Eine musikalische Europareise durch drei Jahrhunderte: Johann Stamitz (1717 - 1757) aus Böhmen war vorerst Konzertmeister und ab 1750 Instrumentalmusikdirektor der Hofkapelle des Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz. Der Geigenvirtuose und Komponist gilt als geistiger Urheber und Begründer der Mannheimer Schule; er prägte den Typus der Konzertsinfonie entscheidend mit. Chevalier de Saint-Georges (1739 - 1799), in Guadeloupe geborener Mulatte, war in Frankreich Geigenvirtuose, Komponist, Dirigent und als Fechter ebenso berühmt wie als Reiter in der Garde König Louis XVI. Saint-Georges orientierte sich an Haydn und Mozart und lässt auch Einflüsse der Mannheimer Schule erkennen. Besondere Begabung zeigt er in seiner Sinfonie concertante (1782), die dem damaligen Brauch in Paris entsprechend in nur zwei Sätzen aufgebaut ist: Ein reich entwickeltes Allegro im Viervierteltakt und ein Rondo in zwei Strophen, von denen die zweite häufig in Moll gehalten ist. Robert Wenger (*1944) ist seit 1986 freischaffender Musiker und Kunstmaler in Zürich. Nach einer Ausbildung als Grafiker und Oboenstudium mit Diplomabschluss am Konservatorium Zürich war er Solo-Oboist im St.Galler Sinfonieorchester, zudem als Kammermusiker, Musiklehrer, Referent und Komponist tätig. Die Themen und Melodien der sieben schweizerischen Tänze sind allesamt erfunden, lediglich die verschiedenen Tanzrhythmen beruhen entfernt auf traditioneller schweizerischer Volksmusik. Gustav Holst (1874 - 1934), englischer Komponist mit lettischen und entfernt spanischen Wurzeln. Von den vielen Kompositionen Holsts sind wohl die bekanntesten: die Orchestersuite "The Planets" und die entzückende Streichersuite, die er für das "St. Pauls Girls' School Orchestra" komponiert hat. Alle vier mit folkloristischen Melodien durchzogenen Sätze sind zwar für den Hörer echte "Ohrwürmer", für die Musizierenden aber eher "Knacknüsse"; im Finale werden die beiden altenglischen Volkslieder "The Dargason" und "Greensleeves" gleichzeitig, aber in verschiedenen Taktarten, übereinandergeschichtet. Ottorino Respighi (1879 - 1936) gilt als führender Vertreter der neueren italienischen Instrumentalmusik. In seinen "Antiche Danze ed Arie" setzt er barocke Vorlagen in die musikalischen Formen seiner Zeit. Die Italiana stammt von "Unbekannt", die Arie di Corte von Giovanno Batista Besardo, die Siciliana wiederum von "Unbekannt" und die Passacaglia von Lodovico Roncalli. Isaac Manuel Francisco Albéniz (1860 1909) gab bereits als Vierjähriger Klavierkonzerte und nahm mit zwölf Jahren als blinder Passagier Reissaus nach Puerto Rico. Nach Aufenthalten in den USA kehrte er nach Spanien zurück, wo er gefördert und zum Komponisten ausgebildet wurde. Zur Weiterbildung in Deutschland, nahm er Unterricht bei Carl Reinecke und Franz Liszt. Die meisten seiner Werke schrieb Albéniz für das Klavier, die später von Dritten für Orchester bearbeitet wurden.