Zeolithe und Metalorganic Frameworks (MOF’s) Zeolithe: − griech.: siedender Stein, (gibt beim Erhitzen Wasser ab) − sind sog. Gerüstsilicate der allgemeinen Formel (Me+)x(AlO2)x(SiO2)y · (H2O)z (natürliche Zeolithe) oder 2+ (Me )0,5x(AlO2)(SiO2)y · (H2O)z (künstlich hergestellte Zeolithe) − gehören zu den Alumosilicaten − werden zu den Gerüstsilikaten gezählt (dreidimensionales locker gepacktes Gerüst aus Ecken-verknüpfte SiO4- und AlO4-Tetraeder) − ähnlich Quarzglas, allerdings entstehen durch die Substitution von Si4+ durch Al3+ negative Ladungen, die durch Kationen abgesättigt sind − Innen enthalten Zeolithe ein netzwerkartiges Hohlraumgeflecht (Æ bis zu 40 Å ) − in den Hohlräumen befinden sich neben Kationen z. Teil auch Wassermoleküle − Wasserfreie Zeolithe sind hygroskopisch und werden deshalb oft als Trockenmittel z.B. für Erdgas verwendet, aber auch als Wasserspeicher und Feuchtigkeitspuffer z.B. in Fenstern − Je nach Kationensorte in der Struktur Verwendung in − Wasserenthärtern, Ionentauschern (Na+-Ionen) − Sauerstoffanreicheranlagen (Ca2+-Ionen) − Raffinerien (Abtrennung verzweigter organischer Moleküle, die nicht durch die Hohlräume passen) − Aufbereitungsanlagen radioaktiver Flüssigkeiten (Abtrennung radioaktiver Ionen) − aufgrund der großen Anwendungsbreite werden Zeolithe auch künstlich hergestellt mit einer Jahresweltproduktion im Megatonnen- Bereich − Bei der Synthese können farbgebende Anionen zugegeben werden (S2- (gelbgrün), S3(blau), S4- (rot)), Pigmente auf Zeolithbasis gelten als unbedenklich Metal Organic Frameworks (MOF's): − Netzwerkstrukturen aus Übergangsmetallen und organischen Verbindungen mit mehreren funktionellen Gruppen − enthalten ähnlich wie Zeolithen ein Hohlraumgeflecht − In MOF's werden häufig Zn-, Cu-, Ni-, oder Cobaltionen verwendet − die organischen Liganden verknüpfen die Übergangsmetallionen − die Größe der Poren bzw. Hohlräume kann durch die Länge des organischen Moleküls variiert werden (im Gegensatz zu den Zeolithen) − dadurch maximale Oberfläche von bis zu 4500m² pro Gramm MOF (MOF-177) − MOF's sind aufgrund des C- Anteils weniger hitzebeständig als Zeolithe (max. 673K) Anwendung vor allem zur Speicherung von Wasserstoff, aber auch als Träger für − Katalysatoren (z.B. Platin oder Palladium) z.B. zur energieeffizienten Produktion von H2O2 − Katalytisch wirkende Übergangsmetalle destabilisieren das MOF, großes Forschungsinteresse an stabilen MOF's für katalytische Zwecke − MOF's sind günstig: Ausgangsstoffe für MOF-5 sind (Zn4O)6+ und ein Zwischenprodukt der PET-Produktion (Terephthalsäure) Literaturangabe: „Nachrichten aus der Chemie, Ausgabe 53, Seite 394ff., erschienen im April 2005 bei der GDCH“ „Hollemann-Wiberg, 102. Auflage, S.971ff., erschienen 2007 im deGruyter Verlag“ Fragen: 1.) Erkläre das Aufbauprinzip von Zeolithen. Welche allgemeine Formel kann man für Zeolithe angeben? Welches sind besondere Eigenschaften von Zeolithen? 2.) Was ist der grundlegende Unterschied zwischen MOF's und Zeolithen?