ADHS und Begleiterkrankungen Luxembourg 2010 A

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Dr. med. Michael Wey
Arzt für Allgemeinmedizin
Praxisschwerpunkt Kinder- und Jugendpsychiatrie
Mitglied der Leitlinienkommission Erwachsene
Mitglied ADD Forum Berlin
77855 Achern Am Stadtgarten 28
Mail: [email protected]
08.10.2010
Luxembourg
(C) Dr. M. Wey
08.10.2010
Luxembourg
(C) Dr. M. Wey
Struwwelpeter
Pflege schwierig
Friederich
aggressiv, Störung des Sozialverhaltens
Paulinchen
zündeln, nicht gehorchen
Schwarze Buben
Hänseleien, einfordern von Toleranz
Wilder Jäger
Fehleinschätzung und Tollpatschigkeit
Daumenlutscher
Zeichen der Reifungsverzögerung wie Enuresis
Suppenkasper
Essstörungen
Zappelphilipp
Ungehorsam, Hyperkinetisch
Hanns Guck-in-die-Luft
Unfälle und Träumer
Fliegender Robert
Lieber im Freien, verwegener Draufgänger,
später eventuell Obdachloser oder Fremdenlegionär
08.10.2010
Luxembourg
(C) Dr. M. Wey
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MCD
Minimale cerebrale Dysfunktion
HKS
Hyperkinetisches Syndrom
POS
Psychoorganisches Syndrom
ADS
Aufmerksamkeits – Defizit – Syndrom
ADHS
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom
LRS
Lese- Rechtschreibschwäche (Legasthenie)
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(C) Dr. M. Wey
Erhöhter Bewegungsdrang
Feinmotorische Störungen
Ein- und Durchschlafstörungen
Sehr lautes Verhalten
Wahrnehmungsstörungen
Geringes Schlafbedürfnis
Stundenlanges Schreien
Dreimonatskoliken
Gleichgewichtsstörungen
Total verschlafen und ruhig
Hypotoner Muskeltonus
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(C) Dr. M. Wey
Gestörtes Gruppenverhalten
Hoher Bewegungsdrang
Sprunghaftigkeit
Missachtung von Regeln
Häufige Wutanfälle
Motorische Störungen
Zerstörungsdrang
Unfallträchtig
Jüngere als Freunde
Lieber mit Mädchen spielen
In Vordergrund schieben
Wegträumen
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Konzentrationsmangel
Herumkaspern bis Klassenclown
Hohe Vergesslichkeit
schwieriges Gruppenverhalten
Lautes Verhalten
Aggressive Ausbrüche
Wahrnehmungsstörungen
Mangelnde Speicherfähigkeit
Unruhiges Schriftbild
Starke Stimmungsschwankungen
Lustlosigkeit
Mangelnde Impulskontrolle
Schlechte Mitarbeit
08.10.2010
Luxembourg
(C) Dr. M. Wey
08.10.2010
Luxembourg
(C) Dr. M. Wey
Erwachsenenalter
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08.10.2010
Unruhe (nervös, zappelig,wild)
Impulsivität (aufbrausend)
Aufmerksamkeitsstörung
Niedrige Stresstoleranz
Stimmungsschwankungen
Desorganisation
Hohe Frustrationsneigung
Leicht reizbar
emotional sehr labil
Rasch verärgert
Oft auf Reizsuche
Hartnäckig und willensstark
Traurig bis unglücklich
Rebellisch und aufsässig
Unreifes Verhalten
Starr und stur
Probleme mit Autoritäten
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Ordnungswidrigkeiten
08.10.2010
GeschwindigkeitsAlkohol
übertretungen
am Steuer
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Füherscheinentzug
Fahrer bedingte
Unfälle
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Limbisches System
Oberer Bereich
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Unterer Bereich
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ADHS Diagnostik erfolgt wie ein Puzzle
zusammenfügen
Verhalten aus Sicht Eltern, Erzieher/innen u. Lehrer/innen
Familien-, Sozial-, Eigen- und Fremdanamnese
Verschiedene Fragebögen
Intelligenztest
Prüfung der Seitendominanz
Merkfähigkeit
Serielles Erfassen
Zeitliche und inhaltliche Raumlageerfassung
Form- und Konstanzprüfung
Umsetzungsgeschwindigkeit
Daueraufmerksamkeit unter Zeitdruck
Schulleistungstests
Scenotest
Haus-Baum-Mensch-Test
Tierfamilie und Satzergänzungstest
Körperzeichen
ADS und Sekundärstörungen
ADS ist eine primäre Störung mit Überaktivität,
Impulsivität und Konzentrationsstörungen, in deren
Gefolge es zu sekundären Erkrankungen kommen kann:
Ängste, Depression bis hin zum Selbstmord, Zwänge, TicStörungen bis zum Tourette-Syndrom, Unfälle (9-mal häufiger als in
der Normalbevölkerung), Sucht (bei einem Drittel aller ADSPatienten), sexuelle Übergriffe, Delinquenz, Mutismus bei den so
genannten “hypoaktiven” Kindern.
Sekundäre Symptome
  Ängste
  Depression (“Losigkeiten” bis zum Suizid)
  Ausstieg aus der Gesellschaft als
Wohnsitzloser oder Fremdenlegionär
  Delinquenz als Diebstahl, Betrug,
Überfall, Gewalt, Vergewaltigung bis
Mord
Sekundäre Symptome
  Verkehrsunfälle durch zu
schnelles Fahren,
Mehrfachunfälle, Fahrerflucht
  Verschuldungen, da die Planung
finanzieller Bereiche große
Schwierigkeiten macht
  Sexuelle Überaktivität, frühe
Schwangerschaft
Sekundäre Symptome
  Süchte
  Koffein
  Nikotin
  Alkohol
  Haschisch
  Kokain
  Heroin
  Essstörungen
  Extremsport
  Sektierisches Verhalten
 
Soziale Phobie
 
Tic-Störungen bis Tourette-Syndrom
 
Depressionen
 
Borderline-Psychose
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Angststörungen
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Asperger-Autismus
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Zwangserkrankungen
(Trichotillomanie)
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Suchterkrankungen
Schizophrenie mit Irritabilität,
Lethargie, sozialem Rückzug,
stereotypem Verhalten
 
Oppositionelles Verhalten
 
Epilepsie – Rolando-Epilepsie
 
Delinquenz bis hin zur Kriminalität
 
Fibromyalgie
 
Häufige Unfälle
 
Praemenstruelles Syndrom (PMS)
 
Sektiererisches Verhalten
 
Essstörungen
 
Ausstieg aus Gesellschaft als
Wohnsitzloser oder Fremdenlegionär
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Vorkommen von ADHS in der Gesamtbevölkerung 3 – 6 %
Bei bestehendem ADHS finden sie als Begleiterkrankungen:
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Gegensatzpaar Mann - Frau
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Pharmakotherapie
Stimulanzien
NARI
Typ Ritalin über Amphetamin bis
Medikinet ret und Concerta
Strattera und Solvex
Pemolin
Tradon
Moclobemid
Aurorix
SSRI‘s
Zoloft, Trevilor, Cipramil
Tricyclica
Petylyl, Imipramin,
Neuroleptika
Risperdal, Seroquel
Memantine
Axura
Effekte der Stimulanzien
Verbesserung von Konzentration, Wachheit, Produktivität und
Genauigkeit der schulischen Leistungen, der soziometrischen
Position, der Eltern – Kind und auch der Lehrer – Kind Interaktion.
Verminderung der Impulsivität, des hyperkinetischen
Verhaltens, des aggressiven Verhaltens und der Oppositionalität.
Kommunikationsfähigkeit, Akzeptanz, Risikoverhalten,
bessere Leistungen, Schriftbild und vor allem das
Selbstwertgefühl verändern sich positiv.
Pharmakotherapie ist nach Prof. Döpfner und Prof. Trott
oft notwendig, um ADHS – Kinder für weitere therapeutische
Möglichkeiten zugänglich zu machen.
Medikation
Ist nach der MTA Studie sehr wirksam bei ADHS
Grundsätzlich ist aber gleichzeitig erforderlich:
• Anleitung zu strukturiertem Vorgehen
• Erwerb einer Selbstinstruktion
• Verhaltenstherapeutischer Umgang mit allen Schwierigkeiten
• Erfolge loben und Fehlverhalten nicht beachten
• Erziehung immer freundlich aber bestimmt dabei aber auch
• Gelassen und klar einschätzbar
• Akzeptanz der vorhanden Schwierigkeiten
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Kreativitätskiller
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„Wie gehe ich mit Lügen um?“
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Umgang mit ADHS - Betroffenen
Klar und bestimmt, jedoch flexibel und menschlich zugewandt
Erwartungen in kleine, erreichbare Ziele zerlegen
Prioritäten setzen und Zwischenergebnisse würdigen
Folgen des Problemverhaltens klarmachen
Öfters lächeln und humorvoll reagieren
Nicht auf Betroffene einreden oder gar einprügeln
Pläne erstellen und Regeln vereinbaren
„Ich“ sagen lernen
Räumlich, zeitlich und emotional Abstand halten
Ziele setzen (kurzfristig, mittelfristig und langfristig)
Hierarchien festlegen
Berechenbarkeit und Abläufe strukturieren
Regelmäßigkeit und Tagesgliederung einführen
Auszeit geben – dem Betroffenen oder sich selbst
08.10.2010
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(C) Dr. M. Wey
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