BAUREPORTAGE OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 26. November 2015 14 DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE Von der Sauerkrautfabrik zur stadtbildenden Zentrumsüberbauung Der Merkurhof in Rapperswil ist ein das Zentrum prägendes Gebäude. Das Bauwerk mit Anlagekosten von über 50 Millionen Franken ist in zweieinhalb Jahren Bauzeit entstanden und bringt einen Hauch von New York in die Rosenstadt. Von Mitte 2013 bis Ende 2015 Als Wettbewerbssieger ging das Rapperswiler Architekturbüro BGS & Partner Architekten AG hervor, welches den Mitte 2013 in Angriff genommenen Bau als Architekten und Bauleiter begleitet haben. In diesen Wochen ist der Merkurhof nach zweieinhalb Jahren zu Ende gebaut und für die Wohnungsmieter und das medizinische Zentrum bezugsbereit. Der Merkurhof umfasst Anlagekosten von rund fünfzig Millionen Franken. Dazu kommen die Ausbaukosten der Mietergemeinschaft, bestehend aus der Rosenklinik, dem Bauchzentrum, dem Röntgeninstitut Rodiag, dem Zentrum für Labormedizin SG und der Augenarztpraxis Meier Augen AG. Anlässlich der Aufrichte zum Merkurhof im Dezember 2014 sagte der Bauherrenvertreter Kurt Schuler: «Bauen heisst entwickeln.» Damit hat er die Entstehungsgeschichte der 4000 Quadratmeter umfassenden Grundfläche der Überbauung auf den Punkt gebracht. Der Bau bedurfte einer Entwicklungszeit von über zehn Jahren. Dass ein derart schönes Gebäude entstehen konnte, hat also viel mit Geduld und Umsicht zu tun. Begonnen hat alles mit der Rapperswiler Sauerkrautfabrik und dem Handelskaufmann Alois Schuler aus Alpthal. Bauherrenvertreter Kurt Schuler vor dem neuen Merkurhof: «Bauen heisst entwickeln.» Rapperswils einzige Sesselbahn Ältere Semester mögen sich noch an Rapperswils Schwebebahn erinnern. Sie ist Ende der 1950er-Jahre vom damaligen Eigentümer der Rapperswiler Sauerkrautfabrik erstellt worden. Die Hochbahn beförderte die jährlich 1000 Tonnen auf dem Bahnhof angefahrenen Kabisköpfe in die «Suurchruti» auf dem Merkurhof-Areal. Witschis Sauerkrautfabrik war in den 1960er-Jahren der grösste Sauerkrauthersteller der Schweiz. 1971 wurde der Betrieb wegen der Geruchsemissionen stillgelegt. Noch während der Betriebszeit der «Suurchruti» mietete stich Alois Schuler in einem Teil des Merkur-Areals ein, das ein Konglomerat von Gebäuden aus dem frühen 20. Jahrhundert war. 1978 kaufte die Familie Schuler die rund 3000 Quadratmeter grosse Liegenschaft im Zentrum der Rosenstadt. 1990 wurde es dem Plattenvertrieb Rapperswil (PVR) im Stadtzentrum zu eng. Sie siedelte sich neu in Altendorf an, woraus die heutige PVA AG, Handel mit Böden Türen Holzwerkstoffe, entstanden ist. Der Merkurhof Wettbewerb ausgeschrieben Ab 2005 entstanden Baugrunduntersuchungen und die erste Architektenstudie zur Überbauung des Geländes an der Merkurstrasse. In den Folgejahren setzte sich Kurt Schuler mit den Stadtbehörden zusammen und schrieb 2010 einen Architekturwettbewerb mit vier ausgewählten Architekturbüros aus. Zum Stammgelände von 3000 Quadratmetern wurden, im Hinblick auf eine städtebauliche gute Lösung, die westlich angrenzenden, kleineren Liegenschaften auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern in die Planung miteinbezogen. Teils konnten diese dann käuflich erworben werden, teils wurden die Eigentümer anteilsmässig in die Stockwerkeigentümer-Gesellschaft Merkurhof integriert. In der Wettbewerbs-Jury sassen auch Vertreter der Stadt Rapperswil-Jona. Kurt Schuler sagt dazu: «Von Anfang an haben wir die Baubehörde und den Stadtbaumeister in die Planung einbezogen. Wir wollten den Neubau zusammen mit der Stadt entwickeln und ein aufs Bau- und Zonenreglement abgestütztes Bauwerk erstellen.» Der sechsstöckige Bau des Merkurhofs in Rapperswil in direkter Bahnhofsnähe zwischen Güter-, Knie- und Merkurstrasse umfasst ein Gelände von rund 4000 Quadratmetern. Die Überbauung beinhaltet 35 Mietwohnungen und 3300 Quadratmeter Gewerberäume der MG Rosenklinik, dem Röntgenzentrum Rodiag, der ZLM und der Augenarztpraxis Meier Augen AG. Im Untergeschoss bietet die Tiefgarage Platz für die Technik und 60 Autoabstellplätze. Wäschepflege mit Kompetenz. A+++ -40% Schulthess Maschinen AG, CH-8633 Wolfhausen, Tel. 0844 880 880, [email protected], www.schulthess.ch Wir danken der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag! 736337 Abu Bernet Schreinerei AG Zürcherstrasse 68 CH - 8730 Uznach Neuheimstrasse 18A · CH-8853 Lachen · [email protected] Tel. 055 442 78 78 · Fax 055 442 78 79 . www.abubernet.com GERI HANGARTNER PRODUCTIONS 735631 Gipsergeschäft Das Rüegg-Team sagt Dankeschön! Telefon: 055 640 30 71 Langgüetli, Werkhalle Mobil: 079 631 04 05 8754 Netstal/GL Fax: 055 640 70 04 www.gebr-accoto.ch [email protected] 735503 Auch beim Merkurhof in Rapperswil waren wir dabei. Wir danken der Merkurhof AG herzlich für den Auftrag. 735572 BAUREPORTAGE OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 26. November 2015 15 BERICHT DER BGS & PARTNER ARCHITEKTEN «Städtische Erneuerung» Der Merkurhof ist ein wichtiger Mosaikstein in der Erneuerung des bahnnahen Zentrum-Gebiets von Rapperswil. Das Gebiet zwischen Neuer Jonastrasse und Güterstrasse ist als Ganzes städtebauliches Entwicklungsgebiet. Mittelfristig wird sich wohl das gesamte Quartier in sich erneuern und verdichten. Dazu hat die Stadt mit der Aufzonung in der letzten Zonenplanrevision die Grundlagen gelegt. Der Neubau Merkurhof ist der erste wichtige Mosaikstein dieser Erneuerung; weitere, wie beispielsweise das geplante Citycenter, sind schon in der Vorplanung. selbstverständlich in die Umgebung ein und bildet den Dialog zu bereits Gebautem. Die Oberflächen Richtung Güterstrasse bilden die Bewegungsfläche für Fahrzeuge und die Zugänge zur Klinik, während der Innenhof zur Merkurstrasse mit Sitzplätzen, Hecken und Bäumen eine ruhige Zone für Bewohner und Besucher schafft. Architektur und Organisation Das Gebäude ist auf städtisches Wohnen ausgelegt. Über die gesamte Gebäudetiefe durchgehende Wohnungen schaffen sowohl den Bezug zur Stadt als auch zum Freiraum über die Gleise zum See. Die Aussenräume der einzelnen Wohneinheiten sind als Loggias konzipiert Reagieren auf Situation und gewähren dadurch sowohl Schutz Der Bau Merkurhof reagiert auf die Aspekte vor Wind und Wetter als auch eine private Aussenzone ohne direkte Einblicke. Die 35 Wohnungen sind ab 2. Obergeschoss angeordnet, das Erdgeschoss und 1. Geschoss sowie Teilbereiche des 2. Geschosses werden von der Rosenklinik und den diversen Praxen besetzt. Der vollverglaste Gebäudesockel aus Glas Städtisches Wohnen, Aussenräume als Loggia. und die grosszügigen Fensterbänder unterder städtebaulichen Situation differenziert. stützen die filigrane Wirkung des doch Zwei wichtige städtische Plätze werden mächtigen Volumens. Wie einzelne durch sich immer wieder ändernde Richtun- Schichten sind Geschosse aufeinandergen der Fassade geschaffen. Ein öffentlicher gestapelt, ohne einander zu berühren. Das Platz an der Ecke Güter- und Kniestrasse und nach allen Seiten durchlaufende Fensterein eher privater städtischer Raum zur Mer- band wirkt gleichzeitig als Fuge und Verkurstrasse. So bindet sich das Gebäude bindungselement. Mit der profanen Putzfassade an den Obergeschossen soll sich das Volumen in den bestehenden städtischen Kontext einpassen. Die aufwendig gearbeiteten dunkel eloxierten Fensterelemente stehen im Kontrast zur mineralischen Putzoberfläche. Wohnen und Klinik In der inneren Organisation sind die Wege von Bewohnern und Klinik getrennt, beide Nutzungen können nebeneinander ohne gegenseitige Beeinträchtigung funktionieren. Der Wohnungsmieter soll nicht das Gefühl haben, in einer Klinik zu wohnen, während Klinikpersonal und Patienten in den unteren Geschossen autark funktionieren. Der Ausbaustandard der Klinik entspricht den höchsten Anforderungen, was Lüftung, Kühlung und elektrotechnische Erschliessung betrifft. Trotzdem konnte durch optimale Organisation im UG auf klobige Dachzentralen verzichtet werden. Wir hoffen, dass es uns mit dem Merkurhof gelungen ist, einen wertvollen Beitrag zur Stadtentwicklung zu leisten und wünschen den zukünftigen Nutzern, dass sie sich wohlfühlen in den Räumen. BGS & Partner Architekten AG Rapperswil / Zürich Wir danken der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag! Ihr Partner für Neu- und Umbauten 737254 Der Merkurhof schafft städitschen Raum: Café zur Rosenklinik. Betschart Schreinerei-Bodenbeläge GmbH Wildbrunnstrasse 12 · 8722 Kaltbrunn Tel. 055 283 47 47 · [email protected] Küchen · Schränke · Innenausbauten Deckenverkleidungen · Glasreparaturen Fenster und Türen · Bodenbeläge Küchen der Betschart Schreinerei-Bodenbeläge GmbH 736329 Fritz Herren GmbH Gfennstrasse 2, 8603 Schwerzenbach, Tel. 044 825 38 72 Friedweg 2, 3800 Interlaken, Tel. 033 822 18 87 Dämmungen der Heizung/Sanitär-Installationen Für den geschätzten Auftrag bedanken wir uns recht herzlich bei der Bauherrschaft und für die gute Zusammenarbeit mit den BGS & Partner Architekten AG, Rapperswil. Gestalten · Beraten Ribistrasse 20 b 8280 Kreuzlingen Malen · Gipsen · Brandabschottung · Sprayschutz 736332 Tel. 071 671 29 59 Fax 071 671 29 60 [email protected] Wir danken der geschätzten Bauherrschaft für den Auftrag. Gebr. Baur AG Jona Stampfstrasse 74 8645 Jona Ihr Partner für BaugruBen und BaukonstruktIon Walter Böhler ag st. gallerstrasse 115 8645 rapperswil-Jona www.boehler-ag.ch 055 225 29 90 Tel. 055 225 46 30 Fax 055 225 46 31 www.baur-ag.ch 736336 735516 BAUREPORTAGE OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 26. November 2015 16 735457 Ihr Spezialist für Bauphysik und Akustik 737361 Strassen- und Tiefbau www.hagedorn.ch Hagedorn 735496 GMBH S C H R EI N ER EI – I N N EN AU S B AU – K Ü C H EN B AU Chefiholzstrasse 10 8637 Laupen Telefon 055 246 48 60 Natel 079 693 34 59 Curtibergstrasse 102 8646 Wagen/Jona www.schreinerei-forrer.ch [email protected] n Hubert Schubiger Dipl. 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November 2015 ÄRZTEZENTRUM IM MERKURHOF 17 Ein Baugrund, der gar flüssig wurde Die Rosenklinik im Merkurhof Rapperswils seenaher Baugrund ist oft zum Heulen. Der Baugrund unter dem Merkurhof ist, wie üblich in der Umgebung der Altstadt von Rapperswil, ein Baugrund, den man sich schlechter kaum vorstellen kann. Die Oberschicht besteht aus siltigem, durchnässtem Lehm. Bei der Bearbeitung wird diese fast flüssig und erschwert den Aushub enorm. Der Boden darf und kann nur mit leichten, kleinen Geräten bearbeitet werden. Die Felsschicht, auf der der Merkurhof dann fundiert werden musste, fällt in der Mitte des Grundstückes sehr steil ab, und zwar von ca. 8 Meter Tiefe bis auf 25 Meter unter Terrain. Das Bauen wird unter solchen Umständen mehrfach problematisch. Einerseits musste die Baustelle intensiv und durchgehend vor Wasser und eindringendem, feinen Erdreich geschützt werden, das teilweise auch unter den Spundwänden hindurch in die Baugrube gelangen konnte. Andererseits musste das Gebäude auf dem festen, steil abfallenden Felsen in Tiefen zwischen 8 und 25 Metern mit über 160 Pfählen fundiert werden. Sie erreichten teilweise Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern. Das Konzept für den Tiefbau und die Fundationen des Gebäudes war sowohl für Ingenieure als auch den Bau-Unternehmer eine grosse Herausforderung. Empfang Rosenklinik, Physiotherapie, Bauchzentrum, Augenarzt, Diagnostic Center und Labor. Der Merkurhof beheimatet mit der Rosenklinik und weiteren Angeboten ein für die Stadt und die Region wichtiges medizinisches Zentrum. Zum 20-Jahr-Jubiläum bezieht die Rosenklinik im Merkurhof neue, topmoderne Räumlichkeiten. Auf rund 3500 m2 Fläche entstehen ein moderner Doppel-Operationssaal, eine Intermediate Care (IMC) mit vier Betten, eine 18-Betten-Station mit Privatabteilung, Praxisräume und eine Cafeteria, welche von der Bäckerei Wick betrieben wird. Zusammen mit weiteren Spezialisten baut die Rosenklinik ihr Angebot an Orthopädie und Chirurgie aus. Zu den bewährten langjährigen Partnern Rosenklinik, Physiotherapie und Narcotop (Anästhesie) stossen vier neue hinzu. Neue Partner Neue medizinische Partner der Rosenklinik Rapperswil sind das Bauchzentrum Rapperswil-Rüti, das RODIAG Diagnostic Center, das Zentrum für Labormedizin St. Gallen (ZLM) und Augenärztin Dr. F. Meier aus Rapperswil. Das bald 50-köpfige Team der Rosenklinik – davon zehn Ärztinnen und Ärzte – wird laufend mit neuen Fachpersonen ergänzt. Baugrube Merkurhof: Nur kleine Maschinen durften ran. Metallbau Stahlbau Glasbau Parkett Teppiche Bodenbeläge Vermessung Vom spezialisten zuVerlässig, präzise, flexibel Ausgeführte Arbeiten: Glasfassade Parkettarbeiten terraData ost ag lindenwiesstrasse 12 9200 gossau sg terraData ag staffelstrasse 12 8045 zürich www.terradata.ch 044 206 11 33 Lenzlinger Söhne AG | Grossrietstrasse 7 | 8606 Nänikon/Uster | www.lenzlinger.ch 737180 735571 738315 Herzlichen Dank für den schönen Auftrag mit den besten Wünschen. Innenausbau + TürsysTeme eTzelsTrasse 7 CH-8730 uznaCH T +41 (0)55 285 20 30 [email protected] www.CreaTop.CH