Wer AutoCAD Map 3D anstelle eines normalen

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VESTRA aktuell
CAD & GIS
Wer AutoCAD Map 3D anstelle eines normalen AutoCAD als Basisplattform für VESTRA wählt,
erhält neben einem integrierten AutoCAD zusätzlich Werkzeuge für den direkten Zugriff auf
Raster- und GIS-Daten. Warum VESTRA seven CAD auf AutoCAD Map 3D ein sehr gute Wahl
bei der Planung und Verwaltung von Infrastrukturprojekten ist, beschreibt dieser Artikel.
Von Marco Schrempp
Der Schlüssel zu Map 3D – Datenzugriff über FDO-Technologie
Um den Zugriff auf eine möglichst
große Bandbreite gängiger CAD-,
GIS- und Rasterdatenformate in einer AutoCAD-Softwareumgebung
zu ermöglichen, wurde von der Firma
Autodesk die FDO-Technologie
(Feature Data Object) entwickelt.
Anwender werden damit in die Lage
versetzt, Daten direkt aus Datenbanken
wie Oracle, SQL Server und SQLight,
aber auch aus Dateiformaten wie SHP
oder SDF in AutoCAD Map 3D darzustellen und zu bearbeiten. Autodesk
startete 2004 mit zwei FDO-Providern
für Oracle und SHP, und seitdem das
Unternehmen dem Open Geospatial
Consortium (OGC) beigetreten ist, hat
sich die Anzahl der Provider vervielfacht. Heute können sich Anwender
mit Daten aus ca. 150 verschiedenen
Datenquellen in AutoCAD Map 3D
verbinden und diese mit AutoCADKons­truk­tions­werkzeugen bearbeiten!
Nach­folgende Abbildung zeigt einen Auszug der unterstützten Daten­f ormate im Überblick.
greifen zu können. Physikalisch liegen die Daten aber in der angebundenen Datenquelle, beispielsweise in
Oracle, SQL oder Shape. Lediglich
die FDO-Verbindungen zu den Daten
werden in der Projekt-DWG gespeichert. Sie als VESTRA-Kunde können
sich diese Technik zunutze machen, indem Sie Grundlagendaten wie Raster-,
Kataster- oder Versorgungsdaten in der
VESTRA-Projekt-DWG über FDO anschließen! Die Projektzeichnung bleibt
damit übersichtlich, denn es entstehen
durch die FDO-Anbindung keine zusätzlichen AutoCAD-Layer aus den
angeschlossenen Fachbereichen. Die
Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems
wird nochmals gesteigert, da die
VESTRA-Projekt-DWG dadurch deutlich entlastet wird.
In den folgenden Beispielen werden mögliche Workflows in VESTRA
seven CAD aufgezeigt: Behandelt wird
der Umgang mit Rasterdaten, das inhaltliche Abfragen von DWG-Dateien
aus dem Versorgungsbereich anstelle der
Verwendung von XRefs, das Abfragen
von Kataster­daten aus einer Datenbank
oder Gebäude­in­formationen aus einer
Shape-Datei.
Beispiel Rasterdaten
Um den praktischen Einstieg in das
Thema zu finden, beleuchten wir im
ersten Schritt den einfachen Umgang
mit Rasterdaten. Vielfach werden
Rasterbilder einzeln in AutoCAD eingefügt und grafisch an die korrekte Lage
verschoben. Die Bilder werden bei diesem Vorgang direkt in der DWG-Datei
auf Layern gespeichert. Das mag in
Welche Vorteile bringt die FDOTechnologie dem Anwender?
Neben der Möglichkeit, Daten unterschiedlicher Herkunft z. B. als
Grundlage für eine Straßenplanung
mit VESTRA in AutoCAD Map 3D
einzubinden, besitzt die FDO-Tech­
nologie den Vorteil, sich direkt mit der
Datenquelle zu verbinden und nicht die
Daten direkt in die Projekt-DWG-Datei
zu importieren. Die Dateninhalte werden in AutoCAD Map 3D zwar grafisch angezeigt, um sie mit AutoCADWerkzeugen bearbeiten oder via
AutoCAD-Objektfang einfach nur ab-
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Ergebnis Raster ECW
kleineren Projekten ein gangbarer Weg
sein, bei größeren Projekten allerdings
kann diese Arbeitsweise aufgrund der
DWG-Dateigröße doch Stabilität und
Performance negativ beeinflussen.
Über FDO dagegen können Sie komplette Dateiordner mit georeferenzierten
Rasterbildern mit Ihrer Projekt-DWG
verbinden, wahlweise zusammenfassen und gegebenenfalls maßstabsabhängig darstellen. Die Bilder werden
nicht in der DWG-Datei gespeichert
(siehe Abbildung), sondern nur deren
Verknüpfungen. Zur Verwaltung der
Daten steht dem Anwender das sogenannte Map-Aufgabenfenster zur Ver­
fügung, mit dem man Anzeige und
Stilisierung steuern kann. Die beste
Performance bei Rasterbildern erreichen
Sie übrigens mit dem ECW-Format. Der
technische Workflow in AutoCAD Map
3D sieht so aus:
1. VESTRA-Projekt anmelden
2. Map-Aufgabenfenster öffnen
3. Schaltfläche „Daten“ – Mit Daten
verbinden
4. Datenverbindung „Rasterbild oder
Oberfläche“
5. Verbindungsname eingeben und
Windows-Ordner mit Raster­bildern wählen
6. Daten verbinden
Eine gute Alternative zum XRef bildet das Anhängen einer oder mehrerer DWG-Zeichnungen über das
AutoCAD Map 3D-Aufgabenfenster.
Im Gegensatz zum XRef können Sie
bei diesem Verfahren auch Abfragen auf
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VESTRA aktuell
Auswahl der Eigenschaft
Karten-Explorer
spezifische AutoCAD-Eigenschaften
z. B. „Layer =“ oder „Farbe =“ erstellen,
die über die darzustellenden Objekte
in der Zeichnung entscheiden. Bei
Bedarf kann die Darstellung über einen räumlichen Filter auf einen geografischen Bereich reduziert werden. Im
Beispiel werden ausschließlich die Layer
„Schächte“ und „Haltungen“ aus einer
bestehenden DWG-Datei herausgefiltert
und über Map 3D angebunden. Alle anderen Layer bleiben unberücksichtigt.
1. Im Map-Aufgabenfenster auf die
Registerkarte „Karten-Explorer“
wechseln
2. Schaltfläche „Daten“ –
Quellzeichnungen anhängen
3. Ordner mit DWG-Datei(en) hinzufügen
4. Schaltfläche „Daten“ –
Quellzeichnungen abfragen
5. Abfrage angehängter
Zeichnungen definieren
6. Abfrage ausführen als Voransicht
oder als Zeichnungsobjekte
Oftmals werden bei größeren
Unternehmen und bei Kommunen
Daten aus Datenbanken nach DWG/
DXF exportiert, um sie dann im
Planungsprogramm wieder zu importieren. Mit AutoCAD Map 3D können
Sie direkt auf Daten aus Datenbanken
zugreifen.
Via ODBC-Verbindung ist es außerdem möglich, Sachinformationen aus
Excel oder Access mit Grafikobjekten
zu verknüpfen. Voraussetzung hierfür ist selbstverständlich, dass ein gemeinsamer, eindeutiger Schlüssel sowohl in der Sachdatentabelle als auch
in den Grafikobjekten definiert ist.
Im folgenden Beispiel wurden Eigen­
tümerdaten – AKG-Mitarbeiter – aus
Excel mit den Flurstücksobjekten
aus Oracle verknüpft. Als eindeutiger
Schlüssel diente eine Kombination
Ergebnis der DWG-Abfrage
Daten zur Karte hinzufügen
Autodesk-FDO-Provider für Raster
aus Gemarkungsschlüssel, Flur- und
Flurstücksnummer. Zusätzlich wurden
Gebäudegeometrien aus einer ESRIShape-Datei über FDO angebunden
und Achsen mit VESTRA konstruiert.
1. Map-Aufgabenfenster öffnen
2. Schaltfläche „Daten“ – Mit
Daten verbinden
3. Datenverbindung „Oracle“ –
Verbindungs- und Anmeldedaten
eintragen
4. Gewünschte Oracle-Objektklassen
auswählen
5. Stilisierung ändern – Thematische
Regel und Beschriftung nach
Eigentümername
6. ODBC-Verbindung in der
Windows-Systemsteuerung anlegen
7. FDO-Verbindung „ODBC“ herstellen
8. Verknüpfung zwischen
Oracle-Objektklasse „Flurstücke“
und ODBC-Verbindung erzeugen
9. SHP-Datei mit Gebäuden über
Drag & Drop mit der VESTRAProjektzeichnung verbinden
10. VESTRA-Achsen konstruieren
und VESTRA-Achsmanager öffnen
Die untere Abbildung zeigt das
Ergebnis des obigen Workflows: Flur­
stücke aus Oracle thematisch nach
Eigen­t ümer sortiert und beschriftet,
Gebäude­objekte aus einer Shape-Datei
und Achsdaten über VESTRA.
VESTRA seven auf AutoCAD Map
3D bietet viele neue Möglichkeiten hin­
sichtlich Projektstruktur und Daten­
management und grenzt sich damit eindeutig von Insellösungen im
Planungs- und Abrechnungsbereich ab!
Dipl.-Ing. (FH) Marco Schrempp
Der Autor ist bei der AKG
Software Consulting GmbH
Produktmanager für den
gesamten GIS-Bereich. ­
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