Vanitas - Festtage Alte Musik Basel

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Vanitas
Musik und Text zum Thema «Vergänglichkeit»
Konzert in der Dorfkirche Biel-Benken
am Samstag, 7. November 2015, 20 Uhr
Werke von Cazzati, Klaus (Uraufführung), Merula, Schop,
Scarani, Turini, Uccellini und van Eyck
Ensemble MATÍS* :
Mira Gloor, Blockflöte
Hyeonho Jeon, Blockflöte
Tiago Leal, Theorbe
Hyngun Cho, Violoncello
Markus Jans, Sprecher
*(MATÍS – katalanisch für Nuance, Farbton, Schattierung)
Konzertkommission Biel-Benken in Verbindung mit dem
Verein zur Förderung von Basler Absolventen auf dem Gebiet der
Alten Musik
Z u d i esem Programm
Der Gedanke der Vergänglichkeit
ist im Barock, vor allem im 17.
Jahrhundert, allgegenwärtig.
Das wiederkehrende Motiv ist in
Literatur, Bildender Kunst, Theater und Musik zu finden und soll
den Menschen daran erinnern,
dass am Ende all seines Strebens
doch nur der Tod steht: Nichts
auf dieser Welt kann dem Vergessen und Vergehen entrinnen.
Auf Vanitas-Stillleben von
Künstlern wie Evert Collier
(1640–1707), Evaristo Baschenis
(1617–1677) oder Cornelis Gijsbrechts (1630–1683) findet man
neben den typischen Symbolen
wie Totenkopf, Sanduhr, Spiegel,
Schmuck und Blumen auch sehr
viele Musikinstrumente und Noten: Musik ist, anders als Werke
der Bildenden Kunst, verschwunden und «ver»-klungen, sobald
sie «er»-klungen ist. So sind auf
zwei Gemälden von Evert Collier
Kompositionen von Jacob van
Eyck abgebildet. Einmal «Questa
dolce sirena» und einmal «Onan
of Tanneken», beides Stücke
aus dem Fluyten Lust-Hof, Variationen für Blockflöte solo über
bekannte Lieder der Zeit. Diese
zwei Stücke sollen im Laufe des
Programmes zum Leben erweckt
werden. Die Melodien sind
beide von fröhlicher Natur, und
die ursprünglichen Texte dazu
erzählen von Schönheit, Anmut
und Liebe. Dieses Spiel mit
den Gegensätzen – einerseits
das Angenehme, Vergnügliche,
andererseits die Erkenntnis der
Vergänglichkeit – ist ein wiederkehrender Bestandteil des ganzen Programms und wird in der
Stückwahl widerspiegelt.
Eine schöne Möglichkeit zu
solchen Kontrasten findet man
in den Sonaten im «Stylus Phantasticus» (Francesco Turini und
Giuseppe Scarani), in denen sich
klagende, chromatische Sequenzen und virtuose, übersprudelnde Passagen gegenüberstehen.
Um den Vanitas-Gedanken
noch von einer anderen Seite zu
beleuchten, werden in unserem
Programm neben der Musik
auch Texte erklingen. Gedichte
von Andreas Gryphius, Johann
Peter Hebel und Theodor Fontane, welche in eindrücklichen
Formulierungen die Nichtigkeit
der Welt zum Ausdruck bringen. Erwähnenswert ist der
Umstand, dass Hebels Gedicht
von der Vergänglichkeit («Gespräch auf der Strasse nach Basel zwischen Steinen und Brom-
bach, in der Nacht» von 1803)
eine Bleibe im Kreuzgang des
Basler Münsters gefunden hat.
Eine dritte Ebene der Vanitas-Darstellungen sind die vielen wunderschönen Bilder des
17. Jahrhunderts mit Symbolen
der Vergänglichkeit. Eine kleine
Auswahl dieser «nature morte»Erinnerungen an die Zwecklosigkeit allen Jagens nach
Äusserlichkeiten, Ruhm und
Reichtum dieser Welt findet
sich in diesem Programmheft.
Ein wichtiger Aspekt des Programms ist ausserdem das Spiel
mit Alt und Neu. Neben den
barocken Kompositionen sollen
auch zeitgenössische Klänge das
Thema musikalischaktualisieren:
Der «Verein zur Förderung von
Basler Absolventen» hat an die
junge Komponistin Isabel Klaus
einen Kompositionsauftrag zum
Thema «Vanitas» erteilt. Die Uraufführung wird in die Mitte des
Programmes platziert. Wir sind
dem Fachausschuss Musik BS/
BL zu grossem Dank verpflichtet für die Ermöglichung dieses
Kompositionsauftrags.
Evaristo Baschenis (1617–1677)
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Pr o g r amm
Andreas Gryphius (1616 – 1664)
«Es ist alles eitel »
Maurizio Cazzati (1616 – 1678) Capriccio sopra sedici note
aus: Sonate a due Violini …
op. 18, Bologna 1659
Francesco Turini (1595 – 1656)
Sonata a tre, secondo tuono
aus: Madrigali a una, due... con
alcune sonate a due e tre, libro
primo, Venedig 1621/24
Andreas Gryphius
«Abend»
Johann Schop (ca. 1590 – 1667)
«Nasce la pena mia»
aus: T’uitnemend Kabinet,
Amsterdam 1646
Jacob van Eyck (1590 – 1657)
«Onan of Tanneken»
aus : Der Fluyten Lust-Hof,
Amsterdam 1644/
Bass aus: Apollos soete lier,
Amsterdam 1642
Nicolas Vallet (1583 – 1642)
Johann Peter Hebel (1760 – 1826)
«Die Vergänglichkeit»
Isabel Klaus (*1976)
VANITAS (Uraufführung)
Jacob van Eyck «Questa dolce Sirena»
aus: Der Fluyten Lust-Hof,
Amsterdam 1644
Marco Uccellini (1603 – 1680)
Aria decimaterza a doi Violini,
sopra Questa Bella Sirena
aus: Sonate, correnti et arie, op. 4,
Venedig 1645
Andreas Gryphius
«Ebenbild unseres Lebens»
Tarquinio Merula (1595 – 1665)
Canzonetta spirituale sopra alla
nanna
aus: Curtio precipitato et altri
capricii, Venedig 1638
Giuseppe Scarani (fl. 1628 – 1642)
Sonata XV a tre
aus: Sonate concertate in Stil
moderno, libro primo, Venedig
1630
Theodor Fontane (1819 – 1898)
«O trübe diese Tage nicht »
Maurizio Cazzati
Capriccio sopra dodici note &
Ciaccona
aus: Trattenimenti per camera,
op. 22, Bologna 1660
Theodor Matham, Vanitas (1622)
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Z u r M usi k
Das heutige Programm wird
mit dem «Capriccio sopra sedici
note» von Maurizio Cazzati eröffnet. Das Stück ist auf einem
Basso ostinato aufgebaut, welcher eine Bassfigur von 16 Noten wiederholt. Diese Tonfolge
verändert sich in den verschiedenen Teilen des Stückes zwar,
es bleiben aber immer ganz
strikt 16 Töne, die wiederkehren. Dieses klare Gerüst erlaubt
den Oberstimmen eine grosse
Freiheit und das Spiel mit charakteristischen Unterschieden.
Diese Freiheit der Oberstimmen
finden wir auch in der «Sonata a tre, secondo tuono» von
Francesco Turini. Sie ist eine
der ersten Triosonaten in dieser
Form. Turini markiert neben
Giovanni Paolo Cima den
Anfang einer neuen Gattung,
welche in den folgenden Jahren
einen wichtigen Platz in der
Instrumentalmusik einnimmt.
Strenge kontrapunktische Passagen wechseln sich ab mit
freien, chromatischen Linien
und bizarren rhythmischen
Elementen.
Oberstimme. Für Violine konzipiert, enthält die Diminution
alla bastarda-Elemente (also
quer durch alle Stimmen) sowie
einige Abweichungen von der
originalen Oberstimme von
Striggio, vor allem in Bezug auf
Vorzeichen und Kadenzformen.
Jacob van Eyck’s «Onan of
Tanneken» ist eines der Stücke,
welches auf einem VanitasStillleben von Evert Collier zu
finden sind. Die Variationen
für Blockflöte solo basieren
auf einem bekannten Lied der
Zeit, welches die Schönheit des
Mädchens Tanneken (kleines
Annelein) preist. Nicolas Vallet
hat dasselbe Lied in der Sammlung «Apollos soete lier» (1642)
für Violine und Bass festgehalten. Es ist gut möglich, dass van
Eyck diese Version als Vorlage
für seine Variationen im Kopf
hatte. Seine Variationen passen
perfekt über den Bass von Vallet. Spannend dabei ist, dass er
die zwei Einleitungstakte des
Basses in die Melodiestimme
übernahm. Eine bewusste musikalische Entscheidung oder eine
Folge seiner Blindheit, durch
welche er die Einleitungstakte
als Teil der Melodie interpretierte?
Im Gegensatz dazu basiert die
Diminution über «Nasce la
pena mia» von Johann Schop
auf einem sechsstimmigen Ma­
drigal von Alessandro Striggio
(c.1536-1592). Gemäss dem
«stilo moderno» beschränkt
sich Schops Komposition nicht
auf ein einfaches Verzieren der
Evert Collier (1642 – 1708), Vanitas Stillleben um 1662
Die aufgeschlagene Notenseite zeigt das Stück von van Eyck, das im
­Programm erklingt.
Das Stück VANITAS von Isabel
Klaus wurde speziell für dieses
Programm in Auftrag gegeben.
Verklingende einzelne Töne
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terschiedlichen Taktarten und
Variationen.
und der durchgehende «Motor»
des Atems, des Lebens, sind die
Grundbausteine dieses Stückes.
Das resultierende Klangerlebnis
ergibt in seiner elementaren Art
einen wunderbaren Kontrast
zu den vollen, lebendigen barocken Harmonien, Melodien und
Bewegungen.
Tarquinio Merula’s «Canzonetta Spirituale sopra alla nanna»
ist ein Wiegenlied, in welchem
Maria das Jesuskind in den
Schlaf singt. Der Text ist jedoch
nicht nur lieblich, sondern
spielt auf das Schicksal und die
Schmerzen an, welche Jesus im
Leben noch bevorstehen. Die
Gesangsstimme, welche einen
improvisatorischen Charakter
aufweist, baut sich auf dem
Bass auf, welcher nur aus zwei
Tönen besteht. Ein Halbtonschritt, der sich über das ganze
Stück hinweg wiederholt. Erst
am Ende, in den letzten beiden
Strophen, wird diese meditative
Stimmung aufgehoben, und ein
Schluss in Rezitativform löst die
aufgebaute Spannung auf. Der
Text der ursprünglich vokalen
Version dieser Canzonetta Spirituale sopra alla nanna lautet in
deutscher Übersetzung:
Auch das zweite Stück von
Jacob van Eyck ist auf einem
Vanitas-Stillleben von Evert
Collier abgebildet. «Questa dolce Sirena» ist ursprünglich ein
fünfstimmiges Balletto von Giovanni Giacomo Gastoldi (1596).
Auch hier sind die Melodie
und der Text von fröhlicher
Natur. Das Lied erzählt von der
Schönheit, dem Gesang und der
Liebe der süssen Sirene. Marco
Uccellini nimmt für seine Aria
decimaterza genau dieses Lied
zur Grundlage. Jetzt für zwei
Oberstimmen, ist die Melodie
von Gastoldi unverkennbar herauszuhören und erklingt in un-
Nun, da es Zeit zu Schlafen ist,
schlaf, mein Sohn, und weine nicht,
denn die Zeit der Tränen
wird noch kommen.
Ach, mein Liebster, ach, mein Herz,
eia, eia, schlaf ein.
Schliesse deine göttlichen Augen,
wie es die anderen Kinder tun,
denn schon bald wird ein dunkler Schleier
des Himmels Licht verfinstern.
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Oder nimm diese Milch
aus meiner reinen Brust,
denn ein grausamer Diener
bereitet dir Essig und Galle.
Mein Liebster, dieser Busen
sei dir heute ein weiches Bett,
eh du laut klagend deine Seele
am Kreuz dem Vater empfiehlst.
Ruh deine schönen Glieder aus,
die anmutigen und zarten,
denn einst werden ihnen Eisen und Ketten
herbe Schmerzen bereiten.
Diese Hände und Füsse,
die du heute mit Staunen und Freuden siehst,
weh, sie werden einst vielfach
von spitzen Nägeln durchbohrt.
Dies holde Antlitz,
das heute gesund und rosig strahlt,
werden Speichel und Schläge
qualvoll und schmerzlich beschmutzen.
Ach, wie schmerzvoll,
du einzige Hoffnung meines Herzens,
werden die spitzen Dornen
dein Haupt und deine Stirn durchbohren.
Ach, deiner göttlichen Brust,
mein süsser, teurer Liebster,
wird die grausame Lanze des Verräters
eine tödliche Wunde bereiten.
Darum schlafe, mein Sohn,
schlafe nur, du mein Erlöser,
denn einst werden wir uns selig
im Paradies wiedersehen.
Nun, da mein Leben schläft,
die ganze Freude meines Herzens,
möge ein jeder ergeben schweigen,
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auch Erde und Himmel mögen schweigen.
Und was werde ich indessen tun?
Ich werde meinen Liebsten betrachten,
ihm mit gesenktem Haupt beistehen,
so lange mein Sohn schläft.
Die Triosonate von Giuseppe
Scarani erinnert mit ihren starken Kontrasten und ungewohnten Wendungen an die Sonate
von Turini. Beide sind im
«Stylus Phantasticus» komponiert und sprudeln vor Ideen.
Johann Mattheson schreibt
später zum Stylus Phantasticus
in seinem Vollkommenen Capellmeister, 1739, Kapitel 10:
zu übereilen und in Verwunderung
zu setzen.»
Den Abschluss des Konzertes
bilden das «Capriccio sopra
dodici note» und die «Ciaccona»
von Maurizio Cazzati. Nach
dem gleichen Prinzip wie im
ersten Stück des Programmes,
spielt Cazzati hier mit den
Möglichkeiten eines ostinaten
Basses, diesmal über einem
sich wiederholenden Gerüst
von 12 Tönen. Anders als im
ersten Capriccio behält er aber
die Tonfolge des Basses hier
im ganzen Stück strikt bei.
Dies ermöglicht einen direkten
Übergang in seine «Ciaccona»,
welche mit dem typischen
Ciaccona-Bass – in diesem Fall
eine Tonfolge von 8 Tönen –
einen virtuosen Abschluss und,
nach so vielen Gedanken an die
Vergänglichkeit, einen freudevollen Ausklang des Programms
ermöglicht.
Mira Gloor
«Der Stylus Phantasticus ist die allerfreieste und ungebundenste SetzSing- und Spiel-Art, die man nur
erdencken kan, da man bald auf
diese bald auf jene Einfälle geräth,
da allerhand sonst ungewöhnliche
Gänge, versteckte Zierrathen, sinnreiche Drehungen und Verbrämungen hervorgebracht werden, ohne
eigentliche Beobachtung des Tacts
und Tons; bald hurtig bald zögernd; bald ein- bald vielstimmig;
bald auch auf eine kurze Zeit nach
dem Tact: ohne Klang-Maasse;
doch nicht ohne Absicht zu gefallen,
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Evert Collier (1642 – 1708), Selbstporträt mit Vanitas-Stillleben
Auch dieses Stück auf der Notenseite erklingt im Programm.
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D i e A usfüh renden
Mira Gloor – Blockflöte
Mira Gloor wurde 1990 in
Basel geboren und erhielt mit
vier Jahren ihren ersten Blockflötenunterricht. Im Jahre 2008
schloss sie das Gymnasium mit
Schwerpunktfach Musik ab und
begann ihr Blockflötenstudium
bei Conrad Steinmann an der
Schola Cantorum Basiliensis.
Sie führte ihr Studium bei Pedro
Memelsdorff in Barcelona an der
Escola Superior de Música de
Catalunya fort, wo sie im Sommer 2013, mit Auszeichnung
abschloss. Für einen Master in
Musikpädagogik kam sie zurück an die Schola Cantorum
Basiliensis und beendete dort ihr
Studium bei Conrad Steinmann
und Katharina Bopp im Sommer 2015. Ihr Repertoire reicht
von mittelalterlicher bis hin
zu zeitgenössischer Musik. In
zahlreichen Meisterkursen u.a.
bei Marie-Thérèse Yan, Nikolaj
Ronimus, Han Tol und Dan
Laurin sowie bei verschiedenen
Soloauftritten mit Orchester
konnte sie ihre Kenntnisse stets
erweitern. Als Finalistin am
Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb hat sie zweimal
einen ersten Preis erspielt.
unterricht und hatte schliesslich
im Alter von 11 Jahren seine
erste Begegnung mit der Blockflöte. Er war Jung­student an der
Korean National University of
Arts und besuchte zahlreiche
Meisterkurse, unter anderem
bei Han Tol, Barthold Kuijken,
Peter Holtslag, Jeremias Schwarzer und dem Flanders Recorder
Quartett.
Mit 16 Jahren zog er nach Berlin,
wo er bei Prof. Gerd Lünenbürger an der Universität der Künste Berlin studierte. Er gründete
das Ensemble La Prosperina, mit
welchem er Preise am Ensemblewettbewerb Förderpreis Alte
Musik Saarbrücken, bei der Hofkapelle am Schloss Rheinsberg
und bei der Live Music Now
gewann. 2010/2011 war er Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung. Im Jahr 2011 schloss
er sein Studium in Berlin mit
Auszeichnung ab und ging nach
Barcelona, um sein Studium mit
Prof. Dr. Pedro Memelsdorff
fortzusetzen. Dort gründete er
auch das Ensemble Matís. Momentan studiert er in Basel an
der Schola Cantorum Basiliensis
in der Klasse von Prof. Conrad
Steinmann.
Hyeonho Jeon – Blockflöte
HyeonHo Jeon wurde 1990 in
Seoul geboren und erhielt mit
vier Jahren seine erste musikalische Ausbildung auf dem Klavier. Später erhielt er Querflöten-
Tiago Leal – Theorbe
Tiago Teixeira Leal wurde 1989
in Porto, Portugal, geboren. Er
erhielt seinen ersten Musikunterricht auf der elektrischen
Gitarre und später auf der
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klassischen Gitarre am «Conservatório de Musica do Porto» in
der Klasse von Mário Carreira,
welcher ihn auch auf den Geschmack der Alten Musik brachte. Aus Interesse am früheren
Repertoire begann er mit dem
Studium der Laute, Theorbe und
Barockgitarre an der ESMAE (Escola superior de Musica e Artes
do Espetáculo) bei den Professoren Ronaldo Lopes und Hugo
Sanches. Er hatte ausserdem die
Möglichkeit, mit erstklassigen
Musikern wie Amandine Beyer,
Ana Mafalda Castro, Pedro
Sousa Silva und Xurxo Varela zu
arbeiten.
Daneben nahm er an verschiedenen Meisterkursen bei weltbekannten Lautenisten teil. Er
ist regelmässig in Konzerten mit
unterschiedlichen Ensembles in
der Schweiz, Portugal, Spanien,
Frankreich und Polen zu hören.
Seit 2010 ist er ausserdem als
Lehrer tätig.
nisse im Ensemblespiel mit Prof.
Pedro Memelsdorff.
Neben der Solomusik engagierte
sich Hyngun Cho für verschiedene Ensembles und spielte
unter anderem im Ensemble «La
Prosperina», mit dem er im Jahr
2010 den Förderpreis für Alte
Musik sowie den Publikumspreis
in Saarbrücken gewann. Das
Ensemble «La Prosperina» wurde
im folgenden Jahr zur «Rheinsberger Hofkapelle» gewählt. Im
September 2013 wurde Hyngun
Cho mit seinem Ensemble «Nexus Baroque» Preisträger beim
«Internationalen Berliner Bach
Wettbewerb». Ausserdem erhielt
er den 3. Preis beim International
Competition Musica Antiqua
Brügge 2014. Das Ensemble «Nexus Baroque» war auch Preisträger am International Early Music
Competition in York 2015.
Markus Jans
Markus Jans hat als Prof. emerit.
der Schola Cantorum Basiliensis
von 1972 bis 2009 das Fach Historische Satzlehre mitentwickelt
und Generationen von Schola-Absolventen unterrichtet. An
der Hochschule für Musik Basel
lehrte er Geschichte der Musiktheorie (1979–2010). Viele Jahre
lang war er Chorleiter an der
Antoniuskirche Basel. In seinen
zahlreichen Publikationen in
verschiedenen Periodika spielen
Fragestellungen von Komposition, Theorie und Analyse im historischen Kontext eine wichtige
Rolle.
Hyngun Cho – Violoncello
Hyngun Cho wurde 1986 in
Südkorea geboren und begann
im Alter von 15 Jahren, Cello
zu spielen. Sein Weg führte ihn
nach Berlin an die Universität
der Künste, wo er mit Markus
Möllenbeck Barockcello studierte
und Kammermusikunterricht
bei Prof. Mitzi Meyerson erhielt.
Von 2011 bis 2013 setzte er sein
Studium an der Escola Superior
de Música de Catalunya in Barcelona mit Prof. Bruno Cocset
fort und vertiefte seine Kennt13
Isabel Klaus
Isabel Klaus, geboren in Valencia (Spanien), erhielt bei
Hansjürgen Wäldele Klavier-,
Theorie-, Kompositions- und
Oboenunterricht. Von 1996
bis 2001 studierte sie Oboe
bei Omar Zoboli an der Musikhochschule Basel. Den seit
1998 begonnenen Kompositionsunterricht intensivierte sie
von 2001 bis 2006 ebenfalls
an der Musikhochschule Basel
mit einem Kompositions- und
Theoriestudium bei Roland
Moser, Detlev Müller-Siemens
und Balz Trümpy. Nach einem
Werkjahr in London ist sie seit
2007 wieder zurück in Basel
und arbeitet als Komponistin
und als Oboistin. Zu ihren
bisherigen Aufträgen zählen
jener für die Musikschule Basel
anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Kolpinghauses und
ein Kompositionsauftrag für
die 1. Kompositionswerkstatt
im Gare du Nord Basel (Espace
sonore – wenn Räume sprechen
könnten). Für die «Lange Nacht»
in Bern 2007 komponierte sie
ein Werk für das Mondrian Ensemble. Sie schrieb u.a. auch für
das innov’ensemble, für Hark!,
für Red poles und für Viviane
Chassot (Akkordeon).
Cornelis Gijsbrechts, Vanitas-Stillleben um 1662
VANITAS
Vanitas – lat. Leere, leerer Schein; eitles Vorgeben,
nichtiges Treiben, zu: vanus = leer, eitel, nichtig.
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Der «Verein zur Förderung von Basler Absolventen auf dem Gebiet der
Alten Musik» hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Musikerinnen
und Musiker auf ihrem Weg «vom Studium aufs Podium» zu begleiten
und sie durch Konzert-Engagements, Projekt-Aufträge und andere
sinnvolle Massnahmen zu unterstützen. Damit können sie, nach
Abschluss ihrer Ausbildung, ihre beruflichen Erfahrungen und ihre
Chancen im Musikleben erweitern, was heute notwendiger ist als je
zuvor.
Auch bei den «Festtagen Alte Musik in Basel», die der Verein alle zwei
Jahre durchführt, tragen diese Nachwuchs-Begabungen wesentlich
zur Farbigkeit und Frische des Programms bei. Oft müssen sie den
Vergleich mit den namhaften internationalen Alte Musik-Ensembles
keineswegs scheuen.
So lautet das Motto des Vereins und all seiner Aktivitäten:
«Alte Musik in jungen Händen»!
Verein zur Förderung von
Basler Absolventen
auf dem Gebiet der Alten Musik
Dornacherstrasse 161 A, 4053 Basel
Telefon +41 61 361 03 54
oder [email protected]
www.festtage-basel.ch
Werden Sie Mitglied!
Titel
Jacob Marrel, (1614–1681),
Vanitas
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