Mai 2012 Gewerkschaftsvermeidung bei T

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 Mai 2012
Gewerkschaftsvermeidung bei T-Mobile USA
Die Deutsche Telekom ist 2001 mit der Übernahme von VoiceStream Communications auf den
amerikanischen Markt eingetreten. In den USA wurde die Übernahme durch ein ausländisches
Unternehmen kontrovers diskutiert. Die Communication Workers of America (CWA) haben
diesen Kauf aufgrund der starken Verpflichtung des Unternehmens gegenüber einer sozialen
Unternehmensverantwortung in Deutschland unterstützt. CWA hoffte, dass das Unternehmen
den sozialen Dialog, den es in Deutschland pflegte, auch in das amerikanische Unternehmen
importieren würde. Stattdessen hat sich das Unternehmen an den amerikanischen Stil der
Intoleranz gegenüber Gewerkschaften angepasst.
Was bedeutet gewerkschaftliche Intoleranz? In den USA gibt es eine millionenschwere Industrie
von juristischen Experten, welche versuchen Beschäftigte von einem Gewerkschaftsbeitritt
abzuhalten. Sie werben offen mit ihrer Expertise, einige exportieren ihre Kenntnisse ins Ausland
und oft sind sie dabei erfolgreich. Peter Conrad von Proskauer Rose LLP arbeitet für T-Mobile
seit mindestens 2001. Auf seiner Website wird damit geworben: „die übrige Zeit von Peter ist
den verwandten Bereichen der Vermeidung von Gewerkschaften und
Unternehmenskampagnen gewidmet (der Verteidigung von Arbeitgebern gegenüber den
vielfältigen Formen von Organisierungsaktivitäten).“1 Mark Theodore ebenfalls von Proskauer
Rose ist derzeit Verhandlungsführer für das Unternehmen bei den Tarifverhandlungen in
Connecticut. Auf der Website heißt es „Mark versucht den (Kunden) zu helfen, ihr Ziel der
Vermeidung von Vertretungswahlen durch Arbeitnehmerorganisationen zu erreichen.“2
Das Management hat eine Reihe von Taktiken bei T-Mobile USA entwickelt: Supervisors haben
teilnahmepflichtige Treffen abgehalten, um Beschäftigte von gewerkschaftlichen
Organisierungsprozessen abzuschrecken. Sicherheitsdienste haben Kontaktaufnahmen von
Beschäftigten und gewerkschaftlichen Organizern gefilmt. In Stellenangeboten für die
Personalabteilung wurde die Fähigkeit verlangt, „eine gewerkschaftsfreie Arbeitsumgebung“
beizubehalten. T-Mobile arbeitete mit einem weiteren, auf Gewerkschaftsvermeidung
spezialisierten Unternehmen zusammen: Nash, Haskell & Sheridan erarbeitete ein 147 Seiten
langes Handbuch darüber, wie man die Gründung von Gewerkschaften behindert. Supervisor
haben Beschäftigte darüber informiert, dass sie „Schwierigkeiten bekommen“, wenn sie
Gewerkschaftsliteratur annehmen. Manager verlangten von Beschäftigten, über alle Kontakte
mit der Gewerkschaft zu berichten. Es kommt zu Disziplinarmaßnahmen gegen Beschäftigte
aufgrund von „fragwürdiger Loyalität zum Unternehmen“, weil die Beschäftigten
Gewerkschaftsliteratur angenommen haben. Manager wurden angewiesen, alles
Gewerkschaftsmaterial zu schreddern. 2011 wurde Antrag auf drei Gewerkschaftswahlen gestellt. T-Mobile verwendete vielfältige
Taktiken, damit die Beschäftigten nicht für die Gewerkschaft wählen. So machte das
1
2
http://www.proskauer.com/professionals/peter-conrad/
http://www.proskauer.com/professionals/mark-theodore/
Management abschätzende Bemerkungen über die Gewerkschaft, verbreitete falsche
Informationen über CWA und Gerüchte über eine fragwürdige Motivation der
Gewerkschaftsaktivisten wurde verbreitet. Es fanden teilnahmepflichtige Treffen statt, auf denen
das Management gegen die Gründung einer Gewerkschaft argumentierte (eins zu eins Treffen
sowie Gruppentreffen, zum Teil wurden Gewerkschaftsaktivisten von den Treffen
ausgeschlossen). Beschäftigte wurden daran erinnert, dass sie Angestellte auf „Willensbasis“
sind und jederzeit gekündigt werden können und individuelle „persönliche Kostenschätzungen“
über die Höhe der gewerkschaftlichen Mitgliedsbeiträge wurden versendet. Das Ergebnis
dessen war: Eine Gruppe von Beschäftigten gewann einen knappen Sieg bei der
Gewerkschaftswahl (nachdem sie den Antrag auf Wahlen mit einer starken Mehrheit gestellt
hatten), eine zweite Gruppe zog den Antrag auf Wahlen zurück, nachdem sich eine anfängliche
Mehrheit in eine Minderheit verwandelt hatte und eine dritte Gruppe hat die Wahlen verloren.
Für weitere Informationen kontkatieren Sie:
For more information, contact Tony Daley, CWA
202-434-9515
[email protected]
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