Die unbequeme Wahrheit über TV-werbung

Werbung
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
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TV-werbu
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Free-TV
ist gratis …
… weil es
über Werbung
­finanziert wird.
RTL Group
45, boulevard Pierre Frieden
1543 Luxembourg
Luxembourg
T: + 352 2486 5201
F: + 352 2486 5139
www.RTLGroup.com
Redaktionsschluss: 2. Februar 2010
2
RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
We
zah rbun
g
lt
aussich
Werbung
treibt
Geschäfte an …
… und TV
ist der beste
­Treibstoff.
RTL Group
3
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Pausen
zum
en
n
e
­G ieESS
14
Fotos: Deutsche Telekom
SEIT
4
RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
die themen
6Editorial des CEO
8Free-TV:
Wie Fernsehsender Qualitätsinhalte für alle finanzieren
10Leitmedium:
TV-Werbung wirkt
14Pausen zum GenieSSen:
Gute Unterhaltung mit Werbespots
18Regulierung:
Warum Werbeverbote nicht zwangsläufig die Verbraucher schützen
24MultiVision:
Wie sich TV und Internet ergänzen
28Vorschau:
Fünf Regeln für das Fernsehen der Zukunft
30Zahlen, Daten, Fakten:
Werbepreise, -längen und -reichweiten
32Spots, crawls und movesplits:
Die neue Vielfalt der Werbeformen im TV
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
EditoriaL
Das Fernsehen wird noch für lange Zeit das Leitmedium bleiben −
nicht nur für Zuschauer, sondern auch für w
­ erbetreibende Unternehmen
und Organisationen. Diese Broschüre erklärt, wie und warum.
Ich bin sicher, dass Sie es auch schon oft gehört oder vielleicht sogar
schon selbst gesagt haben: In den Werbepausen verlassen die Leute stets
das Zimmer. Oder wechseln zu einem anderen Kanal.
Und dennoch schalten jeden Tag mehr als 200 Millionen Menschen in ganz
Europa die Free-TV-Sender der RTL Group ein, die sich vorwiegend über
Werbung finanzieren. Und jeden Tag strahlen diese Sender z­ usammen mehr
als 11.000 Werbespots aus, die wiederum von Hunderten Unternehmen
gebucht und bezahlt werden.
Wie kann das sein? Die Antwort ist einfach: Wirkungsvolle TV-Werbung ist
fast immer auch gute Unterhaltung. Werbespots funktionieren, wenn sie
interessante Geschichten erzählen, emotional berühren, informieren oder
überraschen. Kurz gesagt: wenn sie einfach gutes Fernsehen bieten.
Ob Talentshow oder Coachingformat, Nachrichten oder Sportübertragung,
Reality-TV oder Serien − die Zuschauer verstehen, dass die Produktion
ihrer Lieblingssendungen ihren Preis hat. Beim Free-TV bezahlen sie diesen
Preis nicht mit Geld, sondern mit ihrer Aufmerksamkeit.
Tatsächlich ist die Popularität des Fernsehens schon immer so groß gewesen,
dass es stets besondere Bedenken bei Politikern und Regulierungsbeauftrag­
ten erregte. Trotz Verbesserungen in der neuen europäischen Fernseh­
richtlinie müssen sich die Sender immer noch mit einer geradezu exzessiven
Regulierung auseinandersetzen. Eine Regulierung, die uns − im Gegensatz
6
RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Gerhard Zeiler
Chief Executive Officer
zu anderen Medien − vorschreibt, wie viel und wann Werbung gezeigt
werden darf. So als ob es den mündigen Bürger nur bei anderen Medien,
nicht aber im Fernsehsessel gäbe.
Darüber hinaus denken Gesetzgeber immer öfter über Werbeverbote oder
komplexe Einschränkungen für ganze − wohlgemerkt legale − Produktgruppen nach. Natürlich nehmen wir gesellschaftliche Probleme wie
Alkohol­m issbrauch, rücksichtsloses Fahrverhalten oder den Kampf gegen
das Über­g ewicht sehr ernst. In unseren Programmen adressieren wir
diese Themen auf vielfältige Weise. Die Werbung allerdings für Missstände
verantwortlich zu machen, ist purer Populismus. Durch Werbeverbote
wird kein einziges dieser Probleme gelöst.
In den vergangenen Monaten ist deutlich geworden, dass die Menschen
gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten mehr fernsehen. Darüber
hinaus hat sich gezeigt: Ohne das Medium Fernsehen gibt es kein Wachstum
durch Werbung. Das Fernsehen ist nach wie vor das beste Medium, in kurzer
Zeit ein Massenpublikum zu erreichen, gerade in der digitalen Welt mit
ihren zahllosen Vertriebskanälen und immer kleiner werdenden Zielgruppen.
Machen Sie sich Ihr eigenes Bild.
Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Gerhard Zeiler
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
1.
Ein Free-TV-Sender
geht ein Risiko ein
und investiert in ein
neues Programm
− beispielsweise
­N achrichten, einen
Film, eine Reality­
serie, eine große
Unterhaltungsshow
oder eine Sport­
übertragung.
2.
Anschauen und genießen:
Der Sender strahlt das
Programm aus − und
zuschauen können alle.
Und zwar kostenlos.
Der Kreislauf
der Werbung
5.
Je mehr Umsatz der
Sender erwirtschaftet,
desto mehr Geld kann
er wiederum investieren.
Und damit geht es
zurück zu Punkt 1.
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RTL Group
Hat sich ein Programm
als echter Zuschauerhit
etabliert, können Sender
und Produktionsfirma die
aufgebaute Marke des
Formats nutzen, um
zusätzliche Erlöse zu
generieren.
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Auch im Internet stehen die
Programme nach der
Ausstrahlung im klassischen
Fernsehen für ein gewisses
Zeitfenster frei zur Verfügung
− so können Zuschauer ihre
Lieblingssendung jederzeit
und überall ansehen.
Darüber hinaus gibt es
für exklusivere Dienste
auch Bezahlmodelle,
beispielsweise für Shows
und Filme aus dem Archiv
oder für die Möglichkeit,
neue Episoden bereits
vor ihrer Ausstrahlung
anzuschauen.
3.
Das laufende Programm
der Sender wird durch
Werbepausen unterbrochen − hier können die
Werbekunden Flächen für
ihre Spots buchen. Der
zu zahlende Spot-Preis
richtet sich dabei nach
der Anzahl der Zuschauer
und der Zielgruppen,
welche die jeweilige
Sendung erreicht.
Fotos: iStockphoto, Sony BMG, Picture-Alliance/DPA
Fernsehen erzeugt Emotionen − und genau diese w
­ ollen auch die
werbungtreibenden Unternehmen bei den Menschen ansprechen.
TV und Werbung sind ein perfektes Paar, ihr gemeinsames Kind
das Free-TV. Hier sehen Sie, wie die Beziehungskiste funktioniert.
4.
Je mehr Leute ­e inschalten
und zuschauen, desto mehr
Geld verdient ein Sender
mit seinen Werbeplätzen.
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Die Zukunft
der Werbung …
Ich dachte,
Du wolltest von zu Hause
abhauen...!?
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RTL Group
Gleich,
nach der
Werbung.
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Erinnern Sie sich, als alle Welt sagte, mit dem Internet würden die Print­
medien aussterben? Nun, wer würde heute nicht gern einen Anteil an den
Buchhandelsumsätzen von Amazon haben? Andere sagten voraus, das
Internet bedeute das Ende unserer Schriftkultur. Stattdessen sehen wir, wie
sich die Macht des Wortes vergrößert hat, in Blogs, Tweets, Kundenrezensionen und Online-Gemeinschaften. Keine Zukunft für Postdienstleistungen im
Online-Zeitalter? Auch hier verweisen wir wieder auf Amazon. Oder auf Ebay.
In ähnlicher Art und Weise sagen nun einige Experten mit großer Gewissheit
das Ende des klassischen TV-Spots voraus − und verweisen auf die
Werbemöglichkeiten im Internet. Allerdings sprechen die Fakten erneut eine
andere Sprache.
… bleibt im Kasten
Natürlich wird sich die Fernsehwerbung in Form und Inhalt verändern −
so wie sie sich seit ihren Anfangstagen kontinuierlich weiterentwickelt
hat. Wie Sie auf den Seiten 24 bis 27 lesen können, ergänzen sich
Fernsehen und Internet ideal, auch und gerade bei Werbekampagnen. Wer
mit seinen Produkten die Endverbraucher erreichen will, wird auf das
Fernsehen kaum verzichten können. TV ist und bleibt das Leitmedium −
nur für ihren Schlaf und ihre Arbeit investieren die Menschen mehr Zeit
pro Tag. Daher ist das Fernsehen das effizienteste Medium, wenn es um
die Bekanntmachung und Bewerbung von Produkten geht. Eine gut
gemachte TV-Kampagne kann die Verkaufszahlen eines Produktes in
kürzester Zeit nach oben treiben. Das so generierte Wachstum wiederum
ist die Grundlage für die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Eine west­
europäische Supermarktkette führt im Jahr durchschnittlich 26.000 neue
oder saisonale Produkte ein. Die Aufmerksamkeit der Verbraucher für
diese neuen Produkte ist ein zentrales Ziel der Vermarktungsstrategen.
Und sie wissen, wie sie das Ziel erreichen: Sie setzen auf das Fernsehen.
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Darum bleibt das Fernsehen
­Leitmedium ­erfolgreicher
­Werbekampagnen:
Fernsehen ist fester Bestandteil unseres Alltags
In 97 Prozent aller europäischen Haushalte steht wenigstens ein
­F ernsehgerät. Damit erreicht TV-Werbung alle Zielgruppen und kann
­g esellschaftlichen Gesprächsstoff liefern.
Fernsehen ist ein Massenmedium
Wenn es darum geht, schnell eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, ist
das Fernsehen unverzichtbar. Und die TV-Nutzung nimmt weiterhin zu. 2008
lag die durchschnittliche Sehdauer in Europa bei 227 Minuten pro Tag.
Fernsehen emotionalisiert
Fernsehen ist das kompletteste Medium − im Idealfall erreichen die Bilder
und Töne den Zuschauer nicht nur, sondern berühren und fesseln ihn.
Gleichzeitig ist Fernsehen ein Entspannungsmedium. Es wird eingeschaltet,
um abzuschalten. Zahlreiche Studien belegen, dass das Fernsehen vor
allem jene Hirnpartien anspricht, die Emotionen verarbeiten. Und wenn wir
emotional eingebunden sind, nehmen wir besonders aufmerksam wahr.
Fernsehen überzeugt
In einer Nielsen-Umfrage aus dem Jahr 2008 antworteten 69,9 Prozent
der Befragten, Fernsehen sei das überzeugendste Werbemedium −
­v erglichen mit 9,5 Prozent für Zeitungen und 5,1 Prozent für das
Inter­n et. Im Fernsehen hat man es eben „mit den eigenen Augen“ gesehen.
Die „Payback“-Studie von Price Waterhouse Coopers unterstreicht
diesen ­B efund: Durch erhöhte Verkaufszahlen zahlt sich TV-Werbung
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
demnach 4,55-fach aus. Damit liegt das Fernsehen 30 Prozent über dem
­e ntsprechen­d en Payback-Wert der Zeitungsanzeigen, die als einzige
weitere Werbe­f orm einen durchgängig positiven Payback-Faktor erreichte.
Fernsehwerbung − überall und jederzeit
Neue Technologien verstärken die Wirkung unterhaltsamer Werbespots
− mit einem Mausklick können sie nun auch im Internet geschaut oder
heruntergeladen werden, man kann sie per E-Mail an Freunde weiterleiten
oder im eigenen Blog über sie berichten.
Fernsehen ermöglicht exakte Leistungskontrolle
Für kein anderes Medium werden Nutzung und Wirkung derart exakt
gemessen und erforscht wie für das Fernsehen. Die umfangreichen Daten
bieten Werbekunden und -verkäufern eine gemeinsam akzeptierte
Währung. Mittlerweile kann sogar gemessen werden, welche TV-Sender das
beste Umfeld für TV-Spots bieten: So hat eine neue Studie von RTL Belgium
eine Reihe verschiedener Variablen ­n eutralisiert, um zu zeigen, dass ­
ein und dieselbe Werbebotschaft unterschiedliche Wirkung entfalten
kann − je nachdem, auf welchem Sender sie ausgestrahlt wird.
Fernsehen verstärkt die Werbewirkung anderer Medien
Das Fernsehen setzt als Basismedium das Leitmotiv groß angelegter Kampagnen, welches dann durch Werbung in anderen Medien verstärkt wird.
Fernsehen bietet Flexibilität und genaue Zielgruppenansprache
Werbekunden können genau nachvollziehen, welche Sender und Programme
in welchen Bevölkerungsgruppen besonders beliebt sind − und damit eine
maßgeschneiderte Kampagne planen. Im Zuge der Digitalisierung wächst
die Zahl der thematischen Sparten­k anäle. So können nun auch kleine oder
„spitze“ Zielgruppen über TV-Werbung angesprochen werden.
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Wirkung durch
Unterhaltung
Fernsehwerbung ist häufig auch gute Unterhaltung. Gefallen
die Spots, bleiben die Zuschauer dran. Ob es sich nun um
amüsante Reklame für Biermarken handelt oder um eine Reihe
von ­Kochspots, die selbst wie eine Fernsehserie angelegt
sind – ­Menschen sprechen gern über ihre Lieblings­werbung,
­manchmal sogar noch Jahre nach der Ausstrahlung.
Aber sind unterhaltende Spots
auch effektive Werbung?
Die neuesten Forschungsergebnisse scheinen dies zu belegen. Das
Buch Marketing in the Era of Accountability ist eine umfassende Analyse der
Effektivität von Werbekampagnen. Ein Fazit der Studie lautet: „Die effektivsten
Kampagnen basieren vorrangig auf emotionalen statt auf rationalen Ideen.“
Und weiter: „Emotional angelegte Kampagnen schneiden mit Blick
auf alle wirtschaftlichen Kennziffern besser ab als rationale Kampagnen.“
Freilich ist dies für viele Werbemacher keine neue Erkenntnis. Bereits in
den 1970er Jahren sagte Martin Boase, Gründer der Agentur BMP: „Wir
glauben, dass man – wenn man sich schon selbst ins Wohnzimmer der
Zuschauer einlädt – die Pflicht hat, diese nicht anzubrüllen, zu langweilen
oder ihre Intelligenz zu beleidigen. Wenn man die Zuschauer andererseits
aber unterhält, amüsiert oder etwas Interessantes zu erzählen hat, dann
mögen sie einen vielleicht etwas mehr.“
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Martin Krapf, Geschäftsführer des Werbezeitenvermarkters IP Deutschland,
beschreibt die Kraft des Werbemediums Fernsehen so: „Mit TV-Werbung
erreicht man viele Zuschauer auf einmal – ein Massenmedium, das gleich
mehrere Sinne des Menschen emotional anspricht. Bei Deutschland
sucht den Superstar sitzen Woche für Woche Millionen Zuschauer vor dem
Bildschirm − und das aus einem einzigen Grund: weil die Sendung ein
Erlebnis bietet. Dadurch, das zeigen Ergebnisse aus der Hirnforschung, wird
auch die Werbewirkung verstärkt.“
Es zählt das gute Gefühl
Ob wir es wollen oder nicht: Unsere Entscheidungen werden vor allem von
Emotionen beeinflusst. Die besten Werbespots sind also nicht jene, die darauf
abzielen, dass wir uns an eine bestimmte Sachinformation erinnern, sondern
die bei den Zuschauern ein gutes Gefühl für die beworbene Marke erzeugen.
Deutsche Telekom
Fotos: Deutsche Telekom
See more: youtube.com
So nutzte die Deutsche Telekom den Castingauftritt von Paul Potts bei der Show
Britain’s Got Talent, um ihr Markenversprechen „Life is for sharing“ zu transportieren. Die Geschichte des Handyverkäufers, der mit einem Auftritt zum Opernsänger aufstieg, berührte die Zuschauer so sehr, dass sie den Spot immer wieder
sehen wollten. So wird aus emotionaler Einbindung Markenloyalität.
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Cadbury
See more: youtube.com
Was hat ein zu Phil Collins
trommelnder Gorilla
mit Schokolade zu tun …?
Falsche Frage für einen Werbespot
Dieser Werbespot war in Großbritannien ein Hit. Bereits kurz nach
der ­e rsten Ausstrahlung im Jahr 2007 wurde der Spot bei YouTube hoch­
geladen und allein innerhalb der ersten Woche mehr als 500.000-mal
angesehen. Der Schokoladenhersteller Cadbury wurde Gesprächs ­t hema
in der Öffentlichkeit − und die Marke neu belebt: Für das Geschäftsjahr
2007 konnte Cadbury ein Umsatzwachstum von fünf Prozent vermelden.
Der Geschäftsbericht des Unternehmens führte dies direkt auf die Kombination von Produktrelaunch und der Kampagne mit dem Gorilla zurück.
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RTL Group
Fotos: Cadbury
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Das Entscheidende ist die Entspannung
Menschen lieben einfach gute Geschichten. Und das ist die Stärke
der Fernsehwerbung: Geschichten zu erfinden und sie mit Produkten
anzureichern. Denn die Haltung, mit der den Geschichten gelauscht
wird, hat sich nicht verändert. Das Entscheidende ist die Entspannung:
Sie öffnet Schleusen, lässt auch kleine Botschaften und Bedeutungs­
einheiten verarbeiten.
„TV-Werbung ist massiv implizit“, erklärt Neuropsychologe Christian
Scheier. „TV wirkt, auch wenn wir statistisch keine Recalls verzeichnen.
Bewusstsein ist keine Voraussetzung für Lernen. Unser Lernsystem bewegt
sich von allein. Es braucht nur relevante Botschaften. Und die nehmen wir
eben zum großen Teil unbewusst auf.“ Anders formuliert: Wegfühlen geht
nicht, denn wie gesagt, das wenigste davon bekommen wir überhaupt mit.
„Das hat nichts mit Manipulation zu tun“, erklärt Scheier, „das funktioniert
nur, wenn Sie Dinge zeigen, die jemand bereits will.“
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Die RegulierungsIndustrie
Mit Arbeitskreisen, neuen Regulierungen und Zielvorgaben ist es häufig
so eine Sache: Obwohl gut gemeint, können sie in der Praxis Effekte
hervorrufen, die ihrer ursprünglichen Absicht zuwiderlaufen. Effizienzziele für Krankenhäuser − wer würde da widersprechen? Sie könnten aber
auch dazu führen, dass sich diese verstärkt auf einfache Behandlungsfälle
konzentrieren. Oder Schulen: Sollten sie veröffentlichen, welchen Anteil
ihrer Schüler sie erfolgreich zum Abschluss führen? Eine prima Idee, um
den Eltern bei der Auswahl der Schule Orientierung zu geben. Aber kann
es nicht auch dazu führen, dass „Wackelkandidaten“ gar nicht mehr zu
wichtigen Abschlussprüfungen zugelassen werden, damit sie den Schnitt
der Schule nicht nach unten ziehen?
Im Mediengeschäft ist die Fernsehwerbung einer der am stärksten
regulierten Bereiche und mit Abstand die am stärksten regulierte Form
kommerzieller Kommunikation in Europa. Vielleicht zeigt dies die Stärke
des Mediums Fernsehens. Oder aber, dass das Verantwortungsbewusstsein der Zuschauer unterschätzt wird − schließlich entscheiden diese mit
der Fernbedienung in der Hand innerhalb von Sekundenbruchteilen, ob
ihnen Programme und Werbespots gefallen oder nicht. Hier haben wir eine
Auswahl an Meinungen und Fakten zusammengetragen, die zum Nach­
denken anregen sollen.
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Unter der Überschrift „Gigantische Umerziehung“ berichtete das
Nachrichten­magazin Der Spiegel über strikte Werbevorschriften, die auf
europäischer Ebene geplant werden:
„O b Frühstücksflocken oder Coca-Cola, alles wird sortiert:
Ist es gut oder schlecht für den Menschen. Der kann das
offenbar selbst nicht mehr entscheiden. (...) Nun erreicht
der ‚Tugendterror‘, so der liberale Europaabgeordnete
Holger Krahmer, das vielleicht sensibelste und womöglich
wichtigste Industrieprodukt Europas: das Auto.“
Der Artikel beschreibt Überlegungen, zukünftig bei jeder Annonce, auf
jedem Plakat, in jedem TV-Spot groß und deutlich auf den Spritverbrauch
und den CO 2-Ausstoß des beworbenen Gefährts hinweisen zu müssen.
Jeder Bezug auf Fahrspaß und Sportlichkeit sei dagegen künftig verpönt.
Auszüge aus der britischen Studie „Television Opinion Monitor“, die das
Institut Ipsos Mori für Clearcast durchgeführt hat. Clearcast prüft Werbespots
vor ihrer Ausstrahlung auf Einhaltung von Werberichtlinien.
der Frage, welcher Faktor den größten Einfluss auf den Alkohol­k onsum
von Minderjährigen habe, rangiert TV-Werbung lediglich auf Platz 9.
74 Prozent der Befragten waren der Überzeugung, dass ein Wer­b e­v erbot
keinen Einfluss hätte auf das Trinkverhalten der Minderjährigen.
•B
ei der Frage, welcher Faktor die Fettleibigkeit bei Kindern am stärksten
beeinflusse, rangiert TV-Werbung auf Platz 13. Hier waren 87 Prozent
der Befragten der Überzeugung, ein Werbeverbot hätte keinen oder
kaum einen Einfluss auf das Problem.
• B ei
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Aus einer Antwort der britischen Supermarktkette Sainsbury’s an die
Medienaufsichtsbehörde Ofcom zum Thema „TV-Werbung für Lebensmittel
und Getränke, die sich an Kinder richtet“:
Jahr 2005 investierten wir 7 Mio. Pfund in die TV-Werbung für Obst
und Gemüse. Es wäre unglücklich, wenn eine allgemeine Drosselung der
Lebensmittel-Werbung dazu führen würde, dass die Verbraucher auch
weniger Werbung für gesündere Produkte sehen könnten.
•W
ie würden fett- und zuckerlastige Produkte definiert − und fiele eine
Avocado auch in diese Produktkategorie?
• Im
„Innerhalb von wenigen Monaten, nachdem die Werbung für
fett- und zuckerlastige Produkte im Umfeld von Kinder ­
programmen in Großbritannien verboten wurde, beschwerte
sich die Medienaufsichtsbehörde Ofcom bei den
TV-Sendern, dass zu wenig neue Sendungen für Kinder
produziert würden. Woher dachten sie eigentlich, dass
das Geld für solche Produktionen kommt?“ David Brennan, Thinkbox
Hierzu sagte die frühere Kommunikationsministerin Frankreichs, Christine
Albanel, in einem Interview mit der Tageszeitung Les Echos im Juni 2008:
„Lebensmittelwerbung ist ein wichtiger Aspekt bei der Finanzierung von
Programmen für Kinder und Jugendliche − gerade im Zeichentrickbereich,
einer unserer Stärken. Kinderkanäle würden an den Existenzrand gedrängt,
wenn wir ihnen diese Art von Werbekampagnen verbieten würden. Die
Produzenten würden keine neuen Zeichentrickserien mehr herstellen und sich
stattdessen einem anderen Bereich zuwenden, sagen wir dem Homeshopping.
Die Resultate dieser Politik können wir in Großbritannien sehen: Sobald die
Lebensmittelwerbung in Kinderprogrammen verboten wurde, verschwanden
Zeichentrickproduktionen von den Bildschirmen − das Problem der Fettleibigkeit bei Kindern wurde dagegen überhaupt nicht gelöst.“
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RTL Group
Foto: Laif/Davide Lanzilao
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
„Das Ziel ist, dass die audiovisuelle
­Industrie Europas florieren kann unter
den modernsten und flexibelsten
­Regulierungsbestimmungen weltweit.“
„Wir müssen auch akzeptieren, dass wir
in einem Binnenmarkt tätig sind, in dem
unverhältnismäßige Regulierungen wie
einige Werbeverbote problematisch sind.“
Viviane Reding, die frühere EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien,
im Dezember 2005 und September 2007 zum Thema Werberegulierung
RTL Group
21
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
!
ACHTUNG
Dies könnte
­Werbung sein
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Fernsehregulierung in
der Europäischen Union
Seit 1989 war die Richtlinie „Fernsehen ohne Grenzen“ der
Eck­pfeiler der Regulierung der Rundfunktätigkeit auf
­europäischer Ebene. Nach einer Überarbeitung im Jahr 1997
wurde sie 2007 durch die grundlegend modernisierte
„Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste“ abgelöst.
Die ursprüngliche Richtlinie regelte u.a.
die folgenden Gebiete:
•F
reie Verbreitung der europäischen TV-Programme innerhalb
des Binnenmarktes.
Bestimmungen für Werbung, Sponsoring und Teleshopping,
zu Themen wie Jugendschutz, Diskriminierungsverbot, Werbung für Tabak,
Arzneimittel und alkoholische Getränke.
•Q
uantitative Werbevorschriften (Dauer, Unterbrechungsmodalitäten).
•F
reier Zugang zu Ereignissen mit großer gesellschaftlicher Bedeutung
(zum Beispiel Olympische Spiele, Fußball-Weltmeisterschaftsspiele).
• Qualitative
Die neue Richtlinie definiert nun auch Mindestanforderungen für On-DemandInhalte wie Werberegelungen, Identifizierung des Mediendienstanbieters und
­Kennzeichnungspflichten für kommerzielle Kommunikationsinhalte.
Einige Kernbestimmungen der neuen Richtlinie:
•M
aximal 12 Minuten Werbung pro Stunde.
•F
ilme, Nachrichten und Kindersendungen dürfen pro 30 Programm-Minuten
nicht mehr als einmal für Werbung und/oder Teleshopping unterbrochen werden.
ist zulässig in Filmen, Serien, Sportsendungen und
Sendungen der leichten Unterhaltung − die Zuschauer müssen eindeutig auf
das Bestehen einer Produktplatzierung hingewiesen werden.
• Produktplatzierung
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
TV
&
T
INTERNE
Mehr
Freiheit für
Werbe­kunden …
„E ndlich kann ich verpasste Folgen
nachholen, wann ich will.“
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
… bedeutet mehr
Auswahl Für
die Zuschauer
Mit zahlreichen neuen Sendern, neuen Distributionsplattformen für
TV-Inhalte und neuen Wegen, um immer genauer definierte
Zielgruppen anzusprechen, verändert die Digitalisierung die Seh­
gewohnheiten der Menschen.
Fotos: iStockphoto
Heute können die Zuschauer nicht nur entscheiden, was sie sehen
wollen, sondern auch, wann und auf welchem Gerät sie es sehen wollen
− passend zum Lebensgefühl der heutigen Zeit. Video-on-Demand,
Catch-up-TV, mobiles Fernsehen lauten die Schlagworte für die neue
Vielfalt. Insgesamt steigt so die Fernsehnutzung weiter an, auch
wenn sie nicht mehr ausschließlich über das klassische TV-Gerät
stattfindet. Für die RTL Group bieten sich zahlreiche neue Geschäfts­
möglichkeiten. Für unsere Werbekunden eröffnen sich neue Wege,
ihre potenziellen Kunden direkt anzusprechen.
„Z ehn Minuten, bis der Zug kommt −
Zeit für die aktuellen Nachrichten.“
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Nichts mehr verpassen
Abrufdienste im Internet, häufig auch Catch-up-TV genannt, haben
sich bereits als ideale Ergänzung zum Fernsehprogramm etabliert. So
verzeichnen die entsprechenden Online-Dienste der TV-Sender stetig
wachsende Abrufzahlen. Werbespots vor und während der Sendungen
werden dabei von den Zuschauern akzeptiert − denn sie ermöglichen den
bequemen Service, verpasste Lieblingssendungen immer dann nachzuholen, wo und wann es gerade gewünscht wird. RTL Now in Deutschland
verzeichnet bis zu 13 Millionen Videoabrufe pro Monat. Beim Pendant in
Frankreich, M6 Replay, sind die Klickraten für Werbespots 10- bis 30-mal
höher als für klassische Internetwerbung. Gleichzeitig ist M6 Replay
inzwischen zu dem Werbemedium im Netz avanciert, dessen Botschaften
am besten erinnert werden.
Fernsehen, surfen, downloaden, einkaufen
Wer Kinder im Teenager-Alter hat, weiß, wie TV- und Internet-Nutzung
gleich­z eitig zulegen können − sie finden parallel statt. Wachsende
Verbreitung schneller Internetverbindungen und steigende Verkaufszahlen
von Notebooks führen dazu, dass immer mehr Menschen zwei Bildschirme
gleichzeitig im Auge behalten − mit dem Notebook auf dem Schoß schauen
sie fern. In zahlreichen Nutzungssituationen ergänzen sich beide Medien
hervorragend: Man hört ein Lied in einer TV-Serie und kann es gleich im
Netz herunterladen. Während X Factor läuft, diskutiert man mit Freunden
über die einzelnen Kandidaten bei Facebook. Während einer spannenden
Geschichts- oder Reisedokumentation kann man bei Wikipedia gleich
weitere Details recherchieren. Und natürlich: Man sieht einen Werbespot im
Fernsehen, vergleicht die Preise online und kann das Produkt bestellen,
noch bevor die Werbepause vorüber ist. Alles keine Zukunfts­s zenarien,
sondern tägliche Realität in immer mehr Wohnzimmern.
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Foto: Getty Images
„E in Auge auf dem
großen, ein Auge auf
dem kleinen Schirm −
so sehe ich heute fern.“
Jetzt wird Fernsehen mobil
Mit dem mobilen Fernsehen können die Zuschauer nun auch unterwegs
ihre Lieblingssendungen oder speziell für Mobilfunkgeräte aufbereitete
Inhalte anschauen, beispielsweise Nachrichten, die Höhepunkte aus
Unterhaltungsshows und Sportübertragungen oder Comedy-Sketche.
Die Werbung im mobilen Fernsehen befindet sich noch in einem frühen
Stadium, die Vermarkter testen zahlreiche Varianten: IP Deutschland
integrierte einen TV-Spot der Männerkosmetikpflege Men Expert von
L’Oréal Paris in die Video-Podcast-Angebote des Nachrichten­s enders
N-TV. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Im zehnwöchigen
Kampagnenzeitraum wurden 367.000 Downloads registriert. Für
iPhone-Applikationen können Werbekunden „Mobile Sticky Ads“ schalten.
Hierbei handelt es sich um eine besonders aufmerksamkeitsstarke
Werbeform, die dauerhaft am Displayrand des mobilen Endgeräts sichtbar
ist und beim Scrollen der Site nach oben oder unten mitläuft.
Kurzum: Neue Technologien bringen nicht nur mehr Auswahl für die
Zuschauer, sondern auch neue Chancen für die Fernsehwerbung.
Bei kostenlosen Angeboten wird sie auf allen Plattformen integraler
Bestandteil bleiben.
RTL Group
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Wir zappen, wir spulen vor und zurück …
… was
kommt als
nächstes
?
Wie geht es weiter mit der Fernsehwerbung in einem
Zeitalter, in dem die Zuschauer nicht nur von Sender zu Sender
schalten, sondern mit digitalen Videorekordern auch
ganze Werbepausen überspringen können?
David Brennan von Thinkbox, der Gattungsmarketing­
organisation der großen werbefinanzierten Sender
in Großbritannien, gibt Einblick in seine Forschungsergebnisse.
Häufig umschreibt er die Beziehung zwischen
Zuschauern und den TV-Sendern als „Vertrag“:
„Die Verbraucher waren schon immer erstaunlich tolerant
gegenüber Fernsehwerbung. Sie verstehen, dass ihnen
das Free-TV kostenfrei tolle Inhalte bietet, dass die Produktion
dieser Inhalte aber ihren Preis hat, und eben auch,
dass die Werbung die Finanzierung ermöglicht.“
Mithilfe der von David Brennan präsentierten
Forschungsergebnisse haben wir dem „Zuschauer-Vertrag“
einige Klauseln hinzugefügt.
28
RTL Group
vertrag
Wir, der Fernsehsender, bieten Ihnen, den Zuschauern, kostenlos
Nachrichten, Talk- und Talentshows, Serien, Filme und jede Menge
weitere Information und Unterhaltung. Wir finanzieren dieses Angebot,
indem wir unsere Programme für Werbepausen unterbrechen.
fünf Gründe, warum dieser Vertrag
im 21. Jahrhundert um einige
Klauseln erweitert werden muss:
1.W enn Sie sich entscheiden, ein Programm später über einen
digitalen Videorekorder anzuschauen, lassen Sie vielleicht auch die
Werbung laufen − beinahe die Hälfte der Zuschauer macht es so.
2. S o könnten Sie sogar feststellen, dass Sie insgesamt mehr Werbung
schauen − in Haushalten mit digitalen Videorekordern ist die Anzahl
der rezipierten Werbespots um fünf Prozent gestiegen.
3. In
Haushalten mit digitalen Videorekordern wird bei rund fünf Prozent
aller Werbepausen die Vorspul-Taste gedrückt. Aber auch wenn
Sie die Werbespots im schnelleren Durchlauf sehen, nehmen Sie
ihre Botschaften vielleicht dennoch wahr. Der Erinnerungsgrad
bei vorgespulten Spots erreicht ungefähr zwei Drittel der Werte von
jenen, die im normalen Tempo angeschaut werden.
4. N
atürlich können Sie während der Werbepause auch zappen −
dies passiert in drei Prozent aller Fälle. Aber auch hier könnte das
Ergebnis sein, dass Sie insgesamt mehr Spots sehen.
5. W
enn Sie zu den 85 Prozent aller Zuschauer gehören, die
Sendungen nach wie vor während ihrer normalen Sendezeit schauen,
können Sie natürlich immer noch den Raum während der
Werbepause verlassen − allerdings passiert auch das in nur fünf
Prozent aller Fälle.
Quelle: Thinkbox
RTL Group
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Facts
Figures
&
30 sekunden
103,7
Millionen
Menschen sahen die quoten­
stärkste Werbeminute aller Zeiten
− gebucht von der Modefirma
­Victoria’s Secret während des
Superbowls 2008, dem Finale der
US-amerikanischen National
­F ootball League (NFL).
Quelle: Nielsen, 2008
30
RTL Group
Werbezeit während dieses
­S uperbowls kosteten
2,8 Millionen US-Dollar Quelle: CNN
Anders die Lage im Jahr 1941:
Da zahlte der Uhrenhersteller Bulova
für den angeblich ersten TV-Werbespot,
ausgestrahlt während eines ­
Baseball-Spiels, sage und schreibe
4
US-Dollar
Quelle: Bulova
würde es dauern, alle Werbespots,
die im Jahr 2007 im deutschen
Fernsehen liefen, von Anfang bis Ende
anzuschauen. Viel Vergnügen!
**************
Der längste
Spot
wurde von der Fluglinie Emirates
­p roduziert und trägt den Titel
„Non Stop Fernando“. Er dauert
14 Stunden und 40 Minuten − und läuft damit nonstop während
des Fluges von Dubai nach São Paulo.
Quelle: Emirates
85
%
der Menschen antworten auf
die Frage, wo man eine
aktuelle Werbekampagne, an
die man sich spontan
erinnern konnte, gesehen
habe: „im Fernsehen“.
Quelle: Forsa, Deutschland, April 2008
97 %
aller Haushalte in der EU
­b esitzen mindestens ein
Fernsehgerät − und damit
auch Zugang zum
­w erbefinanzierten Free-TV.
Quelle: ACT, Association of
Commercial Television in Europe
Die folgende Tabelle zeigt einerseits die Anzahl der Unternehmen, die
im Jahr 2008 im Fernsehen Werbung betrieben haben, und andererseits
die Anzahl der von ihnen beworbenen Produkte in den fünf größten TVMärkten Europas.
Spanien
Großbritannien
Deutschland
Frankreich
Italien
Gesamt
TV-Werbetreibende 2008
Beworbene Produkte
4.311
3.520
1.733
2.153
1.502
13.219
13.517
8.832
6.528
7.930
4.675
41.482
Quellen: Spanien und Italien: Adex Nielsen; Großbritannien und Deutschland:
Nielsen Media Research; Frankreich: TNS Media Intelligence
RTL Group
Fotos: Picture-Alliance/DPA (links), iStockphoto
1.000
Tage
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Mehr Werbepower
mit Special Ads
Innovative Werbeformen liegen im Trend und haben sich als
aufmerksamkeitsstarke Kampagnen-Bausteine etabliert.
Kreative Gestaltung und passgenaue Anbindung an hochwertige
TV-Umfelder verschaffen den Special Ads Durchsetzungsstärke
im Werbeumfeld. Marken profitieren vom unmittelbaren
­Image­transfer und deutlichen Wirkungsplus in puncto Werbe­
erinnerung. Die Nachfrage steigt – Kunden setzen zunehmend
auf individuelle Werbelösungen.
S ponsoring
Sponsorings verbinden Werbebotschaften eng mit Sendungsmarken.
Der Klassiker unter den Special Ads bietet neben seiner TV-Präsenz auch
beste Voraussetzungen für crossmediale Verlängerungen auf OnlinePlattformen, Angebote wie Catch-up-TV und mobiles Fernsehen bis hin
zu Lizenzprodukten und Präsenz bei Events.
news countdown
Die Werbebotschaft wird in den Countdown bis zum Start der Nachrichten
eingebunden und hierbei vom Design der Nachrichtensendung umrahmt.
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Gewinnspiel
Als Kooperation zwischen Kunde und Sender werden Gewinnspiele
in Verbindung mit Sendermarken in individuell konzipierten
Trailern beworben.
CRAWL
Ein kundenindividuell gestaltetes Laufband läuft im unteren Drittel des
Bildschirms zeitgleich zum Programm. Neben Textinformationen
und ­K undenlogo kann der Crawl individuelle Animationen und filmische
­S equenzen enthalten.
c ut in
Die Werbebotschaft wird als horizontales oder vertikales „Band“ parallel
zur laufenden Sendung am Bildrand platziert.
M ovesplit
Bei dieser ausgefallenen Splitscreen-Variante tauschen Spot und
redaktioneller Inhalt im Bewegungsablauf ihre Plätze. Der Übergang vom
Programm zum Spot wird individuell je nach Spot-Kreation gestaltet.
P romostory
Die redaktionell gestaltete Mini-Sendung liefert ausführliche
­Informationen über das Unternehmen des Werbetreibenden, seine
­P rodukte oder Dienstleistungen.
Product Placement
Beim Product Placement werden Produkte oder Logos in die
Sendung integriert. Was in US-Spielfilmen und -Serien seit Jahren
üblich ist, ist nun – mit Auflagen – auch in Europa erlaubt.
RTL Group
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Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
Die internationale
­Reichweite der RTL Group
Mit Beteiligungen an 45 Fernsehsendern und
31 Radiostationen in elf Ländern ist die RTL Group
Europas führender ­Unterhaltungskonzern.
Mehr als 200 Millionen Zuschauer in ganz Europa verfolgen täglich die
­F ernsehprogramme der RTL Group. Hierzu gehören die Senderfamilien um
die Flaggschiff-Sender RTL Television in Deutschland, M6 in Frankreich,
RTL 4 in den Niederlanden, RTL-TVI in Belgien sowie die junge
Five-Familie in Großbritannien. Darüber hinaus ist das Unternehmen
in Ungarn (RTL Klub), Russland (Ren TV), Kroatien (RTL Televizija)
und Griechenland (Alpha TV) aktiv.
Unsere Werbezeitenvermarkter arbeiten eng mit Unternehmen und MediaAgenturen zusammen, um den Wert ihrer Werbebudgets zu maximieren.
So bieten wir ihnen neben einfachen Buchungsinstrumenten und
ausgeprägter Service-Orientierung vor allem unsere Expertise bei der
Planung und Durchführung von Kampagnen in den jeweiligen Werbe­
märkten an. Darüber hinaus führen wir zahlreiche Studien im Bereich der
Werbewirkungs­f orschung durch und stellen nützliche Fallbeispiele
zusammen, um die Kraft des Werbemediums Fernsehen und die Stärken
unsere Sender- und Format-Marken zu belegen.
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RTL Group
Die unbequeme Wahrheit über TV-Werbung
IP France
Frankreich
+33 1 56 69 40 00
www.ip-france.fr
Atres Advertising
Spanien
+34 91 623 05 00
www.atresadvertising.com
IP Belgique
Belgien
+32 2 679 52 11
www.ipb.be
Five Sales
Großbritannien
+44 20 7550 5555
http://about.five.tv/sales
IP Luxembourg
Luxemburg
+352 44 70 70 1
www.ipl.lu
RTL Nederland
Niederlande
+31 35 711 3838
www.rtl.nl
R Time Media
Ungarn
+36 1 382-8501
www.r-time.hu
RTL Televizija
Kroatien
+385 1 3660 000
www.rtl.hr
M6 Publicité
Frankreich
+33 1 41 92 66 66
www.m6pub.fr
IP Multimedia
Schweiz
+41 44 914 92 00
www.ipm.ch
IP Network
Luxemburg
+352 42 142 4721
www.ip-network.com
IP Deutschland
Deutschland
+49 221 5886 0
www.ip-deutschland.de
IP Österreich
Österreich
+43 1 367 80 40
www.ip-oesterreich.at
Alpha TV
Griechenland
+30 212 212 4000
www.alphatv.gr
RTL Group
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