3. G·E·M Forum Wie Marken klingen. Impulse aus der Klangforschung für die Markenführung 16. November 2010, Universität der Künste Berlin Kleines Lexikon akustischer Begriffe Mark Lehmann + Martin Supper + Carl-Frank Westermann Abstract Sound Antonym of Referential (Sound), Abstract (Sound) has entered usage as a term in English under the influence of the Schaefferian tradition, in particular the notion of Reduced Listening. An Abstract Sound may perceptually privilege some quality or sonic parameter that musicians have focused their attention on in the studio. This could be in terms of the techniques employed in its creation or manipulation and/or the sound’s contribution to the overall musical discourse. The perception of an Abstract Sound as such is therefore frequently determined by its context. A sound could be labelled abstract simply through the inability of the listener to ascribe to it any real or imagined provenance. Many electroacoustic musicians conceive of a continuum between the ’abstract’ and ’referential’ which may function as a micro- or macro- structuring principle, or determine the overall narrativity of the music. The pairing of terms abstract/referential is also referred to as intrinsic/extrinsic (by the composer and theorist Denis Smalley, for example). Acoustic Model An Acoustic Model is a representation of a sound based on the understanding of the behaviour of sound in the discipline of acoustics (and more recently psychacoustics). This representation may be visual, or computer-based, and can be used for research (for example, in discovereing salient aspects of speech signals) or composition.In a much looser sense it is a perceptually based investigation into a sound’s characteristics and behaviour could also involve an acoustic model (which may even subsequently appear as material in an electroacoustic composition). 1 Akustik Ursprünglich die Lehre von den physikalischen Schallvorgängen als Wellenphänomene in Festkörpern, Flüssigkeiten und Gasen auf Grundlage mechanischer Molekülschwingungen. Heute umfasst die Akustik zusätzlich die Lehre von der Schallwahrnehmung (u. a. die Psychoakustik) und den Schallwirkungen (z.B. als physiologische Veränderungen im Ohr als Folge hoher Schallintensität). Akustikdesign Fragt nach den Prinzipien, durch welche die ästhetische Qualität der akustischen Umwelt oder Lautsphäre verbessert werden könnte. Die Prinzipien des Akustikdesigns können die Auslöschung oder Dämmung bestimmter Laute (Lärmbekämpfung), das Prüfen neuer Laute vor ihrer Freigabe in die Umwelt, die Erhaltung von Lauten (Orientierungslaute) und die einfallsreiche Platzierung von Lauten zur Schaffung attraktiver und anregender akustischer Umfelder umfassen. Akustische Landschaft siehe >Klanglandschaft Akustische Leitidee Aus der Markenidentität abgeleitete Kreatividee für die akustische Ausgestaltung der Marke, analog zur visuellen Gestaltungsidee eines Brand Design. Akustische Markenführung Der Management-Prozess der akustischen Markenkommunikation. Die Hauptziele sind dabei Bekanntmachung, Differenzierung und Identifikation der Marke. Akustische Markenidentität Bildet die Orientierungsgrundlage für den akustischen Markenauftritt und den Einsatz akustischer Branding-Elemente. Sie kommt im Brand Sound zum Ausdruck und stellt die akustische Identität einer Marke dar. Akustische Ökologie Eine wissenschaftliche und künstlerische Disziplin, die Ende der 60er Jahre entstanden ist und deren Schwerpunkt die Analyse und Gestaltung der akustischen bzw. auditiven Dimension unserer Umwelt ist. Akustisches Logo (Sound Logo) Das prominente Element des Brand Sound. Es bringt die Marke in einem Zeitraum von zwei bis drei Sekunden zu Gehör und nimmt ebenfalls Bezug auf die akustische Gestaltungsidee. Das Akustische Logo kommt sowohl auditiv (Radio-Spot, Telefonschleife etc.) wie auch audiovisuell (TV-Spot, Imagefilm etc.) zum Einsatz. siehe auch >Audiovisuelles Logo Akustisches Signal siehe >Signallaut Amplitude Maximale Auslenkung einer Schwingung. Im hörbaren Bereich, also bei akustischen Schwingungen, hat die Amplitude Einfluss auf die Lautstärke. 2 analog Der Begriff hat zwei Bedeutungen: Zum einen ist es die Bezeichnung für etwas gleichförmiges, kontinuierliches, wie beispielsweise eine mechanische Bewegung oder den Schwingungsverlauf des Schalls. Zum anderen nimmt es Bezug auf den Begriff Analogie: Ein Mikrofon wandelt die Schwingungsform des akustischen Signals in eine analog zur akustischen Schwingungsform transformierte, elektronische Schwingungsform um. auditiv den Klang betreffend Audiovisuell Die Verbindung von auditiven und visuellen Informationen. Das Gehör und Sehvermögen betreffend. Audiovisuelles Logo (AV-Logo, TV- Ending, AV- Closing) Eine abgestimmte Kombination von Bild und Ton (Akustisches Logo, optional gesprochenes Logo/Claim) am Ende einer Bewegtbild-Anwendung. Brand Music Die strategisch fu r eine Marke ausgewählte/entwickelte Musik, beschrieben durch div. Kompositionseigenschaften wie Thema, Rhythmus und deren Anwendung (z.B. Brand Song). Brand Song Der strategisch fu r eine Marke komponierter Song. Komponiertes Musikstück nach klassischem Liedschema mit Strophe, Refrain etc. Komposition bzw. Auswahl erfolgt anhand der akustischen Markenidentität. Wird im Gegensatz zum reinen Commercial Song über einen längeren Zeitraum verwendet und kann variiert sowie situationsbedingt angepasst werden. Brand Sound Die akustische Dimension des Brand Design. Spiegelt die akustische Identität einer Marke wider und wird durch Audio Logo, Brand Song, Brand Voice etc. hörbar. Brand Voice (Markenstimme) Die konzeptionell hergeleitete, in ihrer Persönlichkeitsanmutung definierte und der Markentonalität entsprechend inszenierte Stimme einer Marke. Sie kommt überall dort zum Einsatz wo die Marke sich als Absender einer Kommunikationsbotschaft kenntlich macht. Classification of Sound Sounds being classified can be of use both to the makers and listeners of electroacoustic music. Such attempts, of which there have been too few until this point, were created to assist in compositional approaches as well as the analytical experience/reception. Examples include Schaefferian theory, Wolfgang Thies’ "Typologie der Klänge" which used adjectival sonic descriptors (W. Thies-Grundlagen einer Typologie der Klänge, Hamburg: Verlag der Musikalienhandlung Karl Dieter Wagner, 1982) and more formal typologies based on physical sound characteristics or types of sound objects. 3 Dezibel Logarithmisches Maß, welches die Leistungsverhältnisse des Schalls ausdrückt. Es handelt sich also um ein relatives Maß und nicht um absolute Werte. (Abkürzung: dB) digital Im Gegensatz zu kontinuierlichen, analogen Abläufen, werden diese bei der Digitalisierung in diskrete Werte aufgelöst. An der Bauart von Uhren kann dies veranschaulicht werden: Bei konventionellen Uhren wird die Zeit durch die Bewegung der Zeiger als ein analoger, kontinuierlicher Verlauf dargestellt. Uhren mit einer Digitalanzeige zeigen das Zeitkontinuum in einem festen Raster. Figure Kurzes Klangereignis, das musikalisch wie geräuschhaft beschaffen sein kann. siehe auch >Brand Soundscape. Frequenz Physikalische Bezeichnung für die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde. Im akustischen Bereich wird durch die Frequenz der Grundschwingung eines periodischen Klanges die Tonhöhe bestimmt. Die Maßeinheit ist Hertz (Hz). Der Kammerton a’ hat eine Frequenz von 440 Hz. Gehörschärfung Gehörschärfung ist ein systematisches Programm zur Schulung der Ohren, damit sie Laute besser unterscheiden, besonders in der Umwelt. (Eine Reihe solcher Übungen findet man in R. Murray Schafers Buch Ear Cleaning) Geräusch Klangereignis ohne definierbare Tonhöhe mit hohem Rauschanteil. Im Gegensatz zum Klang basiert ein Geräusch auf einem nichtperiodischen oder impulsartigen Schallvorgang. Granularsynthese Ähnlich wie bei den Einzelbildern im Film, die durch ihren sequentiellen Ablauf ein bewegtes Bild ergeben, entsteht bei der Synthese mit -> Klangquanten ein neuer Klang durch Aneinanderreihung elementarer Einzelklänge. Die Elementarklänge werden als grains oder granules (Klangkörner) bezeichnet und haben eine Dauer von 5-20 ms. Innerhalb eines grains können die Wellenform, die Frequenz und die Amplitude verändert werden. Ground (Klangfläche) Die Unterscheidung zwischen Figur und (Hinter-)Grund in der visuellen Gestaltung lässt sich auf die akustische Ebene übertragen. Klangflächen oder Sound Grounds sind demnach längere “Sounds” bzw. Flächen die musikalisch, klanglich wie auch geräuschhaft geprägt sein können . siehe auch >Brand Soundscape Hellhörigkeit Kann die Fähigkeit einer Person bezeichnen, ungewöhnlich gut zu hören. Umgangssprachlich wird dieser Begriff jedoch zur Beschreibung von akustisch schlecht gedämmten Räumen benutzt. 4 Jingle Stellt im eigentlichen Sinne die Vertonung des Werbeslogans dar (“Haribo macht Kinder froh und Erwachsne ebenso”, “Mars macht mobil bei Arbeit Sport und Spiel”) und vermittelt akustisch die Werbebotschaft. Klang Grundlage des Klangs ist ein periodisches Schallsignal. Ein Klang besteht aus einem Grundton und einem Obertonspektrum (Harmonischen), das aus Vielfachen der Grundfrequenz besteht. Die Frequenz des Grundtons bestimmt die wahrgenommene Tonhöhe, Zahl und Ausprägung der Obertöne (Amplitude) bestimmen die Klangfarbe. Klangatmosphäre Meint die Stimmung, die durch den klanglichen Charakter einer Umgebung erzeugt wird. Klangberater Eine im Studiengang Sound Studies der UdK Berlin geprägte Bezeichnung für eine Person, die unter Berücksichtigung unterschiedlichster auditiv geprägter Bereiche, Empfehlungen ausspricht, welche die Gestaltung der Klangumgebung betreffen. Klangereignis Ein eingrenzbares akustisches Ereignis, bestehend aus einem oder mehreren Klängen. Klangfarbe Parameter, der dafür verantwortlich ist, wenn bei zwei aufeinander folgenden, akustischen Signalen, die gleiche Tonhöhe, die gleiche Lautheit und die gleiche Dauer wahrgenommen werden, trotzdem jedoch ein Unterschied zwischen beiden Signalen zu hören ist. In der Instrumentalmusik werden unterschiedliche Klangfarben durch die Instrumente und die Spielweise derselben erzeugt. Umgangssprachlich wird eine Klangfarbe dann beispielsweise Klavierton oder Klavierklang benannt. Die charakteristischen Schallspektren der Musikinstrumente bewirken die charakteristische Klangfarbe. Der Klangfarbe kommt eine große emotionale Bedeutung zu. Klangfarbenmelodie 1911 von Arnold Schönberg eingeführter Begriff. Die Aneinanderfolge von unterschiedlichen Klangfarben sollte einem kompositorischen Prozess unterworfen werden und nicht wie bisher, nach Gefühl und Intuition instrumentiert werden. Klanggestalter Bezeichnet eine Person, die bewusst ein bestehendes Klanggefüge verändert oder ein neues kreiert. Klangökologie Ökologie ist das Studium der Beziehung zwischen lebenden Organismen und ihrer Umwelt. Klang- oder Akustikökologie befasst sich mit den Auswirkungen der akustischen Umwelt oder Lautsphäre auf die physikalischen Reaktionen und Verhaltensweisen der in ihr lebenden Kreaturen. 5 Klangquant Im Gegensatz zur Fourieranalyse entwickelte der ungarisch-englische Wellentheoretiker Dennis Gabor eine Methode, die formale Beschreibung einer Klangfarbe durch akustische Quanten vorzunehmen. Teilweise werden diese auch Phononen genannt. Die Fourieranalyse hat ihre Wurzeln in der Wellentheorie, Gabors Ansatz in der Quantentheorie. Die Idee, akustische Ereignisse zu quanteln, hatte Einfluss auf die Granularsynthese. M.S. Klangraum Gesamtheit der möglichen Klänge eines Objektes. Klangsynthese elektroakustisches Verfahren, um Klänge bzw. Klangfarben zu synthetisieren. Im allgemeinen bedarf es dabei der physikalischen Kenntnisse, wie existierende Klänge aufgebaut sind. Durch eine elektroakustische Klangsynthese können auch existierende Analysen verifiziert werden. Die ersten, computergenerierten Klangsyntheseverfahren zeigten auch, dass viele physikalischen Klangbeschreibungen in Lehrbüchern der Akustik bis dahin falsch waren. M.S. Klangumgebung Gesamtheit der gewöhnlich vorkommenden Klangereignisse, die von einem bestimmten Standpunkt wahrzunehmen sind. Krach Ähnlich dem Lärm, allerdings lauter und bedrohlicher. Lärm Geräuschhaftes Klangereignis, welches als sehr laut und störend empfunden wird. Laut Kurz auftretendes, nicht klar definiertes Klangereignis. Lautheit Bezeichnung für die subjektiv empfundene Lautstärke. Lautsphäre bedeutet die Schallumwelt; technisch gesehen jeden Ausschnitt der Schallumwelt, der als Studiengebiet gewählt wird. Der Ausdruck kann sich auf reale Umfelder beziehen oder auf Konstruktionen wie Musikkompositionen und Tonbandmontagen, besonders wenn diese als Umwelt wahrgenommen werden. Lautstärke Größe der Empfindung, die Schalldruck im Ohr erzeugt. Markenklangarchitektur Ein Brand Sound – entwickelt aus den Kernwerten der Dachmarke – wird fu r alle weiteren Sub-Brands (Geschäftsbereiche) konzipiert. Die Markenklangarchitektur sichert die akustische Wiedererkennung bei gleichzeitiger Differenzierung. 6 Moozak Moozak Ein Ausdruck, der sich auf alle Arten schizophoner Musikberieselung bezieht, besonders an öffentlichen Orten. Motiv Das Motiv stellt die melodische Keimzelle einer musikalischen Entwicklung und Durchfu hrung in einem Musikwerk dar. Es ist im Sound Branding Träger klangaffiner Markenkern-Werte. Es ist daru ber hinaus der Grundbausstein fu r das Thema der akustischen Leitidee. siehe auch >Thema. Multisensuelle Markenkommunikation Eine mit allen Sinnen, (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten) ganzheitliche Markenkommunikation. Nachhall Die Gesamtheit der, angeregt durch ein Klangereignis in einem Raum entstehenden Reflektionen. Somit ausschlaggebend für die Klangqualität oder den Charakter eines Raumes. Oberton siehe >Teilton Partialton siehe >Teilton Partitur Eine Partitur (ital. partitura “Einteilung”) ist eine untereinander angeordnete Zusammenstellung aller Einzelstimmen einer Komposition oder eines Arrangements, so dass ein Dirigent das musikalische Geschehen auf einen Blick überschauen kann. Partituren werden auch verwendet, um Musik reproduzierbar aufzubewahren. Psychoakustik Beinhaltet die Suche nach quantitativen und verallgemeinerbaren Beziehungen zwischen physikalischem Schallreiz (Schallereignis) und Schallwahrnehmung (Hörereignis). Entstand als Teilgebiet der Psychophysik. Physikalische Schallereignisse können die Wahrnehmung von Hörereignissen bewirken, die sich als Geräusch- oder Klangobjekte manifestieren. Rauschen Nach DIN 5488 „[...] stochastischer Prozess, der ständig, aber nicht periodisch verläuft und nur mit statistischen Kenngrößen beschrieben werden kann“. Die in der Elektroakustische Musik häufig anzutreffende Bezeichnung „weißes Rauschen“ ist eine Analogie zum weißen Licht: Sämtliche hörbaren Frequenzen sind zeitlich aktiv. Mit einem Prisma können beim Licht einzelne Frequenzabschnitte, d. h. unterschiedliche Farben extrahiert werden. Mit einem Filter kann das weiße Rauschen zu einem so genannten „farbigen Rauschen“ gestaltet werden. Referential Sound Property of recorded sounds which expose, suggest or at least do not hide the source to which they belong. A vector pointing in the opposite direction to interiority, it 7 refers to the ’non-abstractness’ of sounds, i.e.: to their context away from intrinsic criteria of perception. By referential sounds I should like to designate only those which point towards a more macroscopic setting, referring to natural scenes and phenomena, human or mechanical activity. It is not their real origin that matters, but their power of evoking extrinsic settings. A referential sound can even be of synthetic origin: e.g.: a filter sweep in a band of white noise could refer to ’wind’. (Source Rodolfo Caesar (1992). The Composition of Electroacoustic Music. PhD Thesis, University of East Anglia.) Ruhe Die Empfindung, die bei dem Fehlen von Erregung bzw. einem geringen Maße dieser auftritt (physikalisch bezeichnet Ruhe ausschließlich das Fehlen von Erregung). In Bezug auf Akustik würde es die Situation beschreiben, in welcher der Hörer von Klangereignissen ungestört bliebe. Schaefferian Theory For the purposes of the Subject Index, all terminology created by the French theorist Pierre Schaeffer in his phenomenologically inspired researches into the experience, perception and classification of sound, music technology, and composition of musique concrète can be found under this umbrella term. All terms currently featured in the Glossary and Subject Index can be found in Schaeffer’s seminal text, Traité des objets musicaux, Éditions du Seuil, 1966. Schall Von menschlichen und tierischen Gehörorganen aufgenommene longitudinale Wellen der Luft; gehen von einem Erregungszentrum aus (Schallquelle). Schallfeld Physikalischer Klangraum eines Objektes. Schallschutz Maßnahmen die dazu dienen den Schall zu dämmen oder völlig abzuschirmen. Schizophonie (Griechisch: schizo = geteilt, phone = Stimme, Laut) Erstmals von Murray Schafer in The New Soundscape gebrauchter Begriff, der auf die Trennung zwischen ursprünglichen Laut und seiner elektroakustischen Reproduktion hinweist. Dieser Begriff soll die Dramatik der Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts deutlich machen, welche die Akustik durch die elektroakustische Reproduzierbarkeit von Klangereignissen zu anderer Zeit und an anderem Ort, genommen hat. Signallaut Ein Laut, auf den die Aufmerksamkeit besonders gerichtet wird. Steht als akustisches Zeichen oder Symbol für einen gelernten Sachverhalt und ruft beim Hörer eine Reaktion hervor bzw. informiert ihn über eine Situation (z.B. Autohupe als artifizieller Signallaut, der die Aufmerksamkeit auf das unmittelbare Geschehen richten soll, Donner kann natürlicher Signallaut für Unwetter sein). sonisch den Klang betreffend 8 Sonologische Kompetenz meint die Kenntnisse, die das Begreifen von Lautformationen gestattet und eine Person dazu befähigen Lautwahrnehmungen zu formulieren und auszudrücken. Der Begriff wurde von Otto Laske geprägt. Sound Branding (Audio Branding, Sonic Branding, Acoustic Branding) Der Prozess des Markenaufbaus und der Markenpflege durch den Einsatz von akustischen Elementen (der Sound Branding-Elemente) im Rahmen der Markenkommunikation. Sound Icon Sound Icons sind die kleinsten bzw. kürzesten Klangelemente des Audio Branding. Sie weisen über das Merkmal der Ähnlichkeit direkt auf die Markenleistung hin. In der Mensch-Maschine-Kommunikation bei auditiven Benutzerschnittstellen (Auditory User Interface = AUI) werden sie als Auditory Icons bezeichnet. Sound Moods Auf Grundlage einer akustischen Leitidee komponierte Musikskizzen. Diese enthalten erste Ansätze des Kompositionsprinzips Soundscape Der Begriff entstand Ende der 60er Jahre und wurde vom kanadischen Komponisten Murray Schafer und dem Stadtplaner Michael Southworth etwa gleichzeitig und unabhängig 'erfunden' und verwendet ... Schafer hat aus der Vokabel im Rahmen der Forschungstätigkeit des von ihm initiierten World Soundscape Project einen Begriff gemacht und diesem einen Platz in der Geschichte der Wissenschaften von der sinnlich erfassbaren Umwelt gegeben. Sound Source This term is generally associated with ’classical’ electroacoustic composition that privileges the notion of ’material’, which is investigated and developed during the compositional process in the studio. In this context Sound Source simply refers to the physical provenance of such material, for example a vibrating body recorded in the studio, an environmental recording, or a synthesiser output. It can also refer to the basic structuring units in a given compositional conception or strategy, for example sonic grains or vowels and consonants extracted from speech. Sound Studies Bezeichnet das interdisziplinäre Forschungsfeld der Klangforschung. In den Sound Studies wird Klang aus kultur- und kommunikationswissenschaftlichen sowie ethnographischen und historisch-anthropologischen Perspektiven thematisiert. An der Universität der Künste Berlin existiert ein Masterstudiengang Sound Studies Akustische Kommunikation, der in vier Semestern eine Ausbildung zum Arbeiten mit Klang in künstlerischen, publizistischen, gestalterischen sowie konzeptuellentwickelnden Berufsfeldern anbietet. Sound Styleguide (Sonic Styleguide, Acoustic Design Manual) Ein Regelwerk über alle Sound Branding-Elemente (Corporate Sound-Elemente) und Leitfaden für deren Anwendung. 9 Sound Symbol Sound Symbols sind abstrakte Klangobjekte und besitzen – im Unterschied zu den Sound Icons – keine Ähnlichkeit zu dem Gegenstand, auf den sie verweisen. Sie werden bei auditiven Benutzerschnittstellen als Earcons bezeichnet. Stille Das Fehlen jeglichen Schalls. Teilton Einzelner Sinuston bzw. einzelne Sinusschwingung einer Klangfarbe. Nach der Fourieranalyse lassen sich periodische Schwingungen als additive Überlagerung von endlich vielen Sinusschwingungen beschreiben. Dabei kann jede einzelne dieser Schwingungen als Teilton der Klangfarbe bezeichnet werden. Sind die Frequenzen der Teiltöne ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz, wie beispielsweise bei einer Saitenschwingung, so spricht man auch von Oberschwingungen oder Obertönen. Insbesondere in der englischsprachigen Literatur ist auch der Ausdruck „Partialton“ (partial) zu finden. Thema Das Thema, bestehend aus Motiven und weiteren Formteilen (Phrasen, Perioden), ist die Kernaussage fu r die musikalische Übersetzung der Leitidee. siehe auch >Motiv. Ton In der Akustik wird der Begriff mit Sinuston gleichgesetzt. Umgangssprachlich wird damit auch die Tonhöhe und/oder die Klangfarbe bezeichnet. Tonalität Die Tonalität beschreibt die Art und Weise, die „Sprache“ und die „Stimmung“, mit der die Marke kommuniziert. Sie ist relevant fu r die Inszenierung der Marke. Tonhöhe Nach der Terminologie der Hörakustik “dasjenige Merkmal der Hörwahrnehmung, welches anhand einer Skala (tief-hoch) beschrieben werden kann“. Sie wird vorwiegend durch die Frequenz bestimmt, ist jedoch auch von dem Schallpegel und den Teilton-Zusammensetzungen einer Klangfarbe abhängig. QUELLEN www.markenlexikon.com www.audio-branding-academy.org/glossar www.ears.dmu.ac.uk www.udk-berlin.de/sites/soundstudies Martin Supper: Elektroakustische Musik und Computermusik, Glossar, Darmstadt 1997 10