SAISON 2016.17 Mit Beginn der Saison 2016.17 wird die dritte und längste Sanierungsetappe des Stadttheaters abgeschlossen und das Haus nach achtmonatiger Bauzeit wiedereröffnet. Neben zahlreichen technischen Neuerungen, zeitgemässen Sanitäranlagen, der Umgestaltung der ehemaligen Garderobenbereiche zu grosszügigen Foyers u.v.m. erhält das Stadttheater eine neue, komfortablere Bestuhlung mit mehr Beinfreiheit, die bis zu 687 Zuschauern Platz bietet. Die Wiedereröffnung des Stadttheaters wird mit einer Doppelpremiere gefeiert: Am 26. November 2016 hat Mozarts «Le Nozze di Figaro» unter der musikalischen Leitung von Kevin John Edusei Premiere, am 27. November 2016 hebt sich erstmals der Vorhang für «Callas» in der Choreografie von Estefania Miranda. Die Saison startet indes drei Monate zuvor so ungewöhnlich, wie die alte endete: Im Kubus, der provisorischen Spielstätte auf dem Waisenhausplatz, steht am 27. August das Eröffnungsfest auf dem Programm; am selben Abend eröffnet das BSO mit dem beliebten Open-Air-Konzert unter Leitung von Mario Venzago auf dem Bundesplatz die Konzertsaison. Am 15. September 2016 feiert die Operette «Im weissen Rössl» als spartenübergreifende Produktion im Kubus Premiere. Rückgebaut wird der Kubus am 10. Oktober; bis dahin finden dort noch 42 verschiedene Vorstellungen, Konzerte und Veranstaltungen aller Sparten sowie Gastspiele, Lesungen und Sonderveranstaltungen statt. Das 1. Symphoniekonzert findet am 23./25. September im Kultur Casino mit Mario Venzago und dem Flötisten Emanuel Pahud statt. Insgesamt präsentiert Konzert Theater Bern 2016.17 über 25 Premieren, darunter zahlreiche Auftragswerke, Ur- und Erstaufführungen, darunter «Die Vernichtung» von Regie-Shootingstar Ersan Mondtag (15. Oktober 2016) und «Mondkreisläufer», den dramatischen Erstling des Berner Dichters Jürg Halter (10. September 2016). Das Konzertprogramm des Berner Symphonieorchesters mit über 35 symphonischen Abenden sowie Familien-, Sitzkissen-, Matinee-, Mittags- und Brunchkonzerten u.v.m,, präsentiert wieder ein breites Repertoire von Mozart, Beethoven über Schumann, Tschaikowsky, Brahms und Bruckner bis hin zu Schönberg, Korngold, Kurtág – und erweitert es um Uraufführungen von Urs Peter Schneider und Dieter Ammann. Ausserdem gibt es eine Novität, wenn Arnold Schönbergs «Erwartung» erklingt und das dramatische Gedicht «Manfred» von Thomas Thieme in einem halbszenischen Konzert vorgetragen wird. Zu den Höhepunkten zählt die grosse China-Tournee im Mai 2017; zudem ist das BSO am Menuhin Festival Gstaad und den Murten Classics zu Gast. Das Musiktheater baut seine internationalen und nationalen Kooperationen weiter aus und zeigt «The Navidson Records» in Kooperation mit der Münchener Biennale für neues Musiktheater und der Hochschule der Künste Bern sowohl in der bayrischen Landeshauptstadt als auch in der Grossen Halle der Reitschule Bern. Koproduziert sind ebenso Wagners «Tannhäuser» mit der Vlaamse Opera Antwerpen und Fabian Künzlis Kinderoper «Reise nach Tripiti» mit dem Theater Winterthur. Die beliebten «Berner Reden» werden mit neuer Ausrichtung und neuem Moderator fortgesetzt: Dafür konnte der Schriftsteller und Philosoph Philipp Tingler (u.a. «SRF Literaturclub») gewonnen werden. In der «Berner Bühne» arbeiten Berner Laien mit Schauplatz International zusammen (ab 30. März, Vidmar +). Ferner präsentiert koop den Regisseur Milo Rau mit «Salò oder die hundert Tage von Sodom» (31. Mai/1. Juni 2017, Vidmar 1) sowie eine Koproduktion mit dem Aarauer Theater Tuchlaube für Robert Hunger-Bühlers Uraufführung von «Lokalbericht» von Hermann Burger (ab November 2016). Jürg Halters «Die Gegenaufklärung» geht in die zweite Spielzeit (ab 6. Oktober 2016) und die Kooperation mit der Hochschule der Künste wird mit der «Try Out» Reihe fortgeführt. SCHAUSPIEL Der Spielplan das Schauspiels legt mit zahlreichen Auftragswerken und Uraufführungen von Ersan Mondtag («Die Vernichtung», 15. Oktober 2016, Vidmar 1), Jürg Halter («Mondkreisläufer», 10. September 2016, Regie: Cihan Inan, Vidmar 2) sowie Elias Rediger («Kisangani 2030» im Rahmen des Stück Labors in der Heiteren Fahne in Wabern, 2. Juni 2017, Regie: Michael Lippold) und Stefano Massinis «Eine nicht umerziehbare Frau» über Anna Politkowskaja (2. November 2016, Regie: Jennifer Whigham, Vidmar 2) einen Fokus auf zeitgenössische Dramatik. Davon zeugen auch weitere Neuproduktionen, die gemeinsam mit modernen Klassikern von Kafka bis Beckett einen Bogen über die Themen des vergangenen 20. Jahrhunderts schlagen: Seit jeher sucht der grosse schwedische Dramatiker und europäische Intellektuelle Lars Norén die dunklen Seiten des Menschen, um mit ihnen auf die Suche nach Hoffnung zu gehen – danach, warum wir lieben und leben können. Sein 2015 erstmals auf Deutsch aufgeführtes Stück «3. 31. 93» wird als Schweizer Erstaufführung (24. September 2016, Vidmar 1) in der Inszenierung von Ingo Berk gezeigt, der sich nach Ibsens «Nora» wieder einem skandinavischen Autoren widmet. Als weitere Premiere in Vidmar 1 wird Rainer Werner Fassbinders «Katzelmacher» zu sehen sein: Vor seinem grossen Erfolg als Film brachte Fassbinder sein Theaterstück über Vorurteile, Xenophobie und Frustration in eigener Regie und am eigenen Theater 1968 zur Uraufführung, damals so aktuell wie heute, ab 28. Oktober 2016 in der Regie von Claudia Meyer, die bereits in ihrer Inszenierung von Karl Schönherrs «Weibsteufel» (2014.2015) ihr Gespür für die Psychologie von Wunsch und Wahn unter Beweis gestellt hat. Weitere Premieren sind Samuel Becketts «Endspiel» (07. Dezember 2016, Vidmar 2, Regie: Johannes Lepper), Franz Kafkas «Amerika» (17. Dezember 2016, Vidmar 1, Regie: Ueli Jäggi), die Schweizer Erstaufführung von Noah Haidles «Das beste aller möglichen Leben» (19. April, Vidmar 2, Regie: Mario Matthias) sowie, ebenfalls als Schweizer Erstaufführung, Lukas Bärfuss‘ «Die Reise von Klaus und Edith durch den Schacht zum Mittelpunkt der Erde» (19. April 2017, Vidmar 1, Regie: Claudia Meyer). Erstmals in Bern befragt Regisseur Elmar Goerden in einer Uraufführung eine exemplarische Frauenfigur nach ihrer modernen Bedeutung: «Penelope» (nach Motiven aus Homers Odyssee) ein weiblicher Schicksalskonflikt zwischen treuem Ehedasein und Mutterschaft? Damit allein wird sie nicht Königin geblieben sein können...(ab 25. Februar 2017, Vidmar 1) Im Stadttheater werden «Die Abenteuer des Tom Sawyer» (09. Dezember 2016, Regie: Patricia Benecke) Gross und Klein unterhalten. Ab 03. März 2017 steht Friedrich Dürrenmatts «Der Besuch der alten Dame» mit Nikola Weisse als Claire Zachanassian in der Regie von Ingo Berk auf dem Spielplan des Grossen Hauses. Die Zusammenarbeit mit dem Stück Labor Basel geht in eine neue Runde: Die Germanistin und Schriftstellerin Gornaya ist Hausautorin von Konzert Theater Bern in der Saison 2016.2017. In Riga geboren und in der Schweiz aufgewachsen, lebt sie aktuell im Liebefeld bei Bern. Als Wiederaufnahmen sind u.a. «Der Goalie bin ig» von Pedro Lenz, «Das Tagebuch der Anne Frank» und «Wie im Himmel» von Kay Pollak geplant. Das Schauspielensemble wird mit David Berger, Nico Delpy, Lukas Hupfeld, Tobias Krüger, Arne Lenk, Jonathan Loosli, Kornelia Lüdorff, Stéphane Maeder, Deleila Piasko, Milva Stark, Mariananda Schempp, Sebastian Schneider, Jürg Wisbach gemeinsam in die neue Saison starten. Als Gäste des Ensembles sind Nina Mariel Kohler, Gabriel Schneider und Irina Wrona engagiert. KONZERTPROGRAMM DES BERNER SYMPHONIEORCHESTERS Mario Venzago wird in der Saison 2016.17 – die letzte vor der Sanierung des Kultur Casinos - seine erfolgreiche Arbeit mit dem BSO fortsetzen und zwölf Konzerte selbst dirigieren – darunter u.a. Bruckners Symphonie d-Moll «Nullte» (31. März/02. April 2017). Eine Novität gibt es mit einem halbszenischen Konzert, wenn Arnold Schönbergs Monodram «Erwartung» erklingt und Schumanns «Manfred» mit dem Schauspieler Thomas Thieme als Sprecher aufgeführt wird (21./ 22. Oktober 2016). Ausserdem werden Urs Peter Schneiders unkonventionelle Hommage an Hermann Meier (10./11. November 2016) sowie die langersehnte Uraufführung von Dieter Ammanns Orchesterstück «glut» in einer Berner Version (9./10. März 2017) im Kultur Casino gespielt. Leonard Bernsteins 2. Symphonie «The Age of Anxiety» wird unter dem Dirigat von Eiji Oui am 15./16. Dezember 2016 aufgeführt. Für das diesjährigen Galakonzert konnte die Sopranistin Simone Kermes gewonnen werden. Es dirigiert Mario Venzago (4. November 2016). Und bevor das Kultur Casino ab der Saison 2017/18 für zwei Jahre sanierungsbedingt schliesst, spielt das BSO zum «Kehraus» am 23. Juni 2017 auf. In der Konzertsaison kehren wieder zahlreiche Solisten wie Lise de la Salle, Emmanuel Pahud, Fazil Say, Stefan Jackiw, Nils Mönkemeyer, Steven Isserlis, Frank Dupree und Patricia Kopatchinskaja (Neujahrskonzert) zum BSO zurück; darüber hinaus konnten die Dirigenten Rumon Gamba, Eiji Oui und Jun Märkl erneut verpflichtet werden. Erstmals mit dem BSO treten Simone Kermes (Galakonzert), Albrecht Mayer, Makoto Ozone, Alexandre Kantorow sowie die Dirigenten Philippe Bach, Markus Stenz und Michel Tabachnik auf. Aus den Reihen des Berner Symphonieorchesters sind Alexis Vincent und Line Gaudard als Solisten zu erleben; der Chor Konzert Theater Bern wird mit Mozarts Requiem unter Venzagos Leitung am 13./15. April 2017 zu hören sein. Neu wird an den fünf Sonntagskonzerten eine kostenlose Kinderbetreuung für 4- bis 12 Jährige im Kultur Casino angeboten, so dass (Gross-) Eltern das 17 Uhr Sonntagskonzert in Ruhe besuchen können. Ausserdem finden in der BSO-Konzertsaison 2016.17 zahlreiche Familien- und Sitzkissenkonzerte wie beispielsweise «Babar» (02. Oktober 2017) oder «Die kleine Meerjungfrau» (09. April 2017) statt. Und in «Side by Side» stehen erneut Musikschülerinnen und Schüler aus dem Kanton Bern gemeinsam mit BSO Musikern auf der Bühne (10. Juni 2017). TANZ Tanzdirektorin Estefania Miranda eröffnet die Tanzsaison im neu renovierten Stadttheater mit «Callas» am 27. November 2016. Miranda reizt die Auseinandersetzung mit dem dramatischen Leben einer der grössten Sängerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Das Durchleben von Kämpfen, Intrigen, Triumphen und die Suche nach Liebe hat Maria Callas mit vielen der Heldinnen, die sie auf der Bühne verkörperte, gemeinsam. Somit erfolgt im Stück immer wieder eine Überblendung zwischen Stationen ihres Lebens mit einigen der schönsten Opernarien aus ihrem Repertoire, auf der Bühne von einer Sopranistin dargeboten und begleitet vom Berner Symphonieorchester unter der musikalischen Leitung des Ersten Kapellmeisters Jochem Hochstenbach. In «Post Anima» hat der französische Choreograf und ehemalige Tänzer des Bejart Balletts, Etienne Béchard eine bildgewaltige, poetische und humorvolle Reflexion über unsere technisierte Welt geschaffen, die durch den raffinierten Einsatz von Live-Videokameras den Zuschauer im besten Wortsinne zum Einnehmen neuer Perspektiven gegenüber seiner Umwelt verleitet. Das Tanzensemble ist ab 28. Januar 2017 in Vidmar 1 in diesem Stück zu erleben, das ihnen physische Hochleistungen und tänzerische Brillanz abverlangt. Der Gewinner des 3. Berner Tanzpreises 2016 wird das Leben und Schaffen des Schweizer Architekten «Le Corbusier» ab 22. April 2017 in Vidmar 1 in den Fokus stellen. Seine kühnen Visionen, aber auch seine Arroganz gegenüber der Tradition und letztlich auch sein Scheitern bieten reichlich Stoff für ein Stück, das durch Gedankengebäude führt und die Verbindungen zwischen Architektur und Tanz aufzeigt. Die «Tanzplattform Bern» und damit die Förderung des choreografischen Nachwuchses geht vom 21.-24. Juni 2017 in der Vidmar 1 in ihre vierte Auflage. Zudem werden erfolgreiche Formate wie «LSD – Laboratoire Suisse de la Danse» sowie «Next Generation», die Plattform für den choreografischen Nachwuchs der eigenen Tanzcompagnie (21. Juni 2017, Vidmar 1), fortgesetzt. MUSIKTHEATER Das Musiktheater unter der Leitung von Konzert- und Operndirektor Xavier Zuber startet mit Ralph Benatzkys «Im weissen Rössl» in einer spartenübergreifenden Produktion von Musiktheater und Schauspiel am 15. September 2016 in die Saison. Das sanierte Stadttheater wird dann mit Mozarts «Le Nozze de Figaro» unter der musikalischen Leitung des Chefdirigenten Musiktheater, Kevin John Edusei, am 26. November 2016 feierlich eingeweiht. Unter der Regie von Markus Bothe werden hierbei zahlreiche neue Ensemblemitglieder ihren Einstand geben. Mit «The Navidson Records», unter der künstlerischen Leitung von Tassilo Tesche und Till Wyler von Ballmoos und in Koproduktion mit der Münchener Biennale und der Hochschule der Künste Bern entstanden, setzt das Musiktheater seine Beschäftigung mit neuen Musiktheaterformen fort. «The Navidson Records» wird im Juni 2016 an der Münchener Biennale und ab 08. September 2016 in der Grossen Halle der Reitschule Bern gezeigt. Mit Charles Gounods «Faust» steht ab 29. Januar 2017 eine «Opéra lyrique» auf dem Spielplan, die zu den bekanntesten Vertonungen des Stoffes zählt. Jochem Hochstenbach, der zur Saison 2016.17 als Erster Kapellmeister nach Bern kommt, steht am Pult; Regisseur Nigel Lowery kehrt nach seinen erfolgreichen Inszenierungen von Mozarts «Die Zauberflöte» und Rossinis «L´occasione fa il ladro» hierher zurück. Die Zauberflöte wird wieder ab 23. Dezember 2016 aufgenommen. In Kooperation mit der Vlaamse Opera Antwerpen zeigt Konzert Theater Bern Richard Wagners «Tannhäuser» in der Inszenierung von Calixto Bieito und unter der Musikalischen Leitung von Kevin John Edusei ab 25. März 2017 im Stadttheater. Für Brittens «The Turn of The Screw» kommt erstmals Regisseur Maximilian von Mayenburg nach Bern und zeigt seine Interpretation ab 13. Mai 2017 in Vidmar 1. Jochem Hochstenbach steht am Pult. Anknüpfend an Mozarts erfolgreiche «Die Zauberflöte für Kinder» für die ganze Familie zeigt das Musiktheater erneut eine Produktion für Klein und Gross. Fabian Künzlis Kinderoper «Reise nach Tripiti» nach dem gleichnamigen Kinderbuch von H. U. Steger und in Kooperation mit dem Theater Winterthur entstanden, wird ab 11. Januar 2017 im Stadttheater aufgeführt. EINEN PDF-DOWNLOAD DER KONZERTBROSCHÜRE UND DES SAISONBUCHES FINDEN SIE UNTER WWW.KONZERTTHEATERBERN.CH ABOS UND BILLETTE | Kubus Waisenhausplatz, 3011 Bern | Tel. 031 329 52 52 Abonnementsreservation ab 23. Mai 2016 | Einzelkartenvorverkauf ab Mo, 27. Juni 2016