Halbleiterbauelemente Martin Adam Versuchsdatum: 10.11.2005 Betreuer: DI Bojarski 16. November 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Versuchsbeschreibung 1.1 Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Transistorverstärker (bipolar) 1.2.2 Verstärker mit FET . . . . . 1.2.3 FET als Analogschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Vorbetrachtung 2 2 2 2 3 3 4 3 Durchführung 3.1 bipolarer Transistorverstärker . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Dimensionierung . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.2 Realisierung des Transistorverstärkers . . . 3.1.3 Bestimmung Ra und Betriebsparameter . . 3.1.4 Obere und untere Grenzfrequenz . . . . . . 3.2 Verstärker mit FET . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Kleinsignalverhalten einer Sourceschaltung 3.3 FET als Analogschalter . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Analogschalter in Parallelbetrieb . . . . . . 3.3.2 Analogschalter im Serienbetrieb . . . . . . . 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 5 5 6 7 8 9 9 9 9 11 1 Versuchsbeschreibung 1.1 Ziel Ermittlung der Eigenschaften einstufiger Transistorgrundschaltungen. 1.2 1.2.1 Aufgaben Transistorverstärker (bipolar) 1. Dimensionieren Sie einen einstufigen RC-Transistorverstärker in Emitterschaltung entsprechend Abb. 1 anhand des Kennlinienfeldes und der hParameter. 2. Realisieren Sie den von Ihnen berechneten Transistorverstärker, indem Sie die auf der Leiterplatte vorhandenen Einstellregler entsprechend Ihrer Rechnung einstellen und die notwendigen Verbindungen stecken. Kontrollieren Sie die Einstellung des Arbeitspunktes durch Messung von IC und UCE . 3. Bestimmen Sie für eine Sinuseingangsspannung von 1kHz den Ausgangswiderstand Ra . Messen Sie anschließend die Betriebsparameter (Re , Vu , Vi , Vp ) in Abhängigkeit vom Lastwiderstand RL für RL = ∞; 2Ra ; Ra ; 0, 5Ra , 0, 1Ra . Diskutieren Sie die Ergebnisse (Leistungsanpassung). Vergleichen Sie die gemessenen mit den theoretischen Werten (Berechnung aus den h-Parametern). 4. Bestimmen Sie obere und untere Grenzfrequenz des Verstärkers. Abbildung 1: 2 1.2.2 Verstärker mit FET 1. Bestimmten Sie das Kleinsignalverhalten (Ra , Re , Vu , Vi , Vp ) für RL = ∞ einer Sourceschaltung entsprechend Abb. 2. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit denen von Aufgabe 1.2.1.3 und diskutieren Sie sie. Abbildung 2: 1.2.3 FET als Analogschalter 1. Bauen Sie einen einfachen Analogschalter in Parallelbetrieb auf (AbbilUa dung 3). Bestimmen Sie das Übertragungsverhalten = und die DämpUe fung des geöffneten Schalters. 2. Bestimmen Sie die Schaltzeiten des Schalters entsprechend Abbildung 3 durch Ansteuerung mit Rechteckimpulsen. 3. Bauen Sie einen Analogschalter im Serienbetrieb auf (Abbildung 4) und führen Sie die Messungen wie unter 1.2.3. Aufgaben 2. und 3. durch. Abbildung 3: 3 Abbildung 4: 2 Vorbetrachtung Ein Transistor ist ein elektronisches Halbleiterbauelement, das zum Schalten und Verstärken von elektrischem Strom verwendet wird. Die Bezeichnung ist eine Kurzform für die englische Bezeichnung Transfer Varistor, die den Transistor als einen durch Strom steuerbaren Widerstand beschreiben sollte. Sie werden in zwei Arten unterschieden: • Bipolare Transistoren werden durch Stromfluss angesteuert. Deren Anschlüsse werden mit Basis, Emitter, Kollektor bezeichnet. Ein kleiner Strom auf der Basis-Emitter-Strecke kann dabei einen großen Strom auf der Emitter-Kollektor-Strecke steuern. • Bei Feldeffekttransistoren (kurz: FET) werden die Anschlüsse als Gate (engl. Tor, Gatter), Drain (engl. Abfluss), Source (engl. Quelle) bezeichnet. Der Strom auf der Drain-Source-Strecke wird hier durch die Spannung zwischen Gate und Source gesteuert. Die Steuerung erfolgt (nahezu) stromlos. Zur Dimensionierung eins Verstärkers muss im Kennlinienfeld des Transisitors ein Arbeitspunkt gewählt werden. In der Regel sind nicht alle verhaltensbeeinlfussenden Größen frei wählbar. Die Speisespannung beispielsweise kann oftmals vorgegeben sein. Die Wahl des Arbeispunktes richtet sich nach der benötigten Signalverstärkung, Bandbreite, der zulässigen Verlustleistung und weiteren Anforderungen. 4 3 Durchführung In allen Abbildungen ist der Kanal 1 des Oszillographen die Ausgangsspannung Ua und Kanal 2 die Eingangsspannung Ue . 3.1 3.1.1 bipolarer Transistorverstärker Dimensionierung Abbildung 5: Aus dem Kennlinienfeld (Anhang 1) wurden zur Bestimmung des Arbeitspunktes IB = 80µA, UB = 8V , UCE = 5V und URE = 1V gewählt. Laut Kirchhoffschen Gesetzen gelten folgende Beziehungen: UR1 + UR2 − UB UBE + URE − UR2 UB − URE − UCE − URC = 0 = 0 = 0 (1) (2) (3) Aus den Gleichungen (2) und (3) folgen (UBE = 655mV aus Kennlinienbild): URC = 8V − 1V − 5V UR2 = 0, 655V + 1V = = 2V 1, 655V Somit ergibt sich für UR1 aus Gl. (1): UR1 = 6, 345V Weiterhin gilt: IC + IB = IE (4) Mit IB = 80µA und IC = 6, 35mA aus dem Kennlinienfeld folgt, da IB IC folgt IE = 6, 35mA. 5 Es wird sinnvollerweise Iq = 10IB = 800µA gewählt und es folgt nach der Knotenregel IR2 = 9IB = 720µA. Es ergibt sich nach dem Ohmschen Gesetz: R1 = R2 = RC = RE = UR1 Iq UR2 IR2 URC IC URE IE = 7, 93kΩ = 2, 3kΩ = 315Ω = 157, 5Ω CK1 = CK2 = 22µF und CE = 47µF sind bauartbedingt vorgegeben. Für die h-Parameter, die Anstiege der jeweiligen Geraden im Kennlinienfeld, ergeben sich folgende Werte: 3.1.2 h11 = h22 = h21 = h12 = ∆UBE 18, 97mV = 383, 3Ω = ∆IB 49, 5µA ∆IC 0, 317mA 1 = = 2, 14 · 10−4 = 2, 14 · 10−4 S ∆UCE 1, 48V Ω ∆IC 3mA = 85, 13 = ∆IB 35, 24µA ∆UBE =0 ∆UCE Realisierung des Transistorverstärkers Die Schaltung wurde gemäß Abbildung 1 und 5 aufgebaut und der Arbeitspunkt kontrolliert und UB und R2 eingestellt. Es ergaben sich UB = 6, 2V und R2 = 6, 16kΩ. In Abbildung 6 ist die Verstärkung von Kanal 2 (Ue ) zu Kanal 1 (Ue ) gut zu erkennen. 6 Abbildung 6: 3.1.3 Bestimmung Ra und Betriebsparameter Ra wurde mit der U 2 -Methode ermittelt. Dazu wurde RL von RL = ∞ soweit Abbildung 7: verringert bis Ua = Ua 2 erreicht war, denn dann ist RL = Ra = 210Ω. Ebenso mit der U2 -Methode wurde Re jeweils ermittelt. Dazu wurde von RV = 0 schrittweise erhöht. Abbildung 8: 7 RL inΩ Re in Ω Ue in mV Ua in mV ∞ 420 210 105 21 450 440 570 700 400 42 42 43 44 43 656 406 200 125 65 Vi = Ua Re Ra Ue 0,00 10,1270 12,6246 18,9394 28,7929 VU = Ua Ue 15,62 9,67 4,65 2,84 1,51 VP = Pa Pe 0,00 97,89 58,72 53,81 43,52 Tabelle 1: Messwerte Aufgabe 1.2.3. 3.1.4 Obere und untere Grenzfrequenz Bei den Grenzfrequenzen tritt eine Phasenverschiebung von ϕ = 45◦ auf. Der Betrag der Verstärkung sinkt dabei auf √I2 der Maximalverstärkung. Mit dem Oszillographen wurden die Phasenverschiebungen sowie die dazugehörige verstärkte Spannung (im Bild: Vp−p (1)) gemessen. Es ergaben sich folgende Grenzfrequenzen: fU G = 112Hz FOG = 742kHz Abbildung 9: Abbildung 10: 8 = Ua2 Re Ra Ue2 3.2 3.2.1 Verstärker mit FET Kleinsignalverhalten einer Sourceschaltung Die Schaltung wurde gemäß Abbildung 2 aufgebaut. Ra = 9kΩ wurde wieder mittels Umax 2 -Methode ermittelt. Es ergeben sich folgende Betriebsparameter: RL inΩ Re in M Ω Ue in mV Ua in mV ∞ 1 215,6 437 Vi = Ua Re Ra Ue 225,2113 VU = Ua Ue VP = 2,03 Tabelle 2: Messwerte 1.2.2. Es ist zu erkennen, dass der FET-Verstärker eine um eine Größenordnung kleinere Spannungsverstärkung aufweist. Jedoch ist seine Stromverstärkung um 3 Größenordnungen größer und somit auch die Leistung. Der FET ist folglich gut als Leistungsverstärker einsetzbar, gerade dort, wo ein niedriger Eingangsstrom gefordert ist. 3.3 3.3.1 FET als Analogschalter Analogschalter in Parallelbetrieb Der Analogschalter im Parallelbetrieb wurde wie in Abbildung 3 aufgebaut. Ua,1 ist die Ausgangsspannung im offenen Betrieb und Ua,2 im geschlossenen Zustand. Um die Schaltzeiten zu bestimmten wurde eine Gleichspannung als Eingangsspannung genutzt. Es wurde mit dem Oszillographen die Zeit bestimmt bis die Spannung beim Einschaltvorgang bis auf √U2 angestiegen war. • Ua,1 = 1, 72V , Ua,2 = 15, 94mV • Übertragungsverhältnis: • Dämpfung: D = 20 log Ua 1, 72V = = 0, 98 Ue 1, 75V Ua,2 15, 9mV = 20 · log = −40, 66dB Ua,1 1, 72V • Schaltzeit: tS = 2µs 9 Pa Pe = 456,48 Ua2 Re Ra Ue2 Abbildung 11: Abbildung 12: 10 3.3.2 Analogschalter im Serienbetrieb • Ua,1 = 5, 437V , Ua,2 = 20, 31mV • Übertragungsverhältnis: • Dämpfung: D = 20 log Ua 5, 375V = = 0, 989 Ue 5, 437V Ua,2 20, 31mV = 20 · log = −48, 5dB Ua,1 5, 437V • Schaltzeit: tS = 1, 24µs Abbildung 13: Abbildung 14: 11 Abbildung 15: 12