Prof. Dr. R. Kessler, FH-Karlsruhe, C:\ro\Si05\RT3\BeispieleSensorik1.doc, Seite 1/1 Beispiele für Sensorik-Schaltungen auf dieser homepage Ziel: Funktion der Sensorsignale besser verstehen. Vom Experiment Lichtstrahlverfolger: http://www.home.hs-karlsruhe.de/~kero0001/Liplesi1.htm 15 V i2 u2 Nullpkt 15 V uN3 R2 i3 OP3 P3 iN FotoTransistor T1 uN i1 R3 R4 N uA1 P 1k iP3 R5 uP3 220 k uA3 OP1 Schmitt-Trigger 1 15 V 5V Zum OP1: Annahme idealer Operationsverstärker, folglich Eingangsstrom iN =0 und Spannungsdifferenz der Eingänge ebenfalls =0, also uN=0, da ja Eingang P mit Erde verbunden ist, also uP =0 ist. Der auf die Basis des Fototransistors fallende Lichtstrom erzeugt den Kollektorstrom i1, er fließt in die angegebene Richtung, also nach unten. Der Strom durch den Widerstand R2 ist i2=(u2-uN)/R2 oder, da ja uN =0 ist, i2= u2/R2. Der Strom i3 ergibt sich aus dem Knotensatz für den Knoten N (Eingang N des OP): i3 + i2=i1+iN, mit iN=0, also i3= i1-i2. Der Strom i3 bewirkt an R3 den Spannungsabfall uR3 = R3*i3. Die Ausgangsspannung ist uA1 = uN+ i3*R3 oder (da uN=0) ist, uA1 = i3*R3, also mit i3=i1-u2= i1- u2/R2 wird uA1= (i1- u2/R2)*R3. Die Einstellung von u2 erfolgt so, dass trotz etwas Lichteinfall uA1=0 resultiert. Zur Polarität von uA1: Wenn i2 =0 wäre (also u2 auf 0 gestellt), dann wäre uA1 bei Lichteinfall positiv. Wenn i2=i1, dann uA1 =0. Wenn i2 > i1, dann uA1 negativ. Zum OP3: Er ist als Schmitt-Trigger geschaltet, d.h. infolge der „Mitkopplung“ über den Widerstand R5 ist sein Ausgang uA3 entweder in der positiven Begrenzung uAmax (Annahme Uamax=positive Betriebspannung, hier= +15 Volt), oder in der negativen Begrenzung uAmin (Annahme uAmin = – 15 Volt). Wir wollen berechnen, bei welchen Spannungen die Schaltschwellen liegen: Der Knotensatz für den Knoten P3 von OP3 liefert Strom durch R4 + Strom durch R5 = Strom iP3 Strom durch R4 ist (uA1-uP3)/R4, Strom durch R5 ist (uA3-uP3)/R5, Eingangsstrom iP3 ist so klein, dass iP3=0 gesetzt werden kann. Also Knotensatz für Knoten P3 (uA1-uP3)/R4 + (uA3-uP3)/R5 = 0, oder, mit R4*R5 multipliziert: (uA1-uP3)*R5 + (uA3-uP3)*R4 =0 oder ausmultipliziert und geordnet uA1*R5 + uA3*R4 = uP3*(R5+R4), also uP3=(uA1*R5+uA3*R4)/(R5+R4) Die Umschaltschwellen für die Eingangsspannung uA1 liegen dort, wo uP3 gleich der mit dem Poti eingestellten Spannung uN3 ist. Also setzen wir in obiger Formel uP3=uN3 und fügen im Symbol für uA1 den Index S als Kennzeichen für Schwelle hinzu: uN3= (uA1S*R5 + uA3*R4)/(R5+R4) und lösen auf nach uA1S. Es ergibt sich uA1S = uN3*(1+R4/R5) – uA3*R4/R5 Wenn uA3 in der positiven Begrenzung ist, also uA3= 15 V, dann liegt die Umschaltschwelle bei uA1S= uN3*(1+R4/R5) – 15V*R4/R5. Analog: wenn uA3 in der negativen Begrenzung, also bei uA= -15V uA1S= uN3*(1+R4/R5) + 15V*R4/R5 Die Zahlenwerte der benutzten Widerstände eingesetzt: R4/R5=1/220 = 0.00455 ergibt uA1S= uN3*1.00455 -+ 0.0682 Volt die beiden Schwellwerte Das Minuszeichen gilt, wenn uA3 = +15 Volt ist, das Pluszeichen, wenn uA3 = - 15 Volt ist. Wenn die Spannung uA1 den oberen Schwellwert überschreitet (wenn also Fototransistor T1 hinreichend stark beleuchtet wird), dann geht uA3 von - 15 Volt auf + 15 Volt. Dadurch ändert sich sofort der Schwellwert in den anderen Wert. Wenn uA1 den unteren Schwellwert unterschreitet (wenn also der Fototransistor T1 zu wenig beleuchtet wird), dann geht uA3 von + 15 Volt auf - 15 Volt und der Schwellwert wird in den anderen Wert umgeschaltet. Prof. Dr. R. Kessler, FH-Karlsruhe, C:\ro\Si05\RT3\BeispieleSensorik1.doc, Seite 2/2 Vom Experiment Magnetlager: http://www.home.hs-karlsruhe.de/~kero0001/maglag5/maglag5HS.html Positionsmesser für Jochposition: D2 T2 i2 15V uN 20 k R2 i2 iN ux uP iP i1 D1 T1 R1(20 k) i1 Stecker am Kabel 2 Volt x 1 0 -1 -2 Anschlag oben ux t uv Anschlag unten Qualitative Verläufe von ux und uv Dual-Reflex-Lichtschranke Am beweglichen Magnet-Joch ist eine matt-weiß gefärbte „Reflex-Fahne“ aus Blech montiert. Die Leuchtdiode D2 und der zugehörige Fototransistor T2 „betrachten“ die Oberseite dieser Reflex-Fahne, D1 und T1 die Unterseite. Der OP bildet die Differenz der Kollektorströme von T2 und T1 und liefert die Ausgangs-Spannung ux proportional der Jochposition x. Mathematik: Annahme idealer OP, folglich Differenz der Eingangsspannungen = 0, also uN=uP, und Eingangsströme = 0, also iP=0, iN=0. Der auf den Fototransistor T1 fallende Lichtstrom erzeugt den Strom i1, entsprechend erzeugt der auf den Fototransistor T2 fallenden Lichtstrom den Strom i2. Der Strom i1 fließt auch durch den Widerstand R1 (weil ja iP=0) und der Spannungsabfall an R1 erzeugt die Spannung uP = -R1*i1. Analog fließt der Strom i2 auch über den Widerstand R2 (weil ja iN=0). Folglich ist die Ausgangsspannung ux = uN + R2*i2 und mit uN=uP und uP = - R1*i1 wird ux = -R1*i1 + R2*i2. Wenn mit Hilfe der verstellbaren Widerstände R1= R2 eingestellt wird, dann ist also ux = R1*(i2-i1). Geschwindigkeitsmesser (Ausgang uv = Istwert des Geschwindigkeitsreglers ) 10..20 nF Kugelführung für bewegliches Joch mitbewegte Spule x 2k 38 k uSp N S Eisenschraube M6 Permanentmagnet, ortsfest uv Zur Funktion des Magneten: Ohne die gezeichnete Eisenschraube würde der vom Permanentmagneten erzeugte magnetische Fluß nur „wenig“ in den Bereich oberhalb des Magneten reichen. Falls die Eisenschraube aufgesetzt ist, dann „fließt“ der magnetische Fluß auch in diese Schraube und erzeugt im Endeffekt in dieser Schraube einen magnetischen Fluß Phi, der (nahezu) linear mit wachsendem Abstand x abnimmt: Phi = k1- k2*x mit k1, k2 Konstanten. Folglich wird in der über die Eisenschraube gestülpten Spule die Spannung uSp = - N* dPhi/dt = N*k2*dx/dt = N*k2*v induziert. (N=Windungszahl, v=dx/dt = Geschwindigkeit der Spule) Prof. Dr. R. Kessler, FH-Karlsruhe, C:\ro\Si05\RT3\BeispieleSensorik1.doc, Seite 3/3 Vom Experiment Kugel auf Felgenrad: http://www.home.hs-karlsruhe.de/~kero0001/Felgenrad/FelgenradHS.html Felgenrad von oben betrachtet Lampe Ball Solarzelle i0 Felgenrad Motor i0 Cs Rs iN uN N is uAs uP R1 i1 u1 Mathematik: Annahme idealer Operationsverstärker, folglich Differenz der Eingangsspannungen= 0(also hier uN=0, weil auch uP=0) und Eingangsströme= 0, also hier iN=0. Der auf die Solarzelle einfallende Lichtstrom erzeugt den elektrischen Strom i0. Er fließt in die angegebene Richtung. Knotensatz für Knoten N: Strom i0 = Strom i1 + Strom is durch Rs + Strom durch Kondensator C. Für zeitlich konstanten Lichtstrom ist der Kondensatorstrom =0. Nur dieser Fall wird hier betrachtet, also i0 = i1+ is oder is= i0 – i1. Der Strom i1 ist i1=(u1-uN)/R1 = u1/R1 (weil uN=0). Folglich wird infolge Lichteinfall und infolge der Einstellung des Potis der Strom is erzeugt: is = i0-u1/R1. Die Ausgangsspannung uAs ist uAs=uN + Rs*is = Rs*is (weil uN=0), also uAs = Rs*(i0-u1/R1) . Zur Polarität von uAs: wenn u1=0 eingestellt wäre, dann wäre uAs= Rs*i0, also infolge Lichteinfall positiv. Mit Hilfe der Einstellung u1 kann erreicht werden, dass trotz Lichteinfall die Spannung ux = 0 ist. Wenn weniger als dies Licht einfällt, dann ist uAs negativ, bei mehr Licht positiv. Text in dem oben zitierten Link: Sensorik: Zum Messen der Kugelposition wird die Kugel vom breiten Lichtstrahl einer Halogenlampe (mit Parabolspiegel, ca. 6 Volt, ca. 1 Ampere) beleuchtet und der teilweise von der Kugel abgedeckte Lichtstrahl wird mit einer schmalen Solarzelle gemessen. Zur Abschwächung von Fremdlicht ist die Solarzelle teilweise von einer Blende so abgedeckt, dass nur ein Lichtstreifen von ca. 50 mm Breite und ca. 8 mm Höhe auf die Solarzelle fällt. Solarzellen-Elektronik (vgl. Schaltung): Die Solarzelle wird als „Stromquelle“ geschaltet. Sie liegt zwischen Erde und dem N-Eingang eines OP. Der P-Eingang liegt auf Erde. Wenn mehr Licht auffällt, soll der OP-Ausgang uAs positiver werden. Der Spannungsteiler beim OP wird so eingestellt, dass bei mittiger Lage der Kugel die Spannung uAs etwa = 0 ist.(Welche Polarität wird der Ausgang des Spannungsteilers in diesem Fall haben?). Der Kondensator Cs parallel zum Gegenkopplungswiderstand Rs soll das von den Lampen der Raumbeleuchtung kommende Wechsel-Licht (sind das 50 Hz oder sind das 100 Hz??) abschwächen. Wenn Cs „zu klein“ ist, hört man einen „Brummen“ (Wieso eigentlich? Wer brummt denn da? Welche Frequenz mag das sein?). Wenn Cs „zu groß“ ist, wird die Regelung instabil ( Wieso denn das?). Prof. Dr. R. Kessler, FH-Karlsruhe, C:\ro\Si05\RT3\BeispieleSensorik1.doc, Seite 4/4 Vom Experiment PLL-Drehzahl-Regelung: http://www.home.hs-karlsruhe.de/~kero0001/PLLMot/PLLself.html & invert. u2 SchmittTrigger 15 V rot D R1 iT gelb Schaltung der Lichtschranke grau R2 uR2 iD Mathematik: Durch die Leuchtdiode D fließt der Strom iD. Der Widerstand R1 ist nötig, um diesen Strom zu begrenzen, denn an der Leuchtdiode selbst liegt nur eine Spannung von ca. 1 bis 2 Volt. Die Leuchtdiode beleuchtet den Fototransistor und erzeugt dadurch den Strom iT proportional dem Lichtstrom. Er fließt in die angegebene Richtung. Den Strom durch den angekoppelten Schmitt-Trigger (C-MOS 4093) kann man vernachlässigen, weil dessen Eingang sehr hochohmig ist. Also ist die Spannung uR2 = R2*iT und damit proportional dem Lichtstrom.