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IV/B
Projekte 4
Münzen
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Falschgeld – ganz legal! Römische Münzen zum Selbermachen
(6./7. Klasse)
Dr. Günter Laser, Hamminkeln
U
A
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C
S
R
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AVG, IMP, PP. Das sind Abkürzungen, die einem
auf römischen Münzen ständig begegnen. Doch
welche römischen Münzen gab es? Welche
Personen waren darauf abgebildet? Und was
konnte man mit den Münzen kaufen?
Der zehnte Geburtstag des Euro 2012 bietet
den Anlass, sich einmal mit dem Aussehen
römischer Münzen und den darauf abgebildeten
Titulaturen zu beschäftigen. Die Schülerinnen
und Schüler entwerfen eine eigene Münze und
basteln aus Fimo den Rohling. Bei einem lokalen
Handwerksbetrieb wird der schönste Rohling zur
Münze gegossen. Oder Sie zeigen Ihrer Klasse
einen Film, wie Münzen gegossen wurden. Und
ein Vergleich mit den Euro-Münzen darf natürlich auch nicht fehlen!
Klassenstufe: 6./7. Klasse
(Latein als 1. oder 2. FS)
Dauer:
5 Stunden + Unterrichtsgang
Bereich:
Altertumskunde, Arbeiten mit
Münzinschriften und -abbildungen,
antike Wirtschaft
Hinweis: Das Video zum Gießen römischer
Münzen erhalten Sie mit der RAAbits Latein
CD 6 im November 2011. Die Materialien sind
auch unabhängig von diesem Film einsetzbar.
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22 RAAbits Latein August 2011
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Münzen
Projekte 4
IV/B
Fachliche Hinweise
Geldwirtschaft im Römischen Reich
Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. betrieben die Römer Fernhandel mit Griechenland. Während in
Rom der Wertmesser noch das Vieh war (daher pecunia : Vermögen an Vieh), waren die Griechen
bereits seit längerer Zeit vom Tauschhandel zur praktikableren Geldwirtschaft übergegangen.
Ab dem 5. Jahrhundert wurde dann auch bei den Römern Bronze in Form von Barren in unterschiedlicher Form und mit unterschiedlichem Gewicht ( aes rude ) zum Zahlungsmittel. Später
wurden Bronzebarren mit Bildern geprägt (aes signatum) , die aber aufgrund ihres Gewichts den
Tauschhandel nicht ganz verdrängen konnten. Die ältesten Münzen Roms waren gegossenes
Kupfergeld, dessen Einheit, der As, ein Pfund wog. Der Dupondius entsprach dem Gewicht von
zwei Assen.
Erst im Zuge des Zweiten Punischen Krieges wurde mit Denar und Sesterz eine Einheitswährung in Silber eingeführt. Man gab den Geldbetrag in Assen und Sesterzen an, größere Summen
wurden bis weit in die Kaiserzeit in Sesterzen angegeben.
U
A
Unter Caesar wurden dann Sesterze erstmals aus Messing hergestellt und Goldmünzen geprägt.
Nach der unter Caesar und Augustus durchgeführten Münzreform sah das nominale Münzsystem
folgendermaßen aus:
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1 Aureus (7,7 g) = 25 Denare = 100 Sesterze = 200 Dupondien = 400 Asse
Ebenfalls unter Caesar fand sich zum ersten Mal ein Herrscherbildnis auf einer Münze.
In der Kaiserzeit wurde dann die Goldwährung allgemein üblich. Diese Münzen trugen immer
das Bild des Kaisers oder eines Mitglieds der kaiserlichen Familie. Der As wurde nun aus stark
kupferhaltiger Bronze hergestellt, der Dupondius aus Messing.
S
R
Unter Diocletian (284–305) fand im Jahr 294 eine Münzreform statt. So wurde als neue Silbermünze der Argenteus eingeführt. Die wichtigsten Einheiten aus unedlem Metall waren nun die
folles, Bronzemünzen mit Silberüberzug. 301 erließ Diocletian ein Edikt, in dem Höchstpreise
für Waren und Dienstleistungen festgelegt wurden. Daraus lassen sich Erkenntnisse über das
damalige Lohn-Preis-Gefüge gewinnen.
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Durch Geldentwertungen in der Spätantike verlor das Münzsystem allmählich seine Basis. An die
Stelle von Geldleistungen traten im Mittelalter Dienste und vor allem Treueverhältnisse gegenüber dem Herrscher.
Münzen als kleine Denkmäler
Münzgeld erfüllt aber nicht nur praktische Zwecke: Es dient auch der Vermittlung politischer
Botschaften, vor allem in Kulturen, in denen die Lese- und Schreibfähigkeit der Menschen noch
eingeschränkt ist. Durch Münzen wurden Abbildungen der herrschenden Kaiser breiten Bevölkerungsschichten auch in entlegeneren Reichsteilen zugänglich. Auf dem Revers wurden meist
Götter dargestellt, der Kaiser als Heerführer oder als Patron. Über den Revers wurden somit
klassisch römische Werte kommuniziert, deren Verkörperung man vom princeps erwartete.
22 RAAbits Latein August 2011
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Münzen
Projekte 4
IV/B
4. Stunde
Thema
Gießen und Stempeln – Münzproduktion in der Antike
Material
Verlauf
M 10
Alu-Münze / Prämierung der besten Münze, Klärung offener Fragen zur
Münzherstellung und Vertiefung mithilfe des Videoilms
M 11
Materialwert und Nennwert / Vergleich von Euro-Umlauf- und
Sondermünzen mit römischen Münzen
5. Stunde
Thema
U
A
Preise und Löhne damals und heute
Material
Verlauf
M 12
Preisobergrenze / Beispielrechnungen zu Preisen und Löhnen in der
Antike auf Grundlage von Diocletians Höchstpreisedikt
M 13
Deutscher Warenkorb / Vergleich des Preisedikts mit dem Warenkorb
der BRD; Recherche aktueller Produktpreise
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C
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Materialübersicht
1./2. Stunde: Köpfe, Bilder und Legenden – Römische Münzen
M1
M2
M3
M4
M5
M6
M7
(Tx)
(Bi)
(Bi)
(Bi)
(Bi)
(Bi)
(Bi)
AVG, IMP, PP – Titel und Abkürzungen auf römischen Münzen
Aureus des Caligula
As des Germanicus
Denar des Gaius Iulius Caesar
Dupondius des Augustus
Sesterz des Nero
Aureus des Trajan
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V
3. Stunde:
Oficina : Gestaltung einer eigenen Münze
M8
M9
Vom Viehtausch zum Geld
Entwirf eine Münze für den Kaiser!
(Ab)
(Ab)
4. Stunde:
Gießen und Stempeln – Münzproduktion in der Antike
M 10 (Fi)
M 11 (Fo)
Video zum Gießen von römischen Münzen *
Euro-Münzen und römische Münzen im Vergleich
5. Stunde:
Preise und Löhne damals und heute
M 12 (Ab)
M 13 (Ab)
Preisedikt des Kaisers Diocletian (284–305)
Deutschland hat einen Warenkorb
* Das Video zum Gießen römischer Münzen erhalten Sie mit der RAAbits Latein CD 6 im
November 2011. Die Materialien sind auch unabhängig von diesem Film einsetzbar.
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Münzen
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M1
AVG, IMP, PP – Titel und Abkürzungen auf römischen Münzen
Obwohl Münzen recht kleine Gegenstände sind, steht doch eine Menge Informationen auf ihnen.
Hier indest du eine Übersicht über wichtige Titel und Abkürzungen auf römischen Münzen. Ob
die abgekürzten Namen und Titel im Nominativ oder in einem anderen Kasus stehen, muss man
aus dem Zusammenhang erschließen.
AVG/
AVGUST
Augustus ; Ehrentitel („der Erhabene“) der römischen
Kaiser, der erstmals C. Octavius, Caesars Adoptivsohn,
verliehen worden ist.
C
Gaius
CAE/CAES
Caesar ; ursprünglich cognomen (Beiname) von C. Iulius;
seit Kaiser Augustus entwickelte sich der Name zu einem
Titel, den mögliche Nachfolger und Mitregenten des amtierenden Kaisers trugen.
CLAUD
Claudius
COS
Cosul, alte Schreibweise für Consul ; in der Republik der
höchste gewählte Beamte. In der Kaiserzeit entwickelte
sich das Konsulat zu einem Ehrenamt, das der Kaiser und
seine engsten Vertrauten bekleideten.
DIVVS
göttlich; Kaiser wurden nach ihrem Tod oft von ihrem Nachfolger, der häuig der Sohn oder Adoptivsohn war, zum Gott
erhoben.
F/FIL
Filius oder Filia
GERM
Germanicus ; cognomen (Beiname) des Adoptivsohns des
Tiberius, verliehen für Siege über die Germanen
IM/IMP
Imperator : oberster Feldherr
N/NEP
Nepos : Enkel
PM/PON M/
PONT MAX
Pontifex Maximus ; Oberpriester, Vorsteher aller Priesterkollegien. Heute Titel des Papstes.
PP
Pater patriae : Vater des Vaterlandes; Ehrentitel
SC
Senatus consulto : auf Beschluss des Senats
SPQR
Senatus populusque Romanus : Senat und Volk von Rom.
Auch in der Kaiserzeit war die ofizielle Zustimmung des
Volkes und des Senats zur Politik des Kaisers wichtig, auch
wenn sie nicht über die wirkliche Staatsmacht verfügten.
TI
Tiberius ; Nachfolger des Augustus
TR P/TRIB
POT
tribunicia potestate ; der Genannte ist ausgestattet mit der
potestas (Amtsgewalt) eines Volkstribuns, ist aber nicht
regulär gewählter Volkstribun. Der Volkstribun durfte gegen
Amtshandlungen von Beamten einschreiten und war selbst
unantastbar.
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C
S
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22 RAAbits Latein August 2011
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Münzen
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IV/B
M2
Aureus des Caligula
Aufgaben
a) Beschreibt, wie die Person auf der
Münze dargestellt ist.
© Museo Nazionale Romano/Palazzo Massimo alle Terme
b) Schreibt die Münzlegende ab und
ergänzt gegebenenfalls fehlende
Buchstaben.
c) Übersetzt die Legende.
d) Recherchiert im Lexikon weitere
Informationen über die dargestellte
Person (z. B. Lebens- und Regierungsdaten).
U
A
e) Recherchiert im Wörterbuch oder
Lexikon, aus welchem Material die
Münze hergestellt ist.
H
C
f) Präsentiert alle Informationen auf
einem Poster.
S
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
M3
As des Germanicus
© Hirmer Fotoarchiv München
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V
Aufgaben
a) Beschreibt, wie die Person auf der
Münze dargestellt ist.
b) Schreibt die Münzlegende ab und
ergänzt gegebenenfalls fehlende
Buchstaben.
c) Übersetzt die Legende.
d) Recherchiert im Lexikon weitere
Informationen über die dargestellte
Person (z. B. Lebens- und Regierungsdaten).
e) Recherchiert im Wörterbuch oder
Lexikon, aus welchem Material die
Münze hergestellt ist.
f) Präsentiert alle Informationen auf
einem Poster.
22 RAAbits Latein August 2011
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