Lampengesetze (Versuch B)

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Lampengesetze (Versuch B)
Messung charakteristischer Lampendaten
1. Abhängigkeiten von der Betriebsspannung
Die Betriebsdaten einer Glühlampe hängen von ihrem Aufbau und der Temperatur des Glühdrahtes ab. Da diese Lampendaten (Lichtstrom , Leistung P, Lichtausbeute , Farbtemperatur Tf, Lebensdauer Z) von der Betriebsspannung U abhängig sind, kann man sie als Funktion der Spannung darstellen, wobei es sich um Potenzfunktionen mit entsprechenden Exponenten handelt.
,P ,,T f ,Z ~ U
z.B.
oder
 = K 1∗U

T f = K2∗u

T
Bildet man auf beiden Seiten den Logarithmus so erhält man z.B.
lg  =  lg U   const.
wobei const = lg(K) ist
Der Lichtstrom  selbst kann mit einer Ulbricht'schen Kugel gemessen werden. Um seine Abhängigkeit von der Spannung zu bestimmen, genügt es jedoch, das quadratische Abstandsgesetz anzuwenden. Für die Lichtstärke I der Lampe gilt: I = E • r2
Dann ist  ~ I = E • r2
also
 ~ E
 ist somit direkt proportional zur Beleuchtungsstärke E in einem bestimmten Abstand r. Um  zu bestimmen, genügt es die Beleuchtungsstärke E für verschiedene Spannungen U zu messen (bei konstantem Abstand) und wie oben beschrieben auszuwerten. Die Beleuchtungsstärke E wird mit einem Luxmeter mit vorgesetztem Streulichttubus in einem Abstand r ≤ 1 m gemessen. Der Messkopf ist so auszurichten, dass man maximale Anzeige am Luxmeter erhält. Für die Messung der Farbtemperatur steht im Praktikum ein geeignetes Messgerät zur Verfügung. Lampengesetze Seite 1
Für die Bestimmung von z.B.  trägt man auf der X­Achse den log(U) und auf der Y­Achse den log() auf. Die Messwerte ergeben eine Gerade mit der Steigung . Analoges gilt für die anderen Betriebsdaten der Lampen.
Aufgabe 1:
Für diesen Versuch stehen 2 Lampen zur Verfügung:
a) Lampe 1: Photolita 250 W/ 220 V b) Lampe 2: Haushaltsglühbirne 60 W/ 220 V –
–
–
–
–
–
–
Die Spannung der Lampen soll von 120 V ­ 230 V mit einem U = 10V verändert werden.
Messen Sie bei beiden Lampen für alle Spannungen die Beleuchtungsstarke E.
Messen Sie bei beiden Lampen für alle Spannungen die Farbtemperatur Tf . Zeichen Sie für beide Lampen die Diagramme log (E)=f(log(U)).
Zeichen Sie für beide Lampen die Diagramme log(TF)=f(log(U)).
Bestimmen Sie aus den Diagrammen, mit Hilfe des Steigungsdreiecks der Ausgleichsgeraden, für beide Lampen das .für den Lichtstrom und das T für die Farbtemperatur.
Stellen Sie die Messwerte übersichtlich in einer Tabelle zusammen.
Es steht im Praktikum ein Regeltransformator zur Verfügung, mit dem die unterschiedlichen Spannungen eingestellt werden können. Die Spannung muss mit einem Voltmeter gemessen werden.
2. Lichtstrom Eine genaue Bestimmung des Gesamtlichtstroms einer Lampe ist mit einer Ulbricht'schen Kugel möglich. Im Inneren der Kugel befindet sich die zu messende Lampe. Auf der Kugeloberfläche in einer Öffnung befindet sich der Messkopf. Zwischen Lampe und Messkopf befindet sich ein Shutter, um zu verhindern, dass von der Lampe direktes Licht auf den Messkopf fällt. Die Theorie der Ulbricht'schen Kugel besagt, dass die durch mehrfache Reflexion im Kugelinneren verursachte indirekte Beleuchtungsstärke dem Lichtstrom proportional ist.
E ind =
1

 = Konstante.∗
2
1−
4 r
mit
Eind = indirekte Beleuchtungsstärke
r = Kugelradius
Lampengesetze Seite 2
Eind = indirekte Beleuchtungsstärke
 = Reflexionsgrad des Kugelanstriches
 = Lichtstrom Um die Konstante zu bestimmen, muss die Kugel mittels einer Lichtquelle bekannten Lichtstromes kalibriert werden. Dazu wird eine Halogenlampe 12 V/50 W mit einem Gesamtlichtstrom  ≈ 920 Im in das Kugelinnere gebracht und am Messkopf wird die Beleuchtungsstärke registriert. Dieser Gesamtlichtstrom hängt von der zur Zeit verwendeten Lampe ab, die Betriebsdaten der Lampe können an der Ulbrichtkugel abgelesen werden.
Für jede andere Lampe oder andere Betriebsbedingung der Lampe kann dann der Lichtstrom aus dem Verhältnis der Beleuchtungsstärken berechnet werden. Werden gleichzeitig noch Spannung U und Stromstärke I der Lampe gemessen, so kann die Lichtausbeute
 =

P
mit P = U • I
berechnet werden.
Aufgabe 2: a) Kalibrierung der Ulbrichtkugel
Kalibrieren Sie die Ulbrichtkugel mit der Halogenlampe 12 V/ 50 W. (ca 920 lm)
E ind =K ∗Eich = K  =
E ind
 Eich
K ist die Kalibrierkonstante der Ulbrichtkugel.
b) Bestimmung von   für die Lichtausbeute.
Für Lampe 3: Osram Halogen 12V / 20 W – Messen Sie hierfür den Lichtstrom der Lampe (s.o.).
– Als Spannungsquelle steht ein Gleichspannungsnetzgerät zur Verfügung. – Die Spannung wird im Bereich 8 V ­ 12,5 V (U = 0,5 V) variiert.
– Die Spannung wird mit einem Voltmeter direkt an der Lampe gemessen. – Mit einem weiteren Messgerät wird die Stromstärke ( Messbereich 10 A ! ) Im Stromkreis gemessen. Unbedingt auf die richtige Schaltung achten !
– Aus diesen Messungen kann für jede Spannung der Wirkungsgrad η bestimmt werden (s.o).
– Tagen Sie wie oben den log() (Y­Achse) gegen den log (U) (X­Achse) auf. Bestimmen Sie aus der Steigung dieser Geraden das  für Lampe 3 mit Hife des Steigungsdreickes der Ausgleichsgeraden..
Lampengesetze Seite 3
c) Bestimmumg des Wirkungsgrades Für Lampe 1 und Lampe 2 aus Aufgabe 1
– Bei Netzspannung sollen Strom, Spannung und Lichtstrom gemessen werden.
– Der Lichtstrom wird mit Hilfe der Kalibrierkonstanten aus dem Teil a von Aufg. 2 bestimmt.
– Daraus ist die Lichtausbeute  zu bestimmen(s.o.). – Dieser Teil darf nur nach Absprache durchgeführt werden !!
3. Plancksches Strahlungsgesetz und Farbtemperatur
Das Plancksche Strahlungsgesetz gibt die Abhängigkeit der spektralen Strahldichte eines Schwarzen Strahlers von der Wellenlänge und der Temperatur an:
c1
L e  T  =
5
  e
mit
2
c2
⋅T
−1
−6
C 1 = 2 h c = 3,7415 • 10
C2 =
2
[W • m ]
h•c
= 1,4388 10−2 [m • K ]
k
Setzt man für T=const. in diese Gleichung zwei Wellenlängen (1 > 2) ein, so erhält
man 2 Werte Le1 und Le2 bzw. einen Quotienten Q: Q =
Le 1
Le 2
Dieser Quotient hängt von der Temperatur des Strahlers ab. Eine Tabelle des Quotienten Q für verschiedene Temperaturen finden Sie im Anhang. Bestimmung der Farbtemperatur einer Halogenlampe:
Die Farbtemperatur einer Hologenlampe entspricht in guter Näherung der körperlichen Temperatur der Glühwendel.
Bei diesem Versuch wollen wir die Farbtemperatur einer Halogenlampe (12 V, 100 W) bestimmen. Dazu messen wir die Strahlung der Lampe bei zwei verschiedenen Wellenlängen.
Die verwendeten Wellenlängen sind 1 = 0,6695 nm (Rot) und 2 = 0,451 nm (Blau). Die Farbtemperatur soll für verschiedene Stromstärken ermittelt werden. Lampengesetze Seite 4
Dazu dient folgender Aufbau,
4
N e tz g e rät
5
1 Filter
2 Streulichtrohr
X 3 Messkopf UDF
Lampe 4 Amperemeter
5 Voltmeter
Als Filter für die beiden Wellenlängen werden schmalbandige Interferenzfilter eingesetzt.
Die mittleren Transmissionen der Filter betragen:
R = 0,1527
B = 0,1417
Die Messzelle ist eine ungefilterte Si­Diode mit folgenden Empfindlichkeiten S für die beiden Wellenlängen:
SR = 0,3943 [A/W] SB= 0,2195 [A/W]
Mit der Messzelle werden in einem festen Abstand zur Lampe die spektrale Bestrahlungsstärken Eeλ gemessen. Diese sind den Strahldichten Le direkt proportional. Wegen der verschiedenen Transmissionen und vor allem der unterschiedlichen Empfindlichkeiten der Diode müssen die Messwerte vor der Quotientenbildung korrigiert werden.
E  R  =
E  Messwert
R S R
Entsprechendes gilt für den Messwert des blauen Filters. Berechnet man damit dann den Quotienten
Q =
E  R
 S
E  Messwert rot
= B B •
E  B
E  Messwert blau
R S R
so kann man aus einem Diagramm Q = f(T) die Farbtemperatur bestimmen.
Lampengesetze Seite 5
Der Abstand Lampe­Messkopf soll ungefähr 30 cm betragen. Am UDT­ Messkopf ist der Kanal 3 zu wählen und der Verstärker auf die Betriebsart POWER zu stellen. Die Farbtemperatur soll mit einem Farbtemperaturmessgerät kontrolliert werden.
Aufgabe 3: Bestimmung der Farbtemperatur bei unterschiedlichen Stromstärken
–
–
–
–
–
–
–
Für diesen Versuch verwenden wir eine Halogenlampe 12 V / 100 W.
Der Lampenstrom wird zwischen 7,5A ­ 8,4A in Schritten I = 0,1 A variiert.
Für jede Stromstärke wird die optische Leistung sowohl hinter dem roten Filter als auch hinter dem blauen Filter gemessen.
Aus diesen beiden Messwerten wird der Quotient mit Hilfe der spektralen Eigenschaften der Filter und der Diode bestimmt.
Mit diesem „richtigen“ Quotienten wird aus der Tabelle im Anhang die dazugehörende Farbtemperatur abgelesen.
Die Farbtemperatur muss auch mit einem Farbtemperaturmessgerät bestimmt werden. Beide Farbtemperaturen sind in einem Diagramm Tf = f(I) darzustellen. (Die Stromstärke I auf die X­Achse!)
Hausaufgabe:
Eine Lampe hängt an der Decke in einer Höhe von 3 m. Die Lampe strahlt gleichförmig in einen Raumwinkel von 2π ab. Die Beleuchtungsstärke E senkrecht unter der Lampe auf dem Fußboden beträgt 100 Lux.
Berechnen Sie folgende Werte.
– Den Lichtstrom der Lampe.
– Die Lichtstärke der Lampe.
– Die Beleuchtungsstärke auf dem Fußboden in einer Entfernung von 1m vom Lot der Lampe.
– Die Leuchtdichte des Fußbodens senkrecht unter der Lampe (ρFußboden=0,7).
Lampengesetze Seite 6
Anhang:
Quotiententabelle
T (Kelvin)
2400
2410
2420
2430
2440
2450
2460
2470
2480
2490
2500
2510
2520
2530
2540
2550
2560
2570
2580
2590
2600
2610
2620
2630
2640
2650
2660
2670
2680
2690
2700
2710
2720
2730
2740
2750
2760
2770
2780
2790
2800
2810
2820
2830
Q
10,623
10,434
10,249
10,069
9,894
9,723
9,557
9,395
9,236
9,082
8,931
8,784
8,641
8,501
8,365
8,231
8,101
7,974
7,850
7,729
7,610
7,494
7,381
7,270
7,162
7,056
6,953
6,852
6,753
6,656
6,562
6,469
6,378
6,290
6,203
6,118
6,034
5,953
5,873
5,795
5,718
5,643
5,569
5,497
T (Kelvin)
2840
2850
2860
2870
2880
2890
2900
2910
2920
2930
2940
2950
2960
2970
2980
2990
3000
3010
3020
3030
3040
3050
3060
3070
3080
3090
3100
3110
3120
3130
3140
3150
3160
3170
3180
3190
3200
3210
3220
3230
3240
3250
3260
3270
Q
5,427
5,357
5,289
5,223
5,157
5,093
5,031
4,969
4,909
4,849
4,791
4,734
4,678
4,623
4,569
4,516
4,464
4,413
4,363
4,313
4,265
4,217
4,171
4,125
4,080
4,035
3,992
3,949
3,907
3,866
3,825
3,785
3,746
3,707
3,669
3,632
3,595
3,559
3,523
3,488
3,454
3,420
3,386
3,354
T (Kelvin)
3280
3290
3300
3310
3320
3330
3340
3350
3360
3370
3380
3390
3400
3410
3420
3430
3440
3450
3460
3470
3480
3490
3500
3510
3520
3530
3540
3550
3560
3570
3580
3590
3600
3610
3620
3630
3640
3650
3660
3670
3680
3690
3700
3710
Q
3,321
3,290
3,258
3,227
3,197
3,167
3,138
3,109
3,080
3,052
3,024
2,997
2,970
2,944
2,918
2,892
2,867
2,842
2,817
2,793
2,769
2,746
2,722
2,700
2,677
2,655
2,633
2,611
2,590
2,569
2,548
2,528
2,507
2,488
2,468
2,448
2,429
2,411
2,392
2,374
2,355
2,338
2,320
2,302
Lampengesetze Seite 7
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