Bremer Experten für Alte Musik feiern Erfolge am Salzburger

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FREITAG
10. SEPTEMBER 2010
Kultur
PAPIERSTAU
Sprech-SMS
VO N TORE S CH MI TZ
oogle hat wieder was angekündigt.
Und zwar muss man bald seine SMSKurznachrichten nicht mehr mühselig eintippen, sondern kann einfach das
Handy an den Mund halten und die SMS
dort reinsprechen. Toll! Man spricht also:
„Lb - Punkt - Thi - Komma - teste gerade
neuen Google - Bindestrich - SMS - Bindestrich - Sprechservice - Punkt - Super Komma - Was - Fragezeichen - vg - Tore Punkt.“
Wenn wir alles richtig verstanden haben, piepst es dann bei Freund Thilo, und
der liest die von Geisterhand geschriebene
SMS: „Lb. Thi, teste gerade den neuen
Google-SMS-Sprechservice. Super, was?
vg. Tore.“ Gerade für Leute mit dicken Brillen, die sich kein Großbuchstaben-Seniorenhandy anschaffen wollen oder die gerade in der Sonne sitzen, wäre es nun
höchst sinnvoll, wenn das Aufnehmsprachprogramm auch eine Vorlesefunktion
hätte. Wenn also Freund Thilo sich die
SMS einfach vorlesen lassen könnte. Sonst
kann er ja nicht antworten.
Und das will Freund Thilo bestimmt.
Weil auch er den neuen Sprechservice testen will, sprechsimst er zurück: „Hä - Fragezeichen - Leerzeichen - Klammer links Bindestrich - Semikolon - Apropos G Punkt - Komma - br - Punkt - dr - Punkt Hilfe - Ausrufezeichen - Ausrufezeichen Ausrufezeichen - Ausrufezeichen - Mü Punkt - uns - dr - Punkt - treffen - Ausrufezeichen - Ausrufezeichen - Ausrufezeichen - Fragezeichen - Klammer - hups Komma - versprochen - Klammer - meinte
Aufrufezeichen“. Da Thilo sich allerdings
mehrmals verheddert und neu beginnen
muss, dauert es einige Zeit, bis man sich
seine SMS vorlesen lassen kann. Also
sprechsimst oder spimst man zurück: „Hab
- Hochstrich - gerade eine Vision - Doppelpunkt - Spimsen ohne Zeitverzögerung Komma - also dass das noch sofort übertragen wird - Komma - was man in sein
Handy spricht - Ausrufezeichen! Das wird
die Sensation!“
G
KULTURNOTIZEN
In der Schwankhalle sind heute um 20.30
Uhr internationale Kurzfilme zu sehen.
Sonnabend sind um 20.30 Uhr die maskierten Musikerinnen von Pintandwefall Gäste
der Popette Betancor in der Sitzdisko.
Musikfest Bremen: Eine Mozart-RossiniGala mit dem Ensemble Matheus, Eva Mei
(Sopran) und Ruxandra Donose (Mezzosopran) findet Sonnabend um 20 Uhr in der
Glocke statt.
Golden Fest: Im Golden Shop, Fehrfeld 4,
zeigt die niederländische Künstlerin Mara
Piccione Sonnabend ab 12 Uhr Siebdrucke.
Um 20 Uhr gibt es in der Friese, Friesenstraße 110, Musik mit Interstellar Nightmare und The Now-Denial sowie eine Lesung des Autors Knud Kohr aus seinem
Buch „Cuxhaven“.
Sängerin Sandra Kreisler und Pianist Roger Stein geben als Duo Wortfront Sonnabend um 20 Uhr ein Konzert im Kito.
Im Brauhauskeller lesen Sonnabend um
20.30 Uhr Bremer Schauspieler Auszüge
aus Verschwörungstheorien.
Carmen Brown & Band treten Sonnabend
um 19 Uhr im Haus am Walde, Kuhgrabenweg mit Funk, Soul und Rock auf.
Multiinstrumentalist Ricoloop spielt Sonnabend um 20 Uhr im Schnürschuh-Theater.
Bernd Schlott (Saxophon) und Pianist Karsten Günther spielen Sonnabend um 20.30
Uhr im Hof Kaemena, Niederblockland 6.
Im Café Grün, Fedelhören 73, wird Sonnabend um 20 Uhr die Ausstellung „The Portraits of novbody“ von Luis Toledo eröffnet
(bis 25. September).
Ein Italiener in Delmenhorst
Was den Komponisten Luca Lombardi, derzeit Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg, an der Musik begeistert
gisten, definieren sich künstlerische Innovationen durch die Art und Weise, wie „Sachen zusammengebracht werden“.
Wenn man den Künstler nach Antrieben
für sein Schaffen befragt, mag er Glück
nicht ausschließen. Das mag daran liegen,
dass Lombardi, wie er offen erzählt, das Klavierspiel als Kind als einen Weg entdeckte,
sich vor Bedrohungen zu schützen, sich gegen Ängste zu verteidigen. Insofern leuchtet es unmittelbar ein, dass Luca Lombardi
Musik – anders als Lessing – so gar nicht als
auf einen vergnüglichen Endzweck ausgerichtete Sache verstehen will.
So finden sich sehr unterschiedliche Strömungen in seinem Werk. Da gibt es eine gewisse Affinität zu Arnold Schönbergs freitonaler Phase, die Lombardi ein „freies, offenes Meer“ nennt. Und da gibt es eine sinnliche, mediterran geprägte Kantabilität.
Programmatisch für sein explizit als politisch verstandenes Oeuvre könnte freilich
der von ihm gern im Munde geführte Satz
Rainer Maria Rilkes sein, nach dem „das
Schöne des Schrecklichen Anfang“ ist.
Dazu passt, dass Lombardi ein streitbarer
Geist ist. So plädiert er mit vehementer Lebendigkeit für einen Pluralismus in einer
zusehends komplexen Welt. Das harsche
Urteil eines Kollegen in der Berliner Akademie der Künste, der Schostakowitsch einen
schlechten Komponisten nannte, bezeichnet er zornig als „borniert“.
Übrigens hört Lombardi Musik durchaus
bisweilen zum reinen Vergnügen, sogar
Popmusik. Er liebt Kurt Weill, schwärmt
von brasilianischen Rhythmen, arbeitet intensiv mit dem italienischen Pop-Sänger
Elio zusammen. Unter anderem entstand
ein Liederzyklus, den das Duo in ironischer, auf einen berühmten Text von Theodor W. Adorno gemünzter Manier „Mimima animalia“ betitelte.
VON GÜNTER MATYSIAK
Delmenhorst. Der Dramatiker Gotthold
Ephraim Lessing beantwortete im Gespräch mit einem Komponisten die Frage
nach einem „Endzweck der Künste“ mit
dem Wort „Vergnügen“. Der italienische
Komponist Luca Lombardi, der noch bis
Ende September im Hanse-Wissenschaftkolleg in Delmenhorst arbeitet, betrachtet
diese Aussage mit Skepsis.
Lombardi geht es zwar auch um die Unterhaltung des Zuhörers, zugleich aber um
Haltung und Aufklärung. Er wolle als Komponist Zeuge seiner Zeit sein, sagt er, wolle
Widersprüche und Konflikte der Welt begreifen, um sie in seiner Kunst widerspiegeln und erfahrbar machen zu können.
Luca Lombardi, 1945 in Rom geboren, gehört somit zu den Komponisten mit einem
nach wie vor dezidiert politisch engagierten Ansatz. Dazu passt, dass er gerade einen Auftrag der Mailänder Scala eingestrichen hat: für ein Werk, das im kommenden
Jahr dem 150. Jahrestag der Einheit Italiens zugeeignet ist.
Politisch und philosophisch orientierte
Texte unterschiedlicher Herkunft will er
für dieses Projekt symphonisch für einen
Sprecher, zwei Sänger und Orchester arrangieren. Das Werk trägt den Titel „Italia
mia“. Es sei ein „widersprüchliches Porträt“, sagt Lombardi – und „eine Stellungnahme zu meinem Land“.
Der renommierte Komponist ist viel unterwegs gewesen in Europa, um aus dem
Vergleich mit anderen Ländern seine Haltung zum Land seiner Geburt zu überprüfen: Lombardi, der als Kind mit dem Klavierspiel begann und erste Kompositionen fertigte, studierte von 1964 an in Wien Musikwissenschaften, um 1975 in Rom mit einer
Arbeit über Hanns Eisler zu promovieren.
Zwischenzeitlich hatte er auch noch Kompositionslehre studiert – unter anderem bei
der musikalischen Lichtgestalt Karlheinz
Stockhausen. Zudem war er Meisterschüler bei Paul Dessau in Berlin. Immerhin 160
Werke hat der Künstler bislang geschaffen.
Vielfältige Anregungen
Politisch ausgerichtete Musik
Für ihn sei es wichtig, bemerkt Lombardi in
programmatischer Absicht, dass Musik die
Möglichkeit erhält, von der Welt zu erzählen. So gehört die Sinfonie für ihn zu den aktuellen Gattungen, da sie „Aspekte der
Weltdarstellung“ formuliere – und „Auskunft über den Komponisten und seine Beziehung zur Welt“ gebe. Im Sinne Gustav
Mahlers, sagt Signor Lombardi, stehe dieses Genre „für eine ganze Welt“.
Auch die Oper zählt zu Lombardis Formenkanon; deren vier zählt sein Werkverzeichnis. Auch in Kammermusikwerken ist
Lombardis Musik nach wie vor politisch
Dankbar für vielfältige Anregungen in Delmenhorst: Komponist Luca Lombardi.
ausgerichtet und dabei von einem dezidiert auf Bedeutung zentrierten Charakter
getragen. Gerade ist der Mann zurückgekehrt von der Uraufführung von „Gilgul“.
Einem Werk für Trompete und Orgel, das
er mit dem Trompeter Reinhold Friedrich
in Sant’Anna di Stazzema zur Aufführung
gebracht hat. Einem italienischen Dorf, in
dem am 12. August 1944 deutsche Solda-
FOTO: HOLLMANN
ten alle Bewohner ermordeten. „Gilgul“ gedenkt der ruhelosen Seelen der Toten. Das
Stück nutzt Elemente des von Spanien
nach Italien importierten Volkstanzes Passacaglia. Nicht, weil das Alte nachgeahmt,
sondern weil es erneuert werden soll.
Der Umgang mit Geschichte ist für Luca
Lombardi „zugleich Aneignung und Verwandlung“. Für ihn, den begnadeten Colla-
Der erste Preis geht an Mandy Fredrich
Konzert im Bremer Theater: Deutsche Sopranistin gewinnt Competizione dell’ Opera 2010
VON S IMON NEUBAUER
Bremen. Ersehntes Glück und befürchtete
Enttäuschung sind zu Wahrheiten geworden. Die Strapazen einer langen Competizione dell´ Opera haben mit der Preisverkündigung der Jury ein Ende gefunden.
Aber muss man sich tatsächlich als Verlierer fühlen, wenn man es in einem an Rivalitäten reichen Wettbewerb geschafft hat, in
die Riege der letzten Zehn vorzustoßen?
Nun jedoch haben sich „Himmelhoch
jauchzend“ und das „Zu Tode betrübt“ soweit neutralisiert, um beim abschließenden
Preisträgerkonzert im Theater am Goetheplatz nochmals alle Fähigkeiten mobilisieren zu können. Das Zuerkennen der Preise
fordert ja gerade bei künstlerischen Wettbewerben ein hellhöriges Publikum auf,
die Entscheidungen der Jury zu überprüfen. So hatte man auch diesmal nicht ganz
Unrecht, als man die Rangfolge der beiden
Ersten zu kontern versuchte. Mandy Fredrich, Siegerin und um 10 000 Euro reicher,
überzeugt zwar mit einem Sopran der
Fülle, des Wohllauts und der eindringlichen Linienführung, aber ein darstellerisches Manko trübt den günstigen Ein-
druck. Auch wollte man sich fragen, ob die
Sängerin reif genug ist, um die komplexen
Empfindungen klanglich auszuschöpfen,
die Donna Ana in der Arie „Crudele? ...
Non mi dir“ (Mozarts „Don Giovanni“) bedrängen. Doch der Jury, angeblich 29 Fachleute, war es sicher ganz recht, mit Mandy
Fredrich endlich wieder einmal eine Deutsche an der Spitze eines italienischen Gesangswettbewerbs etablieren zu können.
Von ganz anderem darstellerischen Vermögen präsentierte sich die Russin Olga Pudova (2. Preis, 6000 Euro). Sie beglaubigte
ihre stattliche Bühnenpräsenz mit hervorragend gemeisterten, mal leuchtend im
Klang, mal in prallen Staccati herausgeschleuderten Koloraturketten, als sie die
mondän–schnippische Contessa di Folleville in der Arie „Partir, o ciel“ (Rossinis „Viaggio a Reims“) porträtierte. Der dritte
Preis (4000 Euro) ging an den Amerikaner
Donovan Singletary, der mit geschmeidigem Bass Zoroastros Arie „Sorge infausta
una procello“ (Händels „Orlando“) prächtig meisterte. Er wird seinen Weg machen.
Sarah Ferede aus Hannover wurde für ihre
stimmliche Lockerheit und die blitzenden
Koloraturen in der Finalarie Angelinas (Ros-
sinis „La Cenerentola“) mit dem Publikumspreis (2000 Euro) geehrt.
Auch von den „Enttäuschten“ hätte man
manche andere junge Dame auf dem Siegertreppchen gesehen. So etwa Irina
Shishkova, die mit einer Arie der eifersüchtigen Fürstin von Bouillon (Ciless’
„Adriana Lecouvreur“) starken Eindruck
machte. Und alle anderen wiederholten,
nun befreit von den Belastungen des Wettbewerbs, die Arien, die sie seit dem ersten
Durchgang immer wieder vortragen mussten: Evgenia Afanasiev, die Norina in Donizettis „Don Pasquale“, Sharin Apostolow,
die Ginevra in Händels „Ariodante“. Julia
Amos mit der erfühlten Rosenarie (Mozarts
„Figaro“) und Min Seok Kim mit Nemorinos stets rührendem Bekenntnis „Una furtiva lagrima“, das bei allem Wohllaut etwas
mehr an Verinnerlichung vertragen würde.
Die Bremer Philharmoniker unter Daniel
Montané fanden nach den Auftritten in
Dresden mit der kraftvollen Dramatik (Verdis Ouvertüre zu „I Vespri Siciliani“) und
feinnervigen Lyrik (Intermezzo aus Mascagnis „Cavalleris rusticana“) zur gewohnten Klasse. Und Trixi Stang moderierte so
locker wie schon beim Finalistenkonzert.
Die Beziehung zum Delmenhorster HanseWissenschaftskolleg datiert aus dessen Anfängen 1999 – und aus der Freundschaft zu
dessen Gründungsrektor Gerhard Roth. Es
ist bereits sein dritter Aufenthalt als „Fellow“; zuvor war er 1999 und 2003/2004 vor
Ort. Derzeit ist er Gast von Rektor Reto Weiler; auch er, wie weiland Gerhard Roth, ein
Musikliebhaber und -kenner. Im geistig
fruchtbaren Klima des Kollegs entstanden
vielfältige Anregungen für zentrale Werke
– darunter seine Oper „Prospero“ nach William Shakespeare.
Seinen derzeitigen Aufenthalt nutzt Lombardi auch dazu, Hebräisch zu lernen. Dies
deshalb, weil er bisweilen auch in Israel
lebt.
Am 15. September hält Lombardi um 18 Uhr
am Delmenhorster Hanse-Wissenschaftskolleg
einen Vortrag.
Pilsen wird 2015
Kulturhauptstadt
Jury lobt daqs Konzept der Böhmen
Prag (wk). Die für ihr Bier bekannte tschechische Stadt Pilsen ist 2015 europäische
Kulturhauptstadt. Der Ort in Westböhmen
habe mit seinem Konzept der kulturellen
Öffnung und Verflechtung den tschechischen Mitbewerber Ostrava ausgestochen, teilte jetzt die internationale Jury unter der Leitung des Briten Robert Scott in
Prag mit. Die Entscheidung, die noch von
EU-Instanzen abgesegnet werden muss, sichert Pilsen die Förderung zahlreicher Kulturprojekte. Die tschechische 170 000-Einwohner-Stadt teilt sich 2015 mit dem schon
zuvor gekürten belgischen Mons den Titel
„Europäische Kulturhauptstadt“. Pilsen ist
für das dort hergestellte Bier und seine industrielle Tradition bekannt. Die Stadt beherbergt jedoch auch das renommierte
J.K.Tyl-Theater. Aus Pilsen stammen außerdem Künstler wie der 1969 verstorbene
Maler und Trickfilm-Macher Jiri Trnka,
der 2003 verstorbene Schriftsteller Miroslav Hornicek sowie der Sänger Karel Gott.
Nach Prag im Jahr 2000 wird Pilsen die
zweite tschechische Stadt mit dem Titel europäische Kulturhauptstadt.
Bremer Experten für Alte Musik feiern Erfolge am Salzburger Mozarteum
VON SIGRID SCHUER
Bremen·Salzburg. Das Salzburger Mozarteum gilt als absolutes Mekka klassischer
Musik. Für die Künstlerinnen und Künstler, die an der Internationalen Sommerakademie Mozarteum unterrichten, ist das genauso wie für die Studierenden ein Ritterschlag. In diesem Sommer gaben sich hier
Weltklasse-Interpreten wie der Violinist
Igor Oistrach, der Pianist Norman Shetler
und Sänger wie Marjana Lipovsek, Edith
Mathis, Edda Moser und Ruggero Raimondi ein Stelldichein. Auch der Musikwissenschaftler und Dirigent Peter Gülke unterrichtet am Mozarteum. Eine besondere
Premiere im Sommer 2010: Die Akademie
REDAKTION KULTUR
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Fax 0421 / 36 71 10 14
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für Alte Musik an der Hochmie für Alte Musik ein Alumnischule für Künste Bremen gab
Netzwerk, dessen Pflege sich
sich bei der Sommerakademie
auszahlt. Inzwischen sind rund
erstmals die Ehre. Denn Alte
500 unserer Alumni in aller Welt
Musik wurde am Mozarteum
verteilt“, erzählt Albert.
bislang noch nicht unterrichtet.
Nach dem großen Erfolg der
Den Kontakt zu dem Direktor
14 Bremer Dozentinnen und Doder Internationalen Sommerakazenten am Mozarteum dürften
demie Mozarteum stellte im letzes sehr bald schon sehr viel
ten Jahr ein ehemaliger Absolmehr sein. „Damit ist ein riesivent der Akademie für Alte Muger Reklame-Effekt für Bremen
sik in Bremen her. Die Chemie
verbunden“, bilanziert Albert.
zwischen Alexander Müllen„Im offiziellen Programm des
bach, der auch Komponist und
Mozarteums ist eigens ein ProPianist ist, und Professor Thogramm der Bremer Akademie
mas Albert, von Haus aus Bafür Alte Musik gewidmet, das sorock-Violinist, stimmte sofort. Schülerin am Mozar- gar die Gürtelschnalle des RoDer Musikfest-Chef ist ohnehin teum. FOTO: SCHNEIDER lands ziert.“ Alexander Müllenregelmäßig Gast bei den Salzbach zeigte sich erfreut, dass
burger Festspielen und hat an der Salzach
„ein Dozententeam rund um Professor Thoschon zahllose Kooperationen eingefädelt.
mas Albert, darunter bekannte SpezialisEs sei nur an den hochkarätigen Mozart-Zy- ten wie Han Tol, Lee Santana oder Harry
klus mit Marc Minkowski im BLG-Forum
van der Kamp in Meisterklassen, Seminaerinnert. „Wir haben eben an der Akade- ren und Konzerten einen Überblick über
historische Aufführungspraxis gaben und
gemeinsam mit den Teilnehmern Programme von Renaissance, Barock und Klassik erarbeiteten“.
Beispielsweise schickte die auf internationalem Parkett renommierte Sängerin,
Pianistin und Organistin Alessandra Althoff ihre Gesangsschüler in die Meisterklasse von Harry van der Kamp. „Unser
ganzheitlicher Lehransatz ist bei den jungen Künstlern einfach sehr gut angekommen. Uns geht es um die Vermittlung von
wissender Musik, um Durchlässigkeit der
Disziplinen und einen hohen Informationsfluss. Die ersten Anmeldungen von Top-Instrumentalisten für Aufbau-Studien in diesem Wintersemester liegen uns bereits vor.
Rund 20 Künstler sind daran interessiert,
nach Bremen zu kommen“, sagt Albert, der
auch selbst unterrichtete.
„Unsere Cembali und Orgelpositive haben wir aus Bremen mitgebracht. Zwei
Hammerflügel bekamen wir vor Ort gestellt. Wir haben im Carl Orff-Institut und
auf Schloss Frohnburg, einem Anwesen
aus dem 18. Jahrhundert in Stadtnähe, unsere Kurse gegeben“, sagt Albert. 48 Sänger und Instrumentalisten aus aller Welt,
darunter Spezialisten für Naturtrompete
und frühe Posaune, kamen in die Mozartstadt.
Beim Abschluss-Konzert, das traditionell
von den Teilnehmern gestaltet wird,
sprang Thomas Albert selbst ein. „Und das
mit Blick durch die Glasfront des neuen
Konzertsaales ,Solitär’ zum Mönchsberg
und zum Mirabell-Garten“, sagt er. „Ohne
die finanzielle Unterstützung von Stiftungen und privaten Mäzenen aus Bremen
wäre diese Kooperation zwischen der Hochschule für Künste und dem Mozarteum
nicht möglich gewesen“, sagt Albert.
Direkt im Anschluss an die diesjährige Internationale Sommerakademie erfolgte
eine Neuauflage der Einladung fürs
nächste Jahr. Dann sollen die Bremer auch
in das offizielle Rahmenprogramm der Salzburger Festspiele eingebunden werden.
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