Latein für alle oder warum es sich auch heute noch lohnt Latein zu lernen 1. Latein macht Spaß Lateinunterricht bietet eine spannende Auseinandersetzung mit einer andersartigen Kultur, Leben, Denken und Handeln im Vergleich zu heute und hilft Distanz zum gesellschaftlichen und politischen Geschehen der Gegenwart zu gewinnen und einen eigenen Standpunkt zu finden. Der Unterricht ist interessant und anschaulich durch unser ansprechendes Lehrbuch "Salvete" und eine Fülle von Zusatzmaterialien, Rätseln, kleinen Theaterstücken, Filmen, Computerprogrammen... Hautnah“ kann man Römer auf Klassenfahrten oder Exkursionen nach Köln, Xanten, riese und Trier oder auf Studienfahrten nach Rom oder Neapel erleben. Kalk- 2. Überall Latein Eine Fülle von Fremd- und Lehnwörtern lässt sich aus dem Lateinischen ableiten: Technik Gesellschaft Mathematik Medizin Namen Politik Recht Computer computare: ausrechnen. Demonstration demonstrare: zeigen Addition addere: hinzufügen Fraktur frangere: zerbrechen Beate beatus: glücklich Minister minister: der Diener Jurist ius: das Recht Video videre: sehen sozial socius: der Kamerad Multiplikation multiplicare: vervielfältigen Kur cura: die Pflege Justus iustus: gerecht Präsident praesidere: leiten legal lex: das Gesetz Zukunft braucht Herkunft Das Lateinische ist aber nicht nur im Sprachgebrauch vorhanden. Vielmehr haben die Römer im Denken der Menschen unauslöschliche Spuren hinterlassen und die Kultur Europas maßgeblich geprägt 3. Latein ist nicht schwer Die Erfahrung an vielen Schulen zeigt, dass es nicht leichter ist, Französisch oder Spanisch zu lernen als Latein. Im Gegensatz zum neusprachlichen Unterricht wird im Lateinunterricht nicht in der Fremdsprache, sondern fast ausschließlich deutsch gesprochen. Lateinische Texte werden gelesen, übersetzt und interpretiert. Schreibweise und Aussprache des Lateinischen sind nahezu identisch. Somit entfallen Probleme der richtigen Aussprache und der Rechtschreibung, was für manche Schüler eine wesentliche Erleichterung bedeutet. 4. Latein hilft andere Sprachen leichter zu lernen Das Lateinische bildet das sprachliche Fundament des zusammenwachsenden Europas. Wer Latein kann, lernt andere Sprachen (z.B. Spanisch oder Französisch ab Klasse 7) leichter. Ein paar Beispiele: Latein Spanisch porta puerta amo amo flos flor annus año vinum vino Französisch porte aime fleur an vin Italienisch porta amo fiore anno vino Deutsch Tür ich liebe Blume Jahr Wein Auch ca. 60% des englischen Wortschatzes entstammen dem Lateinischen. Doch es nützt nicht nur der lateinische Wortschatz. Latein bietet vielmehr das “grammatische Rückgrat“! Es ist ein “Modell von Sprache“, denn man lernt, wie eine Sprache funktioniert. 5. Latein als Allroundtrainer für andere Fächer Untersuchungen haben gezeigt, dass sich muttersprachliche Fähigkeiten von Latein-Schülern gegenüber denen von NichtLateinern im Laufe der Schulzeit deutlich verbessern. Denn beim Übersetzen vom Lateinischen ins Deutsche wird durch ständigen Sprachvergleich das Gespür für die eigene Sprache gefördert und das Ausdrucksvermögen im Deutschen geschult. Fächerübergreifend werden Deutsch- und Lateinlehrer gemeinsam die grammatischen Fachbegriffe einüben und veni, vidi, vici vertiefen. Im Lateinunterricht werden wichtige Fähigkeiten eingeübt, die allen anderen Fächern nützen. Genaues Hinsehen und systematisches Vorgehen fördern die Konzentrationsfähigkeit und helfen “Lernen lernen“. 6. Latein fürs Studium Besonders das "Kleine Latinum" wird nach wie vor bei einigen Studiengängen verlangt – manche Studiengänge haben sogar ihre Anforderungen verschärft. So kann das "Kleine Latinum" für Fächer wie Medizin, Pharmazie, Jura oder auch bei Archäologie, Geschichte und den Sprachstudien wie Französisch, Spanisch oder Englisch verlangt werden, oft auch für Promotionen z.B. in den Naturwissenschaften. Dies hängt allerdings sehr von den einzelnen Bundesländern und den jeweiligen Studienorten ab. Ergo: Latein für alle, für den stillen Tüftler und als Fundament für den Sprachen-Fan!