Krisenintervention Krisenintervention funktioniert wie eine komprimierte Kurzzeitpsychotherapie mit möglichst baldigem Beginn, die sich auf die akuten Probleme fokussiert. Von Krise im weiteren Sinne spricht man meist bei einem sich langsam oder schnell anbahnenden Ungleichgewicht, das die Gefahr einer Dekompensation oder eines Scheiterns in sich birgt und damit ein Eingreifen, bzw. eine Richtungsänderung oder Entscheidung notwendig macht. Im Bereich der Psychiatrie, Psychosomatik oder Psychotherapie entsteht eine Krise ebenfalls durch ein Kräfteungleichgewicht, wobei körperliche, seelische, geistige, aber auch soziale, Beziehungsund Umweltfaktoren eine Rolle spielen können. Im Grunde kann alles eine Krise auslösen, der Schmetterling auf der Blume, ein besonderer Gedanke im Kopf, der nicht erfolgte Telefonanruf oder das Zuspätkommen bei einem wichtigen Termin. So wie mit Problemen lernt der Mensch ein Leben lang auch mit Krisen umzugehen und diese zu meistern, zu bewältigen, zu lösen, mit mehr oder weniger großem Aufwand und Geschick. Das gehört zum Lebensalltag, ist nicht gleich gefährlich und macht auch nicht gleich krank. Man/frau kann zum Meister, zur Meisterin im ‚Krisen- Bewältigen‘ werden, auch für andere. Um solche Krisen geht es aber nicht. Sondern es geht um Krisen, die man nicht selbst überwinden oder bewältigen kann. Es ist ähnlich wie beim Auto; manches kann man/frau vielleicht selbst reparieren. Bei allem übrigen muss man aber zuerst einmal seine Wahrnehmung schärfen, also versuchen festzustellen, was ist eigentlich los, und, nicht minder wichtig, einzuschätzen versuchen, wie gefährlich ist das, was da nicht wie gewohnt funktioniert. Bei einer seelischen Krise ist es ähnlich. Die schlechteste, bzw. auch gefährlichste Variante ist entweder die, sofort zusammenzubrechen, also funktionsunfähig und vollständig auf Hilfe anderer angewiesen zu sein, oder die, einfach darüber hinwegzugehen und so zu tun, als sei alles beim Alten und in Ordnung. Es bedarf also auch hier einer gewissen Aufmerksamkeit der Wahrnehmung seiner selbst und seiner Umwelt, um zu erkennen, dass etwas nicht stimmt, oder etwas sich in eine falsche, ungute Richtung entwickelt. Erst wenn man das festgestellt hat, ist die nächste Aufgabe, die Gefahr einzuschätzen. Denn man wird eine sich verändernde Situation erst dann Krise nennen, wenn sie eine Gefahr in sich birgt. Und erst wenn man an diesem Punkt angekommen ist, wird man entscheiden, kann man die Gefahr selbst, bzw. alleine abwenden, oder braucht man Hilfe. Oft braucht man selbst schon deshalb Hilfe, weil man nicht genau erkennen kann, was eigentlich los ist, bzw. welche Ursache die bedrohlichen Veränderungen haben. Oder man braucht deshalb Hilfe, weil man selbst die Mittel nicht hat, die richtige Entscheidung, die richtige Veränderung herbeizuführen, evtl. auch, weil man schon zu geschwächt ist. Man spricht im psychiatrischen, psychosomatischen oder psychotherapeutischen Bereich dann von Krisenintervention, wenn ein professioneller Helfer /Helferin hinzugezogen wird, bzw. notwendig ist, um die Krise, also das Ungleichgewicht zu erkennen, zu benennen und die damit verbundenen Gefahren einzuschätzen. Das muss oft recht schnell geschehen, sollen weitere Schäden oder gar ein Scheitern verhindert werden. Den Weg aus der Krise heraus, kann der professionelle Helfer aber nur mit dem, den Beteiligten zusammen gehen. Auch das gehört zur Krisenintervention. Das Ergebnis ist im optimalen Falle, dass am Ende derselben der/die Betroffene/n die weiteren Schritte und Entscheidungen wieder selbst oder mit anderen Mitteln und Hilfen gehen bzw. treffen können. Das Ende einer Krisenintervention heißt also nicht, dass die Krise schon überwunden ist. Eine Krisenintervention ist somit eine schnell einsetzende, nach Möglichkeit schnell greifende und kurzzeitig terminierte professionelle Hilfsmaßnahme. Diese bieten für die genannten Fachgebiete verschiedene, bzw. die meisten ambulanten oder stationären Zentren, Kliniken oder Praxen an, auch in der Region Schwerin, bzw. MecklenburgVorpommern.