Mathematik – Theorie Bezirksschule 2. Klasse Mathematik -Theorie 1 2. Klasse Bezirksschule Inhaltsverzeichnis 2. Klasse A Terme, Variablen und Mengen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Der Taschenrechner als Rechenhilfe Variablen in Termen Variablen in Termen: Potenzen Werte von Termen berechnen Multiplizieren und Dividieren mit algebraischen Termen Terme bilden: Weitere Beispiele Zahlenmengen Schnittmengen ggT und kgV B Weitere Grundlagen zur Geometrie 1 2 3 4 5 Mengen von Punkten Winkel und Messen der Winkelweite Anwendungen Achsenspiegelung Mittelsenkrechte und Winkelhalbierende C Brüche und Prozente 1 2 3 4 Brüche und Bruchteile Verschiedene Formen der gleichen Zahl Brüche und Dezimalbrüche Bruchteile und Prozente D Operationen mit Brüchen 1 2 3 4 5 6 Vergleich von Brüchen Addition und Subtraktion von Brüchen Vervielfachen und Teilen eines Bruchs Multiplikation von Brüchen Division durch Brüche Mal so, mal so Mathematik -Theorie 2 4 5 6 7 8 9 10 13 14 15 19 22 23 25 26 30 32 34 35 37 38 40 42 44 2. Klasse Bezirksschule E Zuordnungen 1 2 3 4 5 6 7 Darstellen von Zuordnungen: Diagramme und Tabellen Proportionale Zuordnungen Berechnungen bei proportionalen Zuordnungen Umgekehrt proportionale Zuordnungen Allgemeine Darstellung von Zuordnungen Weitere Übungen zu Berechnungen bei proportionalen und umgekehrt proportionalen Zuordnungen Weitere Betrachtungen zu Zuordnungen F Arithmetik im Alltag 1 2 3 4 5 Prozentrechnen: Begriffe, Prozentwert Prozentrechnen: Prozentsatz, Grundwert Anwendungen des Prozentrechnens Fremde Währungen Mittelwert und Zentralwert G Geometrische Berechnungen 1 2 3 4 Berechnungen am Parallelogramm Flächeninhalt von Dreiecken Berechnungen an senkrechten Prismen Beispiele für Anwendungen Mathematik -Theorie 3 45 47 48 49 50 51 52 53 55 58 62 63 65 67 69 70 2. Klasse Bezirksschule A Terme, Variablen und Mengen 1 Der Taschenrechner als Rechenhilfe Der Taschenrechner ist ein handlicher elektronischer Rechner im Taschenformat, der mit Batterie- oder Solarzellen betrieben wird. Er ist aus Mikroprozessoren aufgebaut, welche die gewünschten Rechnungsschritte ausführen. Eingaben und Resultate können über eine Flüssigkristallanzeige (LCD) abgelesen werden. Der Taschenrechner beherrscht die Grundoperationen + , - , · , : mit ganzen Zahlen und mit Dezimalzahlen. Beispiel: 25,89 · 1,65 = 42,7185 . Er bewältigt verkettete Operationen. Beispiel: 88,5 · 4,66 : 2,5 = 164,964 . Zahlenterme mit Klammern können berechnet werden: Beispiel: 50,6 - 0,8 · (61 - 47,95) = 40,16 . Der Rechner beachtet die Vereinbarung "Punkt- vor Strichoperation". Beispiel: 50,8 + 4,5 · 10,2 = 96,7 . Der Taschenrechner besitzt die Möglichkeit, Zahlen zu speichern und wieder abzurufen. Zudem gibt es eine Reihe weiterer Funktionen, welche der Taschenrechner ausführen kann: Potenzieren, Wurzeln ziehen, ... . Der Taschenrechner liefert kein richtiges Resultat, wenn du falsch eintippst! Mache daher zuerst eine Überschlagsrechnung (schätzen)! Mathematik -Theorie 4 2. Klasse Bezirksschule 2 Variablen in Termen Variablen sind Platzhalter für Zahlen. In der Mathematik verwendet man dafür Kleinbuchstaben ( z.B. x, y, z). Terme sind Gebilde aus Zahlen und/oder Variablen (z.B. 35x – 4,2) . Für das Produkt einer Zahl und einer/mehrerer Variablen gelten betreffend der Schreibweise folgende Punkte: - 6·a = 6a 1·b = b 3·a·b = 3ab . Terme können zusammengefassst werden, indem gleichartige Ausdrücke (gleiche Buchstaben oder Buchstabenkombination) addiert bzw. subtrahiert werden. Beispiele: - 5a + 7b + 3c + 4a + 6b + 5c - 8a = a + 13b + 8c 6ab + 3ac - 4ab + 5bc + 9ac = 2ab + 12ac + 5bc 4a2 + 5ab3 – 2a2 + 3ab3 = 2a2 + 8ab3 Beim Vereinfachen von Termen gilt ebenfalls die Regel „Punktoperationen vor Strichoperationen“ (d.h. Multiplikation und Division vor der Addition und Subtraktion ausführen). Beispiele: Mathematik -Theorie - a + b · 4 = a + 4b 3 · a - b · 6 = 3a - 6b 10x + 20y : 5 – 5x = 10x + 4y – 5x = 5x + 4y . 5 2. Klasse Bezirksschule 3 Variablen in Termen: Potenzen Die Multiplikation mehrerer gleicher Faktoren kann als Potenz abgekürzt notiert werden. Beispiel: 5·5·5·5 = 5 4 4 5 (lies: 5 hoch 4). heisst Potenz , 5 ist die Basis und 4 der Exponent. Ebenso können Potenzen mit Variablen gebildet werden. Beispiel: x·x·x·x·x = x 5 . Potenzen von Klammerausdrücken sind möglich. Beispiele: (3x)2 = 3x · 3x = 9x2 (8a)3 = 8a · 8a · 8a = 512a3 2 (3x) ≠ 3x Beachte: 2 ! Potenzen werden bei der Berechnung von Flächen und Rauminhalten verwendet. Beispiel: Bestimme den Flächeninhalt der grauen Figur. 2w (es handelt sich um Quadrate) A = (5w)2 - (2w)2 = 25w2 - 4w2 5w 2 = 21 w Mathematik -Theorie 6 2. Klasse Bezirksschule 4 Werte von Termen berechnen Der Taschenrechner ist beim Rechnen mit grossen Zahlen eine echte Hilfe. Mit wenig Aufwand kann beispielsweise der Wert eines Terms bestimmt werden, wenn für die Variable(n) Zahlen eingesetzt werden. Beispiel: Bestimme den Wert des Terms T = 15x2 + 8xy – 92y für x = 12 und y = 21. T = 15·(12)2 + 8·12·21 - 92·21 2 160 + 2 016 – 1 932 = = 2 244 Bei der Berechnung von Potenzen entstehen grosse Zahlen mit vielen Stellen. Der Taschenrechner besitzt aber nur begrenzt viele Anzeigestellen. Aus diesem Grunde werden grosse Zahlen als Zehnerpotenzen dargestellt. Beispiel: Berechne 2030. Im Display des Rechners erscheint: 1.073741824 39 Zehnerpotenz . Die eigentliche Lösung lautet: 1.073741824 · 1039 ! Die Basis der Zehnerpotenz (eben die Zahl 10!) wird aufgrund der beschränkten Anzahl Stellen in der Anzeige weggelassen! Formeln werden mit Termen dargestellt. Die Formel für die Gesamtoberfläche eines Würfels beispielsweise lautet: O = 6x2 (x ist die Kantenlänge des Würfels). Häufig ist das Bestimmen einer Lösung mit Hilfe eines Termes einfacher. Beispiel: Bestimme die Oberfläche eines Würfels mit der Kantenlänge 32cm. O = 6x2 = 6 · (32cm)2 = 6 · 1 024 cm2 = 6 144 cm2 Mathematik -Theorie 7 x 2. Klasse Bezirksschule 5 Multiplizieren und Dividieren mit algebraischen Termen Algebraische Terme sind Gebilde aus Zahlen und/oder Variablen. Bezüglich der Multiplikation von Termen gelten folgende Regeln: - 5·3z = 5·3·z = 15·z = 15z - 4x·3x = 4·x·3·x = 4·3·x·x = 12·x2 = 12x2 - 6a·9b = 6·a·9·b = 6·9·a·b = 54·ab = 54ab - 8y2·6y3 = 8·y·y·6·y·y·y = 8·6·y·y·y·y·y = 48·y5 = 48y5 - 3c2d·4cd3 = 3·c·c·d·4·c·d·d·d = 3·4·c·c·c·d·d·d·d = 12·c3·d4 = 12c3d4 Die Division wird als Umkehroperation der Multiplikation aufgefasst. Bezüglich der Division von Termen gelten folgende Regeln: 1. 50 : 10 = 5 , 2. 12x : 3 = 4x 3. 48x5 : 6x2 = 8x3 4. 45a6b5c2 : 9a5b2c2 = 5ab3 , , , denn : 5 · 10 = 50 denn : 4x · 3 = 12x denn : 8x3 · 6x2 = 48x5 denn : 5ab3 · 9a5b2c2 = 45a6b5c2 Umkehroperationen Mathematik -Theorie 8 2. Klasse Bezirksschule 6 Terme bilden: Weitere Beispiele Es ist ein wichtiges Ziel im Mathematikunterricht, dass Sachverhalte in Form von Texten in Terme umgewandelt (übersetzt!) werden können und umgekehrt. "Vom Text zum Term" und "Vom Term zum Text" sind elementare mathematische Schritte, welche genaue algebraische Grundkenntnisse voraussetzen. Beispiele: 1. Vom Text zum Term Gesucht ist der Term, welcher folgende Bedeutung hat: "Das 3fache der um 2 vergrösserten Zahl" . Lösung: 2. 3(x + 2) . Vom Term zum Text 2 Was stellt der Term (x + 4) − 5 dar? Lösung: Mathematik -Theorie "Das Quadrat der um 4 vergrösserten Zahl, vermindert um 5" . 9 2. Klasse Bezirksschule 7 Zahlenmengen Eine Menge ist eine Zusammenfassung von Objekten, die man genau voneinander unterscheiden kann, zu einem Ganzen. Die Objekte, aus denen die Menge besteht, nennt man Elemente. Beispiele: 1 36 Element 25 Menge von Quadratzahlen 16 49 9 4 Menge von geometrischen Figuren Element Mengen werden mit grossen Blockbuchstaben bezeichnet, Elemente mit kleinen Buchstaben. Beispiel: M = {1, 4, 9, 16, 25, ...} (Menge M der Quadratzahlen) Gehört ein Element a zu einer bestimmten Menge A, so schreibt man: a ∈ A (lies: a ist Element von A). Gehört ein Element b nicht zu einer Menge B, so schreibt man: b ∉ B (lies: b ist nicht Element von B). Beispiele: Gegeben sei die Menge der natürlichen Zahlen: N = {1, 2, 3, 4, ...} . Es gilt: 8 ∈N − 8 ∉N Mathematik -Theorie 10 (8 ist Element von N) (-8 ist nicht Element von N) 2. Klasse Bezirksschule Endliche und unendliche Mengen Enthält eine Menge eine endliche Anzahl Elemente, so heisst sie endliche Menge. Enthält eine Menge unendlich viele Elemente, so nennen wir sie unendliche Menge. Beispiele: M1 = {2, 4, 6, 8} (endliche Menge) M2 = {2, 4, 6, 8, ...} (unendliche Menge) Darstellungsformen von Mengen Werden die einzelnen Elemente einer Menge (endlich oder unendlich) der Grösse nach geordnet aufgezählt, heisst die Darstellungsform aufzählende Form. Werden die Elemente einer Menge durch ihre gemeinsame, charakteristische Eigenschaft beschrieben, heisst die Darstellungsform beschreibende Form. Beispiele: C = {2, 4, 6, 8, ...} (aufzählende Form) C = {x | x ist eine gerade Zahl} (beschreibende Form) C ist die Menge aller x für welche gilt Die Grundmenge Die Grundmenge G ist eine Art Vorratskammer aus Zahlen, welche für eine bestimmte Aufgabe zur Verfügung stehen. Die Grundmenge G entspricht meistens einer der folgenden Zahlenmengen: - N = {1, 2, 3, 4, ...} (Menge der natürlichen Zahlen ohne 0) - N0 = {0, 1, 2, 3, ...} (Menge der natürlichen Zahlen mit 0) - Z = {...,-3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, ...} (Menge der ganzen Zahlen) Mathematik -Theorie 11 2. Klasse Bezirksschule Teilermengen Die Menge aller Teiler einer natürlichen Zahl nennt man Teilermenge T. Teilermengen sind endliche Mengen! Beispiel: Bestimme die Teilermenge von 24. T24 = {1, 2, 3, 4, 6, 8, 12, 24} . Vielfachenmengen Die Menge aller Vielfachen einer natürlichen Zahl nennt man Vielfachenmenge V. Vielfachenmengen sind unendliche Mengen! Beispiel: Bestimme die Vielfachenmenge von 24. V24 = {24, 48, 72, 96, ...} . Mathematik -Theorie 12 2. Klasse Bezirksschule 8 Schnittmengen Die Schnittmenge zweier Mengen A und B enthält sämtliche Elemente, die zu A und B gehören, also beiden gemeinsam sind. Die Schnittmenge wird geschrieben als A ∩ B Beispiel: A = {3,6,9,12,15,18, 21,24} B = {4,8,12,16,20,24} (lies: A geschnitten mit B). A ∩ B = {12,24} Die Schnittmenge lässt sich mit Hilfe eines Venn-Diagrammes veranschaulichen. 21 18 3 6 A 15 21 4 12 24 8 20 16 B A∩B Schnittmengen von Teilermengen und Vielfachenmengen Beispiele: T24 = {1,2,3, 4, 6,8,12,24} T30 = {1,2,3,5,6,10,15,30} T24 ∩ T30 = {1,2,3,6} V24 = {24, 48,72,96,...} V30 = {30,60,90,120,...} V24 ∩ V30 = {120,240,360, 480,...} Mathematik -Theorie 13 2. Klasse Bezirksschule 9 ggT und kgV Der grösste gemeinsame Teiler (ggT) von zwei oder mehreren natürlichen Zahlen ist diejenige natürliche Zahl, welche Teiler dieser Zahlen ist und zudem möglichst gross ist. Beispiel: Der ggT der Zahlen 12 und 18 ist 6, da 6 die grösste Zahl ist, die sowohl 12 als auch 18 ganz teilt. Dies wird wie folgt notiert: ggT (12, 18) = 6 Das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) von zwei oder mehreren natürlichen Zahlen ist diejenige natürliche Zahl, in der jede dieser Zahlen als Faktor enthalten ist und die zudem möglichst klein ist. Beispiel: Das kgV der Zahlen 12 und 18 ist 36, da 36 die kleinste Zahl ist, die ganzzahlig durch 12 und durch 18 teilbar ist. Dies wird wie folgt notiert: kgV (12, 18) = 36 Mit Hilfe der sogenannten Primfaktorzerlegung kann der ggT und das kgV problemlos bestimmt werden. Beispiele: 12 = 2 · 2 · 3 18 = 2 · 3· 3 12 = 2 · 2 · 3 18 = 2 · 3· 3 ggT = 2 · 3 = 6 kgV = 2 · 2 · 3 · 3 = 36 540 = 2 · 2 · 3 · 3· 3 · 5 630 = 2 · 3 · 3 · 5 · 7 ggt (540, 630) = 2 · 3 · 3· 5 = 90 kgV (540, 630) = 2 · 2 · 3 · 3 · 3 · 5 · 7 = 3’780 Mathematik -Theorie 14 2. Klasse Bezirksschule B Weitere Grundlagen zur Geometrie 1 Mengen von Punkten Jedes geometrische Gebilde - beispielsweise eine Gerade oder ein Kreis - ist als Punktemenge definiert. Dabei bildet eine unendliche Menge von Punkten aneinandergereiht diese Gerade oder diesen Kreis. Einzelne Punkte werden mit Grossbuchstaben notiert, die Punktemengen Gerade, Strecke, Strahl und Kreis mit Kleinbuchstaben. - Eine Gerade ist eine geradlinige Verbindungslinie zweier Punkte, wobei die Ausdehnung beidseitig unendlich ist. - Eine Strecke ist die kürzestmögliche Verbindungslinie zweier Punkte. - Ein Strahl ist eine einseitig begrenzte Gerade. - Ein Kreis ist die Menge aller Punkte, deren Abstand zu einem Punkt (dem Mittelpunkt) gleich gross ist. Beispiele: P Punkt P g Gerade g = AB B A P Strecke s = PQ s Q h Strahl h = XY+ Y X Kreis k (M, r) k Mathematik -Theorie 15 M r 2. Klasse Bezirksschule Wichtige Notationen - Liegt ein Punkt z.B. auf einer Geraden oder auf einem Kreis, so sagt man auch, er sei Element der Geraden bzw. des Kreises. Dies wird wie folgt notiert: P∈g , - g P Q∈k Liegt ein Punkt nicht auf einer Punktemenge - z.B. einer Strecke -, so sagt man auch, er sei nicht Element dieser Punktemenge. Dies wird wie folgt notiert: s P P∉s - k Q Schneiden sich zwei Geraden, so entsteht ein Schnittpunkt . Dies wird wie folgt notiert: g P h g∩h ={P} - Zwei parallele Geraden besitzen keinen Schnittpunkt. Dies wird wie folgt notiert: g h , - g h g∩h ={} Wird ein Kreis von einer Geraden geschnitten, entstehen zwei Schnittpunkte. Dies wird wie folgt notiert: Q g P k k ∩ g = { P, Q } - Wird ein Kreis von einer Geraden berührt, so nennt man den gemeinsamen Punkt Berührpunkt. Dies wird wie folgt notiert: B g k k∩g ={B} Mathematik -Theorie 16 2. Klasse Bezirksschule P2 - Schneiden sich zwei Kreise, entstehen zwei Schnittpunkte. Dies wird wie folgt notiert: k1 k1 ∩ k2 = { P1, P2 } - Berühren sich zwei Kreise, so entsteht ein gemeinsamer Berührpunkt. Dies wird wie folgt notiert: k1 ∩ k2 = { P } P1 k2 k1 P k2 Beschreibung von Punktemengen durch Abstände: 2 Beispiele 1. Zwei Punkte P und Q sind 5cm voneinander entfernt. Bestimme die Menge aller Punkte, die mindestens 4cm von P, aber höchstens 3cm von Q entfernt sind. Mathematik -Theorie 17 2. Klasse Bezirksschule 2. Zeichne die Menge aller Punkte, die von der Geraden g 2,5cm und von der Geraden h 1,8cm Abstand haben, wenn gilt: g = AB mit A(2/3), B(8/6,5) und h = CD mit C(2/7), D(10/3). Mathematik -Theorie 18 2. Klasse Bezirksschule 2 Winkel und Messen der Winkelweite Ein Winkel entsteht durch die Drehung einer Halbgeraden um ihren Anfangspunkt im Gegenuhrzeigersinn. Bei der Drehung wird die Halbgerade g auf die Halbgerade h abgebildet. Diese Halbgeraden nennt man Schenkel des Winkels. Der gemeinsame Anfangspunkt der Halbgeraden heisst Scheitel des Winkels. Man kennzeichnet Winkel mit griechischen Buchstaben (α, β, γ, δ). Winkel können aber auf verschiedene Arten bezeichnet werden: Mathematik -Theorie 19 2. Klasse Bezirksschule Die Grundeinheit bei der Winkelmessung ist das Grad. 1 des Vollwinkels. 1 Grad (1°) entspricht 360 (Die auf die Babylonier zurückgehende Gradmessung der Winkel ordnet dem Vollwinkel 360° zu!) Je nach Grösse haben die Winkel unterschiedliche Namen. Winkel werden mit Hilfe der Skala auf dem Geodreieck gemessen. Beispiel: α ---> α = 70° Mathematik -Theorie 20 2. Klasse Bezirksschule Winkel im Kreis Kreissektor nennt man eine Fläche im Kreis, welche von zwei Radien (r) und einem Bogen (b) des Kreises begrenzt wird. Zentriwinkel M r r α b Kreissektor Die Grösse des Kreissektors wird einerseits bestimmt durch den Kreisradius r, andererseits durch den sogenannten Zentriwinkel α. Kreissektoren werden in Kreisdiagrammen verwendet. Ein Kreisdiagramm ist eine graphische Darstellung, welche die Aufteilung einer Grösse in verschiedene Anteile veranschaulicht. Beispiel: In einer Schulklasse wohnen 4 Schüler in Riniken, 6 in Remigen, 2 in Villigen und 8 in Brugg. Zeichne dazu ein Kreisdiagramm. Vorgehen: Die ganze Klasse (20 Schüler) entspricht der ganzen Kreisfläche (360°). Entsprechend der Anzahl Schüler pro Gemeinde wird die Winkelweite pro Sektor berechnet. Die vier Kreissektoren werden in einen Kreis abgemessen. Gemeinde Riniken Remigen Villigen Brugg Anzahl Schüler 4 6 2 8 Grad (°) 72° 108° 36° 144° Riniken Brugg Remigen Villigen Mathematik -Theorie 21 2. Klasse Bezirksschule 3 Anwendungen Anwendungsmöglichkeiten der Winkelmessung in der Praxis gibt es viele. Beispiel: Bestimme den Neigungswinkel α eines Hausdaches, wenn gilt: h = 0,75a. α Mit Hilfe einer Konstruktion des rechtwinkligen Dreiecks im Dachstock wird der Winkel α bestimmt. Man wählt dazu für a eine beliebige Länge, z.B. a = 10 cm. Durch Messung erhält man: α ≅ 56°. h = 0,75a = 7,5 cm α a/2 = 5cm Mathematik -Theorie 22 2. Klasse Bezirksschule 4 Achsenspiegelung Die Achsenspiegelung ist eine geometrische Abbildung, welche jeden Punkt einer Originalfigur auf seinen zugehörigen Bildpunkt abbildet, indem jener an der Spiegelachse gespiegelt wird. Beispiel 1: Spiegelachse Originalfigur Bildfigur Eigenschaften der Achsenspiegelung 1. Die Strecken AA’, BB’ und CC’ stehen senkrecht zur Spiegelachse g. 2. Die Punkte A und A’ sind gleich weit von der Spiegelachse g entfernt (gilt auch für B und B’, sowie C und C’). 3. Punkte auf der Spiegelachse werden auf sich selber abgebildet. Man nennt sie Fixpunkte. 4. Durch eine Achsenspiegelung wird der Umlaufsinn der Figur umgekehrt, d.h. die Beschriftung erfolgt nachher im Uhrzeigersinn. 5. Die Originalfigur und die Bildfigur sind deckungsgleich (kongruent). Mathematik -Theorie 23 2. Klasse Bezirksschule Beispiel 2: Spiegelachse Achsensymmetrie Bei bestimmten Figuren lässt sich eine Spiegelachse so einzeichnen, dass die Figur bei einer Spiegelung auf sich selber abgebildet wird. Solche Figuren nennt man achsensymmetrisch. Die Spiegelachse wird in solchen Fällen auch Symmetrieachse genannt. Beispiele: Mathematik -Theorie Symmetrieachsen 24 2. Klasse Bezirksschule 5 Mittelsenkrechte und Winkelhalbierende Die Mittelsenkrechte Die Mittelsenkrechte m einer Strecke AB ist die Gerade, welche rechtwinklig zu dieser Strecke ist und durch deren Mittelpunkt geht. Die Mittelsenkrechte ist der geometrische Ort der Punkte, die von A und B gleichen Abstand haben. Konstruktion Um die Punkte A und B zeichnet man Kreisbögen mit gleichem Radius. Der Radius muss grösser als die halbe Streckenlänge sein. Die Kreisbögen schneiden sich in P1 und P2. Die Gerade durch P1 und P2 ist die Mittelsenkrechte m. M ist der Mittelpunkt der Strecke AB. m Die Winkelhalbierende Die Winkelhalbierende w eines Winkels <gh ist die Gerade, welche das durch die Schenkel g und h begrenzte Winkelfeld in zwei kongruente Winkelfelder teilt. Die Winkelhalbierende ist der geometrische Ort der Punkte, die von den Schenkeln g und h gleichen Abstand haben. h Konstruktion w g Mathematik -Theorie Um den Scheitelpunkt S des Winkels zeichnet man einen Kreisbogen mit beliebigem Radius. Er schneidet die Schenkel g und h in den Punkten P1 und P2. Um diese Punkte zeichnet man Kreisbögen mit gleichem Radius. Diese schneiden sich im Punkt P3. Die Gerade durch den Scheitelpunkt S und den Punkt P3 ist die Winkelhalbierende w des Winkels. 25 2. Klasse Bezirksschule C Brüche und Prozente 1 Brüche und Bruchteile Gemeine Brüche Teilt man ein Ganzes in 4 gleiche Teile, so erhält man als Bruchstücke Viertel. 1 4 Zähler Es gilt: 1 Viertel = 1 4 Nenner Die Anzahl der Teile, in die man ein Ganzes unterteilt, nennt man Nenner. Er steht unter dem Bruchstrich. Die Anzahl, die angibt, wie viele dieser Teile gemeint sind, nennt man Zähler. Er steht über dem Bruchstrich. Brüche, welche mit einem Bruchstrich dargestellt werden, heissen gemeine Brüche. Man unterscheidet verschiedene Arten von gemeinen Brüchen: 1 Stammbrüche: der Zähler ist 1 1 1 1 1 ( , , , , ... ) . 2 3 4 5 2 Echte Brüche: der Zähler ist kleiner als der Nenner 2 5 3 25 ( , , , , ... ) . 3 8 10 26 3 Unechte Brüche: der Zähler ist grösser als der Nenner 3 16 9 31 ( , , , , ... ) . 2 5 8 18 Mathematik -Theorie 26 2. Klasse Bezirksschule 4 Scheinbrüche: der Zähler ist ein Vielfaches des Nenners 4 6 4 20 , ... ) . ( , , , 2 3 4 5 Es gilt ferner zu beachten : - Unechte Brüche können als gemischte Zahl geschrieben werden. (Beispiele: - Scheinbrüche können durch eine natürliche Zahl ersetzt werden. (Beispiele: - 5 11 83 >1 , >1 , > 1) 4 10 82 Brüche haben den Wert 1, wenn der Zähler gleich gross wie der Nenner ist. (Beispiele: - 3 9 81 <1 , <1 , <1) 4 10 82 Brüche sind grösser als 1, wenn der Zähler grösser als der Nenner ist. (Beispiele: - 4 4 20 =2, = 1, =4 ) 2 4 5 Brüche sind kleiner als 1, wenn der Zähler kleiner als der Nenner ist. (Beispiele: - 3 1 17 2 15 7 =1 , = 3 , =1 ) 2 2 5 5 8 8 4 10 82 =1 , =1 , =1) 4 10 82 Gemeine Brüche werden meistens in gekürzter Form notiert. (Beispiele: Mathematik -Theorie 6 3 24 4 120 1 , , ) = = = 8 4 30 5 240 2 27 2. Klasse Bezirksschule Dezimalbrüche Dividiert man bei einem gemeinen Bruch den Zähler durch den Nenner, erhält man einen Dezimalbruch. 1 = 1 : 4 = 0,25 4 Beispiel: gemeiner Bruch Dezimalbruch Gemeine Brüche lassen sich immer in Dezimalbrüche verwandeln, doch entstehen verschiedene Formen. Es gibt drei Fälle: 1 Der entstehende Dezimalbruch ist endlich (bricht ab). Beispiel: 2 1 = 0,125 8 Der entstehende Dezimalbruch ist unendlich (bricht nicht ab) und periodisch (sich regelmässig wiederholende Ziffernfolge). 1 1 = 0,333... = 0,3 , = 0,090909... = 0,09 Beispiele: 3 11 Die sich regelmässig wiederholende Ziffernfolge wird in der Kurzschreibweise überstrichen ! 3 Der entstehende Dezimalbruch ist unendlich und erst von einer gewissen Stelle an periodisch. Beispiele: 1 1 = 0,1666... = 0,16 , = 0,08333... = 0,083 6 12 Nur die sich regelmässig wiederholende Ziffernfolge wird in der Kurzschreibweise überstrichen ! Umgekehrt lassen sich viele, aber nicht alle Dezimalbrüche in gemeine Brüche verwandeln. 35 7 = 100 20 1 0,35 = 2 π = 3,141592654... Mathematik -Theorie (nicht abbrechender, nicht periodischer Dezimalbruch!) 28 2. Klasse Bezirksschule Der gemeine Bruch als Operator Wenn ein gemeiner Bruch als Operator eingesetzt wird, wird in zwei Schritten das Resultat bestimmt. Der Nenner ist der Divisor, der Zähler der Multiplikator . Beispiel: „ Bestimme 2 von 21.“ 3 Die dazugehörige Gleichung lautet: 21 ⋅ 2 = 14 . 3 Zahlenmengen - Natürliche Zahlen: N = {1, 2, 3, 4, 5, ...} N0 = {0, 1, 2, 3, 4, ...} - Ganze Zahlen: Z = {..., -2, -1, 0, 1, 2, ...} - Rationale Zahlen: Q+ = {alle positiven Brüche} Q = {alle Brüche} Mathematik -Theorie 29 2. Klasse Bezirksschule 2 Verschiedene Zahlen der gleichen Form Unterteilt man einen Kreis in vier gleich grosse Teile und nimmt einen Teil davon, erhält man gleich viel, wie wenn man denselben Kreis in acht gleich grosse Teile unterteilt und zwei Teile davon nimmt. · 2 1 4 Es gilt folglich: 2 8 = · 2 Multipliziert man Zähler und Nenner des ersten Bruches mit 2, erhält man den zweiten Bruch. Dieser Vorgang heisst Erweitern. → Beim Erweitern wird die Form eines Bruches verändert, nicht aber dessen Wert! Beispiele: Mathematik -Theorie Erweitere 3 mit 5 8 → 3 ⋅ 5 15 = 8 ⋅ 5 40 Erweitere 2a mit 4ab 3b → 2a ⋅ 4ab 8a 2b = 3b ⋅ 4ab 12ab2 Erweitere 6x 2 2 mit 12xy 25xy 2 → 6x 2 ⋅ 12xy 2 72x 3 y 2 = 25xy 2 ⋅ 12xy 2 300x 2 y 4 30 2. Klasse Bezirksschule Weisen Zähler und Nenner eines Bruches einen oder mehrere gemeinsame Teiler auf, kann der Bruch gekürzt werden, indem Zähler und Nenner durch dieselbe Zahl dividiert werden. Die kann schrittweise oder direkt erfolgen! :2 36 120 Beispiel: = :2 18 60 :2 = :3 9 30 = :2 3 10 (schrittweise) :3 :12 36 120 = 3 10 (direkt) :12 → Beim Kürzen wird die Form eines Bruches verändert, nicht aber dessen Wert! Kann ein Bruch nicht mehr weiter gekürzt werden, steht er in der sogenannten Grundform. 18 48 Beispiel: = 9 24 = 3 8 Grundform Auch Bruchterme (Brüche mit Buchstaben) lassen sich kürzen! Beispiel: 12x 2 y 20xy 3 Mathematik -Theorie = 12 ⋅ x ⋅ x ⋅ y 20 ⋅ x ⋅ y ⋅ y ⋅ y 31 = 3⋅x 5⋅y⋅y = 3x 5y 2 2. Klasse Bezirksschule 3 Brüche und Dezimalbrüche Es gibt 2 Arten von Brüchen: Dezimalbrüche und gemeine Brüche. Beispiele: - Dezimalbrüche: - Gemeine Brüche: 0,58 / 3,0654 / 0,0001 1 5 9 / / 5 3 28 Gemeine Brüche können in Dezimalbrüche umgewandelt werden und umgekehrt. Beispiel: 1 = 0,5 2 Es ist wichtig, dass man die Umwandlungstechniken kennt. Umformung von gemeinen Brüchen in Dezimalbrüche Gemeine Brüche lassen sich immer in Dezimalbrüche verwandeln. Es gibt drei Arten von Dezimalbrüchen, die entstehen können. 1. Abbrechende Dezimalbrüche: Beispiel: 2. 3 = 3 : 8 = 0,375 . 8 Rein periodische Dezimalbrüche (nicht abbrechend): Beispiel: 4 = 4 : 9 = 0,444... = 0,4 . 9 → Die Ziffer 4 ist die Periode. 3. Periodische Dezimalbrüche mit Vorziffer/n (nicht abbrechend): Beispiel: 5 = 5 : 12 = 0,41666... = 0,416 . 12 → Die Ziffern 4 und 1 sind die Vorziffern , die Ziffer 6 ist die Periode. Mathematik -Theorie 32 2. Klasse Bezirksschule Umformung von Dezimalbrüchen in gemeine Brüche Man unterscheidet zwei Umwandlungsarten: 1. Umwandlung von abbrechenden Dezimalbrüchen: Hier erfolgt die Umwandlung, indem die Ziffernfolge rechts des Kommas durch die Stelleneinheit der letzten Ziffer dividiert wird. Anschliessend wird gekürzt. Beispiel: 2. 0,325 = 325 1000 = 13 . 40 Umwandlung von nicht abbrechenden Dezimalbrüchen: Hier wird unterschieden zwischen den rein periodischen Dezimalbrüchen und den periodischen Dezimalbrüchen mit Vorziffer/n. Rein periodische Dezimalbrüche Beispiele: 0,1 = 1 9 1 99 / 0,01 = / 0,001 = 1 999 / etc. Daraus lässt sich ableiten: 0,6 = 6 2 = 9 3 / 0,36 = 36 4 618 206 = / 0,618 = = . 99 11 999 333 Periodische Dezimalbrüche mit Vorziffer/n Beispiele: 0,01 = 1 90 / 0,001 = 1 990 / 0,0001 = 1 9990 / etc. Daraus lässt sich ableiten: 6 1 36 2 = / 0,036 = = 90 15 990 55 618 103 0,0618 = = . 9990 1665 0,06 = / Falls die Vorziffer ≠ 0 ist, erfolgt die Umwandlung wie folgt: 0,53 = 0,5 + 0,03 = 1 2 Mathematik -Theorie + 3 1 1 15 1 16 8 = + = + = = . 90 2 30 30 30 30 15 33 2. Klasse Bezirksschule 4 Bruchteile und Prozente Der Begriff "Prozent " ist lateinisch und heisst "von Hundert ". Als Abkürzung für "Prozent" verwendet man das Zeichen " % ". Es gilt: 1% Beispiel: Berechne 1% von 5’625Fr. → = 1 von 100 5’625Fr. ⋅ 1 100 = 1 100 = 5’625Fr. : 100 = 56,25Fr. Bei der Berechnung von mehr als 1% erhalten wir in zwei Schritten das Resultat: Beispiel: Berechne 6% von 1’040kg ⋅ → 1’040kg : 100 → Da die Gleichung 1’040kg ⋅ 6% = in einem Schritt lösen: Mathematik -Theorie 6 100 6 100 10,4kg 6 100 62,4kg ⋅6 = (1’040kg : 100) ⋅ 6 = 62,4kg = 0,06 gilt, lässt sich die Aufgabe auch 1’040kg ⋅ 0,06 = 62,4kg . 34 2. Klasse Bezirksschule D Operationen mit Brüchen 1 Vergleich von Brüchen Es geht in diesem Kapitel ausschliesslich um den Grössenvergleich von gemeinen Brüchen ! Der Vergleich von Dezimalbrüchen ist wegen der Stellenwertschreibweise problemlos. Beispiel: 0,7358 > 0,7349 Haben gemeine Brüche entweder den gleichen Nenner oder den gleichen Zähler, ist der Grössenvergleich ebenfalls nicht schwierig. Beispiele: 5 8 < 6 8 3 4 > 3 5 Um aber nicht nur in diesen Ausnahmefällen gemeine Brüche vergleichen zu können, brauchen wir eine allgemein gültige Regel. Diese lautet: Brüche mit verschiedenen Nennern müssen durch Erweitern zuerst gleichnamig gemacht werden , d.h. auf den gleichen Nenner - den sogenannten Hauptnenner gebracht werden . Beispiel: 2 5 oder ? 3 7 Welcher Bruch ist grösser : 2 14 = , 3 21 5 15 = 7 21 → 5 2 > 7 3 Hauptnenner Mathematik -Theorie 35 2. Klasse Bezirksschule Das Gleichnamigmachen der Brüche ist eigentlich problemlos, denn im Prinzip brauchten die gegebenen Nenner nur miteinander multipliziert zu werden. Dies kann unter Umständen aber sehr grosse Zahlen ergeben! 3 5 , . 32 48 Beispiel: 3 3 ⋅ 48 144 = = 32 32 ⋅ 48 1536 , 5 5 ⋅ 32 160 = = 48 48 ⋅ 32 1536 Es geht deshalb bei der Bestimmung des Hauptnenners darum, das kleinste gemeinsame Vielfache (kgV) der gegebenen Nenner zu bestimmen! Bei kleineren Zahlen findet man das kgV oft durch Probieren, bei grösseren Zahlen verwendet man das Prinzip der Primfaktorzerlegung. Hauptnenner bestimmen mit Hilfe der Primfaktorzerlegung Die Brüche 1. 2. 3. 3 5 7 , und sollen der Reihe nach geordnet werden. 32 48 60 Die Nenner 32 , 48 und 60 in ein Produkt aus Primfaktoren zerlegen. → → → 32 48 60 = 2⋅2⋅2⋅2⋅2 = 2⋅2⋅2⋅2⋅3 = 2⋅2⋅3⋅5 → kgV = 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ 2 ⋅ 3 ⋅ 5 = 480 Die Brüche durch Erweitern auf den Hauptnenner 480 bringen. → 3 45 = 32 480 → 5 50 = 48 480 → 7 56 = 60 480 Die Brüche ordnen: → 7 5 3 > > 60 48 32 Mathematik -Theorie 36 2. Klasse Bezirksschule 2 Addition und Subtraktion von Brüchen Bei der Addition und Subtraktion von gemeinen Brüchen besteht die Schwierigkeit darin, dass wir diese Operationen nur durchführen können, wenn die Brüche alle denselben Nenner aufweisen. Weil das meistens nicht der Fall ist, müssen wir vorher gleichnamig machen, d.h. alle Brüche durch Erweitern auf den Hauptnenner bringen. Beispiel: 4 5 + = ? 15 12 1. Hauptnenner ( = kgV ) bestimmen: 2. 3. → 15 = 3 ⋅ 5 → 12 = 3 ⋅ 4 → kgV = 3 ⋅ 4 ⋅ 5 = 60 Gleichnamig machen durch Erweitern: → 4 16 = 15 60 → 5 25 = 12 60 Gleichnamig gemachte Brüche addieren und ev. kürzen: → 4 5 16 25 41 + = + = 15 12 60 60 60 Falls gemischte Zahlen addiert oder subtrahiert werden, müssen diese zuerst in unechte Brüche verwandelt werden! Beispiel: 2 3 1 1 + 1 − 3 8 3 18 171 96 220 + − 72 72 72 Mathematik -Theorie = = 37 19 4 55 + − 8 3 18 = 47 72 2. Klasse Bezirksschule 3 Vervielfachen und Teilen eines Bruches Bei der Multiplikation eines gemeinen Bruches mit einer natürlichen Zahl gilt folgende Regel: Ein gemeiner Bruch wird mit einer natürlichen Zahl multipliziert, indem man den Zähler mit dieser Zahl multipliziert und den Nenner beibehält. Beispiele: 5 ⋅ 3 8 = 3 ⋅ 2 10 Achtung: = 15 8 6 10 = 3 5 Nicht vergessen zu kürzen ! Bei der Division eines gemeinen Bruches durch eine natürliche Zahl gilt folgende Regel: Ein gemeiner Bruch wird durch eine natürliche Zahl dividiert, indem man: - den Zähler durch diese Zahl dividiert und den Nenner beibehält, oder (falls dies nicht möglich ist): - den Nenner mit dieser Zahl multipliziert und den Zähler beibehält. Beispiele: 8 : 4 15 = 2 15 3 : 2 10 = 3 20 4 : 6 5 Achtung: Mathematik -Theorie = 4 30 = 2 15 Nicht vergessen zu kürzen ! 38 2. Klasse Bezirksschule Bei der Multiplikation oder Division von gemischten Zahlen mit natürlichen Zahlen, werden erstere zuerst in unechte Brüche verwandelt. Beispiele: 2 3 2 ⋅ 4 3 = 3 : 4 8 = 8 ⋅ 4 3 = 32 3 27 : 4 8 = 27 32 Bei der Multiplikation und Division von gemeinen Brüchen mit Buchstaben ist das Vorgehen analog. Besonders wichtig ist hier, dass sorgfältig gekürzt wird ! Beispiele: a ⋅ c b 2x ⋅ ac b = 3y 4 6xy 4 = 5a ⋅ 2ab 6b = a : c b a bc 4a : 6a 5b = = 10a 2b 6b 4a 30ab 16pq2 : 24p 2q2r 2 = 81r 2 2 = 81⋅ 3pr 3 243pr 3 Mathematik -Theorie 3xy 2 = 39 = = 5a 2 3 2 15b 16pq2 81⋅ 24p2 q2r 3 = 2. Klasse Bezirksschule 4 Multiplikation von Brüchen Zwei gemeine Brüche werden miteinander multipliziert, indem man die beiden Zähler miteinander multipliziert und die beiden Nenner miteinander multipliziert. a c a⋅c ⋅ = b d b⋅d Regel: Beispiele: 1 3 5 3⋅5 15 ⋅ = = 4 7 4⋅7 28 → Mit Hilfe eines Operatordiagrammes lässt sich das Produkt auch bestimmen! 2 3 2 3⋅2 6 1 ⋅ = = = 4 3 4⋅3 12 2 → Besser: falls möglich vor dem Multiplizieren Zähler und Nenner kürzen ! 1 1 3 2 3⋅2 ⋅ = = 4 3 4 3 ⋅ 2 1 3 2 1 2 1 2 9 17 9 ⋅ 17 153 ⋅ 3 = ⋅ = = 4 5 4 5 4⋅5 20 → Gemischte Zahlen werden vor dem Multiplizieren in unechte Brüche verwandelt! Mathematik -Theorie 40 2. Klasse Bezirksschule a a 8b ⋅ 2b 5a 2 4 3 = 4b2 a ⋅ 8b3 2b ⋅ 5a 2 1 = 1 4ab2 5 → Bruchterme (gemeine Brüche mit Buchstaben) werden analog multipliziert! Vergrössern und verkleinern Bei der Multiplikation eines Ausdruckes ist es vom Multiplikator abhängig, ob das Resultat grösser oder kleiner ist als der ursprüngliche Wert. Regeln: - Das Produkt wird grösser, wenn die Zahl, mit der multipliziert wird, grösser als 1 ist. 2 ⋅ Beispiel: - = 6 2 = 3 → 3 > 2 Das Produkt wird kleiner, wenn die Zahl, mit der multipliziert wird, kleiner als 1 ist. 2 ⋅ Beispiel: - 3 2 3 4 = 6 4 3 2 = 3 2 → < 2 Das Produkt bleibt gleich gross, wenn die Zahl, mit der multipliziert wird, gleich gross wie 1 ist. 2 ⋅ Beispiel: 3 3 = 6 3 = 2 → 2 = 2 Wahrscheinlichkeiten Wahrscheinlichkeiten werden oft mit gemeinen Brüchen angegeben. Beispiele: - Die Wahrscheinlichkeit, aus einer Urne mit 1 blauen und 1 schwarzen Kugel die blaue Kugel zu ziehen, beträgt 1 w = . 2 - Die Wahrscheinlichkeit, zweimal hintereinander die blaue Kugel aus derselben Urne zu ziehen (mit Zurücklegen!), beträgt 1 w = ⋅ 2 Mathematik -Theorie 1 2 = 1 . 4 41 1 2 1 2 1 4 1 2 1 2 1 2 1 2 1 4 1 4 1 4 2. Klasse Bezirksschule 5 Division durch Brüche Werden Zähler und Nenner eines gemeinen Bruches vertauscht, erhält man den sogenannten Kehrwert (Reziprokwert) des Bruches. Beispiel: Der Kehrwert von 3 4 ist . 4 3 Multipliziert man einen gemeinen Bruch mit seinem Kehrwert, erhält man immer 1. 3 4 12 ⋅ = = 1 4 3 12 Beispiel: Dividiert man einen gemeinen Bruch durch sich selber, erhält man ebenfalls 1. 3 3 : = 1 4 4 Beispiel: Daraus folgt, dass die Division durch einen gemeinen Bruch der Multiplikation mit dessen Kehrwert entspricht. 3 3 : 4 4 Beispiel: = 3 4 ⋅ 4 3 = 1 Die allgemeine Formel lautet: : a b = Mathematik -Theorie ⋅ b a 42 2. Klasse Bezirksschule Beispiele: 1 1 1 1 4 4 : = ⋅ = = 2 2 4 2 1 2 2 2 5 2 6 12 4 : = ⋅ = = 3 6 3 5 15 5 Umkehroperatoren : Betrachtungen am Operatordiagramm Beispiel: ⋅ 12 Mathematik -Theorie 2 3 2 : 3 3 2 / : / 3 ⋅ 2 8 → Von links nach rechts gelangt man mit den Operatoren 2 3 oder : . ⋅ 2 3 → Von rechts nach links gelangt man mit den Operatoren 2 3 : oder ⋅ . 3 2 → Der Umkehroperator von ⋅ 2 3 ist : 2 ! 3 → Der Umkehroperator von : 3 2 ist ⋅ 3 ! 2 43 2. Klasse Bezirksschule 6 Mal so, mal so ... Es ist bei vielen Aufgaben der Fall, dass gemeine Brüche und Dezimalbrüche zusammen auftreten. Solche Aufgaben sind meistens einfacher zu lösen, wenn ausschliesslich mit gemeinen Brüchen operiert wird, vor allem wenn nicht abbrechende Dezimalbrüche enthalten sind. Beispiele: 5 1 5 5 8 20 15 13 − 0,625 = + − = + − = 6 3 6 8 24 24 24 24 0,3 + 1,5 : 4 5 4 14 4 14 9 7 : = 1 : = = ⋅ = 9 9 9 9 9 9 4 2 2 1 7 2 3 1 7 2 4 ⋅ ( 0,75 + ) = − ⋅( + ) = − ⋅ = 3 4 10 3 4 4 10 3 4 7 2 21 20 1 − = − = 10 3 30 30 30 0,7 − Auch bei Sätzchenaufgaben ist es meistens einfacher, mit gemeinen Brüchen zu rechnen! Beispiel: „Zerlege 1,1 in zwei Summanden, so dass der eine um ist als der andere.“ 1,1 x Mathematik -Theorie = = 3 ⋅x) 4 x + (x + 1,1 : 2 3 4 = 1. Summand : 2 5 2. Summand: 1 11 10 = : 11 4 x + (1 = 3 ⋅x) 4 11 10 ⋅ 3 grösser 4 = 4 11 2 = 3 ⋅x 4 2 5 3 2 7 2 7 ⋅ = ⋅ = 4 5 4 5 10 44 2. Klasse Bezirksschule E Zuordnungen 1 Darstellen von Zuordnungen : Diagramme und Tabellen Bei einer Zuordnung wird einem Element einer Ausgangsmenge ein Element einer Zielmenge zugeordnet. Beispiel: Ausgangsmenge: Gewicht in kg (z.B. von Brot) Zielmenge: Preis in Fr. (von Brot) Zuordnung: Gewicht in kg Preis in Fr. z.B. 12,60 Fr. 3 kg Ausgangsmenge Zielmenge Häufig verwendet man Pfeile für die Darstellung: 3 kg 12,60 Fr. Zuordnungen sind aus mathematischer Sicht dann von Bedeutung, wenn es sich um gesetzmässige Zuordnungen handelt, d.h. wenn eine eindeutige Zuordnungsvorschrift vorliegt. Beispiel: Mathematik -Theorie Zuordnungsvorschrift: a 3⋅a Zuordnung von Elementen: 2 6 5 15 7 21 45 2. Klasse Bezirksschule Zur übersichtlichen Darstellung einer Zuordnung mehrerer Elemente (Zahlen oder Grössen) verwendet man eine sogenannte Wertetabelle. Beispiel: Zuordnungsvorschrift: x 4⋅x Zuordnung: x 4⋅x Wertetabelle 2 8 3 12 5 20 8 32 Diese einander zugeordneten Zahlen können als Punkte in einem Koordinatensystem dargestellt werden. 4⋅⋅x 32 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 1 Mathematik -Theorie 2 3 4 5 6 46 7 8 x 2. Klasse Bezirksschule 2 Proportionale Zuordnungen Gehört bei einer Zuordnung zum Doppelten / Dreifachen / ... der ersten Grösse das Doppelte / Dreifache ... der zweiten Grösse, so nennt man diese Zuordnung proportionale Zuordnung. Beispiel: Gewicht ⋅2 ⋅3 Preis 1 kg 4 Fr. 2 kg 8 Fr. 6 kg 24 Fr. ⋅2 ⋅3 In der graphischen Darstellung im Koordinatensystem ergibt die proportionale Zuordnung immer eine Gerade durch den Nullpunkt. Preis, Fr. 32 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 1 2 3 4 5 6 7 8 Gewicht, kg Mathematik -Theorie 47 2. Klasse Bezirksschule 3 Berechnungen bei proportionalen Zuordnungen Bei Berechnungen dieser Art ist jeweils ein Grössenpaar mit zwei einander zugeordneten Werten gegeben. Von einem zweiten oder dritten Grössenpaar ist dann nur eine Grösse gegeben, die zweite muss berechnet werden. Beispiel: „1 kg Teigwaren kostet 3 Fr. Wie teuer sind 2 kg / 6 kg ?“ Gewicht, kg ⋅2 Preis, Fr. 1 3 2 6 6 18 Senkrechte Operatoren ⋅2 ⋅3 ⋅3 ⋅3 Waagrechter Operator Mit Hilfe der senkrechten Operatoren bzw. des waagrechten Operators lassen sich die fehlenden Grössen bestimmen. Falls die gegebenen Grössen ungünstig sind für das Bestimmen der senkrechten Operatoren bzw. des waagrechten Operators, erfolgt der „Umweg über 1“. Beispiel: „x m Stoff kosten 45 Fr. Wie teuer sind y m ?“ Länge, m :x ⋅y Preis, Fr. x 45 :x 45 x 1 45 ⋅ y x y Mathematik -Theorie ⋅y 48 2. Klasse Bezirksschule 4 Umgekehrt proportionale Zuordnungen Gehört bei einer Zuordnung zum Doppelten / Dreifachen / ... der ersten Grösse die Hälfte / ein Drittel ... der zweiten Grösse, so nennt man diese Zuordnung umgekehrt proportionale Zuordnung. Beispiel: „1 Arbeiter benötigt zum Ausheben einer Grube 12 Tage. Welche Zeit benötigen 3 / 6 Arbeiter dazu?“ Arbeiter ⋅3 Tage 1 ⋅ 12 3 ⋅ 4 6 ⋅ 2 :3 :2 ⋅2 = 12 „Arbeitertage“ = 12 „Arbeitertage“ = 12 „Arbeitertage“ Umkehroperatoren Konstantes Produkt In der graphischen Darstellung im Koordinatensystem ergibt die umgekehrt proportionale Zuordnung immer eine Hyperbel . Tage 12 11 10 9 8 Hyperbel 7 6 5 4 3 2 1 0 Mathematik -Theorie 1 2 3 4 5 6 7 8 49 9 10 11 12 Arbeiter 2. Klasse Bezirksschule 5 Allgemeine Darstellung von Zuordnungen Zwei Mengen M1 und M2 sind vorgegeben. Durch eine Zuordnungsvorschrift wird jedem Element aus M1 genau ein Element aus M2 zugeordnet. Beispiel: M1 = {1, 2, 3, 4} , x M1 M2 = {5, 6, 7, 8} x+4 (Zuordnungsvorschrift) 1 5 4 8 3 7 2 6 M2 Ist eine Zuordnungsvorschrift gegeben, können Zuordnungen in einer Wertetabelle und im Koordinatensystem dargestellt werden. Beispiel: 4 y y 12 y 4 y 0.5 8 1 4 2 2 4 1 8 0.5 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Mathematik -Theorie 1 2 3 4 5 6 50 7 8 9 10 11 12 2. Klasse Bezirksschule 6 Weitere Berechnungen bei proportionalen und umgekehrt proportionalen Zuordnungen Beispiele: „Ein quaderförmiger, 30 cm langer, 12 cm breiter und 15 cm hoher Holzblock wiegt 3,24 kg. Wie viel wiegt ein Würfel mit 15cm Kantenlänge aus dem gleichen Holz?“ VQuader = 30 cm ⋅ 12 cm ⋅ 15 cm = 5 400 cm3 VWürfel = 15 cm ⋅ 15 cm ⋅ 15 cm = 3 375 cm3 Volumen, cm3 Gewicht, g 5 400 3 240 3 375 2 025 Proportionale Zuordnung „Die Vorderräder eines Wagens drehen sich auf dem Weg von A nach B 2'300 mal. Sie haben einen Umfang von 108 cm. Wie oft drehen sich die Hinterräder auf der gleichen Fahrt, wenn sie 120 cm Umfang haben?“ Umdrehungen Umfang,cm 2 300 108 2 070 120 Mathematik -Theorie Umgekehrt proportionale Zuordnung 51 2. Klasse Bezirksschule 7 Weitere Betrachtungen zu Zuordnungen Beispiel: „Trage im Koordinatensystem den Punkt A (2/6) ein. Zeichne mit Hilfe entsprechender Wertetabellen die graphische Darstellung einer Proportionalität bzw. einer umgekehrten Proportionalität, die den Punkt A enthält.“ Proportionalität Umgekehrte Proportionalität x y x y 2 6 2 6 1 3 1 12 3 9 3 4 4 12 4 3 6 2 12 1 y 12 11 10 9 8 7 A 6 5 4 3 2 1 0 Mathematik -Theorie 1 2 3 4 5 6 7 52 8 9 10 11 12 x 2. Klasse Bezirksschule F Arithmetik im Alltag 1 Prozentrechnen: Begriffe und Berechnung des Prozentwertes Der Begriff Prozent ist lateinisch und heisst von Hundert . 1 % einer Grösse entspricht also 1 Hundertstel dieser Grösse. Es gilt folglich: 1% Daraus folgt: 100 % 1 100 = = 100 100 = 0,01 = 1 = „das Ganze“ Ein Operatordiagramm stellt die Struktur des Prozentrechnens dar : ⋅p% → G W G : Grundwert (das Ganze = 100 %) p% : Prozentsatz W : Prozentwert Die entsprechende Gleichung sieht wie folgt aus: G ⋅ p% = W - Das Ganze, von dem ein Teil ermittelt wird, heisst Grundwert G und entspricht immer 100 %. - Der Teil, der vom Ganzen ermittelt wird, heisst Prozentwert W. - Der Prozentsatz p % gibt an, welcher prozentuale Anteil des Ganzen ermittelt wird. Mathematik -Theorie 53 2. Klasse Bezirksschule Beispiel: „Von den 25 Schülern einer Klasse sind 60% Knaben. Bestimme die Anzahl der Knaben.“ Grundwert G : 25 Schüler Prozentwert W : Anzahl der Knaben (gesucht) Prozentsatz p % : 60 % = 0,6 ⋅ 60 % → 25 Schüler W G ⋅ p% = W 25 Schüler ⋅ 0,6 = = 15 Schüler Promille Bei Versicherungsprämien oder Alkoholtests kommen Angaben vor, die häufig kleiner als 1 % des Grundwertes sind. Aus diesem Grunde rechnet man dort häufig mit Tausendsteln. Es gilt : 1 1000 = 10 00 = 1 Promille Prozentangaben Es gilt: 25 % aber: p% Mathematik -Theorie = = 25 100 p 100 = ≠ 0,25 0,0p oder 0,p 54 2. Klasse Bezirksschule 2 Prozentrechnen: Berechnung von Prozentsatz und Grundwert Berechnung des Prozentsatzes Die Grundgleichung des Prozentrechnens lautet: G ⋅ p% = W Um den Prozentsatz p% zu bestimmen, muss die obige Gleichung nach p% umgeformt werden. Es gilt folglich: p% W G = Beispiel: Wie viel % sind 45kg von 1 500 kg ? G = 1’500 kg W = 45 kg p% = W 45 kg = = 0,03 = 3% G 1500 kg Bruchteile und Prozente Prozentsätze kann man in gemeine Brüche verwandeln (und umgekehrt). Beispiele: 20% = 3 4 Mathematik -Theorie 20 1 = 100 5 = 0,75 = 75% 55 2. Klasse Bezirksschule Was ist G , was ist W ? In einigen Aufgaben muss zuerst aufgrund des Sachverhaltes entschieden werden, welche Grösse dem Grundwert G und welche Grösse dem Prozentwert W entspricht. Beispiel: „Christoph ist 1,80 m gross, Bettina 1,60 m. Um wie viel % ist Christoph grösser als Bettina?“ → Was nach ‚als’ folgt entspricht dem Grundwert G , folglich ist der Grundwert G = 1,60 m ! G = 1,60 m W = 1,80 m p% = → W 1,80 m = = 1,125 = 112,5% G 1, 60 m Christoph ist um 12,5% grösser als Bettina. Absolut und relativ Beispiel: „In einer Schulklasse mit 20 Schülern wohnen 6 Schüler in Brugg.“ → 6 Schüler ist eine absolute Angabe . → 6 Schüler von 20 Schülern = 6 3 = = 0,3 = 30% 20 10 ist eine relative Angabe (in Bruchform und in %). Mathematik -Theorie 56 2. Klasse Bezirksschule Berechnung des Grundwertes Um den Grundwert G zu bestimmen, muss die Grundgleichung nach G umgeformt werden. Es gilt folglich: G = W p% Beispiel: „Eine Fabrik produziert Schrauben. 2% aller Schrauben sind unbrauchbar. Wie viele Schrauben wurden hergestellt, wenn 80 aussortiert werden mussten?“ W = 80 Schrauben p% = 2% G = Mathematik -Theorie W 80 Schrauben = = 4 000 Schrauben p% 0,02 57 2. Klasse Bezirksschule 3 Anwendungen des Prozentrechnens Bei Aufgaben, in denen das Prozentrechnen zur Anwendung kommt, muss zuerst die vorgegebene Situation mit den Begriffen des Prozentrechnens (Grundwert G, Prozentwert W und Prozentsatz p%) in Verbindung gebracht werden. In erster Linie stellt sich dabei die Frage, welche Grösse dem Grundwert G entspricht. In den folgenden vier Sachsituationen ist es von entscheidender Bedeutung, den verschiedenen neuen Ausdrücken die korrekten Begriffe ( G, W, p%) zuordnen zu können. Rabatt Das Wort Rabatt stammt aus dem Italienischen und bedeutet Preisnachlass. Damit ist ein prozentualer Preisabschlag auf den eigentlichen Verkaufspreis gemeint. Rabatt wird zum Beispiel gewährt beim Bezug von grossen Mengen (Mengenrabatt) oder beim Verkauf von beschädigten oder auslaufenden Artikeln (Sonderrabatt). Beispiel: „Auf eine leicht zekratzte Stereoanlage, welche eigentlich 2 500 Fr. kostet, gewährt der Händler 15% Rabatt. Wie gross ist der Rabatt in Fr. und wie viel muss noch bezahlt werden?“ G = 2 500 Fr. p% = 15% W = G ⋅ p% = 2 500 Fr. ⋅ 0,15 = 375 Fr. 2 500 Fr. – 375 Fr. = 2 125 Fr. Mathematik -Theorie 58 2. Klasse Bezirksschule Skonto Das Wort Skonto stammt ebenfalls aus dem Italienischen und bedeutet Abzug. Damit ist ein prozentualer Abzug vom eigentlichen Rechnungsbetrag bei sofortiger Zahlung (oder innerhalb einer Frist, meistens 30 Tagen) gemeint. Skonto wird zum Beispiel gewährt, weil sich der Händler bei prompter Bezahlung Umtriebe erspart (Mahnungen) und dafür den Kunden belohnt. Beispiel: „Ein Autohändler gewährt einem Käufer 3% Skonto auf den Verkaufspreis von 22 500 Fr., wenn er bar bezahlt. Wie gross ist der Skonto und wie lautet der neue Preis?“ G = 22 500 Fr. p% = 3% W = G ⋅ p% = 22 500 Fr. ⋅ 0,03 = 675 Fr. 22 500 Fr. – 675 Fr. = 21 825 Fr. Brutto, Netto, Tara Die Begriffe Brutto, Netto und Tara stammen auch aus dem Italienischen und bedeuten roh, rein und Abzug. Bei Warensendungen heisst das Gesamtgewicht Bruttogewicht, das Gewicht der Ware allein Nettogewicht und das Gewicht der Verpackung allein Taragewicht. Es gilt: Mathematik -Theorie - Bruttogewicht = 100% - Brutto = Netto + Tara 59 2. Klasse Bezirksschule Im Zusammenhang mit Geld spricht man auch von - Brutto- und Nettoeinnahmen (mit und ohne Abzug der Unkosten), Brutto- und Nettolohn (mit und ohne Sozialabzüge), Brutto- und Nettopreis (vor und nach Abzug des Rabatts). Beispiele: „Eine Warensendung wiegt brutto 27 kg. Wie viel wiegt die Verpackung, wenn die Tara 10% beträgt, und wie gross ist das Nettogewicht?“ G = 27 kg p% = 10% W = G ⋅ p% = 27 kg ⋅ 0,1 = 2,7 kg 27 kg – 2,7 kg = 24,3 kg „Der Bruttolohn von Herrn Müller beträgt 5 400 Fr. Wie gross ist sein Nettolohn, wenn die Sozialabzüge 12% betragen?“ G = 5 400 Fr. p% = 100% - 12% = 88% W = G ⋅ p% = 5 400 Fr. ⋅ 0,88 = 4 752 Fr. Mathematik -Theorie 60 2. Klasse Bezirksschule Selbstkosten, Erlös (Verkaufspreis), Gewinn, Verlust Bevor ein Händler eine Ware verkauft, berechnet er die eigenen Kosten (Ankaufspreis, Produktionskosten, Miete, Löhne, Versicherungen, ...). Diese Kosten nennt man Selbstkosten. Den Preis, den er beim Verkauf der Ware erzielt, nennt man Erlös oder Verkaufspreis. Es ist der Geldbetrag, den der Händler für die verkaufte Ware erhält. Ist der Erlös einer Ware höher als die Selbstkosten, wird ein Gewinn erzielt. Ist der Erlös einer Ware niedriger als die Selbstkosten, wird ein Verlust gemacht. Es gilt: Beispiel: - Selbstkosten = 100% - Selbstkosten + Gewinn = Erlös - Selbstkosten - Verlust = Erlös „Ein Goldschmied hat eine Goldkette hergestellt und ausgerechnet, dass sein Selbstkostenpreis 3 000 Fr. beträgt. Wie gross ist der Erlös, wenn er die Kette mit 20% Gewinn verkauft?“ G = 3 000 Fr. p% = 120% W = G ⋅ p% = 3 000 Fr. ⋅ 1,2 = 3 600 Fr. Mathematik -Theorie 61 2. Klasse Bezirksschule 4 Fremde Währungen Jeder Staat besitzt sein eigenes Geldsystem. Geld wird von einer hierzu ermächtigten Bank ausgegeben und ist gesetzliches Zahlungsmittel. Dieses gesetzliche Zahlungsmittel eines Landes bezeichnet man als Währung. Die Währung in der Schweiz ist Franken (Fr.) bzw. Rappen (Rp.), wobei 1 Fr. = 100 Rp. ist. Wechselt man Geld von einer Währung in eine andere, braucht man einen sogenannten Wechselkurs. Der Wechselkurs drückt aus, in welchem Verhältnis sich eine nationale Währung gegen eine andere austauscht. Wechselkurse ändern täglich und können bei Banken, in der Zeitung oder im Internet nachgelesen werden. Wechselkurstabelle: Belgien , Euro Deutschland , Euro Finnland , Euro Frankreich , Euro Griechenland , Euro Irland , Euro Italien , Euro Luxemburg , Euro Niederlande , Euro Oesterreich , Euro Portugal , Euro Spanien , Euro 1• 1.467 1• 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 1.467 USA , Dollar Japan , Yen Grossbritannien , Pfund Kanada , Dollar 1 USD 100 JPY 1 GBP 1 CAD Land , Währung Beispiele: Mathematik -Theorie 1• 1• 1• 1• 1• 1• 1• 1• 1• 1• Anzahl Einheiten der Fremdwährung und Währungsabkürzung 1.794 1.496 2.487 1.181 Euro - Banknoten Wechselkurs ( in CHF ) - 1 Euro kostet gemäss obigem Wechselkurs etwa 1,467 CHF. - 1 USD kostet etwa 1,79 CHF. 62 2. Klasse Bezirksschule 5 Mittelwert und Zentralwert Will man Messreihen (z.B. Noten) vergleichen, so berechnet man deren Mittelwert x. Unter dem Begriff Mittelwert zweier oder mehrerer Zahlen versteht man das arithmetische Mittel. Der Mittelwert ist also gleich der Summe aller Einzelwerte einer Messreihe, dividiert durch die Anzahl der Einzelwerte. Beispiel: Zwei Schüler vergleichen ihre bisherigen Mathematiknoten. Felix weist folgende Noten auf: 4,6 / 4,2 / 3,8 / 5,3 / 5,0 / 4,1 . Hans-Ueli fehlte bei einer Probe und hat folglich eine Note weniger: 5,2 / 4,9 / 3,2 / 3,4 / 5,8. Um die Leistungen der beiden Schüler anhand der Noten miteinander vergleichen zu können, berechnet man je den Mittelwert: x = x = Fazit : Mathematik -Theorie 4,6 + 4,2 + 3,8 + 5,3 + 5,0 + 4,1 = 6 4,5 5,2 + 4,9 + 3,2 + 3,4 + 5,8 = 4,5 5 Da die Mittelwerte identisch sind, sind ihre bisherigen Leistungen gleichwertig! 63 2. Klasse Bezirksschule Werden die Einzelwerte einer Messreihe zuerst der Grösse nach geordnet, entsteht eine "Rangliste". ∼ Der Wert in der Ranglistenmitte heisst Zentralwert x. Er weicht bei derselben Messreihe meistens vom Mittelwert ab ! Bei einer geraden Anzahl von Einzelwerten ergibt sich der Zentralwert aus dem Mittelwert der beiden benachbarten Einzelwerte in der Ranglistenmitte! Beispiel: Es soll nun für die beiden Notenreihen von vorher der jeweilige Zentralwert berechnet werden. Zuerst werden die beiden Notenreihen der Grösse nach geordnet. Felix : 3,8 / 4,1 / 4,2 / 4,6 / 5,0 / 5,3 ∼ x = Hans-Ueli : 4,2 + 4,6 2 = 4,4 3,2 / 3,4 / 4,9 / 5,2 / 5,8 ∼ x = 4,9 Fazit : Mathematik -Theorie Die beiden Zentralwerte sind verschieden und weichen auch von dem gemeinsamen Mittelwert ab! 64 2. Klasse Bezirksschule G Geometrische Berechnungen 1 Berechnungen am Parallelogramm Ein Parallelogramm ist ein Viereck, bei welchem die zwei sich gegenüberliegenden Seiten parallel und gleich lang sind. D c δ d A b β α a Es gilt: C γ B → a // c und b // d → a = c und b = d → α = γ und β = δ Besondere Parallelogramme sind der Rhombus (die Raute), das Rechteck und das Quadrat. Der Rhombus besitzt vier gleich lange Seiten, beim Rechteck stehen die Seiten senkrecht zueinander, und das Quadrat besitzt vier gleich lange Seiten, welche senkrecht zueinander stehen. Rhombus Mathematik -Theorie Rechteck 65 Quadrat 2. Klasse Bezirksschule Die Formel für den Flächeninhalt eines Parallelogramms lässt sich durch eine Flächenverwandlung bestimmen. Dabei wird das Parallelogramm in ein flächengleiches Rechteck verwandelt. D C ha a A Es gilt: AP = B a ⋅ ha = b ⋅ hb hb ha b a Die allgemeine Formel für den Flächeninhalt eines Parallelogramms lautet: AP = Grundlinie ⋅ Höhe Mathematik -Theorie 66 2. Klasse Bezirksschule 2 Der Flächeninhalt von Dreiecken Eckpunkte, Seiten und Winkel werden im Dreieck wie folgt beschriftet: Achtung: Seite a liegt gegenüber des Eckpunktes A , etc. Achtung: Beschriftung der Eckpunkte, Seiten und Winkel erfolgt im Gegenuhrzeigersinn! Die drei Höhen ha , hb und hc eines Dreiecks ABC schneiden sich in einem Punkt, dem sogenannten Höhenschnittpunkt H. Mathematik -Theorie 67 2. Klasse Bezirksschule Die Formel für den Flächeninhalt eines Dreiecks lässt sich mit Hilfe der Flächenformel des Parallelogramms bestimmen. Wenn das unten dargestellte Parallelogramm entlang einer Diagonalen entzweigeschnitten wird, entstehen zwei kongruente Dreiecke, d.h. zwei Dreiecke die form- und flächengleich sind. C hc A B c Somit ist die Dreiecksfläche halb so gross wie die Fläche des Parallelogramms und es gilt: AD = c ⋅ hc 2 = a ⋅ ha 2 = b ⋅ hb 2 Die allgemeine Formel für den Flächeninhalt eines Dreiecks lautet: AD = Grundlinie ⋅ Höhe 2 Mathematik -Theorie 68 2. Klasse Bezirksschule 3 Berechnungen an senkrechten Prismen Ein senkrechtes Prisma ist ein Körper, der von zwei parallelen und kongruenten Flächen (der Grund- und Deckfläche) begrenzt wird. Die Seitenflächen sind Rechtecke, welche senkrecht zu der Grund- und Deckfläche stehen. Diese Rechtecke bilden den Mantel des Prismas. Beispiele: D D G G : Grundfläche G , D D G G D G D : Deckfläche Es gelten folgende Formeln für das Prisma: Volumen : V = G ⋅ h Mantelfläche : M = u ⋅ h h G u Oberfläche : Mathematik -Theorie O = 2⋅G + M 69 2. Klasse Bezirksschule 4 Beispiele für Anwendungen Mit praktischen Anwendungsbeispielen werden nun die in den vorangegangenen Kapiteln erworbenen Grundkenntnisse in geometrischen Berechnungen angewandt. Beispiel 1: „Ein quaderförmiger Heizöltank ist 3,8 m lang, 2,75 m breit und 1,85 m hoch. Wie viele Liter Heizöl können getankt werden, wenn aus Sicherheitsgründen 6% des Raums frei bleiben müssen?“ V1 = a ⋅ b ⋅ c = 3,8 m ⋅ 2,75 m ⋅ 1,85 m = 19,3325 m3 = 19 332,5 dm3 = 19 332,5 l V2 = 0,94 ⋅ V1 = 0,94 ⋅ 19 332,5 l = 18 172,55 l Beispiel 2: „Berechne das Volumen des Hauses über Boden, wenn die Gesamthöhe 7 m beträgt.“ 2,2 m 4,8 m 7,5 m → Körper ist ein Prisma mit einem Fünfeck als Grundfläche (Front des Hauses) ! V = G ⋅ h = (a ⋅ b + = (7,5 m ⋅ 4,8 m + g ⋅ h )⋅h 2 7, 5 m ⋅ 2, 2 m ) ⋅ 10,4 m 2 = 460,2 m3 Mathematik -Theorie 70 2. Klasse Bezirksschule