unterstützt Oracle aktiv beim Design durch Beratung vor Ort. Diese Unterstützung kann bis hin zu einem Proof of Concept gehen. Was kann ab diesem Zeitpunkt aus Anwendungssicht unternommen werden, um optimalen Nutzen zu erzielen? Seite 2 von 4 RAC Auf der Exadata kommt es aufgrund der beschleunigten Verarbeitung zu einer Verschärfung von Konkurrenzsituationen sowohl im Bereich der Applikation als auch in der Oracle Engine selbst. Ein wichtiger Bestandteil der Migration ist deshalb die Prüfung, welche Anzahl von Knoten für die Applikation optimal ist. Im Extremfall ist eine Reduzierung auf eine Instanz sinnvoll. Die Information über die Skalierbarkeit der Anwendung ist deshalb bereits vor der Kaufentscheidung wichtig. Geben Sie Indizes auf Wer sich mit dem Thema Performance Tuning für große Datenbanken beschäftigt hat, weiß um die Bedeutung aber auch die Probleme, die mit dem Einsatz von Indizes verbunden sind. Bei Abfragen führen sie in vielen Fällen zu einer Performance-Verbesserung sowie zur Entlastung von Systemressourcen. Die Pflege von Indizes ist dagegen aufwendig und problematisch. Auf der Exadata verursachen Indizes sehr häufig Konkurrenzprobleme. Mit der Verwendung von Smart Scans und Storage Indizes ist der Benefit mancher Indizes obsolet. Nach einer Überarbeitung der Index-Strategie, verbunden mit der Aufgabe von Indizes, laufen fast alle Applikationen schneller. Parallel Auto Degree Mit der Version 11g Release 2 führte Oracle ein Feature ein, bei dem die Datenbank selbst bestimmt mit wie großer Parallelität ein Vorgang ausgeführt wird: „Auto DOP“. Beim Einsatz von Auto DOP bestimmt der DBA eine Obergrenze von Parallelprozessen und die Datenbank versucht, diese möglichst optimal einzusetzen. Dieses Feature erlaubt ohne Anpassungen am Code die Exadata möglichst gut auszulasten, um so sehr früh von Gewinnen durch die Parallelverarbeitung zu profitieren. Allerdings war Auto DOP in unseren Tests nicht immer perfekt und hat zwingend parallel laufende Prozesse seriell ausgeführt – mit enormen Auswirkungen auf die Laufzeit. Generell ist Auto DOP erst mit Version 11.2.0.2.0 oder 11.2.0.3.0 benutzbar. Darüber hinaus gilt: Auto DOP ist ein guter Start, das Feintuning muss aber durch den DBA und den Entwickler gemeinsam erfolgen. EHCC Kompression Ein Alleinstellungsmerkmal der Exadata ist so EHCC Kompression. EHCC steht für „Exadata Hybrid Columnar Compression“. Anders als bei der normalen, auch für nicht-Exadatas verfügbaren Kompression erfolgt bei EHCC die Kompression der Daten spaltenstatt blockweise. Zusätzlich wird die Last der Kompression auf die Cellnodes ausgelagert. EHCC erlaubt vier verschiedene Kompressionsstufen: • • • • Query LOW Query HIGH Archive LOW Archive HIGH Durch die spaltenweise Kompression ergibt sich theoretisch eine bessere Kompressionsdichte, weil die Daten in einer Spalte meist gleichartig sind. Damit in der Praxis auch gute Resultate zu erreichen sind, ist eine weitere Optimierung anzuraten: Die Sortierung der Daten, so dass der Unterschied in den Zeilen möglichst klein ausfällt. Dies gilt natürlich ebenfalls für alle weiteren Ladevorgänge. Je besser dies gelingt, umso größer sind die Kompressionsraten. Die beworbenen 1:10 sind in der Praxis erreichbar. 1:50 hingegen nur mit homogenen Daten. Da sich EHCC Kompression auf einzelnen Partitionen selektiv aktivieren und deaktivieren lässt, ist es zum Beispiel möglich, die Daten der aktuellen Partition unkomprimiert vorzuhalten, die Daten der letzten drei Monate in mit „Query LOW“ komprimierten Partitionen und alle anderen Daten in „Archive HIGH“ komprimierten Partitionen zu speichern. Seite 3 von 4 Wie kann eine Exadata in eine bestehende Betriebsumgebung integriert werden? Exadata bietet auch für den Betrieb aufgrund seines integrierten Konzeptes, der integrierten Komponenten und der vorgegebenen Tools eine Reihe von Vorteilen gegenüber einer herkömmlich betriebenen OracleInfrastruktur. Bestimmte Tools und Konzepte sind nahezu zwingend vorgeschrieben, lassen sich aber auch sehr nutzbringend für Nicht-Exadata-Umgebungen nutzen. Zu den Konzepten der Konsolidierungsplattform gehört neben einem hohen Standardisierungsgrad vor allem die weitgehende Automation - Ansätze, wie sie heute in vielen Unternehmen verfolgt werden. Alles mit einer Konsole: Der Enterprise Manager ist Standard DBA oder Systemadministrator: Wer verwaltet den Storage? Der Enterprise Manager war bei Konzeption und Entwicklung von Exadata eine zentrale Komponente. Deshalb ist er auch optimal auf Betrieb und Management von Exadata abgestimmt. Zusätzliche Plug-ins wie beispielsweise für Storage-Zellen und Flash-Speicher machen ihn zum idealen Werkzeug für einen umfassenden Betrieb (Monitoring und Management) der Plattform. Gibt es heute noch Betriebsorganisationen, die umfangreiche Oracle-Plattformen ohne Enterprise Manager verwalten, so stellt sich diese Frage mit der Einführung von Exadata erneut. Mit dem Enterprise Manager kann alles einfach überwacht und verwaltet werden. Er ist die zentrale Steuerungskomponente für die Datenbanken, ASM, die Storage Server, die komplette Hardware (Prozessoren, Disks, internes Netz, Flash) sowie für das Ressourcenmanagement (beispielsweise Zuweisung von CPUs zu Datenbanken). Oracle bewirbt Exadata auch mit den Administrationsvorteilen von ASM: Der DBA kann nahezu alle speicherrelevanten Konfigurationsdetails von Datenbanken übernehmen, die in vielen Unternehmen traditionell in der Verantwortung von System- oder Storage-Administratoren liegen. Dazu zählen die oben bereits erwähnten Themen wie Gruppierung von physischen Platten und Verteilung der Daten auf Platten, Vergabe von Dateinamen (automatisch) sowie Überwachung von Dateisystemen. Gerade hierin liegt eine der Herausforderungen: Ein in sich geschlossenes und optimiertes System über mehrere Layer vom Storage bis zur Datenbank, das über eine zentrale Konsole gesteuert wird, erfordert von vielen Organisationen ein Umdenken weg von der etablierten Aufgabenzuordnung zwischen DBA, Systemadministrator und Storage- Administration. Exadata legt hier neue Konzepte und Aufgabenverteilungen nahe. Sowohl aus Sicht der Projektierung als auch aus Betriebssicht macht Exadata einen ausgereiften Eindruck. Die Systeme sind schnell installiert und lassen sich in unterschiedliche Betriebsmodelle gut integrieren. Die hausinternen Betriebsservices können auch mit Oracle-Services kombiniert werden. Oracle bietet einen kompletten 24*7 Support-Service für alle Exa-Produkte inklusive Monitoring und Hardware-Wartung. Komplexe Anwendungen erfordern punktuell ein Umdenken, um die Vorteile der Plattform optimal nutzen zu können. Finden entsprechende Anpassungen statt, erhält die Anwendung dafür aber eine Plattform mit einem enormen Leistungspotential. Seite 4 von 4 X3 Systeme im Detail Wie bei der X2 wird es auch bei der X3 Datenbank- und Storage-Server in einem System kombiniert geben. Ebenfalls werden zwei grundlegende Varianten angeboten: X3-2 und X3-8. Alle Systeme nutzen wie bisher neben herkömmlichen Festplatten vor allem FlashSpeicher und RAM, um den Zugriff auf Daten besonders schnell zu machen. Dabei sind RAM und Flash deutlich vergrößert worden. Zudem wurde den Systemen mehr CPU-Leistung spendiert. Oracle hat für Exadata eine Speicherhierarchie entwickelt, die ak- tiv genutzte Daten automatisch in den Flash-Speicher und ins RAM kopiert, während selten genutzte Daten auf Festplatten verbleiben. Diese „Smart Cache“-Technik entscheidet laut Oracle automatisch, welche Daten im schnellen Flash liegen. Anwender können aber auch gezielt Tabellen oder Indizes an ein bestimmtes Speichermedium binden. Diese Technik, kombiniert mit der neuen „Hybrid Columnar Compression“, lässt Oracle von einer In-Memory-Technologie sprechen. Laut Oracle lassen sich so mehrere 100 TB Daten im Speicher (RAM plus Flash) halten. Die Antwortzeiten der neuen Systeme sollen gegenüber den X2-Systemen um bis zu 40% gesunken sein, Daten sollen bis zu 20-mal schneller geschrieben werden. Wie gehabt wird das Modell X3-2 in mehreren Konfigurationen vom ganzen Rack bis zum AchtelRack - angeboten. Für das Modell X3-8 wird immer ein komplettes Rack benötigt. Bei der X3-2 kann für den Datenbankserver zwischen Solaris und Linux gewählt werden, bei der X3-8 wird ausschließlich Linux angeboten. X3-8 160 CPU cores and 4 TB of memory for database processing 168 CPU cores dedicated to SQL processing in storage X3-2 Up to 128 CPU cores and 2 TB memory for database processing Up to 168 CPU cores dedicated to SQL processing in storage 2 database servers From 2 to 8 database servers 14 Oracle Exadata Storage Servers From 3 to 14 Oracle Exadata Storage Servers 22.4 TB of Exadata Smart Flash Cache Up to 22.4 TB of Exadata Smart Flash Cache QDR (40 Gb/second) InfiniBand Switches 40 Gb/second (QDR) InfiniBand Network Uncompressed usable capacity of up to 224 TB per Uncompressed and mirrored usable capacity of up to rack 224 TB per rack Uncompressed I/O bandwidth of up to 100 GB/second per rack Hybrid Columnar Compression delivers 10X- 15X compression ratios Complete redundancy for high availability Impressum Datum: November 2012 Autor: Ronny Egner Lutz Fröhlich Kontakt: [email protected] www.avato-consulting.com Haben Sie weitere Fragen? 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