Versuch P2-52: Widerstandskennlinien Sommersemester 2005 Gruppe Mi-25: Bastian Feigl Oliver Burghard Inhalt Vorbereitung 1 Grundlagen..................................................................................................2 1.1 Halbleiter................................................................................................................... 2 1.2 Halbleiterdiode......................................................................................................... 2 2 Messung der R(T)-Abhängigkeit eines Halbleiterwiderstandes............. 2 3 Bestimmung verschiedener Widerstände................................................ 3 3.1 I(U)-Abhängikkeit eines Edelmetallwiderstandes bei Zimmertemperatur (oszillographisch).......................................................................................................... 3 3.2 Vergleich von Heiß- und Kaltwiderstand einer 60W-Birne................................... 3 4 I(U)-Abhängigkeit (oszillographisch)........................................................ 3 4.1 einer Siliziumdiode (Durchlass- und Sperrrichtung)............................................ 3 4.2 einer Zenerdiode (Durchlass- und Sperrrichtung)................................................ 3 4.3 einer Germaniumdiode (Durchlass- und Sperrrichtung)...................................... 4 4.4 eines Varistors (beide Richtungen)........................................................................ 4 5 Widerholung der Messung des Varistors (mit punktuellen Strom- und Spannungsmessungen)................................................................................ 4 6 Tunneldiode.................................................................................................4 6.1 I(U)-Abhängigkeit einer in Vorwärtsrichtung (punktweise Messungen)............. 5 6.2 Beobachtung des Sprungverhaltens des Stromes............................................... 5 6.3 Einfügen einer Spule, so dass beim Springen Spannungsüberhöhung auftritt.. 5 7 Widerstand einer Feldplatte ohne und mit Magnetfeld........................... 5 -1- 1 Grundlagen 1.1 Halbleiter Halbleiter haben bei Zimmertemperatur eine Leitfähigkeit, die zwischen der von Leitern und der von Isolatoren liegt. Leiter haben schon bei Zimmertemperatur ein freies Elektron im Leitungsband und leiten somit den elektrischen Strom. Bei Isolatoren sind alle Elektronen im Valenzband gebunden, weshalb diese den Strom nicht leiten. Halbleiter haben wie Isolatoren kein freies Elektron im Leitungsband. Jedoch ist der energetische Abstand der beiden Bänder sehr klein, weshalb mit sehr geringem Energieaufwand ein Elektron in das Leitungsband gehoben werden kann. Durch Dotierung (einbringen von Fremdatomen mit unterschiedlicher Valenzelektronenanzahl) kann man die Leitfähigkeit verbessern und entweder einen Elektronenmangel (p-Dotierung) oder einen Elektronenüberschuss (n-Dotierung) erzeugen. Die Leitfähigkeit der Halbleiter nimmt in der Regel mit steigender Temperatur zu, da allein durch die Wärmeenergie mehr Elektronen in das Leitungsband gehoben werden. 1.2 Halbleiterdiode Eine Halbleiterdiode besteht aus einem p-dotierten und einem n-dotierten Halbleiter die miteinander verbunden werden. An der Grenzschicht bildet sich durch Rekombination der Löcher und Elektronen eine ladungsträgerarme Sperrschicht aus, die den Stromfluss unterbindet. Schließt man nun den Pluspol einer Spannungsquelle an die n-Schicht und den Minuspol an die p-Schicht an, so verbreitert sich die Sperrschicht und die Diode sperrt. Legt man nun andersherum den Pluspol an die p-Schicht und den Minuspol an die nSchicht, so verkleinert sich die Sperrschicht und ab einer gewissen Spannung leitet die Diode. 2 Messung der R(T)-Abhängigkeit eines Halbleiterwiderstandes Wir messen mit Hilfe der Wheatstoneschen Brückenschaltung die Temperaturabhängigkeit des Widerstandes im Bereich Zimmertemperatur bis 200°C. Dabei variiert man den regelbaren Widerstand R1 so, dass durch das Strommessgerät kein Strom fließt. Der Widerstand R ergibt sich dann zu: R=R1 R3 R2 Mittels geeigneter Auftragung sollen die Konstanten a und b der erwarteten Abhängigkeit R=a∗e b T bestimmt werden. Trägt man ln(R) über 1/T auf, so ist b die Steigung und a lässt sich aus dem y-Achsenabschnitt ermitteln. -2- 3 Bestimmung verschiedener Widerstände 3.1 I(U)-Abhängikkeit eines Edelmetallwiderstandes bei Zimmertemperatur (oszillographisch) Wir erwarten einen linearen Zusammenhang nach dem Ohmschen Gesetz: I= U R Es wird die Halbwellenschaltung des Oszillographen verwendet. Außerdem soll festgestellt werden, ob die Erwärmung des Widerstandes durch den Messstrom einen sichtbaren Effekt erzeugt. Eventuell muss die Eichung des Oszillographen mittels Wechselspannungen aus dem Experimentiergerät durchgeführt werden. 3.2 Vergleich von Heiß- und Kaltwiderstand einer 60W-Birne Wir bestimmen mit dem Ohmmeter den Kaltwiderstand der Glühbirne (Wolframdraht). Zum Vergleich ermitteln wir den Betriebswiderstand aus den Nenndaten: 2 R= U U 2 230 V = = =882 I P 60 W Da Metalle Kaltleiter sind, erwarten wir einen viel geringeren Kaltwiderstand. Der hohe Einschaltstrom fließt nur sehr kurz, da der Draht sehr schnell heiß wird (auch durch die Wicklung des Drahtes). Dasselbe bei einer 50 W-Kohlefadenlampe Wie bei der letzten Aufgabe bestimmen wir den Kaltwiderstand mit einem Ohmmeter. Der Betriebswiderstand ergibt sich zu: R= 2 2 U U 230 V = = =1058 I P 50 W 4 I(U)-Abhängigkeit (oszillographisch) 4.1 einer Siliziumdiode (Durchlass- und Sperrrichtung) Wir verwenden die Halbwellenschaltung des Experimentiergeräts um die Kennline der SID zu bestimmen. Damit können wir Durchlass- und Sperrrichtung getrennt betrachten. In Durchlassrichtung erwarten wir, dass der Strom erst ab einer gewissen Schwellenspannung sprunghaft ansteigt. Die Temperaturabhängigkeit soll qualitativ durch Anblasen mit warmer Luft bestimmt werden. Der Arbeitswiderstand einer Diodengleichrichterschaltung sollte nicht zu groß gewählt werden, da sonst an der Diode eine zu geringe Spannung abfällt. Wenn diese unter der Schwellenspannung liegt, leitet die Schaltung gar nicht. 4.2 einer Zenerdiode (Durchlass- und Sperrrichtung) Wir gehen analog zur vorhergehenden Aufgabe vor. In Sperrrichtung betrieben, erwarten -3- wir, dass die Diode ab einer gewissen Spannung (Zenerspannung) niederohmig wird. Dies wird durch den Zenereffekt (Auslösen von Elektronen aus der Kristallbindung durch die Kräfte des elektrischen Feldes) und den Lawineneffekt (vorhandene freie Elektronen werden stark beschleunigt und schlagen andere Elektronen aus ihren Bindungen) hervorgerufen. Möchte man eine Zenerdiode als Spannungsstabilisator verwenden, so schaltet man sie parallel zum Verbraucher mit einem Vorwiderstand von RV = U −U Z I Z I L Damit bleibt die Spannung an der Diode über einen weiten Bereich des Stromes konstant. 4.3 einer Germaniumdiode (Durchlass- und Sperrrichtung) Hier arbeiten wir wie bei der Siliziumdiode und erwarten auch ähnliche Ergebnisse. 4.4 eines Varistors (beide Richtungen) Ein Varistor besteht aus vielen kleinen Siliziumkarbidkristallen, die sich wie viele kleine in Reihe und parallel geschaltete Dioden ohne Vorzugsrichtung verhalten. Bei kleinen Spannungen fließt kein Strom, während er bei großen Spannungen in beide Richtungen leitend wird. Damit kann er als Überspannungsschutz, z.B. gegen induzierte Spannungen dienen. 5 Widerholung der Messung des Varistors (mit punktuellen Strom- und Spannungsmessungen) Jetzt bestimmen wir die Kennlinie des Varistors mit punktuellen Messungen. Der theoretische Verlauf ergibt sich aus U =c∗I b Die Konstanten b und c sollen bestimmt werden (analog zu Aufgabe 1). Die Innenwiderstände der Messgeräte beeinflussen natürlich U und I 6 Tunneldiode Tunneldioden sind Germaniumdioden mit extrem starker Dotierung. Die sehr dünne Sperrschicht kann von Elektronen eines bestimmten Energiezustandes durchlaufen werden. Wird in Durchlassrichtung eine kleine Spannung unterhalb der Schwellenspannung angelegt, so fließt dennoch schon ein Strom. Die Sperrschicht wird von den Elektronen „durchtunnelt“. Der Tunnelstrom steigt bis auf einen Höchstwert (Gipfelpunkt) und fällt dann gegen Null ab. Ab hier ergibt sich der Verlauf einer normalen Diode. Dem Tunnelstrom überlagert sich der normale Diodenstrom. Das Minimum nach dem Gipfelpunkt wird Talpunkt genannt. Diese beiden Punkte charakterisieren die Tunneldiode. -4- 6.1 I(U)-Abhängigkeit einer in Vorwärtsrichtung (punktweise Messungen) Es soll Strom, Widerstand und differentieller Widerstand über der Spannung aufgetragen werden. (max. Strom 200µA) 6.2 Beobachtung des Sprungverhaltens des Stromes Wir schalten das Messinstrument auf den 100 µA-Bereich und messen erneut. Zur Deutung zeichnen wir noch die Arbeitsgeraden U= U 0−U R für die beiden Messbereiche (300 µA: 600 Ohm; 100 µA: 1700 Ohm) und verschiedene Betriebsspannungen ein. Das Augenmerk liegt auf den Schnittpunkten mit der Diodenkennlinie. Wir sollen ein „eigenartiges“ Sprungverhalten beim Umschalten der Bereiche erkennen. 6.3 Einfügen einer Spule, so dass beim Springen Spannungsüberhöhung auftritt Hier ist noch eine Spule im Schaltkreis eingebaut. Die Spannung U0 am Spannungsteiler wird langsam erhöht, während wir den Strom am Oszillograph betrachten (keine weiteren Messinstrumente). An der ersten Sprungstelle ändert sich der Strom plötzlich. Die Spule wirkt dem entgegen, was wiederum einen sprungartigen Abfall zur Folge hat. Somit sollten sich Schwingungen ergeben. 7 Widerstand einer Feldplatte ohne und mit Magnetfeld Der Widerstand der Feldplatte hängt vom umgebenden Magnetfeld ab. Die Funktionsweise lässt sich anschaulich machen: Ohne Feld bewegen sich die Elektronen geradlinig durch den Widerstand. Mit angelegtem B-Feld werden sie abgelenkt und müssen einen längeren Weg durch die Platte nehmen. Somit steigt der Widerstand. Wir sollen die relative Empfindlichkeit R R∗ B angeben, indem wir einmal den Widerstand mit angeschaltenem Feld und einmal ohne Magnetfeld bestimmen. -5-