ARCHITEKTURPREIS DER STADT ESSEN DOKUMENTATION 2015

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ArchitekturPreis Der Stadt Essen
DokumentaTion
Stadt
E sse n
2015
ArchitekturPreis Der Stadt Essen
Dokumentation 2015
Herausgeber:
Stadt Essen | 45121 Essen
Auslober:
Stadt Essen
vertreten durch den
Geschäftsbereichsvorstand Planen
Hans-Jürgen Best
Wettbewerbsbetreuung:
pp a| s
pesch partner architekten stadtplaner
Hörder Burgstraße 11 | 44263 Dortmund
Telefon 0231.477929-0 | Fax 0231.477929-29
E-Mail: [email protected]
Stadt Essen
Amt für Stadtplanung und Bauordnung
45121 Essen
Telefon 0201.88-61350
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Holger Everz
Layout:
Doris Fischer-Pesch
Druck:
H. Rademann GmbH, Lüdinghausen
Auflage: 1.500
Essen/Dortmund, Januar 2016
Inhalt
6 Grußwort | Thomas Kufen | Oberbürgermeister der Stadt Essen
8 Grußwort | Ernst Uhing | Präsident der Architektenkammer NW
10 Was ist gute Architektur?
12 Der Wettbewerb
16 Burkhard Spinnen
Ruinenwert | Über die Alternsfähigkeit von Architektur
24 Preisträger
26 Folkwang-Bibliothek
30 Kita Miniapolis Thyssen-Krupp-Quartier
34 Living One
38 Anerkennungen
40 Haus der Wirtschaft
42 Wohnen am Pier 78
44 Mehrgenerationenwohnhaus am Ruhrstein
46 Kraftwerksschule
48 Weitere Beiträge
70 Foto- und Abbildungsnachweis
6 | Architekturpreis der Stadt Essen | Vorwort
Grußwort
Essen hat alles, was eine moderne Metropole braucht! Das wollen wir
auch nach außen tragen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Vorhabens ist
die Vergabe des Architekturpreises der Stadt Essen.
Er zeichnet zeitgenössische Architektur aus, die identitätsstiftend für unsere Stadt ist. Das im Kulturhauptstadtjahr 2010 erfolgreich ins Leben
gerufene Verfahren zur Förderung der Essener Baukultur sollte in 2015
unbedingt fortgesetzt werden.
Dabei weiß ich, dass Unternehmen und Städte einander brauchen. Und beide brauchen gleichermaßen Alleinstellungsmerkmale im Wettbewerb zur Standortsicherung. Ein wichtiges Merkmal unserer Stadt Essen sind eigentlich gleich zwei Merkmale: Wir tragen als einzige Metropole zwei europäische Hauptstadt-Titel. Wir sind Kulturhauptstadt Europas 2010 und werden Grüne Hauptstadt Europas 2017. Wir
„können also Kunst“ und wir „können auch grün“. Deshalb mussten die Gewinner-Objekte des Architekturpreises der Stadt Essen 2015 zum einen ihre Baukunst beweisen und zum anderen unsere ökonomisch-ökologischen Anforderungen erfüllen.
Die Beiträge zum diesjährigen Architekturpreis zeigen genau das: In Essen wird stilvoll und umweltfreundlich gebaut. Das möchten wir fördern. Das passt zu unserem Konzept „European Green Capital 2017“. Mit
dem Titel wird eine europäische Stadt ausgezeichnet, die nachweislich hohe Umweltstandards erreicht hat.
Sie muss auch fortlaufend ehrgeizige Ziele für die weitere Verbesserung des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung verfolgen. Die Gewinnerstadt nimmt eine Vorreiterrolle beim umweltfreundlichen
städtischen Leben ein und hat somit eine Vorbildfunktion für andere Städte europaweit. Dieses Vorbild wollen wir sein!
Die Gewinner des Architekturwettbewerbs der Stadt Essen 2015 sind in dieser Broschüre abgebildet und
beschrieben. Sie wurden als beispielhafte Lösungen von Bauaufgaben mit Mitteln zeitgenössischer Architektur prämiert. Sie sind passende Steine im bunten Mosaik der qualitativ hochwertigen neuen Architektur unserer Stadt.
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Schon jetzt möchte ich die Essener Architekten und Bauherren erinnern, dass wir 2017 als Grüne Hauptstadt Europas weitere internationale Aufmerksamkeit erhalten werden: Der Architekturpreis der Stadt Essen wird Ihnen neue mediale Türen öffnen, um öffentlichkeitswirksam die besondere Qualität Ihrer
Bauprojekte darzustellen. Gerade ökologisch wertvolle Bau-Objekte können 2017 in der europaweiten Berichterstattung eine wichtige Rolle spielen. Wir sind für „grüne“ Hauptstadt-Themen ein Jahr lang im
Fokus der europäischen Presse.
Stadtentwicklung ist ein unaufhörlicher dynamischer Prozess. Das Gesicht unserer Stadt wird sich auch in Zukunft verändern, ja neu gestalten. Wir wollen den Wandel. Stellen wir uns gemeinsam dieser Herausforderung, werden wir gemeinsam auch mehr erreichen können und uns gemeinsam mit sichtbaren Erfolgen belohnen.
Eine Stadt wie Essen – mit so vielen Kreativen, Denkern und Machern – will alle Chancen nutzen und immer darüber sprechen, was geht.
Ich danke der unabhängigen Fachjury für die exzellente Auswahl der Bau-Objekte und den Sponsoren für
die freundliche Unterstützung zur Auslobung des Architekturpreises 2015.
Vielen Dank an alle Teilnehmer des Architekturpreises der Stadt Essen 2015 für den zusätzlichen Aufwand
zur Erfüllung der Teilnahmebedingungen.
Herzlichen Glückwünsch allen Preisträgern 2015!
Ihr
Thomas Kufen
Oberbürgermeister der Stadt Essen
8 | Architekturpreis der Stadt Essen | Vorwort
Grußwort
Als Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen freue ich mich
sehr, dass ich als Mitglied der Jury an der zweiten Verleihung des Architekturpreises der Stadt Essen mitwirken durfte, nachdem mein Amtsvorgänger
Hartmut Miksch im Jahr 2010 der Jury angehörte, die damals zum ersten
Mal über die Vergabe des Essener Architekturpreises entschied.
Sicherlich wissen Sie, dass die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen an
zahlreichen Auszeichnungen und Wettbewerben beteiligt ist bzw. natürlich
auch eigene Verfahren durchführt. Die „Auszeichnung vorbildlicher Bauten
in Nordrhein-Westfalen“, die wir gerade gemeinsam mit unserem Bauminister Michael Groschek an 33 Bauherren und ihre Architektinnen und Architekten vergeben haben, ist das wichtigste dieser Verfahren, denn
sie stellt gewissermaßen den nordrhein-westfälischen Landespreis für Architektur dar. Nur alle fünf Jahre
wird diese hohe Auszeichnung vergeben, insofern ist den Preisträgern ganz besonders zu gratulieren. Übrigens haben wir auch zwei Projekte aus Essen auszeichnen können, nämlich den Neubau des Wohnquartiers
an der Märkischen Straße und den Neubau der Folkwang Bibliothek in Werden.
Unsere aktive Beteiligung an dieser und anderen Auszeichnungen, aber auch an Planungswett­bewerben mit
dem Ziel der Realisierung von Bauprojekten dient einem zentralen berufspolitischen Ziel, nämlich der Förderung der Baukultur in unserem Land. Dazu gehört zum einen, dass wir gute und herausragende Architektur öffentlich vorstellen, würdigen und als vorbildlich präsentieren. Dazu gehören aber auch der Dialog, der
fachliche Disput und das offene Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern unseres Landes.
Wenn die Stadt Essen als Kommune einen eigenen Architekturpreis auslobt, dann freut uns das in ganz besonderer Weise. Der Preis zeigt, dass Baukultur nicht etwas ist, was in Ministerien und anderen Institutionen
auf Bundes- und Landesebene thematisiert wird, sondern als unmittelbares Ziel kommunaler Politik hier vor
Ort erkannt und gefördert wird. Dann findet Berichterstattung und Diskurs hier vor Ort statt, dann werden
Menschen auf Architektur und städtebauliche Fragen aufmerksam, die sich ansonsten kaum mit diesem Themenfeld befassen.
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Auch in anderer Hinsicht kann sich Essen durchaus sehen lassen, was die Qualität seiner Bauten und ihrer
Planungsprozesse angeht. Ich habe in unserem Online-Architekturführer „Baukunst NRW“ einmal nachgezählt: 73 Werke der Architektur und der Ingenieurbaukunst aus Essen sind dort eingestellt. Darunter sind
weltbekannte wie die Zeche Zollverein und das Folkwang-Museum, aber auch bemerkenswerte Objekte des
Gewerbe-, des Schul-, des Wohnungsbaus und anderer Nutzungsarten. Ich bin sicher, dass nach der Vergabe
des Architekturpreises der Stadt Essen wieder einige Projekte hinzukommen werden. Ich werde sie auf jeden
Fall in unseren Fachbeirat zu „Baukunst NRW“ einbringen!
In den vergangenen fünf Jahren wurden in Essen insgesamt 17 geregelte Architektenwettbewerbe ausgelobt, deren Ergebnisse überwiegend realisiert wurden oder die in naher Zukunft fertiggestellt werden. Das
spricht für die Auslober und Bauherren, die in dieser Stadt neue Bauwerke errichten bzw. sich intensiv mit
dem Bestand auseinandersetzen. Das spricht auch für eine lebendige Baukultur in Essen insgesamt – zu der
die Stadt Essen natürlich beiträgt, stellvertretend sei hier dem langjährigen Stadtdirektor, Planungsdezernenten und Stadtplaner-Kollegen Hans-Jürgen Best gedankt.
Zur baukulturellen Debatte tragen aber auch die Essener Architektenverbände und der Arbeitskreis Essen
2030 bei. Alles Akteure, die sich über viele Jahre für die städtebauliche Entwicklung dieser Stadt engagieren.
Besten Dank Ihnen allen für dieses große Engagement! Es ist ein Engagement, das sich auszahlt. Das kann
man am Gesicht der Stadt Essen ablesen, an seiner städtebaulichen Entwicklung. Dazu haben auch zahlreiche Wettbewerbsverfahren beigetragen, und es spricht für das Instrument des Planungswettbewerbs, dass
mehrere der daraus resultierenden Bauten mit dem Architekturpreis der Stadt Essen ausgezeichnet werden.
Dazu meinen herzlichen Glückwunsch!
Ich freue mich auf viele weitere positive, belebende und immer wieder inspirierende Impulse, die unsere baukulturellen Aktivitäten aus der Stadt Essen empfangen.
Ernst Uhing
Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
10 | Architekturpreis der Stadt Essen
Was ist gute Architektur?
„Nur wenige zeitgenössische Bauwerke sind heute noch in der Lage, unsere Gesellschaft als Ganzes zu repräsentieren.
Bibliotheken gehören dazu. Sie sind öffentliche Gebäude schlechthin. Die Bürger identifizieren sich mit ihren Bibliotheken
und gerade das macht ihre Planung so brisant und faszinierend. Für solche Bauwerke braucht es Materialien und Formen,
an denen sich Geschichte festmachen kann. Für eine Architektur die Erinnerung wachzurufen vermag, die aber auch in die
Zukunft weist und darum erst angeeignet werden will. Wenn das gelingt, ist es gute Architektur.“
Max Dudler, Zürich/Berlin
„Unsere Arbeit verbindet konzeptionelle Eindeutigkeit mit einem zurückhaltenden Einsatz formaler Mittel – im Großen
wie im architektonischen Detail. Ziel ist die Langlebigkeit unserer Ideen. Die Identität eines jeden Entwurfs entwickelt sich
jeweils aus dem städtebaulichen Kontext, der Funktion und dem Selbstverständnis des Nutzers. Es entstehen individuelle
Häuser im Sinne einer Corporate Architecture mit kraftvoller Form und mit signifikanter und oft effizienter ‚Haut’.“
JSWD Architekten, Köln
„Gute Architektur, dazu gehört eine Balance aus hoher Wirtschaftlichkeit und Qualität sowie Grundrisse und
Ausstattungs­optionen, die den Nutzern Gestaltungsspielräume zur individuellen Aneignung bieten. Gute Architektur
schafft städtebauliche Identität und strahlt positiv in ihr Umfeld aus. Gute Architektur ist nicht dogmatisch. Sie
verbindet Stilmerkmale der Moderne mit bewährten, tradierten bautypologischen Merkmalen, ohne eklektizistisch
zu sein. Gute Architektur gefällt, ohne gefällig zu wirken, und bietet bei hoher Funktionalität immer auch einen
emotionalen Mehrwert. Gute Architektur richtet sich stets am menschlichen Maßstab aus, unabhängig von der Größe
des Bauvolumens.“
Dr.-Ing. Hermann Klapheck, Architekt, Recklinghausen
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„Ist gute Architektur an ihrem Stil zu bestimmen? Oder eher an ihrer Wirkung auf den Stadtraum? Gute Architektur ist
mehr als das Gewohnte und Vertraute – gute Architektur ist Baukunst. Gute Architektur nimmt Bezug auf den “Genius
Loci“, die Besonderheit oder den Geist eines Ortes. Die Auseinandersetzung mit dem Ort ist das Grundprinzip zur Schaffung
eines positiv erlebbaren Stadtraums. Gute Architektur schafft Atmosphäre, der Mensch muss sich instinktiv wohlfühlen,
auch wenn sich das nicht objektiv messen läßt. Gute Architektur ist mehr als die bloße Erfüllung von Raumprogrammen
und reiner Funktionalität. Sie zeichnet sich durch Zeitlosigkeit, Langlebigkeit, Angemessenheit und Bezug zum Ort und zur
lokalen Kultur aus. So entsteht ein unverwechselbarer Ort – und somit urbane Identität.“
Schröder & Kamm Architekten, Essen
„Gute Architektur schafft qualitätsvolle Räume für ihre Bewohner und Nutzer. Sie stiftet Identität an einem Ort und
fügt sich selbstbewusst in den Stadtraum ein. Sie ist angemessen und zeitgemäß in ihrer Größe, ihrer Form und der
Verwendung ihrer Materialien und Technologien. Gute Architektur schafft Orte, Plätze und Quartiere, in denen wir
uns wohlfühlen und auf die wir stolz sind.“
Koschany + Zimmer Architekten, Essen
„Architektur ist eine öffentliche Angelegenheit, denn Bauen findet immer im Blick der Öffentlichkeit statt. Selbst das
privateste Haus ist eine öffentliche ‚Affäre’, deshalb hört die Freiheit des Einzelnen bei der Gestaltung seines Hauses dort
auf, wo die Umwelt und der Städtebau betroffen oder beschädigt werden. Bauen sollte immer mit hoher Verantwortung
verbunden sein, denn jedes neue Gebäude stellt eine einmalige Chance dar, unser Lebensumfeld zu verbessern. Gebäude
stehen immer für Jahrzehnte, manchmal für Jahrhunderte.
Das Planen und Errichten von Gebäuden sollte daher immer
unter Berücksichtigung größtmöglicher ökonomischer und ästhetischer Nachhaltigkeit stattfinden.“
Wrede Architekten, Düsseldorf
12 | Architekturpreis der Stadt Essen | Der Wettbewerb
Der Wettbewerb
Die Zukunft der Städte wird immer stärker
davon abhängen, ob es ihnen gelingt, im
Wettbewerb der Kommunen um Unternehmensansiedlungen, Wohnbürger und kaufkräftige Besucher einen starken, unverwechselbaren Charakter auszubilden und dabei
ihre historisch gewachsene Identität zu bewahren und attraktiv zu präsentieren. Städtebau und Architektur spielen in diesem Zusammenhang eine bedeutenden Rolle. Als
Spiegel der politischen, sozialen, kulturellen
und ökonomischen Geschichte prägen sie
Erscheinungsbild, Atmosphäre und Image einer Stadt und wirken identitätsstiftend. Entsprechend den sich ändernden Rahmenbedingungen und Aufgaben ist das Bild der
Stadt in stetem Wandel und der Prozess der
Identitätsbildung niemals abgeschlossen.
Neben der Bewahrung des baukulturellen Erbes ist es daher vordringliche Aufgabe einer
Stadt, das Bewusstsein der Öffentlichkeit
auch auf qualitätvolle neue, zeitgenössische
Architektur zu richten, die sich in den gewachsenen Kontext einfügt bzw. ihn neu interpretiert oder akzentuiert.
Zu diesem Zweck hat der Ausschuss für
Stadtentwicklung und Stadtplanung der
Stadt Essen beschlossen, einen Architekturpreis auszuloben. Der Wettbewerb will die
Aufmerksamkeit auf neue Architektur und
architektonische Eingriffe in den Bestand
richten, mit der die große baukulturelle Tradition der Stadt fortgeschrieben wird. Auf
diese Weise soll der Blick für die Gestaltungsqualität der baulichen Umwelt geschärft werden und es sollen beispielhafte
Lösungen von Bauaufgaben mit Mitteln
zeitgenössischer Architektur öffentlich gewürdigt werden. Diese Lösungen sollen sich
nicht nur durch ästhetische, sondern auch
durch ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit auszeichnen.
Der Architekturpreis der Stadt Essen wurde
am im Kulturhauptstadtjahr 2010 zum ersten Mal ausgelobt und wird nun alle fünf
Jahre neu ausgeschrieben. Im Rahmen der
zweiten Auslobung 2015 finden alle Bauten Berücksichtigung, die in der Zeit vom
15.05.2010 bis zum 15.10.2015 fertiggestellt worden sind.
Die Auslobung des Preises wurde in regionalen Medien, in der Fachzeitschrift wettbewerbe aktuell und über die Internet-Plattformen der Stadt Essen sowie competitionline bekannt gemacht. Zur Beteiligung am
Wettbewerb berechtigt waren alle privaten
und öffentlichen Bauherren und ihre Architekten. Die Objekte mussten zum Zeitpunkt
der Einreichung fertiggestellt sein. Zugelassen waren Bauwerke aller Art und Nutzung
sowie Umbauten, die eine eigene schöpfe­
rische Gestaltungsleistung der Architekten
darstellen. Die Wettbewerbsbeiträge waren
formal durch einheitliche Vorgaben beschränkt, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Sie sollen aussagekräftig sein in Bezug auf die städtebauliche Einbindung, die
funktionalen und gestalterischen Aspekte
sowie konstruktive Detaillösungen.
Die Stadt Essen hat eine unabhängige Fachjury bestellt, die aus sechs Juroren besteht,
5 Fachpreisrichtern der Fachrichtungen Architektur und Städtebau sowie einem Sachpreisrichter.
Der Architekturpreis der Stadt Essen ist
undotiert. Die Preisträger erhalten eine Urkunde und eine Plakette zur Anbringung an
das ausgezeichnete Bauwerk. Alle Beiträge
zum Architekturpreis werden öffentlich ausgestellt und in einem Katalog dokumentiert.
Die Verleihung der Preise erfolgt im Rahmen
eines Festaktes.
Auslober und Verfahren
Auslober des Architekturpreises ist die Stadt
Essen, vertreten durch den Geschäftsbereich
Planen. Zur Einreichung berechtigt sind private und öffentliche Bauherren und ihre Architekten. Die Objekte müssen sich auf Essener Stadtgebiet befinden. Die Anzahl der von
einem Bauherrn oder Architekten eingereichten Objekte ist unbeschränkt. Für jedes Objekt
muss eine gesonderte Einreichung erfolgen.
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Jury und Preisträger
Der Jury für die Verleihung des Architekturpreises 2015 der Stadt Essen gehören folgende Personen an
Fachjuroren
Prof. Dörte Gatermann, Köln
Günter Helten, Aachen
Kaspar Kraemer, Köln
Prof. Christa Reicher, Dortmund/Aachen
Ernst Uhing, Präsident der AKNW
Sachjuror
Jochen Förster, Arbeitskreis Essen 2030
Auf ihrer Sitzung am 11. November 2015
hat sich das Preisgericht für die im Folgenden aufgeführten Preise und Anerkennungen entschieden. Die Träger des Architekturpreises der Stadt Essen 2015 sind
33 Folkwang-Bibliothek Essen
Architekt: Max Dudler Zürich/Berlin
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Duisburg
33 KiTa Miniapolis Thyssen-Krupp-Quartier
Architekten: JSWD, Köln mit Chaix et Morel, Paris
Bauherr: ThyssenKrupp AG, Essen
33 Living One
Architekt: Dr.-Ing. Hermann Klapheck, Recklinghausen
Bauherr: Living One GmbH & Co. KG, Essen
Darüber hinaus vergab die Jury vier Anerkennungen:
33 Haus der Wirtschaft
Architekten: Wrede Architekten BDA, Düsseldorf
Bauherr: Essener Unternehmensverband e. V.
33 Wohnen am Pier 78
Architekten: Koschany + Zimmer, Essen
Bauherr: Allbau AG, Essen
33 Mehrgenerationenwohnhaus am
Ruhrstein
Architekt: Tobias Klodt, Essen
Bauherr: Dr. Michael und Marina Klodt, Essen
33 Kraftwerksschule
Architekten: Schröder & Kamm, Essen
Bauherr: Kraftwerksschule e.V., Essen
Die Preise und Anerkennungen wurden auf
einer Festveranstaltung am 24. November
2015 im KommunikationsCenter der Sparkasse Essen durch Oberbürgermeister Thomas Kufen und den Präsidenten der AKNW,
Ernst Uhing, übergeben. Den Festvortrag
hielt der Schriftsteller Burkhard Spinnen.
Die Ausstellung aller Beiträge zum Architekturpreis der Stadt Essen findet statt vom 13. Januar 2016 bis zum 7. Februar 2016 in
den Räumen des Forums Kunst und Architektur am Kopstadtplatz.
Organisation
Die Organisation des Verfahrens lag beim
Büro
pp a | s
pesch partner architekten stadtplaner
Holger Everz
Hörder Burgstraße 11
44263 Dortmund
Telefon 0231.477929-0
Fax 0231.477929-29
E-Mail [email protected]
Termine
31.8.2015Pressekonferenz
ab 1.9.2015
Veröffentlichung
der Unterlagen
bis 16.10.2015
Einreichungsfrist
11.11.2015Jurysitzung
24.11.2015Preisverleihung
13.1. bis 7.2.2016 Ausstellung
14 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
Jurysitzung am 11. November 2015
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16 | Architekturpreis der Stadt Essen | Festvortrag Burkhard Spinnen
Ruinenwert | Über die Alternsfähigkeit von Architektur
Festvortrag von Schriftsteller
Burkhard Spinnen anlässlich
der Verleihung des zweiten
Essener Architekturpreises
am 24.11.2015
Mein Vorgänger als Festredner bei der letzten Verleihung des Essener Architekturpreises hat den
bewundernswerten und, wie ich finde, recht überzeugenden Versuch unternommen, kurz und
schlagend zu erklären, was gute und angemessene Architektur ist. Daher habe ich mich natürlich herausgefordert gefühlt, heute noch kürzer und noch schlagender zu erklären, was gute
und angemessene Architektur ist. Doch nach einigem Nachdenken bin ich, vor allem aus Gründen des Selbstschutzes, von diesem Vorhaben wieder abgekommen. Ich bin nun einmal kein
Fachmann, der die Dinge von oben oder von innen sieht, sondern ein Amateur, der sie meistens
schräg von der Seite betrachtet.
Daher möchte ich auch zu Ihnen heute über etwas sprechen, das vielleicht nur eine Flause
in meinem Kopf ist, allerdings eine Flause, die sich, wenn ich mich im Alltag mit Architektur beschäftige, gewissermaßen immer wieder zu Wort meldet. Flausen können das, es ist sogar ihre
Lieblingsbeschäftigung, sich zu Wort zu melden, wenn sie eigentlich nur stören. Nun, es geht
bei meiner Flause, das haben Sie dem Programm entnehmen können, um Ruinen, genauer: um
die sogenannte Ruinenwerttheorie.
Dieses Wort mit anhängender Vorstellung möchte man nun eigentlich gar nicht in den
Mund nehmen, weil man Angst haben muss, sich daran die Zunge zu verbrennen. Der Nazismus
hat ja nicht nur Terror verbreitet und massenhaft gemordet; darüber hinaus hat er eine Vielzahl
von Begriffen und Vorstellungen geradezu kontaminiert. Denken Sie nur an Heimat, ein Wort,
das sich erst allmählich von dieser braunen Infektion zu erholen beginnt.
Gänzlich unberührbar scheint dagegen immer noch die sogenannte Ruinenwerttheorie der
nationalsozialistischen Architektur zu sein. Kurz ein paar erklärende Worte dazu. In seinen Erinnerungen aus dem Jahr 1969 schildert der Architekt Albert Speer, dass er anlässlich der Planungen von Repräsentationsbauten Zeichnungen habe anfertigen lassen, auf denen diese Bauten
im Zustand des Verfalls zu sehen waren. Das heißt, so, wie sie womöglich als Ruinen aussehen
könnten, nachdem sie Hunderte oder gar Tausende von Jahren nicht mehr benutzt, vernachlässigt und schließlich von der Natur zumindest teilweise zurückerobert worden wären.
Wir können uns vielleicht vorstellen, wie gut dem Monster, das diese Bauten in Auftrag gegeben hatte, solche Darstellungen gefallen haben. Diktatoren betreiben ihre Politik nun einmal
in hohem Maße zur Befriedigung ihrer persönlichen Eitelkeit. Daher sorgen sie sich nicht nur
um ihr Bild zu Lebzeiten, sondern auch um ihren Nachruhm. Und was begründet und belebt ei-
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nen solchen Nachruhm mehr als die Bauwerke, die aus der Epoche einer bestimmten Herrschaft
übrig geblieben sind? Tatsächlich kennen wir die Pharaonen heute vor allem durch ihre Grabmäler, die Herrscher des alten Roms durch ihre Tempel und Arenen, die europäischen Könige
und Königinnen durch ihre Schlösser. Ein Gang durch Versailles oder Schönbrunn versetzt uns
in ihre Lebenswelt und erneuert die Erinnerung an ihre Persönlichkeit und ihr Wirken.
Kein Wunder also, dass der moderne Diktator, dem der Langmut von Pharaonen und Königen abgeht, schon zu Lebzeiten dafür sorgen will, späterhin auch „richtig“, das heißt in seinem
Sinne präsent zu sein und erinnert zu werden. Mir ist es jedenfalls nie schwer gefallen zu glauben, dass die nationalsozialistischen Architekturideale sich tatsächlich an einem Ruinenwert der
Bauten orientierten.
Nun sind allerdings die Architekturhistoriker in dieser Sache eher skeptisch. In den 30er und
40er Jahren sei von einer Ruinenwerttheorie eigentlich nirgendwo die Rede gewesen, sagen sie.
Manche behaupten sogar, es handle sich hier um eine nachträgliche Erfindung Speers. Oder
anders gesagt, um eine spätere Hochstilisierung von Gesprächen und Vorgängen in Hitlers engerer Umgebung. Speer, der sich nach dem Krieg bekanntlich als einer von wenigen aus der
nazistischen Führungsriege reuig zeigte, dieser Speer wird heute bekanntlich eher als cleverer
Opportunist gesehen. Wahrscheinlich also, dass der junge Architekt in den 30er und 40er Jahren der Eitelkeit des Diktators zu schmeicheln versuchte, indem er ihm gewissermaßen diskret
die Monu­mente seines prospektiven Nachruhms präsentierte. Es ist eine bittere Ironie der Geschichte, dass das Andenken an Hitler schon wenige Jahre später und bis heute aufs engste mit
Ruinen verbunden ist, allerdings mit den Ruinen, als die die meisten deutschen Städte nach
dem Zweiten Weltkrieg zurückblieben.
Nun möchte ich aber einmal so tun, als wäre die Ruinenwerttheorie nicht von gewalttätigen
Diktatoren oder ihren dienstfertigen Günstlingen erfunden und damit gleichzeitig diskreditiert
worden.
Kann man das überhaupt? Nun, immerhin hat es die Ruine, ihren Nimbus und ihre Aura auch
schon vor den zwölf Jahren des tausendjährigen Reichs gegeben, und es gibt sie bis heute, in
vielen Kulturen. Es gab sie allerdings nicht immer, genauer gesagt: Es gab schon immer Ruinen,
doch es lag und liegt ganz im Auge des Betrachters, ob er in verfallenen Mauern und umgestürzten Säulen die verehrungswürdigen Dokumente einer großen Vergangenheit sieht oder die
„Es gab schon immer Ruinen, doch
es lag und liegt ganz im Auge des
Betrachters, ob er in verfallenen
Mauern und umgestürzten Säulen
die verehrungswürdigen Dokumente
einer großen Vergangenheit sieht
oder die jämmerlichen Relikte einer
primitiven Kultur.“
18 | Architekturpreis der Stadt Essen | Festvortrag Burkhard Spinnen
„So offenbarten die Ruinen der
Gründerzeitbauten nach dem
Krieg, dass sie vielfach lieblos in
Serienproduktion hergestellte
Wohnkästen waren, denen man
allerhand historischen Krimskrams
an die Fassade gepappt hatte, um
sie bedeutend erscheinen zu lassen.“
jämmerlichen Relikte einer primitiven Kultur. Das zeigt sich gerade heute wieder, da die Terrormilizen des Islamischen Staates historische Bauwerke in Syrien vernichten, weil sie ihnen nichts
als Dokumente eines Götzendienstes bedeuten.
Aber auch hier in Mitteleuropa ist man lange Zeit eher herablassend mit dem architektonischen Erbe umgegangen. Erst in der Renaissance beginnt eine Wertschätzung von Ruinen, die
sich aber im Wesentlichen auf die Hinterlassenschaften der griechischen und römischen Antike
bezieht. Eigentlich dauert es jedoch bis in jene Zeit um 1800 herum, die wir heute die Romantik
nennen, dass man allgemein beginnt, offen zu werden für den Zauber und den Symbolwert der
Ruine.
Ich weiß, die verfallene Ritterburg auf dem Berg am Ufer des Rheins steht mittlerweile
schwer unter Kitschverdacht. Aber dass ein Bild abgegriffen ist, muss noch nicht bedeuten, dass
es auch schlecht und unbedeutend ist. Schauen wir also einen Moment lang ganz unvoreingenommen auf die Ruine. Was sagt sie uns?
Zunächst einmal erzählt sie uns etwas von ihrer Vergangenheit und ihrer Funktion, also von
jener Zeit, als sie bewohnt und belebt war. Die Ruine erzählt aber auch von der Zeit im Allgemeinen, also von der Zeit, die vergeht, ob wir das wollen oder nicht, und die dabei schließlich
alles, was ist, verändert oder gar vernichtet. Alle Burgen und Schlösser waren einmal Stätten der
Macht und des Reichtums, als Ruinen aber signalisieren sie vor allem, dass jede Macht begrenzt
und jeder Reichtum nur zeitlich ist. Ruinen sind also steinerne Bilder der allgemeinen Vergänglichkeit, und als solche sind sie Bilder unseres – leider – allzu endlichen Lebens.
Doch gerade indem Ruinen vom Verfall erzählen, erzählen sie auch von dem, was bleibt
und warum es bleibt. Dass die Ruinen der Burg, der Kirche oder des Schlosses noch immer stehen und nicht einfach abgetragen und durch einen Neubau ersetzt wurden, zeugt oft genug
von einer Wertschätzung, die diese Bauten selbst in ihrem Verfallszustand noch erfahren. Es
zeugt von der Absicht, solche Ruinen dauerhaft Zeugnis ihrer Geschichte und der Geschichte
schlechthin ablegen zu lassen.
Darüber hinaus tut die Ruine noch etwas, das ich höchst interessant finde: Sie offenbart
nämlich ihre Machart. Indem alles Material, das leicht vergänglich ist, vom Zahn der Zeit heruntergenagt ist (wenn Sie mir dieses überstrapazierte Bild verzeihen), tritt die Konstruktion gewissermaßen abstrakt hervor. Tapeten und Paneele, Stuck und Fresken und Farben verschwinden.
Alles bloß Hinzugefügte, alles Schmückende, Oberflächliche, Austauschbare vergeht, und, wenn
das tatsächlich möglich sein sollte: Die Grundidee des Baus erscheint in einer Art Reinform.
Nicht immer ist das übrigens ein schöner Anblick. So offenbarten die Ruinen der Gründerzeitbauten nach dem Krieg, dass sie vielfach lieblos in Serienproduktion hergestellte Wohnkästen
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waren, denen man allerhand historischen Krimskrams an die Fassade gepappt hatte, um sie bedeutend erscheinen zu lassen.
Es ist übrigens, wenn ich das noch erwähnen darf, eine heikle Angelegenheit, Ruinen wiederaufzubauen oder gar völlig verschwundene Bauwerke neu erstehen zu lassen. Hier in Deutschland führen wir diese Diskussion notgedrungen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, und wir
kommen dabei zu immer anderen, oft genug kontrovers diskutierten Ergebnissen. So habe ich
persönlich den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden durchaus begrüßt, bin mir aber auch
darüber im Klaren, dass wir damit eines der imposantesten Mahnmale des Krieges verloren haben. Und der Wiederaufbau des Hohenzollernschlosses mitten in Berlin wird sicher nicht mit
der Fertigstellung des Bauwerks abgeschlossen sein, sondern erst dann, wenn dieser Ort der Geschichtsvernichtung sich wieder auf eine sinnvolle Art und Weise mit Geschichte füllen wird.
Meine Damen und Herren, ich wollte Ihnen nun aber nicht bloß eine Nachhilfestunde im
Fach Ruinen und Ruinenbedeutung erteilen. Ich habe bloß etwas weiter ausgeholt, weil ich jetzt
den womöglich höchst anstößigen und politisch inkorrekten Versuch unternehmen werde, nach
einer Bedeutung der Ruinenwerttheorie in unserer Zeit zu fragen. Also ganz konkret: Hat die
Überlegung, wie ein Neubau als Ruine aussehen wird, in den Überlegungen von Architekten,
Bauherrn, Stadtplanern und Investoren etwas zu suchen?
Erste mögliche Antwort: Sie hat dort nichts, rein gar nichts zu suchen!
Ich liefere Ihnen auch die Begründung dafür: Wir leben, zumindest hierzulande, in einer Zeit,
in der sich keine größenwahnsinnigen Diktatoren ihre Denkmäler bauen wollen. Darüber sollten
wir nichts als froh sein. Zum Glück regiert momentan im neuen Bundeskanzleramt (nach meiner
festen Überzeugung) niemand, der sich die Ruine dieses Gebäudes als Denkmal seiner selbst
denkt. Unsere Verfassung erlaubt uns überdies dafür zu sorgen, dass so jemand niemals im Kanzleramt regieren wird.
Und überhaupt leben wir doch ganz gut mit der Vorstellung und der Absicht, dass alle Bauten,
die jetzt stehen, keinerlei Zukunft als Ruine haben sollten. Sie sollten stattdessen allenfalls durch
bessere Nachfolger ersetzt werden, also zum Beispiel durch Häuser, die sparsamer mit der Energie umgehen und humanere, variablere Lebensangebote machen. Statt über Ruinen zu sinnieren,
bleiben wir doch lieber bei unserem Konzept einer kontinuierlichen Verbesserung der Lebenswelt.
Außerdem gibt es meines Erachtens bislang keine Bilder im allgemeinen Bewusstsein, die
Ruinen jüngeren Baudatums in irgendeinen anderen Kontext stellen würden als in den der politischen oder der Naturkatastrophe. Ruinen von Bauten des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts
kennen wir vor allem als die Ruinen des Zweiten Weltkriegs und damit als Schreckensbilder.
Ruinen von Bauten des späten 20. und des 21. Jahrhunderts erscheinen bis auf wenige Aus-
„So habe ich persönlich den
Wiederaufbau der Frauenkirche in
Dresden durchaus begrüßt, bin mir
aber auch darüber im Klaren, dass
wir damit eines der imposantesten
Mahnmale des Krieges verloren
haben. Und der Wiederaufbau
des Hohenzollernschlosses mitten
in Berlin wird sicher nicht mit
der Fertigstellung des Bauwerks
abgeschlossen sein, sondern
erst dann, wenn dieser Ort der
Geschichtsvernichtung sich wieder
auf eine sinnvolle Art und Weise
mit Geschichte füllen wird.“
20 | Architekturpreis der Stadt Essen | Festvortrag Burkhard Spinnen
„Und meine Fragen lauten dann
zum Beispiel: Wie hat sich diese
gläserne Fassade gegen Wind
und Wetter gehalten? Welche
Farbe nimmt diese große glatte
verputzte Fläche gerade an, wie
verändert sich ihre Struktur?
Was ist aus den metallenen
Fensterrahmen geworden, was
aus denen aus Kunststoff? Und
in die Zukunft gefragt: Was wird
einmal aus diesen hyperglatten
Dachziegeln werden? Was wird
aus den Klinkern, die jetzt noch
aussehen, als wären sie von einem
Laserprinter auf die Mauern
gedruckt?“
nahmen wie der Ground Zero in New York vor allem in postapokalyptischen Hollywood-Filmen.
Dort gibt es zwar verfallene Wolkenkratzer en masse, doch die atmen keinerlei historische Größe, sondern sind nur die Kulisse, in der durch Strahlung mutierte Zombis unterwegs sind, um
die letzten Vertreter der Menschheit zu jagen und zu fressen. Ich habe, zu meiner Schande muss
ich es sagen, Dutzende dieser Filme gesehen, und ich hatte niemals den Eindruck, dass Ruinen
zeitgenössischer Bauten etwas anderes signalisieren können als eine Katastrophe, die im Gegensatz zum schieren Vergehen der Zeit hausgemacht ist und die nicht vermieden zu haben
ganz allein unsere Schuld ist. – Von daher also ein klares Nein zur Idee der Ruine in der zeitgenössischen Architektur.
Ich hätte mich aber nicht mit diesem Redetext zu Ihnen getraut, wenn ich nicht auch eine
andere Antwort in petto hätte. Dafür komme ich jetzt zurück zu den Anlässen, bei denen sich
meine eingangs erwähnte Flause zu Wort meldet. Diese Anlässe sind meine täglichen Blicke auf
zeitgenössische Architektur, die nicht mehr so ganz neu und taufrisch ist und an der der Zahn
der Zeit (wieder dieses schlimme Bild) schon ein bisschen geknabbert hat. Sie werden wissen,
was ich meine.
Und meine Fragen lauten dann zum Beispiel: Wie hat sich diese gläserne Fassade gegen
Wind und Wetter gehalten? Welche Farbe nimmt diese große glatte verputzte Fläche gerade an,
wie verändert sich ihre Struktur? Was ist aus den metallenen Fensterrahmen geworden, was aus
denen aus Kunststoff? Und in die Zukunft gefragt: Was wird einmal aus diesen hyperglatten
Dachziegeln werden? Was wird aus den Klinkern, die jetzt noch aussehen, als wären sie von einem Laserprinter auf die Mauern gedruckt?
Nun hoffe ich natürlich sehr, dass alle Gebäude, die solche Fragen bei mir evozieren, niemals
zu Ruinen werden. Doch ich sehe für sie noch eine andere Gefahr als die, einmal in Trümmer zu
fallen. Und diese Gefahr scheint mir noch größer, weil wesentlich näher: Es ist die Gefahr, nicht
richtig altern zu können! Das heißt, ich frage mich: Werden diese Gebäude es schaffen, ihr unvermeidbares Altern in Würde, vielleicht sogar in einer gewissen Schönheit zu tragen und herzuzeigen? Oder – und jetzt schließt sich gewissermaßen der Kreis meiner Flause – oder werden
sie bereits zu Leb- und Bewohnzeiten den negativen Charakter einer Ruine annehmen?
Nun wissen Sie also endlich, worauf ich über solche Umwege hinauswollte. Nämlich zu meiner (übrigens ziemlich peinigenden) Wahrnehmung, dass viele, sehr viele Bauten der letzten
Jahrzehnte das Altern so gar nicht zu ertragen scheinen. Man muss dafür gar nicht die schon
aus den verschiedensten Gründen übel beleumundeten Plattenbauten herbeizitieren, die freilich
ein herausragendes Beispiel dafür sind. Doch auch andere, wie sagt man: wertigere Bauten erscheinen mir heute bereits als Ruinen, obwohl sie noch bewohnt und in Betrieb sind.
21
Ein Beispiel dafür: Durch meinen Beruf bedingt, bin ich viel in Schulen unterwegs. Und hier gibt
es einen Typus von Gebäude, überwiegend aus den 1970er Jahren stammend, der mir immer
wieder als eine Art lebende Ruine oder Ruine vor der Zeit erscheint. Zugegeben, Schulen sind
Gebäude, die besonders strapaziert werden. Aber das wissen ihre Erbauer ja schon bei ihrer Konzeption. Und natürlich gibt es dort, wie an jedem Gebäude, Beschädigungen, die eben repariert
werden müssen. Aber es geht mir hier nicht so sehr um Abnutzung oder Beschädigung, vielmehr scheinen mir diese Schulen das schiere Altern nicht zu verkraften. Statt einfach älter zu
werden, werden sie, wie soll ich sagen: schäbig, unansehnlich, verschlissen.
Ich rede jetzt nicht einmal von den Fällen, da sich Baumaterialien als schlichtweg ungeeignet
erwiesen haben. Bröckelnder Beton und durchrostende Armierungseisen sind höchst peinliche
Fehler, die man aber, da man sie einmal erkannt hat, in Zukunft abstellen kann. Es gibt allerdings noch viele andere Materialien, Oberflächen und Konstruktionen, die zwar halten, dabei
jedoch offenbar nur im neuwertigen Zustand Wärme, Freundlichkeit, Wertigkeit, Würde, Stringenz und Formwillen zum Ausdruck bringen konnten. Gealtert hingegen wirken sie müde, trist,
abweisend und, wie soll ich sagen: nur noch mit sich selbst beschäftigt, offenbar verzweifelt darüber, dass sie nicht können, was sie, mehr noch als Lebewesen, eigentlich können sollten: nämlich nicht nur in Würde, sondern auch in Schönheit altern.
Um noch ein weiteres Beispiel anzufügen: Neben dem in seiner Schmucklosigkeit schon wieder schmucken dreigeschossigen Mietshaus aus den 1960er Jahren, in dem ich während meiner
gesamten Studentenzeit auf der Münzstraße in Münster gewohnt habe, wurde in den späten
80er Jahren auf einer Trümmerbrache ein typisch postmodernes Wohn- und Bürohaus gebaut.
Die kühnen Einschnitte und Verrückungen in der Fassade wurden von einem Anstrich in mehreren Rosa- und Rosttönen betont, der einen fast schon ironischen Kontrast zu dem benachbarten Klinkerbau schaffte. Als die Fassade dann alterte, bekam das Haus allerdings den Charme einer langsam am Straßenrand vergammelnden Plastikdose. Und als es nach Jahren erstmals neu
gestrichen wurde, entschieden sich die Verantwortlichen gegen die ursprüngliche Ausdrucksabsicht und tauchten alles in ein unauffälliges Dunkelbraun. Dadurch wirkt die ehemals kecke Fassade jetzt wie ein müder Gag, für den man sich nur noch schämt.
Aus solchen Erfahrungen, meine Damen und Herren, wünsche ich mir eine neue Ruinenwert­
theorie für die zeitgenössische Architektur. Natürlich soll es dabei nicht mehr darum gehen,
Neubauten mit eingeplanter Befähigung zur pittoresken Ruine oder zum Mahnmal zu konzipieren. Es geht mir aber auch nicht einfach ums Gegenteil, also um eine Baupraxis, die auf einen
ewigen Neuheitswert aus wäre. Vielleicht nenne ich also mein gedankliches Flausenkind besser
eine Alterswerttheorie.
„Es gibt allerdings noch viele andere
Materialien, Oberflächen und Kon­
struk­tionen, die zwar halten, dabei
jedoch offenbar nur im neuwertigen
Zustand Wärme, Freundlichkeit,
Wertigkeit, Würde, Stringenz und
Formwillen zum Ausdruck bringen
konnten. Gealtert hingegen wirken
sie müde, trist, abweisend und,
wie soll ich sagen: nur noch mit
sich selbst beschäftigt, offenbar
verzweifelt darüber, dass sie nicht
können, was sie, mehr noch als
Lebewesen, eigentlich können
sollten: nämlich nicht nur in Würde,
sondern auch in Schönheit altern.“
22 | Architekturpreis der Stadt Essen | Festvortrag Burkhard Spinnen
„Ich denke, es muss verhindert werden,
dass Gebäude als Konsumgüter
konzipiert und aufgefasst werden,
als Serienprodukte mit werksseitig
reduzierter Halbwertszeit, als
Gegenstände, die unter der Benutzung
verschwinden und schon bald nach
ihren eigenen Nachfolgern verlangen.
Wohnen, so denke ich, heißt nicht
konsumieren, was auch aufbrauchen,
verzehren bedeutet. Wohnen sollte
vielmehr beleben bedeuten.“
Und warum eine solche Alterswerttheorie? Einzig, um mir und vielleicht noch ein paar anderen
übersensiblen Ästheten den Anblick gewisser Schäbigkeiten im Alltag zu ersparen? Das wäre natürlich ein Grund, ein guter sogar, aber es wäre nicht Grund genug. Ich habe noch etwas anderes im Sinn.
Wir erleben momentan in den großen und attraktiven Städten sowie in ihren Einzugsgebieten einen Trend zur Nachverdichtung, also zur Bebauung von Freiflächen oder zur Ersetzung
von Altbauten durch neue Gebäude mit mehr Nutzungskapazität. Für eine solche Nachverdichtung mag es nun immer gute Gründe geben. Es gibt aber auch Gründe dagegen, und einer davon ist, dass es durch den massenhaften Abriss älterer Bausubstanz zu einem Gesichtsverlust
der Städte kommt.
Es ist nun aber ein wesentliches Merkmal der europäischen Stadt, ihr Gewachsensein in der
Zeit, also ihre Geschichte durch Bauten aus verschiedenen Epochen herzuzeigen. In Deutschland haben die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs dieses gewachsene Image vielfach flächendeckend zerstört und damit notgedrungen zum Bau von Retortenstädten geführt, die sich
in Folge schwer damit taten, ein eigenes Gesicht zu wahren und sich von anderen Städten zu
unterscheiden. Mittlerweile hat sich nun eine gewisse Diachronie im Stadtbild zu entwickeln
vermocht, doch überall, wo jetzt intensive Nachverdichtung betrieben wird, droht eine neue
Gleichmacherei, oftmals diktiert von schier ökonomischen Zielen.
Und genau an dieser Stelle wirkt sich meines Erachtens die fehlende Alternsfähigkeit zeitgenössischer Bauten ganz fatal aus. Was nach zwanzig Jahren bereits aussieht wie eine vergammelnde Plastikdose, wird den Überlegungen, es abzureißen, ganz besonders wenig entgegenzusetzen haben. Wer weiß, was demnächst mit jenem von mir zitierten Haus auf der Münzstraße
in Münster passiert. Ihm gegenüber steht übrigens eine Villa im Bauhausstil, die bislang, obwohl
sie sich auf einem der höchst begehrten Grundstücke mit Promenadenblick befindet, noch nicht
einem viel einträglicheren Apartmenthaus gewichen ist. Stattdessen steht sie immer noch frei
neben effizienteren Bauten, ihr Garten sorgt für die ansonsten versperrten Durchblicke; und
ihre Gestalt erinnert daran, dass das Bauen und Wohnen mehr sein sollten als Akte der Produktion und des Konsums.
Konsum ist das Stichwort. Ich denke, es muss verhindert werden, dass Gebäude als Konsumgüter konzipiert und aufgefasst werden, als Serienprodukte mit werksseitig reduzierter Halbwertszeit, als Gegenstände, die unter der Benutzung verschwinden und schon bald nach ihren
eigenen Nachfolgern verlangen. Wohnen, so denke ich, heißt nicht konsumieren, was auch aufbrauchen, verzehren bedeutet. Wohnen sollte vielmehr beleben bedeuten. Und damit das gelin-
23
gen kann, muss sich das Altern von Gebäuden vollkommen anders darstellen als das Altern von
Konsumgütern. Im Idealfalle sollte es sich sogar genau entgegengesetzt vollziehen: Das Haus
sollte mit dem Altern immer wertvoller, immer würdiger erscheinen. Und das nicht als Ruine
und Mahnmal, sondern als Ausweis und Zeugnis lebendiger, weil belebter Geschichte. Es gibt
genug Beispiele, die belegen, dass das möglich ist.
Nun bliebe allerdings noch zu klären, wie sich eine Alterswerttheorie (und jetzt kommt wieder so ein schlimmes Wort) implementieren ließe?
Sie wissen, ich bin nicht vom Fach, ich bin gewissermaßen hauptberuflicher Flausenzüchter
und –in-die-Welt-Setzer. Also muss ich jetzt improvisieren. Vielleicht ließen sich zum Beispiel
bei öffentlichen Ausschreibungen neben den blitzsauberen Architekturzeichnungen und den
wunderschönen Architekturmodellen aus unschuldig schneeweißer Pappe auch andere Zeichnungen und Modelle einreichen, solche nämlich, die, basierend auf den verwendeten Materialien, die projektierten Bauten in fünfzig oder hundert Jahren zeigen. Wohlgemerkt, nicht als Ruinen! – sondern als würdige, alteingesessene Seniorengebäude in der architektonischen Stadtgesellschaft, denen man mit Respekt begegnet.
Oder jemand entwirft Computerprogramme, die, wiederum basierend auf den verwendeten
Materialien, Alterssimulationen durchführen. Für menschliche Gesichter gibt es das schon, das
kenne ich aus den Kriminalfilmen, von denen ich auch zu viele gucke. Auf diese Art und Weise
könnte man vielleicht sogar ganze Ensembles und Straßenzüge gemeinsam virtuell altern lassen, um dabei zu erfahren, ob Neubauten sich allmählich in ihr Umfeld eingliedern, oder ob sie
auf ewig, zuerst glänzend neu, später unansehnlich gealtert, ein Fremdkörper bleiben werden.
Und, was mir dann noch einfällt: Vielleicht könnte man einen Architekturpreis stiften, der
Gebäude auszeichnet, die besonders eindrucksvoll und vorbildlich gealtert sind. Gut, es mag
sein, dass bei der Preisverleihung ihre Architektinnen und Architekten nicht mehr unter uns
sind, aber es müsste dann auch niemand traurig darüber sein, wäre dieser Preis nicht mit einer
finanziellen Dotation verbunden.
Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen sehr herzlich für die Aufmerksamkeit, mit der Sie
meiner Flause gefolgt sind. Ich beglückwünsche alle Preisträger sehr herzlich zu ihrer Auszeichnung. Bitte bauen Sie auch weiterhin derart preiswürdige Objekte. Und vielleicht denken Sie in
Zukunft daran: Sie können sich kein besseres Denkmal setzen als ein Gebäude, das so würdig altert, wie Sie selbst und wie wir das alle gerne täten.
„Und, was mir dann noch einfällt:
Vielleicht könnte man einen
Architektur­preis stiften, der
Gebäude auszeichnet, die besonders
eindrucksvoll und vorbildlich
gealtert sind.“
24 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
Architekturpreis der Stadt Essen | Preise
Folkwang-Bibliothek
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Duisburg
Max Dudler Architekten, Zürich/Berlin
v.l.n.r.:
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdirektor Hans-Jürgen Best, Alexander Bonte,
Norbert Heckmanns, Ernst Uhing, Dr. Armin Löwenich, Thomas Rotter
Der Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas
Kufen, und der Präsident der AKNW, Ernst
Uhing, überreichen Plaketten und Urkunden an
die Preisträger und die mit einer Anerkennung
ausgezeichneten Bauherren und Architekten.
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KiTa Miniapolis Thyssen-Krupp-Quartier
Living One
ThyssenKrupp AG, Essen
JSWD Architekten, Köln mit Chaix & Morel et associés, Paris
Living One GmbH & Co. KG, Essen
Dr.-Ing. Hermann Klapheck, Recklinghausen
v.l.n.r.:
Frederik Jaspert, Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdirektor Hans-Jürgen
Best, Stefan Wolters, Vera Köllges, Konstantin Jaspert, Ernst Uhing, Thomas Rotter
v.l.n.r.:
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Stadtdirektor Hans-Jürgen Best, Stephan
Kölbl, Dr.-Ing. Hermann Klapheck, Marcus Kruse, Ernst Uhing, Thomas Rotter
26 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
Folkwang-Bibliothek
Folkwang-Bibliothek
Bauherr: Bau- und Liegenschafts-
betrieb NRW, Duisburg
Architekten: Max Dudler, Zürich/Berlin
Fertigstellung:2012
Kategorie:Bildung
Größe:
980 m2
Adresse:
Klemensborn 39, 45239 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. … Die
Folkwang Bibliothek ist als monolithischer Körper
auf dem Sockelniveau einer historischen Bruchsteinmauer entwickelt. Das Bauwerk verwirklicht
konzeptionell die Vorstellung eines „Schmuck­­
kästchen“: Eine äußere Hülle schützt den wertvollen Kern. Die Funktionsbereiche gruppieren sich in
Schichten um den Lesesaal im Zentrum des Hauses. In strenger Ordnung sind um ihn herum die
Bücherregale angeordnet, welche, der Funktion einer Bibliothek entsprechend, dem gesamten Gebäude Maß und Struktur geben. Vom Ehrenhof erfolgt der Hauptzugang zur Bibliothek über eine
Freitreppe. Ausleihe, Medienzellen, Verwaltung und
Garderobe befinden sich im Erdgeschoss; der Lesesaal im ersten Obergeschoss; die Archivbereiche
sind im Souterrain untergebracht.
Die Gestaltung der Fassade wurde in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Stefan Müller ent­
wickelt. Jede Scheibe der Fassade zeigt eine großformatige Nahaufnahme eines Steinbruchs. Der
unbehauene, plastische Stein ist auf den Foto­
grafien im Originalmaßstab wiedergegeben. Die
Fotoarbeiten wurden mit einem Spezialverfahren
direkt auf die Verglasung aufgebracht. … Der Baukörper bricht spielerisch die Grenzen von Innen
und Außen auf. Schemenhaft sind Menschen hinter der Fassade zu sehen. Das Innere ist in gefiltertes, weiches Licht getaucht.
Beurteilung des Preisgerichts. Die Folkwang-
Bibliothek vervollständigt das barocke Gebäude­
ensemble des Ehrenhofs der Universität der Künste
auf eine in jeder Hinsicht überzeugende Weise. Die
wertvollen Bestände der Universitätsbibliothek finden eine angemessene neue Heimat. Das hier sehr
kontemplativ interpretierte Raumprogramm einer
Bibliothek mit ihrer konzentrierten, nach innen gerichteten Atmosphäre wird konsequent von innen
nach außen entwickelt: Um den beinahe sakral anmutenden dreigeschossigen Lesesaal als Kern
gruppieren sich die weiteren Funktionsbereiche in
Schichten. Besonders hervorzuheben ist die ästhetisch ebenso originelle wie kunstvolle Fassaden­
lösung, eine Glasfassade, auf die Fotografien eines
Steinbruchs im Originalmaßstab aufgebracht sind.
Tagsüber fällt durch die transluzente Fassade weiches, gefiltertes Licht in den Innenraum, bei Dunkelheit strahlt das von innen erleuchtete Gebäude
geheimnisvoll in den Stadtraum hinein. Der Stadtteil Werden und die Stadt Essen gewinnen mit diesem poetischen Solitär ein Stück zeitgenössischer
Architektur hohen, internationalen Rangs – und
die Bauherren und Architekten der Bibliothek gewinnen dafür zurecht den Architekturpreis der
Stadt Essen 2015.
27
28 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
29
1. Obergeschoss
Erdgeschoss
30 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
KiTa Miniapolis Thyssen-Krupp-Quartier
KiTa Miniapolis
Thyssen-Krupp-Quartier
Bauherr:
ThyssenKrupp AG, Essen
Architekten: JSWD Architekten, Köln mit Chaix & Morel et Associés, Paris
Fertigstellung:2012
Kategorie:Kindertagesstätte
Größe:
1.524 m² NF
Adresse:
Thyssen-Krupp-Allee 11
45143 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. Die Kindertagesstätte „Miniapolis“ befindet sich auf dem
Gelände des Thyssen-Krupp-Quartiers in Essen.
Hervorgegangen aus einem internationalen Realisierungwettbewerb in 2006 wurde der erste Bauabschnitt der neuen Hauptverwaltung … bis 2010
realisiert. Auf dem nun offenen und durchgrünten
Campus entstand als erster Baustein des zweiten
Bauabschnitts eine Kindertagesstätte für rund 100
Kinder in 6 altersgemischten Gruppen. …
Die gemeinsam mit allen Beteiligten entwickelte
Vorstellung beinhaltete die Idee, dem Gebäude
eine technische Anmutung zu geben. Dem Gestaltungsprinzip des Quartiers folgend stellt sich die
KiTa geometrisch klar dar. Die „raue Schale“ der
metallischen Außenhaut wird durch dreidimensional verformte Edelstahlbleche gebildet. Die gelochten Paneele legen sich wie ein Gewand über die
äußere Kontur des Baukörpers. Hierbei sind die
1 mm starken Paneele so angeordnet, dass fließende Übergänge an den vertikalen und horizontalen
Stoßpunkten entstehen. Zur Herstellung wurde für
das dreidimensionale Tiefziehen der Bleche eine
Matrize entwickelt, die eine variierende und über
die komplette Gebäudehöhe und -länge durchlaufende Anordnung ermöglicht. … Im Kontrast zur
bewegten Haut des Gebäudes sind die Oberflächen
im Gebäudeinneren, dem „warmen Kern“, hell und
glatt ausgebildet. Eine zentrale zweigeschossige
„piazza“ liegt im Mittelpunkt des Gebäudes. …
Rund um diesen „Dorfplatz“ sind die 6 Stammgruppen untergebracht. Das außergewöhnlich
weitgefächerte Raumprogramm sieht u. a. eine Bibliothek, eine Holzwerkstatt, ein Atelier, einen Musik- sowie einen PC-Raum vor.
Beurteilung des Preisgerichts. Als wichtiger Baustein am nördlichen Abschluss des Thyssen-KruppQuartiers gelegen verwirklicht die neue KiTa nicht
nur pädagogisch ein anspruchsvolles Konzept –
nach den breit angelegten, ebenso naturwissenschaftlich orientierten wie technikaffinen Lerninhalten der Reggio-Pädagogik –, sondern auch in
architektonischer Hinsicht. Das auf streng geo­
metrischem, quadratischem Grundriss entwickelte
Gebäude mit seiner kühl anmutenden Hülle, die
erst bei näherem Hinsehen eine sanfte Wellenoptik
offenbart, fügt sich überzeugend in das neue
Quartier ein. Es bietet im Inneren eine ebenso
funktio­nale wie kindgerechte, warme Atmosphäre.
Die Kindertagesstätte ist nicht allein für die Kinder
von Mitarbeitern konzipiert, sondern steht auch
dem Stadtteil offen und hilft so dabei, das neue
Headquarter in den Stadtteil zu integrieren. Miniapolis erhält den Architekturpreis der Stadt Essen
2015 als ein beeindruckendes Beispiel moderner
Architektur für Kinder, ohne jede forcierte Niedlichkeit.
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32 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
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34 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
Living One
Living One
Bauherr:
Living One GmbH & Co. KG, Essen
Architekten: Dr. Hermann Klapheck, Recklinghausen
Fertigstellung:2013
Kategorie:Eigentumswohnungen
Größe:
1. BA 9.178 m2 + 2. BA 10.567 m2 NF
Adresse:
Messeallee 26-32
Moritzstraße 51-57
45131 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. Das Grugacarree ist ein beliebter Essener Büro- und Wohn­
standort (mit) … vielfältigen Nahversorgungsmöglichkeiten und der direkten Nähe zum Grugapark ….
Das Areal besticht durch seine Lage, die sehr gute
Verkehrsanbindung, die bereits bestehende hochwertige Architektur sowie durch gute Nachbarschaft. … (A)uf dem 8.000 Quadratmeter großen
Areal (sind) exklusive Eigentumswohnungen in zwei
baugleichen Baukörpern entstanden. … Das Projekt
„LIVING ONE“ umfasst insgesamt 84 Eigentumswohnungen, die individuelle Grundrisse auf einer
Wohnfläche von 90-235 Quadratmetern bieten. Bei
den großen Grundrissen handelt es sich um … Penthäuser und Maisonette-Wohnungen. (D)urch die
nach Süden ausgerichtete Glasfassade … entstehen
in allen Wohnungen lichtdurchflutete Wohnräume.
Zu den Ausstattungshighlights von „LIVING ONE“
zählen raumhohe Fenster mit Dreifachverglasung,
groß­zügige Balkone oder Loggien sowie kontrollierte Be- und Entlüftung, die für ein angenehmes
Raumklima sorgt. Die deckenhohen Innentüren über
die gesamte Raumhöhe von 2,64 Metern, moderne
Badezimmer und die Flexibilität der Grundrisse gehören zu den weiteren Highlights. Beide Gebäuderiegel sind an eine Tiefgarage mit insgesamt 150
Stellplätzen sowie Fahrradkeller mit integrierten Ladestationen für E-Bikes angeschlossen. Selbstverständlich erfüllt das Neubauprojekt alle Anforderungen der aktuellen Energiesparverordnung. Von
jeder Ebene aus sind sämtliche Gebäudeteile barrie-
refrei zugänglich. Der Park im Inneren der Wohnanlage zeichnet sich neben großzügigen Grünflächen
durch individuell gestaltete Eingänge aus. Der vorhandene alte Baumbestand ist nahezu komplett erhalten worden und unterstreicht den Parkcharakter
des Gesamtprojekts.
Beurteilung des Preisgerichts. Das Wohnprojekt
Living One bietet eine städtebaulich überzeugende
Lösung für ein hochwertiges innenstadtnahes
Wohnangebot im Eigentum in verdichteter Form,
die in ökologischer und energetischer Hinsicht als
bessere Alternative zum raumgreifenden Eigenheimbau gelten kann. Die strikte Nord-Süd-Ausrichtung der beiden Wohnriegel erlaubt bestmögliche
Belichtung aller Wohneinheiten und gewährleistet
damit auch eine gute Vermarktbarkeit. Die konsequent weitgehend geschlossenen Nordfassaden und
Stirnseiten mit ihrem interessanten rhythmischen
Wechsel von geschlossenen Wandflächen und
schmalen Glasfugen sorgen dafür, dass trotz der
Längenausdehnung der Gebäude Gleichförmigkeit
vermieden wird. Der halböffentliche Grünraum zwischen den beiden Wohnriegeln meistert den Spagat
zwischen Erschließungsfunktion und repräsentativ
angelegtem Ruheraum, wie er bei einem solchen
hochwertigen Wohnungsbau erwartet werden darf.
Living One wird als herausragendes Beispiel für ein
innenstadtnahes Eigentums-Wohnquartier mit dem
Architekturpreis der Stadt Essen 2015 ausgezeichnet.
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36 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
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Innenansicht
Tiefgaragen-Zufahrt
Mustergrundriss
Gartenansicht
38 | Architekturpreis der Stadt Essen | Preisträger
Architekturpreis der Stadt Essen | Anerkennungen
Haus Der Wirtschaft
Wohnen am Pier 78
Essener Unternehmensverband e.V. (EUV)
Wrede Architekten BDA, Düsseldorf
Allbau AG, Essen
Koschany + Zimmer Architekten, Essen
v.l.n.r.:
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Marcus Wrede,
Ulrich Kanders, Ernst Uhing
v.l.n.r.:
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Wolfgang Zimmer,
Axel Koschany, Dirk Miklikowski, Ernst Uhing
39
MehrgenerationenWohnhaus
Kraftwerksschule
Dr. Michael und Marina Klodt, Essen
Dipl.-Ing. Tobias Klodt, Essen
Kraftwerksschule e.V., Essen
Schröder & Kamm Architekten, Essen
v.l.n.r.:
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Tobias Klodt,
Ernst Uhing
v.l.n.r.:
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Bertram Schröder, Heinrich Nacke, Dr. Volker Meyer, Ernst Uhing
40 | Architekturpreis der Stadt Essen | Anerkennung
Haus der Wirtschaft
Haus der Wirtschaft
Bauherr:
Essener Unternehmens-
verband e.V. (EUV)
Architekten: Wrede Architekten BDA, Düsseldorf
Fertigstellung:2013
Kategorie:
Büro- und Konferenz-
räume
Größe:
NF 6.090 m²
Adresse:
Rolandstraße 7-9
45128 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. Das ehemalige Signal-Iduna-Gebäude in der Rolandstraße
7-9 wurde seit Herbst 2011 komplett renoviert und
energetisch saniert. Im Vordergrund der Renovierungsarbeiten standen der nachhaltige Umgang mit
der bestehenden Bausubstanz und der Wiedererkennungswert der Außenfassade. Begonnen haben
die Umbaumaßnahmen im Inneren: Foyer und Eingangshalle wurden vollständig neu gestaltet. Im
Untergeschoss entstand das Forum Wirtschaft als
Treffpunkt und Konferenzbereich. Durch die energetische Sanierung der Fassade, der Fenster und des
Daches wird der Energieverbrauch im neuen Haus
der Wirtschaft um bis zu 50 Prozent gesenkt. Eine
repräsentative Lage im direkten Einflussbereich der
Innenstadt, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den
großen Häusern wie der RWE AG, Evonik Industries
AG oder HOCHTIEF AG, genauso wie zu vielen anderen wichtigen Unternehmen und Wirtschaftsorganisationen. Die Messe Essen ist nur einen Steinwurf
entfernt, bedeutende kultur-architektonische Leis-
tungen Essens, wie zum Beispiel das Aalto-Musiktheater, die Philharmonie und das Museum Folkwang sind ebenfalls fußläufig zu erreichen.
Der hochwertige helle Naturstein aus Bayern
korrespondiert mit den Fassaden von Aalto-Musiktheater und Philharmonie. Das Haus behält einen besonderen Charakter und fügt sich gleichzeitig
harmonisch in das architektonische Ensemble ein.
Beurteilung des Preisgerichts. Bauen in der Stadt
heißt nicht immer Neubau, sondern auch Umbau,
Weiterbau oder Rückbau vertrauter stadtbildprägender Bausubstanz. Der Essener Unternehmensverband hat mit der Sanierung und dem überaus
gelungenen Umbau des ehemaligen Signal-IdunaHauses zum Haus der Wirtschaft einen wichtigen
Beitrag zur Stadtgeschichte und Stadtidentität geleistet. Und dabei zugleich ein Bekenntnis zur immer noch unterschätzten Moderne der 1950er Jahre
abgelegt, die die Ruhrgebietsstädte bis heute prägt.
Das Ergebnis ist eine im besten Sinne repräsentative
Architektur von ruhiger Selbstverständlichkeit, souveräner Zurückhaltung und eleganter Detaillierung,
die daneben auch noch in energetischer Hinsicht
vorbildlich ist. Ein attraktiver Treffpunkt und eine
gute Adresse für die Essener Wirtschaft in angenehmer Nachbarschaft, direkt gegenüber der AaltoPhilharmonie. Bauherr und Architekt des Hauses der
Wirtschaft werden für diese überzeugende Leistung
im Rahmen des Architekturpreises der Stadt Essen
2015 mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
41
Erdgeschoss
1. Obergeschoss
42 | Architekturpreis der Stadt Essen | Anerkennung
Wohnen am Pier 78
Wohnen am Pier 78
Bauherr:
Allbau AG, Essen
Architekten: Koschany + Zimmer Architekten, Essen
Fertigstellung:2013
Kategorie:Wohngebäude
Größe:
7.500 m² NF
Adresse:Meyer-Schwickerath-
Straße 41-69
45127 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. Die …
Haus­typen des PIER 78 – ein U-förmiger Baukörper
mit zwei eingestellten Punkthäusern und Tiefgarage
– umschließen einen klar strukturierten, begrünten
Innenhof mit kommunikativen Sitzgelegenheiten,
Spielgeräten und Mietergärten und liegen zum Teil
direkt an der Wasser- und Parkpromenade des neuen Wohnareals. Putzfassaden mit gelben, spielerisch
gesetzten Balkonen definieren die Nord- und Ostansicht. Im Süd- und Westen genießen die Bewohner geschosshoch verglaste Loggien mit individuell verschiebbaren Sonnen- und Sichtschutzelementen und den Blick auf die Wasserpromenade. Pier 78
ist Bestandteil einer mehr als vier Hektar großen, revitalisierten Gewerbebrache … zwischen der Essener Innenstadt und der Universität … Die Wohnbebauung des PIER 78 zeichnet sich durch eine besondere Orientierung zur öffentlichen Park- und Platzsituation mit Gewerbefläche, Café und Außengastronomie aus. Sie markiert in besonderer Weise ihre
prominente Lage an der Hauptverbindung und zentralen Achse zwischen Innenstadt und Universität
und stärkt zugleich den zentralen Platz als Mittelpunkt des gesamten Areals. … Das Gebäude wurde
in einer Massivkonstruktion errichtet: das Untergeschoss sowie die Tiefgarage als wasserundurchlässige Betonkonstruktion und die vier Obergeschosse
in Mauerwerk mit Stahlbetonstützen und Stahlbetondecken. … KZA errichtete den Wohnkomplex als
KfW 70 Effizienzhausstandard. Fernwärme sichert
die Wärmeversorgung. … Alle Gebäudedächer wur-
den extensiv begrünt, und auch das Dach der unter
dem Innenhof liegenden Tiefgarage ist als intensives
Gründach gestaltet. …
Beurteilung des Preisgerichts. Die rasante Entwicklung des neuen grünen Quartiers zwischen Universität und Innenstadt wäre ohne den Mut großer Wohnungsbaunternehmen und Investoren nicht
möglich gewesen. Es gehörte schon einige Phantasie dazu, sich vorzustellen, dass das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Nord einmal ein attraktives, stark nachgefragtes Wohnviertel werden könnte. Zum Glück für die Stadt Essen hatten viele Unternehmen Vertrauen in das Potenzial des Gebiets.
Das Wohnprojekt Pier 78 war gleichsam die Initialzündung für die Entwicklung des Quartiers. Es nutzt
die Möglichkeiten des freiraumplanerischen Gerüsts auf überzeugende Weise und schafft attraktive halböffentliche und private Freiräume direkt angrenzend an die zentrale Wasser- und Parkpromenade sowie mit einem Café auch einen Anziehungspunkt für alle Bewohner und Besucher des neuen
Quartiers. Das vielfältige Wohnungsangebot mit 65
bis 156 qm großen Wohnungen ist hochwertig ausgestattet, barrierearm gestaltet und berücksichtigt
auch das mittlere Marktsegment. In seiner klaren
Architektursprache mit gleichwohl originellen Details, die die Identifizierung der Bewohner mit ihrem
neuen Wohnsitz unterstützen, wird das Pier 78 als
wirkliche Bereicherung des innerstädtischen Wohnangebots mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
43
44 | Architekturpreis der Stadt Essen | Anerkennung
Mehrgenerationenwohnhaus am Ruhrstein
Mehrgenerationenwohnhaus am
Ruhrstein
Bauherr:
Dr. Michael und Marina Klodt
Architekten: Dipl.-Ing. Tobias Klodt, Essen
Fertigstellung:2012
Kategorie:
Wohnen und Büro
Größe:
349 + 49 m² NF (509 m²)
Adresse:
Am Ruhrstein 64
45133 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. Wenige
Gehminuten vom Folkwangmuseum in Essen entfernt, integriert sich das 2012 fertiggestellte Gebäude selbstbewusst und doch respektvoll in die
bestehende städtebauliche Struktur. … Drei Generationen leben und arbeiten hier zusammen. Die
Grundrissorganisation zeichnet sich durch offene Raumfolgen aus. Eine sorgsame Materialwahl,
individuelle Einbauten und großzügige Öffnungen zum Außenraum sind Teil des Konzeptes. Dabei konnte trotz des schwierigen städtebaulichen
Umfelds in direkter Nähe zur Bundesstraße 224 ein
belebender Beitrag zum Quartier entstehen. …
Als Ergebnis einer vorgeschalteten Studie werden
– das ist die zentrale Neuerung – (der Wärmepumpe) bisher ungenutzte Wärme- und Abwärmequellen zugeführt …
1. die in der Fortluft der kontrollierten Wohn-
raumlüftung enthaltene Restwärme …
2. die Abwärme der abgestellten Fahrzeuge …
3. die gespeicherte solare Einstrahlung des als Massivabsorber fungierenden Garagenbau-
werks
Diese Wärme- und Abwärmequellen bieten einen
jahrezeitlich nahezu konstanten Wärmestrom …
Im Zusammenspiel mit Niedertemperatur-Flächenheizungen arbeitet die Wärmepumpe nun unter
optimalen Rahmenbedingungen. … Gleichzeitig
werden die systembedingen Nachteile (Geräuschentwicklung und ungünstige Wirkungsgrade bei
tiefen Außentemperaturen) kompensiert. …
Beurteilung des Preisgerichts. Hinter der Fassade
im Stil einer Villa der klassischen Moderne verbirgt
sich ein zeitgemäßes und zukunftssicheres Raumprogramm, das abgeschlossene Wohneinheiten für
drei Haushalte erlaubt, aber auch die Kombination
von Wohnen und Arbeiten zulässt. Damit ist das
Gebäude für mögliche Nutzungsänderungen jederzeit gut gerüstet. Auch in ökologischer Hinsicht
findet das Wohnhaus eine angemessene Antwort
auf Zukunftsfragen. Das energetische Konzept
setzt verstärkt auf die Nutzung von Rest- und Abwärmequellen, die für einen bemerkenswert niedrigen Jahres-Primärenergiebedarf sorgen. In seiner
sensiblen Volumenbildung stellt das wohlproportionierte Gebäude insgesamt eine gute städtebau­
liche Ergänzung des Quartiers dar, ohne auf die an
dieser Stelle mögliche, ja sogar erwünschte Akzentierung zu verzichten. Für die Realisierung eines
zukunftsoffenen Wohnhauses in einem aufgrund
der Nähe zur Bundesstraße 224 durchaus schwierigen städtebaulichen Umfeld erhält das Mehrgenerationenwohnhaus am Ruhrstein eine Anerkennung.
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46 | Architekturpreis der Stadt Essen | Anerkennung
Kraftwerksschule
Kraftwerksschule
Bauherr:
Kraftwerksschule e.V.
Architekten: Schröder & Kamm, Essen
Fertigstellung:2010
Kategorie:
Schulungs- und Verwaltungsgebäude
Größe:
3.047 m² NF
Adresse:
Deilbachtal 199
45257 Essen
Auszug aus dem Erläuterungsbericht. Der Erweiterungsbau für die Kraftwerksschule ist in seiner Gliederung zwischen der geschlossenen und
transparenten Fassade bewusst auf die strukturellen und funktionalen Eigenschaften ausgelegt.
Der Baukörper öffnet sich, zeigt sein Inneres und
schafft ein lichtdurchflutetes, verbindendes Foyer, welches die unterschiedlichen Nutzungen zentral zusammenführt. Die Gliederung des Bestandes wird fortgesetzt, aber neu interpretiert. Die geschnittenen Baukörperschichten werden spielerisch auseinandergerückt, Freiräume belichten das
„Innere“, und der Dozenten- und Verwaltungsbereich schließt sich mit seiner Überhöhung und einer Fuge zum Bestand an. Dies erzeugt eine selbstverständliche und einladende Eingangssituation
mit einem Vorplatz am Straßenraum. Das Hörsaalzentrum bildet den Abschluß der Baukörperkomposition.
Die ruhig strukturierte, unterschiedlich changierend eloxierte Metallfassade verleiht dem Material
einen kupferfarbenen Glanz, der sich je nach Lichteinfall von einem dunklen Bronzeton bis zu einem
strahlenden Messington verändert. Die Metallbänder bilden die Außenhaut des Erweiterungsbaus
der Kraftwerksschule an den Stirnseiten nach Norden und Süden. Die Einschnitte mit Bezug zum gestalteten Zwischenhof und zur Landschaft werden mit einer transparenten Fassade vorgesehen,
um das Innere der Kraftwerksschule zu zeigen. Die
Ost-West Orientierung dieser Gebäudebereiche er-
möglicht größtmögliche Öffnung in die Umgebung
ohne störenden Einflüssen ausgesetzt zu sein.
Das Zusammenspiel zwischen leichten, transparenten Fassadenelementen und der Ruhe der
Bronzefassade erzeugt ein zeitloses und dynamisches Erscheinungsbild.
Beurteilung des Preisgerichts. Im Übergang zur
Landschaft im südlichen Essener Stadtteil Kupferdreh findet der Erweiterungsbau der Kraftwerksschule in Strukturierung wie Materialität eine
ebenso klare wie kraftvolle Architektursprache für
seine Bauaufgabe. Die Gliederung des Bestands
wird aufgenommen, aber auch neu interpretiert.
Die entsprechend ihrer Funktion in der Höhe gestaffelten Baukörper für Verwaltungs- und Schulungsräume sind durch Glasfugen miteinander
verbunden – und so zugleich optisch deutlich voneinander abgesetzt, um die Funktionsabläufe im
Inneren des Gebäudes nach außen sichtbar zu machen. Geschickt platzierte begrünte Freiräume und
Lichthöfe sorgen für den richtigen Lichteinfall. Die
dunkelbronzefarbene Metallfassade fängt die unterschiedlichsten Lichtstimmungen ein und passt
sich so der Umgebung an; auch der klare Wechsel
zwischen Metall- und Glasflächen erzeugt ein attraktives Erscheinungsbild. Der Erweiterungsbau
der Kraftwerksschule erhält als schönes, stimmiges
Beispiel für einen zeitgemäßen Schul- und Verwaltungsbau im Rahmen des Architekturpreises der
Stadt Essen 2015 eine Anerkennung.
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48 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Weitere Beiträge
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50 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Apartmenthaus Kraftwerksschule e.V.
Europa-Center Kruppstraße
Bauherr:
Kraftwerksschule e.V.
Architekten:
bgs-Architekten, Düsseldorf
Fertigstellung:2013
Kategorie:Wohnen
Größe:
NF 2.160 m2
Adresse:
Deilbachtal 148, 45257 Essen
Bauherr:
XX. Europa-Center GmbH & Co. KG
Architekten:
Europa-Center AG, Hamburg
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Büro- und Geschäftshaus
Größe:
NF 10.600 m²
Adresse:
Am Europa-Center 1A +1B, 45145 Essen
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Gesundheitshaus Kettwig
Haus am Kettwiger Tor
Bauherr:
Grundstücksgesellschaft Kettwig, Essen
Architekten:
Format Architektur, Köln
Fertigstellung:2015
Kategorie:
Gewerbebau / Ärzte- und Geschäftshaus
Größe:
NF 3.150 m²
Adresse:
Güterstraße 22, 45219 Essen-Kettwig
Bauherr:
Achim Griese Treuhandges. mbH, Hamburg
Architekten
Kunst + Herbert, Hamburg
Fertigstellung:2013
Kategorie:
Sanierung eines Büro- + Geschäftshauses
Größe:
7.708 m² Mietfläche
Adresse:
Kettwiger Straße 2-10, 45127 Essen
52 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Studentenwohnheim Eckenbergstraße
Kindertagesstätte Mintarder Weg
Bauherr:
Studierendenwerk Essen-Duisburg AöR
Architekten
Architektur Contor Müller Schlüter, Wuppertal
Fertigstellung:2013
Kategorie:
Sanierung Studentenwohnheim
Größe:
7.368 m² NF
Adresse:
Eckenbergstraße 10-13, 45307 Essen
Bauherr:
Immobilienwirtschaft Essen
Architekten:
Georg Ruhnau, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Kindertagesstätte mit U3-Betreuung
Größe:
560 m² NF (1600 m²)
Adresse:
Mintarder Weg, 45219 Essen
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5-Familien-Wohnhaus Laurentiusweg
19 Stadthäuser im Universitätsviertel
Bauherr:
Susanne Rau
Architekten:
Georg Ruhnau, Essen
Fertigstellung:2015
Kategorie:Wohngebäude
Größe:
420 m² WFL. zzgl. 120 m² NF
Adresse:
Laurentiusweg 170, 45276 Essen
Bauherr:
Eheleute Dr. Rall
Architekten:
Georg Ruhnau, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:Einfamilienhaus
Größe:
3.900 m² WFL. + 1.100 m² NF (4.000 m²)
Adresse:
Meyer-Schwickerath-Straße 31, 45127 Essen
54 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Umbau Gutshof Barkhovenallee
Umbau und Erweiterung eines Einfamilienhauses
Bauherr:Privat
Architekten:
Holle Architekten, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:Wohngebäude
Größe:
1.100 m² NF
Adresse:
Barkhovenallee 80, 45239 Essen
Bauherr:
Susanne und Peter Dilling, Essen
Architekten:
Dipl.-Ing. Thomas Milbach, Essen
Fertigstellung:2010
Kategorie:Wohnungsbau
Größe:
110 m² NF
Adresse:
Auf‘m Boegel 29, 45149 Essen
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FOM SCIENCEoffice
Erweiterung Gymnasium Essen-Überruhr
Bauherr:
BildungsCentrum der Wirtschaft GmbH, Essen
Architekten:
Koschany + Zimmer Architekten, Essen
Fertigstellung:2010
Kategorie:Verwaltungsgebäude
Größe:
500 m² NF
Adresse:
Leimkugelstraße 6, 45141 Essen
Bauherr:
Stadt Essen Immobilienwirtschaft
Architekten:
Schröder & Kamm, Essen
Fertigstellung:2011
Kategorie:Schulbau
Größe:
3.820 m² NF
Adresse:
Langenberger Straße 380, 45277 Essen
56 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Neue Pauluskirche
Hörsaalzentrum R14 Universität Essen
Bauherr:
Adolphi-Stiftung Senioreneinrichtungen gGmbH, Essen
Architekten:
zwo+ Architekten, Bochum
Fertigstellung:2015
Kategorie:Altenpflegeeinrichtung
Größe:
5.829 m² NF)
Adresse:
Schulzstraße 2, 45146 Essen
Bauherr:
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Duisburg
Architekten:
FUNKE POPAL STORM, Oberhausen
Fertigstellung:2015
Kategorie:Hörsaalzentrum
Größe:
3.081 m² NF
Adresse:
Gladbecker Straße/Meyer-Schwickerath-Straße,
45141 Essen
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Wohnquartier Märkische Straße
Haus am Dom
Bauherr:
Allbau AG, Essen
Architekten:
Nattler Architekten, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Mehrfamilienwohnhäuser mit Tiefgarage
Größe:
6.440 m² WFL
Adresse:
Märkische Straße 31-47, 45279 Essen
Bauherr:
Bistum Essen – Bischöfliches Generalvikariat, Essen
Architekten
schultearchitekten, Köln
Fertigstellung:2011
Kategorie:
Büro- und Geschäftshaus
Größe:
2.565 m² NF
Adresse:
Kettwiger Straße 40, 45127 Essen
58 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Uferviertel Niederfeldsee
Wohnen am Steeler Stadtgarten
Bauherr:
Allbau AG, Essen
Architekten:
goldstein & tratnik, Oberhausen
Fertigstellung:2013
Kategorie:Wohngebäude
Größe:
6.060 m² NF
Adresse:
Uferpromenade 1-9, Fritz-Niermann-Platz 1, Markscheide 48, 45143 Essen
Bauherr:
Allbau AG, Essen
Architekten:
goldstein & tratnik, Oberhausen
Fertigstellung:2011
Kategorie:Wohngebäude
Größe:
3.464 m² NF
Adresse:
Laurentiusweg 102-108, Eligiushöhe 52a+b, 45276 Essen
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Uferpromenade Niederfeldsee
Haus des Lernens (Grundschule mit KiTa)
Bauherr:
Stadt Essen
Architekten:
ARGE Dipl.-Ing. Helmut Fox, Dipl.-Ing. Dietmar Hoffjan, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:Freianlage
Größe:
50.000 m²
Adresse:
Rüselstraße, 45143 Essen
Bauherr:
Stadt Essen Immobilienwirtschaft
Architekten:
schmersahl | biermann | prüßner Architekten + Stadtplaner, Bad Salzuflen
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Grundschule & Kindertagesstätte
Größe:
2.567 m² NF (7.594 m²)
Adresse:
Raadter Straße 121, 45149 Essen
60 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Kindertagesstätte St. Ludgerus
Wohnhaus Ziegler
Bauherr:
Kath. Pfarrgemeinde St. Lambertus, Essen
Architekten:
Eickelkamp + Rebbelmund Architekten, Essen
Fertigstellung:2015
Kategorie:Kindertagesstätte
Größe:
985 m² NF
Adresse:
Franziskastraße 22, 45131 Essen
Bauherr:
Eheleute Ziegler, Essen
Architekten:
Eickelkamp + Rebbelmund Architekten, Essen
Fertigstellung:2012
Kategorie:Einfamilien-Wohnhaus
Größe:
227 m² NF
Adresse:
Auf‘m Gartenstück 12, 45149 Essen
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Jugendwohngruppe und Geschäftsstelle
Lehr- und Lernzentrum Uni-Klinik
Bauherr:
Evangelische Jugend- und Familienhilfe Essen GmbH
Architekten:
Eickelkamp + Rebbelmund Architekten, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Soziale Einrichtung
Größe:
880 m² NF
Adresse:
Palmbuschweg 156 A, 45326 Essen
Bauherr:
Universitätsklinikum Essen
Architekten:
Architekten Brüning Rein GbR, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Hörsaal- und Seminargebäude
Größe:
2.450 m² NF
Adresse:
Virchowstraße 163a, 45147 Essen
62 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Umbau und Erweiterung RWI Essen
Park View
Bauherr:
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.
Architekten:
Architekten Brüning Rein GbR, Essen
Fertigstellung:2011
Kategorie:Bürogebäude
Größe:
4235 m² NF
Adresse:
Hohenzollernstraße 1-3, 45128 Essen
Bauherr:
Arsatec GmbH, Oberhausen
Architekten:
pinkarchitektur GmbH & Co.KG, Düsseldorf
Fertigstellung:2014
Kategorie:
Wohn- und Bürogebäude
Größe:
Wohnen 9.181 m² NF und Büro 4.963 m² NF
Adresse:
Friedrich-Ebert-Straße 51-55,
Käthe-Larsch-Straße 1-5, 45127 Essen
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Geschäftshaus Essen-Steele
Stadion Essen
Bauherr:
Geschäftshaus Acht Wolf GmbH & Co.KG, Bad Wildungen
Architekten:
ITG GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Fertigstellung:2012
Kategorie:Geschäftshaus
Größe:
3.800 m² NF
Adresse:
Hansastraße 24, 45276 Essen
Bauherr:
GVE Grundstücksverwaltung Stadt Essen GmbH
Architekten:
PLAN FORWARD GmbH, Stuttgart
Fertigstellung:2012
Kategorie:Sportstätte
Größe:
8.677 m² NF
Adresse:
Hafenstraße 97a, 45356 Essen
64 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Hotel Franz mit Veranstaltungszentrum
Erweiterung Hotel Shanghai
Bauherr:
Trägerverein für das Franz Sales Haus zu Essen
Architekten:
Nattler Architekten, Essen
Fertigstellung:2012
Kategorie:
Hotel, Konferenz, Tagung
Größe:
5.030 m² NF
Adresse:
Steeler Straße 261, 45138 Essen
Bauherr:
Kay „Shanghai“ Löber, Mülheim a. d. Ruhr
Architekten:
Dratz & Dratz Architekten, Oberhausen
Fertigstellung:2012
Kategorie:
Musik- und Kulturclub
Größe:
31 m² NF
Adresse:
Steeler Straße 33, 45127 Essen
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Lukaskirche Essen-Holsterhausen
Christliches Hospiz Essen-Werden
Bauherr:
VEWO Wohnungsverwaltung GmbH
Architekten:
Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen
Fertigstellung:2012
Kategorie:
KiTa, Praxis, Wohnungen
Größe:
2.167 m² NF
Adresse:
Planckstraße 115, 45147 Essen
Bauherr:
GEWOBAU Wohnungsgenossenschaft Essen eG
Architekten:
Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen
Fertigstellung:2011
Kategorie:
Wohnen/Soziale Einrichtung
Größe:
706 m² NF (627 m²)
Adresse:
Dudenstraße 14, 45239 Essen
66 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
Wohnhaus Wesselswerth
Wohn- und Bürohaus Max-Fiedler-Straße
Bauherr:
MEG Böll, Essen
Architekten:
Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:Dreifamilienhaus
Größe:
315 m² NF
Adresse:
Wesselswerth 55, 45239 Essen
Bauherr:
MEG Böll, Essen
Architekten
Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen
Fertigstellung:2015
Kategorie:
Büro- und Wohngebäude
Größe:
675 m² NF
Adresse:
Max-Fiedler-Straße 6, 45128 Essen
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Wohnen mit Service Heisingen
Solare Manufaktur
Bauherr:
Kath. Altenpflegeheim St. Georg gGmbH
Architekten
Dipl.-Ing. Heinrich Böll Architekt BDA DWB, Essen
Fertigstellung:2011
Kategorie:
Mehrfamilienhaus, Altenwohnen
Größe:
1.810 m² NF
Adresse:
Kreuzstraße 1-5, 45259 Essen
Bauherr:
Peter Backwaren OHG, Essen
Architekten:
RMA | Architekten GmbH & Co. KG, Essen
Fertigstellung:2014
Kategorie:Handwerk
Größe:
15.050 m2 NF
Adresse:
Zur Schmiede 13, 45141 Essen
68 | Architekturpreis der Stadt Essen | Weitere Beiträge
RÜ 62
AOK Rheinland/Hamburg, Essen
Bauherr:
RÜ 62 GmbH & Co. KG, Attendorn
Architekten:
RKW Architektur, Düsseldorf
Fertigstellung: 2013 Kategorie:Handel
Größe:
18.151 m2 NF
Adresse:
Rüttenscheider Straße 62, 45130 Essen
Bauherr:
Hannover Leasing, Pullach
Architekten:
JSWD Architekten, Köln
Fertigstellung:2013
Kategorie:Dienstleistung
Größe:
12.000 m2 NF
Adresse:
Friedrich-Ebert-Straße 49, 45127 Essen
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70 | Architekturpreis der Stadt Essen | Der Wettbewerb
Foto- und Abbildungsnachweis
Die Pläne und Projektfotos wurden von den beteiligten Büros zur Verfügung gestellt.
Seiten 14-15 Stadt Essen, Amt für Stadtplanung und Bauordnung (Friedhelm Stärk)
Seite 17
Stadt Essen, Amt für Stadtplanung und Bauordnung (Friedhelm Stärk)
Seiten 24-25 Elke Brochhagen – Fotoredaktion Presse und Kommunikationsamt
Stadt Essen; Stadt Essen, Amt für Stadtplanung und Bauordnung
(Friedhelm Stärk)
Seiten 27-28 Stefan Müller, Berlin
Seiten 31-32 Thomas Lewandowski, Halle
Seiten 35-37 Kölbl Kruse GmbH, Essen
Seiten 38-39 Elke Brochhagen – Fotoredaktion Presse und Kommunikationsamt
Stadt Essen
Seiten 40-41 Wrede Architekten BDA, Düsseldorf, EUV Essen
Seite 43
Daniel Sumesgutner, Hamburg (rechts oben, rechts unten)
Nicola Leffelsend, Essen (links unten)
Seite 45
diephotodesigner.de, Berlin
Seite 47
Schröder + Kamm Architekten, Essen (Jens Kirchner, Düsseldorf)
Seite 50
Guido Erbring, Köln (links oben)
Axel Schmidt, Düsseldorf (links unten)
Europa Center AG, Hamburg (rechts)
Seite 51
Grundstücksgesellschaft Kettwig mbH, Essen (Deimel + Wittmar
Fotografie, Essen) (links)
Kunst + Herbert, Hamburg (rechts)
Seite 52
Sigurd Steinprinz, Düsseldorf (links)
Georg Ruhnau, Essen (rechts)
Seite 53
Georg Ruhnau, Essen
Seite 54
Holle Architekten, Essen (links)
Thomas Milbach, Essen (rechts)
Seite 55
André Loessel, Essen (links)
Schröder & Kamm Architekten, Essen (Jens Kirchner, Düsseldorf)
(rechts)
Seite 56
Seite 57
Seite 58
Seite 59
Seite 60
Seite 61
Seite 62
Seite 63
Seite 64
Seite 65
Seite 66
Seite 67
Seite 68
zwo+ Architekten, Bochum (Peter Stockhausen, Essen) (links)
Funke Popal Storm, Oberhausen (Hans Jürgen Landes, Dortmund)
(rechts)
Nattler Architekten, Essen (Jörg Eicker, Monheim( (links)
schultearchitekten, Köln (Manos Meisen, Düsseldorf) (rechts)
goldstein & tratnik, Oberhausen (links)
Allbau AG, Essen (rechts)
ARGE Dipl.-Ing. Helmut Fox, Dipl.-Ing. Dieter Hoffjan, Essen (links)
Onno Brandis, Bielefeld (rechts)
Jacob Sokoll, Eickelkamp + Rebbelmund Architekten, Essen (links)
Jacob Sokoll, Essen (rechts)
Jacob Sokoll, Essen (links)
Architekten Brüning Rein GbR, Essen (rechts)
Architekten Brüning Rein GbR, Essen (Sven Lorenz, Essen) (links)
pinkarchitektur, Düsseldorf (Max Hampel, Düsseldorf) (rechts)
Arnd Gatermann, Düsseldorf (links)
WOLFF GRUPPE Holding GmbH, Essen (rechts)
Nattler Architekten, Essen (Michael Rasche, Dortmund) (links)
Dratz + Dratz Architekten, Oberhausen (Tomas Riehle, Köln) (rechts)
Thomas Mayer, Neuss (links)
Thomas Mayer, Neuss, Stephan Pegels, Essen (rechts)
Thomas Mayer, Neuss
Stephan Pegels, Essen (links)
Jens Willebrand, Köln (rechts)
Kölbl Kruse GmbH, Essen (Christian Höhn, Nürnberg) (links)
Dirk Matull, Essen (rechts oben)
Jens Willebrand, Köln (rechts unten)
Mit freundlicher Unterstützung
GENO Bank
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