Hochstätten will den Leischbach umbetten - Rhein

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Stadt und Kreis Bad Kreuznach
SEITE 14
NR. 103 . DONNERSTAG, 4. MAI 2017
Hochstätten will den
Leischbach umbetten
Hochwasserschutz Als Nebeneffekt würde das Dorf auch noch attraktiver
Von unserem Reporter
Josef Nürnberg
M Hochstätten. So schlimm das
Hochwasser des Leischbachs vor
knapp einem Jahr auch war, es bietet der Ortsgemeinde ganz neue
Perspektiven für die Dorferneuerung. So soll nach dem Willen des
Rates der Leischbach verlegt und
das Gewässer bis auf zwei Überfahrten geöffnet werden.
Gleich zwei Fördertöpfe kann
die Gemeinde dafür in Anspruch
nehmen. Für die Renaturierung des
Bachs lockt die „Aktion Blau“ mit
einer Förderung von 90 Prozent,
und für die Gestaltung des Umfelds
stünden Mittel aus der Dorferneuerung von bis zu 65 Prozent bereit.
„Herz, was willst du mehr?“,
dachten sich da wohl auch die Ratsmitglieder. Nachdem auch die Anwohner keine Bedenken gegen die
Maßnahme
äußerten,
könnte
Hochstätten bald ein attraktives in-
nerörtliches Umfeld bekommen.
Möglich wird die Sache nur dadurch, dass ein Anwohner sein
Grundstück mit den dort stehenden
Gebäuden der Gemeinde zum Kauf
angeboten hatte. Gerade dieses
Gebäude war beim Hochwasser am
stärksten in Mitleidenschaft gezogen worden, wurde das Haus doch
total von den Fluten des Leischbachs eingeschlossen.
Die Planung, die Thomas Heidenreich vom Ingenieurbüro Monzel-Bernhardt den Ratsmitgliedern
vorstellte, sieht den kompletten
Abriss des Gebäudes und der einstmals 27 Meter breiten Überfahrt
der Kanalstraße vor. Stattdessen
wird es zwei Überfahrten geben:
die eine in vier Meter Breite stellt
die durchgängige Verbindung der
Kanalstraße zwischen Haupt- und
Fürfelder Straße sicher, die andere,
eine 8,5 Meter breite Überfahrt,
schließt die dort liegenden Gebäude an. Ob sie tatsächlich die Breite
von 8,5 Metern braucht, wird noch
in einem Gespräch mit den Anliegern geklärt. Beigeordneter Karl
Heil forderte, diese Brücke so
schmal wie möglich zu halten.
Durch den Ankauf des Grundstücks wird nicht nur der Bach verlegt, sondern auch dessen Gefälle
angeglichen. Zudem bekommt
Hochstätten mitten im Ort einen
Park. Dabei sollen auch die alten
Sandsteine der bisherigen Bacheinfassung wieder verwendet werden. Sie könnten laut Heidenreich
den Park einerseits strukturieren
und andererseits so gesetzt werden,
dass sie bei Hochwasser die dahinter liegenden Gebäude schützen, in
dem ihnen eine Leitungsfunktion
zu kommt.
Leider muss das in diesem Bereich stehende Trafohäuschen der
Pfalzwerke erhalten bleiben. Eine
Alternativlösung würde 100 000
Euro kosten. Eine Summe, die niemand übernehmen kann und will.
Gegenwärtig ist der Leischbach nur provisorisch gesichert. Rechts im Bild ist die Trafostation zu sehen. Es würde
Foto: Josef Nürnberg
100 000 Euro kosten, sie an eine andere Stelle zu rücken. Zu viel für die kleine Gemeinde.
„Es ist eine Aufwertung für unsere Gemeinde, und wir hätten den
Bach im Auge“, warb Ortsbürgermeister Hermann Spieß für die
Bachverlegung. Durch sie habe
man überdies im Falle von kleineren Hochwassern im alten Bachbett
eine Art Retentionsfläche. Der
Ortsbürgermeister machte aller-
dings auch klar, dass „die Ortsgemeinde jetzt zu Potte kommen
muss, denn die Anträge sind bis
zum 30. Juni zu stellen“.
Am 23 Mai wird es zu diesem
Thema eine Bürgerversammlung
geben. Bis dahin sollen auch die
Kosten der Maßnahme feststehen,
wobei auch die Verbandsgemeinde
Demo vor dem
Schützenhaus
Abfall: Flexible Lösung in der Gebäudefrage
Protest Grüne rufen auf
lässt Optionen offen
M Bad Kreuznach. Bündnis 90/Die
Grünen rufen zur Demo gegen
Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit am Freitag, 5. Mai, ab
18.30 Uhr vor dem Schützenhaus
in Bad Kreuznach am Lohrerwald
auf. Auf Einladung des AfD-Kreisverbandes gastiert dort Christian
Jung, den seine Kritiker als „Salonfaschisten“ bezeichnen, erklärt
Stefan Boxler, Vorstandssprecher
des Grünen-Kreisverbands Bad
Kreuznach. Christian Jung war
bayerischer Landesvorsitzender der
Partei „Die Freiheit“. In seinen Beiträgen wettere Jung regelmäßig
gegen Muslime, Migranten, Linke
und Homosexuelle, so Boxler.
Von unserer Reporterin
Désirée Thorn
Politik Modulbauweise
M Kreis Bad Kreuznach. Der neue
Weg in der Abfallbeseitigung im
Kreis Bad Kreuznach setzt auch
neue Strukturen voraus. 13 zusätzliche Mitarbeiter werden ab
dem 1. Januar 2018 gebraucht, bis
zu 38 könnten es bis 2019 werden
– und die müssen irgendwo unterkommen. Seit geraumer Zeit diskutieren die Mitglieder des Werkausschusses deshalb über die Errichtung eines neuen Betriebsgebäudes. Ein neues Gebäude für alle Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) für 1,5 Mil-
lionen Euro oder doch nur ein Gebäude für die technischen Mitarbeiter? Der Werkausschuss hat sich
in seiner letzten Sitzung nun für
die kleinstmögliche Lösung entschieden und will erst noch über eine Erweiterung nachdenken.
Die Zeit drängt – und sie ist der
entscheidende Faktor in der Debatte um die Bauweise. Eine große
Lösung ist nicht mehr realisierbar,
nur eine Modulbauweise kann noch
bis Ende des Jahres am ausgewählten Standort am Kompostwerk
umgesetzt werden. Diese Variante
hat zusätzlich einige Vorteile, lässt
den
Entscheidungsträgern etwa die nötige
Flexibilität und
kostet
zudem
weniger als ein Gebäude in Massivbauweise.
In einem ersten Bauabschnitt
soll nun für rund 280 000 Euro zunächst ein kleines Betriebsgebäude errichtet werden, in dem eine
Umkleide, Waschräume und ein
Aufenthaltsraum für die ersten 13
Mitarbeiter sowie ein Büro für den
Disponenten untergebracht sind.
Ob dieses dann weiter ausgebaut
wird oder ob für den eigenen Fuhrpark beziehungsweise gar für den
gesamten AWB ein anderer, stra-
tegisch besserer Standort infrage
kommt, bleibt damit weiterhin offen und soll bis Ende des Jahres
entschieden werden.
Hat sich der Standort am Kompostwerk bewährt, kann das Gebäude so erweitert werden, dass
bis zu 38 Angestellte darin einen
Arbeitsplatz finden. Sollte der
komplette AWB dort untergebracht
werden, kann in einem dritten Bauabschnitt schließlich noch um eine
weitere Etage aufgestockt werden.
Etwa 1,3 Millionen Euro würde diese Gesamtlösung letztlich kosten.
Wird hingegen ein geeigneterer
Standort gefunden, ist die erste Investition nicht verloren. Durch die
Modulbauweise könnte das Gebäude etwa auf den noch zu errichtenden Wertstoffhof in Bad Sobernheim umgesetzt werden.
Bad Kreuznach mit im Boot ist,
denn der Leischbach ist ein Gewässer dritter Ordnung.
Z
Weitere Informationen zum
Hochwasserschutz
am Leischbach finden Sie
auch auf unserer App
RZplus
Kompakt
Führung plus Wein
M Sponheim. Eine öffentliche Führung über das Klostergelände bietet
der Förderverein Klosterkirche
Sponheim am Sonntag, 7. Mai, um
15 Uhr an. Treffpunkt ist vor dem
Haupteingang der Kirche, die Kosten betragen 5 Euro inklusive einem Glas Wein. Eine Anmeldung
ist nicht notwendig. Infos gibt's bei
Nico Gäns, Tel. 06758/969 58 88, EMail [email protected].
Töpfe und Pflanzen
M Münchwald. Die Töpferei auf der
Heide in Münchwald bietet am
Sonntag, 7. Mai, ab 11 Uhr auf ihrer
Werkstattausstellung in der Soonwaldstraße eine große Vielfalt an
Keramik sowie an Balkonpflanzen
an. Ein Bienengarten und eine Espressobar ergänzen das Angebot.
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Die Nahe Energie für
unseren Kultursommer.
Wir fördern kulturelles, sportliches und soziales Engagement
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Gro!es Kulturfest für die ganze "amilie
Wenn Jimi Hendrix und Martin
Luther gemeinsam im VW-Bully unterwegs sind, muss das ja
ein tolles Wochenende werden! Dieses Motiv schmückt
das Programmheft und die
Plakate zur KultursommerEröffnung vom 5. bis 7. Mai,
die Kulturstaatssekretär Prof.
Dr. Salvatore Barbaro und
Oberbürgermeisterin Dr. Heike
Kaster-Meurer bei der Pressekonferenz auf der Ebernburg
vorstellten. „Im und um den
Kurpark Bad Münster am Stein
und den Kurpark Bad Kreuznach gibt es an diesem Wochenende Musik, Theater,
Kunst, Angebote für Kinder –
und natürlich auch Essen und
Trinken. Dazu sind die meisten
Kulturangebote sogar kostenlos!“, so der Staatssekretär.
Mit dem Eröffnungskonzert
von „Luther in BRASS“ am
Freitagabend in der Paulus-
14.30 bis 15.15 Uhr: )eformati2
onsständchen3 Ebernburg
Freitag, 5. Mai
16.00 Uhr: -ürgerempfang3
19.30 bis 21.15 Uhr:
7urpark -ad 7reuznach3 7urpavillon
Er(ffnungskonzert3 +auluskirche
19.00 bis 21.00 Uhr: N1N1 'heater
19.30 bis 23.00 Uhr: Summer
7(ln #Ich fürchte nichts 1110 4
of LO%E3 7urpark -ad Münster
Luther "/$!3 +auluskirche3 -ühne
21.30 bis 23.30 Uhr:
19.00 bis 21.00 Uhr: -rass2Festi2
'he &SA)E&) Standard Jazz
val27onzert mit Genesis -rass3
*uartett3 7urhaus3 Grüner Saal
7urpark -ad Münster
Samstag, 6. Mai:
19.30 bis 21.00 Uhr: -egegnun2
09.00 Uhr: ,apella "/$!3
gen3 Die Loge
Steinskulpturenmuseum -ad
21.30 bis 23.00 Uhr: Seven3 7ur2
Münster
park -ad Münster
13.30 bis 18.30 Uhr: Das +&7
Sonntag, 7. Mai
stellt sich vor3 7urpark -ad 7reuz2 11.00 bis 12.30 Uhr: Festlicher
nach3 Zirkuszelt
-läser2Gottesdienst3 +auluskirche
14.00 bis 17.00 Uhr: Inka Arlt 4
14.00 bis 17.00 Uhr: Inka Arlt 4
Glücksstück3 7ulturpark im 7urpark Glücksstück3 7ulturpark im 7urpark
-ad 7reuznach
-ad 7reuznach
14.00 bis 18.00 Uhr: -ender 8
14.00 bis 18.00 Uhr: 7inder2
Schillinger3 7urpark -ad 7reuznach3 schminken3 7urpark -ad 7reuz2
7urpavillon
nach3 Zirkuszelt
Programm
kirche beginnt das Programm
der Kultursommer-Eröffnung.
Brass-Auswahl-Ensembles aller drei Landeskirchen Pfalz,
Hessen und Nassau sowie
Rheinland spielen Werke &uer
durch verschiedene musikalische Epochen – bis hin zur
Uraufführung einer Auftragskomposition für Blechbläserensembles und Orgel von Prof.
Stefan Mey aus Hannover. Das
anschließende Konzert des
14.00 bis 16.30 Uhr: 'he -eez 8
Eva Ender3 7urpark -ad 7reuznach3
7urpavillon
14.00 bis 16.30 Uhr: Erzählungen
von %eilchen 8 Eulenspiegeleien3
Huttental -ad Münster
14.00 bis 17.00 Uhr: Musik im
7urpark3 7urpark -ad Münster3
7onzertmuschel
15.30 Uhr: %ortrag #Gewaltfreie
7ommunikation. Install
17.00 bis 19.00 Uhr: N1N1 'heater
7(ln #Ich fürchte nichts 1110 4
Luther "/$!3 +auluskirche3 -ühne
15.00 Uhr: %ernissage
S'EIN27O7ONS3 Steinskulpturen2
museum -ad Münster
17.00 Uhr: %ernissage )eform2
a6r5t2ion3 7ünstlerbahnhof -ad
Münster
18.00 bis 19.45 Uhr: Der 7leine
,hor Ebernburg3 7urpark3 7urpa2
villon -ad Münster
Usareur Standard Jazz #uartett im Kurhaus rundet mit Jazzstandards von Duke Ellington
über Thelonius Monk bis Stevie Wonder den Abend in Bad
Kreuznach ab.
Vor 50 Jahren war der „Summer of LOVE“ in Kalifornien
der Höhepunkt der Hippiebewegung – auch dieses Ereignis
wird gefeiert, mit Ausschnitten
aus Hair, zwei Coverbands mit
Songs aus dem Jahr "67 und
dem Top-Act Mrs. Greenbird
(Shooting Stars % Fairy Tales).
Staatssekretär Barbaro erwar-
tet einen fröhlichen und bunten Anblick: „Wir laden alle Besucher ein, dazu in passendem
Hippie-Outfit zu erscheinen.“
Viele örtliche Kreative und Institutionen beteiligen sich bei
der Programmgestaltung: die
LOGE, das PuK, Kunstvereine,
die Kunstwerkstatt, dazu Chöre, Musikschulen und mehr.
„Dazu lädt der Kulturpark im
Kurpark alle Gäste zum Kreativsein ein, bietet Live-Musik
und andere Überraschungen“,
freute sich die Oberbürgermeisterin.
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