Wirtschaftsmittelschule Aarau Kaufmännische Berufsmaturitätsprüfung Schriftliche Arbeit Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Autor: Thomas Hartmann Betreuer: Patrick Scheiblechner, Wirtschaftsmittelschule Aarau Rolf Schöner, Radio Kanal K Datum/ Ort: 16. September 2010, Egliswil Inhaltsverzeichnis 1 Glossar...................................................................................................................... 4 2 Abkürzungsverzeichnis........................................................................................... 7 3 Vorwort...................................................................................................................... 8 4 Einleitung................................................................................................................ 10 4.1 Thematische Beschreibung/Motivation .......................................................................... 10 4.2 Fragestellungen............................................................................................................... 11 4.3 Hypothese........................................................................................................................ 11 4.4 Methoden/Ressourcen..................................................................................................... 13 5 Radio Kanal K......................................................................................................... 14 5.1 Kanal K – Das Musik- und Mitmachradio...................................................................... 14 5.2 Kanal K – Das HörerInnenradio..................................................................................... 15 5.3 Kanal K – Das Ausbildungsradio.................................................................................... 15 5.4 Leitsätze.......................................................................................................................... 15 5.5 Musikkonzept.................................................................................................................. 16 5.6 Organisation.................................................................................................................... 17 5.7 Fakten und Zahlen........................................................................................................... 18 6 Bemusterung per physische Tonträger (CDs)....................................................20 6.1 Funktionsweise der physischen Bemusterung?...............................................................20 6.2 Physische Bemusterung aus Sicht der Labels/Vertriebe ................................................. 21 6.3 Physische Bemusterung aus Sicht der Radios.................................................................21 7 Phononet AG – Music Promotion Network .......................................................... 22 7.1 Funktionsweise des Music Promotion Network............................................................. 22 7.2 Bemusterung per MPN aus Sicht der Labels.................................................................. 23 7.3 Bemusterung per MPN aus Sicht der Radios.................................................................. 23 8 Auswirkungen des MPN auf die Musikbranche .................................................. 26 8.1 Unterscheidung der verschiedenen Typen von Radiostationen ......................................26 8.1.1 SRG-Radiostationen........................................................................................................ 26 8.1.2 Kommerzielle Radiostationen .......................................................................................... 27 8.1.3 UNIKOM-Radios............................................................................................................. 28 8.2 Interview......................................................................................................................... 28 8.3 Auswirkungen des MPN auf Radiostationen.................................................................. 32 8.3.1 Auswirkungen auf SRG- und private Radiostationen...................................................... 33 8.3.2 Auswirkungen auf UNIKOM-Radios.............................................................................. 33 8.4 Auswirkungen des MPN auf alternative Bands bei den Majorlabels ..............................36 8.5 Andere Leidtragende....................................................................................................... 36 8.6 MPN in Deutschland....................................................................................................... 37 9 Fazit......................................................................................................................... 38 9.1 Wichtigste Erkenntnisse.................................................................................................. 38 9.2 Ausblicke in die Zukunft................................................................................................. 38 9.3 Rückschluss auf Hypothese............................................................................................ 39 10 Schlusswort.......................................................................................................... 41 11 Quellenverzeichnis............................................................................................... 42 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 12 Abbildungsverzeichnis........................................................................................ 44 13 Antiplagiatserklärung.......................................................................................... 45 Seite 3/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 1 Glossar (feste) IP-Adresse Die IP-Adresse ist eine Adresse in Computernetzwerken. Ein Netzwerk, das an das Internet angeschlossen ist, bekommt vom Internetanbieter eine IP-Adresse zugewiesen, die in der Regel alle 24 Stunden wechselt. Eine feste IP-Adresse ist kostenpflichtig und wird u.A. für Sicherheitsnetzwerke benötigt. Adult Contemporary Adult Contemporary ist ein Radioformat, das vor allem Mainstream-Musik abspielt und nur wenig Informationen von sich gibt. Alternative Musik Es gibt viele unterschiedliche Musikstilrichtungen, die als Alternativ bezeichnet werden. Alternative Musik ist gegensätzlich mit dem Mainstream. Eine genauere Definition befindet sich in Kapitel 4.3. BAKOM Das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) befasst sich mit Fragen der Telekommunikation und des Rundfunkes (Radio und Fernsehen). Auf diesen Gebieten nimmt das BAKOM sämtliche hoheitlichen und regulatorischen Aufgaben wahr. Es nimmt auch die Verteilung der Radiogebühren vor. Bemusterung Die Ausstattung von Radio- und TV-Stationen mir Ton- und Bildträger oder anderen Medien. Corporate Idendity Unternehmenspersönblichkeit mit dem Ziel einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Cover Das Cover eines Albums ist das Bild, das sich vorne auf der CD-Hülle befindet. Seite 4/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Event Ein Event ist ein Anlass, eine Veranstaltung. Gebührensplitting Damit ist die Aufteilung der Radio- und TV-Gebühren gemeint. Alle Radio- und TVSender bekommen einen entsprechenden Anteil. Independentlabels Das sind Labels, die den Vertrieb ihrer Alben nicht selber regeln. Interpret Als Interpret bezeichnet man einen Künstler oder einen Bandnamen. Komplementärradio Ein Radioprogramm, das die bereits existierenden erweitern soll. Mainstream Als Mainstream bezeichnet man den Geschmack einer grossen Mehrheit. Eine genauere Definition findet sich in Kapitel 4.3. Majorlabels Grosse Labels, die den Vertrieb ihrer Alben selbst bewerkstelligen, werden Majorlabels genannt. MP3-Datei MP3 ist ein komprimiertes Musikformat. Man kann eine CD auf den Computer oder auf den MP3-Player laden, wozu meistens dieses Format verwendet wird. Music Promotion Network Das Music Promotion Network ist eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung von Neuerscheinungen auf dem Musikmarkt. MySpace MySpace ist eine Onlineplattform, auf welcher sich junge Musiker eine Seite einrichten und ihre Musik veröffentlichen können. Seite 5/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Non-Profit-Organisation Non-Profit-Organisationen sind nicht gewinnorientierte Unternehmen. Phononet AG Phononet AG ist das Unternehmen, welches das Music Promotion Network betreibt. Radiospot-Werbung Radiospot-Werbung ist Werbung, die man im Radioprogramm hört. Schweizer Radio DRS SR DRS ist der Deutsch-Schweizerische Radiosender der SRG SSR idée suisse. Service Public Die Gesamtheit der Dienstleistungen, welche Bund, Kantone und Gemeinden der Allgemeinheit gegenüber zu erbringen hat. Single Eine Single ist Musiktitel, der allein stehend veröffentlicht wird. SRG SSR idée suisse Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft ist ein Mediengeschäft, welches die grössten Radio- und Fernsehsender der Schweiz betreibt. Tracklisting Das Tracklisting ist eine Liste mit Angabe der Musiktitel eines Albums. UNIKOM Die Union nicht kommerzorientierter Lokalradios ist der Dachverband von 15 kleinen Radiostationen in der Schweiz. VÖ-Datum Das Veröffentlichungsdatum gibt an, wann ein Album auf dem Markt erscheint. WAV-Dateien WAV-Dateien sind Musikdateien im unkomprimierten Format. Seite 6/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 2 Abkürzungsverzeichnis v. Verf. SRG SSR idée suisse usw. z.B. d.h. MPN CHF ARD NPO Von Verfasser Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft Und so weiter Zum Beispiel Das heisst Music Promotion Network Schweizer Franken Gemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland Non-Profit-Organisation Seite 7/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 3 Vorwort Im Sommer 2009 schloss ich die Wirtschaftsmittelschule an der alten Kantonsschule in Aarau erfolgreich ab. Nach etwas verlängerten Schulferien begann ich ein kaufmännisches Praktikum beim Radio Kanal K in Aarau. Die persönliche Atmosphäre und die offenen, unkomplizierten Leute habe ich schnell zu schätzen gelernt. Bis zum Beginn des Praktikums bekannte ich mich als Nichtradiohörender. Grund dafür war die eintönige Mainstreammusik, die auf allen Sendern erklingt. Nach und nach habe ich das Musikprogramm bei Kanal K kennen gelernt, welches sich als Ausnahme unter den vielen Radiosendern erwiesen hat. Die Musik ist mein liebstes Hobby und ich bin glücklich darüber, dass ich dieses mit meiner Praktikumsstelle verbinden kann. Seit meiner frühen Kindheit bin ich ein musikbegeisterter Mensch. „The Wall“ von Pink Floyd war die erste Entdeckung im Schallplattenregal meiner Eltern. Mit vier Jahren versuchte ich mich erstmals an der alten Konzertgitarre meines Vaters und war sofort begeistert. Die Musik wird wohl immer ein wichtiger Teil in meinem Leben bleiben. Inwiefern sie in Zukunft mit meinem Berufsleben zu tun haben wird, steht noch in Sternen. Mein nächstes Ziel ist das Erlangen der Berufsmaturität. Anfangs hatte ich Probleme bei der Themenfindung. Nach mehrmaligem Hin und Her habe ich mich dann doch entscheiden können. Ich recherchierte und schrieb die ersten Seiten der Arbeit. Je tiefer ich mich mit dem Thema auseinandersetzte, desto deutlicher wurde mir, dass ich ein zwar hochinteressantes, jedoch sehr anspruchsvolles Thema gewählt hatte. Ich betrachtete es als Herausforderung und gab mein Bestes, eine den Anforderungen entsprechende Berufsmaturitätsarbeit zu fertigen. Seite 8/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Ich möchte mich an dieser Stelle bei Herrn Rolf Schöner, Programmleiter bei Radio Kanal K, sowie bei Herrn Patrick Scheiblechner von der Wirtschaftsmittelschule in Aarau bedanken, die mich seit Praktikumsbeginn betreuen und mich geduldig und verständnisvoll beim Erstellen meiner Arbeit unterstützten. Danken möchte ich auch meinen beiden Freunden, Florian Gnehm und Patrick Möhl, die mir unterstützend zur Seite standen. Meine Danksagung richtet sich auch an Herrn Oliver Miescher, Musikredaktor bei Radio Kanal K, der sich freundlicherweise für die Stellungnahme in einem Interview bereit erklärt hat. Zu guter letzt danke ich Herrn Ulrich Salm, Prorektor der Wirtschaftsmittelschule in Aarau, der immer Verständnis gezeigt und mich auf die Praktikumsstelle bei Radio Kanal K aufmerksam gemachte hatte. Seite 9/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 4 Einleitung 4.1 Thematische Beschreibung/Motivation „Musik der Rockband Revolverheld? Nicht für den Radiosender Kanal K, ginge es nach deren Plattenfirma Sony. Ein Interview-Termin mit den diesjährigen Echo-Gewinnern «The Baseballs»? Nicht für Kanal KRadiomoderator Leo Niessner. «Jetzt wirds absurd!», sagt er zur Absage des zuständigen Musiklabels Warner. Leo Niessner wehrt sich im Namen von zwölf Schweizer UNIKOM-Radiostationen gegen die Online-Plattform «Music-Promotion-Network» (MPN).“1 Das Music Promotion Network ist eine kostenpflichtige Online-Plattform, welche der digitalen Bemusterung von Neuerscheinungen auf dem Musikmark dient und kürzlich hierzulande eingeführt wurde. Ende März dieses Jahres stiegen die vier Majorlabels in der Schweiz auf diese Art des Vertriebs um und lösten damit die klassische Bemusterung ihrerseits per physischen Tonträger ab. Während die indirekten Kosten zur Nutzung dieses Systems für private, kommerziell orientierte Radios keine finanziellen Probleme mit sich bringen, sind kleinere Radios kaum in der Lage, den pekuniären Mehraufwand zu bewerkstelligen. Die Verweigerung dieses Systems bedeutet für Alternativradios wie Kanal K, dass die Musik der Majorlabels nicht mehr abgespielt werden kann. Des Weiteren fallen Informationen über die Künstler aus, sowie die Möglichkeit, diese zu interviewen. Meine vorliegende Arbeit widmet sich dieser neu entstandenen, problematischen Situation und deren Auswirkungen auf die Musikbranche. Konzentrieren werde ich mich vor allem auf die Auswirkungen auf UNIKOM-Radios und alternative Bands bei den Majorlabels. Im Rahmen meines Praktikums bei Kanal K und persönlichen Engagements im musikalischen Bereich liegt mir dieses Thema am Herzen. Ich kann mit dem Einheitsbrei, der unsere Radiocharts überflutet, nichts anfangen. Meiner Meinung nach sollte man alternative Bands und deren Musik, die frei von kommerziellen 1 DAS 2010, S. 21-22. Seite 10/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Zwängen und Anforderungen ist, so gut als möglich unterstützen. Sie sind diejenigen, die unsere Musiklandschaft bunt färben und die weitere Vergilbung durch den Mainstream im Zaum halten. 4.2 Fragestellungen • Welche Auswirkungen hat die Einführung des Music Promotion Network auf Alternativradios wie Kanal K? • Was können Alternativradios wie Kanal K unternehmen, um diese Auswirkungen auszugleichen? • Inwiefern wirkt sich das neue Bemusterungssystem auf alternative Bands der Majorlabels aus? • Was sind die Vorteile/Nachteile des MPN? • Wie sind die Probleme, welche die digitale Bemusterung mit sich bringt, im historischen Kontext zu bewerten? • Ist das MPN eine Gefahr für die musikalische Vielfalt der Schweiz? • Wird sich das MPN in Zukunft weiter etablieren? 4.3 Hypothese Das Music Promotion Network schränkt die Verbreitung alternativer Musik in der Schweiz ein. Erklärung/Definition: Alternative Musik nimmt in meiner Arbeit eine zentrale Rolle ein. Deshalb bedarf es der Festlegung einer Definition. Eine, im Internet gefundene, Definition bezeichnet Alternative Musik als „…Sammelbezeichnung für verschiedene Musikstile, die trotz ihrer Popularität abseits des Mainstreams agieren.“ 2 Ich empfinde die Popularität der 2 Genres: Alternative Musik. Seite 11/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Musik als kein ausschlaggebendes Kriterium für die Definition Alternativer Musik. Die im Begriff Alternative Musik enthaltenen Stilrichtungen unterscheiden sich stark und erstrecken sich von Alternative Rock, Metal, Punk und Grunge über Gothic und Screamo bis hin zur gesamten Palette der elektronischen Musik. Diese Tatsache macht eine eindeutige Definition sehr schwer. Die einfachste und, meiner Meinung nach, zugleich genaueste Definition lautet deshalb wie folgt: „Alternative Musik ist Musik verschiedenster Stilrichtungen, die nicht zum Mainstream gehört.“ Diese Formulierung setzt allerdings eine Definition von Mainstream voraus. Auf Wikipedia.org steht, der Mainstream spiegle „…den kulturellen Geschmack einer großen Mehrheit wider.“3 Kein Geheimnis ist es, „…dass Künstler, die jenseits des Mainstreams agieren, weniger Chancen haben, in Radio und Fernsehen präsentiert zu werden.“4 Daraus lässt sich schliessen, dass wohl alle Musiker, die ihre Tätigkeit des Geldes wegen ausüben, im Bereich des Mainstreams angesiedelt sind. Bei den meisten kommerziellen Radios macht das „Adult Contemporary“ genannte Programmformat der mit Abstand grösste Teil des Musikprogramms aus. „Adult Contemporary ist ein mehrheitsorientiertes Format…“ 5, das sich neben häufigen Gewinnspielen und sehr kurz gefassten Informationen und Moderationen vor allem durch den „…hohen Anteil an melodischer Popmusik…“ 6 – sprich Mainstream – auszeichnet. Erkennbar ist der Mainstream zum einen an der Eintönigkeit, sowie daran, dass er Tag und Nacht auf den meisten kommerziellen Radiosendern gespielt wird. Die Verbreitung von Musik erfolgt z.B. durch Abspielen der Musiktitel im Radio, Interviews, Konzertvorschauen und –rückblicke, Artikel in Zeitungen, Musik- und anderen Zeitschriften. Eine Einschränkung der Verbreitung ist stattgegeben, wenn eine oder mehrere der genannten Methoden abnehmen oder gar ausfallen. Mainstream 2010. Mainstream 2010. 5 BAKOM 2009. 6 BAKOM 2009. 3 4 Seite 12/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 4.4 Methoden/Ressourcen Wie im Vorwort bereits erwähnt, ist die Behandlung meines gewählten Themas anspruchsvoll. Grund dafür ist die Aktualität. Die Umstellung der Majorlabels von der klassischen physischen Bemusterung auf Music Promotion Network fand im März dieses Jahres statt. Es ist anzunehmen, dass einige Auswirkungen auf die Musikbranche, welche diese Änderung mit sich bringt, langfristiger Art sind. D.h., dass sie sich erst nach einer gewissen Zeit bemerkbar machen. Auch die kurzfristigen Auswirkungen, welche sich bereits gezeigt haben, sind nicht einfach zu eruieren. Es gibt, bis auf einen kurzen Medienrummel, kaum Reaktionen, Berichte, Meinungsäusserungen oder sonstige Informationen über das Thema. Eine solche Ausgangslage setzt viel Pionierarbeit voraus. Im Rahmen meines Praktikums hatte ich die Möglichkeit, direkt an der Quelle Informationen zu beschaffen. Nebst internen Dokumenten stand mir auch der direkte Kontakt zur Musikredaktion, einer direkt betroffenen Partei, zur Verfügung. Mit Hilfe eines Interviews mit einem Musikredaktor habe ich versucht, bestimmte Aspekte meiner Fragestellungen zusätzlich zu vertiefen und meine eigenen Annahmen zu unterstreichen. Seite 13/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 5 Radio Kanal K Abb. 1: Kanal K Logo (Kanal K, 2010) Im weiteren Verlaufe der Arbeit werden die Auswirkungen des MPN auf Radiostationen behandelt. Den UNIKOM-Radios gebe ich dabei besondere Achtung, da diese die schwerwiegendsten Auswirkungen von allen Radiostationen zu tragen haben. Um diese zu verständlich zu machen, bedarf es einer Präsentation der wichtigsten Eigenschaften solcher Radios, die ich in diesem Kapitel, anhand des Beispiels Kanal K, verdeutlichen werde. 5.1 Kanal K – Das Musik- und Mitmachradio Das Regionalradio Kanal K ist eines der fünfzehn UNIKOM-Radios und im Kanton Aargau das einzige seiner Art. Rund 200 ehrenamtliche SendungsmacherInnen gestalten und moderieren das Programm als ihr Hobby. Koordiniert und geführt wird der Betrieb von einem neunköpfigen, fest angestellten Team. Theoretisch hat jeder das Recht auf Sendezeit, der einen kleinen jährlichen Mitgliederbeitrag bezahlt. Kanal K ist ein Komplementärradio, das die privaten und die SRG-Radios um ein Alternatives Programm ergänzen soll. Es berichtet hauptsächlich über lokale und regionale Themen. Wichtiger Bestandteil des Senders ist das Musik-Tages- und Nachtprogramm. Mehr dazu im Kapitel Musikkonzept. Seite 14/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 5.2 Kanal K – Das HörerInnenradio Im Rahmen des Konzeptes des HörerInnenradios bietet Kanal K „…Jugendlichen, ausländischen gesellschaftlichen Mitbürgerinnen, Randgruppen Musik- Politik- und dem Radio sowie Kulturinteressierten, nahe stehenden Organisationen…“7 eine professionelle und begleitete Plattform. 5.3 Kanal K – Das Ausbildungsradio Kanal K bietet seinen Sendungsmacherinnen und –machern, nebst dem Grundkurs für Radioneulinge, verschiedene Vertiefungskurse. Für Mitglieder sind alle Kurse kostenfrei. Ausserdem bietet Kanal K jedem interessierten, jungen Menschen die Möglichkeit, während einem dreimonatigen Praktikum erste Erfahrungen in der Medienwelt zu sammeln. Das Praktikum stellt z.B. für Studierende der Medien- und Kommunikationswissenschaften einen optimalen ersten Einblick in die Praxis dar. Auch Schüler haben die Möglichkeit, ein erstes Mal Radioluft zu schnuppern. Kanal K bietet Projektwochen für ganze Schulklassen. Ferner arbeitet Kanal K eng mit dem Beschäftigungsprogramm Stage-On-Air zusammen, welches 20 Stellenlosen die Möglichkeit bietet, ein halbes Jahr lang aktiv im Betrieb mitzuarbeiten und damit das Mediengeschäft kennen zu lernen. 5.4 Leitsätze Kanal K versucht das Gleichgewicht zwischen HörerInnen-Sendungen und Musikprogramm zu halten. Kanal K möchte den Zugang zum Radiojournalismus für jeden Interessierten herstellen. 7 Musik- und Mitmachradio, S. 2. Seite 15/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Die Sendungen bedienen ein grosses Interessenspektrum, behandeln Themen tiefgründig und sind kulturell breit gefächert. Die Sendungen stellen eine freche, originelle und kreative Alternative zum Mainstream dar, „…sowohl politisch wie auch inhaltlich und musikalisch.“8 5.5 Musikkonzept Ausgangslage Kanal K ist ein „…Alternatives, nicht kommerzorientiertes Komplementär-Radio“ 9, und stellt eine Plattform für Minderheiten jeglicher Art dar. Entsprechend abwechslungsreich gestaltet sich das Radioprogramm. Kanal K muss keinen kommerziellen Anforderungen gerecht werden und kann es sich leisten, anders als alle anderen Sender zu klingen. Komplementär soll auch die Musik auf Kanal K sein. Es wird bewusst nach NischenMusiksparten Ausschau gehalten. Grossen Wert wird auch auf die Aktualität der Musik gelegt. „Zwei Drittel der Musik, welche auf Kanal K läuft, ist höchstens ein halbes Jahr alt.“10 Zielsetzung „Das Musikprogramm von Kanal K ist ein Kontrastprogramm und kein MainstreamBegleitprogramm.“11 Die Musikredaktion hat sich als Ziel gesetzt, die musikalische Vielfalt „…zu fördern, zu erhalten und aufzuzeigen.“12 Die Musikredaktion vermittelt Kultur und Musik. Die Beobachtung, Förderung und Unterstützung speziell von regionalen und Schweizer Musikern. Das Nonstop-Musikprogramm spielt „…täglich interessante, spannende und neue Musik…“13. Das Musikprogramm begleitet die HörerInnen „…nonstop durch den Tag Leitsätze 2001. MIESCHER U.A., S. 1. 10 Wer wir sind, 2007. 11 MIESCHER U.A., S. 1. 12 MIESCHER U.A., S. 1. 13 MIESCHER U.A., S. 1. 8 9 Seite 16/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche und durch die Nacht…„14 und hilft ihnen bei der Orientierung für aktuelle, Alternative Musik. Das Tagesmusikprogramm behandelt „…unterschiedliche stilistische Themen und neue Trends aus den Bereichen Rock, Indie, SingerSongwriter, Pop, Punk, HipHop, und Electronica…“15, während sich das Nachtmusikprogramm auf „…elektronische Musik wie Techno, House, Elektro, TripHop, Dub und Ambient…“16 konzentriert. Das Musikprogramm bei Kanal K ist „…eigenständig, innovativ, wegweisend, stilbildend, setzt musikalische Trends…“17 und schafft damit klare Distanz zu den anderen Radiosendern im Sendegebiet. Die Hörerinnen und Hörer sollen überrascht, zu „…aktiver Auseinandersetzung mit der Musik…“ 18 angeregt und für musikalische Neuheiten begeistert werden. Zielpublikum Kanal K konzentriert sich auf 15 bis 35 jährige HörerInnen, die offen gegenüber anderen Kulturen, experimentierfreudig und kulturell engagiert sind. Die Mehrheit davon sind Personen, die sich nicht mit dem Mainstream anfreunden können und Interesse an neuer, andersartiger und progressiver Musik haben 5.6 Organisation Die Aktiengesellschaft Regionalradio Aargaudio AG ist der Betreiber, die Interessengemeinschaft Regionalradio die Trägerschaft vom Radio Kanal K. „Kanal K ist eine Non-Profit-Organisation. Die Betriebsgesellschaft Regionalradio Aargaudio AG strebt keinen Gewinn an und schüttet keine Dividenden aus. Nach Möglichkeiten werden verfügbare Mittel in den Betrieb investiert. Es wird jedes Jahr eine ausgeglichene Rechnung angestrebt.“19 MIESCHER U.A., S. 1. MIESCHER U.A., S. 1. 16 MIESCHER U.A., S. 1. 17 MIESCHER U.A., S. 1. 18 MIESCHER U.A., S. 1. 19 Finanzreglement Kanal K. 14 15 Seite 17/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Abb. 2: Kanal K Organigramm (Kanal K, 2010) 5.7 Fakten und Zahlen Radio Kanal K sendet seit 1990, damals noch als „Aargauer Regionalradio“. 1994 wurde der 24-Stunden-Betrieb aufgenommen. Kanal K ist auf 3 Frequenzen über den Äther, per Kabel und im Internet empfangbar. Das Aktienkapital von Regionalradio Aargaudio AG beträgt CHF 100.000.-, wovon sich 50% im Besitz vom IG Regionalradio befindet. Die andere Hälfte ist verteilt auf Privatpersonen und Organisationen. Der Umsatz von Kanal K beläuft sich auf etwa CHF 600.000.-. Seite 18/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Abb. 5: Kanal K Erfolgsrechnung (Kanal K, 2007) Seite 19/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 6 Bemusterung per physische Tonträger (CDs) Die Bemusterung per CDs ist die klassische Form der Bemusterung. Bislang wurde diese Methode von allen Vertrieben in der Schweiz genutzt. Ausser den Vertrieben der Majorlabels, wird diese Methode auch weiterhin genutzt werden. 6.1 Funktionsweise der physischen Bemusterung? Die Labels sind diejenigen, die zusammen mit den Bands die Musik produzieren. Da es sich für die meisten Labels nicht lohnt, den Vertrieb selbst zu bewerkstelligen, beauftragen sie Vertriebe. Diese sind auf darauf spezialisiert und vertreiben die Musik mehrerer Labels. Die Majorlabels bilden dabei eine Ausnahme. Sie sind grosse Unternehmen, die sehr viele Bands unter Vertrag haben. Für sie lohnt es sich deshalb, einen unternehmenseigenen Vertrieb zu führen. Die Vertriebe haben den Auftrag, die Musik zu verbreiten, indem sie Radiostationen und andere Medien bemustern. Für die Musikredaktionen der Radios gibt es unterschiedliche Methoden, um sich über Neuerscheinungen zu informieren. Eine Möglichkeit sind Musikzeitschriften, die übersichtliche Darstellungen mit Cover, VÖ-Datum und Hintergrundinformationen zu den Bands bieten. Ausserdem kann man sich bei vielen Vertrieben für einen Newsletter per Mail anmelden, der übersichtliche Zusammenfassungen von Neuerscheinungen bequem im Posteingang sammeln lässt. Eine Übersicht über die Neuerscheinungen des nahezu gesamten Musikmarkes finden Medienvertreter auf der Website von Phononet AG. Um ein Bemusterungsexemplar eines neu erschienenen Albums zu erhalten reicht in der Regel ein Mail an den jeweiligen Vertrieb. Die CDs werden dann per Post verschickt und kommen meistens zwei oder drei Tage nach Bestellung beim Empfänger an. Seite 20/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 6.2 Physische Bemusterung aus Sicht der Labels/Vertriebe „Eine physische Bemusterung verursacht … immense Kosten in punkto Personal, Administration, Tonträger und nicht zuletzt: Portogebühren.“20 Dies ist wohl der grösste Nachteil auf Seiten der Vertriebe. Es müssen PromotionsCDs hergestellt und an die Radiostationen, die eine Kopie des jeweiligen Albums haben möchten, geschickt werden. Es erfordert Arbeitskräfte, welche die CDs herstellen, sie verpacken und zur Post bringen. Auch ist eine gute Organisation notwendig, sollen doch alle Radiostationen die gewünschten Alben erhalten, damit sie die Musik unter die Hörerschaft bringen. 6.3 Physische Bemusterung aus Sicht der Radios Die CD ist bewährte Technik, von welcher man konstante Qualität erwarten kann. Musikredaktoren können eine CD so oft hören, wie sie wollen. Mann kann sie im Büro am Computer, zu Hause im Wohnzimmer auf der Stereoanlage oder mit einem portablen CD-Spieler überall unterwegs, zum Beispiel auf dem Arbeitsweg, anhören. Diese Freiheit ist sehr nützlich für Musikredaktoren, denn man kann während dem Musikhören auch andere Dinge erledigen. Für die Radios entstehen durch die physische Bemusterung keinerlei Kosten, die CDs erhalten sie gratis. Es gibt heute kaum mehr Radiostationen, die direkt ab CD senden. Deshalb ist es als Nachteil zu nennen, dass die CDs zuerst von Hand im Computer eingelegt und in das Musikarchiv kopiert werden muss. Dieser Vorgang beinhaltet auch die Zuschneidung und Bearbeitung der einzelnen Musikdateien zum sendefähigen Musiktitel, sowie die manuelle Eingabe von Informationen wie Interpret, Album, Titel, VÖ-Datum usw. 20 iPool. Seite 21/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 7 Phononet AG – Music Promotion Network Phononet AG ist ein Unternehmen mit Sitz in Zürich und wurde im Jahr 2001 gegründet. Zweck des Unternehmens wird im Handelsregister wie folgt angegeben: „Betrieb eines elektronischen Bestellsystems von Ton-, Tonbild- und Datenträgern sowie von Waren anderer Art; kann Daten erfassen und statistisch ausarbeiten.“21 Die Phononet AG führt auf ihrer Webseite eine Datenbank, die nahezu alle Neuerscheinungen der gesamten Musikindustrie führt und für Medienvertreter zugänglich ist. Ausserdem ist sie Betreiber des Music Promotion Network. Das Music Promotion Network (kurz MPN) ist eine Online-Plattform für neue Veröffentlichungen in der Musikindustrie. Es werden derzeit die Neuerscheinungen aller vier Majorlabels in der Schweiz (Sony, Universal, Warner und EMI) und die von über 350 Independentlabels geführt. 7.1 Funktionsweise des Music Promotion Network Die Beziehung zwischen Band und Label bleibt die gleiche wie bei der physischen Bemusterung. Statt die Musik an die Vertriebe weiterzuleiten, können Labels nun beim MPN ein Konto abschliessen und ihre Musik selbst hochladen. Auch die Medienpartner können sich ein Konto einrichten und sich via VPN verschlüsselt mit dem MPN verbinden. Dort haben sie Zugriff auf alle Neuerscheinungen der geführten Labels, sowie dazugehörige Informationen wie VÖDaten, Covers und Tracklistings, Biographien und Fotos. Des Weiteren können alle neu veröffentlichten Musiktitel in voller Länge angehört und bei Interesse als sendefähige WAV-Dateien direkt ins Musikarchiv heruntergeladen werden.22 21 22 Moneyhouse 2001. Vgl. Anmeldeformular MPN, S. 6. Seite 22/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Die Nutzung des MPN ist, für Radios wie auch für Labels, kostenpflichtig. Die Höhe der Kosten richtet sich nach der Anzahl Downloads bzw. Uploads, die getätigt werden. 7.2 Bemusterung per MPN aus Sicht der Labels Für die Labels ist das MPN eine gute Sache. Maurizio Dottore, Marketing Manager bei Sony Music Schweiz, unterstütze MPN, „welches eine gute Lösung der gesamten Industrie … sei [Änderung v. Verf.] und zudem sehr erfolgreich genutzt…“23 würde. Labels können Neuerscheinungen hochladen, welche dann sofort für Medienvertreter verfügbar sind. Die Funktion, gezielt mögliche Interessenten aus rund 200 Radiosendern und insgesamt fast 4000 Medienkontakten über Neuerscheinungen zu informieren, vereinfacht den Kontakt zwischen Labels und Medien massgeblich. In einer Statistik können Labels zudem Daten zur Nutzung jedes einzelnen Musiktitels einsehen. Ein weiterer positiver Aspekt ist der, im Vergleich zur physischen Bemusterung, verbesserte Schutz vor Raubkopien. Es werden so genannte Wasserzeichen in den Musiktiteln eingebaut. Kommt ein Musiktitel illegalerweise irgendwo zum Vorschein, kann anhand dieses Wasserzeichens festgestellt werden, woher die Musik stammt bzw. wer sie verbreitet hat. Phononet AG wirbt mit der Aussage, dass die Labels „Kosteneinsparung gegenüber der Bemusterung mittels physischer Tonträger“24 erfahren würden. Laut EMI-Promotionschef Carlo Pozzi würden die Labels aber nichts am MPN verdienen, sie würden sogar beträchtliche Summen in das neue System investieren. Das Hochladen eines Beitrags, egal ob Album oder Single, koste sie 100 bis 130 Franken, „mehr also als die Versandgebühren für CDs an alle Schweizer Radios“25. 7.3 Bemusterung per MPN aus Sicht der Radios Wie oben erwähnt, führt das MPN alle Neuerscheinungen der vier Majors, sowie von mehr als 350 anderen Labels. Die Musikredaktoren haben demnach eine grosse MAURIZIO DOTTORE, zitiert in: Major-Labels mit Lokalradios 2010. Anmeldeformular MPN, S. 3. 25 CARLO POZZI, zitiert in: Kontroverse 2010. 23 24 Seite 23/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Auswahl an Musik, die sofort zur Verfügung steht. Auf dem MPN sind die Neuerscheinungen übersichtlich zusammengestellt und dazugehörige Informationen sofort ersichtlich. Abb. 3: Übersicht MPN (Phononet AG, 2010) „«Die SRG und die meisten kommerziellen Radiosender sind bei uns dabei», sagt Chris Wepfer. (…) Chefredaktorin Karin Müller von Radio 24 und Programmleiter Dani Stöhr von Radio Top Winterthur bestätigen dies. Beide Sender benutzen MPN, weil Stücke und Daten schnell verfügbar sind. Auch bei DRS 3 setzt man auf MPN. «Wir benutzen MPN seit knapp zwei Jahren und sind zufrieden», sagt Michael Schuler, Musikleiter von DRS 3 und Virus.“26 Zur Benutzerfreundlichkeit des MPN gibt es jedoch getrennte Meinungen. So wurde das MPN von einem ehrenamtlichen Musikjournalisten von Music.ch als „Scherzartikel“ bezeichnet, der den Niedergang der CD vorantreiben würde. 26 DAS 2010, S. 21. Seite 24/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Ausserdem vermisse er die Zeiten, als er mit seinem tragbaren CD-Spieler die neu erschienene Musik auch unterwegs hören konnte. „…Im beruflichen Stossverkehr kann ich selten einen Sitzplatz im Tram ergattern, so dass ich mit dem Laptop auf den Knien im MPN surfen könnte.“27 Das MPN ist vorwiegend auf den Mainstream zugeschnitten und deshalb vor allem für private und SRG-Radios geeignet. Die vier Majorlabels, die allesamt auch einige alternative Bands unter Vertrag haben, promovieren diese jedoch nur vereinzelt auf dem MPN. Selbst wenn die Majorlabels alle ihre alternativen Bands auf MPN vertreiben würden, bestünde für die UNIKOM-Radios kaum genügend Interesse, vom MPN Gebrauch zu machen. Grund dafür ist das miserable Preis-/Leistungsverhältnis. Der grösste Teil der Musik bei UNIKOM-Radios stammt von kleineren Labels, die ihnen gratis CDs zur Bemusterung schicken. Der Anteil der Musik von den Majorlabels, der in das Musikprogramm passen würde, ist gering und die damit verbundenen Kosten sind nicht verkraftbar. Laut Leo Niessner, Vertreter der 15 UNIKOM-Radios, beliefen sich die Kosten für die Nutzung des MPN auf rund 3000 Franken pro Jahr und würden „…das kleine Budget der alternativen Sender sprengen oder erheblich belasten…“28. Die fünfzehn UNIKOM-Radios haben sich deshalb gemeinsam entschieden, das Music Promotion Network zu boykottieren, während die SRG- und die privaten Radios teils schon seit mehreren Jahren damit arbeiten. 27 28 Neues Promotion Tool 2007. LEO NIESSNER, zitiert in: GANZ 2010, S. 11. Seite 25/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 8 Auswirkungen des MPN auf die Musikbranche Die Umstellung auf MPN und die Abschaffung der alten Methode, der physischen Bemusterung, ist ein steiler Richtungswechsel. Nicht alle an dieser Branche teilnehmenden können die Änderung gleich gut verkraften. In diesem Kapitel möchte ich die Auswirkungen darlegen, welche diese Änderung für Dritte mit sich bringt. Dabei werde ich mich vor allem auf die Radiostationen und auf die betroffenen Bands konzentrieren. Zum Schluss werde ich nur kurz auf andere Leidtragende zu sprechen kommen. Im Folgenden werden die Auswirkungen auf Radiostationen behandelt. 8.1 Unterscheidung der verschiedenen Typen von Radiostationen Die Radiostationen in der Schweiz unterscheiden sich stark in Organisation, Rechtsform, Budget, Unternehmensziele und Musikkonzept. Deshalb gibt es auch sehr differenzierte Auswirkungen durch die Umstellung auf MPN. Wir unterscheiden in SRG-, private und UNIKOM-Radiostationen. 8.1.1 SRG-Radiostationen Die als Non-Profit-Unternehmen organisierte SRG SSR idée suisse ist mit Schweizer Radio DRS, Radio Télévision Suisse (RTS) und Radiotelevisione svizzera di lingua italiana (RSI) Marktführer in der Branche und erhält deshalb auch den grössten Teil der rund 1.2 Milliarden Franken aus dem Gebührensplitting. Die SRG verteilt die Einnahmen aus den Gebühren ihrerseits unter den dazugehörigen Radio- und TVSendern. Der hohe Anteil aus dem Gebührensplitting macht 92% der Finanzierung von SR DRS aus und ermöglicht dadurch den Verzicht auf Radiospot-Werbung.29 Im Zentrum von Schweizer Radio DRS steht „…die Schweiz und ihre Regionen“30. Ziel der Programmgestaltung ist es, „…das Bedürfnis des Publikums nach 29 30 Vgl. Leistungsauftrag: „Service public“. Leitbild SR DRS 2009, S. 1. Seite 26/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Information, Kultur, Musik, Unterhaltung, Spiel und Entspannung ganzheitlich…“ 31 abzudecken. 8.1.2 Kommerzielle Radiostationen Kommerzielle Radios bezeichnen sich selbst als Unternehmen mit dem Ziel, einen Gewinn zu erzielen. Die dazu notwendigen Erträge kommen, nebst dem Anteil aus dem Gebührensplitting, vor allem aus der Werbung. (Siehe Tabelle 1, ER Argovia AG) Folglich braucht es auch eine für die Werbung zuständige Abteilung, die für kommerzielle Radios einer der wichtigsten Bereiche darstellt. Abb. 4: Organigramm Argovia (Radio Argovia) Je mehr Leute sich die Werbung anhören, desto teurer kann sie verkauft werden. Deshalb ist es nicht weit hergeholt, dass auf allen kommerziellen Radiosendern, nahezu ausschliesslich, Musik aus dem Mainstream stattfindet. Wie bei jedem anderen gewinnorientierten Unternehmen stellen die Kosten für das Personal die grössten Aufwendungen dar. (Siehe Tabelle 1, ER Argovia) 31 Leistungsauftrag: „Service public“. Seite 27/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Da alle kommerziellen Radios ähnliche Programmgestaltung führen und deshalb die gleiche Zielgruppe ansprechen, stehen sie unter grossem Konkurrenzdruck. 8.1.3 UNIKOM-Radios Die UNIKOM-Radios zeichnen sich aus durch ihr Komplementärprogramm, welches von einer grossen Anzahl ehrenamtlichen Sendungsmachern gestaltet wird. Das Programm beinhaltet alternative Musik, fern ab vom Mainstream, und bietet eine Plattform für Jugendkultur, regionales Kulturschaffen, Lokalpolitik, Senioren, Sendungen in mehr als 20 Sprachen, sowie andere gesellschaftliche Minderheiten. UNIKOM-Radios sind in der Regel Non-Profit-Organisationen, die sich mittels Sponsoring, dem Betrag aus dem Gebührensplitting des BAKOM, Mitgliederbeiträgen, sowie vereinzelt mit Werbung finanzieren. Einige UNIKOMRadios nutzen auch die Möglichkeit, sich aus dem regionalen Werbegeschäft fernzuhalten und erhalten als Gegenzug regelmässig einen Betrag von einem regionalen kommerziellen Radiosender. Kanal K hat sich dies zu Nutze gemacht und einen solchen Vertrag mit Radio Argovia abgeschlossen. 8.2 Interview Um eine Meinung einer Fachperson in meine Arbeit mit einzubeziehen, habe ich ein Interview mit Oliver Miescher, Musikredaktor bei Kanal K, geführt. Was für Auswirkungen hat das Music Promotion Network auf Kanal K? „Es hat grosse Auswirkungen. Vier grosse Plattenfirmen und Vertriebe der Schweiz haben sich dem Music Promotion Network angeschlossen. Wir arbeiten vor allem mit sechs oder sieben grossen Vertrieben in der Schweiz zusammen, und wenn sich 4 von den Vertrieben, die uns Musik schicken, dem MPN anschliessen, hat das sehr grosse Auswirkungen auf uns. D.h. wir bekommen nun bis zu 30% Prozent der Musik nicht mehr, weil wir uns weigern, mit diesem Vertrieb bzw. dieser Plattform zusammenzuarbeiten. Auf eine Art gibt es grosse Auswirkungen, auf der anderen Seite gibt es aber viel andere gute Musik, die nur darauf wartet, dass wir sie spielen. Von dem her müssen wir uns diese Musik einfach auf Seite 28/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche andere Art beschaffen: von anderen Musikern, direkt von Labels. Auswirkung in diesem Sinne hat es einfach… Es bringt einfach viel Arbeit mit sich, die Situation neu zu organisieren.“ Das heisst, dass Sie mehr neue Musik von anderen Labels bestellen müssen, um die Musik der Majorlabels zu ersetzen? „Genau. Natürlich gibt es bei den Majorlabels auch Musik, die wir wichtig finden, auf die wir nicht verzichten wollen. Da bleibt uns nur der Weg, die Labels direkt anzusprechen - in England, in Amerika, in Deutschland – und sagen denen – weil diese haben Vertriebsdeals in die Schweiz, sie werden vertreten in der Schweiz durch diese Firmen, die sich nun MPN angeschlossen haben – und sagen denen: «Hey, euer Vertriebspartner macht seine Arbeit nicht mehr. Wir möchten eure Musik gerne spielen, können es aber nicht, weil wir die Platten oder das ZIP-File nicht zugeschickt bekommen, weil wir gezwungen werden, bei MPN mitzumachen und auch den Mitgliederbeitrag zu bezahlen, was wir uns aber nicht leisten können.» Wenn sie möchten, dass ihre Musik gespielt wird bei uns, dann sollen sie uns diese direkt schicken. Das ist auch ein Weg, den wir einschlagen. Wir verzichten in diesem Sinne nicht auf diese Musik, wir müssen einfach einen anderen Weg gehen, um an sie ran zu kommen.“ Und der Kontakt direkt mit den Labels funktioniert gut? „Teilweise. Die grossen Labels und Bands bekommen wahrscheinlich so viele Mails am Tag, dass sie unser Mail nicht gross kümmert. Es gibt auch viele, die melden sich nicht, weil sie wahrscheinlich zuerst intern abchecken, was hier in der Schweiz passiert. Viele wissen gar nicht, was momentan in der Schweiz läuft, dass die Arbeit nicht mehr gemacht, die Radios nicht mehr bemustert werden. Andere, sagen wir so mittelgrosse und kleinere Firmen, die melden sich wirklich innerhalb eines Tages und finden dann: «Ja Ok, was braucht ihr? Wir schicken es euch, kein Problem.»“ Gibt es ähnliche Auswirkungen bei anderen UNIKOM-Radios? Seite 29/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche „Ja, auf jeden Fall. Grundsätzlich sind alle UNIKOM-Radios gleich, die funktionieren alle ungefähr gleich. Der Unterschied ist einfach, dass sie ihre Hörerschaft in anderen Regionen der Schweiz haben. Wir sind in einem organisierten Verbund von Radios, die alle ähnlich, jedoch an verschiedenen Orten sind. Von dem her sind die Auswirkungen plus minus gleich. Es kann natürlich sein, das gewisse Radios mehr Musikprogramm und andere weniger haben. Aber jedes dieser Radios hat auch eine Musikredaktion, die ähnliche Musik spielt wie wir, darum sind auch die Auswirkungen ähnlich.“ Was für Auswirkungen hat das Music Promotion Network auf alternative Bands bei den Majorlabels? „Grosse Auswirkungen. Die alternativen Bands von den Majorlabels werden nicht gespielt von grossen Radiosendern oder grossen Stationen, weil diese nicht hörbar oder nicht genug hörbar sind für viele ihrer Hörer. Diese Bands finden dann eigentlich nur bei den UNIKOM-Radios statt, bei uns alternativen Radios, die eben auch alternative Musik spielen. Das hat natürlich grosse Auswirkungen. Wenn wir nicht mehr bemustert werden, können wir diese alternative Musik auch nicht mehr spielen, und weil wir die einzigen sind, die sie spielen würden, finden diese Bands in der Schweiz schlicht nicht mehr statt auf Radioebene. Und das hat grosse Auswirkungen, ja. Die Bands werden einfach nicht mehr gespielt, niemand mehr wird sie kennen lernen, niemand weiss, dass es sie überhaupt gibt. Also in diesem Sinne werden die Bands abgebremst, zurückgeschraubt.“ Gibt es bereits Beschwerden von betroffenen Bands? „Es gibt sehr viele Beschwerden von Labels, welche die neue Situation als ungerecht gegenüber den Bands empfinden. Es gibt auch viel Aufschrei von Seiten der Medien, die finden, es könne doch nicht sein, dass wir der Musik solche Hürden stellen. Diejenigen, die gegen MPN kämpfen, nehmen sozusagen die Position der Anwälte der Bands ein. Es haben sich auch schon Bands persönlich gemeldet, denen passt die Geschichte natürlich auch gar nicht, aber sie haben keine grosse Macht, kein grosses Sprachrohr. Ihr einziges Sprachrohr ist das Label und das Management und die beschweren sich natürlich extrem, die sind überhaupt nicht damit Seite 30/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche einverstanden. Aber so direkt von Bands – klar, man bemerkt den Unmut, alle wissen eigentlich Bescheid, um was es geht. Ich selbst habe noch nicht gross mit Leuten geredet oder sie darauf angesprochen, aber ich höre immer wieder, wenn ich unterwegs bin: «Hey, ich find euer Support toll, ich bin nicht einverstanden mit MPN, das ist nicht gut für die Musik, nicht gut für die Bands». Es wird sicherlich thematisiert. Aber die Beschwerden kommen eher von den grösseren Instanzen, nicht von den Bands direkt.“ Gibt es für die betroffenen Bands keine Chancen, sich selbst zu helfen? „Ja, natürlich schon auch. Wir versuchen natürlich, diese Bands auch direkt anzugehen. Es gibt Bands, die sich neu formieren, sich zusammenschliessen. Dann gibt es auch Leute, die hier ihre grosse Chance sehen und eine Promotion Agency aufmachen, ihr eigenes Label, ihren eigenen Vertrieb führen. Es gibt jetzt Lücken bei diesen Radios, sie wollen die Musik ersetzen, suchen auch neue Musik, vielleicht neue Schweizer Musik. Man merkt schon, dass es Leute gibt, die in diese Lücke springen und die Situation ausnutzen wollen. Es hat sich vieles verändert, man läuft nicht mehr mit den grossen mit und dort entsteht ein Vakuum, das durch neue, kleine Firmen, die auch nicht so unbeweglich sind und nicht soviel Geld haben, ausgeglichen wird. Sie kommen uns auch entgegen, wollen uns unbedingt helfen, sie fragen uns: «Hey, wie wollt ihr die Musik, wollt ihr sie auf CD, wollt ihr die per MP3- oder WAV-Datei?» Da merkt man auch, dass sie interessiert sind, die Musik an den Mann zu bringen.“ Gibt es sonstige Leidtragende durch das MPN ausser den Bands und Radios? „Ja, sehr viele. Natürlich der Hörer, das ist klar. Alle UNIKOM-Radios zusammen haben ungefähr eine halbe Million Hörer in der Schweiz. Das sind viele Leute, die interessiert sind an anderer, alternative Musik – Musik, die nicht bei den grossen Radios stattfindet – und wie schon gesagt: bei uns auch nicht mehr. Diese Leute können jetzt auch nichts Neues mehr entdecken. Das sind die einen Leidtragenden, die hören jetzt nur mehr das gleiche, wiederkehrende, langweilige Musik-Brei-Ding, und die anderen sind die Veranstalter. Viele Veranstalter – also es gibt ganz Seite 31/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche grosse, die bringen die ganz grossen Acts wie Madonna und Co., um diese geht es nicht – aber die meisten Veranstalter bringen eher kleine, alternative Bands und Veranstaltungen. Da es so ist, dass wir UNIKOMRadios diejenigen sind, die auf solche Veranstaltungen hinweisen und natürlich auch Werbung für die Band machen – also die Leute kennen jetzt die Bands, die in diesen Clubs spielen, nicht mehr – und darum sind auch die Clubs Leidtragende, weil die Leute vielleicht gar nicht mehr in den Club gehen. Wir können auch keine Interviews mehr machen mit den betroffenen Bands, wir können nicht mehr darauf hinweisen, dass eine Band irgendwo spielt, weil wir die Musik nicht haben. Wir können nicht sagen: «Die Band XY spielt am Samstag und sie klingt so und so» Man kann nicht einfach die Musik weglassen, wir lassen den ganzen Beitrag über die Clubs weg. Die Clubs sind Leitragende, weil man nicht mehr auf sie hinweisst, was dort läuft, weil man auch nicht mehr weiss, was dort läuft, weil man die Musik, die dort läuft, nicht mehr kennt.“ Schränkt das Music Promotion Network die musikalische Vielfalt in der Schweiz ein? „Ja, 100%ig! Es gibt Leute, die finden, dass die Meinugsfreiheit oder die Informationsbeschaffung eingeschränkt wird durch solche künstliche Mechanismen. Man muss Geld bezahlen, um an Informationen zu gelangen. Das ist gefährlich, ein Radio, wie wir es sind oder alle UNIKOMRadios können sich keine Übersicht mehr machen über die neue Musik. Der Anspruch, Musik zu entdecken, neue Musik zu bringen oder überhaupt an die Musik heran zu kommen, ist nun eingeschränkt, künstlich eingeengt. Von dem her kann man auf jeden Fall davon reden, dass die musikalische Vielfalt in der Schweiz eingeschränkt wird. Auf jeden Fall. Das ist eine Begrenzung von Informationen, und das tut der Musik auf keinen Fall gut. Ich denke, das ist ganz, ganz schlimm.“ 8.3 Auswirkungen des MPN auf Radiostationen In diesem Kapitel sind alle Auswirkungen auf Radiostationen durch das MPN zusammengetragen, die ich im Verlaufe meiner Arbeit herauskristallisieren konnte. Seite 32/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Da die Auswirkungen auf SRG- und private Radios sehr ähnlich und nicht Kernpunkt der Arbeit sind, habe ich sie ein einem Unterkapitel zusammengefasst. Auf die UNIKOM-Radios wirkt sich die Umstellung auf MPN jedoch anders und intensiver aus, weshalb jene Auswirkungen separat dargelegt sind. 8.3.1 Auswirkungen auf SRG- und private Radiostationen Wie bereits in Kapitel 6.3 erwähnt, sind die SRG- und viele der privaten Radiostationen bereits auf MPN umgestiegen. Für sie hat das MPN vorwiegend positive Auswirkungen: Im Gegensatz zu den UNIKOM-Radios, gehören Radiostationen dieser Kategorie zu den zahlungskräftigen, weshalb die Bezahlung der rund CHF 3000.- pro Jahr kein Problem darstellt. Kommerziell ausgerichtete Radiosender spiele hauptsächlich Bands aus dem Mainstream-Beriech, und auch davon meistens nur die aktuellen Singles. Auf dem MPN haben Labels die Möglichkeit, ihnen genau diese Musiktitel automatisch zukommen zu lassen. Um die neu erschienen Singles zu erhalten, ist es für solche Radios ausreichend, sich ein Paar wenige Male im MPN einzuloggen. Dort sind die für sie wichtigen Neuerscheinungen übersichtlich dargestellt und müssen nur noch heruntergeladen werden. Die hat ausserdem zur Folge, dass einige Radiostationen keine richtige Musikredaktion mehr benötigen. 8.3.2 Auswirkungen auf UNIKOM-Radios Alle UNIKOM-Radios haben „…eine Musikredaktion, die ähnliche Musik spielt wie Kanal K [Änderung v. Verf.], darum sind auch die Auswirkungen ähnlich.“ 32 Nicht nur die Musik, sondern auch die Organisation, die Zielsetzung und die finanzielle Lage zeigen bei allen UNIKOM-Radios sehr ähnliche Züge. Diese Tatsache erlaubt es mir, einige Auswirkungen, die ich aufgrund meiner Beziehung zu Kanal K entdeckte, anhand des Beispiels Kanal K darzulegen und auf die UNIKOM-Radios allgemein zu widerspiegeln. 32 Interview mit Oliver Miescher 2010. Seite 33/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 8.3.2.1 Auswirkungen Kanal K arbeitete weitestgehend mit sieben grossen Musikvertrieben in der Schweiz, von welchen aufgrund der Einführung des MPN nun vier wegfallen. Dies hat für den Radiosender eine beträchtliche Einschränkung des Musikangebots zur Folge, welche sich auf rund 30% beläuft; auch bei den anderen UNIKOM-Radios liegt der Anteil an betroffener Musik zwischen 10-40%. Da die Musik nicht mehr abgespielt und auch nicht angehört werden kann, wird es zum Ding der Unmöglichkeit, den Radio HörerInnen Beiträge über diese Musik, Übersichten der Neuerscheinungen Konzertberichte und -Vorschauen zu bieten. Man kann nicht über Musik berichten, die man selbst nie gehört hat. Ausserdem können keine Interviews mit den betroffenen Bands mehr geführt werden, da die Kontaktdaten, nur auf dem MPN zu finden sind. Durch die Umstellung der Majorlabels auf MPN hat sich die Situation für Kanal K verändert. Die Musikredaktion ist gezwungen, ihre Arbeitsweise zu ändern und neu zu organisieren. Dies ist mit grossem Aufwand verbunden. 8.3.2.2 Entgegenwirkung Die plötzlich fehlende Musik lässt eine Lücke im Musikprogramm entstehen. Es gibt zwei Möglichkeiten, diese zu füllen. Die eine Möglichkeit besteht darin, mehr Musik von anderen, kleineren Labels zu spielen, welche die kostenfreie Bemusterung per CDs fortsetzen. Der Musikmarkt ist gross und es gibt sehr viele alternative Musiker, die alles daran geben würden, von Kanal K oder einem anderen Radio gespielt zu werden. Jedoch gibt es unter den Alternativen Bands bei den Majorlabels auch solche, auf die man nicht verzichten möchte. In diesem Fall wird die andere Möglichkeit angewendet, die darin besteht, die Bands, von welchen die Musikredaktionen keine Bemusterungsexemplare mehr erhalten, deren Label oder Management direkt anzuschreiben und sie um direkte Bemusterung ihrerseits zu bitten. Natürlich wird ihnen auch der Grund dieses Vorgehens mitgeteilt. Kanal K hat hierfür ein Standardmail geschrieben, indem steht, dass ihr Vertriebspartner in der Schweiz seine Arbeit nicht mehr macht und die Bemusterung abgebrochen hat. Das ganze Seite 34/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Problem wird geschildert und erwähnt, dass sie Kanal K ihre Neuerscheinungen direkt zuschicken müssen, wenn sie daran interessiert sind, dass ihre Musik weiterhin im Schweizer Radio stattfindet. Um hier eine mögliche Verwechslung auszuschliessen muss erwähnt werden, dass die vier Majorlabels in der Schweiz bloss die Vertriebsrolle der genannten Bands übernehmen. Die Bands, die von den Majorlabels vertrieben werden und an welchen Kanal K Interesse hat, sind fast ausschliesslich Alternative Musiker. Die meisten davon produzieren bei einem kleinen Label, die es, wie genannt, anzuschreiben gilt. Der Erfolg dieser Methode ist unterschiedlich. Mancherorts, vor allem bei kleineren und mittelgrossen Labels, stösst Kanal K auf grosses Entgegenkommen. Diese melden sich oft schon nach 24 Stunden und erklären sich bereit, uns die gewünschten Alben zukommen zu lassen. Bei bekannten Bands ist die Erfolgsquote eher ernüchternd. Das Problem liegt darin, dass offizielle Kontaktdaten zum Angebot des MPN gehören und dadurch nicht mehr erreichbar sind für die UNIKOM-Radios. Deshalb sind sie gezwungen, an E-MailAdressen, welche auf MySpace oder der Bandwebsite angegeben und für jeden ersichtlich sind, zu schreiben. Logischerweise erhalten bekannte Bands tonnenweise Fanpost auf solche Adressen, warum eine E-Mail von Kanal K schnell untergeht. Dann gibt es noch diejenigen, von denen man annimmt, dass sie vorerst nicht antworten, weil sie sich zuerst erkundigen wollen, was hier in der Schweiz los ist und warum ihre Vertriebe die Bemusterungen einschränken. Um die Referenzen zu den Kontaktdaten zu teilen, wurde eine Onlinedatenbank erstellt, auf welche die Musikredaktionen aller UNIKOM-Radios zugreifen, sich als funktionierend erwiesene Kontaktdaten eintragen und diejenigen von anderen selbst nutzen können. Seite 35/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 8.4 Auswirkungen des MPN auf alternative Bands bei den Majorlabels Für die alternativen Bands bei den Majorlabels sind in der Schweiz in eine tragische Situation geraten. Ihre Musik ist nur noch auf dem MPN zur Bemusterung vertreten. Radiostationen, die sich den Zugang zu MPN leisten können, sind ausnahmslos SRG- und private Radios, von welchen nur sehr wenige Alternative Musik spielen. Diejenigen, die ihre Musik spielen würden, die UNIKOM-Radios, können sich den Zugang zu MPN und damit zu ihrer Musik nicht leisten. Wer soll ihre Musik dann spielen? Warner zum Beispiel hat einige Bands aus der Metal-Szene unter Vertrag, Universal hat viel Indie-bands im Repertoire. Wann läuft auf Argovia oder DRS 3 schon Metal oder Indie? – Vielleicht in bestimmten Themensendungen am Abend. Jedoch werden auch dann eher bekannte Bands wie z.B. Iron Maiden bevorzugt. Auch unter den Alternativen gibt es weit bekannte Bands, die von den UNIKOMRadios profitieren. Passendes Beispiel hierfür ist Massive Attack. Auf jedem ihrer Alben gibt es ein oder zwei Singles, die auch in der Hitparade der kommerziellen Sender gut ankamen und gerne gespielt werden. Bei kommerziellen Radios bleibt es jedoch bei den wenigen Singles. Radiosender wie Kanal K würden die CDs und jeden Musiktitel einzeln beurteilen und die „besten“ Titel individuell bestimmt. Folglich würden über Kanal K auch die anderen Musiktitel populär, was unanfechtbar ein grosser Vorteil für die Band, wie auch fürs Label darstellen würde. Ebenfalls leiden werden die Bands unter dem Ausfall von Interviews, Konzertberichten und Beiträgen über ihre Neuerscheinungen. Längerfristig wird dies ihrer Popularität schaden. Wenn das Publikum nichts mehr von einer Band hört, wird diese auch nicht mehr wahrgenommen. 8.5 Andere Leidtragende Ebenfalls zu den Leidtragenden gehören die Schweizer Veranstalter. Die meisten Veranstalter betreiben alternative Veranstaltungen und Konzerte. Sie leiden darunter, dass nicht mehr auf ihre Events hingewiesen wird. Radios wie Kanal K sind diejenigen, die auf solche Events hinweisen, Berichte darüber senden und damit für Seite 36/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche die Veranstalter werben. Die Besucher werden weniger werden und damit auch die Veranstaltungen. Natürlich zählen auch die Hörerinnen und Hörer der UNIKOM-Radios zu den Leidtragenden. Mit dem fehlen aller alternativen Musikern der Majorlabels ist eine deutliche Einschneidung der Programmvielfalt gegeben. Parallel müssen die fleissigen Besucher von Konzerten und Veranstaltungen mit einer Kürzung des Angebots rechnen. 8.6 MPN in Deutschland In Deutschland wurde das Music Promotion Network bereits im Jahre 2002 eingeführt.33 Mich hat interessiert, ob es damals in Deutschland ähnliche Probleme für nichtkommerzielle Radiostationen gab. Ich habe viel dazu recherchiert aber keinen einzigen negativen Artikel darüber entdeckt. Daraus schloss ich, dass die alternativen Radiosender in Deutschland wohl über eine genug grosse Hörerschaft verfügen, sodass auch sie sich das Music Promotion Network leisten können. 33 Vgl. Digitale Bemusterung 2002. Seite 37/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 9 Fazit Die Umstellung auf MPN ist noch nicht lange her. Auf die genauen Auswirkungen kann heute erst spekuliert werden. Trotzdem sind neben den direkten, kurzfristigen Auswirkungen einige Thesen hervorgekommen, die einige kommende Auswirkungen relativ gut einschätzen lassen. 9.1 Wichtigste Erkenntnisse Für Kanal K und die anderen UNIKOM-Radios bedeutet die Umstellung der Majorlabels auf Music Promotion Network Einschneidungen im Musikprogramm. Zum Teil gelingt die Beschaffung auf anderem Wege, zu einem grossen Teil muss die Musik jedoch durch andere ersetzt werden. Untereinander versuchen sich die UNIKOM-Radios so gut wie möglich zu unterstützen. Den alternativen Bands bei den Majorlabels wird der Zugang zur Medienplattform Radio in der Schweiz massiv erschwert oder gar ganz genommen. Es gibt nicht nur ausnahmsweise solche Fälle, dass Kanal K eine Band, die ganz klein angefangen hat, populär gemacht hat und den Majorlabels damit ordentlich Geld in die Kassen gespült hat. Gerade deswegen ist es nicht verständlich, warum die Majorlabels die Ausschliessung von Kanal K und den vierzehn anderen UNIKOMRadios bewusst in Kauf nehmen. Die alternativen Bands bei den Majorlabels werden die Änderung wahrscheinlich am härtesten von allen Betroffenen zu spüren bekommen. Viele wissen noch gar nicht, was auf sie zukommt. 9.2 Ausblicke in die Zukunft In Zukunft wird auf den UNIKOM-Radios zwangsmässig mehr Musik von kleineren Labels zu hören sein. Die einzige Möglichkeit, die nicht mehr bemusterte Musik trotzdem zu erhalten, ist die Umgehung der Majorlabels, doch ist der Erfolg nicht Seite 38/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche garantiert. Diese Methode wird sich künftig noch intensivieren. Die Zusammenarbeit und Kommunikation unter den UNIKOM-Radios ist dabei von wichtiger Bedeutung. Für alternative Bands wird die Zukunft immer härter. Auch für sie wäre die Pflege von direkten Kontakten zu Radiostationen und Veranstalter von Vorteil. Welches Ausmass die Auswirkungen auf die Bands haben werden, wird die Zukunft zeigen. Nur hoffen können wir, dass sich die anderen Labels noch ein wenig Zeit lassen für solch futuristische Vorhaben wie die Majorlabels. Die Technik wird sich verbessern, die Internetverbindungen immer schneller und billiger werden, sodass sich eines Tages auch die UNIKOM-Radios den Zugang zur digitalen Bemusterung leisten können. Die Gefahr, dass andere Labels die digitale Bemusterung gegen Bezahlung nachahmen, ist nicht weit hergeholt. Eine kleine Deutsche Plattenfirma hat bereits angedroht, falls die Radios bei MPN unterzeichnen, würden „…sie für ihr bisher kostenloses Bemusterungsportal ebenfalls Geld verlangen.“34 9.3 Rückschluss auf Hypothese Die UNIKOM-Radios müssen auf gewisse Interpreten verzichten. Die meisten davon sind solche, die auch von SRG- und privaten Radiosendern nicht gespielt werden. Ausserdem wird es keine Interviews, Konzertberichte und Beiträge über die Neuerscheinungen der alternativen Bands bei den Majorlabels mehr geben, es sei denn, die Radios bemühen sich selbst darum, die Musik zu erhalten. Dies funktioniert aber nicht immer. Die Musik, die nicht auf diesem Weg beschafft werden kann, muss durch andere ersetzt werden. Die wenigsten kommerziellen Radiosender spielen alternative Musik. Das heisst, es gibt Interpreten, die in der Schweiz auf keinem Radiosender mehr zu hören sein werden, solange die Situation bleibt, wie sie ist. Auch haben die Beiträge über Alternative Musik in Musikzeitschriften in den letzten Jahren abgenommen. Die Zusammenwirkung der Abnahme von Alternativer Musik auf mehreren Medienformen schränkt die Verbreitung dieser Musik deutlich ein. Mit MPN ist es für die UNIKOM-Radios, wie auch für Veranstalter und Publikum schwerer geworden, an bestimmte Musik zu gelangen. Blieben das Interesse, die 34 Dramatische Veränderungen 2010. Seite 39/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Unterstützung und die Anstrengungen dieser Parteien aus, würden hätten die betroffenen Bands wohl keine Chancen mehr in der Schweiz. Eine Einschränkung der Verbreitung von Alternativer Musik in der Schweiz ist also klar gegeben, was meine Hypothese bestätigt. Seite 40/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 10 Schlusswort Ich hoffe von ganzem Herzen, dass die Alternativen Bands in Zukunft genug Unterstützung erhalten werden und uns erhalten bleiben. Alternative Musik wird für immer existieren, da der Erfolg für die wenigsten als Ziel gilt. Damit sie für das Volk erreichbar bleibt, ist die künftig bessere Rücksichtnahme auf die kleinen oberstes Gebot. Niemand will abstreiten, dass auch die grossen im Geschäft ihre Probleme haben in der heutigen Zeit von Raubkopien und Internetdownloads. Trotzdem sollten sich die grossen auch ein wenig für die kleinen verantwortlich fühlen. Chris von Rohr äusserte sich in einem Interview auf Tele M1 zum Thema. Er meinte, dass nicht die Majorlabels die Initianten des Problems seien. Schuld seien die „Monopol-Medienpolitik“ und die unfaire Verteilung der Radiogebühren. Die grossen im Geschäft hätten „einen riesigen Milliardenkuchen“, während für die kleinen bloss die Samen aufzupicken blieben. Seine Stellungsnahme passte zwar nirgendwo in meine Arbeit, doch hat er grundsätzlich Recht, meiner Meinung nach. Für die grossen Radiostationen wäre es ein Klacks, den 15 UNIKOM-Radios jährlich je 3000 Franken an Geldern aus dem Gebührensplitting abzutreten, damit sie sich den MPN-Zugang leisten können. Doch ob das die Lösung wäre? Der angesprochene Präzedenzfall wäre damit garantiert. Das Verfassen der Arbeit war nicht immer einfach und es gab Momente, da habe ich die Hoffnung fast aufgegeben. Doch nach jedem Tief folgt ein Hoch und ich fand doch immer zurück zur Kreativität, die mir die richtigen Worte bescherten. Schlussendlich war die Arbeit eine Bereicherung für mich. Ich habe vieles dazugelernt in Sache Organisation. Seite 41/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 11 Quellenverzeichnis Anmeldeformular MPN, <http://www.musik-promotion.net/download/MPN.zip>, besucht: 12.09.2010. BAKOM, 2009, Die Programmformate der Schweizer Privatradios <http://www.bakom.admin.ch/dokumentation/zahlen/03208/03216/index.html? lang=de>, besucht: 14.09.2010. Das, Indrani, 2010, Ärger bei den Musikjournalisten, in: Edito Medienmagazin 5/10, S. 21-22. Das Leitbild von Schweizer Radio DRS, 2009, <http://modules.drs.ch/data/attachments/Leitbild%20SR%20DRS.pdf>, besucht: 25.09.2010. Digitale Bemusterung, 2002, < http://www.mediabiz.de/musik/news/digitalebemusterung-statt-cd-paeckchen-bekommen-radios-kuenftig-sound-dateiengeschickt/114330>, besucht: 25.09.2010. Dramatische Veränderungen im Musikbusiness, 2010, <http://kanalk.ch/tabid/36/newsid865/7/Default.aspx>, besucht: 25.09.2010. Finanzreglement Kanal K. Ganz, Markus, 2010, Eine Situation, die allen schadet, in: Musikmarkt 20/10, S. 11. Genres: Alternative Musik, <http://audials.com/de/genres/alternative_musik.html>, besucht: 06.09.2010. Interview mit Oliver Miescher, 2010. Kanal K – Musik- und Mitmachradio, S. 2. Kontroverse zwischen kleinen Radios und grossen Labels, 2010, <http://www.bote.ch/page/newsticker/index.cfm?id=38948>, besucht: 25.09.2010. Leistungsauftrag: „Service public“, <http://www.drs.ch/www/de/drs/ueberuns/unternehmen/leistungsauftrag.html>, besucht: 25.09.2010. Leitsätze Team Kanal K / Stage on air, 2001. Mainstream, 2010, <http://de.wikipedia.org/wiki/Mainstream>, besucht: 08.09.2010. Major-Labels mit Lokalradios im Clinch, 2010, <http://www.persoenlich.com/news/show_news.cfm?newsid=88104>, besucht: 29.08.2010. Miescher, Oliver / Tayert, Sandra / Matter, Martin, Musikkonzept Radio Kanal K. Neues Promotion Tool, 2007, <http://www.music.ch/LF/news/ID375/> besucht: 29.08.2010. Phononet AG, Zürich, 2001, <http://www.moneyhouse.ch/u/phononet_ag_CH020.3.024.893-7.htm>, besucht: 18.09.2010. Vorteile der digitalen Musik-Bemusterung mit iPool, <http://ipool.info/benefits/de/>, besucht: 14.09.2010. Seite 42/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche Wer wir sind, 2007. Seite 43/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 12 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: KanalK, 2010, kanalk_original_logo, <http://kanalk.ch/Portals/0/logos/kanal%20k %20logos/kanalk_original_logo.jpg>, besucht: 25.09.2010. Abbildung 2: Kanal K, 2010, Kanal K Organigramm Abbildung 3: Phononet AG, 2010, Übersicht MPN, kopiert aus: Anmeldeformular MPN, <http://www.musik-promotion.net/download/MPN.zip>, besucht: 25.09.2010. Abbildung 4: Radio Argovia, 2010, Organigramm Argovia, <http://www.argovia.ch/>, besucht: 25.09.2010. Abbildung 5: Kanal K, 2007, Kanal K Erfolgsrechnung, <http://www.bakom.admin.ch/rtv_files/25_5_2007.pdf Seite 44/45 Music Promotion Network Eine Onlineplattform zur digitalen Bemusterung und ihre Auswirkungen auf die Musikbranche 13 Antiplagiatserklärung Ich bestätige hiermit, • dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Verwendung der angegebenen Quellen verfasst habe • dass ich ohne die ausdrückliche Zustimmung von Praxisunternehmen und Schulverantwortlichen keine Kopien dieser Arbeit an Dritte aushändigen und diese Arbeit, Teile oder die Zusammenfassung davon nicht veröffentlichen werde. Ort, Datum, Unterschrift: Seite 45/45