Demografiebericht 2016 für die Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Stand: 31.12.2015) 2 3 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung S. 4 II. Demografische Entwicklung S. 5 1. Gesamtentwicklung 2. Natürliche Bevölkerungsentwicklung 3. Ausländeranteil und Einbürgerungen 4. Wanderungen 5. Altersstruktur 6. Entwicklung des Arbeitsmarktes 7. Demografische Entwicklung im Vergleich S. 5 S. 8 S. 9 S. 10 S. 12 S. 13 S. 14 III. Fazit S. 14 Abbildungsverzeichnis 1. Bevölkerungsentwicklung in Meschede 2001-2015 2. Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 1995) 3. Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 2010) 4. Natürliche Bevölkerungsentwicklung in Meschede 2001-2015 5. Ausländeranteil in Prozent und Einbürgerungen 2007-2016 6. Wanderungssaldo 2001-2015 7. Wanderungssaldo nach Nationalität 2001-2015 8. Wanderungssaldo nach Altersgruppen 2009-2015 9. Altersstruktur in Meschede 2001-2015-2040 im Vergleich 10. Arbeitslose in Meschede 2001-2015 S. 5 S. 6 S. 7 S. 8 S. 9 S. 10 S. 11 S. 11 S. 12 S. 13 4 I. Einleitung Mit dem Demografiebericht dokumentiert die Kreis- und Hochschulstadt Meschede jährlich den aktuellen Stand der Bevölkerungsentwicklung und –struktur. In den letzten Jahren konnte dabei insbesondere beobachtet werden, dass die Bevölkerungszahl sinkt. Tatsächlich leben in Meschede bereits heute weniger Menschen als noch vor zehn Jahren, das Bevölkerungswachstum der Vergangenheit scheint beendet. Allerdings hat die große Zahl von Geflüchteten 2015 in Meschede dazu geführt, dass der Wanderungssaldo positiv war und sogar die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung ausgleichen konnte, was zu einem Bevölkerungswachstum geführt hat. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, wie groß die Anzahl von Geflüchteten, die sich dauerhaft in Meschede niederlässt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Für die Kreis- und Hochschulstadt sind die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur bereits seit einigen Jahren ein wichtiges Thema, das in vielen Bereichen der Verwaltung eine zentrale Rolle spielt. So beschloss der Rat auf Grundlage verschiedener Gutachten zur Bevölkerungsentwicklung bereits 2005 einstimmig, dass es Ziel der Stadt sei, den zu erwartenden Bevölkerungsverlusten entgegen zu steuern und geeignete Handlungsstrategien zu entwickeln. Ziel ist es seitdem, mit gezielten Projekten, Meschede für seine Einwohnerinnen und Einwohner sowie für Neubürgerinnen und Neubürger so attraktiv wie möglich zu gestalten, ein familienfreundliches Klima zu schaffen und einen interessanten Standort für Unternehmen zu gewährleisten. Seit 2012 versucht die Kreis- und Hochschulstadt Meschede diesen Prozess noch transparenter zu gestalten und der Bürgerschaft weitere Möglichkeiten zu bieten, sich einzubringen. „Vision Meschede 2022“ lautet der Titel der Stadtstrategie, die der Rat der Stadt Meschede in den Jahren 2011 und 2012 entwickelt und ver- öffentlicht hat und die regelmäßig fortgeschrieben wird. Die Idee dahinter ist, beim Handeln von Rat und Verwaltung klare Schwerpunkte zu setzen und angesichts des demografischen Wandels ein Konzept für die Zukunft der Stadt Meschede zu erarbeiten, das sich in allen Maßnahmen widerspiegelt. Derzeit erarbeitet die Kreis- und Hochschulstadt Meschede außerdem gemeinsam mit der Bevölkerung ein so genanntes „Integriertes kommunales Entwicklungskonzept“ (IKEK). Das Konzept soll die strategischen Ansätze und Ziele auf Ebene der Kreis- und Hochschulstadt Meschede mit ganz konkreten (Leit-)Projekten vor Ort verknüpfen. Die Projekte können sich z.B. auf Grund- und Nahversorgung, soziale und technische Infrastruktur, städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung, aber auch Fragen der Mobilität beziehen. Kommunen, die über ein IKEK verfügen, können künftig für Projekte zur „ländlichen Entwicklung“ 65 Prozent der Kosten beim Land NRW als Fördersumme beziehen – ohne sind es nur 45 Prozent. Die Ansätze zeigen: Die Stadt Meschede stellt sich den Herausforderungen des demografischen Wandels auf verschiedenen Ebenen. Eine wichtige Grundlage des Handelns ist dabei die Entwicklung der Bevölkerungszahlen. Einen Überblick mit den wichtigsten Daten gibt der hier vorliegende Demografiebericht, der im Wesentlichen auf Daten des Landesbetriebs Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) sowie auf eigenen Zahlen der Kreis- und Hochschulstadt Meschede basiert. 5 II. Demografische Entwicklung 1. Gesamtentwicklung Noch in den 1990er Jahren hat sich die Bevölkerung in Meschede positiv entwickelt mit einem Höhepunkt von 32.879 Einwohnerinnen und Einwohnern mit Hauptwohnsitz im Jahr 1999. Da die Sterbefälle die Geburten übersteigen und auch der Wanderungssaldo in den vergangenen Jahren negativ war, schrumpfte die Bevölkerung in Meschede jedoch seitdem – bis zum vergangenen Jahr. Durch die stark gestiegene Zuwanderung von Geflüchteten ist die Bevölkerung 2015 erstmals seit 16 Jahren wieder leicht gewachsen. Laut Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) lebten am 31.12.2015 30.119 Menschen in Meschede. Dies bedeutet einen Anstieg der Bevölkerung von circa 0,4 % im Vergleich zum Vorjahr (zum Vergleich: Die Bevölkerung ist 2014 noch um 0,3 % geschrumpft).1 Betrachtet man die verschiedenen Ortsteile, zeigt sich insbesondere in Berge/Visbeck sogar ein Bevölkerungszuwachs im Vergleich zum Basisjahr 1995 und in Calle/Wallen im Vergleich zum Basisjahr 2010, was in Teilen auch auf die dortigen Flüchtlingsunterkünfte zu1 Vgl. Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW): Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011 (basierend auf den Daten vom 31.12.). rückzuführen sein könnte. Die aktuelle Gemeindemodellrechnung von IT.NRW sagt in der Basisvariante (d.h. unter Einbeziehung des Wanderungssaldos) für den 01.01.2026 einen Bevölkerungsstand von 26.935 Personen (-10,6 Prozent im Vergleich zum 31.12.2015) und für das Jahr 2040 von 23.114 (-23,3%) voraus.2 Die starke Zuwanderung im vergangenen Jahr zeigt jedoch, dass langfristige Prognosen immer gewisse Unsicherheitsfaktoren beinhalten. Derzeit ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Zuwanderung die natürliche Bevölkerungsentwicklung auf Dauer ausgleichen wird. 2 Vgl. IT.NRW: Gemeindemodellrechnung 2014 -2040 (basierend auf den Daten vom 01.01.2014). Grafik 1: Bevölkerungsentwicklung in Meschede (Stand 31.12.); Quelle: IT.NRW, eigene Grafik. 6 II. Demografische Entwicklung 1. Gesamtentwicklung Grafik 2: Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 1995), Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede 7 II. Demografische Entwicklung 1. Gesamtentwicklung Grafik 3: Prozentuale Entwicklung der Stadtbezirke (Basisjahr 2010), Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede 8 II. Demografische Entwicklung 2. Natürliche Bevölkerungsentwicklung Der Saldo von Sterbefällen und Geburten gibt einen Überblick über die sogenannte „Natürliche Bevölkerungsentwicklung“. Die Zahl der Sterbefälle ist in den vergangenen 15 Jahren leicht gestiegen, während die Zahl der Lebendgeborenen nahezu kontinuierlich gesunken ist, weshalb sich der Saldo stetig verkleinert hat. So ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung in Meschede seit 2002 negativ. Allerdings ist die Zahl der Geburten 2015 laut IT.NRW in Meschede leicht gestiegen, so dass sich bei 233 Geburten ein Plus von rund 11,0 Prozent im Vergleich zu Vorjahr ergibt. Insgesamt kamen 2013 in Meschede damit auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner rund 8 Geburten (im Vergleich zu rund 7 Geburten im Vorjahr). Jedoch ist auch die Zahl der Sterbefälle gestiegen: auf 400, den höchsten Wert in den vergangenen 15 Jahren (2014: 331). Der Saldo von Geburten und Sterbefällen bleibt mit einem Minus von 167 weiterhin negativ.1 Eine Umkehr zugunsten einer positiven natürlichen Bevölkerungsentwicklung zeichnet sich derzeit nicht ab. 1 Vgl. IT.NRW. Statistik der Geburten und Sterbefälle. Grafik 4: Natürliche Bevölkerungsentwicklung Meschede 2001-2015, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 9 II. Demografische Entwicklung 3. Ausländeranteil und Einbürgerungen Die Zahl der Einbürgerungen ist mit 19 im Jahr 2015 im Vergleich zum Jahr 2000 um 75 zurückgegangen und auch im Vergleich zum Vorjahr um 5 gesunken.1 Der Ausländeranteil in Meschede ist mit 8,9 Prozent (2.842 Nicht-Deutsche im Januar 2016)2 im Vergleich zum Vorjahr um fast einen Prozentpunkt gestiegen, 1 Vgl. IT.NRW: Einbürgerungsstatistik. 2 Vgl. Daten Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Stichtag 01.01.2016). Referenzgröße bei der Berechnung des Ausländeranteils ist die Zahl der EinwohnerInnen mit Haupt- und Nebenwohnsitz gemäß den eigenen Daten der Stadt Meschede. Durch diese neue Referenzgröße kommt es zu leichten Abweichungen im Vergleich zum Vorjahresbericht, wo die Bevölkerungszahl von IT.NRW herangezogen wurde. was ebenfalls auf die zunehmende Zahl von Geflüchteten zurückzuführen sein dürfte. 2016 ist ein weiterer Anstieg der ausländischen Bevölkerung zu beobachten: So lebten am 11. November 2016 2.959 Ausländer in Meschede, 117 mehr als noch im Januar. Die meisten ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz in Meschede hatten im November 2016 folgende Staatsangehörigkeit: türkisch (735), portugiesisch (490), syrisch (289), griechisch (212) und polnisch (105).3 Auffällig ist, dass die Zahl der Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit 2016 weiter stark angestiegen ist (um 130 Personen im Vergleich zum 19. Oktober 2015).4 3 Vgl. ebd., Stand: 18.11.2016. 4 Vgl. ebd., Stand 19.10.2015. Grafik 5: Ausländische Einwohnerinnen und Einwohner 2007-2016 (Stichtag jeweils 01.01), Quelle Daten: Kreis- und Hochschulstadt Meschede 10 II. Demografische Entwicklung 4. Wanderungen Der Wanderungssaldo betrachtet die Differenz aus Fort- und Zuzügen über die Stadtgrenzen hinaus. Er lag seit dem Jahr 2000 in Meschede im negativen Bereich.1 2014 war die Differenz aus Fort- und Zuzügen mit +5 jedoch erstmals wieder positiv. 2015 konnte der Wanderungssaldo mit +280 sogar noch einmal deutlich zulegen, so dass sogar die natürliche Bevölkerungsentwicklung durch die Zuwanderung ausgeglichen werden konnte. Dass diese Entwicklung vor allem auf den Zuzug von Menschen mit Fluchterfahrung zurückzuführen ist, zeigt der positive Wanderungssaldo bei den Ausländern mit +298, während er bei den Deutschen mit -18 weiterhin negativ ist.2 Der Wanderungssaldo war zwischen 2006 und 2015 vor allem in Richtung der Nachbarstadt Arnsberg negativ (-280) sowie in Richtung größerer Städte in NRW wie Köln (-142), Dortmund (-130) oder Münster (-108). Einen positiven Wanderungssaldo verzeich1 Im Jahre 2005 wurde ein systemtechnisches Problem bei der Anmeldung von Ausländern durch das Ausländeramt des HSK erkannt. Demnach wurden in den Jahren 1996 bis 2005 242 Personen nicht an das LDS gemeldet. Diese Personen wurden sämtlich im Dezember 2005 als „Zuzüge“ nachgemeldet. 2 Quelle: IT.NRW: Wanderungsstatistik. nete Meschede hingegen zwischen 2006 und 2015 innerhalb des HSK (+285), u.a. aufgrund eines Zuwanderungsplus aus den Nachbarkommunen Bestwig (+231) und Schmallenberg (+130).3 Der Wanderungssaldo war 2015 anders als in der Vergangenheit in den meisten Altersgruppen positiv. Lediglich bei der Gruppe der 50- bis 65-Jährigen lag er bei -12. Betrachtet man den Wanderungssaldo im Zeitverlauf wird deutlich, dass ein Überschuss an Zuzügen in der Regel bei den unter 18-Jährigen zu verzeichnen ist.4 3 Vgl. IT.NRW: Wanderungsstatistik. 4 Vgl. ebd. Betrachtete Altersgruppen unter 18, 1825, 25-30, 30-50, 50-65 und 65 und mehr. Grafik 6: Wanderungssaldo Meschede 2001 – 2015, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 11 II. Demografische Entwicklung 4. Wanderungen Grafik 7: Wanderungssaldo in Meschede 2001-2015 nach Nationalität; Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik Grafik 8: Wanderungssaldo für Meschede nach Altersgruppen 2009-2015, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 12 II. Demografische Entwicklung 5. Altersstruktur In Meschede hat in den vergangenen Jahren bereits eine deutliche Verschiebung in der Altersstruktur stattgefunden, weg von der klassischen Bevölkerungspyramide, bei der die jüngeren Altersgruppen die Basis bilden, hin zu der aktuellen „Urnenform“ (s. Grafik 8). Insgesamt waren am 31.12.2015 rund 28,7 Prozent der Mescheder Bevölkerung älter als 60 Jahre.1 Bis zum 01.01.2040 wird der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner über 60 Jahre laut Prognose des IT.NRW sogar auf 40,7 Prozent wachsen: 2 Die Alterspyrami1 Vgl. IT NRW: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011. 2 Vgl. ebd.: Gemeindemodellrechnung Basis 2014/2040. In der Prognose für das Jahr 2040 (Stichtag 01.01) fasst IT.NRW die über 80-jährigen zu einer Gruppe zusammen. Um die Vergleichbarkeit mit den Zahlen von 2001 und 2015 (Stichtag 31.12.) deutlich machen zu können, wurde die prognostizierte Gesamtzahl für die Grafik nach eige- de wird birnenförmig. Entsprechend verschiebt sich auch das Durchschnittsalter kontinuierlich nach oben. Am 31.12.2015 betrug das Durchschnittsalter in Meschede laut den Zahlen von IT.NRW 44,2 Jahre3 - fünf Jahre zuvor lag es noch bei 43,1 Jahren. nen Schätzungen auf drei Gruppen (80 bis unter 85 Jahre, 85 bis unter 90 Jahre und 90 Jahre und mehr) verteilt. Bei der Schätzung wurde die Verteilung in den vergangenen Jahren als Richtwert genutzt, so dass sich folgende Aufteilung ergibt: 52 % entfallen auf die Gruppe „80 bis unter 85 Jahre“, gut 29 % auf die Gruppe „85 bis unter 90 Jahre“ und knapp 19 % auf die Gruppe „mehr als 90 Jahre“. 3 Vgl. ebd.: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011. (Ab 90 Jahren wird bei IT.NRW das Alter nicht weiter differenziert, so dass das Durchschnittsalter vermutlich etwas höher ist). Grafik 9: Altersstruktur in Meschede 2001-2015-2040 im Vergleich; Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik männliche Bevölkerung weibliche Bevölkerung 13 II. Demografische Entwicklung 6. Entwicklungen am Arbeitsmarkt Die Arbeitslosigkeit in Meschede ist im vergangenen Jahr leicht gesunken: So waren am 30. September 2016 in Meschede 739 Personen arbeitslos gemeldet, 39 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag im Geschäftsstellenbezirk Meschede zu dem auch Bestwig und Eslohe gehören bei 4,2 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.1 Der demografische Wandel sowie der Trend zum Studium spiegeln sich auch am Ausbildungsmarkt wider: Im HSK gab es im Ausbildungsjahr 2015/2016 erstmals mehr Stellen als Bewerberinnen und Bewerber. 2.226 bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Jugendlichen (3,3 Prozent weniger als im Vorjahr) standen 2.373 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber (12 Prozent mehr als im Vorjahr)2 – ein In1 Vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Gefunden unter URL: http://datenatlas.hochsauerlandkreis.de/atlas.html (Stand: 02.11.2016) 2 Vgl. Bundesagentur für Arbeit: Bilanz zum Ende des Ausbildungsjahres 2015/2016 – Hochsauerlandkreis. URL:https://www.arbeitsagentur.de/web/ diz für den Fachkräftemangel vor Ort. Zur Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Hochsauerlandkreis heißt es im Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit vom Oktober 2016: „Ende März 2016 (…) belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf 100.456. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme von 1.820 oder 1,8%, nach +2.415 oder +2,5% im Vorquartal. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Verarbeitenden Gewerbe (+504 oder +1,5%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei Information und Kommunikation (-174 oder -21,0%).“3 content/DE/dienststellen/rdnrw/meschedesoest/ Agentur/Presse/Presseinformationen/Detail/index. htm?dfContentId=EGOV-CONTENT473192 (Stand: 17.11.2016). 3 Statistik der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen. Arbeitsmarktreport Hochsauerlandkreis. Nürnberg, Oktober 2016. URL: https:// www.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/ public/documents/webdatei/mdaw/mtg4/~edisp/ egov-content472000.pdf?_ba.sid=EGOV-CONTENT472007 (Stand: 17.11.2016) Grafik 10: Arbeitslosigkeit in Meschede 2006-2016, Quelle Daten: IT.NRW, eigene Grafik 14 II. Demografische Entwicklung 7. Demografische Entwicklung im Vergleich Während in Meschede laut IT.NRW bis zum Jahr 2040 mit einem Bevölkerungsrückgang von rund 23 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 zu rechnen sein wird,1 wird das Land NRW laut Bevölkerungsvorausberechnung von IT.NRW im Jahr 2040 noch immer rund 98 Prozent der Bevölkerung von 2015 haben, der Hochsauerlandkreis rund 83 Prozent.2 Landesdurchschnitt sind es 9,0. Der Hochsauerlandkreis verzeichnet ebenfalls 7,7 Geburten pro 1.000 Einwohner.4 Der Ausländeranteil liegt in Meschede bei 8,9 Prozent5 und damit unter dem Landesdurchschnitt von 12,7 Prozent,6 aber über dem HSK-Durchschnitt von 8,0 Prozent.7 Beim Durchschnittsalter liegt Meschede zum 31.12.2015 mit 44,2 Jahren leicht über dem NRW-Durchschnitt von 43,4 Jahren und dem Durchschnitt im Hochsauerlandkreis von 44,1 Jahren.3 Je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner kommt Meschede auf 7,7 Geburten, im 1 Vgl. IT.NRW: Gemeindemodellrechnung 2014/2040 Basisvariante. Vergleichsgröße ist der Bevölkerungsstand am 31.12.2015 laut Bevölkerungsfortschreibung. 2 Vgl. ebd.: Bevölkerungsvorausberechnung -2014 - (Basisvar.). 3 Vgl. ebd.: Bevölkerungsfortschreibung Basis Zensus 2011. 4 Vgl. ebd.: Statistik der Geburten. 5 Statistik der Kreis- und Hochschulstadt Meschede (Stichtag 01.01.2016). 6 Vgl. IT.NRW: Ausländerstatistik (Stichtag 31.12.2015). 7 Quelle: IT.NRW. Gefunden unter URL: http://datenatlas.hochsauerlandkreis.de/atlas.html (Stand: 02.11.2016) III. Fazit Generell kann davon ausgegangen werden, dass künftig in Meschede die Anzahl älterer Menschen weiter steigen wird, während die jüngere Generation wohl kleiner werden wird. Der vorliegende Bericht zeigt jedoch, dass Prognosen zur demografischen Entwicklung schwierig sind: Mit einem Bevölkerungswachstum 2015 hätte vor einigen Jahren wohl kaum jemand gerechnet. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf den positiven Wanderungssaldo zurückzuführen, denn noch immer können die Geburten die Sterbefälle nicht ausgleichen und das wird sich in den nächsten Jahren wohl auch nicht ändern. Die Zahlen zeigen, dass die positive Entwicklung ausschließlich auf die Zuzüge von Ausländern zurückzuführen ist. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht voraussagen. Es ist voraussichtlich davon auszugehen, dass es durch die Wohnsitzauflage, die am 1. Dezember 2016 in NRW in Kraft tritt, zu einer leichten Verschiebung der Flüchtlingszahlen in ländliche Gegenden kommen wird – vermutlich auch in Meschede, wo die Notunterkunft im Haus Dortmund geschlossen wurde und die dort untergebrachten Geflüchteten der Stadt nicht mehr angerechnet werden. Der Bevölkerungsstand (Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz) laut Datenbasis der Stadt Meschede vom 11.11.2016 von 30.533 Personen (+47 im Vergleich zum 1.1.2016) gibt Anlass zu der vorsichtigen Annahme, dass die Bevölkerung auch 2016 in etwa auf dem derzeitigen Niveau bleiben wird. 15 16 Impressum: Kreis- und Hochschulstadt Meschede FB Generationen, Bildung, Freizeit Franz-Stahlmecke-Platz 2 59872 Meschede © Kreis- und Hochschulstadt Meschede