Erfolgsfaktor Mitarbeiter So rechnet sich Personal- und Familienorientierung © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth Ausgangssituation im Handwerk Umsatzmöglichkeiten relativ ausgeschöpft Weiter steigende Konkurrenz ( z.B. Einbau genormter Baufertigteile ) Sparpotenziale bei Material und sonstigen Kosten weitgehend ausgeschöpft Personalkosteneinsparung schwierig oder unmöglich © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 2 Das Handwerk Im Handwerk hängt der wirtschaftliche Erfolg stark von der Qualifikation und der Leistungsbereitschaft der Beschäftigten ab • Mehr als in der Industrie kommt es im Handwerk auf Qualität an • Intensiver Personaleinsatz erforderlich, da Handarbeit • Mitarbeiter sind oft der größte Kostenblock im Unternehmen • Meistens nicht der „Chef“ beim Kunden, sondern die Mitarbeiter • Mitarbeiter sind die einzige wirklich knappe Ressource • Kleine Betriebe, daher ist Mitarbeiterfluktuation ein großes Problem → Personalorganisation ist im Handwerk wichtiger als in den meisten anderen Wirtschaftszweigen! → Im Handwerk liegt das größte Potenzial beim Personal! → Im Handwerk ist das Personal der entscheidende Wettbewerbsfaktor! © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 3 Prinzip der Wirtschaftlichkeit Gleiche Leistung bei niedrigeren Kosten Höhere Leistung bei gleichen Kosten Sparpotenziale Mitarbeitermotivation … Leistungsprämien © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth … Familienfreundlichkeit März 2010 … 4 Warum Mitarbeiter- und Familienorientierung immer wichtiger wird Fachkräftemangel • wegen der personalintensiven Prozesse ist das Handwerk besonders betroffen • technologischer Fortschritt wird zu geringeren Rationalisierungen führen als in der Industrie Veränderte Anforderungen an Mitarbeiter • wirtschaftlicher Erfolg des Unternehmens nur durch Leistungsbereitschaft, Engagement, Kundenorientierung und Flexibilität der Mitarbeiter möglich © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 5 Warum Mitarbeiter- und Familienorientierung immer wichtiger wird zunehmender Anteil weiblicher Mitarbeiter • immer mehr Frauen wollen oder müssen berufstätig sein • auch in „klassischen Männerberufen“ • Hauptlast der häuslichen Arbeit liegt dennoch weiter bei den Frauen zunehmendes Engagement der Männer in der Familie • Männer engagieren sich immer stärker in der Familie • männliche Alleinverdiener, denen die Haushalts- und Familienarbeit vollständig abgenommen wird, werden immer seltener © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 6 Warum Mitarbeiter- und Familienorientierung immer wichtiger wird Für 92% der Beschäftigten mit Kindern ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mindestens genauso wichtig wie das Gehalt • Familienbewusste Personalpolitik bindet Mitarbeiter an das Unternehmen • Ein familienfreundliches Image erleichtert das Finden neuer Mitarbeiter © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 7 Beispiele familienfreundlicher Maßnahmen Reduzierung der Arbeitszeit Flexible Arbeitszeiten • Gleitzeitregelungen • freie Pausenregelungen • Arbeitszeitkonten Berücksichtigung familiärer Zeitbedarfe • Urlaubsplanung • kurzfristige Zeitbedarfe (Ausfall der Kinderbetreuung etc.) © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 8 Beispiele familienfreundlicher Maßnahmen Arbeit von zu Hause aus Elternzeit und Wiedereinstieg gestalten Unterstützung bei der Kinderbetreuung vor allem: familienfreundliches Betriebsklima! Gerade im Handwerk kann Familienfreundlichkeit oft unkompliziert verwirklicht werden • meist kleine Betriebe mit kurzen Kommunikationswegen • enge und persönliche Zusammenarbeit zwischen Chef und Mitarbeitern © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 9 Nutzen familienfreundlicher Maßnahmen langfristige Bindung wertvoller Mitarbeiter an den Betrieb • Absenken der familienbedingten Fluktuation • geringere Personalbeschaffungskosten • weniger Know-How-Verlust durch Mitarbeiterbindung verbessertes Unternehmensimage • bessere Möglichkeiten zur Personalbeschaffung • bessere Wahrnehmung durch die Kunden geringere Überbrückungs- und Wiedereingliederungskosten • Erhöhung der Rückkehrquote nach der Elternzeit • kürzere Verweildauer in Elternzeit höhere Mitarbeitermotivation und –zufriedenheit • geringere Fehlzeiten und Krankenstand durch geringere Stressbelastung • geringere Fehlerquoten © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 10 Kosten familienfreundlicher Maßnahmen Aufwand für Planung und Umsetzung • Abstimmung von Zeitplänen und Arbeitszeitwünschen • Arbeitsorganisatorische Maßnahmen Investitionskosten für Heimarbeitsplätze Kosten für Betreuungszuschüsse etc. … Aber: Kosten und Nutzen lassen sich oft nur schwer beziffern! © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 11 Mitarbeitermotivation durch steuerfreie Zuwendungen Leistungsprämien sind ein wichtiges Motivationsmittel • Aber: oft hohe Belastung durch Steuern und Sozialabgaben • Folge: verringerter Anreiz variabler Zusatzvergütungen Aber: es gibt auch steuerfreie Zuwendungen • für „zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn“ erbrachte Leistungen (keine Anrechnung oder Umwandlung) • Wichtig: Wünsche der Mitarbeiter abklären • Umso interessanter, je höher der Bruttoverdienst der Mitarbeiter ist © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 12 Beispiele steuerfreier Leistungen Kindergartenzuschuss • Unterbringung in einer Einrichtung, die für Betreuung und Unterbringung geeignet ist • Betreuungskostennachweise im Original als Belege zum Lohnkonto aufbewahren © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 13 Modellrechnung Gehaltserhöhung Kindergartenzuschuss 2.280 € 2.280 € 120 € - 2.400 € 2.280 € Steuern 466 € 422 € Sozialversicherung AN-Anteil 508 € 483 € Sozialversicherung AG-Anteil 508 € 483 € - 120 € Brutto-Personalaufwand AG 2.908 € 2.883 € Mtl. Netto-Einkommen AN 1.426 € 1.495 € Vorteil AN - 69 € Vorteil AG - 25 € Bruttolohn alt Gehaltserhöhung Bruttolohn neu Kindergartenzuschuss © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 14 Beispiele steuerfreier Leistungen Warengutscheine • bis 44,00 € pro Monat (inkl. Umsatzsteuer) • Sachbezüge (Fitness-Club, Internetzugang, Waren- und Benzingutscheine), kein Bargeldcharakter • keinen Betrag ausweisen, sondern Ware und Menge in vergleichbarem Wert • auf Geschäftspapier verfassen • keine Tankkarte, keine Blanko-Gutscheine • Freigrenze: bei Überschreitung komplette Steuer- und SV-Pflicht! © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 15 Beispiele steuerfreier Leistungen Rabattfreibetrag • Steuerfreie Überlassung von Waren und Dienstleistungen, mit denen das Unternehmen handelt • bis 1.080,00 € jährlich • für Differenz zwischen üblichem Endpreis (Ansatz mit 96%) und Preis für Mitarbeiter Bewirtungen anlässlich einer Betriebsveranstaltung • max. 110,00 € pro Mitarbeiter • 2x im Jahr © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 16 Beispiele steuerfreier Leistungen Aufmerksamkeiten bis 40,00 € jährlich • aus Anlass eines besonderen persönlichen Ereignisses • z.B. Blumen, Bücher zum Geburtstag oder zur Hochzeit • Getränke, Speisen im Rahmen eines außergewöhnlichen Arbeitseinsatzes • kein Geld © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 17 Beispiele steuerfreier Leistungen Gesundheitsförderung • bis 500.-€ jährlich für individuelle gesundheitsfördernde Maßnahmen nach §§ 20 und 20a SGB V Betriebsverpflegung arbeitsbedingte körperliche Belastungen psychosoziale Belastungen, gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung durch Suchtprävention • Auch: Maßnahmen von Sportvereinen oder Fitness-Studios, die den fachlichen Anforderungen der KK zur Prävention gerecht werden • Nicht: reine Vereins- oder Sportstudiomitgliedschaften © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 18 Ihre Ansprechpartner Dipl.-Kfm. Dr. Rainer Wolf Betriebswirtschaftliche Beratung Coburg HWK für Oberfranken, Betriebsberatung Hinterer Floßanger 6 96450 Coburg Telefon 09561 517-15 Telefax 09561 517-60 [email protected] Dipl.-Geogr. Rainer Beck Projektmanagement „Neue Wege – Neue Welten“ Handwerkskammer für Oberfranken Ost-West-Kompetenzzentrum Heinrich-Rockstroh-Straße 10 95615 Marktredwitz Telefon 09231 505980 Telefax 09231 505989 [email protected] © Handwerkskammer für Oberfranken · Kerschensteinerstraße 7 · 95448 Bayreuth März 2010 19