Goran Kovacevic Engelburg Akkordeon-Solist im 2. Programmteil Geboren ist Goran Kovacevic 1971 in Schaffhausen. Den ersten Akkordeonunterricht erteilte ihm seine Mutter Mara, die aus Serbien stammt, im Alter von sechs Jahren. Er studierte am Konservatorium Winterthur und an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (D) bei Professor Hugo Noth. Seine künstlerische Ausbildung ergänzte er mit Meisterkursen in Salzburg, Florenz, Moskau, Weimar und Toronto. Goran Kovacevic ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe. Als Solist und Kammermusiker gibt er in verschiedenen Besetzungen Konzerte in Europa, Amerika und Asien. Bekannt ist er ausserdem als Komponist von Werken für Streicher, Brassband, Chor, Sinfonieorchester und Theatermusik. Seit 1999 ist er Professor für Akkordeon und Kammermusik am Landeskonservatorium in Feldkirch. Oliver Waespi Bern Komponist „La Partenza“ Oliver Waespi, geboren 1971, absolvierte ein Kompositionsstudium an der Musikhochschule Zürich bei Gerald Bennett und Andreas Nick, einen Studienaufenthalt an der Royal Academy of Music in London sowie Meisterkurse bei Simon Bainbridge, Sylvia Caduff, Peter Maxwell Davies, Brian Elias, Klaus Huber, Alfred Reed sowie Michael Rose an der Vanderbilt-University / USA. Seine Musik wurde in vielen Ländern Europas sowie in Australien, Japan, Singapur und den USA aufgeführt, unter anderem im Rahmen der Konzertreihe „Hear and Now“ der BBC, in der Gulbenkian-Stiftung Lissabon, am Schweizerischen Tonkünstlerfest, am George Enescu-Festival oder verschiedenen WASBE-World Conferences. Oliver Waespi‘s breit gefächerte musikalischen Interessen bringen ihn sowohl mit der lebendigen Bewegung des Jugend- und Laienmusizierens als auch mit international renommierten professionellen Orchestern und Künstlern in Kontakt. 2003 erhielt Oliver Waespi den Internationalen George Enescu-Kompositionspreis für sinfonische Musik und 2005 das Werkjahr in London der Zuger Kulturstiftung Landis&Gyr. 2009 war er Preisträger beim Internationalen Uuno Klami-Kompositionswettbewerb in Finnland. Neben seiner Tätigkeit als Komponist kommt Oliver Waespi regelmässig als Experte bei Musikwettbewerben zum Einsatz, leitet Workshops und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule der Künste Bern. Christof Brunner Zürich Dirigent Sinfonie-Orchester Christof Brunner wurde 1972 in Zürich geboren. Nach der Schulzeit studierte er an der Musikakademie der Stadt Basel Violine bei Brenton Langbein und Adelina Oprean sowie Dirigieren bei Jost Meier. Es folgte die Dirigierausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich bei Johannes Schlaefli. In dieser Zeit dirigierte Christof Brunner das Westböhmische Symphonieorchester Marienbad, die Janacek Philharmonie Ostrava und das Kammerorchester Berg in Prag. 2003 schloss er sein Studium erfolgreich ab. Weitere Meisterkurse führten ihn zu Kirk Trevor, Tsung Yeh und Larry Rachleff. Als musikalischer Leiter steht Christof Brunner dem Sinfonieorchester Tifico sowie dem Orchester Accento Musicale Zürich vor. Während neun Jahren war er Dirigent der Winterthurer Symphoniker. Seit 1997 leitet er die Chorgemeinschaft Sihlau, mit welcher er eine rege Konzerttätigkeit pflegt. Daneben dirigierte Christof Brunner verschiedene Opernproduktionen unter anderem mit Opernhausen und der Jungen Oper Zürich. Zusammen mit der Zuger Sinfonietta und ehemaligen Dimitrischülern entstand 2004 das Kinderprojekt Babar. Im Sommer 2006 trat Christof Brunner erstmals am Davos Festival young artists in concert auf. Für das Lucerne Festival schrieb er die Musik zum Kindermusical Ahoi, das in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart aufgeführt wurde. Seit 2007 hat Christof Brunner einen Lehrauftrag als Dozent für Orchesterleitung an der Zürcher Hochschule der Künste. „La Partenza“ Jürg Surber Wald AR Dirigent Werkstatt-Kammerorchester und Appenzeller Kammerorchester Jürg Surber, geboren 1957, studierte Kontrabass an der Jazzschule St. Gallen und an der Musikhochschule Winterthur sowie Schulmusik und Dirigieren an der Musikhochschule Luzern. Weitere Studien in Orchesterleitung in Zürich bei Johannes Schlaefli, Meisterkurse bei Trevor Kirk und Larry Rachleff. Seit 1990 leitet er den Fachbereich Musik an der Kantonsschule Trogen, unterrichtet Schulmusik und leitet Chor und Orchester des Gymnasiums. Als Dirigent leitet Jürg Surber seit 1995 den Gemischten Chor Wald AR, der sich in dieser Zeit zu einem Regionalchor entwickelt hat und mit dem er 2007 und 2010 erfolgreich am Schweizerischen Chorwettbewerb teilnahm. Seit 2003 dirigiert er das Appenzeller Kammerorchester. Das Orchester spielt in reiner Streicherbesetzung und zieht bei grösser besetzten Werken Bläserzuzüger bei. Seit vier Jahren arbeitet es unter Surber’s Leitung und mit Christine Baumann als Konzertmeisterin systematisch mit Barockbögen und orientiert sich am authentischen Klangbild von Barock und Klassik, ohne dabei die Pflege von neuerer Literatur zu vernachlässigen. Grosse Landschaft, Werner Steininger Sonntag, 22. April 2012 12.00 Uhr Heiden, evangelische Kirche Eintritt frei, Kollekte www.kammerorchester-ar.ch Versepos „La Partenza“ Begrüssung: Hans Altherr, Ständeratspräsident „La Partenza“ bedeutet „Abschied“ oder „Weggang“ auf Rätoromanisch und bezieht sich auf die „Canzun da Sontga Margriata“. Dieses alte Versepos aus der Bündner Volkstradition handelt von einer Art weltlichen Heiligengestalt. Die heilige Margriata arbeitete sieben Jahre lang als Mann verkleidet auf einer Alpwirtschaft. Ein Hirtenbube, der ihr Geheimnis - ihre ldentität als Frau – zufällig entdeckt, will sie dem Senn verraten. Sie bittet den Hirten, ihr Geheimnis zu wahren, verspricht ihm für sein Schweigen reiche Schätze, doch vergeblich, der Hirte verrät sie. Da verlässt Margriata die Alp, traurig und wütend zugleich, und mit ihr verschwinden auch die Kräfte, welche der Alp lange Jahre eine blühende Fruchtbarkeit beschert hatten. Die Quellen versiegen, die Alp verdorrt, die Tiere sterben, und die Wiesen werden wieder zur Bergwüste. Programm 1. Teil Programm 3. Teil Werkstatt-Kammerorchester: Die Musikerinnen und Musiker dieses Orchesters stammen aus verschiedenen AmateurOrchestern der Schweiz und erarbeiten ihr Programm unter der Leitung von Jürg Surber und mit Christine Baumann am 1. Pult an zwei Halbtagen. Die Musikerinnen und Musiker dieses Orchesters stammen aus verschiedenen Amateur-Orchestern der Schweiz und erarbeiten ihr Programm unter der Leitung von Christoph Brunner und mit Maurice Dentan am 1. Pult. Georg Philipp Telemann (1681-1767) Ouverture des nations anciens et modernes TWV 55 (Ausschnitte) Béla Bartók (1881-1945) Rumänische Volkstänze Oliver Waespi (*1971) Uraufführung des Auftragswerks des EOV : „La Partenza“ Johan Svendsen (1840 -1911) Norwegische Rhapsodien Nr. 3 und Nr. 4 Christoph Willibald Gluck Orfeo ed Euridice (1714 -1787) Ouverture, Reigen seliger Geister, Trionfi Amore Das Appenzeller Kammerorchester ist in diesem Jahr Gastgeber für die Delegiertenversammlung und die Orchester-Werstätten des eidgenössischen Orchesterverbands EOV-SFO. Unter der Leitung von Jürg Surber und mit Christine Baumann am 1. Pult begleitet das einheimische Orchester den Akkordeon-Solisten Goran Kovacevic. Goran Kovacevic (1971) Balkanska Duša Astor Piazolla (1921-1992) Oblivion Muerte del Angel (Bearbeitung Goran Kovacevic) „La Partenza“ ist ein Kompositionsauftrag, den der EOV bei Oliver Waespi (1971) aufgrund eines Wettbewerbs im Frühjahr 2011 beauftragt hat. Die Noten waren Ende 2011 fertiggeschrieben. Kurze Zeit nach der Uraufführung in Heiden wird „La Partenza“ in die Welt hinaus getragen: Das SinfonieOrchester reist nach Tallinn, wo Oliver Waespis Werk anlässlich des europäischen Orchestertreffens erstmals international aufgeführt wird. Werkbeschreibung des Komponisten Wir danken für die Unterstützung Programm 2. Teil Berg, Werner Steininger Uraufführung des EOV-Auftragswerks Die Musik von „La Partenza“ kreist um zwei zentrale emotionale Zustände dieses Dramas: Das Drängen des Hirten und das Bitten der Sontga Margriata. Dabei spielt die mündlich überlieferte Melodie der Canzun da Sontga Margriata eine zentrale Rolle. Aus ihr entwickelt sich im Verlauf des Stücks kontrastierendes musikalisches Material. Dabei tritt sie oft hintergründig, zuweilen aber auch unverstellt in Erscheinung. Zu Beginn treibt die Solo-Pauke das Orchester zu vehementen Gesten an. Danach entwickelt sich, ausgehend von der Solo-Klarinette, eine getragene, unmittelbar von der Canzun abgeleitete Melodik in den Streichern, die aber in der Folge zunehmend von harmonisch kontrastierenden Klangschichten überlagert wird. Anschliessend tauchen die vehementen Gesten des ersten Teils erneut auf, noch rauher und akzentuierter als zuvor. Ein langer Abgesang in den Streichern, durchsetzt mit melodischen Fragmenten in den Holzbläsern beschliesst das Werk.