Versuch 2 Datum: Ort: Fach: Gruppe: 14. Dezember 2000 Institut für angewandte Physik Praktikum Technische Informatik Teil I Physikalische Grundlagen 14 Dereje HABTEMARIAM Matr.-Nr. Protokollant: Inhalt: Michael REINISCH Matr.-Nr. 1552900 Michael Reinisch 1. 2. 3. 4. 5. Aufgabenstellung Theorie Versuchsaufbau Versuchsdurchführung Versuchsergebnis Aufgabenstellung Aufnahme von Kennlinien der Halbleiterdiode und ihre Verwendung in Gleichrichterschaltungen. Aufnahme des Ausgangskennlinienfeldes eines Transistors und einfache Verstärkerschaltungen mit Transistoren. Theorie Halbleiterdioden und Transistoren bestehen aus dotierten Halbleitern. Reine Halbleiter unterscheidet man in Elementhalbleiter, die aus einem chemischen Element bestehen, und Verbindungshalbleiter. „Allen Elementhalbleitern ist gemeinsam, daß sie, wie elektrische Isolatoren, bei der Temperatur T = 0 ein voll besetztes Valenzband und ein leeres Leitungsband aufweisen und deshalb Nichtleiter sind. Die Bandlücke zwischen Valenz- und Leitungsband ist jedoch kleiner als bei Isolatoren. Bei Halbleitern aus Elementen der vierten Spalte <des Periodensystems, wie z.B. Si oder Ge> hat jedes Atom bei kovalenter Bindung vier nächste Nachbarn (Diamantstruktur) und liefert je ein Valenzelektronenpaar pro Bindung, lokalisiert zwischen den Nachbaratomen.“1) Mit steigender Temperatur steigt auch die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein Valenzelektron aus seiner Bindung löst und sich als Leitungselektron frei durch den Kristall bewegen kann. Das an dieser Stelle fehlende Elektron (und die überschüssige positive Kernladung) bezeichnet man als Defektelektron oder „Loch“. Das Loch kann nun durch Elektronen benachbarter Atome – Wanderung des Loches – oder durch ein freies Leitungselektron – Rekombination – aufgefüllt werden. Im statistischen Mittel heben sich die Entstehung von Leitungselektronen und die Rekombination auf; nur wenn man eine äußere Spannung anlegt, kann ein Strom fließen. Das Einbauen von Fremdatomen in den Halbleiter nennt man Dotierung. Dieser Vorgang ändert seine Eigenschaften so, daß er für verschiedene elektronische Bauteile verwendet werden kann. „Denken wir uns nun ein fünfwertiges Fremdatom (z.B. Arsen) in das Gitter eines Si-Kristalles eingebaut. Wenn das As-Atom mit den vier im Gitter benachbarten Si-Atomen kovalente Bindungen eingegangen ist, ..., dann bleibt ein Elektron übrig. Dieses fünfte Valenzelektron des As besitzt im SiKristall eine sehr kleine Dissoziationsenergie, es wandert als freies Elektron fort; zurück bleibt das im Gitter eingebaute positive As+-Ion. Durch den Einbau eines fünfwertigen Atoms in das Si-Gitter wird also die Anzahl der frei beweglichen Elektronen erhöht; sie werden deshalb hier als Majoritätsträger bezeichnet, die Löcher als Minoritätsträger. ... Fremdatome, die ein freies Elektron abgeben, werden 1) W. Demtröder: Experimentalphysik 3, 1996 als Donatoren bezeichnet, der so dotierte Halbleiter als n-Halbleiter; ...“2) Analog verhält es sich bei Einbau eines dreiwertigen Fremdatoms; hier spricht man von Akzeptoren und vom p-Halbleiter. N + + - + - + + - P A - + - Abb.: Diode in Sperrichtung Die Diode besteht aus einem n-Halbleiter und einem p-Halbleiter, die aneinander grenzen. An dieser Grenzfläche diffundieren Elektronen von der n-Zone in die p-Zone, wo sie mit Löchern rekombinieren, und ebenso Löcher in die n-Zone. Dies geschieht solange, bis sich ein Gleichgewicht einstellt. Die in der Mitte entstanden Zone, die nun nur noch wenige freie Ladungsträger enthält, nennt man Sperrschicht. Legt man nun von außen eine Spannung, wie in obiger Abbildung, an, dann vergrößert sich die Sperrschicht und es kann kein Strom fließen. Erst wenn man eine genügend große Spannung mit entgegengesetzter Polung anlegt, wird die Sperrschicht aufgehoben und es kann Strom fließen. Einweg-Gleichrichterschaltung Es gibt zwei Möglichkeiten mit nur einer Diode eine Gleichrichterschaltung zu bauen: R Einweggleichrichter a) Bei der Schaltung a) wird nur der positive Teil des Wechselstromsignals durch die Diode hindurch gelassen; beim negativen sperrt die Diode. Das auf der rechten Seite zu erwartende Signal ist zwar kein Gleichstrom, hat aber keine negativen Anteile mehr. Durch Parallel schalten eines Kondensators zu R läßt sich diese noch glätten, so daß eine quasi Gleichspannung entsteht. R RV Einweggleichrichter b) Die Schaltung b) funktioniert genau umgekehrt. Hier sperrt die Diode beim positiven Teil, die Spannung fällt also über R ab; und beim negativen schließt die Diode das ankommende Signal kurz, 2) A. Schaarschmidt: Versuchsanleitung zum physikalischen Anfängerpraktikum II, 1994 d.h. der ganze Strom fließt durch die Diode und die Spannung an R bricht zusammen. RV dient als Schutz für die Diode, da beim Kurzschluß sehr hohe Ströme fließen können. Der Transistor besteht aus zwei p-n-Übergängen, so daß man entweder eine pnp- oder eine npnStruktur erhält. Die mittlere Schicht erhält einen eigenen Anschluß, und man hat einen pnp- oder npn-Transistor. N P + + - + E + +N - + + + - - C + + B - + - + Abb. 2: Transistor Legt man eine äußere Spannung, wie in Abb. 2 an den npn-Transistor an, so fließen vom Emitter Elektronen in die Basis. Da aber die Basis sehr dünn ist, diffundieren die meisten Elektronen durch die Basis hindurch bis in die Nähe des Collectors, wo sie in das Potentialgefälle der Basis-CollectorSchicht geraten und zum Collector hin beschleunigt werden. Der Strom am Emitter setzt sich zusammen aus Strom in die Basis und in den Collector. Die Besonderheit des Transistors ist, daß sich der größere Strom vom Collector zum Emitter mit einem relativ kleinem Basisstrom steuern läßt. Dadurch lassen sich kleine Signale verstärken. Versuchsaufbau A R C 0-4V = V E Schaltbild 1: zur Aufnahme der Diodenkennlinie RC RB Ca Ausgang Ce Eingang 5V = Schaltbild 2: Transistorverstärker in Emitterschaltung Versuchsdurchführung Wir bauen die Schaltung nach Schaltbild 1 auf, wobei die Punkte C und E mit dem Kennlinienschreiber verbunden sind. Wir nehmen die Durchlaßkennlinien einer Silizium- und einer Germaniumdiode, sowie die Sperrkennlinie einer Zenerdiode auf. Wir nehmen das Ausgangskennlinienfeld eines npn-Transistors direkt mit dem Kennlinienschreiber auf. Die Verstärkerstufe in Emitterschaltung ohne Gegenkopplung bauen wir nach Schaltbild 2 auf. An den Eingang legen wir einen Frequenzgenerator und Ch1 des Oszilloskop und am Ausgang Ch2 des Oszilloskop an. Die Dimensionierung der Widerstände ergibt sich aus dem zuvor aufgenommenen Kennlinien des Transistors. Wir haben folgende Bauteile verwendet: RC = 3,3 k RB = 100 k Ce = Ca = 15 nF Versuchsergebnis Für die Silziumdiode ergibt sich US = 0,48 V 0,04V (siehe A1). Für die Germaniumdiode ist US = 0,23 V 0,05V (siehe A2). I = ISp(T) * exp(UAK / UT) => ISp(T) = I / exp(UAK / UT) und UT = UAK / (ln(I) - ln(ISp(T))) Für die Silziumdiode UT = 0,48 V / (ln(4 mA) - ln(50 A)) = 0,11 V UZ = 20 V 1V (siehe A4 ) Aus dem Ausgangskennlinienfeld des Transistors (siehe A5)kann man folgende Werte ermitteln: IB = 5 A , IC = 2 mA => = IC / IB = 2 mA / 5 A = 400 Mit RC = 3,3 K ergibt sich die Arbeitsgerade (siehe A6). Für einen Arbeitspunkt bei IB = 10 A => ICA = 3,9 mA , UCEA = 3,7 V RB = (B / ICA) * (UV - 0,6 V) = (400 / 3,9mA) * ( 15V - 0,6V) = 14,4V / 9,75A = 1476,92 k Das verstärkte Signal des Transistorverstärkers ist im Vergleich zum Eingangssignal (siehe A7) etwas verzerrt und phasenverschoben.