GESTERN von Agota Kristof Uraufführung Regie: Dušan David Pařízek Premiere: Freitag, 7.5.2010, 20.30 Uhr, Schiffbau/Box Begleitveranstaltung: PORTRÄT AGOTA KRISTOF Literarische Soiree mit Schauspielern des Ensembles Sonntag, 25.4.2010, 18 Uhr, Schiffbau/Box Am 7. Mai findet in der Schiffbau-Box die Uraufführung des Stücks GESTERN nach dem Roman von Agota Kristof statt. Regie führt der tschechische Regisseur und Leiter des Prager Kammertheaters Dušan David Pařízek, der zum ersten Mal in der Schweiz inszeniert. Im Vorfeld der Uraufführung widmet das Schauspielhaus Zürich Agota Kristof eine literarische Soiree. Diese findet am 25. April in der Box des Schiffbaus statt. Als wäre er ihr erst „gestern“ begegnet, liebt der Exilant Sándor eine Abwesende, eine in der Heimat Zurückgebliebene: Sie heisst Line und hat Sándor zum letzten Mal gesehen, als sie ein junges Mädchen war und die beiden gemeinsam die Schulbank drückten. Die Besessenheit nach Line bestimmt Sándors Leben. Die Uhrenfabrik, in der er täglich stupide Arbeit verrichtet, empfindet er als Gefängnis, die geselligen Runden mit anderen Exilanten in der Kneipe erregen seinen Widerwillen und die attraktive Frau an seiner Seite lässt ihn kalt. Bis völlig unerwartet Line tatsächlich in sein Leben tritt… Agota Kristof erzählt in ihrem Roman von einer süssen Lebenslüge, deren Wahrheit sich langsam entfaltet. „Von all meinen Lügen“, heisst es im Text, „ist diese die lustigste: dass ich zu dir gesagt habe, ich möchte gerne meine Heimat wiedersehen.“ 2 Agota Kristof, 1935 in Ungarn geboren, kam 1956 als Flüchtling nach Neuenburg, wo sie bis heute lebt. Hier war sie anfangs Fabrikarbeiterin, während sie bereits – wie Sándor in „Gestern“ – im Schreiben ihren Lebensinhalt sah. Ihren Durchbruch feierte sie mit dem Buch „Das grosse Heft“ (1986), das sie auf Französisch schrieb und das in mehr als dreissig Sprachen übersetzt wurde. „Gestern“ ist Agota Kristofs vierter Roman, der in einfacher und karger Sprache ihr Lebensthema behandelt – die Einsamkeit. Der tschechische Regisseur Dušan David Pařízek wurde 1971 in Brünn geboren. Nach seinem Studium der Komparatistik und Theaterwissenschaften an der Universität München sowie Schauspiel und Regie an der Akademie für Darstellende Künste in Prag, gründete er 1998 das freie Ensemble „Prager Kammertheater“. Neben Uraufführungen tschechischer Dramatiker zeigt das Kammertheater vor allem Werke zeitgenössischer österreichischer und deutscher Autoren, die in neuen Übersetzungen oder Bearbeitungen gespielt werden. Pařízek widmete sich in Prag mehrfach dem Werk Thomas Bernhards und Elfriede Jelineks, er inszenierte Stücke von Robert Musil und Roland Schimmelpfennig. Seit 2002 führt er regelmässig in Deutschland Regie, zuletzt am Deutschen Theater Berlin („Die Verwirrungen des Zöglings Törless“), am Staatstheater Dresden („Der Prinz von Homburg“) und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg („Die Hermannsschlacht“, „Kabale und Liebe“, „Dantons Tod“). Seine Prager Inszenierung von Franz Kafkas „Der Prozess“ wurde in der Umfrage der Theaterzeitung zur tschechischen „Inszenierung des Jahres 2007“ gewählt. Begleitveranstaltung zu GESTERN: Im Vorfeld der Uraufführung GESTERN wird Agota Kristof am 25. April um 18 Uhr in der Box des Schiffbaus bei einer literarischen Soiree vorgestellt. Zu den Ausschnitten aus den Dokumentarfilmen „Kontinent K“ und „Agota Kristof, 9 Jahre später“ von Eric Bergkraut lesen Schauspieler des GESTERN-Ensembles aus den Werken der weltweit bekanntesten Schriftstellerin der Schweiz. 3 GESTERN von Agota Kristof Regie/Bühne Kostüme Musik Licht Dramaturgie Dušan David Pařízek Kamila Polívková Roman Zach Ginster Eheberg Roland Koberg Sándor/Tobias Yolande Jean/Beiz Line Kolomán Frank Seppeler Lilith Stangenberg Sean McDonagh Julia Kreusch Aurel Manthei Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box: 8./ 12./ 17./ 19./ 20./ 22. Mai, jeweils 20.30 Uhr 9./ 16. Mai, jeweils 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen im Juni 2010 sind in Planung Kontakt Medienstelle Kathrin Gartmann Leiterin Medien/PR Tel. +41 (0)44 258 72 39 [email protected]