HaemCare™ Hämophilie verändern. Lebensqualität verbessern. Gesunde Ernährung für Hämophilie-Patienten Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................................................................................. 3 Gewicht und Dosierung von Gerinnungsfaktorkonzentraten ................................................... 4 Ernährungspyramide .................................................................................................................................................. 6 Stufe 1: Wasser .............................................................................................................................................................. 7 Stufe 2: Obst und Gemüse ..................................................................................................................................... 8 Stufe 3: Kohlenhydrate ............................................................................................................................................. 9 Stufe 4: Fisch, Fleisch und Milchprodukte .................................................................................................. 11 Stufe 5: Fette und Öle ............................................................................................................................................ 12 Stufe 6: Fettes, Süßes und Salziges ................................................................................................................ 12 Die Bedeutung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ......................... 14 Ernährung und Krankheiten – mit der richtigen Ernährung Krankheiten günstig beeinflussen ................................................................................................................ 17 Erhöhte Triglyceride .................................................................................................................................................. 17 Bluthochdruck ............................................................................................................................................................. 18 Leberzirrhose ................................................................................................................................................................ 19 Arthrose .......................................................................................................................................................................... 21 Osteoporose ................................................................................................................................................................. 22 HIV ..................................................................................................................................................................................... 24 Ernährung für Kinder .............................................................................................................................................. 26 Tabellen .............................................................................................................................................................................. 28 Vitamine ......................................................................................................................................................................... 28 Mineralstoffe ................................................................................................................................................................ 30 Spurenelemente ......................................................................................................................................................... 31 Glossar ................................................................................................................................................................................ 32 Notizen ............................................................................................................................................................................... 34 Wir danken Frau Dr. med. Natascha Marquardt, Hämophilie-Zentrum des Institutes für Exp. Hämatologie und Transfusionsmedizin des Universitatsklinikums Bonn (Direktor: Prof. Dr. med. Johannes Oldenburg), unter deren Federführung die vorliegende Broschüre entstanden ist. 2 Vorwort „Deine Lebensmittel sollen Deine Heilmittel sein“ (Hippokrates, griechischer Arzt) Liebe Patientinnen und Patienten, die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei den verschiedensten Erkrankungen. Im Bereich der Hämophilie hat die Ernährung bisher eine eher untergeordnete Rolle und auch keine wissenschaftlich belegte Bedeutung. Vor dem Hintergrund einer zunehmend übergewichtigen Patientenschar, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erhöhten Fettwerten und Gelenkverschleiß hat, gewinnt das Thema Ernährung aber zunehmend an Bedeutung. Eine gute, gesunde Ernährung ist gar nicht so kompliziert. Es erfordert jedoch etwas Wissen, Willen und eine Weile, bis sich über die Jahre lieb gewonnene Ernährungsfehler beseitigen lassen. Haben Sie Geduld mit sich! Diese Broschüre soll ein kleiner Wegweiser sein, wie gute Ernährung aussehen sollte. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie soll vielmehr eine kleine Anregung sein, sich mit dem Thema eingehender zu befassen und ggf. mit Ihrem Hämophiliebehandler oder auch Hausarzt dazu ins Gespräch zu kommen. Der Gesundheit zuliebe! 3 Gewicht und Dosierung von Gerinnungsfaktorkonzentraten In dem Maße, in dem sich die Lebenserwartung von Hämophilen derjenigen der Allgemeinbevölkerung angeglichen hat, werden zunehmend auch Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen bei Menschen mit Hämophilie beobachtet. Jüngeren Studien zufolge scheint auch die Gewichtsentwicklung von jugendlichen und erwachsenen Hämophilie-Patienten diesem Trend zu folgen. In den Niederlanden ergaben zwei vor etwa 10 Jahren durchgeführte, landesweite Erhebungen mit ca. 1.000 Hämophilen, dass die Häufigkeit von Übergewicht bei erwachsenen Hämophilen von 27 % auf 35 % angestiegen war, die Häufigkeit von Adipositas (Fettleibigkeit) hatte sich sogar von 4 % auf 8 % verdoppelt, was den Zahlen in der Allgemeinbevölkerung entsprach. In unserem eigenen Patienten­kollektiv waren im Jahr 2011 unter den über 40-jährigen Patienten mit Hämophilie und anderen seltenen Blutungs­ störungen 57 % übergewichtig oder fettleibig. Doch was bedeutet dies, abgesehen von den gesundheitlichen Folgeerscheinungen, für die Dosierung von Gerinnungsfaktorkonzentraten, die nach wie vor gewichtsbezogen angegeben wird? In einer von dem belgischen Hämophilie-Behandler Hermans und Kollegen 2011 veröffentlichen Studie wurde die Wieder­ findungsrate von FVIII (sog. Recovery) bei erwachsenen Patienten mit Hämophilie A untersucht. Die Patienten erhielten im Rahmen ihrer prophylaktischen Dauerbehandlung oder vor operativen Maßnahmen gentechnisch hergestelltes Faktor‑VIII-Konzentrat. Es zeigte sich, dass die Faktor-VIIIWieder­findungsrate (gemessen 10–15 Minuten nach Faktorsubstitution) mit dem Körpergewicht der Probanden stetig anstieg und bei einem Körpergewicht von > 81 kg um 30 % 4 höher war als bei einem Körpergewicht von < 81 kg. Patienten mit einem Fettmasse-Index von > 20 % hatten einen höheren Recovery-Wert als Patienten mit einem Fettmasse-Index von < 15 %. Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass bei der Festlegung der Faktor-VIII-Dosierung nicht nur das Körper­ gewicht, sondern auch der Fettmasse-Index berücksichtigt werden sollte und dass deshalb bei unter- und übergewichtigen Patienten eine Anpassung der Faktor-VIII-Dosis erforderlich ist. Durch eine weitere Studie konnte dieselbe Arbeitsgruppe diese Ergebnisse bestätigen. In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen Faktor-VIII-Recovery und verschiedenen morphometrischen Variablen (z. B. Patientenalter) und verwendetem Faktor-VIII-Konzentrat untersucht. Berücksichtigt wurden die Daten von 201 Patienten, die an Pharmakokinetik-Studien mit gentechnisch hergestellten Faktor-VIII-Konzentraten teilgenommen hatten. Es zeigte sich, dass der Body-Mass-Index (BMI = Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts einer Person in Relation zur Körpergröße; ab einem BMI ≥ 25 ­kg/m2 spricht man von Übergewicht) der stärkste Vorhersage­ parameter für die Faktor-VIII-Recovery war, während das verwendete Faktorkonzentrat oder Patientenalter keinen Einfluss hatten. Patienten mit einem BMI-Wert zwischen 20 und 30 kg/m2 zeigten eine etwa 25 % höhere Wiederfindungsrate als Patienten mit einem geringen BMI von < 20 kg/m2 und eine etwa 25 % geringere Wiederfindungsrate als Patienten mit einem BMI von > 30 kg/m2. Bei der Faktor-VIII-Dosiskalkulation erscheint es daher wichtig, eher das ideale Körpergewicht als das tatsächliche Gewicht zugrunde zu legen. Diese Studien zeigen, dass für die Faktor-VIII-Dosiskalkulation nicht nur das tatsächliche Körpergewicht eines Patienten, sondern auch der Körperfettanteil berücksichtigt werden sollte und dass daher bei über- und untergewichtigen Personen eine entsprechende Dosisanpassung erforderlich ist. RENATO BERTOLI Italien Hämophilie A 5 Ernährungspyramide Stufe 6: Fettes, Süßes und Salziges Stufe 5: Fette und Öle Stufe 4: Fisch, Fleisch und Milchprodukte Stufe 2: Obst und Gemüse Stufe 1: Wasser 6 Bildnachweis: Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit Stufe 3: Kohlenhydrate Stufe 1: Wasser Wasser und gesunde Getränke bilden die Basis der Ernährungspyramide. Kein Lebewesen kann ohne Wasser leben. Der menschliche Körper besteht zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser, welches verschiedene Funktionen erfüllt. Blut, bzw. dessen flüssiger Anteil (das sogenannte Blutplasma), besteht zum größten Teil aus Wasser, in dem lebensnotwendige Substanzen gelöst sind und transportiert werden können. So gelangen diese Substanzen mit dem Blutstrom zu allen Zellen des Körpers. Ebenso werden die Abfallprodukte der Zellen mit dem Blutstrom abtransportiert und mit Hilfe der Niere in Form von Urin „entsorgt“. Eine weitere, wichtige Funktion des Wassers ist die Regulierung der Körpertemperatur. Schon eine kurzzeitige Verringerung der Trinkmenge führt zu Symptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Ein Flüssigkeitsmangel kann schon nach wenigen Tagen lebensbedrohlich sein. Ebenso sollte in Altbauten mit bleihaltigen W ­ asserleitungen auf das Trinken von Leitungswasser verzichtet werden. Dagegen sind natürliche Mineralwässer und gegebenenfalls Heilwässer zu empfehlen, die je nach Zusammensetzung und Gehalt an Mineralien und Spurenelementen unterschiedliche Auswirkungen haben können. Ebenfalls geeignet sind ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Auch Obst- und Gemüsesäfte sind aufgrund ihres Gehaltes an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen durchaus empfehlenswert. Allerdings sollten nach Möglichkeit Säfte aus 100 % Saft gewählt werden, da sie keine Zucker­ zusätze enthalten. Dabei sollte man allerdings bedenken, dass diese Säfte viele Kalorien enthalten. Deshalb empfiehlt sich eine Verdünnung mit Wasser im Verhältnis von mindestens 1:2. Die empfohlene tägliche Flüssigkeitszufuhr beträgt 2,5 Liter. Davon sollten etwa 1,5 Liter durch Getränke und 1 Liter durch die Nahrung (Obst, Gemüse und Suppen) aufgenommen werden. Im Gegensatz zu den bisher aufgeführten Getränken sind schwarzer Tee und Kaffee Genussmittel und daher nicht als Durstlöscher geeignet. Ebenso ungeeignet sind aufgrund des oftmals vorhandenen Zuckergehalts und dem teilweisen Zusatz von Koffein oder anderen anregenden Substanzen Energydrinks. Auch Softdrinks wie Cola und Limonade enthalten einen sehr hohen Anteil an Zucker und sollten deshalb nach Möglichkeit vermieden werden. Auch auf die Qualität der Getränke sollte geachtet werden. Empfehlenswert ist in Deutschland der Genuss von Leitungswasser. Eine Ausnahme besteht bei Säuglingen unter sechs Monaten; hier sollte das Wasser unbedingt abgekocht werden. Eine weiteres trinkbares Produkt ist Milch. Milch ist als Bestandteil unserer täglichen Ernährung sehr wichtig, wird aber aufgrund ihres hohen Energie- und Fettgehaltes eigentlich nicht als Getränk angesehen. Empfehlungen zur täglichen Trinkmenge und ­Qualität der Getränke 7 Stufe 2: Obst und Gemüse Obst und Gemüse sind nach den Getränken die wichtigsten Lebensmittel, die täglich auf dem Speiseplan stehen sollten. Sie sind nicht nur kalorienarm, sondern enthalten auch viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Den sekundären Pflanzenstoffen werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. So sollen sie vor verschiedenen Krebserkrankungen schützen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Die Gesundheitskampagne „5 am Tag“, zu deren Initiatoren unter anderem die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) sowie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zählen, empfiehlt den Verzehr von täglich fünf Portionen Obst und Gemüse: zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse. Eine einfache Messhilfe für eine Portion ist die Menge, die in die eigene Hand passt. Diese Regel berücksichtigt auch den je nach Alter und Geschlecht unterschiedlichen Mengenbedarf eines M ­ enschen. Beim Gemüse besteht eine große Auswahl. Jeder kann zwischen gekochtem Gemüse, Rohkost und diversen Blattsalaten wählen. Je öfter Sie variieren, desto besser, da Sie auf diese Weise ein breites Spektrum an wertvollen Pflanzeninhaltsstoffen zu sich nehmen. Die Farbenvielfalt der unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten wird übrigens durch die sekundären Pflanzenstoffe verursacht. Einen besonderen Stellenwert unter den Gemüsen nehmen Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen ein. Sie enthalten hochwertiges Eiweiß, viele Vitamine, Mineral- 8 stoffe und Ballaststoffe, aber so gut wie kein Fett. Lange Zeit galten sie als altmodisch, aber mittlerweile imponieren sie durch eine große Sortenvielfalt und finden Verwendung in unterschiedlichsten Gerichten, wie zum Beispiel indischem Dhal oder mexikanischem Chili. Auch die nachgesagte blähende Wirkung von Hülsenfrüchten lässt sich durch Abgießen des Einweichwassers und Zugabe von entblähenden Gewürzen wie Kümmel oder Fenchel verringern. Darüber hinaus tritt bei regelmäßigem Verzehr von Hülsenfrüchten ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Viermal wöchentlich Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan wäre ideal! Beim Einkauf von Obst und Gemüse ist es sinnvoll, möglichst regional angebaute und daher saisonal verfügbare Ware zu wählen und frisch zuzubereiten. Wissenswert ist auch, dass einige Inhaltsstoffe besser verwertet werden können, wenn das Gemüse gegart ist. Beispiele hierfür sind das in Möhren enthaltene β-Carotin (eine Vorstufe von Vitamin A) und das antioxidativ wirksame Lycopin in Tomaten. Generell ist bei der Zubereitung von Obst und Gemüse Abwechslung zu empfehlen, da jedes Produkt unterschiedliche wichtige Inhaltsstoffe beinhaltet. Falls z. B. im Winter kein frisches Gemüse zur Verfügung steht, spricht auch nichts gegen Tiefkühlgemüse. Allerdings sollten fertige Gemüsegerichte gemieden werden, da diese meistens gehärtete Fette enthalten. Stufe 3: Kohlenhydrate Gesunde Kohlenhydrate sind in Vollkornbrot, Müsli (ohne Zuckerzusatz), Reis, Kartoffeln und Vollkornnudeln enthalten und sollten mindestens 50 Prozent der täglich aufgenommenen Energie ausmachen. Dabei sollte Produkten aus Vollkorn immer der Vorzug gegeben werden, da sie mehr Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthalten und zudem besser und länger sättigen. Ergebnisse aus epidemiologischen Studien weisen zunehmend auch darauf hin, dass Vollkornprodukte wegen der darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (Phenolsäuren) vor bestimmten Krebserkrankungen schützen. Ein verringertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei moderatem Vollkornverzehr (entspricht zwei Portionen Vollkorn am Tag) wurde in zwei großen Studien beobachtet. In diesen beiden Untersuchungen wurde bei Verzehr von Vollkornprodukten auch ein verringertes Risiko für die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 festgestellt. Ein noch höherer Vollkornverzehr (3 Portionen pro Tag) vermindert im Vergleich mit einem sehr niedrigen Verzehr das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sogar um 25–30 %. Ein kleiner Trost: Trotz all dieser guten Gründe spricht nichts gegen den gelegentlichen Genuss von Produkten aus Weißmehl wie zum Beispiel gewöhnliche Hartweizennudeln. Wie immer ist eine Mischung, die die eigenen Vorlieben in Grenzen berücksichtigt, durchaus empfehlenswert. Im Gegensatz zu den bisher aufgeführten kohlenhydratreichen Lebensmitteln sollten Backwaren wie Plätzchen und Kuchen eine Ausnah­me auf dem Speiseplan sein. Diese werden nicht nur mit hellen, raffinierten Mehlen hergestellt, sondern enthalten meist viel Zucker und ungesunde Fette. 9 VICTOR DA SILVA MELCUNAS Brasilien Hämophilie A 10 Stufe 4: Fisch, Fleisch und Milchprodukte Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Quark sollten täglich auf dem Speiseplan stehen, Fisch und Fleisch dagegen in der Regel ein- bis zweimal in der Woche. Wurstwaren und Eier sollten nur gelegentlich verzehrt werden. Jedes dieser Lebensmittel enthält unterschiedliche wertvolle Inhaltsstoffe. So ist zum Beispiel Milch für den täglichen Cal­ ciumbedarf wichtig, während z. B. Hering, Makrele, Lachs und Thunfisch Jod, Selen sowie die ernährungsphysiologisch wichtigen Omega-3-Fettsäuren enthalten. Dagegen sollte Aal nur selten auf dem Speiseplan stehen, da dieser reichlich gesättigte Fettsäuren enthält, die nicht empfehlenswert sind. Auch magerer Fisch wie Kabeljau, Seelachs, Rotbarsch und Scholle sind für den Verzehr sehr zu empfehlen. Diese Fischsorten enthalten zwar weniger Omega-3-Fettsäuren, sind dafür aber sehr kalorienarm und liefern reichlich Jod (wichtig für die Schilddrüse) und wertvolles Eiweiß. Wie sieht es dagegen mit Fleisch und Wurst aus? Die DGE empfiehlt im Rahmen einer vollwertigen Ernährung nicht mehr als 300–600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche zu essen. Trotzdem darf der Wert von Fleisch und Wurst nicht unterschätzt werden, da diese Produkte Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12) sind. Nach Empfehlungen der DGE ist besonders weißes Fleisch (Geflügel, auch in Form von Wurst) unter gesundheitlichen Gesichtspunkten günstiger zu bewerten als rotes Fleisch (Rind, Schwein, Kalb, Schaf, Lamm, Ziege) oder daraus gefertigte Wurstsorten. Der Farbunterschied zwischen weißem und rotem Fleisch wird durch den unterschiedlichen Gehalt an Eisen verursacht. So enthält rotes Fleisch wesentlich höhere Konzentrationen an Eisen als weißes Fleisch, was auch die Rotfärbung des Fleisches verursacht. Obwohl Eisen für den Sauerstofftransport des Blutes nötig ist (Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin), kann es in erhöhten Konzentrationen zur Schädigung unseres Erbmaterials (DNA) führen und auf diese Weise das Risiko für bestimmte Tumore erhöhen. Ein weiterer Nachteil von rotem Fleisch, der bei Verzehr berücksichtigt werden sollte, ist der besonders hohe Gehalt an gesättigten Fetten, die zu einem Anstieg der Cholesterinwerte im Blut führen können. Damit erhöht sich das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, was zum Herzinfakt führen kann. Als Empfehlung gilt deshalb: Essen Sie bevorzugt fettarmes Fleisch wie z. B. Hähnchen (ohne Haut), Truthahn, Wild sowie mageres Kalb-, Rind- und Schweinefleisch. Das gilt übrigens auch für den Genuss von Milch und Milchprodukten, auch hier sollte auf fettarme Produkte geachtet werden. 11 Stufe 5: Fette und Öle Generell sollte beachtet werden, dass der Verzehr von Fett lebenswichtig ist, da es die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen sowie die Zufuhr von sogenannten essenziellen Fettsäuren, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann, ermöglicht. Da jedoch Fett sehr energiereich ist, kann es – im Übermaß genossen – zu Übergewicht führen. Dabei muss bei dem Verzehr zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterschieden werden. Zu viele gesättigte Fettsäuren (enthalten vor allem in Fleisch- und Milchprodukten) erhöhen das Risiko für Fettstoffwechselstörungen mit der möglichen Folge von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Ungesättigte Fettsäuren hingegen beeinflussen – in Maßen genossen – den Fettstoffwechsel günstig und können so vor Herz-Kreislauf-Krankheiten schützen. Deshalb sollten bevorzugt pflanzliche Öle und Fette (z. B. Rapsund Olivenöl sowie daraus hergestellte Streichfette), die reich an einfach ungesättigten Fettsäuren sind, auf dem Speiseplan stehen. Hier sei nochmals der Hinweis gegeben, dass versteckte Fette, die besonders viele gesättigte Fettsäuren enthalten, zu vermeiden sind. Diese befinden sich wie schon erwähnt in Fleischerzeugnissen und Milchprodukten sowie auch in Gebäck, Fast-Food- und Fertiggerichten. Die DGE empfiehlt, insgesamt nicht mehr als 60–80 Gramm Fett pro Tag aufzunehmen. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Zufuhr von mehrfach ungesättigten Omega-3- (enthalten vor allem in Seefisch, Lein- und Rapsöl sowie Walnüssen) und Omega-6-Fettsäuren (enthalten vor allem in Distel-, Oliven- und Sonnenblumenöl sowie Eiern) zu erhöhen und die Einnahme von gesättigten Fettsäuren zu vermindern. Auch Produkte mit gehärteten Fetten, die cholesterinerhöhende Transfettsäuren enthalten, sollten gemieden werden. Transfettsäuren sind unter anderem in Backwaren, Pommes frites, Trockensuppen, Fertiggerichten, Süßwaren und Snacks enthalten. Stufe 6: Fettes, Süßes und Salziges Süßigkeiten, Gebäck, salzige Knabbereien, gezuckerte Getränke und Fast-Food-­Produkte sind ernährungsphysiologisch weniger 12 empfehlenswert und sollten selten k­ onsumiert werden, maximal eine kleine Portion pro Tag. 13 Die Bedeutung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen Vitamine sind organische Substanzen, die lebensnotwendig sind, weil sie viele Stoffwechselvorgänge regeln. Wir müssen sie mit der Nahrung zuführen, da der menschliche Körper sie – mit wenigen Ausnahmen – nicht selbst herstellen kann. Man unterteilt Vitamine in fettlösliche und wasserlösliche Vitamine. Wasserlösliche Vitamine verteilen sich in allen wasserhaltigen Körperbereichen, werden aber kaum gespeichert. Ein Übermaß an wasserlöslichen Vitaminen wird wieder ausgeschieden, sodass eine Überversorgung praktisch nicht möglich ist. Fettlösliche Vitamine hingegen werden im Körper gespeichert, sodass eine kontinuierliche Zufuhr nicht nötig ist. Ein Übermaß an fettlöslichen Vitaminen kann sogar gesundheitsschädlich sein. Mineralstoffe sind lebensnotwendige anorganische Nährstoffe, die der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann. Sie müssen daher ebenso wie Vitamine mit der Nahrung zugeführt werden. Mineralstoffe werden in Makro- und Mikro- 14 elemente (oder auch Spurenelemente) eingeteilt: Diejenigen Stoffe, die im Körper in einer Konzentration von über 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht vorliegen, werden zu den Makro­elementen gezählt, und die Stoffe mit einer Konzentration unter 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht bilden die Gruppe der Mikro- bzw. Spurenelemente. Eine Ausnahme bei dieser Gruppe bildet das Eisen: Trotz einer Konzentration von 60 mg pro Kilogramm Körpergewicht wird es den Spuren­ elementen zugeordnet. Eine Übersicht über Funktionen, Vorkommen und den täglichen Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen geben die folgenden Tabellen: ▶ Siehe Ende der Broschüre HALIL ÖZCAN Türkei Hämophilie A mit Hemmkörpern ANIL ÖZCAN Türkei Hämophilie A 15 JAY LUCKEY USA Hämophilie B 16 Ernährung und Krankheiten – mit der richtigen Ernährung Krankheiten günstig beeinflussen Die soeben vorgestellten Ernährungsprinzipien liefern Empfehlungen für eine optimierte Lebensmittelauswahl. Menschen mit bestimmten Gesundheitsproblemen bzw. chronischen Erkrankungen sollten darüber hinaus einige Dinge beachten, die im Folgenden dargestellt werden. Erhöhte Triglyceride Sollten bei Ihnen zu hohe Triglycerid-Werte gemessen worden sein, können diese ebenfalls durch geeignete Ernährungsmaßnahmen beeinflusst werden. Die wichtigste Maßnahme stellt eine Gewichtsreduktion dar. Bei einer Gewichtsabnahme sinken die Triglycerid-Werte automatisch, und zwar umso stärker, je mehr Sie abnehmen. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge werden hohe Triglycerid-Werte häufig durch eine sehr ­kohlenhydratreiche und fettarme Ernährungsweise erzeugt. Diese erhöhten ­Triglycerid-Werte können durch den Gehalt an gesunden, e­ infach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (hier insbesondere Omega-3-Fettsäuren) in der Ernährung gesenkt werden. Ein gutes Beispiel für eine geeignete Kostform ist die traditionelle Mittelmeerkost. Sie besteht zum Großteil aus einer Vielfalt an Gemüsen, Salaten, frischem Obst sowie Brot, Pasta, Reis, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen. 17 Bluthochdruck Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) gilt ein systolischer („oberer“) Blutdruck von mindestens 140 mmHg oder ein diastolischer („unterer“) Blutdruck von mindestens 90 mmHg als Bluthochdruck. Folgeschäden manifestieren sich als Gefäßveränderungen, wie zum Beispiel der Herzkranzgefäßerkrankung, Nierenversagen oder Schlaganfall (bei Hämophilen in der Regel in Form von Hirnblutungen). Neueren Untersuchungen zufolge leiden Menschen mit Hämophilie in westlichen Industrienationen eher häufiger an Bluthochdruck als die gerinnungsgesunde Vergleichsbevölkerung. Tipp: Der Salzgehalt kann dabei nicht nur durch geringes Salzen beeinflusst werden, sondern auch durch das Vermeiden von versteckten Salzen in Fertigprodukten. Durch Zubereitung frischer Lebensmittel, die natürlicherweise wenig Salz enthalten, lässt sich – ganz zu schweigen von den versteckten Fetten – auch viel Salz einsparen. Eine gesunde und schmackhafte Alternative zu Salz sind Gewürze und Kräuter. Während Patienten mit Bluthochdruck in früheren Jahren meist nur empfohlen wurde, salzarm zu essen, haben die sogenannten DASH (Dietary Approaches to Stop Hypertension)-Studien zur „Senkung des Bluthochdruckes mit Ernährungsmaßnahmen“ diesen Ansatz revolutioniert. Bei übergewichtigen Patienten mit Bluthochdruck hilft häufig eine Gewichtsabnahme als alleinige Maßnahme, um den Blutdruck zu normalisieren. Innerhalb dieser Studien konnte gezeigt werden, dass eine Kost bestehend aus viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten und wenig gesättigten Fetten im Vergleich zu einer westlichen Durchschnittskost den Bluthochdruck massiv absenken kann. Verringerte man zusätzlich noch den Salzgehalt, nahm der Blutdruck noch weiter ab. 18 Auch wenn sich diese Empfehlungen nicht von den allgemeinen Empfehlungen der Ernährungspyramide unterscheiden, gelten sie insbesondere auch für Patienten mit Bluthochdruck als wissenschaftlich gesicherte zentrale Ernährungsmaßnahme. Leberzirrhose Durch die Anwendung nicht virus-inaktivierter Blutprodukte sind in früheren Jahren viele Hämophilie-Patienten mit einer chronischen Virushepatitis B oder C infiziert worden. Durch die damit einhergehende, jahrelange Entzündungsaktivität weisen diese Patienten häufig eine Vernarbung der Leber auf, die die Leberfunktion beeinträchtigt (Leberzirrhose). Im fortgeschrittenen Stadium der Leberzirrhose ernähren sich 80–100 % der Patienten aufgrund von bestehenden Symp­ tomen wie Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Völlegefühl nur unzureichend. Besonders wichtig ist in dieser Situation neben der bedarfsgerechten Kalorien- und Eiweißzufuhr der Aus­ gleich von Vitamin- und Mineralstoffdefiziten. Ebenso hilfreich ­können spezielle Drinks sein, die es in zahlreichen Geschmacks- richtungen gibt. Grundsätzlich ist es wichtig, dass lange Phasen ohne Nahrung vermieden werden und stattdessen viele kleine Mahlzeiten eingenommen werden. Abends ist zusätzlich eine eiweißreiche Mahlzeit (z. B. Joghurt) zu empfehlen. Grundsätzlich sollte versucht werden, die Mahlzeiten frisch zuzubereiten und auf Fertigprodukte und Gewürzmischungen zu verzichten. Eine tägliche Kochsalzmenge von höchstens 5 Gramm sollte ebenfalls nicht überschritten werden. Als alternative Würzmittel bieten sich frische Kräuter, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer oder salzfreie, selbst zubereitete Gewürz­ mischungen an. 19 MASSIMO SERAFINI Italien Hämophilie A mit Hemmkörpern 20 Arthrose Eine Arthrose (Gelenkverschleiß) kann bei jedem gesunden Menschen auftreten. In der Regel entsteht diese Gelenkerkrankung durch eine dauerhaft zu hohe Belastung des Gelenkknorpels, der sich daraufhin zurückbildet. Bei hämophilen Patienten führen dagegen verstärkt wieder­ kehrende Gelenkblutungen zu Arthrose, die in diesem speziellen Fall auch hämophile Arthropathie genannt wird. Seit Einführung einer regelmäßigen blutungsverhütenden Dauer­ behandlung vom Kleinstkindesalter an sind solche Gelenkveränderungen glücklicherweise bei den jüngeren Generationen von Hämophilie-Patienten eher selten anzutreffen. • die verminderte Aufnahme tierischer Fette durch die Bevorzugung von fettarmer Milch und fettarmen Milchprodukten • die bevorzugte Einnahme von pflanzlichen Ölen und ­Omega-3-Fettsäure-reichen Lebensmitteln (Lein-, Raps-, Walnuss-, Hanföl, Walnüsse und Erdnüsse) sowie Olivenöl • die Einnahme von maximal zwei Fleischmahlzeiten pro Woche • der Genuss von täglich fünf Portionen Obst und Gemüse Ziel einer Ernährungstherapie bei Menschen, die an ­Arthrose und entzündlichen Gelenkerkrankungen leiden, ist die Schaffung und/oder Erhaltung eines optimierten Ernährungs­ zustands zur Verringerung der entzündlichen Gelenkprozesse. • eine Beschränkung des Kaffeekonsums (max. 4 Tassen pro Tag) Für eine Verringerung der Entzündungsbereitschaft ist eine Optimierung der täglichen Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, wie sie insbesondere im Fett von Meeresfischen sowie in Rapsoder Leinöl vorkommen, wichtig. Bereits mit knapp zwei Esslöffeln Raps-Kernöl pro Tag kann eine Besserung der klinischen Symptomatik bei Patienten mit rheumatoider Arthritis erreicht werden. • ein kompletter Verzicht auf Rauchen Weitere Maßnahmen, die für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen empfohlen werden, sind: • der Genuss von maximal einem Eigelb pro Woche • Meidung von Wurst und Innereien Die oben aufgeführten Empfehlungen richten sich allgemein an Menschen, die an Arthrose und rheumatoider Arthrose leiden. Für Patienten mit hämophiler Arthropathie gibt es noch keine entsprechenden, wissenschaftlich begründeten Empfehlungen, da die Zahl der betreffenden Patienten sehr viel kleiner ist. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass die aufgeführten Empfehlungen auch Hämophilie-Patienten helfen können, die entzündlichen Gelenkprozesse zu reduzieren und damit auch die Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere den nichtsteroidalen Antiphlogistika, zu minimieren. • der Verzehr von mindestens zwei Fischmahlzeiten pro Woche 21 Osteoporose Bei der Osteoporose (Knochenschwund) kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte durch einen übermäßig raschen Abbau der Knochensubstanz und -struktur. In der Folge kommt es zu Knochenbrüchen, die das gesamte Skelett betreffen können. Besonders häufig von der Osteo­ porose betroffen sind Frauen nach den Wechseljahren. Ist eine Sonnenlichtexposition nicht möglich, so ist eine Vitamin-D-Einnahme von täglich 800 –2.000 Einheiten Vitamin D3 zu empfehlen. Bei Patienten mit hämophiler Arthropathie wird ­Osteoporose häufig schon in jüngeren Jahren festgestellt. Dies wird wahrscheinlich durch wiederkehrende Phasen der Immobilität bedingt durch Blutungen und unzureichendes körperliches Training ausgelöst. Calcium sollte – wie schon erwähnt – vorzugsweise über die Nahrung aufgenommen werden. Ausreichend Calcium ist in Milch und Milchprodukten sowie in speziellen Gemüsesorten (Brokkoli, Lauch, Kohlgemüse, Blattgemüse, Fenchel und Grünkohl) und in calciumreichen Mineralwässern enthalten. Die calciumreichen Mineralwässer enthalten mindestens 150 Milligramm Calcium pro Liter. Eine Liste zum Calcium-Gehalt verschiedener Mineralwässer erhalten Sie zum Beispiel auf der Website www.netzwerk-osteoporose.de. Einen entscheidenden Einfluss auf den Knochenaufbau bzw. den Knochenstoffwechsel haben neben den Hormonen eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D sowie regelmäßige Bewegung und Sonnenlicht. So kann bereits in jungen Jahren der Entstehung von Osteoporose durch eine ausgewogene Ernährung sowie durch ausreichend körperliche Aktivität entgegengewirkt werden. Sonnenlicht bewirkt durch die ultraviolette Strahlung die Bildung von Vitamin D in der Haut. Ist bereits eine Osteoporose diagnostisiert worden, so ist neben einer regelmäßigen körperlichen Aktivität auch eine ­Lebensstilund Ernährungsänderung wichtig: Der Deutsche Dachverband Osteologie e. V. (DVO) empfiehlt in seiner Leitlinie von 2009 un­ter anderem das Rauchen einzustellen, auf eine tägliche Zufuhr von 1.000 –1.500 mg Calcium (vorzugsweise über die Nahrung) zu achten sowie täglich mindestens eine 30-minütige Sonnen­lichtexposition an Gesicht und Armen zur Gewährleistung einer adäquaten Vitamin-D-Bildung durchzuführen. 22 Weitere ernährungstherapeutische Maßnahmen, die die Osteoporose-Entstehung v­ erhindern können, sind wie folgt: ­ Die Herabsetzung der Kochsalzzufuhr auf weniger als 6 mg pro Tag, da Kochsalz die Ausscheidung von Calcium über die Niere steigert. Die Verringerung der Phosphatzufuhr. Phosphat ist unter anderem in Schmelzkäse und Cola reichlich enthalten. Die Verringerung der Zufuhr von Lebensmitteln, die die Aufnahme von Calcium hemmen. Dazu zählen Kleie, Rhabarber, Schokolade, Kakao, Spinat, Kaffee und schwarzer Tee. BOB SMITH USA Hämophilie A 23 HIV Anfang der 80er Jahre kam es durch die Anwendung von nicht virusinaktivierten Gerinnungsfaktorkonzentraten zu einer rasanten Verbreitung von HIV (Human Immunodeficiency Virus) unter Hämophilie-Patienten. Die HIV-Erkrankung führt, unbehandelt, nach wenigen Monaten bis mehreren Jahren zum Immunschwäche-Syndrom AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome). Um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern, ist in solchen Fällen eine fettmodifizierte (gesunde Fette) und fettreduzierte Ernährung empfehlenswert. In diesem Erkrankungsstadium schädigt das Virus das Immunsystem, sodass sich der Körper auch vor sonst eher harmlosen ­Infektionen nicht ausreichend schützen kann. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt daher für HIV-infizierte Patienten folgende Maßnahmen: Studien zeigen, dass HIV-Kranke, die sich mangelhaft ernähren, die Symptome von AIDS früher entwickeln als Infizierte in einem guten Ernährungszustand. Generell muss bei dem Krankheitsbild auch berücksichtigt werden, dass einige Patienten durch die eingesetzten HIV-Medikamente eine Fettumverteilung, eine sogenannte Lipodystrophie, aufweisen. Diese ist durch einen Verlust von Unterhautfettgewebe z. B. an Armen und Beinen sowie Fettansammlungen z. B. im Bauch gekennzeichnet. Diese Veränderungen gehen unter anderem auch mit erhöhten Triglycerid- und Cholesterinwerten im Blut einher. 24 • HIV-Infizierte sollten auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährung achten. Auch eine ausreichende körperliche Bewegung ist wichtig, da dadurch der Anteil an fettfreier Körpermasse (Muskeln) erhalten oder sogar erhöht werden kann. • Um einer Mangelernährung vorzubeugen, sollten auf jeden Fall extreme Kostformen (wie zum Beispiel die „Anti-Pilz-­ Diät“) vermieden werden. • Zusätzlich sollte verstärkt auf mögliche Lebensmittelunverträglichkeiten geachtet werden. So kommt es bei Patienten, die sich im Krankheitsstadium AIDS befinden, häufig zu einer Laktoseintoleranz (Unverträglichkeit von Milchzucker), die unter anderem andauernde, schwere Durchfälle verursachen kann. Dies bewirkt eine Reizung der Darmschleimhaut, was wiederum zu einer Störung der Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen führen kann. Bei all diesen Maßnahmen steht das Wohlbefinden immer an erster Stelle. Eine Ernährungsberatung kann helfen, einen geeigneten Ernährungsplan unter Berücksichtigung der individuellen Vorlieben zu erstellen. • HIV-infizierte Patienten sollten besonders auf ihren erhöhten Bedarf an den Vitaminen A, C und E sowie Selen und Zink achten, der in den frühen Erkrankungsphasen durch handels­übliche Multivitaminpräparate abgedeckt werden kann. Im Einzelfall und insbesondere in späteren Erkrankungsphasen ist eine unter ärztlicher Kontrolle durchgeführte Substitution sinnvoll. Besonders die Vitamine C und E können eine Senkung der Viruslast bewirken. 25 Ernährung für Kinder Der Grundstein für ein gesundes Essverhalten wird in der Kindheit gelegt. Kinder lernen vor allem durch Beobachtung und Nachahmung, sodass Eltern eine wichtige Vorbildfunktion zukommt. Grund genug die eigenen Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und als Familie eine gesunde Ernährung anzustreben, oder? • Zwei bis drei kleine Portionen Milch und Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse pro Tag sind ebenfalls für das Wachstum wichtig. Milchprodukte können zum Beispiel als Zwischenmahlzeit angeboten werden. Dabei unterscheiden sich die Anforderungen an eine kind­ gerechte Ernährung kaum von den in dieser Broschüre vor­ gestellten Grundprinzipien: • Die empfohlene tägliche Portion Fett richtet sich bei Kindern nach dem Alter. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfiehlt die folgenden Richtwerte: • Wichtig ist eine Versorgung mit reichlich Getreideprodukten, am besten aus Vollkorn (Vollkornbrot, Müsli, Reis, Nudeln). • Wichtig sind vier bis fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag, wobei der unterschiedliche Mengenbedarf im Vergleich zu Erwachsenen zu berücksichtigen ist (zur Erinnerung: 1 Portion entspricht dem Fassungsvermögen der eigenen bzw. der Kinderhand). • Getränke sollten vorwiegend in Form von Wasser und ungesüßten Kräuter- oder Früchtetees konsumiert werden. Je nach Alter ist die Aufnahme von 750 Millilitern bis 1 Liter pro Tag zu empfehlen. Fruchtsäfte eignen sich wegen des hohen Energie- bzw. Zuckergehaltes (Achtung: Zahnkaries!) nur bedingt zur Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfs. Wann immer möglich, sollten Fruchtsäfte mit Wasser im Verhältnis 1:3 verdünnt werden. 26 Alter Fett pro Tag 1– 4 Jahre 35 – 47 Gramm 4 –7 Jahre 50 – 56 Gramm 7–10 Jahre 60 – 70 Gramm 10 – 13 Jahre 75 – 84 Gramm 13 – 15 Jahre 80 – 95 Gramm Dabei ist ebenso wie bei Erwachsenen die Fettqualität zu beachten, d. h. es sollten mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren angeboten werden. JAY WASHINGTON USA Hämophilie A • Ähnliches gilt für den Verzehr von See­fisch (1–2 x pro ­Woche) sowie von Fleisch, Wurst und Eiern. Atmosphäre am Tisch, die Mahlzeiten sollten gemeinsam begonnen und beendet werden und nicht von anderen Aktivitäten (wie zum Beispiel fernsehen) gestört werden. • Genauso wichtig wie die Zusammensetzung der angebotenen Lebensmittel sind die äußeren Bedingungen bei den Mahlzeiten: Kinder brauchen eine liebevolle und entspannte 27 Tabellen Wasserlösliche Vitamine Vitamine Funktion im Körper Vorkommen Bedarf pro Tag Vitamin B1 Wichtig für Nervensystem und Energiegewinnung im Körper Schweinefleisch, Vollkorn, ­Hülsenfrüchte 1,0–1,4 mg Vitamin B2 Wichtig für Haut, Augen, Nägel und Körperwachstum Milch, Leber, Gemüse 1,2–1,6 mg Vitamin B6 Eiweißverdauung, Entgiftung, wichtig in der Schwangerschaft Fleisch, Fisch, Vollkorn, ­Hülsenfrüchte 1,2–1,6 mg Niacin Auf- und Abbau von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten Fleisch, Vollkorn, Nüsse, ­Hülsenfrüchte 13–17 mg Pantothensäure Hilft gegen Haar- und Schleim­ haut­erkrankungen, Abbau von Fett, Eiweiß und Kohlen­ hydraten Fleisch, Gemüse, Vollkorn, Leber 6 mg Biotin Wichtig für Haut und Haar, unterstützt Stoffwechselvorgänge Innereien, Eier, Soja, Haferflocken 30–60 μg* Vitamin B12 Aufbau von Zellkernsubstanz, Bildung von roten Blutkörperchen Fleisch, Fisch, Eier, Milch 3 μg Folsäure Wichtig für Zellteilung, Heilung und Wachstum der Muskeln und Zellen Gemüse, Hülsenfrüchte, Leber 400–600 μg Vitamin C Fördert Abwehrkräfte, entzündungs- und blutungshemmend Obst, Gemüse, Kartoffeln 100–150 mg * μg = Mikrogramm (ein Millionstel Gramm) 28 Fettlösliche Vitamine Vitamine Funktion im Körper Vorkommen Bedarf pro Tag Vitamin E Stärkung des Immunsystems, entzündungshemmend, Schutz vor Radikalen, wichtig für Fortpflanzungsorgane Pflanzliche Öle, Vollkornprodukte, Blattgemüse 12–15 mg Vitamin K Erforderlich für Bildung der Blutgerinnungsfaktoren Eier, Getreide, Pflanzen 60–80 μg Vitamin D Regelt Calcium- und Phosphathaushalt, Knochenaufbau, fördert Calciumaufnahme Seefisch, Vollkorn, Eier 5 μg Vitamin A (Retinol) Wichtig für Wachstum, Funktion und Schutz von Haut, Augen und Schleimhaut Leber, Milch, Fisch, als Vorstufe in Pflanzen (β-Carotin) 0,8–1 mg * μg = Mikrogramm (ein Millionstel Gramm) 29 Tabellen Mineralstoffe Funktion im Körper Vorkommen Bedarf pro Tag Calcium Stabilität von Knochen und Zähnen, Blutgerinnung, schützt vor Allergien Milch und Milchprodukte, Grünkohl 1.000–1.200 mg Phosphor Energiegewinnung und -verwertung, Erhalt von Knochen und Zähnen Kartoffeln, Weizen, Brot, Fleisch, Milch 700 mg Kalium Regulierung des Wasserhaushalts der Zellen, Verwertung der Kohlenhydrate, wichtig für die Herzfunktion Kartoffeln, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, getrocknete Früchte 2.000 mg Magnesium Energiebereitstellung, Vorbeugung von Krämpfen, hilft bei Stress, senkt den Cholesterinspiegel Gemüse, Nüsse, Haferflocken, Getreide, Milch, Bananen 300–400 mg Natrium Regulierung des Wasserhaushalts, beeinflusst den Blutdruck, Aufnahme von Zucker und Aminosäuren Schinken, Fleisch, Karotten, Spinat, Hartkäse 550 mg Chlorid Regulierung des Wasserhaushalts, Regulierung des Säure-­ Basen-Haushalts Koch- und Meersalz 830 mg 30 Spurenelemente Funktion im Körper Vorkommen Bedarf pro Tag Eisen Blutbildung, Sauerstoffversorgung im Blut, Bildung von Hämoglobin Fleisch, Nüsse, Eigelb, Leber, ­Hülsenfrüchte, Schwarzwurzel 12 mg Jod Schilddrüsenfunktion, Regulation des Stoffwechsels und der Körpertemperatur Jodiertes Speisesalz, Meeres­ produkte, Algen, Seefisch 200 μg Zink Stärkung des Immunsystems, wichtig für Haut und Binde­­ge­ webe Getreide, Hülsenfrüchte, Innereien, Meeresfrüchte, Milchprodukte 7–10 mg Fluorid Stabilität von Knochen und Zähnen, hemmt das Wachstum von Mundbakterien, Wundheilung Fisch, Innereien, Getreide, schwarzer Tee, Mineralwasser 2,9–3,8 mg Selen Gewebeelastizität, Bestandteil von Proteinen, Stoffwechsel, bindet freie Radikale Fisch, Fleisch, Milch, Eier, Nüsse, Leber 30–70 μg 31 Glossar A C Antioxidantien Antioxidantien sind durch ihre Wirkung als sogenannte Radikalfänger physiologisch bedeutsam. Durch diese Eigenschaft verhindern sie gezielt die Oxidation anderer Substanzen und reduzieren damit den oxidativen Stress im menschlichen Organismus. Oxidativer Stress wird mit der Entstehung verschiedener Krankheiten in Zusammenhang gebracht, wie z. B. der Arteriosklerose oder dem Morbus Parkinson. Cholesterin Cholesterin ist ein in allen tierischen und menschlichen Zellen vorkommender Naturstoff. Erhöhte Cholesterinwerte im Blut sind ein Risikofaktor für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Während früher zur Senkung erhöhter Cholesterinwerte eine cholesterinarme Ernährung empfohlen wurde, weiß man heute, dass vielmehr eine verringerte Aufnahme von gesättigten Fetten angestrebt werden sollte. Durch den eingeschränkten Verzehr von fettreichen, tierischen Lebensmitteln kann automatisch die Aufnahme von gesättigten Fetten und Cholesterin gesenkt werden. Zu den Antioxidantien zählen unter anderem die Vitamine C und E, das β-Carotin und viele sekundäre Pflanzenstoffe. B Ballaststoffe Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche, praktisch kalorienfreie Nahrungsbestandteile, die vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Ballaststoffe sind für eine geregelte Darmfunktion unentbehrlich. Sie füllen den Magen und verhindern damit einen allzu schnellen Blutzuckeranstieg und damit ausgeprägte Blutzuckerschwankungen. Reichlich Ballaststoffe sind in Vollkorngetreideprodukten sowie in Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten enthalten. 32 F Fettsäuren Fette bestehen zu über 90 % aus Fettsäuren. Man unterscheidet aufgrund ihrer chemischen Struktur gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. • G esättigte Fettsäuren Gesättigte Fettäuren haben bei Zimmertemperatur eine eher feste Konsistenz. Sie sind in tierischen Fetten (Fleisch- und Wurstwaren, Butter, Schmalz, Milchprodukte), aber auch in Kokosfett und gehärteten Pflanzenfetten (in Margarine, Fertigprodukten, Backwaren) enthalten. Gesättigte Fettsäuren erhöhen die Blutfette, insbesondere das schädliche LDL-Cholesterin. • Einfach ungesättigte Fettsäuren Fette mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren sind bei Zimmertemperatur flüssig. Einfach ungesättigte Fettsäuren sind in größerer Menge in pflanzlichen Lebensmitteln (Oliven- und Rapsöl, Avocados, Nüsse, Samen) enthalten. Sie senken das LDL-Cholesterin und wirken Entzündungen entgegen. • M ehrfach ungesättigte Fettsäuren Mehrfach ungesättigte Fettsäuren werden in Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren unterteilt: - Omega-6-Fettsäuren Omega-6-Fettsäuren sind reichlich in Sonnenblumen- und Distelöl sowie in Weizenkeimen, Sesam, Walnüssen, Sojabohnen und Mais enthalten. Ähnlich den einfach ungesättigten Fettsäuren senken sie das LDL-Cholesterin, jedoch begünstigen sie Entzündungsprozesse im Körper. - Omega-3-Fettsäuren Omega-3-Fettsäuren sind reichlich in Lein-, Hanf- und Rapsöl sowie in fettreichen Kaltwasserfischen (Hering, Makrele, Lachs, Thunfisch) enthalten. Sie senken die Triglyceride im Blut, wirken Entzündungen entgegen und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes. Wichtig ist auch das Mengenverhältnis der mit der Nahrung aufgenommenen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren, da sie im Körper um die gleichen Stoffwechselwege konkurrieren. Dem heutigen Erkenntnisstand zufolge sollte es unterhalb von 5:1 liegen. Tatsächlich nehmen wir aber fast zehnmal so viel Omega-6- wie Omega-3-Fettsäuren auf. Folglich können die Omega-3-Fettsäuren ihre gesundheitsfördernden Wirkungen nicht voll entfalten. • T ransfettsäuren Transfettsäuren führen zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins und senken das schützende HDL-Cholesterin. Sie entstehen bei der Härtung von Fetten und Ölen während der industriellen Verarbeitung. Dementsprechend finden sie sich in Produkten wie Backwaren, Blätterteiggebäck, frittierten Speisen, Snacks (z. B. Chips), Pommes frites, Fertiggerichten und Süßwaren. K Kohlenhydrate Zu den Kohlenhydraten zählen vor allem die Zucker und Stärken. Sie sind als Energieträger ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Ernährung. Einen hohen Anteil an Kohlenhydraten weisen verschiedene Getreidesorten (Weizen, Roggen, Hafer) und die daraus hergestellten Lebensmittel (z. B. Brot, Nudeln) auf. Kohlenhydrate sind aber auch in Obst (Fruchtzucker) und Milchprodukten enthalten (Milchzucker). S Sekundäre Pflanzenstoffe Zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen zahlreiche Inhaltsstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln, die ihnen unter anderem Farbe und Geschmack verleihen. Sie sind für den Menschen nicht lebensnotwendig, wirken aber durch zum Beispiel die Stimulierung des Immunsystems und die Regulierung verschiedener Stoffwechselprozesse gesundheitsfördernd. Zu diesen Stoffen gehören Carotinoide (enthalten u. a. in Karotten und Tomaten) und Polyphenole (enthalten u. a. in Äpfeln, Trauben und Tee). T Triglyceride Triglyceride bestehen aus einem Glycerin-Molekül und drei Fettsäuren und sind der Hauptbestandteil von Fetten in Lebensmitteln sowie in tierischen/menschlichen Organismen. Erhöhte Triglycerid-Werte im Blut werden als Hypertriglyceridämie bezeichnet. Ursächlich für erhöhte Triglycerid-Werte sind neben erblichen Faktoren vor allem Übergewicht, Diabetes-Erkrankungen sowie übermäßiger Alkoholkonsum. Auch die Triglyceridämie ist ein Risikofaktor für Herzinfarkte, insbesondere in Verbindung mit erhöhten Cholesterin-Werten. Wichtige Anmerkung Die Informationen stellen den aktuellen Wissenstand bei Erstellung der Broschüre dar und bedürfen einer laufenden Revision, weil sich ständig Informationen ergeben, die die Bewertung von Ernährungsempfehlungen verändern können. 33 Notizen 34 RAFAEL DE JESÚS FLORES Mexiko Hämophilie A 35 HaemCare ™ Hämophilie verändern. Lebensqualität verbessern. Physiotherapie Training Schmerz Reisen Novo Nordisk hat HaemCare™ ins Leben gerufen, um Menschen mit Hämophilie, deren Familien sowie behandelnde Ärzte, Betreuer und Therapeuten zu unterstützen. HaemCare™ ist Bestandteil der internationalen changing possibilities in haemophilia® Initiative. Mit HaemCare™ bieten wir ein umfassendes Angebot an Service­ leistungen und stehen bei Fragen oder Anregungen jederzeit zur Verfügung. Kundenservice: 0800 1115728 Novo Nordisk Pharma GmbH unterstützt den gemeinnützigen Verein zur Förderung der Telemedizin in der Hämostaseologie (VFTH e. V.). Novo Nordisk Pharma GmbH Brucknerstr. 1 55127 Mainz www.novonordisk.de changing possibilities in haemophilia® ist eine eingetragene Marke der Novo Nordisk Health Care AG und der Apis-Stier ist eine eingetragene Marke von Novo Nordisk A/S. Art.Nr. 701273, DE/CH/0215/0042(1), Stand 04/2015 Ernährung