Polizeibeamter in Duisburg suspendiert,Mit Gott

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Polizeibeamter
suspendiert
in
Duisburg
Auch Ali K. soll salafistische
Hetzschriften verteilt haben. In
Duisburg ist ein Polizist auf
Grund seiner salafistischen
Überzeugung
vom
suspendiert worden.
Dienst
Er soll
privat
an
Infoständen
Konvertiten geködert haben. Am
Rande einer Kundgebung der rechtsextremen Splitterpartei Pro
NRW kam es erneut zu Ausschreitungen.
Dass der Polizei-Beamte Ali K. viel betete sei den Kollegen
zwar aufgefallen, aber nicht weiter wahrgenommen worden,
berichtete die „WAZ“-Mediengruppe. Der Polizeianwärter mit
Migrationshintergrund passte genau auf das Profil, das
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) für den
Polizeidienst
sorgen.
suchte.
Er
sollte
für
Völkerverständigung
Doch nun stellte sich der 31-Jährige als überzeugter Salafist
heraus. Acht wöchentliche Termine von Anfang Februar bis Ende
März hatte er für seinen Infostand „Informationen über den
Islam“ angemeldet. An diesem lagen Hetzschriften und anderes
hochbrisantes Material aus. Außerdem habe der Polizist, der
zuletzt in Essen Streife fuhr, rege Kontakte zu salafistischen
Hasspredigern gepflegt.
Bisher keine Reaktion auf Disziplinarverfahren
Das Disziplinarverfahren werde laut Polizeipräsidentin
Stephania Fischer-Weinsziehr vermutlich mit der „Entlassung
aus dem Beamtenverhältnis“ enden. Damit käme es laut „WAZ“ dem
ersten Berufsverbot für einen Salafisten in Deutschland
gleich. Bisher konnte noch kein ähnlicher Fall ausgemacht
werden. Innenminister Jäger mahnte Grundgesetztreue an und
sagte, es gehe darum, „ob der Polizeibeamte noch für unsere
Verfassung einsteht“.
Bisher hat Ali K. noch nicht auf seine Suspendierung reagiert.
Einen Anhörungstermin ließ er Polizeiangaben zufolge
verstreichen, „ohne Angabe von Gründen“. Die Möglichkeit, beim
Verwaltungsgericht Düsseldorf einen Antrag auf Aussetzung der
Suspendierung zu stellen, bliebe ihm jedoch.
Erneut Salafisten auf Pro-NRW-Kundgebung festgenommen
Unterdessen gab es in Köln am Dienstag erneute Krawalle. Am
Rande einer Kundgebung der rechtsextremen Splitterpartei Pro
NRW hat die Polizei am Dienstag mehrere Salafisten
festgenommen. Einige der Islamisten hätten Gegenstände dabei
gehabt, die sie möglicherweise nicht in friedlicher Absicht
mit sich geführt hätten, teilte ein Sprecher der Polizei mit.
Die Zahl der Festnahmen belaufe sich jedoch auf „weniger als
zehn“. Zu Zusammenstößen kam es nicht.
Innenminister Jäger sagte, tausend Polizisten seien in Köln
vor Ort, um erneute Gewaltausbrüche wie am vergangenen Samstag
in Bonn zu verhindern. Dort hatten Salafisten 29 Polizisten
verletzt, zwei von ihnen schwer. Pro-NRW-Leute hatten zuvor
Mohammed-Karikaturen gezeigt.
In Köln demonstrierten nach Angaben der Polizei mehr als 300
Bürger friedlich gegen Pro NRW. Die Rechtsextremen selbst
seien nur mit etwa einem Dutzend Leuten vor Ort gewesen.
jba/jh/dpa
Die Meinung des Gastautors muss nicht der Redaktionsmeinung
entsprechen.
Weitere Arbeiten desselben Autors siehe hier.
Mit Gott gegen die Freiheit
Scheich Fazlollah Nuri (* 1843; † 31. Juli
1909) war ein schiitischer Geistlicher und
einer der entschiedensten Gegner der
konstitutionellen Revolution im Iran. Nach
dem Sieg der konstitutionellen Bewegung
wurde Fazlollah Nuri in Teheran öffentlich
gehängt. Seine radikalislamischen Thesen
haben von ihrer Aktualität nichts verloren
und sind für die heutige Islamische
Republik Iran von enormer Bedeutung.
Ayatollah Chomeini berief sich ausdrücklich
auf Fazlollah Nuri und bezeichnete ihn als
Vorbild, der Widerstand gegen die konstitutionelle Bewegung
leistete, und den Staat dem Glauben unterzuordnen verlangte.
Die Konstitutionelle Revolution
Die Konstitutionelle Revolution im Iran war eine von westlich
orientierten Kaufleuten, Handwerkern, Aristokraten und einigen
Geistlichen getragene liberale Revolution von 1905 bis etwa
1911. Ziel der konstitutionellen Bewegung (persisch:
maschrutiat) war es, die absolutistische Monarchie durch ein
parlamentarisches Regierungssystem abzulösen und eine moderne
Rechtsordnung einzuführen.
Der Beginn der Revolution wird mit dem Herbst 1905 gesehen.
Nach Protesten und Streiks in Teheran kündigte der Monarch
Muzaffar ad-Din Schah am 5. August 1906 Wahlen zu einem
Parlament (Madschles) an. Dieses trat am 6. Oktober 1906
erstmals zusammen und verabschiedete eine Verfassung mit
bürgerlichen Grundrechten. Mit der Verfassung wurde im Iran
die konstitutionelle Monarchie eingeführt.
Leben
Fazlollah Nuri wurde 1843 in der Provinz Maschhad im Norden
des Iran geboren. Nach dem Besuch einer Koranschule in seiner
Heimat ging er nach Najaf, um bei Mohammad Hasan Schirazi zu
studieren. Nach dem Ende seines Studiums ging er nach Teheran
und wirkte dort als Geistlicher. Während der Konstitutionellen
Revolution im Iran war er der entschiedenste Gegner der
konstitutionellen
Bewegung.
Nach
dem
Sieg
der
konstitutionellen Kräfte wurde Nuri wegen der Beteiligung an
der Ermordung mehrerer Konstitutionalisten durch ein
Sondertribunal zum Tode verurteilt und am 31. Juli 1909 in
Teheran gehängt.
Nuris Einwände gegen den Konstitutionalismus
Nuri formulierte zusammenfassend fünf Einwände gegen den
Konstitutionalismus und sah es als seine religiöse Pflicht an,
der Einführung einer Verfassung und der konstitutionellen
Monarchie im Iran entgegenzutreten.
Der Souverän ist nicht das Volk sondern Allah. Alle Gewalt
geht von Allah aus. Allah hat sie dem Propheten und dann
weiter an die Immame und die gelehrte Geistlichkeit
übertragen.
Die Herrschaft des Monarchen ist die ausführende Gewalt der
islamischen Gesetze. Eine Schwächung des Monarchen durch
ein Parlament führt zu einer Schwächung des Islam. Die
Begrenzung der Macht des Monarchen durch die Schaffung
eines konstitutionellen Staates bedeutet eine Schwächung
des Islam.
Die Scharia ist eine Sammlung von Geboten und Verboten, der
gegenüber ein Muslim keine Entscheidungsfreiheit besitzt.
Da der Mensch in seiner Entscheidung nicht frei ist, kann
es auch keine bürgerlichen Freiheiten wie die
Meinungsfreiheit oder Wahlfreiheit geben, wie sie von den
Konstitutionalisten gefordert wird. So führt die
Meinungsfreiheit zur Veröffentlichung atheistischer Bücher
und verstößt damit gegen göttliche Gesetze. Die Wahl des
Herrschers ist Gott vorbehalten. Die Menschen hätten in
dieser
Hinsicht
keinerlei
Rechte.
Einzig
die
Religionsgelehrten sind diejenigen, "die als Stellvertreter
des zwölften Imams das göttliche Recht in der Gesellschaft
ausübten."
Die von den Konstitutionalisten geforderte Gleichheit vor
dem Gesetz verstößt gegen die Scharia, da die Scharia
zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unterscheidet und
beiden Gruppierungen einen unterschiedlichen Rechtsstatus
zuweist. Die Gleichheit vor dem Gesetz dient den
Konstitutionalisten nur dazu, die Durchsetzung islamischer
Gesetze zu verhindern. Sie ist deshalb in einem islamischen
Staat völlig unmöglich.
Eine parlamentarische
Gesetzgebung
wird
von
den
Konstitutionalisten durch die angebliche Unvollständigkeit
islamischer Gesetze begründet. Die Gesetze des Islam sind
aber vollständig, da der Islam ist die letzte Offenbarung
Gottes sei.
Die konstitutionelle Bewegung basiert auf den Ideen des
europäischen Naturalismus und Materialismus und steht damit
im vollständigen Widerspruch zum Islam.
Zitate Fazlollah Nuris
"Die konstitutionelle Bewegung hat die Worte Freiheit und
Gleichheit auf die Fahnen geschrieben. Diese beiden
Forderungen widersprechen dem Islam. Der Islam verlangt
Gehorsam und nicht Freiheit, Ungleichheit und nicht Egalität."
"Was ich will ist ein islamisches Parlament, das kein Gesetz
verabschiedet, dessen Inhalt mit den Gesetzen des Koran nicht
übereinstimmt."
Politische Auswirkungen
Nuri entwarf eigenhändig einen Zusatz zur Verfassung, in dem
er von einem aus mindestens fünf Geistlichen bestehenden
Expertengremium sprach, das alle Gesetzesvorlagen des
Parlaments daraufhin überprüfen sollte, inwieweit sie mit den
islamischen Rechtsgrundsätzen vereinbar sind. Diesem
Expertengremium sollte ein Vetorecht zustehen, um jedes
Gesetz, das nicht den islamischen Rechtsgrundsätzen entsprach,
verhindern zu können. Mit diesem Verfassungszusatz sollte
ferner festgeschrieben werden, dass die offizielle Religion
Persiens der schiitische Islam sei, und der Schah ein
schiitischer Moslem sein müsse. Am 7. Oktober 1907 wurde
dieser Verfassungszusatz vom Parlament angenommen, nachdem
Nuri erklärt hatte, dass mit der Annahme dieses
Verfassungszusatzes alle seine Forderungen erfüllt seien.
Nuri hielt sich allerdings nicht an seine Zusage. Kurz nach
der Verabschiedung des Verfassungszusatzes durch das Parlament
organisierte Nuri einen weiteren Protestzug und einen drei
Monate andauernden Streik von über 2.000 Geistlichen, in dem
er die Abschaffung des Parlaments forderte. Gesetze könnten
nach Meinung Nuris nicht von einem gewählten Parlament sondern
nur von Geistlichen erlassen werden. 1909 wurde Nuri dann
verhaftet und hingerichtet.
Der Verfassungszusatz war in der 1907 verabschiedeten Reform
bis 1979 Teil der iranischen Verfassung. In diesem Zusatz war
festgelegt worden, dass das Recht der Auswahl der Geistlichen
für das Expertengremium beim Parlament lag. Damit war
sichergestellt, dass nur dem Parlament genehme Geistliche in
das Expertengremium kamen. Das Auswahlverfahren führte später
zu vielen Streitigkeiten sowohl innerhalb der Geistlichkeit
als auch zwischen der Geistlichkeit und dem Parlament.
Obwohl
in
dem
Verfassungszusatz
von
1907
ausdrücklich
bestätigt worden war, dass dieser Zusatz weder abgeändert noch
aufgehoben werden dürfe, hielten sich die Geistlichen nicht
daran. Nach der islamischen Revolution änderte Chomeini sowohl
die Zusammensetzung als auch das Auswahlverfahren. Das
Expertengremium wurde von fünf auf zwölf Mitglieder erweitert
und in Wächterrat umbenannt. Sechs Mitglieder sind Geistliche,
die direkt vom ihm bzw. seinen Nachfolgern ernannt werden. Die
restlichen sechs Mitglieder sind Juristen, die auf Vorschlag
Chomeinis bzw. seiner Nachfolger vom Parlament gewählt werden.
Mit diesem Auswahlverfahren ist jetzt sichergestellt, dass nur
noch Gesetze verabschiedet werden können, die im Sinne
Chomeinis und seiner Nachfolger sind. Das heutige iranische
Parlament hat im Gesetzgebungsprozess letztlich nur noch ein
Vorschlagsrecht. Die gesetzgeberische Macht liegt beim
Wächterrat.
Im heutigen Iran ist die Bewertung der konstitutionellen
Bewegung entsprechend kritisch. Geistliche wie Mirza Hosein
Na'ini, die die konstitutionellen Bewegung unterstützen,
werden als "westlich beeinflusst" kritisiert, während Nuri als
Kämpfer für den Islam entsprechend gewürdigt wird. "Der
Konflikt zwischen traditionellen und modernen Denkweisen, die
scheinbar unvereinbar sind, zieht sich durch die gesamte
neuere Geschichte Irans.
Quellennachweis: Exzerpt der Wikipedia-Artikels Fazlollah Nuri
und Konstitutionelle Revolution (Iran).
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