Weiterführendes Begleitmaterial

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Arbeitsblatt:
Wegwerfen, Aufbewahren und Reparieren
1. Fülle den unten stehenden Fragebogen aus, ohne
darüber mit deinem Nachbarn zu sprechen.
Beantworte die Fragen so genau wie möglich. Wenn du
dir nicht sicher bist, schätze den Wert.
Vergleiche und diskutiere die Ergebnisse mit deinem
Nachbarn.
2. Was ist mit dem Begriff „Wegwerfgesellschaft“ gemeint?
3. Lebt auch ihr in einer Wegwerfgesellschaft? Zu Hause?
In eurer Freizeit?
Diskutiert in der Klasse.
Fragebogen:
-
Wie alt ist dein Handy?
-
Wie alt ist dein ältestes Kleidungsstück?
-
Wie viele Tüten lässt du dir bei einer Shoppingtour
geben?
-
Wie viele gelbe Säcke sammeln sich bei dir zu Hause
bis zur nächsten Abholung an?
-
Gibt es in deinem Haushalt etwas, das repariert wird?
Wenn ja, was ist das? Wenn nicht, warum nicht?
Notizen:
Wegwerfgesellschaft, © 2015
Arbeitsblatt:
Entwicklungsland vs. Industrienation
1. Recherchiere, wie viel Energie benötigt wird, um dein
Handy, deine Jeans, dein T-Shirt zu produzieren.
2. Stelle die Unterschiede im Alltag der Menschen in einer
Industrienation und in einem Entwicklungsland
gegenüber. Ordne dazu die unten stehenden Begriffe
der richtigen Spalte in der Tabelle zu.
3. Wie kommt es dazu, dass Menschen in den
Entwicklungsländern verhungern?
4. Erläutere, was mit der Aussage „globale Knappheit ist
Realität“ gemeint ist.
Industrienation
Entwicklungsland
Lebensmittel werden vernichtet, 800 Mio. Menschen hungern,
hoher Konsum, Unterernährung, hoher Wasserverbrauch, hoher
Energieverbrauch, Kinder unter fünf Jahren verhungern, kein
sauberes Trinkwasser, hohe CO2-Emissionen, Leben ohne Strom,
hohes Müllaufkommen, Kinder sammeln Elektroschrott auf
Müllkippen
Notizen:
Wegwerfgesellschaft, © 2015
Arbeitsblatt:
Werbung und Konsum
1. Wie entscheidest du, ob du ein Produkt kaufen möchtest
oder nicht?
Diskutiere mit deinem Nachbarn.
2. Gruppenarbeit:
Entwickelt in eurer Gruppe eine Werbung für ein
Fantasieprodukt. Stellt der Klasse euer Produkt vor und
versucht, eure Mitschüler davon zu überzeugen, dass
sie dieses Produkt unbedingt kaufen müssen!
Macht nun eine Umfrage in eurer Klasse. Von welchem
Produkt wurden die meisten Stücke verkauft?
Warum? Was hat euch an dem Produkt überzeugt?
3. Lässt du dich von Werbung manipulieren?
Notizen:
Wegwerfgesellschaft, © 2015
Arbeitsblatt:
Nachhaltigkeit und Wachstum
1. Welche Gründe gibt es für eine Politik
- des Wachstums
- der Nachhaltigkeit?
2. Was ist der grundlegende Unterschied zwischen diesen
beiden wirtschaftlichen Ansätzen?
3. Recherchiere, welche Initiativen zum nachhaltigen
Leben es in deiner Region gibt.
Kannst du dir vorstellen, eine dieser Initiativen zu nutzen
oder zu unterstützen?
Notizen:
Wegwerfgesellschaft, © 2015
Arbeitsblatt:
Die Rolle des Verbrauchers
1. Beschreibe die Entwicklung der Bioprodukte auf dem
deutschen Markt.
2. Was versteht man unter „Die Macht des Verbrauchers“?
3. Was hindert uns daran, zu einer nachhaltigen
Gesellschaft zu werden?
Hausaufgabe: Überlegt, wie ihr zu Hause, in der Schule
und in eurer Freizeit nachhaltiger handeln könntet.
Notizen:
Wegwerfgesellschaft, © 2015
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
CO2
Chemische Formel für Kohlenstoffdioxid, das ein farb- und geruchloses Gas und natürliches Endprodukt bei jeder Verbrennung organischer Stoffe ist. CO 2 ist maßgeblich an dem sogenannten Treibhauseffekt beteiligt.
Containern
Verb von englisch „container“, „(Abfall-)Behälter“. Dieser umgangssprachliche Begriff
steht für das Mitnehmen weggeworfener Lebensmittel aus den Abfallcontainern der
Supermärkte. Die Waren werden meist wegen abgelaufener Mindesthaltbarkeitsdaten
oder als Überschuss weggeworfen. Viele dieser Lebensmittel sind jedoch unverdorben
und noch zum Verzehr geeignet. Wer „containern“ geht, protestiert auch gegen die
Wegwerfmentalität unserer Konsumgesellschaft.
Einwegartikel
Wegwerfartikel. Einwegartikel (zum Beispiel Flaschen, Getränkedosen, Behältnisse
aus Pappe) werden nur ein Mal benutzt und nach Gebrauch weggeworfen.
Elektroschrott
Auch Elektronikschrott. Mit diesem Begriff werden elektrische Geräte bezeichnet, die
nicht mehr benötigt werden, weil sie nicht mehr funktionieren oder durch bessere Geräte ersetzt wurden. Unterschieden wird meist nach Kleingeräten (zum Beispiel Handys) und Großgeräten (etwa einem Kühlschrank).
Emission
Von lateinisch „emittere“, „aussenden“. Autos stoßen während der Fahrt Abgase aus,
und Fabriken produzieren bei der Herstellung ihrer Produkte Schadstoffe, die in die
Umwelt eingebracht werden. All dies sind Emissionen. Besonders kritisch sind Treibhausgase wie CO2, die sich schädlich auf unser Klima auswirken.
Energie
In der Physik ist Energie die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten. Ohne Energie gibt es keine
Bewegung, kein Leben. Es gibt verschiedene Energiearten: zum Beispiel Wärmeenergie, Bewegungsenergie oder elektrische Energie. Die unterschiedlichen Energieformen
können umgewandelt werden. Die Bewegungsenergie von fließendem Wasser kann
beispielsweise durch den Antrieb einer Turbine in elektrische Energie umgewandelt
werden. Ein Generator erzeugt dabei den Strom. Überall fließt Wärme oder Strom, ob
wir telefonieren, baden, kochen oder die Heizung anstellen, immer ist Energie mit im
Spiel. Ein Großteil der Energie entsteht durch die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl.
Das schadet der Umwelt. Besser ist es, erneuerbare Energiequellen zu nutzen, also
Sonnenkraft, Wind und Wasser.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
1
Entwicklungsland
Im Vergleich zu Industrieländern wirtschaftlich, sozial und politisch wenig entwickeltes
Land. In Entwicklungsländern außerhalb Europas herrscht häufig große Armut. Familien
hungern, Eltern sind arbeitslos, die Kinder haben zum Teil keine Möglichkeit, lesen und
schreiben zu lernen, und müssen stattdessen hart arbeiten, weil sie zum Familienunterhalt beitragen müssen. Gelegentlich wird die Bezeichnung „Entwicklungsland“ für unangemessen gehalten, weil eine Entwicklung der so bezeichneten Länder behauptet wird,
die gar nicht stattfindet. Synonyme sind Begriffe wie „Dritte“ oder „Vierte Welt“, die aber
auch umstritten sind.
Erderwärmung
Mehrere wissenschaftliche Studien belegen, dass die letzten zehn Jahre die wärmsten
seit Beginn der kontinuierlichen Temperaturmessungen sind. Die Folgen der globalen
Erderwärmung sind nicht zu übersehen: An den Polen schmilzt das Eis, und Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren nehmen zu. Der Lebensraum von
Mensch und Tier ist zunehmend bedroht.
Erneuerbare Energien
Auch alternative oder regenerative Energien genannt. Gemeint ist damit im allgemeinen Sprachgebrauch eine Alternative zu den herkömmlichen fossilen Energiequellen
wie Kohle, Erdgas und Öl. Mit Hilfe der „Erneuerbaren“ kann elektrische Energie
umweltschonend erzeugt werden. Solche Energiequellen sind beispielsweise Sonne,
Wind, Wasser und Erdwärme. Auch Biomasse gehört dazu.
Fairer Handel
Englisch „fair trade“. Die Menschen in Entwicklungsländern kritisieren, dass sie zu wenig von dem Gewinn erhalten, der beim Verkauf ihrer Waren oder Rohstoffe erzielt
wird. Einige Firmen, die mit Produzenten in den armen Ländern Handel treiben, haben
sich deshalb zusammengeschlossen, um den Handel in Zukunft gerechter zu betreiben. Für die Waren werden höhere Preise bezahlt, Kinderarbeit ist verboten, und auch
Frauen müssen angemessen bezahlt werden. Für die Umwelt besonders gefährliche
Pflanzenschutzmittel dürfen nicht eingesetzt werden.
Finanzmarkt
Der Finanzmarkt ist die Gesamtheit der Märkte, auf denen Geld, Kapital, Kredite, Wertpapiere, Devisen usw. angeboten und nachgefragt werden. Hier entstehen Kreditbeziehungen zwischen Anbietern von Finanzierungsmitteln (Gläubigern) und Nachfragern nach Finanzierungsmitteln (Schuldnern). Zu den internationalen Finanzmärkten
gehören alle Märkte mit grenzüberschreitenden Gläubiger-Schuldner-Beziehungen.
Fokus
Schwerpunkt, Mittelpunkt des Interesses. Den Fokus auf etwas richten bedeutet, einen
bestimmten Aspekt besonders zu berücksichtigen.
Food-Sharing
Begriff aus dem Englischen, „Teilen von Nahrung, von Lebensmitteln“. Über Internetplattformen wie „foodsharing.de“ treten Menschen miteinander in Kontakt, die ihr Essen teilen wollen, weil sie zum Beispiel zu viel eingekauft haben oder in den Urlaub
fahren. Es sollten nur Waren, die noch problemlos genießbar sind, geteilt werden.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
2
Gebrauchsgut
Ein Gegenstand, der nicht im eigentlichen Sinne verbraucht wird, sondern lediglich
durch den wiederholten Gebrauch einer Abnutzung unterliegen kann.
Generation
Dieser Begriff bezeichnet die Lebenszeit zwischen der Geburt der Eltern und der
Geburt der Nachkommen. Die menschliche Generationsdauer wird auch Menschenalter genannt und beträgt rund 30 Jahre. Unter einer Generation versteht man auch
alle etwa gleichaltrigen Personen, da diese oftmals gemeinsame Wertvorstellungen
und Verhaltensweisen haben, die durch die Zeitgeschichte geprägt wurden.
Gewinn
Im Rechungswesen ist Gewinn der Überschuss, der sich ergibt, wenn die Erträge
(Umsatz) höher sind als die Aufwendungen (Kosten).
Givebox
Übersetzt bedeutet Givebox Gaben- bzw. Geschenkekiste. Jeder, der Gegenstände
übrig hat, kann diese darin platzieren, und jeder, der einen Gegenstand daraus gebrauchen kann, nimmt ihn sich. Die Givebox ist die direkte Anwendung von „sharing is
caring” (Teilen ist Anteilnahme) und Beleg einer nachhaltigen Denkweise. Sie kombiniert Ressourcenschonung mit einer sozialen Komponente. Denn viele, die mehr haben, als sie benötigen, helfen Menschen, denen es weniger gut geht, indem sie Kleidung, Bücher, Elektronikartikel, Spielsachen etc. teilen.
Globaler Wettbewerb
Steuerungsinstrument der Marktwirtschaft, Konkurrenz. Unternehmen konkurrieren
weltweit am Markt mit den Mitteln der Werbung sowie Produkt- und Preisgestaltung
um die Gunst der Kundinnen und Kunden, um einen möglichst hohen Umsatz ihrer
Produkte zu erzielen.
Grundbedürfnisse
Auch Existenzbedürfnisse. Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen, um das
menschliche Überleben zu sichern. Dazu zählen beispielsweise Ernährung, Unterkunft
und Bekleidung, aber auch lebenswichtige Dienstleistungen wie die Aufbereitung von
Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen, Transportmittel, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen.
Industrienation
Industrienationen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus: Die verarbeitende Industrie ist von großer Bedeutung, das technologische Niveau, die Effizienz des Wirtschaftssystems und das Pro-Kopf-Einkommen sind hoch. Obwohl der Dienstleistungssektor in vielen der klassischen Industrieländer eine zunehmende Rolle spielt,
werden diese auch weiterhin als Industrienationen bezeichnet.
Initiative
Zusammenschluss von Bürgern, Verbänden, Vereinen oder Firmen zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels. Bürgerinnen und Bürger schließen sich zum Beispiel zusammen, um die Belästigung durch Fluglärm zu verringern.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
3
Internetplattform
Eine Internetseite, auf der Internetnutzer und -nutzerinnen sich „treffen“, um Gedanken, Meinungen und Erfahrungen auszutauschen. Der Funktionsumfang geht deutlich
über eine statische Website hinaus.
Jahresquartal
Vierteljahr (drei Monate) eines Jahres.
Kaufanreiz
Anregung, um Kundinnen und Kunden zum Kauf zu bewegen. Das können ein niedriger Preis (Rabatt), Produktzugaben („nimm 3, zahl 2!“) oder zusätzliche Gratisprodukte
aus einer anderen Warengruppe sein. Aber auch Steuerersparnisse, um beispielsweise den Absatz von Elektroautos zu fördern.
Kaufverhalten
Verhalten eines Käufers in Bezug auf den Warenkauf. Kennzeichnend für das Verhalten von Käufern in Bezug auf Waren oder Dienstleistungen und maßgeblich für die
Marktforschung sind folgende Aspekte: Markenwahl, Akzeptanz von Marktneuheiten,
der Einkaufsort sowie Menge und Qualität der gekauften Waren.
Klima
Die Gesamtheit der Wetter- oder Witterungsereignisse für ein bestimmtes Gebiet bezeichnen wir als Klima. Wetter ist ein kurzfristiges Ereignis (zum Beispiel Schneefall,
Regen oder ein Gewitter), das Klima muss man über einen längeren Zeitraum beobachten, um es beschreiben zu können.
Klimawandel
Grundlegend wird unter diesem Begriff jede Klimaveränderung verstanden, im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit aber die globale Erderwärmung gemeint (siehe
dort).
Konsum
Mit dem Wort bezeichnet man allgemein den Verzehr oder Verbrauch von Gütern, wie
zum Beispiel Lebensmittel, Kleidung oder Kosmetikartikel. Im volkswirtschaftlichen
Sinne steht der Begriff für den Kauf von Gütern des privaten Ge- oder Verbrauchs
durch Konsumenten (Haushalte).
Konsument
Verbraucher bzw. Käufer von Gütern und Dienstleistungen. Konsumenten im wirtschaftlichen Sinne können einzelne Personen, Haushalte oder größere Gruppen sein.
Konsumgesellschaft
Das Einkaufen und Verbrauchen spielt heute eine große Rolle. Deswegen spricht man
auch davon, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben. Kritiker an dieser Gesellschaftsform sagen, dass auch viel Unnötiges hergestellt und verbraucht wird und so
Ressourcen verschwendet werden.
Konsumgut
Ver- und Gebrauchsgut. Für den Konsum bestimmtes Gut, Artikel oder Ware.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
4
Konsumverhalten
Verbraucherverhalten. Alle individuellen Handlungen eines Käufers oder einer Käuferin
in Bezug auf den Kauf oder Erwerb wirtschaftlicher Güter.
Konzern
Ein Konzern besteht aus mehreren miteinander verbundenen Unternehmen. Er hat eine Leitung, den sogenannten Vorstand, der darüber entscheidet, welche Ziele erreicht
werden sollen. Die einzelnen Unternehmen wirtschaften nach den Vorgaben des Vorstands. Üblicherweise ist das oberste Ziel, Gewinne zu machen.
Lebensmittel
Nahrungsmittel. Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, die der Mensch im rohen, zubereiteten oder verarbeiteten Zustand zu sich nimmt, um sich zu ernähren.
Manipulation
Gezielte (meist unbemerkte) Beeinflussung von Menschen.
Marke
Eine Marke soll als Zeichen die Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens
von denen eines anderen Unternehmens unverwechselbar unterscheiden. Marken
können Wörter einschließlich Personennamen, Abbildungen, Buchstaben, Zahlen,
Hörzeichen, die Form einer Ware (zum Beispiel Colaflasche) oder ihrer Verpackung
sein. Mit der Eintragung der Marke in das vom Deutschen Patent- und Markenamt
geführte Register erwirbt der Markeninhaber das alleinige Recht, die Marke für geschützte Waren und Dienstleistungen zu nutzen.
Müll
Ein anderes Wort dafür ist „Abfall“. Also all die Dinge, die wir nicht mehr gebrauchen
können. Was im Müll landet, ist von jeder Person selbst abhängig und eine individuelle Entscheidung. 2012 fielen in Deutschland im Durchschnitt rund 600 Kilogramm
Müll je Einwohner an, der EU-Durchschnitt von rund 492 Kilogramm pro Kopf wurde
deutlich überschritten. In den meisten Städten sind die Stadtwerke für das Einsammeln der Abfälle, den Transport und die Beseitigung verantwortlich.
Nachhaltigkeit
Nachhaltig wirtschaften bedeutet, nicht mehr zu verbrauchen, als sich regenerieren
kann. Der Begriff stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass man
nicht mehr Holz schlagen und verwerten soll, als in der Natur nachwachsen kann.
Heutzutage versteht man unter Nachhaltigkeit, dass auf die nachfolgenden Generationen mehr Rücksicht genommen wird. Auch sie brauchen Rohstoffe und Bodenschätze
wie zum Beispiel Holz, Wasser, Erdöl, Kohle. Es gilt also immer noch der Leitsatz,
dass wir nicht mehr ernten dürfen, als nachwachsen kann.
Naturkatastrophe
Naturereignis mit katastrophalen Auswirkungen für den Menschen und die Natur.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
5
Ökologie
Dieser Begriff bezeichnet die Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt bzw. die Lehre vom Haushalt der Natur. Unter „ökologischen Produkten“
werden Waren (meist Lebensmittel) verstanden, die die natürliche Umwelt als Lieferant
natürlicher Ressourcen und in Bezug auf die Abfallentsorgung möglichst wenig belasten.
Plastikmüll
Abfall, der aus Kunststoffen besteht und sehr lange braucht, um zu verrotten. Plastikmüll kann wiederaufbereitet und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Dazu muss
er gesammelt werden: zum Beispiel im gelben Sack, der gelben Tonne oder auf Wertstoffhöfen.
Produkt
Erzeugnis, das aus bestimmten Stoffen hergestellt wird und Ergebnis menschlicher
Arbeit ist, um verkauft zu werden. Ein Produkt kann auch eine Dienstleistung sein.
Produzent
Jemand, der etwas herstellt, Erzeuger einer Ware, eines Produkts oder einer Dienstleistung.
Profi
Eine Person, die eine Tätigkeit fachmännisch ausübt. Andere Begriffe für „Profi“ sind
beispielsweise Experte, Fachmann oder Spezialist.
Profit
Andere Bezeichnung für Gewinn, Ausdruck für den Erfolg des betrieblichen Handelns.
In Marktwirtschaften wird Unternehmen und Konzernen das Streben nach größtmöglichem Unternehmensgewinn unterstellt (Gewinnmaximierung).
Recycling
Dieses Verb kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „Wiederverwertung“.
Abfallprodukte werden aufbereitet und so zu einem erneut verwendbaren Rohstoff.
Recycling dient der Vermeidung von Müll und der Schonung begrenzter Rohstoffquellen. Die Abfallprodukte werden in der Regel zunächst zerkleinert, eingeschmolzen
oder anderweitig der Verarbeitung zugeführt. Mehr als 60 Prozent des Hausmülls in
Deutschland werden recycelt.
Regenerative Energien
Siehe „Erneuerbare Energien“.
Regenerieren
Dieses Verb leitet sich ab von lateinisch „regenerare“ – „wieder erzeugen“, „von neuem
hervorbringen“. Im Bereich der Technik bedeutet es, nutzbare, wertvolle (Roh)stoffe,
abgenutzte Teile, verbrauchte oder verschmutzte Materialien wiederzugewinnen bzw.
wieder gebrauchsfähig zu machen.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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Regionale Produkte
Dieses Adjektiv bedeutet „örtlich“ oder „aus der Nähe kommend“. Ein regionales Produkt ist beispielsweise ein Käse, der von einem Produzenten in der unmittelbaren Umgebung hergestellt wurde und bei dem lange Transportwege wegfallen.
Repair-Café
Ein „Reparatur-Café“ ist eine Selbsthilfewerkstatt zur Ausbesserung defekter Gegenstände. Freiwillige setzen mit Werkzeug, Material und Erfahrung Kaputtes wieder instand, so dass es nicht weggeschmissen werden muss, effektiv Geld gespart und die
Umwelt weniger belastet wird. Außerdem kommen Fachleute und Hilfesuchende bei
Getränken und Kuchen ins Gespräch und lernen sich kennen.
Ressourcen
Natürlich vorhandene Stoffe, die für einen bestimmten Zweck benötigt werden, zum
Beispiel für unsere Ernährung, wirtschaftliche Produktion oder die Energiegewinnung. Ressourcen sind für unser Überleben und unsere Entwicklung unverzichtbar.
Einige dieser Quellen (Kohle, Erdöl, Erdgas) sind endlich – wenn sie aufgebraucht
sind, werden sie für immer verschwunden sein. Andere Ressourcen wie Luft, Wasser
und Wind stehen unendlich zur Verfügung, sie sind „erneuerbar“. Ressourcenknappheit bedeutet also, dass die wertvollen natürlichen Stoffe der Menschheit nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen und immer knapper werden.
Rohstoffe
Bodenschätze. Natürlich vorkommende Stoffe tierischer, pflanzlicher oder mineralischer Herkunft. Sie dienen als Grundlage für die Herstellung neuer Produkte. Rohstoffe sind beispielsweise Erdöl, Erze, Metalle, Holz, Schwefel, Kautschuk und Steine.
Rohstoffe kommen nur in begrenzten Mengen vor und werden immer knapper.
Seltene Erden
Es handelt sich um wertvolle Rohstoffe bzw. Metalle aus seltenen Stoffen, die kaum
oder nur wenig auf der Erde vorkommen. Zu ihnen gehören die chemischen Elemente
der 3. Gruppe des Periodensystems. Seltene Erden werden vor allem für die Elektrotechnik benötigt.
Soziales Netzwerk
Portal im Internet, das Kontakte zwischen Menschen vermittelt und die Pflege von persönlichen Beziehungen über ein entsprechendes Netzwerk ermöglicht. Ein soziales
Netzwerk ist eine Netzgemeinschaft, eine Gemeinschaft („community“) im Internet.
Sozialkaufhaus, Gebrauchtkaufhaus
Beschäftigungs- und Qualifizierungsbetrieb, der gebrauchte Gegenstände entgegennimmt, aufbereitet und zu niedrigen Preisen verkauft. Häufig werden Sozialkaufhäuser
kommunal oder von den großen Wohlfahrtsorganisationen betrieben. Langzeitarbeitslose und sozial benachteiligte Menschen sollen lernen, wieder am Arbeitsmarkt und an
der Gesellschaft teilzuhaben. Außerdem sollen Dinge, die noch zu gebrauchen sind,
nicht weggeschmissen werden, sondern in einem neuen Haushalt noch gute Dienste
leisten.
Strategie
Geplante Vorgehensweise, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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Tafelladen
„Tafel“ ist die Bezeichnung für eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die überschüssige Lebensmittel an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen verteilt oder
gegen geringes Entgelt abgibt. Es gibt in Deutschland mehr als 900 gemeinnützige
Vereine. Pro Woche nutzen über 1,5 Millionen Menschen das Angebot der Tafeln. Die
meisten Tafelläden in Deutschland agieren als eingetragener Verein, die restlichen
werden von Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Einrichtungen und Stiftungen getragen.
Der Name „Tafel“ wurde bewusst gewählt, um damit zum Ausdruck bringen, dass es
um gesellschaftliche Teilhabe geht – armen Menschen soll im übertragenen Sinn eine
Tafel gedeckt werden.
Tauschbörse
Auch Verschenkbörse. Eine Veranstaltung oder ein Forum im Internet, bei der etwas
zum Tausch angeboten wird bzw. erworben werden kann.
Tierschutz
Alle Maßnahmen und Aktivitäten, die das Leben und Wohlbefinden von Tieren fördern.
Zufügung von Schmerzen, Leiden und Angst „ohne vernünftigen Grund“ sollen vermieden und ihnen in der Obhut des Menschen ein artgerechtes Leben ermöglicht werden. Artikel 20a des Grundgesetzes schreibt die Verpflichtung des Staates zum Schutz
der Tiere fest.
Transportweg
Dieser Begriff bezeichnet die Strecke, die zurückgelegt werden muss, um einen Gegenstand (Waren, Güter u. a.) von einem Ort zu einem anderen zu befördern.
Überfluss
Sehr große, über den eigentlichen Bedarf hinausgehende Menge. Der Begriff Überflussgesellschaft bezeichnet eine in weiten Teilen von materiellem Überfluss geprägte
Gesellschaft.
Umsatz
Umsatz bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre den Gegenwert, der einem Unternehmen in Form von Geld oder Forderungen durch den Verkauf von Waren (Erzeugnissen) oder Dienstleistungen sowie aus Vermietung oder Verpachtung zufließt. Beim
Umsatz sind noch keine Kosten (Material-, Personalkosten usw.) abgezogen.
Umweltschutz
Alles, was uns umgibt, gehört zur Umwelt. In erster Linie sind damit aber die Pflanzen
und Tiere, Erde, Wasser und Luft gemeint – die natürliche Umwelt. Sie muss geschützt
werden, damit die Menschen nicht mehr natürliche Ressourcen verbrauchen und zerstören, als wieder neu entstehen können. Immer mehr Menschen engagieren sich für
den Schutz ihrer Umwelt oder Heimat, weil sie unersetzlich ist. Seit 1994 ist der Umweltschutz als Staatsziel im deutschen Grundgesetz festgelegt.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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Umweltverträglichkeit
Bewertung der direkten oder indirekten Auswirkungen einer durch den Menschen hervorgerufenen Veränderung der Umweltbedingungen auf Böden, Gewässer, Luft, Klima, Menschen, Tiere und Pflanzen. In Deutschland ist wie in anderen Staaten auch
ein Minimum an Umweltverträglichkeit gesetzlich vorgeschrieben. In der Werbung soll
der Zusatz „umweltverträglich“ im positiven Sinn zum Kauf eines Produkts anregen,
kann in der Regel jedoch nur schwerlich überprüft werden.
Verpackung
Umhüllung von Waren (Kartons, Plastik- oder Papierhüllen, Becher) zum Schutz vor
Verderben, Schmutz oder Beschädigung. Verpackungen werden auch als Werbemittel
benutzt. Je nach der Wiederverwendbarkeit wird in Einwegverpackungen (beispielsweise Einwegflaschen, Getränke- oder Weißblechdosen) und Mehrwegverpackungen
(beispielsweise Pfandflaschen) unterschieden.
Welternährung
Durch ihre Ernährungspolitik bemühen sich verschiedene Organisationen der Vereinten Nationen, die Unterernährung und den damit verbundenen schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung in den „Entwicklungsländern“ zu bekämpfen. Heute
könnte theoretisch die gesamte Menschheit ausreichend ernährt werden. Dass dies
nicht geschieht, hängt von Geld-, Transport- und Verteilungsproblemen, Kriegen und
politischen Entscheidungen ab. Das 1974 von der Welternährungskonferenz formulierte Ziel, innerhalb von zehn Jahren den Hunger in der Welt zu beseitigen, ist nie erreicht worden. Es wird geschätzt, dass etwa 12 Prozent der Weltbevölkerung chronisch unterernährt sind.
Werbung
Durch Reklame sollen potenzielle Käuferinnen und Käufer veranlasst werden, ein bestimmtes Produkt zu erwerben. Mittel zu diesem Zweck sind zum Beispiel Werbespots,
Anzeigen oder Plakate. Werbung zielt darauf ab, das Vertrauen der Kundinnen und
Kunden zu gewinnen, aber auch neue Bedürfnisse zu wecken. Oberstes Ziel ist immer
die Ankurbelung des Kaufs eines bestimmten Produkts.
Wertstoff
Ein im Abfall enthaltener Altstoff, der als Rohstoff erneut verwendet werden kann, wie
Glas, Metall und Altpapier. Verpackungen und Flaschen aus Plastik, die beispielsweise
zu Spielzeug aus Kunststoff verarbeitet werden können, sind ebenfalls Wertstoffe.
Wirtschaftsexperte
Ein Fachmann in wirtschaftlichen Fragen oder Angelegenheiten.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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Wirtschaftswachstum
Begriff aus der Volkswirtschaft, der die Veränderung der Produktion an Gütern und
Dienstleistungen eines Jahres (im Vergleich zum Vorjahr) angibt. Der Zuwachs bzw.
die Abnahme der volkswirtschaftlichen Leistung spiegelt sich im Bruttoinlandsprodukt
(der Wert aller Dienstleistungen und Sachgüter eines Landes) wider. Bestimmende
Faktoren für das Wachstum sind technischer Fortschritt, die Zunahme der arbeitenden
Bevölkerung und die Höhe des Kapitaleinsatzes. Seit der sogenannten Ölkrise in den
1970er-Jahren wird ein stetiges Wachstum auch kritisch gesehen. Im Zentrum steht
die Frage, ob eine Zunahme der Lebensqualität nicht von größerer Bedeutung ist als
ein rein quantitatives Anwachsen der Wirtschaft.
Glossar „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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Kommentartext
Wegwerfgesellschaft
1. Kapitel: Neuer, schneller, cooler …
Jugendliche wechseln durchschnittlich alle zwei bis drei Jahre ihr Handy.
Häufig nicht etwa, weil es kaputt ist, sondern weil das neue Modell mehr
kann oder cooler ist. Viele funktionsfähige Handys verschwinden in einer
Schublade, bevor sie später als Elektroschrott enden. Dabei ist ein Handy ein hochwertiges elektronisches Gerät. Es wird aufwendig und mit
wertvollen Rohstoffen wie beispielsweise seltenen Erden produziert.
Das ist der Plastikmüll eines einzigen Einkaufs. Bevor wir irgendetwas
verzehren, ver- oder gebrauchen, fällt bereits so viel Verpackungsmüll
aus wertvollen Rohstoffen an.
In den Industrienationen werden über 40 Prozent der Lebensmittel im
Handel oder beim Verbraucher nicht verzehrt, sondern weggeworfen.
Obwohl die Lebensmittel in der Regel noch genießbar sind.
Wir verbrauchen nicht weniger, sondern immer mehr. Wir sind nicht
sparsam, sondern verschwenderisch. Wir tun dies, obwohl noch nie so
deutlich war, dass die Ressourcen auf der Erde endlich sind und knapp
werden.
Für unsere Großeltern und Urgroßeltern war dies noch undenkbar. Gebrauchsgüter erfuhren eine hohe Wertschätzung und waren nicht so
schnell neu zu beschaffen. Es wurde ausgebessert, repariert, genäht
und gestopft.
In den Industrienationen sind wahre Wegwerfgesellschaften entstanden.
Was nicht mehr in Mode ist oder nicht mehr als das neuste Modell gilt,
wird häufig weggeworfen. Auch was defekt ist oder einem nicht mehr geKommentartext „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
1
fällt, kommt auf den Müll oder in den Wertstoffcontainer.
Der Begriff „Wegwerfgesellschaft“ enthält bereits eine Kritik am Konsumverhalten einer Gesellschaft. Begriffe wie „Überfluss-“ oder „Konsumgesellschaft“ sind ähnlich negativ geprägt.
Eine Wegwerfgesellschaft ist auf Wachstum und Konsum ausgerichtet.
Gebrauchsgüter werden tendenziell wie Einwegartikel behandelt. Eine
Wegwerfgesellschaft geht verschwenderisch mit Ressourcen und Energie um und nimmt wenig Rücksicht auf den Umweltschutz.
Lebt ihr auch in einer „Wegwerfgesellschaft“? Zu Hause? In der Schule?
In eurer Freizeit?
Kommentartext „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
2
2. Kapitel: Ressourcen, Klima, Hunger – na und?
Im Produktionsprozess von Konsum- und Wirtschaftsgütern werden
Rohstoffe und Energie verbraucht sowie die Umwelt belastet.
Wir verursachen durch den laufenden Konsum von Gütern also nicht nur
Müll, der aufwendig entsorgt oder recycelt werden muss. Wir verbrauchen auch Wasser und Energie und verursachen dadurch wiederum
CO2-Emissionen. Dies hat unmittelbare Folgen für das Klima. Stichworte:
Erderwärmung und Naturkatastrophen.
Wo relativ viel Geld zum Konsum vorhanden ist – wie in den Industrienationen –, täuscht uns das Angebot einen Überfluss vor. Wem ist hier
schon bewusst, dass Knappheit globale Realität ist.
Wo wenig oder kein Geld vorhanden ist, wie beispielsweise in Entwicklungsländern, herrscht Mangel – oft sogar Not. Am deutlichsten wird dies
bei den menschlichen Grundbedürfnissen wie Nahrungsmitteln oder
sauberem Trinkwasser.
In den Industrienationen werden von den Produzenten, dem Handel und
den Konsumenten gemeinsam fast die Hälfte aller Lebensmittel vernichtet. Andererseits hungern rund 800 Millionen Menschen auf der Welt und
sind unterernährt. Rund drei Millionen Kinder unter fünf Jahren sterben
jährlich an Hunger. Bei einer gerechteren Verteilung müsste niemand
hungern.
Wie kommt es dazu, dass Menschen in Entwicklungsländern verhungern?
Kommentartext „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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3. Kapitel: Werbung erzeugt Wachstum
Unser Konsumverhalten wird durch Werbung beeinflusst und gelenkt.
Werbung sagt uns, was wir vermeintlich brauchen und was cool ist. Marken geben uns das Gefühl, dazuzugehören. Werbung lenkt unsere Bedürfnisse. Sie vermittelt, wann wir uns wohlfühlen, was Spaß und was
glücklich macht oder was Freiheit für uns bedeutet. Tatsächlich aber sollen wir einfach ein spezielles Produkt kaufen.
Weltweit werden im Jahr über 400 Milliarden Euro für Werbung ausgegeben.
Profis tüfteln Strategien aus, wie sie an das Geld kommen, welches dir
zur Verfügung steht.
Im globalen Wettbewerb geht es darum, Umsätze zu steigern, Gewinne
und Wachstum für ein Unternehmen und für eine Volkswirtschaft zu erzielen. Das steht im Fokus allen Handelns.
Schöne Verpackungen als Kaufanreiz gehören ebenso dazu wie ein
möglichst kurzer Zeitraum, bis du dir ein neues, ein besseres, schnelleres und angesagteres Produkt kaufst. Egal, ob das alte noch funktioniert
oder schon kaputt ist.
Wenn etwas kaputt ist, soll es möglichst nicht repariert, sondern gleich
das ganze Gerät neu gekauft werden. Das bringt Unternehmen mehr
Umsatz und Gewinn.
Lässt du dich von Werbung manipulieren?
Kommentartext „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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4. Kapitel: Anders denken – nachhaltig handeln
Wirtschaftsexperten, der überwiegende Teil der Medien und der Politiker
sowie die Unternehmen und Konzerne selbst jubeln, wenn Wachstum in
Aussicht ist. Wachstum bedeutet höhere Umsätze und Gewinne. Gewinn
und Wachstum bilden sich im Denken und in der Logik von Wirtschaft
und Finanzmärkten in Jahresquartalen und für ein laufendes oder kommendes Jahr ab. Nicht für die Zukunft von Generationen.
Es gibt auch Modelle und Denkweisen, die einer Konsumgesellschaft
entgegenstehen. Nachhaltigkeit in Denken und Handeln ist dafür ein
Stichwort. Nachhaltig bedeutet, nicht mehr zu verbrauchen, als sich wieder regenerieren, also beispielsweise nachwachsen kann. Nachhaltigkeit
schont die Ressourcen und beutet sie nicht eines schnellen Profits wegen aus.
Es gibt zahlreiche Beispiele: Im Großen und im Kleinen werden Anlagen
gebaut, die regenerative, also erneuerbare Energien wie die von Wind
und Sonne nutzen.
Immer mehr Menschen legen Wert auf gesunde Ernährung, welche auch
die Belange von Umwelt- und Tierschutz berücksichtigt. Sie kaufen regionale Produkte oder direkt beim Erzeuger ein, weil es Transportwege
und Verpackung spart und nachvollziehbar ist, woher die Nahrungsmittel
kommen. Sie achten auf fair gehandelte Produkte oder umweltverträgliche Produktion.
Teils aus wachsendem Konsumbewusstsein, teils aber auch der steigenden Armut wegen sind in den letzten Jahren in unserer Gesellschaft
eine Reihe von Initiativen entstanden.
Tafelläden sammeln Lebensmittel ein, die nicht mehr verkauft werden
würden, und geben sie an bedürftige Menschen weiter.
Kommentartext „Wegwerfgesellschaft“
© www.didactmedia.eu, 2015
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In Gebraucht- und Sozialkaufhäusern kann günstig gekauft werden, was
andere weggeworfen hätten.
Über sogenannte Tausch- oder Verschenkbörsen werden – meist im Internet – Ge- oder Verbrauchsgüter angeboten, die bei ihren Besitzern
keine Verwendung mehr finden.
Oder wie hier in dieser sogenannten „Givebox“ werden Dinge einfach
abgelegt. Andere können sie kostenlos mitnehmen.
Kaputtes wird nicht mehr unbedingt weggeworfen, sondern repariert.
Sogenannte Repair-Cafés gibt es inzwischen in vielen Städten und Ländern. Hier treffen sich Menschen, um allein oder gemeinsam Kaputtgegangenes wieder zu reparieren.
„Containern“ nennt man eine Aktionsform von Menschen, die sich entweder aus Armut oder aus Kritik an der Wegwerfgesellschaft aus den
vorwiegend bei Supermärkten platzierten Müllcontainern ernähren. Dort
werden häufig nicht oder kaum verdorbene Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum entsorgt.
Zudem haben sich mittlerweile in vielen Städten Food-Sharing-Gruppen
gebildet, in denen über eine Internetplattform oder soziale Netzwerke
Privatpersonen, Händler und Produzenten die Möglichkeit haben, überschüssige Lebensmittel kostenlos anzubieten bzw. abzuholen. So können Privatpersonen vor einem Urlaub Lebensmittel anbieten, die sie
nicht mehr verbrauchen können, bevor sie ablaufen, oder Produzenten
Gemüse, das beispielsweise aufgrund seiner krummen Form nicht den
Weg in einen Laden finden würde.
Welche dieser Initiativen findest du sinnvoll und was können sie bewirken?
Kommentartext „Wegwerfgesellschaft“
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5. Kapitel: Du als Konsument hast alles in der Hand
Reagieren die weltweiten Märkte auf Probleme wie Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung, Klimawandel und Welternährung oder sind
Maßnahmen wie der Konsum fair gehandelter Produkte, das Sparen von
Rohstoffen und Energie oder Recycling eine Randerscheinung?
Zunächst einmal sieht es so aus, als hätte der einzelne Verbraucher als
Konsument keinen Einfluss auf die Wirtschaft und die globalen Märkte.
Ein Argument gegen eine solche These ist die Entwicklung biologisch
erzeugter Produkte. Weder die großen Produzenten noch der konventionelle Handel haben anfangs biologische Produkte angeboten. Erst die
steigende Nachfrage der Konsumenten hat zu einem Wandel geführt.
Heute findet sich in fast jedem Supermarkt ein reiches Angebot biologischer Produkte. Neue Supermärkte sind entstanden. Über 6 Prozent der
Anbauflächen in Deutschland und über 5 Prozent der Anbauflächen in
der Europäischen Union werden heute bereits ökologisch bewirtschaftet.
Tendenz steigend. Die Wachstumszahlen für biologisch erzeugte Produkte liegen deutlich höher als bei konventionellen Lebensmitteln, und
der Marktanteil steigt stetig.
Das Kaufverhalten und die Nachfrage der Konsumenten, also von jeder
und jedem Einzelnen von uns, verändern das Angebot und die Produktionsbedingungen an den Märkten. Nicht schlagartig, aber nachhaltig.
Durch das Kaufverhalten könntest du mit vielen anderen zusammen
zwar kein Wirtschaftssystem global revolutionieren, aber wirklich coole
Marken etablieren und so die Angebote und die Produktionsbedingungen
beeinflussen.
Was hindert uns daran zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu werden?
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Linkliste „Wegwerfgesellschaft“
Weiterführende Internetlinks:
Bundesernährungsministerium: Zu gut für die Tonne
https://www.zugutfuerdietonne.de/start/
Verbraucherzentrale NRW: „Elektroschrott ist Gold wert“
http://www.vz-nrw.de/link1107544A.html
Planet Schule: Werbung
https://www.planet-schule.de/sf/multimedia-lernspiele-detail.php?projekt=limowerbung
Portal Globales lernen: Wir haben den Hunger satt!
http://www.globaleslernen.de/de/bildungsmaterialien/bildungsmaterialienaktuell/unterrichtseinheit-wir-haben-den-hunger-satt
UN: Bildung für nachhaltige Entwicklung
http://www.bne-portal.de/
World Food Programm: Welthungerkarte
http://documents.wfp.org/stellent/groups/public/documents/newsroom/wfp271776.pdf
Bundeszentrale für politische Bildung: Interview mit Jean Ziegler:
https://www.bpb.de/dialog/145727/wir-lassen-sie-verhungern-interview-mit-jean-ziegler
Werbepsychologie online: Ziele und Funktionen von Werbung:
http://www.werbepsychologie-online.com/index.php/einfuehrungthema/ziele
Bundesverband Deutsche Tafel e.V.:
http://www.tafel.de/
Standortübersicht Givebox:
http://www.givebox.eu/
Foodsharing:
https://foodsharing.de/
Repair Café:
http://repaircafe.org/de/
Linkliste „Wegwerfgesellschaft“
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Arbeitsblatt „Wegwerfen, Aufbewahren und Reparieren“ – Lösungsvorschläge
1. Fülle den unten stehenden Fragebogen aus, ohne darüber mit deinem
Nachbarn zu sprechen. Beantworte die Fragen so genau wie möglich.
Wenn du dir nicht sicher bist, schätze den Wert.
Vergleiche und diskutiere die Ergebnisse mit deinem Nachbarn.
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich bewusst werden, wie ihr eigener Umgang
mit Waren ist.
Der Vergleich mit dem Nachbarn soll Unterschiede aufzeigen und zum Nachdenken
anregen.
2. Was ist mit dem Begriff „Wegwerfgesellschaft“ gemeint?
Der Begriff „Wegwerfgesellschaft“ soll als Fachbegriff erfasst werden. Das Erarbeiten
einer schriftlichen Definition soll die Facetten des Begriffs deutlich machen.
3. Lebt auch ihr in einer Wegwerfgesellschaft? Zu Hause? In eurer Freizeit?
Diskutiert in der Klasse.
Die anschließende Diskussion in der Klasse soll eine kritische Beleuchtung des
eigenen Lebensumfelds ermöglichen. Hier kann das Ausnahmeverhalten einzelner
Schüler oder derer Familie durchaus positiv bewertet werden.
Lösungsvorschläge „Wegwerfgesellschaft“
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Arbeitsblatt „Entwicklungsland vs. Industrienation“ – Lösungsvorschläge
1. Recherchiere, wie viel Energie benötigt wird, um dein Handy, deine
Jeans, dein T-Shirt zu produzieren.
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich durch die Recherche bewusst machen, wie
viel Energie bei der Herstellung eines einzigen Produkts verbraucht wird.
2. Stelle die Unterschiede im Alltag der Menschen in einer Industrienation
und in einem Entwicklungsland gegenüber. Ordne dazu die unten
stehenden Begriffe der richtigen Spalte in der Tabelle zu.
Industrienation
Entwicklungsland
Lebensmittel werden vernichtet
800 Mio. Menschen hungern
hoher Konsum
kein sauberes Trinkwasser
hoher Wasserverbrauch
Unterernährung
hoher Energieverbrauch
Kinder unter fünf Jahren verhungern
hohe CO2-Emissionen
Leben ohne Strom
hohes Müllaufkommen
Kinder sammeln Elektroschrott auf
Müllkippen
3. Wie kommt es dazu, dass Menschen in den Entwicklungsländern
verhungern?
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Zusammenhänge von Wachstum und
Mangel erkennen. Es soll deutlich werden, dass ein Übermaß an Waren immer auch
einen Mangel an anderer Stelle zur Folge hat und extrem viele Menschen dieser Welt
davon betroffen sind.
4. Erläutere, was mit der Aussage „globale Knappheit ist Realität“ gemeint
ist.
Es soll erkannt werden, dass das stetige Wachstum nicht unendlich ist und den
endlichen Ressourcen dieser Welt entgegensteht.
Lösungsvorschläge „Wegwerfgesellschaft“
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Arbeitsblatt „Werbung und Konsum“ – Lösungsvorschläge
1. Wie entscheidest du, ob du ein Produkt kaufen möchtest oder nicht?
Diskutiere mit deinem Nachbarn.
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich Gedanken über ihr Kaufverhalten machen.
Sind sie von Werbung beeinflusst? Haben sie prominente Vorbilder, die ihr
Kaufverhalten bestimmen? Gibt es in der Klasse oder im Freundeskreis Vorbilder, die
das Kaufverhalten steuern?
2. Gruppenarbeit:
Entwickelt in eurer Gruppe eine Werbung für ein Fantasieprodukt. Stellt
der Klasse euer Produkt vor und versucht, eure Mitschüler davon zu
überzeugen, dass sie dieses Produkt unbedingt kaufen müssen!
Macht nun eine Umfrage in eurer Klasse. Von welchem Produkt wurden
die meisten Stücke verkauft?
Warum? Was hat euch an dem Produkt überzeugt?
Durch die Entwicklung einer eigenen Werbekampagne müssen die Schülerinnen und
Schüler durchschauen, was andere manipuliert. Sie orientieren sich an der ihnen
bekannten Werbung und analysieren diese. Auf diese Weise begreifen sie, mit
welchen Tricks die Werbung arbeitet.
Anhand der Reaktion ihrer Mitschüler können die Schülerinnen und Schüler
erkennen, welche Werbestrategien besonders gut funktionieren, und können diese
Strategien auch in Zukunft entlarven.
3. Lässt du dich von Werbung manipulieren?
Die Reflexion der eigenen Gewohnheiten soll zu einem überlegteren Kaufverhalten in
der Zukunft führen. Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass sie selbst
beeinflusst werden.
Lösungsvorschläge „Wegwerfgesellschaft“
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Arbeitsblatt „Nachhaltigkeit und Wachstum“ – Lösungsvorschläge
1. Welche Gründe gibt es für eine Politik
- des Wachstums
- der Nachhaltigkeit?
Wachstum: Sicherung der Arbeitsplätze, globaler Wettbewerb, Umsatzsteigerung,
Gewinnsteigerung
Nachhaltigkeit: Schonung der Umwelt, Schonung der Ressourcen, Vorsorge für
kommende Generationen
2. Was ist der grundlegende Unterschied zwischen diesen beiden
wirtschaftlichen Ansätzen?
Die Politik des Wachstums sieht die Zusammenhänge aus der Sicht der globalen
Märkte. Die Politik der Nachhaltigkeit sieht die Zusammenhänge aus der Sicht der
natürlichen Gegebenheiten und der Folgen für Gesellschaft und Umwelt.
3. Recherchiere, welche Initiativen zum nachhaltigen Leben es in deiner
Region gibt.
Kannst du dir vorstellen, eine dieser Initiativen zu nutzen oder zu
unterstützen?
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich aktiv mit ihrer Region auseinandersetzen.
Das macht ihnen bewusst, dass es auch für sie möglich ist, nachhaltig zu leben. Sie
sollen darüber nachdenken, ob sie konkret aktiv werden möchten.
Lösungsvorschläge „Wegwerfgesellschaft“
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Arbeitsblatt „Die Rolle des Verbrauchers“ – Lösungsvorschläge
1. Beschreibe die Entwicklung der Bioprodukte auf dem deutschen Markt.
Die Schülerinnen und Schüler können anhand der Entwicklung von Bioprodukten
nachvollziehen, wie sich ein neuer Trend am Markt etablieren und das
Konsumverhalten verändern kann.
2. Was versteht man unter „Die Macht des Verbrauchers“?
Es wird ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass wir als Verbraucher die Macht
haben, etwas zu verändern. Die Schülerinnen und Schüler definieren sich als Teil der
Verbrauchermacht.
3. Was hindert uns daran, zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu werden?
Die Schülerinnen und Schüler machen sich die Probleme bewusst, die entstehen
können, wenn eine Gesellschaft versucht, sich umzuorientieren.
Die Fragestellung regt dazu an, in großen Dimensionen zu denken.
Hausaufgabe: Überlegt, wie ihr zu Hause, in der Schule und in eurer
Freizeit nachhaltiger handeln könntet.
Die Hausaufgabe ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, eine Initiative zu
starten, die zu Nachhaltigkeit anregt.
Lösungsvorschläge „Wegwerfgesellschaft“
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