Winterkonzert So, 18. Dezember 2011 17.00 Uhr Dorfzentrum Bottighofen «Eine Reise durch den Norden» Erläuterungen zum Konzertprogramm der Stadtharmonie Kreuzlingen Leitung: Stefan Roth – * 31. Juli 1980 Stefan Roth verbrachte seine Jugend in Aadorf TG und wohnt heute in Bischofszell TG. Den ersten Euphonium-Unterricht erhielt er von seinem Vater. Zwei Jahre später wurde er in die Reihen der Musikgesellschaft Aadorf aufgenommen. Als Mitglied der Liberty Brassband Ostschweiz und der Jugendmusik Kreuzlingen sammelte er viele musikalische Erfahrungen, welche ihn dazu bewogen, die Dirigentenlaufbahn einzuschlagen. Stefan Roth maturierte im Jahr 2000 an der Kantonsschule Frauenfeld und studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich zwei Jahre im Hauptfach Posaune. Von 2004 bis 2008 folgte das Studium am Conservatorium Maastricht NL, in den Hauptfächern Blasorchesterdirektion bei Jan Cober und Euphonium bei Piet Joris, welche er mit dem Bachelor of Arts in Music abschloss. Zurzeit befindet sich Stefan Roth im Master-Studiengang «Dirigieren Blasmusik» bei Ludwig Wicki in Bern. Stefan Roth ist zurzeit Dirigent des Musikvereins Kradolf-Schönenberg, des Vorstufenensembles und des Blasorchesters der Jugendmusik Kreuzlingen sowie der Stadtharmonie Kreuzlingen. Zudem ist er Gründungsmitglied und musikalischer Leiter des Projektorchesters «Philharmonic Winds – Das Blasorchester der Ostschweiz». Tivoli Festival Overture Die Tivoli Festival Overture ist nahe mit der Hans Christian Andersen Suite von Søren Hyldgaard verwandt, welche unter anderem im Januar 2011 durch das Projektorchester «Philharmonic Winds – Das Blasorchester der Ostschweiz» am Neujahrskonzert dargeboten wurde. Der berühmte Tivoli Garten im Zentrum von Kopenhagen hat nicht nur Hans Christian Andersen inspiriert, sondern auch den Komponisten Hyldgaard. Der unsterbliche Dichter gehörte zu den Personen, welche der Eröffnung des Tivoli Parks beiwohnten. Man nannte Hans Christian Lumbye, den ersten Dirigenten und Musikdirektor des Tivoli Parks, den «Strauss des Nordens». Die Tivoli Festouvertüre von Søren Hyldgaard ist auch eine Ehrerweisung an Lumbye und seine schneidigen und melodiösen Kompositionen die er für das Tivoli geschrieben hat. Deswegen hat Søren Hyldgaard, besonders für die musikbegeiterten Tivolibesucher, einige Ausschnitte aus Lumbyes bekanntesten Werken «Champagne Galopp» und «Traumbilder» auf geschickte Weise in seinen eigenen Schöpfungen verarbeitet. Die ersten langsamen Takte stellen das Glockenspiel des Rathauses von Kopenhagen dar, das die Tivolibesucher jede Stunde hören können. Komponist: Søren Hyldgaard – * 9. August 1962 Søren Hyldgaard hat sich seine kompositorischen Fähigkeiten autodidaktisch erarbeitet. Das erklärt höchstwahrscheinlich seine offene und vielseitige Haltung gegenüber den zahlreichen Stilen und Gattungen der gegenwärtigen Musik. Er ist Träger verschiedener Musikpreise, schrieb bereits über zwanzig Filmmusikkompositionen und ein halbes Dutzend Werke für Blasorchester. Aladdin Suite Die Musik zu Aladdin entstand auf Bitten von Johannes Nielsen, des Direktors des Königlichen Theaters in Kopenhagen, der gemeinsam mit Johannes Poulsen das Werk von den «Märchen aus 1001 Nacht» in einer neuen Inszenierung auf die Bühne brachte. Aus dieser Bühnenmusik schuf Carl Nielsen eine Orchestersuite. Die Bearbeitung für Blasorchester wurde durch Johann De Meij erstellt und beschränkt sich auf drei der ursprünglich sieben Sätze. I. Oriental Festival March. Die Aladdin Suite beginnt mit dem «Orientalischen Festmarsch», dessen Mollfarben über das rein zeremoniell-märchenhafte hinaus in Bereiche einer härteren Realität vorstossen. II. Aladdin’s Dream. Es folgt «Aladdins Traum» und «Tanz des Morgennebels», eine versunkene Passage aus dem Holzregister, der sich ein lebhafter Tanz für Flöten und Klarinetten anschliesst. III. African Negro Dance. Den zunehmend ausgelassenen und sehr energiegeladenen Abschluss bildet der «Afrikanische Tanz». Komponist: Carl August Nielsen – * 9. Juni 1865; † 3. Oktober 1931 Carl Nielsen erhielt achtjährig von seinem Vater und einem Lehrer des Ortes Geigenunterricht, stieg jedoch bald auf Blasinstrumente um und bekam mit 14 Jahren eine Stelle als Militärmusiker. 1883 wurde ihm ein Studium in Kopenhagen ermöglicht. 1888 hatte er seinen ersten Erfolg als Komponist mit der «Kleinen Suite für Streicher op.1». 1889 wurde er Violinist am Königlichen Theater in Kopenhagen und konnte durch ein Stipendium 1890 seine Studien in Deutschland fortsetzen und heiratete anschliessend. 1902 debütierte Nielsen bei der Uraufführung seiner Oper «Saul und David» als Dirigent. Während der Jahre des Ersten Weltkriegs, in denen er die vierte Sinfonie «Das Unauslöschliche» schrieb, erlebte Nielsen berufliche und persönliche Krisen. Er überwand sie erst mit der fünften Sinfonie sowie der Kantate «Frühling auf Fünen», einem in Dänemark sehr beliebten Werk. In seinen späten Werken, wurde Nielsens Tonsprache immer moderner. Am 3. Oktober 1931 starb der bedeutende dänische Komponist. Concertino für Posaune und Blasorchester Der schwedische Meister des Neoklassizismus, Lars Erik Larsson, schrieb 12 Concertini für verschiedene Instrumente mit Streichorchesterbegleitung. Das bekannteste und meistgespielte aus diesem Duzend ist das Concertino für Posaune. Dieses wirkt in seiner Art sehr satirisch. Besteht doch ein enormer Unterschied im Stil der drei Sätze. Während die beiden Ecksätze pompös und klangvoll daherkommen, steht dazwischen ein langsamer beinahe bluesiger Mittelteil. I. Preludium. Der erste Satz besteht aus grossen kadenzartigen Phrasen für den Solisten, welche von Zwischenspielen des Orchesters durchbrochen werden. II. Aria. In der bluesigen Aria zeigt Larsson seine Genialität im schreiben grosser sanglicher Linien. III. Finale. Der dritte Satz ist ein virtuoses Schaustück für den Solisten, voll Spielwitz und Tempo. Komponist: Lars-Erik Larsson – * 15. Mai 1908; † 27. Dezember 1986 Lars-Erik Larsson studierte Musik an der Königlichen Musikhochschule Stockholm von 1925 bis 1929. Er führte seine Studien bei Alban Berg in Wien fort. Von 1937 bis 1954 arbeitete er regelmäßig als Dirigent, Komponist und Produzent beim schwedischen Rundfunk. Er war Kompositionsprofessor von 1947 bis 1959 an der Stockholmer Musikhochschule und wirkte als künstlerischer Leiter an der Universität Uppsala. Solist: David Rufer – * 19. Januar 1987 David Rufer wurde in Burgdorf BE geboren und wohnt in Ellighausen TG. Er begann seinen musikalischen Werdegang bei der Musikgesellschaft Hugelshofen und war bis 2009 Solo-Posaunist der Jugendmusik Kreuzlingen. David Rufer nahm an zahlreichen Musikwochen teil, absolvierte seine Rekrutenschule als Militärtrompeter und leistet seither Dienst bei diversen Militärspielen. Er ist Gründungsmitglied und Leiter des erfolgreichen Brass Quintetts «Quintessence» und wirkt als beliebter Zuzüger in zahlreichen Orchestern im Grossraum Ostschweiz. Nach erfolgreicher Matur an der Kantonsschule Kreuzlingen im Jahr 2006 absolvierte David Rufer an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen das Studium zur Oberstufenlehrkraft Phil I. Seit September 2011 studiert David Rufer in der Klasse von Markus Wüest Posaune an der Musikhochschule Luzern. Saga Maligna Das Openair Musical «Zaad van Satan», Musik komponiert von Bert Appermont, zog im Jahr 2000 ein Publikum von fast 10 000 Menschen in seinen Bann. Aus dieser Musik hat der Komponist eine erste Suite «Saga Candida» zusammengestellt, welche ein großer Erfolg war. Grund genug für den Komponisten eine Fortsetzung zu schreiben, die «Saga Maligna». Diese farbenprächtige und abwechslungsreiche Komposition belebt die Phantasie und wurde so geschrieben, dass jede musikalische Gruppe die unzähligen wunderschönen Melodien vortragen kann. Komponist: Bert Appermont – * 27. Dezember 1973 Appermont studierte Musik am Lemmeninstituut in Leuven B, wo er auch sein «Master of Music» erhielt. Weiterführende Studien Arrangieren und Komposition führten ihn unter anderem mit Jan Hadermann und Jan van der Roost zusammen. Zurzeit ist er Lehrer an der Musikakademie in Beverst und an der Musikschule in Hasselt. Sein musikalisches Schaffen umfasst neben den Werken für Blasorchester auch Chormusik, Symphonieorchester und Kammermusik in verschiedenen Besetzungen. Appermont zählt zu den begabtesten Komponisten der jungen Generation in den Benelux-Staaten. «Eine Reise durch den Norden» Musikalische Leitung: Stefan Roth Tivoli Festival Overture ··· Søren Hyldgaard Natuwell Massagepraxis, Manuela Diggelmann, Amriswil Aladdin Suite ··· Carl August Nielsen Reinhard Leutenegger, Kreuzlingen Concertino für Posaune und Blasorchester ··· Lars-Erik Larsson IBG Engineering, Weinfelden Saga Maligna ··· Bert Appermont Heidi Wyrsch, Fläsch www.stahakreuzlingen.ch powered by dfp.ch Konzertprogramm