Der Neustädter Komponist Franz Gleißner zu seinem 200. Geburtstag von Heinrich Ascherl, Neustadt a.d. Waldnaab Oberpfälzer Heimat, 8. Band – 1963, ab Seite 95 Gleißners Abstammung, Ausbildung und Familie Am 17. November 1733 heiratete in Neustadt a.d. Waldnaab der Hofgärtner am Lobkowitzischen Hof Johann Dozauer und die Anna Ursula Eismann. Dieser Ehe entspross eine Tochter, Anna Margarete. Um das Jahr 1760 herum kam der Leinenweber Johann Stephan Gleißner ledig nach Neustadt. Er war Sohn des evangelischen-lutherischen Leinenwebers- und Mesnerehepaars Michael und Anna Margarete Gleißner aus Püchersreuth und wohnte bei der Familie Dozauer in deren Haus am Stadtplatz (heutige Haus-Nr. 26). Am 13. Januar 1761 heiratete er die Tochter seiner Quartiersleute, die vorerwähnte Anna Margarete Dozauer. Den jungen Eheleuten wurde ein Sohn geschenkt, welcher am 6. April 1761 in Neustadt a.d. Waldnaab auf den Namen Franziskus getauft wurde. Der Taufeintrag (2) lautet: „1761, 6. April. Getauft wurde: Franziskus, Sohn des Stephan Gleißner und seiner Frau Margarete, geborene Dozauerin aus Neustadt. Pate war Franziskus Trommer, Bürger und Leinenweber aus Neustadt“. Der Knabe Franz Gleißner scheint schon als Kind besondere Begabung gezeigt zu haben, denn man schickte ihn nach Amberg ins Seminar, wo er eine außerordentliche Neigung zur Musik und Dichtkunst zeigte. Im Jahr 1778, gerade 17 Jahr alt, komponierte er bereits ein Reguiem auf die Funeralien des Kurfürsten Maximilian III. Joseph von Bayern. Um 1780 setzte er sein Studium am kurfürstlichen Seminar in München fort, besonders in Musik und Philosophie. Im Seminar zu München traf er eine Menge guter Sänger und Tonkünstler, welche Gleißner reizten, schon in jungen Jahren Tonstücke aller Gattungen zu verfertigen. Nach vollendeter Ausbildung fand er um das Jahr 1793 herum Anstellung als Kontrabassist bei der kurfürstlichen Hofkapelle in München. Er heiratete in München, aus seiner Ehe gingen 2 Töchter in den Jahren 1790 und 1795 hervor. Am 18. September 1818 ist Gleißner in München verstorben. Gleißners musikalisches Schaffen Die Kompositionen Gleißners reichen von der Zeit um 1778, als er siebzehn Jahre alt war, bis zu seinem Tode 1818. Als Zeitgenosse Mozarts, den er in München kennengelernt hatte, schrieb Gleißner seine Kompositionen im Stil der damaligen Zeit, er gab aber seinen Werken viel persönliche Eigenart. Auszugsweise Abschrift, die weiteren Kapitel behandeln: Aufzählung seiner Werke: Gleißners Sichtung von Mozarts Nachlass Gleißners Erfindung des lithographischen Notendrucks Als Schriftsteller und Staatsbeamter Gleißners Würdigung in der Litaratur Fußnoten: 2) In: „Liber ecclesiae S. Georgii civitatis Neustatt, Baptizorum”.