€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 3/15 2. FEBRUAR 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Sevenone-Media-Chef Thomas Port: „Publisher sind gut beraten, Allianzen zu schmieden“ S. 24 Foto: SevenOne Media Neuland für Online-Handel Sie sind ganz neu und vielen noch nicht bekannt: generische TopLevel-Domains wie .kaufen, .deals oder .reisen. Branchenexperten sind sich noch uneins über den Nutzen der neuen Internet-AdresS. 28 sen für den E-Commerce Online-Fitnessangebote Wie Personal Trainer im Netz Millionen verdienen S. 14 Illustration: iStockphoto / Grmarc New TLDs Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 39 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Amerika macht mobil Augmented Reality DHL testet Datenbrille Bis 2018 soll Mobile Marketing in den USA das klassische Online-Marketing überholt haben Während Google den Verkauf seiner Google Glass einstellt, hat die PostTochter DHL in einem Logistikzentrum in den Niederlanden das sogenannte Vision Picking per Datenbrille getestet. Im Rahmen des Pilotprojekts zur Augmented-Reality-unterstützten Kommissionierung wurden Lagerfachkräfte für drei Wochen mit Datenbrillen und einer AR-Anwendung ausgestattet. Zum Einsatz kam neben der bekannten Google-Brille auch die Vuzix M100 (Foto), die Amazon in den USA für unter 1.000 Dollar anbietet. Fazit der Tester: „Toll, die Hände frei zu haben!“ [sk] Soll das Picken schneller machen: Datenbrille im Paketlager Videoclips auf dem Handy Italien 68 % Spanien ie Zahlen machen schwindlig: Gut 74 Milliarden US-Dollar Umsatz hat Apple im 4. Quartal 2014 erzielt, mehr als je ein Unternehmen zuvor – und höchstwahrscheinlich auch mehr als Google im gesamten Jahr 2014. Noch nicht enthalten im Rekordabschluss sind die Zahlen für Apples Smartwatch, ihre Markteinführung wurde von März auf April 2015 verschoben. Die Apple Watch mag später kommen als geplant – die US-Werbebranche ist jedoch bereits darauf vorbereitet: Im Januar präsentierte ein Vermarkter die erste Real-Time-Advertising-Plattform, die personalisierte Werbung auf das gute Stück schicken soll. Doch auch ohne schlaue Uhren hebt Mobile Marketing in den USA ab. Von den Warnungen vor dem schwierigen und unkalkulierbaren Werbekanal, die noch 2013 die Branche verunsicherten, ist nicht mehr viel zu hören. Das Werbegeld fließt in Strömen. Lag der Mobile-Anteil am OnlineMarketing in den USA 2013 noch bei unter zehn Prozent, soll er bis 2018 mehr als die Hälfte ausmachen. Befeuert werden diese Wachstumsfantasien von TechnologieDienstleistern, die über das Smartphone das Verhalten des Nutzers auf der Straße und in der Shopping Mall analysieren und steuern. Ein Milliardenmarkt in Goldgräberstimmung – lesen Sie mehr dazu ab Seite 8. ◼ E-Commerce Online-Marketing Technik D Mobile Marketing in den USA: Das Smartphone der unbegrenzten Möglichkeiten Wahl-Freiheit Big Business mit Youtube Richtige Zahlart, mehr Umsatz Monogramme und Maßarbeit: Mit Personalisierung steigern Hersteller und Händler ihren Umsatz und binden Kunden – doch vielen Marktteilnehmern ist der Aufwand für Individualisierung zu hoch S. 12 Wer mit Bewegtbild im Internet werben will, kommt an der Google-Tochter nicht vorbei. Mit fast 40 Millionen Usern in Deutschland ist Youtube eine der attrakS. 20 tivsten Werbeplattformen im Netz Nach wie vor gilt: Können die Kunden nicht so bezahlen, wie sie wollen, kostet das Umsatz. Eine Studie des ECC Köln zeigt, welchen Einfluss der Payment-Mix S. 31 auf den Umsatz hat. 55 % Interesse an Schutz der persönlichen Daten UK 47 % Deutschland 39 % Italiener laden am häufigsten Videos auf ihr Smartphone INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Ofcom; n = Smartphone-Nutzer über 18 63 % 67 % 75 % „Generation Y“ (20 – 30 Jahre) „Generation X“ (30 – 40 Jahre) „Babyboomer“ (40 – 50 Jahre) Jedem dritten User unter 40 ist es weniger wichtig, welche Daten er von sich im Netz preisgibt INTERNET WORLD Business 3/15; Quelle: Deloitte Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 45 % Frankreich Die neuen Themen-Guides der Internet World Business Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! ! NEU Business Guide: Email-Marketing 2015 Beilage INTERNET WORLD Business 13/15 vom 22.06.2015 ! NEU Anzeigenschluss: 15.05.2015 Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail [email protected] Business Guide: SEO / SEM 2016 Beilage INTERNET WORLD Business 26/15 vom 21.12.2015 Anzeigenschluss: 13.11.2015 INHALT 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Internet World 2015 SCHWERPUNKT TECHNIK Mobile States of America 8 Der mobile Werbemarkt in den USA E-COMMERCE Wahl-Freiheiten 12 Personalisierung im Online-Handel Fett Kohle 14 Fitness-Boom im Internet Wann Google löschen muss 17 Das Recht auf Vergessenwerden Vorstoß in Neuland für den Online-Handel Die Relevanz von Top-Level-Domains 28 Mail-Marketing: die Fallgruben Automatisierter E-Mail-Versand 30 Richtige Zahlart, mehr Umsatz Bezahlen im Online-Shop 31 Otto-Apps finden Nutzer gut Shopping Apps von großen Händlern 32 RUBRIKEN Die Ausstellungsflächen werden rar 4 Update Dienstleisterverzeichnis Serie: Ebay für Fortgeschrittene, Teil 2 18 Tipps zum Verkaufen auf Ebay ONLINE-MARKETING Big Business mit Youtube Das Video-Portal fürs Marketing nutzen 20 Personalien 37 Impressum 37 Termine 38 Stellenmarkt 39 Szene: BVDW, Bits & Pretzels 40 Meinung: Geld für Web-Kreation 42 Die SEO-Trends im Jahr 2015 Was bei Google in diesem Jahr wichtig wird 22 „Alle in einem Boot“ 24 Sevenone Media gegen US-Rivalen Change the Game Wie Nike digitale Kommunikation verändert 26 Schwerpunkte der Messe sind E-Commerce, Multichannel, Online Marketing, Logistik, Software, E-Payment, Usability und Social Media. Die Messe wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm: Fachvorträge auf fünf Bühnen, Diskussions-Foren, Speed-Networking, Guided Tours, Preisverleihungen und vieles mehr. 20 Foto: Youtube / Niall O‘Brien KNOW-HOW Der Countdown läuft: In sieben Wochen, vom 24. bis 25. März 2015, findet die Internet World auf dem Münchner Messegelände statt. Auf der führenden E-CommerceMesse Europas präsentieren sich 350 Aussteller in zwei Messehallen auf 13.5000 qm.Es steht nur noch eine begrenzte Anzahl von Standflächen zur Verfügung. Die Flächen in Halle B0 sind bereits fast alle vergeben. Schon jetzt haben über 270 Aussteller gebucht respektive ihre Standfläche für 2015 reserviert. 33 Parallel zur Messe findet ein hochkarätig besetzter Kongress zu den Top-Trends im E-Commerce statt. Alle Infos für Aussteller und Messebesucher sowie für Kongressteilnehmer finden Sie im Netz: www.internetworld-messe.de 12 Foto: Adidas Foto: Shutterstock / Mike Elliott; Flaticon 30 Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Anindya Ghose ist Professor für IT und Marketing an der Leonard N. Stern School of Business. Er glaubt, dass Smartwatches und Wearables für große Innovationsschübe auf dem Gebiet des Mobile 10 Marketings sorgen werden. Marko Hoffmann, Junior E-Commerce-Manager beim Rest- und Sonderpostenverwerter Wisopo, ist vom Potenzial der neuen Top-Level-Domains überzeugt. Er meint: Sie sorgen für Klarheit im 29 Online-Handel. Marco Kahler, Vertriebsleiter bei Meyle+Müller, gibt Tipps, was man während der Einführung eines Product-InformationManagement-Systems (PIM) beachten sollte. Wichtig ist unter anderem 32 die Datenqualität. Thomas Port ist Digital-Geschäftsführer beim Vermarkter Sevenone Media. Wer sich gegen Google und Co. behaupten will, so seine These, braucht hochwertigen Content und Allianzen mit deutschen Mitbewerbern. 24 Detlef D. Soost steht als ehemaliger „Popstars“Coach und prominenter TV-Kopf hinter dem Online-Abnehmprogramm Body Change. Er garantiert weniger Kilos in zehn Wochen. Sein Geheim19 nis: Authentizität. Viktor Zawadzki ist CEO von Spree7. Er spricht sich dafür aus, Mediaplanung und Kreation eng miteinander zu vernetzen. Denn der Erfolg von Online-Werbung hängt für ihn maßgeblich von der 42 Arbeit der Kreativabteilung ab. UPDATE INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 Erich Harsch, Chef von DMDrogerie Markt, will im Frühsommer einen deutschen Webshop starten. Lange stand DM dem E-Commerce skeptisch gegenüber. Warum dieser Sinneswandel? Das Einkaufen im Internet gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch für unsere Kunden bei DM-Drogerie Markt. Mit dem Shop wollen wir vor allem Menschen ansprechen, die keinen DM-Markt in der Nähe haben oder während der Öffnungszeiten keine Zeit finden, zu uns zu kommen. Wie soll der Shop angesichts kleiner Margen im DrogerieBereich rentabel werden? Dazu äußern wir uns noch nicht. Wir werden aber auf jeden Fall Versandkosten erheben. Die Kunden, die in unseren Märkten einkaufen, sollen nicht über erhöhte Preise die Versandkosten des OnlineShops mittragen müssen. Trotz 12 Prozent mehr Gewinn: 2.400 Jobs weg. Zerschlagung? Auf den ersten Blick nehmen sich die neuesten Ebay-Zahlen gar nicht so schlecht aus: Der Konzern Foto: Ebay Q&A Die „Mousebox“ sieht ein bisschen aus wie eine in die Jahre gekommene Gamer-Maus. Tatsächlich steckt unter dem Gehäuse ein vollwertiger Mini-PC: Bildschirm mittels Micro-HDM angeschlossen – und fertig ist die Workstation. (il) scheint die vollständige Zerschlagung des E-CommerceDinos anzustehen: Dass Paypal Mitte 2015 ausgegliedert wird, ist bekannt. Dazu kündigte Ebay an, auch für Ebay Enterprise nach neuen Perspektiven zu suchen, soll heißen: Börsengang oder Verkauf. Wie lange der kränkelnde Ebay-Marktplatz , dessen Umsätze 2014 nahezu stagnierten, ohne die Stützen Paypal und Ebay Enterprise im Markt bestehen kann, ist fraglich. Schon seit Ende letzten Jahres wird in der Branche darüber spekuliert, wer als Käufer für Ebay Marketplace infrage käme. Der Name „Alibaba“ fällt recht häufig. (il) John Donahoe steht vor einem Scherbenhaufen ONLINE-HANDEL IN DIE SCHWEIZ erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Gesamtumsatz von 17,9 Milliarden US-Dollar, zwölf Prozent mehr als 2013. Im vierten Quartal setzte Ebay 4,9 Milliarden Dollar um, eine Steigerung von neun Prozent. Der Quartalsgewinn erhöhte sich um zehn Prozent auf 936 Millionen Dollar. Die Aktie stieg nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen nachbörslich um 1,4 Prozent. Aber hinter der Fassade bröckelt es gewaltig: Wie schon im Dezember kolportiert, sollen in diesem Jahr weltweit 2.400 Stellen abgebaut werden – damit verlieren sieben Prozent aller EbayMitarbeiter ihren Job. Außerdem iPhone User Kaufrausch im Kaufra a Mousebox Craftbeerstore: Die Craftbeer-Bewegung, bei der aus kreativen Rezepten neue Biersorten entstehen, hat eine digitale Heimat gefunden: Mit Craftbeerstore.de schuf Commerce Plus einen bildstarken Online-Shop. Hilfiger macht B2B-Einkäufern digital den Mund wässrig EBAY QUARTALSZAHLEN 70,1 % Mobile Einkäufer unter AndroidBesitzern Mobile Mo M Ein E Einkäufer un u unter iPhoneBe B Besitzern 49,5 % Quelle: W3B-Reportt „Mobile M bil Commerce“ C “ 27.000 befragte Smartphone- und Tablet-Besitzer, Herbst/Winter 2014 3/15 Kurssturz sorgt für Gewinnsprung Seit dem überraschenden Ende der Euro-Stützungskäufe durch die Schweizer Nationalbank – und dem dramatischen Kursver- Schweizer Kunden sind plötzlich heiß begehrt Hololens One more little thing: Mit dieser an Steve Jobs erinnernden Einleitung kündigte Microsoft-CEO Satya Nadella auf der Windows10-Präsentation das wohl revolutionärste Stück Technologie an, das Microsoft seit Jahren h hervorgebracht hat. Die Holollens ist eine Datenbrille, die das u umsetzen könnte, was Google G Glass versprach: sinnvoll vern netzte Augmented-RealityW Welten im Alltag. Die Technik b begeisterte die ersten Tester rrestlos – das Design hingegen w weniger. (il) lust des Euro gegenüber dem Franken gilt die Schweiz bei vielen E-Commerce-Experten als Goldgrube für deutsche OnlineShops. „Wer in der Schweiz schon verkauft, verdient auf einmal, ohne irgendetwas zu tun, 20 Prozent mehr“, fasst der Schweizer E-Commerce-Experte Thomas Lang von Carpathia Consulting die Lage zusammen. Auf die Frage, wie deutsche Online-Händler am besten von der Situation profitieren könnten, hat er eine Antwort parat: „Ich würde jedem deutschen Online-Händler raten, die Preise in seinem Schweizer Shop jetzt um 20 Prozent zu senken. Dann verdienen sie immer noch so viel wie vorher, werden aber ungleich attraktiver für Schweizer Kunden.“ Auch gezielte Werbekampagnen in der Schweiz, die die Preisvorteile kommunizieren, kämen jetzt zum rechten Zeitpunkt, so Lang. So reagierten aber bisher nur wenige deutsche Händler. Der Biotextilienfabrikant Hess Natur hat angekündigt, die Preise in der Schweiz um 18 Prozent zu senken, Esprit gibt den Währungsvorteil vollumfänglich an die Kunden weiter und senkt die Preise im Online-Shop und in den Filialen um 20 Prozent. Der Großteil der in der Schweiz aktiven deutschen Webhändler reagiert aber wie Zalando, die Nummer vier im Schweizer OnlineHandel: „Wir warten noch ab“, heißt es dort bisher. (il) Foto: Hermes Digital B2B Showroom: Das Modelabel Tommy Hilfiger hat einen digitalen Showroom in Amsterdam eröffnet. Zielgruppe sind allerdings nicht die Konsumenten, sondern B2B-Einkäufer, die sich auf dem Touchscreen im Konferenztisch durch die Markenwelt tippen sollen. Foto: Petar Marjanovic, Wikipedia 4 Hoher Leistungsdruck: Hermes erhöht die Preise HERMES Versandpreise erhöht Der Logistikdienstleister Hermes ändert ab Februar seine Konditionen. Vor allem die Online-Kosten steigen, die Leistungen im PaketShop werden billiger. Um neun Cent, also rund 2,4 Prozent, verteuert sich der Online-Preis für Päckchen bis 37 cm Kantenlänge. Die günstigste Versandart kostet 3,89 Euro. Pakete der Größe S (bis 50 cm) werden um 19 Cent (4,2 Prozent) teurer. Während die Paketpreise für die Größe L (bis 120 cm) ebenfalls um neun Cent angehoben werden, bietet Hermes das laut Firmenangaben beliebte M-Paket künftig zum Online-Preis von 5,89 Euro an – einen Cent weniger als bislang. Sinken werden die Preise zudem im Paket-Shop, auf 3,99 Euro, sowie für Reisegepäck jeweils um einen Cent. Grund für die Anpassungen ist laut Hermes der Kosten- und Leistungsdruck in der Branche. (host) 2. Februar 2015 5 3/15 Immowelt im Fernsehen: Der Immobilienscout24-Wettbewerber Immowelt versucht der übermächtigen Konkurrenz mit einer aufwendigen 360-Grad-Kampagne beizukommen. Der TV-Spot entstand unter der Regie von Patrick Hughes („The Expandables 3“), wird ins Netz verlängert und von Print-Anzeigen flankiert. DM.DE STARTET ONLINE-SHOP sind auch Multichannel-Services wie Click & Collect geplant. (dz) Jetzt doch E-Commerce XING Lange stand der Marktführer im Drogeriebereich DM dem E-Commerce skeptisch gegenüber. Der Versuch, DM-Eigenmarken auf Amazon anzubieten, wurde mangels Erfolg gestoppt. Darüber hinaus äußerte DM-Chef Erich Harsch regelmäßig, wie „extrem schwierig“ es sei, mit Drogerieartikeln online profitabel zu arbeiten. Jetzt allerdings erfolgt die Kehrtwende (siehe auch Q&A). Im Frühsommer 2015 will DM einen deutschen Online-Shop eröffnen. Nahezu das gesamte Sortiment der stationären Märkte soll online bestellbar sein. Gezielt ausgewählte Filter sollen die Kunden schnell zu den passenden Produkten führen. Geliefert wird per DHL oder Hermes. Auch das Fulfillment ist an einen Dienstleister ausgelagert. Schon zum Launch Jobbörse.com gekauft Foto: Xing Erst mal 6,3 Millionen Euro, eventuell noch 2,4 Millionen Foto: dm Xing Jobs: Zugriff auf die Daten von Jobbörse.com DM-Eigenmarken gibt es ab Frühsommer auch online Euro mehr: Für diese Summe erwirbt das Business Network Xing die Intelligence Competence Center AG, die unter anderem die Website Jobbörse.com betreibt. Im Preis enthalten ist die Suchtechnologie der nach eigener Aussage größten Online-Jobsuchmaschine im deutschsprachigen Raum, die rund 15 Millionen Domains inklusive mehr als 1,5 Millionen Unternehmens-Websites durchsucht und mehr als 2,5 Millionen Stellenanzeigen anbietet. Ein Pfund, das Xing Jobs gut aufpolstern dürfte. (tdz) Die 10 erfolgreichsten Werbespots auf Youtube 2014 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Edeka Nike Football Supergeil (feat. Friedrich Liechtenstein) Winner Stays (feat. Ronaldo, Neymar Jr., Rooney, The Last Game Ibrahimovic, Iniesta und weitere) Wren Edeka Beats by Dre Check24 Media Markt Gillette First Kiss Kassensymphonie The Game before the Game Everybody dance now! Mit Dante im Samba-Markt Lionel Messi & Roger Federer Trading Places Gillette #InnerSteel Dirty Driving 10 Mercedes-Benz Supergeil bescherte Edeka über 13 Mio. Klicks INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Google; Basis: deutsche Nutzer UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 World Wide Web Start-up Roqad bietet die Technik zur Steuerung von Online-Werbung in allen Webkanälen. SAN FRANCISCO/ USA, HONGKONG / CHINA Uber macht in Spedition http://blog.uber.com/UberCARGO WARSCHAU/ POLEN Kreditech kauft Kontomierz http://kontomierz.pl In Europa gibt sich Travis Kalanick, Gründer des umstrittenen Mitfahrdienstes Uber, reumütig. Er will künftig die Regeln der Fahrgastbeförderung stärker beachten. Derweil bereitet er in Hongkong den nächsten Schritt vor: Uber-Nutzer können dort neuerdings auch für Güter einen Fahrer per App bestellen. Noch ist das ein Test, bald aber ein sicher oft begehrtes Angebot. (vs) Heiße Ware Daten: Kreditech, Spezialist für Big-Data-Anwendungen im Finanz- und Kreditbereich, übernimmt das Warschauer Start-up Kontomierz. Das 16-köpfige Team um Gründer Marcin Truszel entwickelte eine Programmierschnittstelle, mit deren Hilfe Banken Kundendaten beim mobilen Bezahlen überprüfen. Für die Kaufsumme in Millionenhöhe gewinnt Kreditech vor allem Zugang zu Konto- und Kundendaten. (vs) Tablet, Smartphone, Notebook oder Computer: Online-Werbung erreicht Otto Normalverbraucher auf unterschiedlichsten Wegen. Wearables und vernetzte (Haushalts)Geräte werden die Zahl noch erhöhen. „Bisher fehlte datenschutzkonforme Technik, um diese Kanäle für Werbung zu unterscheiden und zu synchronisieren“, sagt Carsten Frien. Diese Lücke will Roqad schlie- VILLINGEN-SCHWENNINGEN / DEUTSCHLAND Laufend Strom http://bit.ly/15yFhux Roqad: Werbekampagne über alle Webkanäle streuen und steuern ßen. Das Start-up ist das neueste Projekt des Mitgründers von Madvertise, einem Netzwerk für mobile Werbung. Roqad bietet ein Tracking-Pixel, das wie ein Cookie Besucher von Sites und deren Surfverhalten analysiert. Im Gegensatz zum Cookie weist Roqad aber die Geräte aus, mit denen die Nutzer die Werbung empfangen. „Kampagnen lassen sich geräteübergreifend steuern“, erklärt Frien. Ein wiederholtes Ausspielen kann vermieden werden. Nutzer werden nur auf dem Tablet mit einem Werbemittel konfrontiert und nicht später auch noch auf dem PC. Roqad bereichert die Marktforschung um Daten aus Webkanälen. Nicht zuletzt kann Werbeplatz elektronisch effizienter gebucht werden. Für diese Wirkung aber muss das Partner- und Kundennetz von Roqad erst noch wachsen. (vs) Forscher der Hahn-SchickardGesellschaft machen den Menschen zum Stromerzeuger: beim Laufen. In die Sohle integrierte Geräte sammeln die Energie, die beim Auftreten und Schwingen des Fußes entsteht, und leiten sie weiter an elektronische Geräte. Die Forscher wollen in den sogenannten Wearables – Smartwatches, Fitnessuhren oder Activity Trackern – die Batterien überflüssig machen. (vs) WERBEAUSGABEN Amazon investiert am meisten in SEA Suchmaschinenwerbung (Paid Search, SEA) ist weiterhin der wichtigste Marketing-Kanal für Online-Händler. So lautet das Ergebnis einer Studie zu den Werbeausgaben der 500 US-Webshops, die am meisten für Werbung ausgeben. 60 Prozent ihrer Marketing-Ausgaben entfallen LAGOS / NIGERIA Marktplatz für Marken http://www.mallforafrica.com/ Mall for Africa (MFA), der Online-Marktplatz aus Nigeria, stellt jetzt auch in Kenia und Ghana zu. Seit 2011 liefert das Start-up Waren von (Handels-)Marken aus Europa und USA. Kunden ordern im Schnitt für 260 US-Dollar per App bei den 120 integrierten Marken. Den Checkout und die Bezahlung organisiert MFA gegen Provision. Das Unternehmen setzte 2014 rund 20 Mio. Dollar um. (vs) auf SEA. Insgesamt wuchsen die monatlichen Spendings für Paid Search gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent. An der Spitze, wie schon in den Vorjahren steht unangefochten Amazon: Der Online-Händler bietet auf fast drei Millionen Keywords und gab 2014 dafür über 12 Millionen US-Dollar aus, 56 Prozent mehr als im Vorjahr. Auf Platz 2 steht Google Play, das sein Budget für SEA gegenüber 2013 um 55 Prozent nach oben schraubte. (il) Quelle: Internet Retailer 2015 Search Marketing 500 Amazon lässt viel Geld für Suchmaschinenwerbung bei Google NEU DELHI / INDIEN Zomato expandiert gen Westen http://zomato.com/en Für geschätzte 60 Mio. US-Dollar hat sich Zomato die US-Konkurrenz Urbanspoon von der Medienholding IAC geschnappt. Das indische Portal für Restaurantbewertungen will sich damit im Westen ausbreiten: Als Foodiebay 2010 gegründet bewertet Zomato mehr als 300.000 Lokale in 19 Ländern. (vs) DATENBASIERTES MARKETING Tradedoubler kauft Adnologies Der Performance-Netzwerk-Betreiber Tradedoubler will sich mit Kompetenz im Bereich Data Driven Advertising verstärken, deshalb übernimmt das schwedische Unternehmen den deutschen Technologieanbieter Adnologies. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Adnologies wurde 2006 gegründet und bietet Kunden einen AdServer, eine Demand-SidePlattform (DSP), eine DataManagement-Plattform (DMP), eine Data Exchange sowie Werkzeuge zur Erstellung von Display- und Video-Werbung. Nach eigenen Angaben nutzen inzwischen mehr als 1.400 Marken die Plattform für datenbasiertes Marketing. „Das Produktportfo- lio von Adnologies ergänzt unser eigenes Angebot perfekt und hilft uns, unseren Kunden durch Traffic, Technologie und Expertise smartere Ergebnisse zu liefern“, so Tradedoubler-CEO Matthias Stadelmeyer. Der Kauf, so heißt es weiter, sei Teil der Neuausrichtung des Performance-MarketingSpezialisten. Bereits im November letzten Jahres baute Tradedoubler den Bereich des datengesteuerten Marketings mit dem Launch der hauseigenen Business-Intelligence-Lösung Adapt weiter aus. (skr) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. DOMAIN | HOMEPAGE | HOSTING | SERVER | WEBSHOP Hosting vom Service-Sieger! Professionell. Leistungsstark. Bester Service. AKTION BIS 01.03.2015! 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So klangen in den USA noch vor 18 Monaten die Warnungen der Branchenkenner vor mobiler Werbung. Ein zersplitterter Markt, nicht geeignete Anzeigenformate und die angeblich mangelnde Akzeptanz bei den Nutzern schreckte alle ab, von den Marketing-Abteilungen der großen Markenartikler bis zum Online-Vermarkter. 2015 ist der Markt immer noch unübersichtlich, doch inzwischen herrscht jenseits des Großen Teichs echte Goldgräberstimmung. Die Transformation des stationären Webs in das mobile Internet ist in vollem Gange und macht die Mobilgeräte zu ergiebigen Datenproduzenten. Zudem sind wichtige Probleme wie das Tracking von Nutzern über verschiedene Geräte hinweg halbwegs gelöst. „Die Bedeutung mobiler Werbung wächst wie einst die von Desktop-Bannern, nur mit einer vielfach höheren Geschwindigkeit“, sagt Branchenveteran Seth Socolow von der mobilen Werbeplattform Airpush und platzt dabei schier vor Optimismus. Gerade die USA erleben derzeit einen Mobile Boom. Kein Wunder: Im vergangenen Jahr verbrachte ein Amerikaner täglich im Schnitt fast drei Stunden vor Mobilgeräten, das ist inzwischen mehr Zeit, als die V einst für ihren Fernsehkonsum bekannte Nation heute vor dem TV-Gerät verbringt. 2015 soll der Umsatz mit mobiler Werbung nochmals um die Hälfte auf 28,2 Milliarden US-Dollar wachsen, das entspricht 44 Prozent des globalen Marktes. Und der Trend ist international: Die Marktforschungsfirma eMarketer rechnet damit, dass im Jahr 2018 weltweit mehr als 140 Milliarden US-Dollar in Mobilkampagnen fließen werden, das sind dann zwei Drittel aller digitalen Werbeausgaben. Für die mobile Menschheit von morgen sind das nicht unbedingt gute Nachrichten: Sie muss damit rechnen, auf ihren Smartphones und Tablets künftig in jeder Lebenslage mit Werbung bombardiert zu werden. Nur soll es diesmal, so das Versprechen, die richtige Botschaft am richtigen Ort zur richtigen Zeit sein. Facebook liefert Werbung je nach Aufenthaltsort aus Facebook, von Branchenkennern wegen seiner Marktmacht gern als „800-PfundGorilla im Raum“ bezeichnet, startete im vergangenen Jahr in den USA seine „Local Awareness Ads“. Ein Bekleidungsladen in San Francisco kann beispielsweise Facebook-Werbung für Kunden schalten, die nicht nur passende Interessen (Likes) und demografische Merkmale haben, sondern sich außerdem zu einer bestimmten Zeit im Umkreis des Geschäfts aufhalten. Die Werbeform soll 2015 auch in Deutschland anlaufen. Google bietet seinen Werbekunden ebenfalls die Möglichkeit, Kampagnen mit spezifischen Geodaten zu füttern. Nicht nur Facebook und Google setzen große Hoffnung in die Verschmelzung von Aufenthaltsort, persönlicher Vorliebe und Werbewelt. „Wir haben die Chance, die Menschen nicht nur einer Marke nahezubringen, sondern direkt einen Kaufmoment auszulösen“, sagt Victor Milligan vom mobilen Werbenetzwerk Nexage. Nexage ist eine der vielen Plattformen für programmgesteuerten Mediahandel im Mobilbereich, jüngst übernahm der Mobilwerbung-Riese Millenial Media die Firma. Zwar verfügt Nexage nicht über die Informationen, die große Player wie Google und Facebook sammeln können, über das Verhalten der mobilen Nutzer weiß das Unternehmen dennoch genug. In seine gebotsbasierte Anzeigenplattform fließen von App-Analysefirmen gesammelte Kontextdaten über Bewe- 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business Online-Werbung in den USA: Mobile zieht davon 9 Tägliche Nutzung in den USA: Smartphone vs. Tablet Smartphone $ 90 Angaben in Milliarden US-Dollar Tablet E-Mails $ 80 Mobil 91 % 69 % Nicht mobil Textnachrichten $ 70 90 % 23 % $ 60 Websuche $ 50 70 % 76 % Social Networks $ 40 64 % 75 % TV oder Filme ansehen $ 30 30 % $ 20 40 % News-Benachrichtigungen empfangen 70 % 65 % $ 10 Gaming $0 2013 2014 2015 2016 2017 Noch vor zwei Jahren betrug der Mobile-Anteil an der Internet-Werbung weniger als zehn Prozent. Bis 2018 sollen es mehr als 50 Prozent werden INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: BI Intelligance Estimates, Interactive Advertising Bureau gungsverhalten und Interessen eines Smartphone-Besitzers ein, der über seine Gerätenummer erkennbar ist. Informationen wie IP-Adressen, hochgeladene Apps, Browserversion und Gadget-Modell machen den Smartphone-Nutzer Max Mayer auch auf seinem Tablet erkennbar –wenn auch nicht immer zuverlässig. „Wir können jetzt in Echtzeit automatisiert über alle Bildschirme hinweg mit allen denkbaren Anzeigenformaten handeln und sogar noch die Datenbanken der werbenden Firmen anschließen, damit sie treue Kunden direkt identifizieren“, schwärmt Nexage-Mann Milligan. Derzeit buchen Werbekunden in den USA allerdings vor allem konventionelle Marken-, Download- oder Retargeting-Kampagnen. „Die Idee hinter mobiler Werbung ist vielen Kunden inzwischen klar“, sagt Seth Socolow von Airpush, „aber vielen fehlt noch der kreative Fokus und eine Umschichtung des Budgets.“ Die Branche erhofft sich deshalb nicht nur vom Nutzungsverhalten, sondern auch von nativen Anzeigen, flexibleren Bannergrößen, besseren Displays und positiven Erfahrungen mit Video-Werbung einen Schub. Was im Zeitalter der vernetzten Geräte bereits möglich ist, beschreibt Socolow mit einem Beispiel: Über den Abgleich der 52 % 2018 62 % Das Smartphone wird zur Internet-Maschine: 9 von 10 US-Nutzern lesen darauf täglich Mails und Textbotschaften, drei Viertel suchen im Netz INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Exact Target IP-Adressen von TV-Konsole und Handy erfährt ein Werbenetzwerk, dass Smartphone-Nutzer Max Mayer gerade vor dem Fernseher sitzt und nebenbei eine App benutzt. Als Fußballfan gehört er zur Wer- „Ich will nicht, dass mein persönlicher Assistent mir Anzeigen schickt“ bezielgruppe eines Sportsenders, der Budget gebucht hat: „Schalte auf den Sportkanal!“, sieht Mayer deshalb als Anzeige in seiner App aufscheinen. In der Adventszeit erlebten US-Amerikaner, wie der Einzelhandel die neue Mobiltechnologie nutzen möchte – nicht nur im Netz, sondern am Verkaufsort selbst. Die Kaufhauskette Macy’s hatte ihre US-Filialen mit Beacons bestückt, kleinen Minisendern mit dem neuen BluetoothStandard. Wer die Macy’s-App installiert hatte, erhielt Hinweise auf Rabattcoupons und lieferte nebenbei detaillierte Informationen, wo er sich in den Abteilungen des Kaufhauses bewegt hat. Weil das Signal Geräte in einer Entfernung von bis zu 120 Metern erreichen kann, können Geschäfte theoretisch auch jene Kunden anpingen, die sich gerade rund um eine Filiale aufhalten. Empfängt das Mobiltelefon ein Signal vom Beacon, gibt die Macy’s-App die empfangenen Daten an das Unternehmen weiter – und eine personalisierte Nachricht kann aufs Smartphone geschickt werden. Mobile-Nutzung und Besuch im Laden werden verknüpft Baris Gultekin Entwickler des digitalen Assistenten Google Now www.google.com/landing/now/ Nach Apple und Google hat auch Microsoft einen persönlichen digitalen Assistenten am Start: Cortana antwortet auf die Fragen des Nutzers Der Vorteil liegt auf der Hand: Ein Händler kann direkt messen, ob seine PushMitteilungen den Kunden zum Kauf ▶ Werbung im Auto: Das Onboard-Informationssystem Onstar von General Motors bringt jetzt auch standortbezogene Werbung ins Cockpit Beacons bei Macy’s: Kunden, die sich mit einem Smartphone in der Nähe einer Filiale aufhalten, werden personalisiert angesprochen SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 Tempomessung bei Usern Unbekannt 3/15 Beispiel Placed: Was die mobile Kundenansprache bewirkt Vorbeifahrt (mehr 5 m/s) 2,3 % 17,5 % Anindya Ghose ist Professor für IT und Marketing an der Leonard N. Stern School of Business der Universität New York Stationär (0 bis 0,2 m/s) www.stern.nyu.edu 64,5 % „Kontext ist alles“ Mobile Werbung galt lange als problematisch. Mit Recht? Anindya Ghose: Es heißt ja immer, Echtzeit-Anzeigen machen den Menschen Angst, weil sie sich dann beobachtet fühlen. Sie sind aus Deutschland, oder? Wir haben Tests bei Ihnen gemacht: Wenn wir Coupons mit 25 Prozent Rabatt auf Ihr Smartphone schicken, lösen Sie sie ein. Es gibt da keinen Unterschied zwischen Europäern, Asiaten und Amerikanern. Und worauf kommt es dann an? Ghose: Kontext ist alles, weil er einem Produkt perfekte Relevanz gibt oder es komplett unbrauchbar macht. Nehmen wir an, Sie erhalten Montag um 14 Uhr zwei Coupons: Einen von Starbucks, der verspricht einen Cappuccino zum halben Preis. Und einen von der Bar gegenüber, zwei Bier zum Preis von einem. Natürlich entscheiden Sie sich nachmittags für den Kaffee – ein paar Stunden später kann das ganz anders aussehen. Und wenn Sie 700 Kilometer entfernt im Urlaub sind, ist beides für Sie irrelevant. Welchen Trend sehen Sie, der heute noch unterschätzt wird? Ghose: Die größte Innovation wird von den Wearables kommen, weil sie Daten über Verhalten, physischen Zustand und Stimmung liefern. Stellen Sie sich vor, Sie gucken auf Ihrem Apple TV spätnachts Fernsehen, während die Apple Watch ihre Vitaldaten in ein Werbenetzwerk einspeist. Wenn Sie sehr müde sind, werden Sie dann wahrscheinlich keine Einblendungen für Alkohol sehen, sondern eher für Koffeingetränke oder Schlaf-Accessoires. Wie gesagt: Kontext ist alles. In Bewegung (0,2 bis 5 m/s) 15,7 % Wie schnell waren die Nutzer der Placed-App unterwegs? 0% 5% INTERNET WORLD Business 3/15 verführen. Eine solche Verknüpfung zwischen Werbeanzeige und Offline-Einkauf, Foot Traffic Attribution genannt, gilt als heiliger Gral der Werbebranche. Das Problem galt lange als quasi unlösbar, doch Firmen wie Placed sind dem Ziel ihrer Wünsche inzwischen erstaunlich nahegekommen. Die Firma in Seattle hat 30 Mitarbeiter und arbeitet daran, die Verbindung zwischen mobiler Werbung und dem Kauf im stationären Laden herzustellen. Mehr als 500.000 Menschen lassen sich von Placed freiwillig ausspionieren. Sie installieren eine App, die zahlreiche Handydaten ausliest – vom Aufenthaltsort bis zu Daten des Beschleunigungssensors im Gerät. Dafür erhalten die Testpersonen Gutscheine und können an Verlosungen teilnehmen. Jüngst rekrutierte Placed 5.000 junge Mütter, die im Gegenzug für die Registrierung eine sonst kostenpflichtige Babynamen-App unentgeltlich erhielten. Placed spielt selbst keine Anzeigen aus, kann aber die Daten für seine Auftraggeber auswerten: So lässt sich messen, ob Kunden nach einer Wal-Mart-Anzeige auf ihrem Smartphone wirklich auch in einen Wal-Mart gehen, um dort einzukaufen. „Die Ergebnisse sind erstaunlich“, sagt CEO David Shim, „neun von zehn Konversionen finden in der physischen Welt statt.“ Statt zu klicken und den Kaufvorgang online abzuschließen, gehen die Konsumenten also häufig lieber in ein Geschäft in der Nähe. 10 % 15 % 20 % 25 % Die Daten zeigen, in welchen Geschäften die Kunden, die von der PlacedApp angesprochen wurden, anschließend einkaufen gingen Quelle: Placed Ähnlichkeiten im Konsumverhalten, hohe Konversionsraten erreichen. Und nicht zuletzt gelte: je ansprechender die Werbung, desto höher die Interaktion. Auch Google und andere Werbegrößen experimentieren gerade mit dem Einkaufsnachweis, der durch mobile Bezahltechniken wie Apple Pay noch einfacher werden dürfte. „Kaufabschlüsse werden die gängigen Anzeigenparameter kurzfristig nicht ersetzen“, glaubt Airpush-Mann Seth Socolow, „aber wenn eine mobile Anzeige dazu führt, dass jemand ein Auto kauft, wird das hohe Provisionen bringen.“ Schöne neue Werbewelt? Das ist erst der Anfang: Längst wird im Silicon Valley darüber diskutiert, wie sich der SmartphoneBildschirm auf neue Art vermarkten lässt. Im Visier sind auch Messenger-Anwendungen, über deren Monetarisierung gerade viel spekuliert wird. Nutzer des US-Netzwerks Path können in dessen Messenger-App Concierges damit beauftragen, in lokalen Restaurants einen Tisch zu buchen oder telefonisch in Geschäften nachzufragen, ob ein Artikel vorrätig ist. Was liegt, wenn beide davon profitieren, bei solchen Entwicklungen näher, als Unternehmen und MessengerNutzer direkt miteinander kommunizieren zu lassen? Und warum sollten digitale SmartphoneAssistenten wie Google Now, Apple Siri oder Microsoft Cortana eines Tages ihr Wissen über Vorlieben und Gewohnheiten eines Nutzers nicht dafür verwenden, ihm neue interessante Produkte vorzustellen? „Ich will nicht, dass mein persönlicher Assistent mir Anzeigen schickt,“ winkt GoogleNow-Erfinder Baris Gultekin darauf angesprochen ab, um dann einzuschränken: „Neun von zehn Konversionen finden in der physischen Welt statt“ David Shim, CEO Placed, Seattle www.placed.com „aber wenn ein Nutzer zum Beispiel in einem Einkaufszentrum ist und in Konsumstimmung, könnte es hilfreich sein.“ Belästigung oder Bereicherung? Ob und wie mobile Werbung letztlich beim Verbraucher ankommt, wird davon abhängen, wie gut sie auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Das gilt in Amerika sicherlich ◼ genauso wie im Rest der Welt. Johannes Kuhn Geo-Targeting funktioniert mit Abstand am besten Placed kann nicht nur solche Informationen liefern, sondern auch genaue Daten über Zielgruppen und den Verlauf eines Einkaufs. Ein Einzelhändler kann herausfinden, in welche Läden Kunden nach ihrem Besuch noch gehen oder wer beim Konkurrenten shoppt. „Geo-Targeting funktioniert mit Abstand am besten“, erzählt Shim. „Wer ohnehin nur 500 Meter von einem Starbucks entfernt ist und auf seinem Smartphone eine Anzeige für diesen sieht, ist leicht abzuholen.“ Zudem lassen sich über Mikrozielgruppen, also unerschiedliche Nutzergruppen mit Die Apple Watch kommt im April, die US-Werbeindustrie ist bereits vorbereitet. Im Januar stellte Tap Sense die erste RTB-Plattform für die Smartwatch vor For Digital Professionals Ihr täglicher Newsletter Am Puls der Branche Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Foto: Adidas 12 Mi Adidas: Der Sporthersteller bietet die Personalisierung von Schuhen, Jacken und Brillen an. Vereine bedrucken Trainingskleidung mit ihrem Logo und dem ihrer Sponsoren Wahl-Freiheiten Mit Personalisierung steigern Hersteller und Händler ihren Umsatz und binden Kunden – doch vielen Marktteilnehmern ist der Aufwand für Individualisierung zu hoch in Glas mit Namensschild: Nutella versucht, mit Personalisierung den Absatz von Aktionsgläsern zu fördern. Die Kunden finden auf ihnen einen Code, mit dem sie online individuell gestaltete Etiketten bestellen können. Noch ist der Erfolg nicht messbar. Bei Coca-Cola erwuchs aus einer solchen Aktion ein Zusatzgeschäft: Seit 2013 können Fans Flaschen mit eigenem Etikett bestellen – für etwa das Vierfache des normalen Preises. „Kunden geben E Glossar mehr Geld für ein individuelles Produkt aus“, erklärt Michael Bruck, Geschäftsführer von Chocri. „In Personalisierung steckt Handarbeit und die würdigen Kunden.“ Der Schokoladenanbieter, bei dem die Kunden Tafeln nach Belieben zusammenstellen können, personalisiert auch die Cola-Flaschen in Deutschland – laut Bruck „mehrere Millionen“ im Jahr. Der Gründer startete deshalb nun sein nächstes Unternehmen: Vendi hilft Unternehmen bei der Individualisierung von Produkten. „Immer mehr Firmen setzen auf Personalisierung“, beobachtet Bruck. „Durch Chocri kennen wir uns in dem Bereich sehr gut aus.“ Vom Kinderwagen bis zum Sarg, vom Schuh bis zum Parfüm: Kaum ein Produkt, das sich nicht individuell gestalten oder nach Kundenwünschen zusammenstellen ließe. Personalisierung und Mass Customization gelten schon länger als Trends für Produktion und Handel und Mass Customization erfordert einen Eingriff in Produktionsprozesse. Kunden können hier Komponenten selbst zusammenstellen. Personalisierung Um Produkte zu personalisieren, reichen bereits Aufdrucke und andere Veredelungstechniken. Händler könnten Kunden zudem aus mehreren Waren Pakete zusammenstellen lassen. Nutella mit eigenem Namensschild: Das personalisierte Etikett zieht Verbraucher auf die Online-Seite und der Brotaufstrich wird zur Geschenkidee Die einzigartige Tür: Hausherren können bei Pieno.at aus diversen Materialien, Farben, Größen und neun Modellen eine Haustür nach ihrem Geschmack zusammenstellen 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business 13 Warum personalisieren? 77 % 47 % 44 % Für Geschenke Weil’s Spaß macht Weil ich nur so das Produkt bekommme, das ich brauche Individuelles ist beliebt als Geschenk oder weil es Spaß macht INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Mtp-Mehrwert.de werden jetzt durch die Vernetzung von Maschinen mit dem Internet und die zunehmende Verschmelzung von Handel und Herstellung gefördert. Die Zahl der Anbieter von Individualisiertem stieg seit 2008 von 80 auf über 500. Trotzdem: „Personalisierung und Mass Customization bleiben Nischenphänomene“, sagt Christoph Ihl, Professor der Technischen Universität Hamburg. „Hersteller und Händler schätzen den Aufwand als zu hoch ein.“ Hersteller, die wie Adidas Produkte in unterschiedlichem Maße individualisieren, halten sich mit Zahlen zu Aufwand und Rendite zurück. Doch die Erfolge von Start-ups wie Chocri, Mymuesli oder Spreadshirt – mit Mass Customization in wenigen Jahren zu Unternehmen mit Millionenumsatz gewachsen – machen Mut: ∙ Die Kunden, so die Erfahrungswerte der Unternehmen, akzeptieren höhere Preise. Im Schnitt geben sie für Individualisiertes 10 bis 30 Prozent mehr aus. ∙ Angebot und Kundenbindung wachsen: 77 Prozent der Kunden wollen ein besonderes Geschenk, 47 Prozent suchen Spaß, 44 Prozent stillen einen aktuellen Bedarf (siehe Grafik). ∙ Retouren nehmen ab: Personalisiertes ist vom Umtausch ausgeschlossen. ∙ Konfiguratoren und Personalisierung pushen den Online-Kanal und helfen, Multichannel zu verzahnen (Abholen, Vermaßen). ∙ Die durch die persönliche Konfiguration erhaltenen Daten zeigen Trends und Verbesserungspotenzial auf. Zu wenig Werbung für Personalisiertes Während Hersteller für die Individualisierung ihre Produktionsprozesse umstellen, personalisieren Händler, indem sie ihre Waren veredeln, etwa durch Aufdrucke und Stickereien oder spezielle Zusammenstellungen. Solche Arbeiten erledigen auch Fulfillment-Dienstleister. „Die Personalisierung muss Sinn und Mehrwert für den Kunden ergeben“, erklärt Peter Lorenzi, Schuhe können bei mehreren Anbietern von Kunden designt werden: Shoevita.de (s.o.) spricht Frauen an, Scarosso.com Herren, Selve.com konzentriert sich auf spezielle Anlässe Geschäftsführer bei Rhiem. Der Druckund E-Commerce-Dienstleister bedruckt für Schalke 04 T-Shirts und für Verbatim Festplatten. Und für den Spielzeuganbieter Build the Bear stellt er Bären zusammen. „Der Konfigurationsprozess darf nicht zu kompliziert, die Wartezeit nicht zu lang sein“, nennt Mymuesli-Mitgründer Max Wittrock als Erfolgskriterien. Wie Mymuesli liefert Angelcab Kinderwagen in wenigen Tagen, Shoevita und Scarosso benötigen allerdings mehrere Wochen für die Fertigung individuell angefertigter Schuhen. „Immer mehr Firmen setzen zwar auf Personalisierung, aber sie werben nicht offensiv dafür und bauen das nicht in ihre Strategie ein“, bemängelt Dominik Walcher, Professor an der Hochschule für Design und Produktmanagement in Salzburg. Ohne auffälliges Marketing wird Personalisiertes selten verlangt und ohne Kundschaft bleiben die Daten aus, mit denen die Angebote verbessert werden können. Zudem fehlt die Erfahrungen mit Babys erster Wagen kann bei Angelcab.de aus verschiedenen Karosserien, Rädern und Stoffen zusammengesetzt werden der individuellen Bedienung und auch die Maschinen rentieren nicht. Vor allem aber wird eine Chance verspielt, sich gegen die mächtige Konkurrenz zu positionieren. Wer unbekannt ist, profitiert von Personalisierung „Erfolgreich wird Personalisierung, wenn sie Sinn macht und Kunden Mehrwert bringt“ Professor Christoph Ihl Institut of Entrepreneurship Technische Universität Hamburg www.tuhh.de „Aus Kundensicht ist Mass Customization wertiger, wenn es von Unbekannten kommt“, erklärt Ihl. Bei Markenprodukten reiche als Kaufgrund das gute Qualitätsimage. Individualisierung sei hier nicht nötig. Von sich reden macht mit Personalisierung, wer neu am Markt ist: wie Mymuesli, das als Mass-Customization-Start-up antrat, Image aufbaute und nun Müsli-Mischun◼ gen auch im Supermarkt platziert. Susanne Vieser internetworld.de/vs CeBIT 2015 Die Welt wird digital. Sind Sie bereit? Erleben Sie, welche vielfältigen Chancen IT und Digitalisierung Ihnen bieten – auf der CeBIT 2015! 16. – 20. März 2015 icket Je t z t T : n sicher om cebit.c New Perspectives in IT Business E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business Fett Kohle Mit dem Verkauf von Träumen verdienen findige Personal Trainer im Internet inzwischen Millionen ch grüße dich, geht’s dir gut?“, säuselt Detlef D. Soost und schaut mir freundlich ins Gesicht. Ich nicke ein wenig verlegen, dann kochen wir zusammen ein Frühstücksrührei mit Champignons. Der ehemalige „Popstars“-Coach und ich führen so etwas wie eine Beziehung auf Zeit. Zehn Wochen lang werden wir uns jeden Tag sehen. Danach, so hat er mir versprochen, bin ich sexy und werde auch ohne ihn zurechtkommen. Natürlich macht Soost dieses Versprechen nicht nur mir. Jeden Tag kochen Tausende von Männern und Frauen zusammen mit dem Fitnessexperten, lernen Kohlehydrate zu verachten und Proteine zu verehren und quälen sich mit korrekten Kniebeugen und Liegestützen. Sie alle zählen zur Gefolgschaft der „Body Changer“. Und Soost als ihr Guru spricht lediglich über das Internet zu ihnen. Vor etwa fünf Jahren hatte Detlef D. Soost zusammen mit seinem langjährigen Kollegen und TV-Produzenten Fredrik Harkort die Idee für ein Online-AbnehmCoaching. Ausschlaggebend war Soosts eigene Geschichte. Der Tanztrainer, der mit den Jahren selbst etwas Speck angesetzt hatte, nahm nämlich selbst innerhalb von nur zehn Wochen 20 Kilogramm ab. Durch bewusste Ernährung und Training entwickelte er sich vom Moppelchen zum Adonis mit perfektem Sixpack und beeindruckender Oberarmmuskulatur. „Das fand ich sensationell“, erinnert sich Harkort – und witterte ein Geschäft. Er holte die Leistungssportler und Ernährungsberater Anke, Armin und Gerhard Blöchl mit ins Boot und mit den Kenntnissen der drei Diplomsportwissenschaftler entstand das Konzept von Body Change, einer Kombination aus Sport, Ernährung und Motivation. Der fünfte Co-Founder I Der deutsche Fitnessmarkt Der Umsatz der Fitnessbranche hat sich seit 1999 auf 4,55 Milliarden Euro mehr als verdoppelt (Quelle: Deloitte) Mehr als jeder sechste Deutsche zwischen 18 und 65 Jahren ist aktives Mitglied in einem Fitnessstudio (Quelle: Fitnessstudiomonitor 2014) Insgesamt gibt es in Deutschland 7.940 Studios mit 8,55 Millionen Mitgliedern (Quelle: Statista) Kochen ist ein wesentlicher Teil von Body-change.de. Denn Ernährung ist im Programm noch wichtiger als Sport Illustration: iStockphoto / Grmarc Steffen Matts brachte sein technisches Know-how ein und eineinhalb Jahre später ging Body-change.de erstmals live. „Wir sind im Januar 2012 gestartet, ohne wirklich zu wissen, wie sehr das angenommen wird“, sagt Harkort. „Und dann ist erst mal unsere Landing Page zusammengebrochen und das Feedback, das wir jetzt seit über drei Jahren spüren, hat uns einfach überrollt.“ Sexy für 79,90 Euro Die Zielgruppe von Body Change sind die typischen Couchpotatoes, die zwar RTLFernsehkoch Tim Mälzer gern beim Gemüseschnippeln zusehen, selbst aber den heimischen Backofen als Aufbewahrungsort für Kartoffelchips zweckentfremden. Ihnen verspricht Soost – mithilfe von sehr viel TV-Werbung, Auftritten bei HSE24, aber auch auf Youtube und im Social Web „I make you sexy“. 79,90 Euro kostet das 10-Wochen-Online-Coaching mit Detlef. Dafür gibt es ein PDF mit Rezepten, zwei 20-minütige Trainings-Videos pro Woche, ergänzende Video Coachings zum Thema Ernährung und eine Mitgliedschaft in der Community. Im Anschluss an das 10-Wochen-Programm können die Body Chan- ger im Rahmen des Folgeangebots „Bodychange Next“ für 12,90 Euro monatlich weiter an ihrem sexy Körper feilen. „Das Verhältnis zwischen One Time Payment und Abo liegt bei 70 zu 30“, verrät Harkort. Zusätzlich zum Online-Kurs verkaufen die Macher inzwischen ein „I make you sexy“-Kochbuch und das „I make you sexy“-Fitnessbuch – ebenfalls mit Erfolg: Vom Kochbuch wurden seit der Erstveröffentlichung zu Weihnachten 2013 60.000 Stück verkauft, das Fitnessbuch, das vor Weihnachten 2014 erschien, war ebenfalls kurz nach dem Start ausverkauft. Die Side-Produkte spülen nicht nur zusätzliches Geld in die Kasse – Harkort beziffert den Anteil der Offline-Produkte am Gesamtumsatz auf rund zehn Prozent, sondern machen auch neue Zielgruppen auf das Online-Programm aufmerksam. Ein weiteres Umsatzstandbein ist ein Online-Shop, der mit dem Verkauf von T-Shirts, Proteinpulver, Trainingsmatten und Gewichten inzwischen zu fünf Prozent des Gesamtumsatzes beiträgt. Seit dem Launch im Jahr 2012 sind Hunderttausende von Bewegungsmuffeln Soosts Aufruf gefolgt, 60 bis 65 Prozent von ihnen sind weiblich. Die Community zählt derzeit 30.000 aktive User, auf Face- Wer die zehn Wocheneinheiten absolviert hat, darf sich endlich sexy fühlen 2. Februar 2015 3/15 book hat die offizielle Body-change-Seite rund 275.000 Fans. „Detlef ist einfach der geborene Coach. Das kann authentischer gar nicht sein“, erklärt Harkort den Erfolg des Programms. Außerdem war das Gründerteam zur richtigen Zeit am richtigen Ort: „Außer Weight Watchers, Almased, der Brigitte-Diät und uns gab es damals keinen einzigen Online Player, der eine Kombination aus Motivation, Bewegung und Ernährung wirklich zeitgemäß rübergebracht hat.“ Ein Offizier und Gentleman INTERNET WORLD Business weil er, anders als viele Mitstreiter, seine Seele bislang noch nicht für die Hoffnung auf schnelle Gewinne verkauft hat. Trotzdem laufen die Geschäfte gut: „Aufgrund hoher Nachfrage dauert die derzeitige Bearbeitung einer Leistung ca. sieben bis 14 Tage“ steht als Hinweis über seiner Website Danielgildner.com. Wer auf seiner Mobilbox eine Nachricht hinterlassen will, wird zu den Klängen des Rocky-Hits „Eye of the Tiger“ darauf hingewiesen, dass Daniel „gerade hart trainiert“. Vielen anderen Fitness-Youtubern indes stehen mittlerweile die Dollarzeichen auf die Stirn geschrieben. Denn namhafte Stars wie Flavio Simonetti, einer der Begründer der Fitness-Youtuber-Szene in Deutschland, oder Alon Gabbay generieren mit ihren Videos inzwischen Abrufe in Das allerdings hat sich inzwischen stark geändert. „Die letzten zwei Jahre waren extrem“, sagt Daniel Gildner, einer von unzähligen Bodybuildern, denen die Video-Plattform Youtube die perfekte Bühne zur Selbstvermarktung als Personal Trainer bietet – und die Chance durch die Bereitschaft, viel von ihrer Zeit zu investieren, das Geschäft skalieren zu können. Das Prinzip dabei ist immer dasselbe: Die Athleten präsentieren auf ihren Youtube-Kanälen ihre gestählten Körper – Gildners Bizeps hat einen Umfang von 45 Zentimetern, sein Körperfettanteil liegt bei sieben bis zwölf Prozent – und versprechen anschließend, mit den Zuschauern das Geheimnis ihres Erfolgs zu teiDaniel Gildner gibt Personal-Traininglen. Gildner, der seinen LebensunStunden auch über Skype terhalt vornehmlich über sein Offiziersgehalt bestreitet, tut dies als einer der wenigen in der Szene hauptsäch- Millionenhöhe. Im Laufe der Jahre haben lich aus Freude am Kraftsport. Nebenbei sie gelernt, ihre Reichweite geschickt zu akquiriert der Personal Trainer mit einem vermarkten. Zu den Werbeeinnahmen Master in Sportwissenschaften über sei- von Youtube, die Branchenkenner auf bis nen Kanal „Daniel Gildner – 100% Real zu zwei Euro pro tausend Klicks taxieren, Pro Naturalbodybuilder“ Kunden für gesellen sich Gelder von Sponsoren, deren individuelle One-to-One-Personal- Produkte die Bodybuilding-Idole in ihren Trainings. Per Skype, E-Mail, übers Videos empfehlen. Hinzu kommen zuTelefon oder auch von Angesicht zu sätzlich E-Commerce-Umsätze durch Angesicht berät er Menschen in Sachen Links auf Amazon-Stores, über die unter Training und Ernährung. 45 Minuten anderem selbst gebrandete TrainingsBeratung schlagen mit 59 Euro zu Buche. Shirts verkauft, Download-Gebühren für Mit knapp über 27.000 Youtube-Abon- Power-Songs erhoben oder Affiliate-Links nenten ist der 27-Jährige in der Bodybuil- zu Trainings-Equipments oder Proteinding-Szene kein Unbekannter, aber doch pulver angeboten werden. Auf diese Weise ein eher kleinerer Fisch. Seine Fans nen- kommen schnell gut fünfstellige Euronen ihn respektvoll „den Saubermann“, Beträge pro Monat zusammen. Size-zero.de verspricht die Traumfigur in zehn Wochen. Das Investment: 300 Euro und viel Schweiß 15 „Meine ganze Leidenschaft steckt in dem Programm“ Herr Soost, wie kam es zu der Idee von Body Change? Detlef D. Soost: Die Idee ist einfach aus einer Leidenschaft oder Situation heraus entstanden. Viele Menschen haben miterlebt, wie ich abgenommen habe, weil ja auch die Medien darüber berichteten. Die haben mir geschrieben und mich all die Fragen gefragt, die Menschen stellen, die selber gerne abnehmen wollen und es oft probiert haben. Detlef D. Soost widmet einen Großteil seiner Arbeitszeit dem Projekt Body-change.de www.body-change.de Wie sind Sie gestartet? Soost: Die ersten Videos haben wir zwischen Weihnachten und Neujahr innerhalb von vier Tagen gedreht. Ich war auch noch krank, aber wir haben es im Team miteinander durchgezogen. Allein da hat sich schon die Leidenschaft des ganzen Teams gezeigt. Als wir dann im Januar on air gingen, dachten wir: „Mal schauen, was passiert, vielleicht kommen da ein paar dazu.“ Aber dass das so ein riesiger Erfolg werden wird, damit hat niemand gerechnet. Und ich sage Ihnen ganz ehrlich: Selbst heute noch, im vierten Jahr, kann ich kaum glauben, dass immer mehr Menschen mit Begeisterung das Programm machen und mich auf der Straße ansprechen. Erst neulich im Flieger beugte sich eine Stewardess zu mir herunter und flüsterte mir ins Ohr: „15 Kilo“. Das ist einfach fantastisch. Wie stellen Sie denn sicher, dass die Menschen keinen Schaden durch die Übungen nehmen? Soost: Wir haben uns auch deshalb eineinhalb Jahre Zeit gelassen mit der Ent- Schließlich ist die Fan-Base konsumfreudig. In der Hoffnung auf schnelle Erfolge lassen sich vor allem 16- bis 17-jährige Hänflinge, denen die Standard-Trainingsprogramme ihrer Fitnessstudios nicht schnell genug zum erwünschten Erfolg verhelfen, leicht das Geld aus der Tasche ziehen. Weil sie sich keinen eigenen Personal Trainer leisten können, suchen sie Hilfe wicklung des Programms, weil es für uns wichtig war, dass junge Menschen, aber auch die Golden-Age-Generation von HSE diese Übungen zu Hause ohne Überlastungs- und Verletzungsgefahr machen können. Aus diesem Grund haben wir uns komplexe Fitnessübungen überlegt, die für jeden auf einfache Weise machbar sind, aber niemandem die Kniescheibe oder Schulter verdrehen. Wie viel Detlef D. Soost steckt denn wirklich in Body Change? Soost: Einer unserer größten Vorteile ist unsere Glaubwürdigkeit. Deswegen ist der, der auf dem Programm drauf ist, auch wirklich drin. 70 bis 75 Prozent meiner Arbeitszeit investiere ich in unsere Idee vom modernen Abnehmen. Ich mache Coachings, beantworte in Chats, Foren oder auf Facebook Fragen, und veranstalte Tourneen, um Body Changer zu treffen. Dieses „Detlef D. Soost - der Abnehm-Coach zum Anfassen“ werden wir weiter intensivieren. im Web. „Wenn man sich die Kunden in einem McFit-Fitnessstudio anschaut, wette ich, dass 90 Prozent ein gelabeltes T-Shirt von irgendeinem Fitness-Youtuber tragen“, sagt Gildner. Das Problem sei nur: Viele der sogenannten Experten, die den Jugendlichen zu mehr Muckis verhelfen wollen, haben dafür gar keine Ausbildung. Der Begriff „Personal Trainer“ ist nicht ▶ Karl Ess ist das Enfant terrible der Branche. Ein neuer Ferrari F12 und Luxusuhren von Rolex symbolisieren seinen Erfolg E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business Personal Training im echten Leben ist teuer. Online skalieren die Trainer ihr Geschäft – und die Kunden sparen Geld geschützt, der eigene Körper muss als Zeugnis für Kompetenz reichen. Und weil die Einstiegshürden ins Fitness-YoutuberBusiness gering sind, schießen Trittbrettfahrer wie Pilze aus dem Boden, vermarkten ihr vermeintliches Wissen und hoffen, ohne Ausbildung oder Studium auf Youtube eine lukrative und langfristig sichere Zukunft aufbauen zu können. Der deutsche Fitnessmarkt Bei vergleichbaren Angeboten ist die Wechselbereitschaft der Mitglieder sehr hoch (Quelle: Fitnessstudiomonitor) Die Bereitschaft, für Zusatzdienstleistungen in den Studios zu zahlen (Körperfettmessung, Personal Training etc.) ist hoch (Quelle: Fitnessstudiomonitor) Smartwatches und Wearables beflügeln den Trend zu selbst verantworteten, zeit- und ortsunabhängigen Workouts Vom Nobody zum Millionär Einer, der wie kein anderer derzeit die Gier der Branche befeuert, ist Karl Ess. Auf 800.000 Euro pro Monat beziffert der 25-Jährige, der sich selbst als vegan lebenden Bodybuilding-Meister vermarktet, sein derzeitiges Einkommen. In YoutubeClips inszeniert sich der Stuttgarter, der sein Wirtschaftsingenieur-Studium für sein Online-Business abgebrochen hat, stolz mit einem fabrikneuen Ferrari F12. In Trainings-Videos funkelt gern auch mal eine Luxusuhr von Rolex oder Breitling an seinem Handgelenk. 329.000 Abonnenten und 80 Millionen Klicks zählt sein im April 2012 gestarteter HauptYoutube-Kanal. 780.000 Follower hat der Veganer auf Facebook, 100.000 folgen ihm auf Instagram. „Ich bin an das ganze Projekt schon mit einer gewissen Planung herangegangen“, sagte Ess in einem Interview mit Dasmili.eu. Sich selbst sieht er weniger als Youtuber, sondern als Unternehmer. Die wichtigste Einnahmequelle des Stuttgarters ist das sogenannte „360-Grad-Paket“. Für einen sechsmonatigen Zugang zum Online-Coaching ihres Idols zahlen Ess-Fans zwischen 147 und 247 Euro. Außerdem ist der 25-Jährige Teilhaber am Klamotten-Label „Gym Aesthetics“, an den Nahrungsergänzungsmittelherstellern Profuel und Vemma sowie an dem Energy-Drink-Anbieter Doc Weingart. Dabei hat es Ess besser als andere verstanden, dass die Kasse lauter klingelt, wenn man sich mit anderen reichweitenstarken Fitness-Youtubern vernetzt und alle Partner dieselben Produkte vermarkten. Die Rechnung ging auf: Gym Aesthetics soll 2014 einen Umsatz von vier Millionen Euro erzielt haben – bei einer Gewinnmarge von 60 Prozent. Und allein der 39,90 Euro teure Pre-Workout-Booster „Tunnelblick“ von Profuel hat sich seit der Markteinführung 2. Februar 2015 3/15 Ein Video von Karl Ess zeigt exemplarisch, wie die Vermarktung funktioniert: Links führen auf kommerzielle Angebote, die dann das große Geld bringen schon rund 10.000 Mal verkauft. Für Vemma baute Ess eine Art Schneeball-Vertriebssystem auf und akquiriert über den OnlineBusiness-Club Dein-lifestyle-business.com neue Verkäufer. Bei jedem verkauften Karton im Wert von 145 Euro verdient Ess mit. Penispumpen werden auf Youtube-Videos genauso vermarktet wie die Karl-Ess-Tournee: In verschiedenen Städten hat der Stuttgarter Kinosäle angemietet, eine Karte ist für 30 Euro zu bekommen. Teilnehmer sollen in sechs bis acht Stunden fit gemacht werden in Sachen Bodybuilding-Grundlagen. Wenn es gut läuft, werden auch noch neue Verkäufer für Vemma gewonnen. Deutlich seriöser im Auftreten wirkt Julian Zietlow, Erfinder von „Das10wochenprogramm.de“ für Männer und dem „In der Hoffnung auf schnelles Geld schießen Fitness-Youtuber wie Pilze aus dem Boden“ Daniel Gildner beobachtet die Branche skeptisch ebenfalls zehnwöchigen Äquivalent für Frauen, „Size Zero“. Anders als Ess hat Zietlow mit mehr als 3.000 Trainerstunden lange Jahre Erfahrung im Bereich Personal Training. Und in Sachen Selbstbewusstsein steht der Berliner seinem Stuttgarter Konkurrenten in nichts nach: „Ich habe Bodybuilding in den Mainstream gebracht“, sagt der 29-Jährige, der gerade mit Size-zero.de die ehemalige „Bachelor“Kandidatin Angelina Heger für ihren kurzen Auftritt im „Dschungelcamp“ in BikiniForm brachte. Vor Heger absolvierten Tausende anderer Männer und Frauen, die Zietlow seine „Army“ nennt, das Programm aus hartem Bodybuilding und Low-Carb-Diät und erleichterten zumin- dest ihren Geldbeutel dafür um stattliche 300 Euro. Doch zahlreiche Vorher-nachher-Bilder ehemaliger Kunden beweisen, dass die schnelle Körpertransformation mit genug Selbstdisziplin gelingen kann. Fitnessstudios reagieren Wenn man das Motto von Zietlows Programm hört – „Abgerechnet wird am Strand“ –, kommt bei so viel sanftem Druck die Fitness ohnehin fast von allein. Bei seiner eigenen Abrechnung der vergangenen gut eineinhalb Jahre dürfte der Personal Trainer, so schätzen Branchenkenner, auf Umsätze von über vier Millionen Euro kommen. Auch sein Erfolg ruft Nachahmer auf den Plan. „Allein in den letzten eineinhalb Jahren nach mir kamen 18 Programme auf den Plan“, schimpft Zietlow in einem aktuellen YoutubeVideo. „Davon haben allein vier mein 10-Wochen-Programm gemacht und zeigen meine Vorher-nachher-Bilder oder kopieren das Wording, das wir uns über die Jahre erarbeitet haben. Und von diesen 18 nehmen zehn anabole Steroide und Wachstumshormone.“ Trotz der schwarzen Schafe in der Szene: Der Markt für Online-Personal-Training ist vorhanden. Und er wird weiter wachsen. „Das Modell Training anytime everywhere“ wird sich durchsetzen“, ist auch Fredrik Harkort von Body Change überzeugt. Denn gerade Fitnessstudios mit vergleichbarem Angebot haben das Problem, dass ihre Mitglieder sie schnell gegen ein anderes austauschen. Online-Trainings könnten das eigene Angebot erweitern und auch Kunden, die beispielsweise viel auf Geschäftsreise sind, das Gefühl vermitteln, ihren Beitrag nicht umsonst zu bezahlen. Erste Fitnessstudios reagieren bereits auf die wachsende Zahl von Online-Sportlern: Die Fitnesskette Fitness First kaufte im vergangenen Jahr den Online-Trainingsanbieter Newmoove. Auch einige renommierte FitnessYoutuber erhielten bereits Kooperationsanfragen. Bislang lehnten sie die Offerten ◼ allerdings ab. Daniela Zimmer internetworld.de/dz 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business 17 § Wann Google löschen muss Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Aktuelle Urteile setzen das vom EU-Gerichtshof Foto: Shutterstock / CobiE formulierte „Recht auf Vergessenwerden“ um Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net EuGH erlaubt Framing von Youtube-Videos Das Framing von Youtube-Videos auf der eigenen Webseite ist urheberrechtlich zulässig (Europäischer Gerichtshof, Beschluss vom 21.10.2014 – Rs. C-348/13) enthielten. Der Kläger wollte schlicht nicht mehr, dass ein Bezug zu diesen alten Vorgängen hergestellt werden kann. Seitdem sind in Deutschland wegweisende Entscheidungen zur Verantwortlichkeit von Google für rechtsverletzende Inhalte in den sogenannten „Snippets“ – das sind die Textauszüge und Verlinkungen, aus denen Google die Suchergebnisseiten zusammenstellt – ergangen. Nach den jüngsten Urteilen ist Google verpflichtet, im sogenannten Notice-andtake-down-Verfahren das Persönlichkeitsrecht verletzende Inhalte aus seinen Suchergebnissen zu entfernen. Betroffene haben damit endlich effektiven Rechtsschutz gegen Diffamierungen im Internet. Noch in den Jahren 2009 und 2011 hatte das Hanseatische Oberlandesgericht in zwei Entscheidungen geurteilt, Google könne grundsätzlich nicht für rechtsverletzende Snippets verantwortlich gemacht werden. Es sei für die User offensichtlich, dass es sich dabei um fremde Informationen handelt. Jetzt hat das Landgericht Hamburg in einem neuen Urteil vom 7. November 2014 (Az.: 324 O 660/12) entschieden, dass Google verpflichtet ist, rechtsverletzende „Betroffene haben endlich effektiven Rechtsschutz gegen Diffamierungen im Netz“ Gerrit Dahle, Rechtsanwalt bei Esche Schümann Commichau, www.esche.de MITBESTIMMUNG 2,6 % Facebook-Unternehmensseite ohne Betriebsrat Marge Quelle: Autohaus.de Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hat entschieden, dass in einem Unternehmen der Betriebsrat kein Mitspracherecht hat, wenn es um die inhaltliche Gestaltung der Fanpage einer Firma geht (9 Ta BV 51/14). Schließlich, so das Gericht, sei eine solche Fanpage keine Einrichtung zur Überwachung des Verhaltens oder der Leistung e der Mitarbeiter – wäre sie es, müsste die Arbeitnehmervertretung gehört werden.. Auslöser für das Urteil war eine Face-book-Seite, auf der in Kommentaren Kri-tik an der Qualifikation der Mitarbeiterr geübt worden war. (fk) will Peugeot angeblich seinen deutschen Vertragshändlern streichen, wenn sie sich bei ihren Online-Angeboten nicht an die vom Hersteller festgelegte E-Commerce-Richtlinie halten. Inhalte aus seinen Suchergebnissen zu filtern und Verlinkungen auf solche Inhalte zu entfernen – nachdem Google zuvor erfolglos von dem Betroffenen auf den das Persönlichkeitsrecht verletzenden Inhalt der Internet-Seite hingewiesen worden war. Das Gericht nimmt in seiner Urteilsbegründung ausdrücklich auf die EuGHEntscheidung vom Mai 2014 Bezug. Das LG Hamburg steht mit seiner Entscheidung nicht allein. Das Landgericht Heidelberg hat sich dieser Rechtsprechung am 9. Dezember 2014 in einem weiteren Urteil angeschlossen (Az.: 2 O 162/13). ◼ Gerrit Dahle Das müssen Sie beachten ∙ Betroffene können von Google die Löschung rechtsverletzender Inhalte aus den Suchergebnissen verlangen. ∙ Google muss dafür sorgen, dass solche Inhalte auch in Zukunft nicht erneut in den Suchergebnissen auftauchen. Ein Hersteller von Wasserfiltersystemen hatte ein Video zum Thema „Wasserverschmutzung“ produzieren lassen. Er klagte gegen die Handelsvertreter eines Wettbewerbers, da diese das Video per Framing auf ihren Internet-Seiten eingebunden hatten, um eigene Angebote zu bewerben. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Framing „keine öffentliche Wiedergabe“ sei. Es werde weder ein anderes technisches Verfahren genutzt, noch werde der Film einem neuen Publikum zugänglich gemacht, an das die Inhaber des Urheberrechts bei ihrer Veröffentlichung nicht gedacht haben. Es liege letztlich nur ein Hyperlink vor. Unerheblich sei, dass aufgrund des Framings der unzutreffende Eindruck erweckt werde, das verlinkte Werk stamme von der verlinkenden Website selbst. Shop-Betreiber, die zu Werbezwecken bei Youtube Werbefilme veröffentlichen, sollten in jedem Falle ein Logo als „Wasserzeichen“ mitlaufen lassen. Das dürfte das Interesse der Konkurrenz an Framing dämpfen. FLUGPREISE Endpreise müssen sofort sichtbar sein Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass in einem elektronischen Flugbuchungssystem der zu bezahlende Endpreis sofort sichtbar sein muss, sobald ein Kunde den Anfangs- und den Zielflughafen sowie die Termindaten für den Flug eingibt (Az.: C-573/13). Dies gilt für jeden Flug, der von einem Flughafen innerhalb der EU aus startet. Diesem Urteil lag ein jahrelanger Rechtsstreit mit Air Berlin zugrunde. Die Fluglinie hatte bis Ende 2008 auf ihrer Website zunächst Foto: Fotolia / Kovalenko Inna as „Recht auf Vergessenwerden“ war eins der großen Schlagworte des Jahres 2014: Im Mai hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass ein spanischer Staatsbürger, der durch Google-Suchergebnisse mit einer Immobilienaffäre in Verbindung gebracht werden konnte, Anspruch auf die Löschung dieser Einträge hat. Und dies, obwohl die von Google präsentierten Fundstücke keine falschen Behauptungen D lediglich den Preis für eine vom System vorgeschlagene Flugverbindung angezeigt – und nicht den Preis für den vom Kunden gewählten Flug. Dies, so die Richter, genüge nicht den EU-Transparenzrichtlinien für die Preise von Airlines. (fk) KNOW-HOW 18 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Serie: Verkaufen auf Ebay Foto: iStockphoto / Erhui1979 Ebay ist in den letzten Jahren stark professionalisiert worden. Die Anforderungen an die Verkäufer sind immer weiter gestiegen. Dennoch haben auch heute noch ambitionierte Newcomer auf dem Marktplatz eine Chance. Folge 1: Power Selling mit Ebay – der Einstieg (Ausgabe 2/2015) Folge 2: Ebay für Fortgeschrittene – die Profi-Tricks (Ausgabe 3/2015) Hier ist der Käufer Gott Wer bei Ebay erfolgreich bleiben will, muss die Eigenheiten des Online-Marktplatzes verstehen. Dazu gehören emotional handelnde Kunden und komplexes Marketing bay-Käufer sind eine besondere Spezies. Viele sind sehr emotional – im positiven wie auch im negativen Sinn. Sie bedanken sich überschwänglich, wenn ihnen ein Artikel gefallen hat, aber sie sind auch gnadenlos, wenn etwas nicht so funktioniert, wie sie es sich vorgestellt haben. Nicht erst seit der Verschärfung der EbayVerkäuferstandards ist es für Ebay-Verkäufer überlebensnotwendig, den Ebay-Käufer bei Laune zu halten. Sonst riskiert er eine negative oder neutrale Bewertung oder eine 1- oder 2-Sterne-Bewertung im Bereich „Artikel wie beschrieben“: Diese zählen als Mangel. Bei einer Mängelquote von mehr als 2,5 Prozent verlieren Sie Ihren Top-Verkäufer-Status und die damit verbundenen Vorteile, etwa die bessere Positionierung in der Ebay-Suche oder den Rabatt von 20 Prozent auf die Verkaufsprovision. Sie werden bei Ebay Käufer treffen, die auf ihr Recht pochen, auch wenn sie nicht im Recht sind. Ein Beispiel: Ich hatte Haargummis für Kinder im Angebot. Weil ich die Ebay-Käufer kenne, habe ich sechs Mal im Angebot darauf hingewiesen, dass die Haargummis einen Durchmesser von 2 cm haben, während „normale“ Haargummis dieser Art einen Durchmesser von 6 cm haben. Dennoch kamen Mails von den Käufern à la „die sind zu klein, die kann man nicht als Armband tragen“. Nun kann ich diskutieren, auf mein Recht und die richtige Beschreibung pochen, aber am Ende würde ich doch verlieren. Besser ist es, die Zähne zusammenzubeißen, dem Käufer sofort und ohne E Um auf Ebay präsent zu sein, muss das Angebot optimiert werden Diskussion eine Erstattung anzubieten Logo zu erhalten, müssen Sie mindestens und das Thema zu den Akten zu legen, um eine Versandmöglichkeit mit kostenlosem keine Mängel zu riskieren. Oft hilft selbst Versand anbieten. das nicht auf Anhieb: Es gibt Fälle, in Nun könnte man bei kleineren Sendenen Sie eine Erstattung anbieten und dungen daran denken, als kostenlose dennoch zehn Mails mit dem Käufer aus- Versandoption die günstige Warensentauschen müssen, weil er seinem Ärger dung und den „klassischen Versand“ als Luft machen möchte. Atmen Sie Option gegen Aufpreis antief durch und beantworten Sie zubieten. Aber hier sind die Mails freundlich und unzufriedene Käufer prosachlich, bis der Käufer grammiert, denn den wesich ausgetobt hat. Jede nigsten Käufern ist klar, negative Bewertung kostet dass eine Warensendung US-Dollar Umsatz Geld, weil einige Käufer länger unterwegs ist. weltweit 2014 sich von ihr beeinflussen Erstaunlicherweise verlassen und vom Kauf Abkaufen sich Angebote mit stand nehmen, und jeder kostenlosem Versand besMangel kostet Geld, wenn ser als gleichartige AngeQuelle: Xxxxxx dadurch Ihre Position in der bote, bei denen die VerSuche verschlechtert wird sandkosten extra ausgeoder Sie den Rabatt verliewiesen werden, selbst US-Dollar ren oder, noch schlimmer, wenn sie etwas günstiger bewegtes in den Bereich „Untersind. Zudem spielt der Handelsvolumen durchschnittlich“ rutschen kostenlose Versand auch und ein Verkaufslimit verin der Positionierung eine hängt wird (oder Sie sogar Rolle – insofern sollten Sie ihn ganz vom Verkauf ausgeschloswenn möglich anbieten. Quelle: Ebay sen werden). Auch wenn es manchmal Auch die Schnelligkeit spielt beim schwerfällt: Versuchen Sie jede negative Versand eine große Rolle: Damit das Logo Bewertung zu vermeiden und kommuni- „Kostenlos & Schnell“ in Ihren Angezieren Sie mit dem Käufer. Bei Ebay ist der boten angezeigt wird, muss der Artikel Käufer nicht König, er ist Gott. innerhalb von drei Tagen beim Käufer ankommen. Der Käufer bekommt den Liefertermin Versand und Versandkosten beim Kauf angezeigt und Sie sollten siAuch Versandkosten sind bei Ebay ein cherstellen können, dass der Termin auch heißes Thema. Um das Ebay-Garantie- eingehalten werden kann. Denn auch hier 8,8 Mrd. 83 Mrd. 19.Februar 2. Januar 2015 3/15 2/15 INTERNET WORLD Business 19 Kollektionen sind ein vielfältiges Marketing-Tool für Ebay-Händler, denn sie zeigen Kunden Produkte, nach denen diese nicht gesucht haben 100 Prozent positive Bewertungen – hinter solch einem Händlerprofil steckt viel Arbeit und ein gerüttelt Maß an Geduld im Umgang mit anspruchsvollen Kunden merksam machen. In diesem Fall sollten Sie vorher prüfen, ob derjenige ein direkter Wettbewerber ist. Ist er es nicht, freut er sich womöglich, wenn er seine Kollektion erweitern kann. Auktionen drohen bei Lieferverzögerungen negative Bewertungen oder Mängel. Ebay-Käufer sind sehr ungeduldig: Bereits am Montag werden manche nachfragen, wo der Artikel bleibt, den sie am Samstagabend gekauft haben. Hier hilft es, wenn Sie eine Nachverfolgungsnummer hinterlegen, damit der Käufer sieht, dass Sie den Artikel tatsächlich am nächsten Werktag verschickt haben. Beliebteste Artikel Besonders beliebte Artikel werden bei Ebay prominent rechts neben den Suchergebnissen angezeigt, wenn der Käufer einen Suchbegriff eingibt. In diese Kategorie werden Angebote eingestuft, von denen bereits eine große Zahl von Artikeln verkauft wurden, oder solche, die viele Beobachter haben und kostenlosen Versand anbieten. Das sind grundsätzlich die Faktoren, die für die Positionierung in der klassischen Ebay-Suche wichtig sind. Wenn Sie von einem Artikel 100 Stück am Lager haben und den Artikel neu einstellen, sollten Sie auf keinen Fall gleich 100 Stück einstellen, sondern – je nach Artikel – mit fünf oder zehn Artikeln beginnen und den Artikel auffüllen, sobald er sich zu verkaufen beginnt. Wenn Sie gleich 100 Artikel einstellen und davon fünf Stück verkaufen, stehen Sie mit einem Verkaufsverhältnis von 100/5 (= 5 %) in der Suche schlechter da, als wenn Sie von zehn eingestellten Artikeln fünf verkauft hätten (10/5 = 50 %). Im zweiten Fall würden Sie eine bessere Positionierung erhalten, weil Ebay den Artikel als beliebter einstuft. Wichtig ist, dass Sie den Artikel langfristig aufbauen – also stetig nachfüllen – und ihn nicht auslaufen lassen. Je mehr Artikel Sie aus einem Angebot verkaufen, desto höher steigt er im Ranking. Wenn Sie ihn auslaufen lassen und immer wieder erneut einstellen, fangen Sie jedes Mal wieder von vorn an. Kollektionen Mit den Ebay-Kollektionen steht Ihnen ein mächtiges Marketing-Tool zur Verfügung. Beliebte Kollektionen werden bei Ebay prominent auf der Startseite angezeigt, tauchen aber auch in der Ebay-Suche auf, wenn die Käufer nach bestimmten Suchbegriffen suchen. Nehmen wir als Beispiel die Suche nach einer Kameratasche: Auf der rechten Seite der Suchergebnisse würden Ihnen Kollektionen angezeigt werden, die eine Kameratasche enthalten. Einige Kollektionen enthalten aber auch verwandte Artikel, die zum Suchbegriff Kameratasche gehören, wie die Kollektion „Photo“. Hier finden Sie neben Kamerataschen auch Zubehör wie Kabel für Canon und das bedeutet, dass diese Kollektion auch angezeigt wird, wenn der Käufer nach Zubehör für Canon sucht und über diese Kollektion dann auf die Kameratasche aufmerksam wird, die ebenfalls in der Kollektion gezeigt wird. Wenn Sie Kollektionen erstellen, haben Sie also die Möglichkeit in vielen EbayKategorien Spuren zu hinterlassen, ohne dort selbst aktiv Angebote einzustellen. Bieten Sie zum Beispiel Leinwandbilder an, könnten Sie eine Kollektion „Schöner Wohnen“ erstellen. In dieser Kollektion können Sie neben einigen Leinwandbildern auch Möbel, Lampen, Teppiche, Wohnaccessoires usw. von anderen Verkäufern zeigen. Taucht Ihre Kollektion dann auf, wenn der Käufer nach einem Sofa sucht, findet er darin auch Ihre Leinwandbilder, nach denen er sonst vermutlich gar nicht gesucht hätte. Um einen Artikel zur Kollektion hinzuzufügen, klicken Sie einfach auf „zur Kollektion hinzufügen.“ Wenn Sie eine Kollektion entdecken, in die ein Artikel von Ihnen passen würde, können Sie denjenigen, der die Kollektion erstellt hat, auch über Ebay anschreiben und ihn auf einen passenden Artikel aus Ihrem Angebot auf- Auch wenn die meisten Verkäufer ihre Artikel im Festpreis- oder Shop-Format bei Ebay anbieten, so kann es durchaus sinnvoll sein, einige wenige Angebote im Auktionsformat anzubieten – vor allem, wenn man nicht zu den Top-Verkäufern gehört, die Artikel noch neu im Angebot sind und damit in den Suchergebnissen nicht prominent positioniert werden. Abhängig vom Verhältnis zwischen Festpreis- und Auktionsangeboten werden bei der Suche in der klassischen EbayEinstellung „Beste Ergebnisse“-Auktionen nach „bald endende Auktionen zuerst“ einsortiert. Bei dem Beispiel Kameratasche wäre das Verhältnis aktuell 6:1. Das bedeutet, dass nach sechs Sofort-KaufenAngeboten eine bald endende Auktion angezeigt wird. Dieses Verhältnis ist je nach Suchbegriff unterschiedlich und ändert sich im Laufe des Tages in Abhängigkeit von der aktuellen Anzahl der eingestellten Angebote. So haben Sie, wenn Sie einen Artikel im Auktionsformat anbieten, die Chance, auf die erste Seite bei den Suchergebnissen zu kommen, die Sie sonst womöglich nicht hätten. Wenn Sie die Auktion als Marketinginstrument nutzen, sollten Sie ein gutes Cross-Selling in Ihren Angeboten hinterlegt haben, damit Sie einen Käufer, der Ihr Angebot aufruft, auch in Ihrem Shop halten können. So könnten Sie den Artikel, den Sie im Auktionsformat anbieten, in der Beschreibung zum Sofort-Kauf verlinken – schlägt der Käufer über diesen Link zu, haben Sie wieder einen Artikel verkauft und damit Ihre Historie gestärkt und die Positionierung verbessert. Zusammenfassend kann man sagen, dass es bei Ebay in den letzten Jahren schwieriger geworden ist, zu verkaufen. Allerdings kann Ebay für diejenigen, die ihr Geschäft auf professionellem Niveau betreiben, noch immer eine lohnende Plattform sein. ◼ Marion von Kuczkowski Tipps ∙ Bei einer Mängelquote von mehr als 2,5 Prozent verlieren Sie Ihren Top-Verkäufer-Status und die damit verbundenen Vorteile. ∙ Bei Ebay ist der Käufer nicht König, er ist Gott. ∙ Angebote, die mit kostenlosem Versand angeboten werden, verkaufen sich besser als gleichartige Angebote, bei denen die Versandkosten extra ausgewiesen werden – selbst wenn sie etwas günstiger sind. ∙ Wichtig ist, dass Sie einen Artikel langfristig aufbauen – also stetig nachfüllen – und ihn nicht auslaufen lassen. ∙ Wenn Sie eine Kollektion entdecken, in die ein Artikel von Ihnen passen würde, können Sie denjenigen, der die Kollektion erstellt hat, auch über Ebay anschreiben und ihn auf einen passenden Artikel aus Ihrem Angebot aufmerksam machen. ∙ Wenn Sie Auktionen als MarketingTool verwenden, sollten Sie ein gutes Cross-Selling-Angebot parat haben. ONLINE-MARKETING 20 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Big Business mit Youtube Wer mit Bewegtbild im Internet werben will, kommt an der Google-Tochter nicht mehr vorbei enn ich groß bin, werde ich Youtube-Star: Sie heißen Sami Slimani und Daaruum und sind bei den 15- bis 25-Jährigen bekannter als so mancher Popstar. Mit ihren Lifestyle-Kanälen erreichen sie je gut eine Million Abonnenten. Slimani und Daarum stehen stellvertretend für eine neue Generation kreativer Video-Macher, die für die junge Zielgruppe zum Influencer geworden ist. Die Popularität der beiden machte sich Google im Herbst 2014 zunutze. Eine crossmediale Kampagne sollte Werbungtreibenden den Stellenwert der Testimonials als Multiplikatoren aufzeigen. Viel Überzeugungsarbeit muss Google dafür nicht leisten. Mit fast 40 Millionen Usern in Deutschland ist Youtube eine der attraktivsten Werbeplattformen im Web und laut Comscore gemessen an der Zahl der täglichen Suchanfragen die zweitgrößte Suchmaschine der Welt – nach Google. Viel Reichweite also, die Begehrlichkeiten weckt, nicht nur aus SEO-Gründen. Denn seit 2007 können Betreiber eines eigenen Kanals ihre Videos mit Werbung monetarisieren. Neben einem eigenen Channel empfiehlt Jörg Ulrich, Senior Adwords Account Manager bei der Agentur Adseed.de, ein Google-Adwords-Konto, um Textanzeigen oder Instream-Werbung zu platzieren und zu verwalten. Abgerechnet wird nach Cost per Click (CPC) oder Tausend-Kontakt-Preis (TKP). Youtube eignet sich für Branding- und Performance-Kampagnen. Christoph Seehaus zufolge ist die Plattform allerdings der ide- W ale Kanal, um Markenbekanntheit und Werbeerinnerung zu steigern. „Die Kombination aus Ton und Bild verknüpft die Markenbotschaft sehr gut mit Emotionen, die sich so besser im Gedächtnis der Nutzer verankern“, erklärt der Youtube-Spezialist bei Eprofessional. Die Wahl des Werbeformats hängt unter anderem von der Zielgruppe und dem Budget ab. Wenn es um das effektivste Preismodell geht, empfiehlt Ulrich True-View-Formate. Hier können User Video-Anzeigen nach fünf Sekunden überspringen. Werbungtreibende zahlen bei Cost per View (CpV) nur dann, wenn der Nutzer die Anzeige auch ansieht. Der große Vorteil: Die User entscheiden sich freiwillig und ak- „Die Glaubwürdigkeit der Youtuber sollte nicht aufs Spiel gesetzt werden“ Bertram Gugel, Berater für Video Advertising www.gugelproductions.de tiv für die Werbung. Laut Youtube können inzwischen 75 Prozent der In-StreamAnzeigen übersprungen werden. Die Möglichkeit, beim Konsum von Werbung selbst zu bestimmen, kommt beim User an: Einer Studie von Thinkinsights und Google zufolge haben True View Ads eine 2,8-fach höhere Werbewirkung als Pre-Roll Ads. Youtube hat mehr als eine Million Werbungtreibende, von Sony über die Allianz bis hin zu Parship.de. Auch für MediaAgenturen wie PHD Germany ist Youtube eine wichtige Säule in der Bewegtbildplanung. „Bis dato aber fehlte aufgrund der Thematik, dass Youtube in der Agof nicht abbildbar ist, jegliche valide Information über effektive Zielgruppen-TKPs und -reichweiten“, kritisiert Andreas Marx, Account Director Division Insights und Strategy. Eine Kooperation mit der Google-Tochter soll das ändern. Youtube stellt PHD aktuelle Reichweitendaten für verschiedene Zielgruppen und Laufzeiten zur Verfügung. Die Informationen fließen in das PHD-Planungssystem Source ein. So kann die Agentur Werbekunden beispielsweise die Frage beantworten, wie viel Prozent einer Zielgruppe über True View in einer Woche erreicht werden können. Zudem erhält PHD von Youtube den durchschnittlichen Cost per View und die prozentuale View-Through-Rate. Produkte wie das Planungs-Tool PHD profitieren derzeit von zwei Trends: Bewegtbild ist im Moment der Wachstumstreiber, nicht nur im Nutzungsverhalten, sondern auch bei den Online-DisplayWerbeumsätzen. Laut Online Vermarkterkreis (OVK) gaben Firmen allein im ersten Halbjahr 2014 für Pre-Rolls 121 Millionen Euro brutto aus, 23,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Prognostiziert wird weiter ein deutliches zweistelliges Wachstum. Eine andere Entwicklung, von der das Youtube-Business profitiert, nennt Roman Hilmer: „Wir merken, dass es für Marken immer schwieriger wird, über Facebook hohe Reichweiten zu erzielen“, so der Managing Director bei der Agentur Fork Unstable Media. „Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass gerade die junge Zielgruppe durch die smarte Einbindung von Youtube-Stars angesprochen werden kann“, meint Hilmer. Er ist sich sicher, dass sich das in diesem Jahr intensivieren wird, da sich die Protagonisten zunehmend professionalisieren. Dass die neue Generation junger Medienmacher ihr Hobby zum Be- Deutsche Youtube-Netzwerke (Multichannel-Netzwerke, MCN) Netzwerk Allyance Network Divimove Endemol Beyond Mediakraft Studio 71 Tube One Networks Eigentümer IDGPS Media Network GmbH, eine Tochter der IDG Communications Media AG Divimove GmbH; mit Beteiligung von Fremantle Media, Tochter der RTL Group Endemol Deutschland Mediakraft Networks GmbH Pro Sieben Sat1 Media GmbH Tube One Networks GmbH; mit Beteiligung der Ströer Media Group Gründung 2010 2012 2012 2011 2013 2014 Kanäle / Youtuber 290 Kanäle, darunter Pietsmiet.de oder Gamestar.de Rund 1.700 Kanäle, darunter Bosshaft TV oder Kim Gloss Etwa 300 Kanäle, darunter Shortcuts oder Survival Guide 2.500 Kanäle, darunter Y-Titty oder Daaruum Rund 200 Kanäle, darunter Gronkh oder Sarazar 150 Kanäle, darunter Dieaussenseiter oder Dagi Bee Monatl. Video Views Über 100 Millionen 900 Millionen (weltweit) Etwa 350 Millionen (weltweit) 420 Millionen (weltweit) Über 200 Millionen Über 150 Millionen Werbepartner Sony, LG, Asus Telekom, Teufel, Beyerdynamic Techniker Krankenkasse, Hyundai Electronic Arts, McDonald’s, Sony Pokerstars.de Nutella, Stylefruits INTERNET WORLD Business 3/15 Quellen: Broadmark.de; Vergleich.org; Unternehmensangaben; eigene Recherche 3/15 INTERNET WORLD Business Foto: Youtube / Niall O‘Brien 2. Februar 2015 ruf machen konnte, ist vor allem Multichannel-Netzwerken (MCN) wie Divimove zu verdanken. Sie gehen Partnerschaften mit Youtubern ein und produzieren, verwalten und vermarkten deren Inhalte und Kanäle. Werbe-Deals bringen allen Beteiligten das meiste Geld. Die Netzwerke bündeln Kanäle und verfügen so über eine hohe Reichweite. Hinzu kommt, dass die Netzwerke einzelne Kanäle gezielt vermarkten und nicht die gesamte Youtube-Plattform. Das soll ein sicheres Werbeumfeld garantieren, das teurer vermarktet werden kann. Die Netzwerke verhandeln selbstständig mit Werbepartnern, das Angebot reicht von Bannern bis zu Product Placement. Am lukrativsten ist das Geschäft immer noch für Google: Egal ob der ContentProduzent unabhängig ist oder zu einem Netzwerk gehört, 45 Prozent der Anzeigenerlöse gehen an den Konzern. Die 55 Prozent der Einkünfte, die nicht an Google gehen, teilen sich Netzwerk und Youtuber. Oft kommt nicht mal ein Drittel der tatsächlich erzielten Werbeeinnahmen beim Youtuber an. Kanalbetreiber mit großer Reichweite können trotzdem mehr als gut davon leben. Gamer Gronkh mit über drei Millionen Abonnenten verdient im Monat mehr als 75.000 Euro, so schätzt das Verbraucherportal Vergleich.org. Reichweite, Brand Safety, klare Zielgruppe: Die Vorteile von MCN für Werbungtreibende sind verlockend. In den vergangenen Monaten musste sich aber vor allem das populäre Netzwerk Mediakraft der Kritik stellen. Stars wie Le Floid, Unge oder Ape Crime verließen begleitet von großem Medienecho das Netzwerk. Unges Vorwürfe: Ausbeutung und Knebelverträge. Auch wenn Mediakraft-CEO Spartacus Olsson auf Facebook öffentlich Stellung nahm, ist der Imageverlust dennoch gewaltig. Youtuber als Testimonials Dass davon nun Werbungtreibende nachhaltig abgeschreckt werden, glaubt VideoAdvertising-Berater Bertram Gugel nicht. „Kurzfristig hilft es der Vermarktung nicht, mittel- bis langfristig gehe ich aber davon aus, dass es der Branche nützt, da wichtige Dinge wie der Wert eines Netzwerks geklärt werden und es für mehr Transparenz sorgt“, so Gugel. Zudem zeigen die Auseinandersetzungen Werbungtreibenden, wie stark Youtuber die öffentliche Meinung beeinflussen können. Auch Seehaus erwartet keine sinkende Attraktivität, denn die „Aussteiger“ wollen weiterhin Video-Inhalte unabhängig von Netzwerken erstellen. „Sie bleiben Youtube und den Werbungtreibenden erhalten“, so der Experte. „Den Aufrufzahlen ihrer Videos wird dies auch nicht schaden, da die Nutzer stärker an den Youtubern und deren Inhalten interessiert sind als an deren Zugehörigkeit zu einem Netzwerk.“ Er ist sich sicher, dass die zusätzliche mediale Aufmerksamkeit Youtube daher eher zugutekommen wird. Wie erfolgreich Youtuber als Meinungsführer tatsächlich sind, bewies die Techniker Krankenkasse (TK) im November 2014. Die 360-Grad-Kampagne „Mein Weg“ richtete sich an junge Erwachsene, um sie vom Thema Gesundheit zu begeistern. Die TK setzte dabei zusammen mit Endemol Beyond und Fischer Appelt auf angesagte Video-Künstler wie Le Floid. Der Youtuber mit über zwei Millionen Abonnenten erzählt im Werbeclip, wie ein Unfall seinen Traum Chirurg zu werden platzen ließ. Auf Facebook und Twitter werden die User unter #wireinander aufgerufen, ihre eigenen Geschichten zum Thema Gesundheit zu erzählen. Die Kommunikation auf Augenhöhe kommt an: Auf Youtube hat der Clip bereits über 1,4 Millionen Views; es gab über 85.000 Likes. Die TK ist längst nicht mehr der einzige Werbungtreibende, der auf Youtuber als Testimonial setzt. CocaCola etwa kooperierte mit Y-Titty und Sami Slimani, Hyundai mit Nilz Bokelberg. Beim Thema Vermarktung warnt Berater Gugel aber grundsätzlich vor einer Kommerzialisierung der Clips. „Die Glaubwürdigkeit ist mit eines der größten Assets eines Youtube-Stars, von daher sollte er diese nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“ Für ihn bewegen sich OnlineContent-Produzenten, die Produktplatzierungen vornehmen, auf einem schmalen Grad. „Wenn die Produkte nicht überzeugen oder die Werbung zu aufdringlich ist, riskieren sie ihre gesamte bisherige Leistung“, mahnt Gugel. Das kratzt dann nicht nur am Image der Youtuber, sondern schlägt sich auch auf die Produkte und Marken negativ nieder. Beim Netzwerk Divimove sieht man naturgemäß keine Gefahr durch Kommerzialisierung. „Ein Online-Video-Talent wird nicht für eine einzelne Kampagne seine über Jahre aufgebaute Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen“, glaubt Philipp Bernecker, Mitgründer von Divimove. Er rät Youtubern, nur mit einer Marke zusammenzuarbeiten, wenn sie sich mit dieser identifizieren können und ◼ die Kooperation auch offenlegen. Susanne Gillner internetworld.de/sg 21 Werben mit und auf Youtube (Brand) Channel Unternehmen mit einem Google Account können ihren Content auf einem eigenen Kanal verbreiten und diesen beispielsweise auch in andere Social-Media-Profile integrieren. Das soll vor allem Branding-Effekte erzielen. So bietet etwa DM Deutschland mit fast 24.000 Abonnenten u.a. StylingTipps und How-to-Videos an (Youtube.com/user/dmdeutschland) Product Placement Produktplatzierungen werden oft von Multichannel-Netzwerken vermittelt. Die Youtuber kooperieren dabei mit Marken und präsentieren deren Produkte in ihren Clips. Das Video muss allerdings als Werbe-Video gekennzeichnet werden Shopping-Kanal Stylefruits wirbt auf Youtube mit Banner-Anzeigen Display-Werbung Standard-Banner-Anzeigen: über Google Adwords; für alle Bereiche der Website mit Ausnahme der Startseite In-Stream-Anzeigen: Sobald das Video startet, erscheint der Werbeclip entweder zu Beginn (Pre-Roll), während (Mid-Roll) oder nach (Post-Roll) der Wiedergabe True-View-In-Stream-Anzeigen: Sie können ebenfalls mit Adwords für Videos erstellt werden. Dabei kann der User die Anzeige nach 5 Sekunden überspringen. Wenn er das nicht tut, sondern die Anzeige vollständig beziehungsweise 30 Sekunden lang ansieht, wird dies als Video-Aufruf gezählt und nach Cost per View abgerechnet; Yotube empfiehlt eine VideoLänge von mindestens 12 Sekunden Weitere Informationen für Advertiser: https://www.youtube.com/yt/ advertise/de Kommunikation auf Augenhöhe: Die TK setzt auf Youtuber Le Floid, um die junge Zielgruppe zu erreichen In den sozialen Netzwerken werden die User aufgerufen, ihre eigene Geschichte zu erzählen ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 2.xx. Februar Monat 2015 3/15 x/15 Die SEO-Trends im Jahr 2015 Neue Player und neue Tools beschäftigen die Szene – er Kampf um die besten Positionen im Google-Ranking verlangt von den Website-Betreibern eine permanente Anpassung an neue Entwicklungen. Für 2015 lassen sich vier Trends erahnen, die die Suchmaschinenoptimierung (SEO) beeinflussen werden: 1. Wettbewerb verschärft sich 2. Business Intelligence hält Einzug 3. Interdisziplinarität wird größer 4. Google zeigt seine Janusköpfigkeit In den vergangenen Jahren gab es im Google-Index viele „Lücken“ – also nicht so stark umkämpfte Positionen in den Suchergebnissen. Der Grund dafür: Großen Werbungtreibenden erschien SEO als Kanal für die Neukundenakquise zu umständlich und kompliziert. Doch steigende Preise für bezahlte Suchmaschinenwerbung haben auch bei ihnen Bedarf nach günstigeren Traffic-Quellen geweckt, die die Kundenakquisitionskosten auf ein erträgliches Maß drücken. Große Marken, die heute auf hohem Niveau in die Suchmaschinenoptimierung einsteigen, profitieren zusätzlich von ihrer großen Bekanntheit. Dadurch wird SEO für alle Marktteilnehmer deutlich wettbewerbsintensiver. D Big Data: Es fehlt der ganzheitliche Blick Big Data hat in SEO mit der breiten Etablierung von professionellen Tools Einzug gehalten. Mit diesen werden vor allem Daten zu Positionen von URLs im Suchergebnis bei bestimmten Keywords in den Suchanfragen erhoben. Manchmal erlaubt eine Kombination mit der eigenen Webanalyse-Lösung auch die Zuordnung des so generierten Traffics. Es fehlen aber häufig Informationen, die einen ganzheitlichen Blick auf die Effizienz von SEO-Maßnahmen erlauben würden. Dazu zählt der Umfang der ContentInvestments sowie die Offpage-MarketingKennzahlen von bestimmten URLs oder die Traffic-Daten, die man mit Analyseprogrammen, sogenannten Crawlern, gewinnt. 2015 muss der Startschuss für den Einzug von Business Intelligence Tools in die SEO fallen. Mit ihnen lassen sich Datenquellen jenseits marktüblicher SEO-Tools erschließen: Sie erlauben Datenaggregation, -konsolidierung und -auswertung auf URL- und Keyword-Ebene. Diese Daten sind notwendig, um den SEO-Aufwand gezielter und damit effektiver planen zu können und Erfolge von Maßnahmen und Kampagnen messbarer zu machen. Damit sich kontinuierlich Erfolge bei der Suchmaschinenoptimierung einstellen, mussten schon immer Menschen aus Redaktion, Technik und Marketing zusammenarbeiten. In Zukunft wird die Vernetzung mit den Experten hinzukommen, die sich um User Experience (UX), User Interfaces (UI) und das Design der Seite kümmern. Denn wenn man erst mal Top-Positionen in den Suchmaschinen erreicht hat, gewinnen diese Faktoren massiv an Bedeutung. Stichwort: One Search Foto: Shutterstock / Ellagrin und Google, das immer häufiger als Konkurrent auftritt Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung bringt der Seite vor allem über Google zahlreiche Besucher, ohne dass die Kosten mit der Besucheranzahl steigen. In ihrer Struktur sind SEO-Aufwendungen eher mit den Kosten für die Entwicklung eines TV-Spots vergleichbar – und weniger mit den Kosten für die Mediabuchungen, damit dieser die gewünschte Reichweite bekommt. Wenn man es richtig macht, ist SEO ein sehr günstiger Kanal für Neukundengewinnung. Google wird vom Vermittler zum Wettbewerber Die Kehrseite ist, dass Google basierend auf seiner Vormachtstellung im Search- Online-Marketing-Kanäle SEO Suchmaschinenoptimierung und Suchmaschinenwerbung (SEA) gehören zusammen 90 % SEA Wer nicht sicherstellt, dass die Synergien von SEA und SEO im eigenen OnlineMarketing-Mix genutzt werden, gerät in Gefahr, den Anschluss zu den Besten im Markt zu verlieren. Die Überlappungen zwischen den beiden Kanälen sind umfangreich und wenn nicht gewährleistet ist, dass voneinander gelernt wird, geht Effizienz verloren. Das kann sich angesichts der Klickpreisentwicklung bei Adwords & Co. fatal auswirken. SEO und SEA basieren auf Keywords, aber es werden auch Informa- tionen, etwa zu Klickraten aufbestimmte Inhalte in den Suchergebnissen oder zum „Zusammenpassen“ bestimmter Landing Pages mit bestimmten Keywords, gesammelt. Sicherlich ist SEO für eine größere Auswahl von Keywords anwendbar. Doch bei den Keywords, die nah an der Transaktion sind und den ROI maßgeblich beeinflussen, müssen beide Kanäle gut aufeinander sowie auf die Unternehmensstrategie abgestimmt sein. Dann sind sie, was ihre Effektivität betrifft, fast unschlagbar. 77 % E-Mail Marketing 62 % Social Media Marketing 45 % Affiliate Marketing 39 % Banner Advertising 28 % Anteil der Nennungen, die dem Kanal hohen bzw. sehr hohen Stellenwert zumessen Mobile Marketing 22 % In der Gunst der Online-Marketer rangiert SEO weit vorn INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Barketing, n = 74 Marketing-Verantwortliche aus den deutschen Top-500-Unternehmen Bereich und beim Keyword Advertising sein Geschäftsmodell ausweitet und dabei immer mehr Unternehmen ins Handwerk pfuscht. Die Beispiele hierfür sind zahlreich: Informationen über das Wetter, Sportergebnisse, Flugpreisvergleiche, Nachrichten und Hotelbuchungsangebote. Präsentierte Google früher bei Anfragen zu diesen Themen Links zu entsprechenden Info-, Buchungs.- oder Vergleichsportalen, so liefert die Suchmaschine heute immer häufiger direkt eine Lösung für die gesuchte Frage. Ob diese systematische Ausweitung der Monopolstellung verhindert werden kann und soll, muss auf der Ebene der Rechtsprechung und Politik entschieden werden. Hier ticken aber bekanntlich die Uhren eher langsam. Vorausschauend handelnde Unternehmen können sich darauf nicht verlassen – die Innovationsgeschwindigkeit im Internet ist dafür zu hoch. Es gilt, das eigene Geschäftsmodell zu prüfen und festzustellen, wo und in welchem Umfang die Gefahr besteht, dass Google einen Teil desselben gefährden könnte, und strategisch und mit Nachdruck Entwicklungen einzuleiten, um diese Gefahr zu mindern. Im Idealfall lösen solche Gedanken den Impuls zu einer weitgehenden digitalen Transformation aus, die aus einer Gefahr für das Unternehmen eine Chance für die ◼ Zukunft werden lassen. Andre Alpar (38) arbeitet seit 15 Jahren im Online-Marketing, vor allem in der Suchmaschinenoptimierung. Er ist CEO der 120-köpfigen Berliner Suchmaschinenmarketing-Agentur AKM3, die zu Performics und somit zum Zenith-Optimedia-Network gehört. www.akm3.de HAMBURG 05. Mai 2015 FRANKFURT 12. Mai 2015 DÜSSELDORF 19. Mai 2015 MÜNCHEN 21. Mai 2015 Für INTERNET WORLD Business-Leser Die Konferenz für Trends im Online Marketing nur € 189,–* statt € 249,–* E-Mail Marketing: Mit Smart Data Kunden individuell und persönlich ansprechen Ihr Anmeldecode: OMF15iwb Cross Channel: Mit intelligentem Marketing-Mix zu mehr Kundengewinnung und -bindung Content Marketing: Mit den passenden Inhalten die Zielgruppe erreichen SEO und SEA: Mit der passenden Strategie die beste Awareness für Ihre Website Social Media: Der richtige Umgang mit Kunden-Feedback auf sozialen Kanälen *zzgl. MWSt. Infos und Anmeldung: Sponsoren: onlinemarketingforum.de Veranstalter: ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 2.xx. Februar Monat 2015 3/15 x/15 „Alle in einem Boot“ Wer sich gegen Google & Co behaupten will, braucht hochwertigen Content und Allianzen mit deutschen Mitbewerbern, meint Sevenone-Media-Geschäftsführer Thomas Port s ist ein scharfer Wind, der Vermarktern wie Sevenone Media derzeit entgegenweht. Dass er vorwiegend aus Westen kommt, machte jüngst erst wieder die OWM-Vorsitzende Tina Beuchler klar. Auf dem Deutschen Medienkongress in Frankfurt prophezeite die Chefin des Verbands, der für das Gros der deutschen Werbegelder steht, deutliche Shifts in Richtung USA. Google, Facebook und seit 2014 auch Amazon seien für den Markt „Wettbewerber, die steigende Budgets an sich ziehen“, so Beuchler. Den deutschen Online-Vermarktern machen die US-Rivalen vor allem dadurch zu schaffen, dass sie mit großen Reichweiten und detaillierten Informationen über ihre Nutzer auf Kundenfang gehen, weitgehend unbehelligt von den strengen europäischen Datenschutzregulierern. Player wie Ströer Digital treiben die Marktkonsolidierung hierzulande voran. Innerhalb von nur zwei Jahren konnte sich das Medienunternehmen durch Fusionen und Aufkäufe an die Spitze des Agof-VermarkterRankings katapultieren. Spekulationen, dass sich Axel Springer Media Impact die reichweitenstarke Plattform T-Online oder gar den dazugehörigen Vermarkter Interactive Media einverleiben will, halten sich ebenso hartnäckig wie das Gerücht, dass sich die beiden Bertelsmann-Töchter Gruner + Jahr EMS und IP Deutschland irgendwann zu einem mächtigen Vermarkter vereinen. Programmatic Advertising, Werbebetrug und undurchsichtige Auslieferung der Ads sowie entgangene Werbeerlöse durch Adblocker wirbeln das Digital-Business zudem gehörig durcheinander. Thomas Port, Geschäftsführer Digital bei Sevenone Media, erklärt, wie sich der Vermarkter für die stürmischen Zeiten wappnet: mit redaktionellen Inhalten statt purer Reichweite und durch Allianzen mit anderen Marktteilnehmern. Unternehmen Sevenone Media ist eine 100-prozentige Tochter der börsennotierten Pro Sieben Sat1 Group. Das Digital-Portfolio des Vermarkters umfasst die SenderMarken der Gruppe (Sat1, Pro Sieben, Kabel eins, Sixx, Sat1 Gold, Pro Sieben Maxx) mit allen Angeboten im Bereich Smart-TV, Video-on-Demand, Online, Mobile Teletext. Dazu kommen die VOD-Plattform Myvideo.de, Games-Portale und Angebote von Dritten wie N24, Sport1 oder Bunte.de. Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld sind die Investitionen in Multi-Channel Networks (MCN) wei Collective Digital Studios oder Studio71 (siehe auch Seite 20). Online-Werbemarkt Mehr als drei Milliarden Euro brutto investierten Unternehmen laut Nielsen 2014 in Online-Werbung, davon ca. 100 Millionen Euro in mobile Werbung. Wachstumstreiber, da sind sich alle Mediaforschungsstudien einig, werden auch 2015 Bewegtbildwerbung und Mobile sein. Sevenone Media erwirtschaftete 2013 aus der Vermarktung von Online-Videos einen Bruttoumsatz von 146,7 Millionen Euro (Bewegtbild Gesamtmarkt: 308,7 Millionen Euro). In den ersten drei Quartalen 2014 weist Sevenone Media Brutto-Online-Werbeeinnahmen in Höhe von 227 Millionen Euro aus, davon 125,5 Millionen Euro durch Instream-Werbung. US-Konkurrenz Wie viele Werbe-Milliarden US-Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon bislang hierzulande auf sich vereinen, ist schwer zu schätzen. Das Deutschlandgeschäft weisen alle drei nicht separat aus und auch in den einschlägigen Gremien wie OVK, Agof oder ZAW sind sie nicht präsent. Branchenexperten gehen davon aus, dass Google mittlerweile zwischen zwei und drei Milliarden Euro Spendings auf sich vereint. Foto: SevenOne Media E Thomas Port Er glaubt an das Internet of Things und hätte am liebsten einen voll digitalisierten Badezimmerspiegel. Als Digital-Geschäftsführer von Sevenone Media arbeitet Port daran, dass aus seinen Visionen neue Wachstumsfelder für den Vermarkter werden. Port: Nein, wir sprechen dort zusätzliche Nutzergruppen mit unserem BewegtbildContent an. Bei jedem potenziellen Mandanten analysieren wir im Vorfeld, inwieweit wir die User schon erreichen und übernehmen nur Mandate, die zusätzliche Reichweiten bringen. Das gilt auch für Mobile, hier hat uns Axel Springer zusätzlich zu Video und Display auch das N24-Mobile- der, müssen aber im internationalen Wettbewerb mehr zusammenarbeiten, um über2015 beginnt für Sie mit neuen Mandanten, haupt erst Größenvorteile zu erreichen, die unter anderem Bunte.de. Wieso lässt Burda es mit den Big Five aus USA aufnehmen sich vom Wettbewerber vermarkten statt vom können. Sonst haben wir mittelfristig keine eigenen Vermarkter Tomorrow Focus? Chance. In vielen Special-Interest-BereiThomas Port: Tomorrow Focus ist verantchen und bei der Vermarktung von qualitawortlich für Display, wir übernehmen die Betiv hochwertigen Video-Umfeldern sind wegtbildvermarktung. Für uns ist das Mandie Publisher gut beraten, Allianzen zu dat wegen der Kernzielgruppe schmieden. Bei Technologie von Bunte.de hochinteressant: und Daten ist die Übermacht digital aktive Lifestyle-orienglobalen Player Google, „Publisher sind gut beraten, Allianzen der tierte Frauen. Das passt ideal Facebook und Amazon inzu schmieden“ zu unserer Glamour-TV-Welt zwischen so groß, dass wir und zu unserem Frauensender dagegen allein keine Chance Sixx. Zudem werden wir unsehaben. Ich plädiere deshalb ren Frauen-affinen Pro-Sieben-Sat1-Con- Mandat übertragen, das zuvor bei Yoc lag. für eine nationale, besser noch europäische tent wie etwa „Germany’s next Topmodel“ Datenlösung. Wir europäischen Player sollsyndizieren. Das ist ein wichtiges Argument Solche Kooperationen unter Wettbewerbern ten gemeinsam an neuen Technologien für Burda; wir erweitern dadurch deren sind demnach normal? arbeiten, um Know-how und Mittel wirBewegtbildportfolio. Port: Die Publisher in Deutschland – unabkungsvoll zu bündeln. Insbesondere bei der hängig ob Print oder TV – sitzen digital Auslieferung – Stichwort Programmatic Kannibalisieren Sie dadurch nicht Ihre eige- doch letztendlich alle in einem Boot. Wir Advertising – müssen wir eigene europäinen Plattformen? stehen zwar lokal in Konkurrenz zueinan- sche Lösungen entwickeln. Im Rahmen des xx.Februar 2. Monat 2015 2015 x/15 3/15 kartellrechtlich Möglichen sind hier interessante Joint Ventures denkbar. Kartellrechtliche Möglichkeiten – die sind hierzulande ja eingeschränkt ... Port: Das Kartellrecht muss schnellstens angepasst werden an die internationale Situation, das ist nicht mehr zeitgemäß. Selbst der Chef des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, bestätigt, dass eine massive Benachteiligung der deutschen Unternehmen gegenüber den amerikanischen Unternehmen vorliegt. Die dürfen alles und wir dürfen noch nicht einmal eine gemeinsame Video-Plattform aufbauen. Die Forderung nach Gleichberechtigung auf unserem Markt gehört für mich in eine Digital-Agenda der Regierung und nicht nur ins Verkehrsministerium. Google und auch einige deutsche Online-Vermarkter setzen erfolgreich eher auf riesige Reichweite statt Content. Warum Sie nicht? Port: Viele Mitbewerber verfolgen eine völlig andere Strategie und positionieren sich ausschließlich über Reichweite. Wir bieten auch gute Reichweiten, aber bei uns ist in der Mandantenstrategie das Umfeld entscheidend. Wir sind überzeugt, dass es einen Unterschied macht, ob ein OnlineWerbemittel im Umfeld einer starken TVMarke oder eines beliebten Sportangebots eingeblendet oder irgendwo im Longtail versendet wird. Wir würden etwa ein Angebot wie Telefonbuch.de nicht integrieren, da die Plattform keinen redaktionellen Hintergrund hat. Content sollte ein Mindestmaß an Qualität aufweisen. Wer diese von uns gesetzte Benchmark nicht überspringt, passt nicht ins Portfolio. Wir verknüpfen den Content unserer TV-Marken mit einem hochwertigen Mandantenportfolio und nicht zuletzt mit Webproduktionen aus einem leistungsstarken MultiChannel Network. Seit Sommer letzten Jahres bieten Sie 7TV als mobile Fernsehapplikation an, momentan noch werbefrei? Bleibt das so? Port: Nein, wir starten für den kostenlosen Teil der App noch im Februar mit der Bewegtbildvermarktung. Mit der 7TV-App bieten wir erstmals ein kombiniertes Modell aus Mediathek for free und Livestream mit technischer Zugangsgebühr in einem Pro- INTERNET WORLD Business Top-Ten-Online-Vermarkter in Deutschland (Agof) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Ströer Digital InteractiveMedia CCSP Axel Springer Media Impact Sevenone Media Tomorrow Focus Media United Internet Media IP Deutschland Ebay Advertising Group Deutschland OMS G+J Electronic Media Sales Nettoreichweite 66,4 % 63,1 % 58,9 % 54,6 % 53,3 % 50,4 % 47,9 % 47,2 % 45,6 % 37,7 % Nettoreichweite Mio. Unique User 36,9 35,07 32,73 30,37 29,63 28,05 26,65 26,26 25,37 20,96 Dichtes Vermarkterfeld: Sevenone Media liegt im Agof-Ranking auf Platz vier vor dem ähnlich positionierten Wettbewerber IP Deutschland auf Rang sieben INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Agof e.V. / Internet Facts 2014-10; Basis: Gesamtbevölkerung ab 10 Jahre. Angaben in Mio. UU und Prozent für den Einzelmonat im Untersuchungszeitraum Oktober 2014, 106.638 Fälle (Internet-Nutzer letzte 3 Monate) 25 many ist ein neuer lokaler Wettbewerber. Mit welchen Produkten, Preisen und Zielgruppen Goldbach nun im deutschen Markt auftritt, wird sich zeigen. Goldbach vermarktet Bewegtbild über Digital out of Home, ist das ein Geschäftsfeld für Sie? Port: Letztendlich reden wir doch über Content, der über alle möglichen Bildschirme ausgeliefert wird. Ist der gut, ist es zweitrangig, ob er nun für TV, für Online oder sogar für Digital out of Home produziert wurde. Entscheidend ist: Wo befindet sich der Verbraucher auf seiner Customer Journey? Es reicht nicht aus, den Verbraucher einmal zu lokalisieren. Vielmehr müssen wir ihn über den gesamten Tag hinweg in seiner Mobilitätskette begleiten und mit jeweils passenden, auf seine Situation zugeschnittenen Angeboten seine Aufmerksamkeit gewinnen. Den wichtigsten Hebel stellt hier das mobile Endgerät dar. Über das Smartphone erreichen wir die Konsumenten zu jeder Zeit an jedem Ort. Alle Verbraucher-Touchpoints, die wir noch nicht abdecken, sind für uns interessant. DooH ist isoliert betrachtet aber bestimmt nicht „the next big thing“ in unserer Strategie. dukt an. Für 2,99 Euro monatlich können Wollen Sie zur Marktkonsolidierung beitrasich die Zuschauer den Livestream unserer gen, indem Sie kaufen oder gekauft werden? sechs TV-Sender anschauen. Die enthalte- Port: Da fokussieren wir uns ganz klar aufs nen Mediatheken sind gratis. Nachdem wir Einkaufen. Pro Sieben Sat1 verfolgt gezielt mit 2,5 Millionen Downloads einen wichti- einen Wachstumskurs und sucht auch intergen Meilenstein überschritten haben, star- national systematisch nach Erfolg verspreten wir für den On-Demand-Bereich mit chenden Start-ups und Beteiligungen. Erst Sondern? der Video-Vermarktung. Im kostenpflichti- im letzten Frühjahr haben wir uns am ame- Port: Next big thing für uns ist TV everygen Livestream wird dagegen die Fernseh- rikanischen Multi-Channel-Netzwerk Col- where. Kaum eine Produktkategorie nahm werbung ausgespielt. Die zusätzliche Reich- lective Digital Studios (CDS) beteiligt. Von auf der CES in Las Vegas so viel Platz ein weite, die wir hier für die klassischen Wer- derartigen Inhalten profitieren wir jetzt in wie Screens an jedem Ort und jedem Umbeblöcke erzeugen, werden wir demnächst Deutschland über das MCN Studio71. Mit feld. Connected Cars sind ein interessantes über die fusionierten AGF-Daten abbilden Shopkick hat Pro Sieben Sat1 zudem ein neues Feld. Schließlich produzieren wir hochwertigen Content, der können. Gleichzeitig wollen auch im Auto ausgespielt wir unsere Nutzer besser verwerden kann. Gute Datenstehen und, selbstverständlich „Ich freue mich, wenn ich hochwertigen autobahnen vorausgesetzt, innerhalb des gesetzlichen Content auch im Keller schauen kann“ steht den On-the-go-AngeRahmens, dazu Trackingboten nichts mehr im Wege. Technologien einsetzen. Als weiteres Zukunftsthema Sollte Springer T-Online kaufen und IP sich erfolgreiches US-Unternehmen nach sehen wir das Internet of Things, also die Vernetzung des Haushalts über digitale mit Gruner + Jahr EMS vereinen, haben Sie Deutschland geholt. Produkte. Im Moment hakt es noch an nicht doch Angst davor, dass die WettbewerNeue Konkurrenz erwächst Ihnen durch einem übergreifenden System, über das ber zu stark sind? Port: Nein, wir bleiben ja auch nicht auf der Goldbach Media, die sich selbst als neue der gesamte Prozess gesteuert wird, die Stelle stehen. Es ist klar, dass alle großen „Third Force“ für Bewegtbildvermarktung im Einzelangebote gibt es in Fülle. Ich freue Publisher jetzt vermehrt investieren. Für von Sevenone Media und IP beherrschten mich jedenfalls schon, wenn ich hochwerden Gesamtmarkt ist es in jedem Fall hilf- Markt positionieren. Zittern Sie schon? tigen Content überall im Haus sehen kann, reich, denn es führt zur Marktkonsolidie- Port: Im Gegenteil, wir schätzen die Kolle- auch im Keller, in der Garage oder im Baderung und damit zu übersichtlicheren Ange- gen sehr und wünschen ihnen viel Erfolg. zimmer. Das sind spannende Perspektiven ◼ botsstrukturen für die Werbekunden. Wir Wir kennen Goldbach aus der Schweiz, da mit großen Wachstumschancen. Interview: Vera Günther sind sie sehr erfolgreich. Goldbach Gerbrauchen definitiv keine 70 Vermarkter. Multichannel-Strategie: Sevenone Media verbreitet nicht nur seinen Content über alle Kanäle, auch die Werbevermarktung ist plattformübergreifend Entertainment-Plattform Auto: Connected Cars sollen der Bewegtbildvermarktung schon in naher Zukunft weitere Wachstumschancen eröffnen TOP-KAMPAGNE 26 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Change the Game Vorgestellt von Nike zeigt, dass digitale Kommunikation mehr ist als ein nur weiteres Werbemedium as als Teil der Promotion für den Basketballer Kobe Bryant und Nike Basketball in China gedacht war, entpuppt sich für mich als ein großes Highlight der letzten Monate in unserer Branche. Wir reden hier nicht über eine Webseite, interaktive Plakate oder besondere Werbeideen: Was die Agentur AKQA mit Nike hier auf die Beine gestellt hat, ist schlichtweg eine Revolution im Indoor-Sport. Worum geht’s? Das „House of Mamba“ (Kobe Bryants Spitzname ist „Black Mamba“) ist das weltweit erste interaktive und adaptive LED-Basketballfeld; es wurde im Rahmen der „Nike Rise“-Kampagne erstmals in Shanghai aufgebaut. Die gesamte Spielfläche kann wie ein großer Flatscreen von einem Computer beliebig bespielt werden. Zudem können Sensoren, die außerhalb des Feldes angebracht sind, Bewegungen auf dem Feld nachvollziehen und in Echtzeit wieder auf die Fläche übertragen. W Mehr als nur eine Video-Werbefläche: Das interaktive Spielfeld Kristian Kerkhoff, Geschäftsführer der Digitalagentur Demodern demodern.de/ Nike ändert mit „House of Mamba“ die Sichtweise auf digitale Kommunikation so einem interaktiven Spielfeld können nicht nur Bewegungsabläufe geschult werden oder neue Arten des Trainings (Gamification) erschaffen werden, dieses Spielfeld wäre theoretisch auch dazu geeignet, dass gänzlich neue Sportarten erfunden werden. Famos daran ist, dass die LED-Technik und das Motion Tracking noch nicht einmal neu sind – manchmal reicht es eben schon, den Blickwinkel zu verändern und groß zu denken, um Innovationen zu Das House of Mamba ist das erste interaktive schaffen. Nike hat das früh und adaptive LED-Basketballfeld erkannt und kam schon 2003 Was für den einen wie eine riesige VideoWerbefläche wirkt, ist bei näherer Betrachtung ein echter „Game Changer“. Auf mit dem Bewegungssensor Nike+ auf den Markt. Was anfänglich von Läufern als Spielerei betrachtet wurde, ist heute als Technologie aus dem Laufsport nicht mehr wegzudenken. Die positive Botschaft lautet also: Nicht die neuesten Gadgets der Consumer Electronics Show führen zu Innovationen, sondern die Sichtweise der Marken auf ihre eigenen Produkte oder Services. Den Game Changer gibt es somit in jeder Branche. Es ◼ ist lediglich eine Frage des Wollens. Steckbrief ∙ Auftraggeber: Nike ∙ Agentur: AKQA ∙ Kampagne: House of Mamba ∙ Kanäle: Youtube, interaktives LED-Projekt ∙ Start: August 2014 Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Astra Kreation eines digitalen City-Light-Posters für die Biermarke, das Video-Botschaften an ausschließlich weibliche Passanten richtete Philipp und Keuntje Auftrag Dienstleister Fischer Appelt Fashionette Neue Kampagne für den Online-Shop mit dem Claim „Die schickt der Himmel“; mit TV-Spot, Print- und Online-Maßnahmen Orca MercedesEntwicklung einer Youtube-Serie für das MerBenz Museum cedes-Benz Museum in Stuttgart; Youtuber Uke Bosse gewährt den Zuschauern dabei Einblick hinter die Kulissen Immowelt.de Umsetzung einer 360-Grad-Kampagne für das Immobilienportal mit unter anderem Video, Social Media und Mobile-Werbung DDB Berlin, Radical Media SCA Deutschland Smart-TV-Kampagne für den HygieneproduktAnbieter zum Launch von „lights by Tena“; Werbung läuft im Fitness-Channel „Fitness & Yoga“ IP Deutschland, Optimedia Klosterfrau Betreuung von drei Markenetats der Klosterfrau Healthcare Group Schmittgall Sparkasse Köln Bonn EMS & P Kampagne mit On- und Offline- sowie PoSMaßnahmen, um die Baufinanzierungsangebote und Finanzierungskonditionen zu bewerben Knappschaft Crossmediale Werbekampagne „Doch, das geht!“ für die Krankenkasse; u.a. mit DisplayAnzeigen und eigener Kampagnen-Webseite; Testimonial ist TV-Figur Stromberg Saint Elmo’s Berlin Toshiba Neue Kooperationspartnerschaft; Smarctlip liefert künftig digitale Video-Kampagnen auf den Startoberflächen der Geräte aus Smartclip Mammut Sports Group Verantwortung der Mediaplanung für den deutschen Markt; in Planung ist eine crossmediale Kampagne Crossmedia Volksbanken Raiffeisenbanken Kampagne für den Bundesverband der Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR); mit u.a. Print-, Social-Media- und Online-Maßnahmen Heimat PREISAKTION! 1&1 ALL-NET-FLAT FLAT FESTNETZ ALLE FLAT HANDY-NETZE FLAT INTERNET €/Monat* 9ROOH0RQDWH GDQDFKĦ 0RQDW +7&2QH 0 6RQ\ ;SHULDĤ= 6DPVXQJ *$/$;<6 Sofort starten: In Ruhe ausprobieren: Defekt? Morgen neu! 1NACHT 1MONAT 1TAG OVERNIGHTLIEFERUNG TESTEN AUSTAUSCH VOR ORT 02602 / 96 96 0RQDWH9HUWUDJVODXI]HLW(LQPDOLJHU%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVĦNHLQH9HUVDQGNRVWHQ$XI:XQVFKPLW6PDUWSKRQHIðUĘĦPHKUSUR0RQDWJJI]]JOHLQPDOLJHP*HU²WHSUHLV]%6DPVXQJ*$/$;< 6Ħ6RQ\;SHULD 70=Ħ+7&2QH0Ħ7DULISUHLVLP(1HW]:HLWHUH7DULIHRKQHHLQPDOLJHQ*HU²WHSUHLV6PDUWSKRQHIðUĘĦVRZLHLQ'1HW]4XDOLW²WYHUIðJEDU 7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU 1und1.de TECHNIK 28 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 .deals .store .gratis .kaufen Foto: Shutterstock / Bioraven .versicherung 3/15 Vorstoß in Neuland für den Online-Handel Sie sind ganz neu und vielen noch nicht bekannt: die generischen Top-Level-Domains. „Domain-Endung der Profis“: Werbung für die Endung .versicherung Sind sie bereits relevant für den E-Commerce? laubt man den Anbietern von Internet- Daneben gibt es eine ganze Reihe generi- Adressen mit der Endung .reise (gestartet Domains, sind sie die neue Wunder- scher Top-Level-Domains (TLDs) mit im August 2014) gibt es bisher etwa 1.300, waffe des E-Commerce: die neuen Web- internationalisierten Begriffen wie .fitness, mit der Endung .kaufen (seit Juli verfügEndungen wie .kaufen, .deals oder .reise. mit allgemeinen E-Commerce-Endungen bar) sogar schon knapp 8.000. Wer aber Von ihrer tatsächlichen Relevanz für den wie .kaufen oder .deals und mit Geo-En- wissen will, ob sie auch tatsächlich verOnline-Handel sind aber längst nicht alle dungen wie .berlin oder .bayern. Sie kön- wendet werden, bei dem macht sich Erüberzeugt. Und nur wenige Unternehmen nen für regionales Marketing eingesetzt nüchterung breit. Das digitale Neuland haben sich bisher mit einem Shop in das werden. Während die genannten Beispiele wird größtenteils noch nicht genutzt. Viele größtenteils unerschlossene Gebiet gewagt. schon genutzt werden, streiten sich um der Adressen leiten automatisch auf eine Kay Thee könnte man einen Pionier der .shop zurzeit noch neun verschiedene alte .de- oder .com-Domain weiter. Und neuen E-Commerce-Endungen nennen. Unternehmen, darunter auch Google und oft wird die Adresse lediglich von DomainDer Hamburger Versicherungsmakler hat Amazon. Aller Voraussicht nach wird Händlern zum Verkauf angeboten. etwa 100 Domains mit den verschiedens- darüber eine Auktion entscheiden. ten neuen Endungen erworben. Skepsis bei Experten Seit November letzten Jahres firmiert er mit einem Vergleichsportal Ingmar Böckmann, E-CommerceDeutschsprachige Geo-Endungen Referent beim Verband BEVH, unter seiner neuen Hauptadresse sieht noch keine Relevanz für den „Nr1.versicherung“. Zudem hat er Online-Handel. „Derzeit spielen sich Adressen wie Günstige.versi.bayern die neuen TLDs keine Rolle. Es ist cherung, Firmenversicherung.hamauch nicht abzusehen, dass sich burg und Versicherung.singles .berlin .zuerich das ändert.“ Er kennt keine Praxisgesichert. Vermutlich wird er einige beispiele, nicht einmal regionale der Adressen wieder abstoßen, die oder lokale Shops, für die sich verbleibenden Domains könnten .wien .cologne Geo-Endungen anbieten würden. dann zu einem kleinen Universum Thomas Rickert, Domain-Exaus 20 oder 30 thematischen Lanperte des Branchenverbands Eco, ding Pages werden. .hamburg meint, dass die neuen TLDs noch Von den sprechenden Bezeich.tirol nicht in der breiten Öffentlichkeit nungen der neuen Endungen erhofft angekommen sind, sieht aber grosich Thee Vorteile fürs Marketing: ßes Potenzial: „Die neuen TLDs „Wenn ich im Gespräch mit dem .saarland .koeln könnten für den E-Commerce eine Chef eines Hamburger Ladens bin, besondere Relevanz entfalten.“ Vor kann ich ihm sagen, dass er einfach .ruhr .nrw allem stellen sie attraktive, kurze auf die Domain Firmenversicheund prägnante Domains bereit, die rung.hamburg gehen kann. Dann unter den alten Namensräumen findet er mich und weiß, was ihn erDurch die Einführung neuer generischer Top-Levelkaum noch verfügbar sind. wartet.“ Ähnlich selbsterklärend sei Michael Buller, Vorstand des Verdie Domain Günstige.versicherung. Domains sind nun auch Endungen verfügbar, die sich bands Internet Reisevertrieb e.V. Eine von fünf deutschsprachigen auf Regionen oder Städte beziehen. Shops und Unter(VIR), ist noch kein Beispiel für eine Branchenendungen ist .versichenehmen können ihren Lokalbezug verdeutlichen. überzeugende Nutzung der neuen rung (siehe Tabelle auf Seite 29). G „Für die großen Portale sind die neuen TLDs zur Zeit nicht relevant“ Michael Buller Vorstand, Verband Internet Reisevertrieb www.v-i-r.de Auf Happycent.deals hat Wisopo einen Schnäppchenmarkt gestartet Foto: iStockphoto / Jakataka 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business 29 .shop .reise Deutschsprachige Branchenendungen Zahl Domains* Preise** Inhaber bzw. Mutterfirma .haus 2.300 17 bis 37 Euro Rightside Group, Ltd. (USA) .immobilien 7.700 17 bis 37 Euro Rightside Group, Ltd. (USA) .reise 1.300 83 bis 170 Euro dotreise GmbH (D) .reisen 3.900 11 bis 24 Euro Donuts Inc. (USA) .versicherung 2.400 120 bis 220 Euro Dotversicherung-registry GmbH (D) Foto: Privat Neue branchenbezogene Top-Level-Domains Marko Hoffmann Neue Branchenendungen ermöglichen kurze, prägnante Namen. Die InternetNutzer müssen sich jedoch erst an sie gewöhnen Junior E-Commerce-Manager beim Rest- und Sonderpostenverwerter Wisopo www.happycent.deals *) Laut Ntldstats.com, erhoben am 09.01.2015; **) Jeweils für 12 Monate, erhoben bei den Registraren Domaindiscount24, Strato und 1&1, Gebühren erhöhen sich teilweise nach dem 1. Jahr INTERNET WORLD Business 3/15 Endungen im Reisemarkt bekannt, meint aber, dass sie für einige Player attraktiv sein könnten: „Für die großen Portale sind die neuen TLDs zurzeit nicht relevant. Sie verfügen schon über starke, etablierte Marken. Für kleinere und neue Anbieter könnte das Thema interessant sein, wenn Google die Endungen tatsächlich berücksichtigt.“ Allerdings ist es noch reine Spekulation, ob eine Endung als Keyword im Ranking mitzählen wird, wie es die Betreiber neuer Endungen gern in Aussicht stellen. Eine zusammen mit dem .berlin-Betreiber Dotberlin erstellte Ranking-Analyse des SEO-Spezialisten Searchmetrics kam im September letzten Jahres zu dem Ergebnis, dass .berlin-Domains bei lokalen Anfragen etwas besser abschneiden. Ansonsten gibt es kaum Erkenntnisse zur tatsächlichen SEO-Relevanz. Google selbst hat angedeutet, dass die Endungen keine allzu großen Auswirkungen haben dürften. Auch Thomas Gottheil, geschäftsführender Gesellschafter der E-Commerce- Agentur Shopmacher, ist bislang noch kein Leuchtturmprojekt aufgefallen. Chancen sieht er dann, wenn im Zusammenspiel von Domain-Name und neuer Endung gleich eine neue Marke etabliert wird. Das sei besonders für Pure Internet Player interessant. Spannend findet Gottheil Endungen mit klarem E-CommerceBezug: .kaufen, .shop, aber auch die PreisIndikatoren wie .gratis oder .deals. Chancen und Risiken Einen Nachteil sieht E-Commerce-Spezialist Gottheil darin, dass den meisten Menschen noch längst nicht klar ist, dass es sich bei den neuen Endung tatsächlich um eine Internet-Adresse handelt. Das könnte ein ernsthaftes Problem sein: „Bis sich die neuen TLDs durchsetzen, könnte das sogar eher für Misstrauen und für eine Abwehrhaltung sorgen. Das könnte gefährlich sein, wenn man komplett auf eine neue Domain setzt.“ Neue Top-Level-Domains für den E-Commerce Relevante E-CommerceEndungen Zahl Domains* Preise** Inhaber bzw. Mutterfirma .coupon Noch nicht verfügbar Amazon (USA) .coupons Noch nicht verfügbar 2 Bewerber, u.a. Donuts .deal Noch nicht verfügbar 2 Bewerber, u.a. Amazon .deals 5.500 17 bis 37 Euro Donuts Inc. (USA) .gratis 3.100 11 bis 24 Euro Donuts Inc. (USA) .kaufen 8.100 12 bis 37 Euro Rightside Group, Ltd. (USA) .qpon 500 12 bis 19 Euro dotCOOL, Inc. (USA) .shop Noch nicht verfügbar 9 Bewerber, u.a. Google, Amazon, Donuts .shopping Noch nicht verfügbar 2 Bewerber, u.a. Donuts .store Noch nicht verfügbar 7 Beweber, u.a. Google, Amazon, Donuts Die Inhaber von neuen Top-Level-Domains mit E-Commerce-Bezug und die Bewerber für diese sind vor allem amerikanische Unternehmen *) **) Laut Ntldstats.com, erhoben am 09.01.2015; Jeweils für 12 Monate, erhoben bei den Registraren Domaindiscount24, Strato und 1&1, Gebühren erhöhen sich teilweise nach dem 1. Jahr INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: Unternehmensangaben, eigene Recherche Quelle: Unternehmensangaben, eigene Recherche Der Versicherungsmakler Kay Thee hat solche negativen Erfahrungen nicht gemacht: „Wenn ich am Telefon die Webadresse Günstige.versicherung nenne, fragt mein Gegenüber vielleicht zurück: Günstigeversicherung.de?“ Dann erklärt er die Namensgebung und die neue Domain prägt sich gleich viel besser ein. Auch Marko Hoffmann, Junior Manager E-Commerce bei dem Rest- und Sonderpostenverwerter Wisopo, glaubt, dass die neuen Internet-Adressen neue Möglichkeiten bieten (siehe Interview). Wisopo betreibt neun Filialen in Ostdeutschland. Seit November 2014 firmiert der Webshop unter Happycent.deals – eine ideale Endung für das Geschäftsmodell von Wisopo, findet Hoffmann. Die Zurückhaltung vieler Webshop-Betreiber können er und Thee nicht nachvollziehen. Thee betont: „Als Shop-Betreiber sollte man sich die Chancen, die die neuen TLDs bieten, nicht entgehen lassen.“ Das eigene Modell legt er auch anderen ans Herz. Wenn man sich für verschiedene Domains entscheide, könne man diese als digitales Schaufenster nutzen und die Landing Pages dann selektiv für bestimmte Zielgruppen ausrichten. Rickert empfiehlt, mit den Endungen einen regionalen Bezug zu unterstreichen oder sich durch generische Begriffe direkt einer Branche zuzuordnen. Zudem könne man Unterseiten des eigentlichen Unternehmensauftritts über unterschiedliche TLDs aufrufbar machen, etwa Stellenangebote unter .careers. Thomas Gottheil von Shopmacher empfiehlt, die neuen Möglichkeiten der Namensgebung für neue Geschäftsideen zu nutzen. Und dann stehe als nächster Schritt einfach klassisches Marketing an. Ein Projekt unter einer neuen TLD werde sich dann durchsetzen, wenn man es reichweitenstark publiziere. „Das hat primär nichts mit der Frage ,Neue TLD oder nicht?‘ zu tun“, betont Gottheil. Ob die neuen Endungen im OnlineHandel ein Erfolg werden, steht in den Sternen. Noch haben sie sich nicht durchgesetzt. Allerdings sind die neuen TLDs erst seit Kurzem verfügbar. Die wenigen Pioniere, die sie verwenden, sind davon überzeugt, dass es in jedem Fall lohnt, sich ◼ mit dem Thema zu beschäftigen. Stefan Mey „Man sieht schon im Namen, was einen erwartet“ Marko Hoffmann, Junior E-Commerce-Manager beim Rest- und Sonderpostenverwerter Wisopo, ist vom Potenzial der neuen Top-LevelDomains überzeugt. Er meint: Sie sorgen für Klarheit im Online-Handel. Inwiefern nutzen Sie die neuen TopLevel-Domains? Marko Hoffmann: Unser Webshop für Rest- und Sonderposten ist seit Ende November 2014 unter Happycent. deals online. Parallel haben wir etwa zehn verschiedene thematische Domains unter .shop vorregistriert. Daraus sollen Landing Pages für bestimmte Produktgruppen werden, etwa zu Garten- oder zu Sommerartikeln. Wieso .deals als Haupt-Domain? Hoffmann: Was passt bei einem Postenhändler besser? Man sieht schon am Namen, was einen erwartet. „Cent“ heißt: Es ist günstig. „Happy“ heißt: Es macht mich glücklich. Und die Endung „.deals“ verspricht dem Kunden ein Schnäppchen. Hatten Sie befürchtet, dass InternetNutzer der ungewohnten Endung misstrauen? Hoffmann: Diese Skepsis hatten wir gar nicht. Jeder weiß, worum es bei dem Wort „Deals“ geht. Auch bei der Endung .shop mache ich mir keine Sorgen, dass sie die Kunden irritiert oder gar abschreckt. Welche Bedeutung haben die neuen Endungen Ihrer Meinung nach für den Online-Handel? Hoffmann: Die neuen Endungen sorgen für mehr Vielfalt und für mehr Klarheit. Vorher war fast jeder deutsche Online-Shop, Immobilienmakler und beinahe jede Baufirma unter .de zu finden. Jetzt kann man sich als allgemeiner Webshop unter .shop registrieren und als lokaler Laden oder als lokale Organisation unter .berlin. Und ist man darauf spezialisiert, hochwertige Produkte günstig anzubieten, dann nimmt man vielleicht einfach eine .deals-Adresse. TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Mail-Marketing: die Fallgruben Beim automatisierten Versand von E-Mails kann leicht etwas schiefgehen. Hier einige Beispiele und Lösungen Beispiel 1: Gutschein löst eine Retoure aus Kunde X bestellt in einem Online-Shop eine Jacke. Kaum hat er die Bestellung aufgegeben, erhält er per E-Mail einen Gutschein für 20 Prozent Rabatt auf die nächste Bestellung. Der Kunde retourniert die Jacke und bestellt sie erneut. Problem: Durch Incentives können Kunden zu einem Verhalten erzogen werden, das dem Ziel des Shop-Betreibers, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften, zuwiderläuft. Der Kunde hätte die Jacke auch ohne Rabatt gekauft. Lösung: Der Shop-Betreiber bietet den Gutschein für ein konkretes oder komplementäres Produkt an oder schließt das gekaufte Produkt direkt aus. Es ist auch möglich, den Gutschein erst nach Ablauf der Retourenfrist zu versenden. Ein komplexer Ansatz wäre, die Aussteuerung von Incentives mit dem Einsatz von Analytics zu optimieren. Hierzu wird das Verhalten von Bestandskunden analysiert und mit statistischen Zwillingen gearbeitet. Statistische Zwillinge sind Besucher, deren Verhalten sich ähnelt. So bekommt nur der Kunde einen Rabatt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt ein weiteres Produkt bestellt. Beispiel 2: Der Kunde fühlt sich schlecht beraten Kunde X hat im stationären Handel ein sehr kostspieliges Haushaltsgerät erstanden. Zwei Wochen später erfährt er überraschend per personalisierter E-Mail, dass das Nachfolgemodell auf den Markt gekommen ist. Problem: Die Daten sind aus dem stationären Geschäft in den Online-Sales-Prozess geflossen, was erst einmal lobenswert ist. Oft geschieht dies im Rahmen einer Online-Produktregistrierung, um die Garantie zu aktivieren. Der Kunde fühlt sich jedoch durch das Mailing schlecht beraten, um nicht zu sagen getäuscht. Lösung: Um dem vorzubeugen, hätte der Kunde beim Versand der Kampagne ausgeschlossen werden müssen. Voraus- Weitere Praxistipps auf der Internet World Messe Besucher der Internet World Messe 2015 profitieren von vielen hilfreichen Praxistipps. Wie? Einfach das Messeprogramm durchforsten und passende Vorträge in den Infoarenen aussuchen. An beiden Messetagen (24. und 25. März 2015) erwartet die Besucher ein umfangreiches Programm. Experten, darunter auch Rabbit-eMarketing-Geschäftsführer Nikolaus von Graeve, geben in den Infoarenen praxisbezogene Tipps für OnlineHändler zur Optimierung ihrer Geschäfte im Web. Das Programm ist für die Besucher der Internet World Messe kostenfrei. Vortrag in einer Infoarena während der Internet World Foto: Shutterstock / Mike Elliott; Flaticon setzung dafür ist die Zielgruppenselektion nach Kauf- und Registrierungsdatum. Diese Information fließt vom CRM in das E-Mail-Tool. Ein Shop-Betreiber mit kleinerer Infrastruktur könnte etwa alle Kunden im Versand-Tool ausklammern, die im letzten Monat etwas gekauft haben. Damit verliert er zwar eventuell ein paar potenzielle Käufer, verärgert aber seine Bestandskunden nicht. Beispiel 3: Mail zu Warenkorbabbruch ist überflüssig Kunde X hat im Online-Shop Produkte in seinen Warenkorb gelegt, die Bestellung aber nicht abgeschlossen. Als er eine WarenkorbabbrecherMail bekommt, ist der Kauf dann aber doch bereits getätigt worden. Problem: Warenkorbabbrecher-Mailings sind ein tolles Instrument zur Conversion-Optimierung, allerdings bergen sie auch Tücken. Die überflüssige Erinnerung an einen stehen gelassenen Warenkorb kommt beim Kunden nicht gut an. Lösung: Die Kampagne benötigt einen „Warten“-Knoten. So wird im Rahmen eines Zeitfensters geprüft, ob der Kauf nicht doch finalisiert wurde, bevor die Kampagne ausgelöst wird. Ein „Warten“Knoten ist in jeder gängigen MarketingAutomation-Software enthalten. Alternativ kann auch eine nächtliche Datensynchronisierung genügen. Dabei werden die Daten tagsüber gesammelt und einmal während der Nachtstunden in das E-Mail-Versand-Tool übertragen. Am Tag darauf erhalten alle Abbrecher, die nicht nachträglich doch noch gekauft haben, eine E-Mail. Beispiel 4: Rabatte führen zu An- und Abmeldungen Kunde X meldet sich für den Newsletter eines Online-Shops an. Mit der Anmeldung ist ein Einkaufsrabatt verbunden. Um diesen Preisnachlass bei jeder Bestellung zu nutzen, meldet sich der Kunde immer wieder ab und erneut an. Problem: Die Newsletter-Anmeldung für Neukunden zu incentivieren, ist ein Muss im E-Commerce, um konkurrenzfähig zu bleiben. Der Kundenstamm vergrößert sich und kann kontinuierlich mit einer permanenten Kommunikation weiterentwickelt werden. Leider lädt der Rabatt förmlich dazu ein, ihn durch ständiges An- und Abmelden mehrfach einzulösen. Lösung: Damit ein Shop-Betreiber den Rabatt nur einmal pro Person vergibt, muss das E-Mail-Tool bei der ersten Anmeldung die genutzte E-Mail-Adresse mit einem Datum verknüpfen. Gibt es zu einer Adresse noch kein Datum, wird der Gutschein versandt. Ist ein Datum vorhanden, hat sich der Empfänger schon einmal registriert. Versuchen Personen das System mit der Nutzung verschiedener E-MailAdressen zu überlisten, kann das in einem zusätzlichen Schritt über den Abgleich von Kundennummer, Name oder Geburtsdatum in der Kundendatenbank erkannt und verhindert werden. ◼ Nikolaus von Graeve ist Geschäftsführer der E-Mail-Marketing-Agentur Rabbit eMarketing in Frankfurt am Main. www.rabbit-emarketing.de Fotos: iStockphoto / July Velchev / Chokkicx / Alexsl / Aquir nline-Shop-Betreiber wissen immer mehr über ihre Kunden und Besucher und setzen die Daten für eine individuelle Kommunikation ein. Dies gelingt jedoch nur, wenn die Datenquellen aus unterschiedlichen Systemen sinnvoll miteinander verknüpft sind – zum Beispiel das Customer Relationship Management (CRM), das Business-Intelligence-Verfahren, das Content Management System (CMS), die Webanalyse, das Kampagnenmanagement- und das E-Mail-Versandtool. Doch die Vernetzung der Daten ist komplex. Sind automatisierte E-Mails mit Fehlern behaftet, erzürnen sie entweder den Kunden oder schmälern den Umsatz des Shops. Die folgenden vier Beispiele beschreiben Fallen, in die Marketingverantwortliche häufig bei der Automatisierung ihres E-Mail-Marketings tappen. Doch die Klippen lassen sich umschiffen. O 2. Februar 2015 3/15 31 Richtige Zahlart, mehr Umsatz Nach wie vor gilt: Können die Kunden nicht so bezahlen, wie sie wollen, kostet das den Online-Shop Umsatz enn es ums Bezahlen geht, wissen die meisten Shopper sehr genau, was sie wollen. Steht keines der fünf von ihnen präferierten Zahlungsverfahren zur Verfügung, brechen sie den Kauf ab. Rund 42 Prozent tun dann das, was jeder Händler am meisten fürchtet: Sie wechseln zur Konkurrenz. Zu diesem Ergebnis kommt das ECC Köln in seiner neuen Studie „Payment im E-Commerce“. Für die Untersuchung wurden 562 Händler und 2.040 Online-Shopper befragt. Doch es ist gar nicht so schwer, die Kunden glücklich zu machen: Im Schnitt haben Shop-Betreiber fünf Zahlarten im Angebot, am häufigsten Vorkasse, Paypal, Rechnung, Kreditkarte und Sofortüberweisung. Die fünf von den Konsumenten am liebsten eingesetzten Zahlungsmethoden sind Rechnung, Lastschrift, Paypal, Kreditkarte und Sofortüberweisung. Damit ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass der Kunde wenigstens eine Abwicklungsmöglichkeit findet, die ihm zusagt. Und die Zahl derer, die den Kauf abbrechen, weil der persönliche Favorit unter den Verfahren fehlt, liegt bei nur gut acht Prozent. Rund 80 Prozent der Online-Käufe werden derzeit mit den fünf von den Konsumenten bevorzugten Zahlarten beglichen. Die Rechnung wird bei 25,2 Prozent der Bestellungen gewählt, die Kreditkarten bei 23,4 Prozent, die Lastschrift bei 16,5 Pro- W zent, Paypal bei 16,3 Prozent und Sofortüberweisung bei 6,1 Prozent. Im Modehandel dominiert klar die Rechnung: 48,2 Prozent der Käufe in diesem Segment werden via Rechnung bezahlt. Das hat eine Sonderauswertung der Studie ergeben, die exklusiv für INTERNET WORLD Business erstellt wurde. Im Bereich Consumer Electronics kommt Paypal dagegen auf eine überdurchschnittlich hohe Quote von 24,5 Prozent. Bei Büchern erzielt die Lastschrift mit 31,4 Prozent den größten Anteil, bei Dienstleistungen hingegen die Kreditkarte mit 41,8 Prozent. Generell gilt: Nimmt ein Online-Händler eine der gefragten Zahlarten neu in sein Portfolio auf, macht sich dies in aller Regel unmittelbar beim Umsatz bemerkbar: Drei Viertel der Shop-Betreiber, die ihr Angebot um Paypal ergänzt haben, gaben an, dass dies zu Umsatzsteigerungen geführt habe, und zwar im Schnitt um 23 Prozent. Die Einführung von Rechnungskauf sorgte für ein Plus von 18 Prozent. Allerdings ist die Rechnung die für Händler unsicherste Zahlart: Sowohl die Retourenquote als auch der Anteil an Zahlungsstörungen und -ausfällen sind überdurchschnittlich hoch. ◼ Angebotene und gewünschte Zahlarten Angebot auf Händlerseite Nachfrage auf Kundenseite Vorkasse Rechnung 76,7 % Paypal 50,4 % Paypal 75,8 % Rechnung 28,4 % Lastschrift 60,6 % 8,8 % Kreditkarte Kreditkarte 54,3 % 7,7 % Sofortüberweisung Sofortüberweisung 48,6 % 1,9 % Barzahlung bei Abholung Amazon Payments 47,5 % 1,1 % Die Kundenwünsche unterscheiden sich vom Angebot der Händler: Diese bieten oft die bei Kunden unbeliebte Vorkasse an, die populärere Lastschrift aber nicht Christiane Fröhlich internetworld.de/cf INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: ECC Köln, Payment im E-Commerce Vol. 19; Stand: Februar 2015; Händler n = 562, Konsumenten 1.346 ≤ n ≤ 2.023 Retourenquote und Zahlungsstörungen Entwicklung von Umsatz und Abbruchquote Paypal 76,4 % (+23,1 %) Durchschnitt 7,4 % 4,0 % 3,0 % 53,8 % (-23,0 %) Kreditkarte 57,9 % (+14,8 %) 39,3 % (-12,4 %) Rechnung 56,6 % (+17,9 %) 53,2 % (-25,8 %) Lastschrift 35,6 % 23,5 % Sofortüberweisung 33,1 % (+11,7 %) 25,1 % (-13,5 %) Barzahlung bei Abholung 28,1 % 23,3 % Umsatzsteigerung Verringerung der Anzahl der Transaktionsabbrüche Drei Viertel der Händler, die Paypal eingeführt haben, erzielten mehr Umsatz, und zwar im Schnitt um 23 Prozent. Bei der Hälfte sank die Abbruchquote INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: ECC Köln, Payment im E-Commerce Vol. 19; Stand: Februar 2015; 31 ≤ n ≤ 239 Rechnung +0,8 Kreditkarte +0,6 +1,9 +3,0 -1,5 +1,1 Barzahlung bei Abholung -5,6 -3,5 -1,0 Sofortüberweisung -5,5 -3,1 -1,5 Vorkasse -2,9 -1,7 -0,4 Lastschrift -1,7 Paypal -1,2 -2,7 Nachnahme -0,8 -1,8 Retourenquote Anteil an Zahlungsstörungen -0,2 +0,9 +1,4 -1,4 Anteil an Zahlungsausfällen Der Kauf auf Rechnung verursacht die meisten Retouren, Zahlungsstörungen und -ausfälle, Sofortüberweisung und Barzahlung bei Abholung die wenigsten INTERNET WORLD Business 3/15 Quelle: ECC Köln, Payment im E-Commerce Vol. 19; Stand: Februar 2015; 30 ≤ n ≤ 276 TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business PraxisTipp 2. Februar 2015 3/15 Otto-Apps finden Nutzer gut Wie bewerten Konsumenten die Shopping Apps von großen Händlern? Eine Analyse von Applause nahm die Bewertungen und Rezensionen unter die Lupe Marco Kahler Vertriebsleiter bei Meyle+Müller www.meyle-mueller.de Was Sie bei der Einführung eines PIM beachten sollten Die Einführung einer neuen Lösung birgt oft unerwartete Risiken. Daher sollten Sie während der Einführung eines Product-Information-Management-Systems (PIM) folgende Faktoren im Blick behalten: er mit seiner Shopping App dauerhaft erfolgreich sein will, muss wissen, was seine Kunden von der mobilen Filiale halten. Ein Weg dies herauszufinden, ist die Analyse der Rezensionen in den App Stores. Wie dies konkret aussehen kann, zeigt eine Auswertung, die der auf Testing Tools spezialisierte Lösungsanbieter Applause exklusiv für INTERNET WORLD Business durchgeführt hat. W Vier Shop Apps im Test Untersucht wurden die Bewertungen und Rezensionen der Apps von vier großen Online-Shops: Amazon, Ebay, Otto und Media Markt. Sowohl die iOS- als auch die Android-Versionen wurden unter die Lupe genommen. Das Tool analysierte zuvor festgelegte Begriffe und Sinnzusammenhänge in den Nutzertexten und ordnete das Ergebnis nach unterschiedlichen Kriterien: Zufriedenheit, Usability, Sicherheit, Schnelligkeit, Stabilität, Preis, Kompatibilität, Inhalt, Design und Datenschutz. Die einzelnen Kriterien wurden je nach Art der App verschieden stark gewichtet. So wurde beispielsweise der Aspekt Sicherheit bei einer Banking App höher bewertet als bei einer Fitness-App. 1. Ziele definieren: Definieren Sie vor der Einführung des PIM klar Ziele, die Sie mit dem System erreichen wollen. Nur so können Sie später den Erfolg überprüfen. Ein Ziel könnte sein, den Pflegeaufwand von Produktinformationen dadurch zu verringern, dass diese medienneutral gespeichert und in mehreren Ausgabekanälen verwendet werden können. Unabdingbar für den Erfolg sind auch ein robustes Mandat auf Geschäftsleitungsebene und klar definierte Verantwortlichkeiten bei Planung, Umsetzung und Einsatz. 2. Information als Alleinstellungsmerkmal: Ein gut ausgearbeitetes Datenmodell ist eine Grundvoraussetzung für die Auffindbarkeit von Artikeln. Je mehr Informationen zu den Produkten hinterlegt werden können, desto eher findet Ihr Kunde, wonach er sucht. Hieraus kann sich ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Bekommt ein Kunde bei Ihnen genauere Information zu einem gesuchten Produkt, schafft das Vertrauen und einen Vorteil gegenüber anderen Anbietern. 3. Datenqualität: Nur aktuelle und gut ausgearbeitete Produktinformationen führen den Kunden zum Kauf und verbessern zusätzlich die Auffindbarkeit in Suchmaschinen. Prüfen Sie, inwieweit sich Produktdaten von Herstellern und Großhändlern automatisch in Ihr PIM integrieren lassen und wie gut Ihre eigenen Mitarbeiter sie prüfen, anreichern und freigeben können. 4. Definition der Prozesse: Für den erfolgreichen Einsatz ist die genaue Definition von Prozessen, Rechten und Rollen entscheidend. Klare Verantwortungen und Kompetenzbereiche erleichtern die Umsetzung. Wichtig ist zudem, dass PIM-Prozesse an bestehende Vorgehensweisen im Unternehmen angepasst werden. Am besten schnitt in beiden Fällen Otto ab: Die iOS-Version liegt in den meisten der zehn Kriterien über dem Durchschnitt, lediglich bei der Kompatibilität mit anderen Angeboten und beim Design („Elegance“) sind die Nutzer nicht so zufrieden. Das Ergebnis für die AndroidVersion ist etwas schlechter, liegt aber insgesamt noch immer leicht über dem Durchschnitt. Als Vergleichswert dient ein Mittelwert aus den Ergebnissen aller in der gleichen Kategorie enthaltenen Apps. Im Apple Store war dies die Kategorie „Lifestyle“, im Google Playstore „Shopping“. Sehr schlecht bewerteten die Nutzer die Apps von Media Markt. Beide Versionen liegen deutlich unter dem Durchschnitt, und zwar in allen bewerteten Kriterien. Für die Media-Markt-iOS-App wurden knapp 900 und für die Android-App gut 1.700 Bewertungen semantisch analysiert. Über 27.000 Rezensionen flossen in die Ergebnisse für die Ebay-iOS-App ein und über 14.000 Rezensionen in die der Android-Version. Amazon nur Mittelmaß Auffällig: Die Apps der beiden E-Commerce-Riesen Amazon und Ebay sind keineswegs State of the Art. Die iOS-App von Ebay hält sich leicht über dem Durchschnitt, die Android-App liegt leicht darunter. Beide Amazon-Apps erreichen nicht die Mittelwerte. Vor allem die Optik in der iOS-App gefiel den Nutzern nicht. ◼ Die Otto-App bewerten die User am besten, die von Media Markt am schlechtesten Christiane Fröhlich Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Deckers Brands Die australische Schuhmarke Ugg nutzt die Digital-Store-Lösung von Demandware in fünf britischen Geschäften Demandware Ebay Betreuung des Performance Marketings R.O.Eye Notenversand Kurt Maas Integration der Shop-Suche Hitengine für die Suche und die Navigation auf Alle-noten.de Weitkämper Technology Ratsherrn Brauerei Umsetzung der neuen Online-Shops unter Craftbeerstore.de und Shop.ratsherrn.de Commerce Plus s.Oliver Shop-Relaunch des Modelabels Comma im Responsive Design Superreal Shopping24 Internet Group Einsatz der Bid-Management-Lösung von Adference für die Suchmaschinenwerbung Adference Telefónica Germany Website-Optimierung für alle Plattformen der Marke O2, Optimierung des mobilen Webauftritts Maxymiser Triumph International Payment Services der Wirecard AG beim Ausbau der Triumph-OnlineShops in Dänemark und Schweden Wirecard Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 2. Februar 2015 AFFILIATE MARKETING 3/15 INTERNET WORLD Business BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ DOMAINS 6 Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter [email protected] oder Tel.: 089/74117 281 9 PLZ 1 ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. Firstlead GmbH www.adcell.de Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 100.000 Partnern und ohne SetupGebühr! PLZ 2 Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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Senden Sie eine E-Mail an: [email protected] WHITE-LABEL Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter [email protected] oder Tel.: 089/74117 281 PERSONALIEN 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business 37 Ralf Denke Steigenberger Hotel Group, Frankfurt am Main Stephan Roppel Hugendubel, München Von Tchibo zu Deutschlands zweitgrößtem Buchhändler Hugendubel wechselt Stephan Roppel. Der bisherige Direktor E-Commerce bei Tchibo soll als Direktor Multichannel bei Hugendubel die Steuerung sämtlicher EBook- und Online-Aktivitäten samt Tolino und Hugendubel.de übernehmen. Das Buchgeschäft ist Roppel bestens bekannt – aus seiner Zeit als Direktor Media bei Amazon in Deutschland. www.hugendubel.de Mit zwei neuen Managern treibt die Steigenberger Hotel Group mit Hauptsitz in Frankfurt am Main ihren digitalen Bereich voran. Als Vice President leitet Ralf Denke (Foto), der seit mehr als zwölf Jahren in der Internet-Branche beschäftigt ist, den neu geschaffenen Bereich E-Business. Er ist in der Position für E-Commerce & Distribution Aaron Keilhau Pay with a Tweet, Hamburg Johannes Sehring Travador, München Die Prozessoptimierung soll Johannes Sehring beim ReiseStart-up Travador.com vorantreiben. Der Chief Operating Officer, der insbesondere die Segmente Kurz- und Erlebnisreisen ausbauen soll, kommt von Glossybox, wo er Global Chief Operating Officer war. www.travador.com Zum Jahreswechsel hat Aaron Keilhau die operative Geschäftsführung beim Bezahldienst Pay with a Tweet übernommen. Als weiteres Mitglied der Geschäftsführung um Anna Abraham verantwortet der 29Jährige künftig die Bereiche Marketing und Vertrieb. Zuvor war Keilhau bei British American Tobacco Germany für das Brand Management der Marken Pall Mall und Lucky Strike zuständig. www.paywithatweet.com Christoph Mörl Sinner Schrader, Hamburg An der Seite von Laurent Burdin führt Christoph Mörl künftig die Geschäfte der Agentur Sinner Schrader Mobile. Der 35-Jährige COO war bislang als Head of Platform für den Aufbau des Content-Portals Curved verantwortlich, das Sinner Schrader für E-Plus aufgebaut hat und nun betreibt. www.sinnerschrader.com Bettina Hartwig / Johannes Stabel Internetwarriors, Berlin Mit zwei neuen Teamleitern verstärkt sich die Internetwarriors GmbH in Berlin: Johannes Stabel kommt als Senior Online Marketing Manager von der Ad Agents GmbH, bei der er als sowie Online Travel Agencies verantwortlich. Neben Denke ist zudem Niklas Unger als neuer Chef des IT-Bereichs für den Ausbau der digitalen Leistungen zuständig. Derzeit betreibt die Steigenberger Hotel Group 106 Hotels in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie sechs weiteren Ländern. www.steigenbergerhotelgroup.com Account Manager SEA tätig war. Künftig verantwortet der 29-Jährige die Bereiche SEA, Affiliate und E-Mail-Marketing. Seine neue Kollegin Bettina Hartwig ist als Senior SEO Account Manager für SEO, Webanalyse sowie Social Media zuständig. Die 31-Jährige war bislang Teamleiterin im Bereich SEO bei YD Yourdelivery. www.internetwarriors.de Waqi Munim Pro Sieben Sat1 Media, Unterföhring Zum 1. April wechselt Waqi Munim als Chief Group Controller zur Pro Sieben Sat1 Media AG. Der 46-Jährige, der bisher Director Finance & Administration bei Procter & Gamble war, verantwortet dann sämtliche Controlling- sowie Budgetprozesse. Zudem unterstützt er als neuer CFO das Segment Digital & Adjacent des Medienkonzerns in Unterföhring. www.prosiebensat1.com Armin Busen Innogames, Hamburg Der bisherige Chief Financial Officer von Innogames, Armin Busen, verantwortet künftig als Chief Product Officer das Portfolio beim Hamburger Online-Spiele-Anbieter. Bis ein Nachfolger für den CFO-Posten gefunden ist, kümmert er sich kommissarisch um die Bereiche Payment und Controlling. www.innogames.com Fabian Stich / Jörg Trouvain Mydays, München Das Geschenke-Portal Mydays hat Fabian Stich (Foto), bisher als CFO und Co-Geschäftsführer aktiv, zum neuen CEO ernannt. Der 34-Jährige folgt nun auf Gründer Fabrice Schmidt (49), der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Neu in der Geschäftsführung ist dagegen Jörg Trouvain (49). Er übernimmt den Posten zusätzlich zu seiner Funktion als Geschäftsführer der Pro Sieben Travel GmbH. www.mydays.de Mariette Adomeit Masterplan Media, Hamburg Die digitale Planungsund Beratungsagentur Masterplan Media verstärkt sich mit Mariette Adomeit, die als Director Communication Consulting anheuert. Bisher war die 46-Jährige, die Mitglied des Management Board wird, Head of Business Development & Marketing bei der Amnet GmbH. www.masterplan-media.de INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Marion von Kuczkowski, Johannes Kuhn, Stefan Mey Redaktion: Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Textchefin: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17–432, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17–281, Fax: (089) 741 17–269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 vom 01.10.2014 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. PERSONALIEN 38 INTERNET WORLD Business Andreas Ziethen Patrick Wehrmann Stepstone, Düsseldorf Timo von Focht Tag Commander, Paris (F) Für den 2010 gegründeten Spezialisten für Webanalyse-Tools und Tag Management baut Timo von Focht ab sofort als Country Manager DACH das deutsche Büro in München auf. Von Focht kümmerte sich zuvor bei Adobe Systems um AnalyticsKunden, bis 2013 leitete er die deutschen Geschäfte von Maxymiser. www.tagcommander.com Shopmacher, Gescher Foto: Axel Springer Mitte Februar 2015 kommt Patrick Wehrmann als Geschäftsführer zur Stepstone Gruppe. Bislang ist der 44-Jährige Geschäftsführer des Bereichs Classifieds bei Axel Springer, dem Mehrheitseigner von Stepstone. Bei dem Karriereportal verantwortet Wehrmann nun unter anderem die Akquisitionsprozesse sowie die Rubrikenmärkte in Großbritannien. Er berichtet an CEO Ralf Baumann. www.stepstone.de Andreas Ziethen, bislang Head of Development bei Baby-markt.de, verlässt den Versender für Baby- und Kinderbedarf. Der E-Commerce-Experte wechselt die Seiten und geht zur E-Commerce-Agentur Shopmacher nach Gescher. Dort wird er als Geschäftsleiter Technik & Prozesse die Bereiche Entwicklung und Projekt- und Italien. Der 40-Jährige, der zudem das Geschäft in der Alpenrepublik vorantreiben soll, berichtet an Manuel Koubek, Vice President Marketing & Sales Europe bei ADvendio. Zuletzt war Simonelli fünf Jahre lang Sales Director sowie Mitglied der Geschäftsleitung von Ticin Online SA, einem Newsportal für den italienischen Landesteil der Schweiz. www.advendio.com Bernd Heinisch Goodgame Studios, Hamburg Pierino Simonelli ADvendio, Hamburg Sein Engagement in der Schweiz verstärkt ADvendio, Anbieter von Order-Management-Lösungen für crossmediale Werbung, mit Pierino Simonelli. Der neue Sales Manager kümmert sich künftig um die Vertriebsgebiete Schweiz Termine etailment.at Parallel zur 4. Google Analytics Konferenz findet dieses Event statt, das branchenübergreifend aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen im E-Commerce aufgreift. Mehr als 60 Stunden Vortragsprogramm und rund 100 Experten liefern Best Practices, Diskussionsrunden und Workshops. Termin: Wien, 23. bis 25. Februar 2015 Kosten: 890 Euro zzgl. MwSt. (2 Tage) www.etailment.at Info: SMX Die Fachkonferenz für SEO und SEA beschäftigt sich unter anderem mit diesen Themen: mobile Suche, Markenführung im Internet-Zeitalter sowie Zukunft der 2. Februar 2015 Den Spieleentwickler Goodgame Studios verstärkt Bernd Heinisch künftig als Expert Performance Marketing. In seiner neuen Position soll der bisherige Director Marketing von Playa Games und Chief Marketing Officer von Travian Games teamübergreifend alle Marketing Departments bei Goodgame beraten. Er berichtet an Head of Marketing Thomas Zimmermann. www.goodgamestudios.com Suche. Mit dabei sind Experten von Sixt, Zalando, Windeln.de und Jung von Matt. Termin: München, 17. und 18. März 2015 Kosten: 895 Euro (ein Tag), 2.095 Euro (Kombi-Pass); Preise zzgl. MwSt. Info: www.smxmuenchen.de Tactixx Unter dem Slogan „Connecting Affiliate & Display“ präsentieren auf der Tactixx 2015 erstmals sowohl Affiliate-Marketing-Spezialisten als auch Speaker aus dem Display- und Real-Time-BiddingBereich aktuelle Trends. Die Taxtixx (früher: Affiliate Tactixx) findet im Rahmen der E-Commerce Messe Internet World am ersten Veranstaltungstag statt. Termin: München, 24. März 2015 Kosten: 449 Euro zzgl. MwSt. www.tactixx.de Info: management verantworten. Ziethen ist bereits seit 2000 als Dienstleister in der Online-Shop-Entwicklung tätig. Er zählte zu den OxidPremium-Solution-Partnern der ersten Stunde und gilt als einer der führenden Experten in Sachen E-Commerce-Technologie und Prozesse. www.shopmacher.de Jens Oberbeck Apprupt, Hamburg Als Chief Commercial Officer geht Jens Oberbeck beim MobileVermarkter Apprupt in Hamburg an Bord. Er soll die Bereiche Sales und Business Development verantworten. Vor seinem Wechsel war Oberbeck unter anderem General Manager DACH beim Werbenetzwerk Immobi und bei Vibrant Media. Zuletzt arbeitete er als Managing Director bei Ad Pepper Deutschland. www.apprupt.com Jim Herbert / George Brandie Digitas LBi, Köln Mit einer neuen Division, die speziell auf die Multichannel-Marketing-Bedürfnisse der Kunden eingehen soll, erweitert Digitas LBi ihre Leistungen. Geführt wird Digitas LBI Commerce von George Brandie (Foto) und Jim Herbert, den beiden Mitgründern Inspiring Conference Im vergangenen Jahr trafen sich knapp 250 Besucher aus zehn Ländern zu der internationalen Konferenz rund um das Thema Typo3. Zu den Themen gehören: „Embrace the Cloud“, „Clever Caching“, Recipes for Success“, „Searching in Neos“ und „Test-Driven Domains“. Termin: Kolbermoor, 26. bis 28. März 2015 Kosten: 370 Euro inkl. MwSt. www.inspiring-conference.com Info: Digital Commerce Day Als Netzwerk-Möglichkeit für Handel, Hersteller und Marken verstehen die Organisatoren ihr Event, zu dem ausschließlich Referenten aus der Praxis eingeladen sind. Mit dabei sind unter anderem: Vertreter von Hummel, Design3000, Vaillant, Donkey Products, About You/ Collins, Intersport und Frontlineshop. 3/15 des Commerce-Spezialisten Sceneric, der 2012 von Digitas LBI übernommen wurde. Sie leiten ein Team von rund 1.000 Spezialisten, die in einzelnen Hubs von Nordamerika, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Skandinavien sowie Asien-Pazifik aus arbeiten, und berichten an Ewen Sturgeon, Chief Executive International. www.digitaslbi.com Jan Schmitz Spree7, Berlin Das Consulting-Team von Spree7, einem Trading-Desk-Service aus Berlin, verstärkt Jan Schmitz als Senior Digital Media Consultant. Zuvor war Schmitz unter anderem als Senior Online Marketing Manager bei Affinitas sowie im Affiliate- und Projektmanagement der Salesurance GmbH tätig. www.spree7.com Nicolas Roemer Serviceplan, München Als Head of Business Development heuert Nicolas Roemer bei der Agenturgruppe Serviceplan in München an. Der Digitalexperte soll die Internationalisierung vorantreiben und berichtet an Markus Noder, Geschäftsführer Serviceplan International. Zuvor war der 37-Jährige unter anderem bei Initiative Media in Hamburg, Amobee in London, Liquidm/ Madvertise in New York, Ogilvy One, Interone und Wunderman in Seattle sowie für die Kunden BMW, American Express und Microsoft beschäftigt. www.serviceplan.com Termin: Hamburg, 30. April 2015 Kosten: 169 Euro (Händler), 399 Euro (Dienstleister); Preise für Early Birds (bis 28.02.) inkl. MwSt. www.digital-commerce-day.de Info: Swiss E-Commerce Award Die besten Online- und Mobile-Shops der Schweiz werden bei diesem Preis (die Anmeldefrist läuft noch bis zum 13. März 2015) gesucht. Die Sieger in den Kategorien B2B Onlineshops, B2C Onlineshops (fünf Unterkategorien), Multichannel & Logistics, Mobile Commerce und Social Commerce sowie Newcomer werden am 10. Juni 2015 in Zürich ausgezeichnet. Termin: Zürich, 10. Juni 2015 Kosten: 325 CHF (Grundgebühr für eine Kategorie) zzgl. MwSt. www.ecommerce-award.ch Info: STELLENMARKT 2. Februar 2015 3/15 INTERNET WORLD Business 39 Driving Digital Performance Bunte Mischung gesucht! AUGSBURG | HAMBURG | WIESBADEN » SEA Manager (m/w) » SEO Consultant (m/w) » Online Media Manager (m/w) » Key Account Manager (m/w) » Sales Manager (m/w) Alle Infos und weitere Jobs findest Du auf: explido.de/karriere Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Augsburg / Hamburg / Wiesbaden SEA Manager (m/w) explido GmbH & Co. KG Online Media Planer (m/w) explido GmbH & Co. KG Augsburg Online Marketing Manager (SEA) (m/w) CEWE Stiftung & Co. KGaA Oldenburg Webshop-Betreuer (m/w Arnulf Betzold GmbH Ellwangen Metzingen SEO Consultant (m/w) explido GmbH & Co. KG Augsburg / Hamburg Online-Marketing Manager (m/w) OUTLETCITY METZINGEN GmbH E-Commerce Shop Manager (w/m) Schumacher GmbH Mannheim Online Marketing Manager/in BRAX / Leineweber GmbH & Co. KG Online Markting Manager/-in (SEA) Hatraco GmbH Hamburg Online Assistant (m/w) Hallhuber GmbH Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Herford München SZENE 40 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Datarella siegt bei Bits & Pretzels Gegenentwurf zur Berliner Hipster-Szene: Auch die zweite Auflage von „Bits & Pretzels“ war wieder ausverkauft ber 2.000 Gründer, Investoren und Inkubatoren trafen sich beim zweiten Münchner Gründer-Frühstück „Bits and Pretzels“ im Münchner Löwenbräukeller zum Netzwerken bei Bier und Brezn. Fester Bestandteil der Veranstaltung ist der Start-up-Pitch – acht junge Unternehmen stellten sich und ihre Geschäftsmodelle vor. Als Gewinner ging das BigData-Start-up Datarella mit Gründer Jörg Blumtritt aus dem Wettbewerb hervor. Die Münchner Firma unterstützt Unternehmen und Institutionen in den Bereichen Data Science, angewandte Big-Data-Analyse und Quantified-Self-Programme. Datarella hat die Wearable App „Explore“ entwickelt. Eingesetzt als persönlicher Coach soll sie Nutzern helfen, ihren persönlichen Lebensstil zu verbessern. Die 1.400 Plätze beim ersten „Bits und Pretzels“ im September 2014 waren vollständig ausverkauft. 1.800 weitere Interes- sierte standen auf der Warteliste. Für die zweite Runde wurden die Plätze deshalb auf über 2.000 erweitert. Künftig soll das Gründer-Frühstück zwei Mal im Jahr stattfinden. (tga) ◼ Ü 01 Fotos: Wilfried Feder 01 Konfettiparade: Das Start-up Datarella mit seinem Gründer Jörg Blumtritt gewann den Start-up-Pitch 02 Mehr Plätze, dennoch voll: Über 2.000 Teilnehmer kamen zur zweiten Auflage von Bits & Pretzels 02 Harte Worte aus Hamburg an die Agenturszene Beim Neujahrsempfang des BVDW drehte sich fast alles um die mobile Revolution – und darum, sie nicht zu verpassen ieles habe die Medienbranche im Internet falsch gemacht, räumte Mathias Müller von Blumencron in seiner Rede vor rund 300 Gästen ein. Doch jetzt gebe es eine neue Chance, verlorenes Terrain zurückzugewinnen: durch die mobile Revolution. Doch der Digital-Chef der „FAZ“ und ehemalige Chef von „Spiegel Online“ warnte: „Sie, liebe Agenturgründer, müssen lernen, mobile Werbung zu verkaufen. Wenn Sie das nicht lernen, dann werden wir alle untergehen, und zwar Sie zuerst.“ Zum fünften Mal hatte der BVDW an die feine Hamburger Elbchaussee geladen. Verbandspräsident Matthias Ehrlich nutzte die Gelegenheit, um die Wichtigkeit der digitalen Wirtschaft zu betonen – sie steht inzwischen für mehr als drei Prozent des Bruttosozialprodukts. Ehrlich gab sich in seiner langen Rede gewohnt kämpferisch und kündigte neue politische Initiativen in Berlin und Brüssel an. Dabei helfen soll ein neuer Geschäftsführer: Marco Junk kommt vom ITK-Verband Bitkom. (fk) ◼ 01 03 Rund 300 geladene Gäste verfolgten in Hamburg die Vorträge 01 „FAZ“-Digital-Chef Mathias Müller von Blumencron analysiert kritisch den digitalen Medienwandel 02 BVDW-Präsident Matthias Ehrlich (l.) und Geschäftsführer Marco Junk 04 Mit Spaß dabei: Melina Ex (Fetch, links), Frank Schneider und Ellen Faust (beide Dmexco) Fotos: Frank Kemper V 02 03 04 Wenn Sie von München nach Frankfurt wollen, fliegen Sie ja auch nicht über Fort Meade, Maryland. Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen. Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 2. Februar 2015 3/15 Geld für Web-Kreation Wer für Online-Kampagnen nur aus Print und TV recycelt, vergeudet Wirkpotenzial ährend bei Print- und TVKampagnen ein relevanter Teil des Budgets ganz selbstverständlich für die Werbemittel-Kreation eingeplant wird, müssen OnlineKampagnen oft mit Ablegern aus der Offline-Welt auskommen. Dieses „Recycling“ mindert den Erfolg erheblich. Schließlich sind Werbemittel die Zugpferde jeder Marketingoffensive und gleichen online sogar unterdurchschnittliche Kampagnenkonzepte aus. Wie mit der OVK-Studie „The Power of Creation“ schon 2013 nachgewiesen wurde, ist der Erfolg von Werbung maßgeblich von der Kreation abhängig. Idealerweise wirken Story, Animation, Produktdarstellung, Darsteller und Überraschungseffekte zusammen. Schlechte Noten bekamen daher die Online Ads, für die häufig nur Print-Anzeigen recycelt wurden und die entsprechend farblich sowie textlich völlig überladen waren. Sind die Werbemittel hingegen gut gemacht, kann dies den Kaufanreiz um bis zu 93 Prozent steigern, so das Ergebnis der Studie. Die Vernachlässigung des Budgetpostens Online-Werbemittel ist besonders fragwürdig, da immer häufiger mit dynamisch optimierbaren Ads gearbeitet werden kann. Um das volle Potenzial von Dynamic Creative Optimization zu nutzen, muss aber die Kreativabteilung von Anfang an in die Kampagnenplanung mit eingebunden werden. Mediaplanung und Kreation sollten eng vernetzt agieren. Kon- W Paul Mudter, Vorsitzender des OnlineVermarkterkreises (OVK) Nur weil der User Bewegtbild-Content online konsumiert, bedeutet das ja noch nicht, dass er geringere Ansprüche hat. Deshalb muss das visuelle Niveau auch im Web hoch sein. Bei Werbeclips, die ausschließlich für das Internet produziert werden, stellt sich jedoch die Frage der Refinanzierung der Produktionskosten. Eine wirkliche Eigenproduktion für das Netz lohnt sich nur dann, wenn man damit auch entsprechende Reichweiten erzielen kann. Allerdings fließen heute bereits bei vielen Werbefilmproduktionen Web-Überlegungen mit ein. Dann wird im Internet eben eine Adaption gezeigt. Elena Geiger, Project Media Group Meist wird ein monatliches Budget von null bis zu wenigen Hundert Euro in Internet-Auftritt, Online-Werbung und Social-Media-Präsenz gesteckt. Die meisten Mittelständler schrecken davor zurück, viel Geld in den Bereich Online Marketing zu investieren, da es ihnen schwerfällt, den Effekt der entsprechenden Online-Maßnahmen abzuschätzen. Tina Beuchler, Vorsitzende der Organisation Werbungtreibender im Markenverbund (OWM) Nach wie vor investieren die Werbungtreibenden Jahr für Jahr viele Millionen in Zeitungswerbung, Zeitschriftenanzeigen und TV-Spots. Wir kennen und schätzen die Stärken dieser Medien. Ziel ist es, für jede Marke die Werbestrategie zu wählen, die einen möglichst hohen Return on Invest verspricht. Das kann in einem Fall ein Mediamix sein, in dem klassische Medien den Lead haben, in einem anderen Fall fließt der Großteil des Etats in Online-Werbung. Aber genau an diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig eine gattungsübergreifende Werbewirkungsplattform ist. „Mediaplanung und Kreation sollten eng vernetzt miteinander agieren“ Viktor Zawadzki, CEO von Spree7, www.spree7.com kret werden in der Konzeption passende Targeting-Parameter für Zielgruppensegmente wie Alter, Geschlecht, Wetter oder Interessen definiert. Die Kreation liefert, basierend auf diesen Parametern, die einzelnen Elemente für das Werbemittel. Es können Sprach- und Bildinformationen automatisiert und anhand der vorgegebe- #online-dating Zitat Foto: Wikipedia / Dan Taylor / Heisenberg Media Was andere schreiben nen Targeting-Parameter als passendes Werbemittel innerhalb der Kampagne ausgegeben werden. Für die Erstellung des individuellen Werbemittels können Regeln hinterlegt werden, um die Vorgaben des Corporate Designs einzuhalten. Mit den Werbemitteln ist zudem noch längst nicht das Ende der Fahnenstange erreicht: Schon jetzt ist es möglich, Landing Pages inhaltlich und gestalterisch in Echtzeit an automatisiert erstellte Werbemittel zu adaptieren. Wer jetzt nicht in zeitgemäße Werbemittel investiert, gerät künftig auch am digitalen Point of Sale ins Hintertreffen. Online-Kampagnen bieten also neben den bestehenden Chancen der nutzergenauen Aussteuerung künftig auch über dynamische Werbemittel und automatisiert generierte Landing Pages weit mehr Möglichkeiten die Zielgruppe anzusprechen, als es die klassischen Medien tun. Doch OnlineKampagnen entfalten ihr Potenzial nur, wenn Marketing und Kreation eng vernetzt arbeiten. Advertiser haben jetzt die Chance, ihre Kampagnen erfolgreicher zu machen – mit einem Umdenken bei der Bereitschaft, ihr Budget in Richtung Konzeption und individuelle, kanalgerechte Werbemittel umzuschichten. Das gilt besonders für Einsteiger unter den Werbungtreibenden im E-Commerce, auch und gerade bei nicht automatisiert kreier◼ ten Anzeigen und Werbefilmen. 23 % aller Teilnehmer an Online-Dating-Börsen haben schon einmal falsche zur eigenen Person gemacht. Dabei schummeln … Angaben „Gesetze verhindern den Fortschritt. Mit neuer Technologie ergeben die alten Regeln, die zum Beispiel für Taxis gelten, keinen Sinn mehr“ … Männer (25 %) häufiger als Frauen (21 %) Quelle: Bitkom; Illustrationen: Freepik, Simpleicon Uber-Chef Travis Kalanick wünschte sich auf der DLD Conference in München ein Entgegenkommen der Politik Was möglich ist, das machen wir. Was wir machen, das machen wir für Sie. Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie einen Server Schritt für Schritt auf Ihre Bedürfnisse konfiguriert haben und dann am Ende feststellen, dass Ihre spezielle Einbautiefe so nicht lieferbar ist? Ja? Schade, wir nicht. Wir stehen für individuelle Serverlösungen. Das nennen wir Service made in Germany. thomas-krenn.com/thomas-krenn 24. - 25. März 2015, München Finales Kongres sProgram m online! Die Zukunft des E-Commerce Customer Centricity Dominik Brendel, HRS E-Commerce im B2B Nico Jung, MÜPRO E-Commerce abroad Sïmon Saneback, E-commerce & Cross Border Specialist Keynote Sucharita Mulpuru, Forrester Research Don Davis, Internet Retailer Dr. Oliver Breiden, METRO Properties / METRO Group CrossChannel Keynote David Mattin, trendwatching Christian Drehkopf, Zalando SE CrossChannel Florian Hermsdorf, Otto Group CrossChannel Keynote E-Commerce im B2B Michael Schreiber, Festool GmbH Customer Centricity Stefan Edl, Facebook Mit Code IW15iwb 240,– € sparen: internetworld-messe.de Keynote Peter Thulson, shopkick Keynote Oliver Leisse, SEE MORE – Institut für Trendforschung und innovative Strategien Customer Centricity Louisa Classen, Fliesenmax GmbH & Co. KG E-Commerce abroad Gerard Spatafora, Millésima SA InternetWorldMesse #iwm