KORALMBAHN GRAZ – KLAGENFURT KORALMTUNNEL WETTMANNSTÄTTEN – ST.ANDRÄ Ostportal des Koralmtunnels (Bauzustand 2010) 5 Das Projekt Der Koralmtunnel bildet den zentralen Bauabschnitt der derzeit in Planung befindlichen zweigleisigen EisenbahnHochleistungsstrecke „Koralmbahn Graz – Klagenfurt“ im Abschnitt Deutschlandsberg – St. Andrä. Mit einer Gesamtlänge von 32,8 km und einer maximalen Überlagerungshöhe von 1.250 m wird er als Basistunnel die Koralpe durchqueren und den Bereich um Deutschlandsberg mit dem Lavanttal verbinden. Als Tunnelsystem wurden zwei Einspurröhren (je etwa 82 m² Ausbruchsfläche) mit Querschlägen alle 500 m sowie einer Nothaltestelle etwa in Tunnelmitte festgelegt. Als Auffahrkonzept für den Koralmtunnel ist über weite Strecken ein maschineller Vortrieb mit Doppelschildmaschinen geplant. GRAZ Für den Abschnitt Wettmannstätten – St. Andrä mit dem Koralmtunnel wurde 2003 die Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgreich abgeschlossen. Für die weiterführenden Erkundungsmaßnahmen wurden drei Erkundungstunnel und ein Erkundungsschacht errichtet. 5 Geologie Der Koralmtunnel durchörtert auf den ersten 4 km neogene Schichten, die sich aus Abfolgen von Sand-, Schluffund Tonsteinen zusammensetzen. Danach durchfährt der Tunnel den gestörten kristallinen Randbereich der Koralpe, der von den Gesteinen der Schiefergneis-Glimmerschieferfolge dominiert wird. Etwa 10 km nach dem Ostportal tritt der Tunnel in den kristallinen Zentralbereich ein und durchör- KÄRNTEN STEIERMARK KLAGENFURT ENE WSW Bahnhof LAVANTTAL Bahnhof WESTSTEIERMARK Ostportal km 40,0 Westportal Schacht PAIERDORF Zwischenangriff LEIBENFELD km 45,0 km 50,0 km 55,0 km 60,0 km 65,0 km 70,0 km 75,0 tert auf 14 km unverwitterte Schiefergneis-Glimmerschieferfolgen, Plattengneis- und Feinkorngneisfolgen. Örtlich sind Störungszonen zu erwarten. Ungefähr 8 km vor dem Westportal wird das etwa 4 km lange Lavanttaler Störungssystem durchfahren. Die Störungszonen lassen sich durch einen heterogenen Aufbau aus weichplastischen, tonigen Störungsgesteinen und gering zerlegten, kompetenten Gesteinsschollen charakterisieren. Neben den Störungsgesteinen treten überwiegend Gesteine der Schiefergneis-Glimmerschieferfolge und der Marmorfolge auf. Auf den verbleibenden 4 km des Lavanttaler Tertiärs stehen sehr heterogene Untergrundverhältnisse mit Wechsellagerungen von fein- und grobkörnigen Lockergesteinen und gering zementierten feinkörnigen Sedimentgesteinen an. 5 Baulose Das Tunnelprojekt wird in drei Hauptbaulose und kleinere Baulose für vorgezogene Maßnahmen und Lüftungsbauwerke unterteilt. Baulos KAT 1: Der Tunnelabschnitt des Bauloses umfasst offene Bauweisen mit einer Länge von 310 m bzw. 271 m, geschlossene Bauweisen (NÖT) mit Längen von je 1.960 m sowie 4 Querschläge. Baulos KAT 2: Die wesentlichen Baumaßnahmen sind: 3 ein brillenförmiger Bauschacht mit einem Querschnitt von 700 m2 und einer Tiefe von 60 m 3 Einspurröhren mit Gesamtlängen von 5.100 m im zyklischen Vortrieb und 32.700 m im kontinuierlichen Vortrieb mittels Doppelschildmaschine 3 eine Nothaltestelle in Tunnelmitte mit einer Länge von 1.000 m 3 39 Querschläge für Sicherheit und Betrieb 3 Logistikeinrichtungen wie Startkavernen, Aufweitungen und Querschläge Geologischer Längsschnitt, überhöht TUNNELBAU & GEOTECHNIK ÖSTERREICH Westportal im Lavanttal innerhalb des Neogens situiert (Bauzustand 2009) Baulos KAT 3: Die wesentlichen Baumaßnahmen Geoconsults Leistungen sind: 3 Vorstudie, Vorprojekt 3 Offene Bauweisen mit einer Gesamt3 Umweltverträglichkeitserklärung: Tunnelplaner und -koordinator, länge von 270 m Kostenschätzung auf probabilistischer Basis, Risikoanalyse, 3 Einspurröhren mit Gesamtlängen Bürgerbeteiligungsverfahren von 11.000 m im zyklischen Vor3 Hydrogeologische Kartierung, Planung und Durchführung des trieb, davon Aufweitungen vom Wasser-Monitoring-Programms, Wasserprobenahme zur Analyse Erkundungstunnel (Kalotte) mit einer und Datenverarbeitung Länge von 7.100 m 3 Einreichprojekt, Ausschreibungs- & Ausführungsplanung 3 Einspurröhre mit einer Länge von 3 Geotechniker vor Ort 11.970 m im kontinuierlichen Vor3 Baumanagement trieb mittels Doppelschildmaschine, 3 Deponieeingangskontrolle im Neogen teilweise im Erddruckgen modus Neo km 3 22 Querschläge für Sicherheit und 4,1 k isch r l a k y Betrieb z erm Ostportal Stei 3 unterirdische Lüftungsbauwerke en t n in r l l a t Kä s i Kr km ,6 h 15 erlic nui onti k ch uierli 1 NO m 1,9 k kontin km ,7 z zyk li Westportal yk lisc el 10,5 stunn dung n u k r h/E KAT RD RÖ D SÜ sc h 0 en og Ne ng öru / St lle este halt Not km 3 5 PROJEKT: KORALMBAHN GRAZ – KLAGENFURT, KORALMTUNNEL 5 PROJEKTART: Zweiröhriger Eisenbahntunnel 5 STANDORT: Deutschlandsberg – St. Andrä, Steiermark – Kärnten, Österreich 5 BAUKOSTEN: ~ 1 Mrd. € 5 AUFTRAGGEBER: ÖBB Infrastruktur AG, Österreich HR RÖ E HR E h 17 erlic inui kont zy c klis ,1 h 5 km 1 KAT m ,1 k 2 KAT Systemabbildung Koralmtunnel 5 BEARBEITUNGSZEITRAUM: 1996 – laufend 5 BAUZEIT: 2009 – 2020 5 PROJEKTDATEN: 2 2 Einspurröhren, 82 m Ausbruchsfläche, alle 500 m Querschläge, Nothaltestelle in Tunnelmitte Gesamtlänge: 32,8 km max. Überlagerung: 1.250 m