3.Transistor Christoph Mahnke 27.4.2006 1 Bipolartransistor. Für den Transistor (Nr.4) stand ein Kennlinienfeld zu Verfügung, auf dem ein Arbeitspunkt gewählt werden sollte. 1.1 Dimensionierung Abbildung 1: Aufbau Transistorverstärker Abbildung 2: Auschnitt aus dem Kennlinienfeld Ein Transistorverstärker mit einem Bipolartransistor sollte gemäÿ Abb. (1) realisiert werden. Die Schaltung arbeitet nach dem Prinzip der Gleichstromgegenkopplung. Die Betriebsspannung UB ist eine Gleichspannung. Hierbei wirkt dem Anstieg des Kollektorstromes IC ein gleichzeitig auftretender Anstieg der Spannung UE = RE IE entgegen. Dieses Ansteigen beeinuÿt dann die Gröÿe des Basisstroms IB , welcher dann kleiner wird und dem Anstieg von IC entgegenwirkt. Hierbei waren 2 Parameter frei zu wählen, welche dann den Arbeitspunkt festlegten. Es wurde eine Spannung zwischen Kollektor und Emitter von 5 V und ein Basisstrom von IB = 80 µA gewählt, daraus ergeben sich dann die weiteren Parameter (IC = 6, 32 mA; UBE = 655 mV). Die einstellbaren Widerstände R1 , R2 , RC und RE fungieren in dieser Schaltung als Stromund Spannungsteiler, um die Parameter zu realisieren. Zu den Arbeitspunktgröÿen muÿ dann noch das Stromteilungsverhältnis IIRB = n1 so1 wie eine Spannung (z.B. RE ) gewählt werden. Dann läÿt sich das Gleichungssystem für die Widerstände lösen (siehe Anhang und Tabelle 1). Als Steuerspannung für den Verstärker wird eine Wechselspannung Ue verwendet. Damit diese Spannung nicht durch die Gegenkopplung ausgeglichen wird, werden die Kondensatoren CK1 und CK2 verwendet, welche für einen durch ihre Kapazität bestimmten Frequenzbereich des Wechselsstroms einen sehr geringen Widerstand haben. 1 U -Methode 2 Tabelle 1: Betriebsparameter nung zu für eine sinusförmige Eingangspan- Ra = 600 Ω Arbeitspunkt IB = 80 µA IC = 6, 32 mA UBE = 655 mV UCE = 5 V frei wählbare Gröÿen n=5 UB = 2 · UCE = 10 V URE = 1 V resultierende Widerstände R1 = 20, 8 kΩ R2 = 5, 17 kΩ RC = 633 Ω RE = 156 Ω bestimmt. Jetzt ist es möglich die Verhältnisse von Ausgansgsspannung( -Strom, -Leistung) zur Eingangsspannung (-Strom, -Leistung) Vu , Vi und Vp sowie den Eingangswiderstand bei Variation des Lastwiderstandes zu bestimmen. Die Eingangsspannung war konstant Ue = 35, 0 mV. Tabelle 2: Messwerte und Verhältnisse RL /Ω ∞ 1,2 k 600 300 60 1.2 Kontrolle des Arbeitspunktes und Bestimmung der Betriebsparameter Ua /V 3,75 2,56 1,84 1,21 0,325 Re /Ω 420 410 420 440 430 Vu 107 73,2 52,7 34,8 9,29 Vi 0 25,0 36,9 51,1 66,5 Vp 0 1832 1943 1779 617,9 Die in Tab.1 aufgeführten Widerstände sowie die Betriebsspannung UB wurden eingestellt. Dann wurden IC und UCE gemessen. Die Werte stimmten bis auf kleine Abweichungen überein. Wie erwartet ist die Leistunsgverstärkung am Durch Korrektur des Widerstandes R1 auf gröÿten, wenn der Lastwiderstand gleich dem Ausgangswiderstand ist. R1,korr = 19, 8 kΩ Tabelle 3: theoretische Verhältnisse für RL = wurde eine Übereinstimmung mit dem theo- 600 Ω retischen Arbeitspunkt erreicht. Zur Überprüfung der Verstärkereigenschaft wurde ein 1Vi 26,69 kHz-Sinusspannung übertragen : Abb (3). Vu 41,78 Re 383 Ω Ra 385 Ω Es zeigt sich zudem, dass die aus den hParametern bestimmten (siehe Anhang) Werte zumindest qualitativ (ob der groben Fehler beim graschen Auswerten des Kennlinienfeldes) mit den Messwerten übereinstimmen. Abbildung 3: Verstärkung am Transistor 1.3 Grenzfrequenzen. Die Sinuskurve wird als solche übertragen und Die Kapazitäten im Schaltkreis (Abb.1) stelihre Amplitude verstärkt (Kanal 1 : Eingangslen für Wechselstrom frequenzabhängige Wispannung, Kanal 2 : Ausgangsspannung). derstände dar. Gesucht werden nun die obeHiernach waren die Betriebsparameter zu be- ren und unteren Grenzfrequenzen, d.h. die Frestimmen. Dazu wurde zunächst der Ausgangs- quenzen, an denen Eingangs- und Ausgangssiwiderstand des Transistorverstärkers nach der gnal um ±45◦ verschoben sind. 2 2 FET. An diesen Punkten beträgt die Ausgangsspannung den √12 ten Spannungswert der Maximalspannung Umax im Frequenzfenster fg,u ¿ f ¿ fg,o . Die Frequenzen für die Phasenverschiebungen wurden mit den Spannungswerten aufgenommen : Im Folgenden wurde mit Feldeektransitoren gearbeitet. Der Vorteil diese Transistoren ist, dass sie fast strom- und damit leistungsfrei schalten können. 2.1 Kleinsignalverhalten Verstärkers mit FET Tabelle 4: Grenzfrequenzen, Ausgangsspannungen ϕ/◦ -45 0 +45 f /Hz 96 5k 614k U· eines √ 2/Umax 1,04 √ 2 0,89 Es zeigt sich näherungsweise das vorhergesagte Verhältnis der Spannungen. Die theoretische untere Grenzfrequenz von fg,u,(theo) = 18 Hz ist kleiner als die gemessene. Hierzu ist aber zu sagen, dass sowohl Phasenverschiebung und Fre- Abbildung 5: FET Verstärker in Sourceschalquenzen bei der Messung für solche kleinen und tung groÿen Freuenzen stark schwankten. Der Eingangswiderstand ist hier gleich Re = 1 MΩ. Der Ausgangswiderstand wurde nach der U2 -Methode bestimmt als : Bei der Messung der oberen Grenzfrequenz zeigte sich eine Bestätigung der Filtereigenschaften: Beim Funktionsgenerator traten im hohen Frequenzbereich Störungen mit MHzFrequenzen auf (siehe Abb.4), welche dann im Ausgangssignal (unten) nicht mehr auftraten, also durch den Transistor nicht übertragen wurden. Ra = 9, 0 kΩ Für einen Lastwiderstand von RL = ∞ und einer sinusförmigen 1 kHz Eingangsspannung wurden folgende Spannungen gemessen und Verhältnisse gebildet : Tabelle 5: Spannungen, Verhältnisse für RL = ∞ Ue / mV 41,0 Ua /mV 356 Vu 8.69 Vi 965 Vp 8391 Es zeigt sich, dass das Leistungsverhältnis des FET-Verstärkers etwa viermal gröÿer ist als Abbildung 4: auftretende Oberfrequenzen wer- das zuvor untersuchten Bipolartransistorverden nicht verstärkt stärkers. 3 2.2 FET als Analogschalter Der FET wurde auf seine Eigenschaft als Analogschalter hin untersucht. Das Eingangssignal war hierbei ein Sinussignal, das Steuersignal eine Rechteckspannung, deren Periode etwa eine Gröÿenordnung gröÿer war als die des Eingangssignals. Hierzu wurde der Schalter zunächst im ParalAbbildung 8: Analogschalter im Serienbetrieb lelbetrieb aufgebaut (Abb. 6). Abbildung 6: Analogschalter im Parallelbetrieb Abbildung 9: Schaltverhalten Serienbetrieb Mann kann nun die Übertragunsgverhältnisse Er zeigt hierbei folgendes Schaltverhalten bzw. die Dämpfung aus Messung der Ein- und (Abb. 7) : Bei geschlossenem Schalter wird Ausgangsspannungen gewinnen : das Eingangssignal (Sinuspannung) übertragen, bei oenem Schalter wird die Eingangsspannung stark gedämpft. Tabelle 6: Übertragungsverhalten und Dämpfung Ue,geschlossen Ua,geschlossen Übertragung. UUae Ue,offen Ua,offen Dämpfung 20 log10 UUae Abbildung 7: Schaltverhalten im Parallelbetrieb : Steuerspannung, Ausgangsspannung parallel 9,375 V 9,313 V 0,99 9,375 V 30 mV -49,0 dB seriell 9,375 V 9,360 V 0,99 9,375 V 62 mV -43,5 dB Beim Übertragungsverhalten und bei der Dämpfung unterscheiden sich die beiden Aufbauten nur geringfügig. Zusätzlich wurden EinDer serielle Betrieb unterscheidet sich durch und Ausschaltzeiten bestimmt, also die Zeieinen veränderten Aufbau (Abb. 8). Man be- ten, in denen das Signal nach Umschalten der achte das leicht unterschiedliche Schaltverhal- Steuerspannung auf 70% (30%) des maximalen ten zwischen parallelen und seriellen Betrieb. Spannungswertes gestiegen (gefallen) ist. 4 Weiterhin werden folgende Faustregeln verwendet : UB = 2 UBE n ∈ {1..10} B) Grenzfrequenz Auf der Schaltplatine waren die Kapazitäten bereits vorgegeben : CK1 = CK2 = 22 µF Abbildung 10: Messung einer Einschaltzeit Eine Phasenverschiebung von ϕ = 45◦ ist dann realisiert, wenn Tabelle 7: Ein- und Ausschaltzeiten Einschaltzeit /µs Ausschaltzeit /µs parallel 1,26 1,46 ( seriell 0,796 1,50 fg,u (theo) = 18 Hz Die obere Grenzfrequenz entstammt der Transistorkapazität (wird hier nicht berechnet). A) Dimensionierung des Bipolartransistors C) h-Parameter und theoretische Betriebsparameter Für die Dimensionierung des Transistors können folgende Knoten- und Maschenregeln verwendet werden : = = = = = = Die grasche Auswertung des Kennlinienfeldes ergab folgende h-Parameter : UR1 + UR2 URc + UCE + URe UBE + URE IB + (n − 1) IB n IB IC + IB Tabelle 8: h-Parameter BE h11 = ∆U ∆IB ∆UBE h12 = ∆U CE C h21 = ∆I ∆IB ∆IC h22 = ∆U CE Mit R = UI können nun damit die Widerstandswerte berechnet werden : RC RRE 383, 3 Ω ≈0 68,33 2, 60 mS Eingangswiderstand Spannungsrückwirkung Stromverstärkung Ausgangsleitwert Mit einem Lastwiderstand von RL = 600 Ω ergibt sich die Stromverstärkung : UB − UBE − URE n IB UBE + URE = (n − 1) · IB UCE + URE = IC URE = IC + IB R1 = R2 ¶−1 ) gilt. Mit den gegebenen Werten und einem Innenwiderstand des Spannungsgenerators von 50 Ω ergibt sich eine Grenzfrequenz von Anhang UB UB U R2 IR1 IR1 IE µ 1 1 1 1 = Ri + + + ωCk1 R1 R2 h11 Vi = h21 = 26, 69 1 + h22 RL Für die Spannungsverstärkung gilt : Vu = 5 h21 RL = 41, 78 h11 + (h11 h22 − h12 h21 )RL