Abwasserreinigung in der arabern Ein Rundgang Liebe Gäste 90 Millionen Liter! So viel Abwasser fliesst täglich in die arabern. Hier wird dieses soweit gereinigt und aufbereitet, dass es ohne Einschränkungen in die Aare geleitet werden kann. Die moderne Abwasserreinigung ist heute aufwändig und erfordert sehr viel Know-how. Um Ihnen einen kleinen Überblick über die wichtigsten Stationen der arabern zu geben, haben wir diese nachfolgend kurz zusammengefasst. Wir wünschen Ihnen auf Ihrem Rundgang viel Vergnügen! Grob-und Feinrechen In den drei Grob- und vier Feinrechen werden grobe Abfälle wie Papier aus dem Wasser aussortiert, aber auch vieles, das nicht ins Abwasser gehört wie Speisereste oder Plastik. Diese Abfälle werden in die Kehrichtverbrennungsanlage transportiert und dort verbrannt. Grobrechen: Stababstand 20 mm Feinrechen: Stababstand 3 mm 2/14 Sandfang In den zwei Sandfängen fliesst das Wasser ruhig, so kann sich der Sand absetzen. Damit nur der Sand und keine anderen Abfallstoffe absinken, wird das Wasser belüftet; die anderen Schmutzpartikel bleiben schwebend im Wasser zurück. Der Sand wird gewaschen, abtransportiert und in Deponien gelagert. 3/14 Vorklärbecken In den beiden grossen Vorklärbecken kann das Abwasser besonders lange verweilen. So können sich hier auch noch die restlichen Schmutzpartikel absetzen. Damit dies rascher geschieht, werden dem Wasser eine Eisenlösung und ein Flockhilfsmittel beigegeben. Die Schmutzstoffe sammeln sich am Boden. Dort werden sie von Schiebern zusammengestossen und zur Klärschlammbehandlung gepumpt. 4/14 Biofiltration In der Biofiltration wird die Abwasserreinigung durch Bakterien vorgenommen. Dabei wird das Abwasser durch Behälter geleitet, die Millionen von kleinen Styroporkugeln enthalten, auf denen wiederum Milliarden von Bakterien leben. Die Bakterien ernähren sich von den gelösten Schmutzstoffen im Wasser und reinigen dieses so. Dazu wird viel Luft benötigt. Da sich die Bakterien schnell vermehren, werden einige von ihnen von Zeit zu Zeit von den Styroporkugeln abgespült ( Klärschlamm). 5/14 Sandfilter Als letzte Station durchfliesst das schon praktisch fertig gereinigte Abwasser mit Sand gefüllte Behälter, die sogenannten Sandfilter. Hier werden die letzten Schmutzpartikel ausgefiltert. Danach kann das gereinigte Wasser problemlos in die Aare geleitet werden. 6/14 Voreindicker Alle Schmutzstoffe aus den Vorklärbecken sowie die abgespülten Bakterien aus der Biofiltration bilden zusammen den sogenannten Klärschlamm. Dieser enthält zirka 95% Wasser und wird nun in den Voreindickern gesammelt. 7/14 Faultürme Der Schlamm wird auf 36 °C erwärmt und in die drei Faultürme der arabern gepumpt. Hier wird er ständig umgewälzt. Bakterien zerlegen verschiedene Substanzen im Schlamm zu Biogas. Man nennt diesen Prozess «Schlammfaulung». Die Bakterien müssen nicht zugeführt werden, sie sind bereits im Schlamm enthalten, benötigen aber ein warmes, sauerstofffreies Klima. 8/14 Schlammentwässerung In der Schlammentwässerung wird der «ausgefaulte» Schlamm zentrifugiert (geschleudert), bis er eine stichfeste Konsistenz hat. Er enthält nun noch 70% Wasser, aber weniger als 10% seines ursprünglichen Volumens. 9/14 Schlammtrocknung Der entwässerte Schlamm gelangt in die Trocknungsanlage. Hier wird der Schlamm mit heisser Luft durchströmt und so erhitzt und getrocknet. Anschliessend wird der getrocknete Schlamm ins Zementwerk geliefert, wo er verbrannt und so als Brennstoff genutzt wird. 10/14 Biogasaufbereitung Das in den Faultürmen entstandene Biogas wird in der arabern einerseits direkt als Energiequelle genutzt, nämlich zum Heizen der Gebäude, zur Schlammtrocknung oder zur Herstellung von Nature-made-star-Strom, der zum Teil ins öffentliche Stromnetz eingespiesen wird. Andererseits wird das Biogas in der Biogasanlage der arabern zu Erdgasqualität aufbereitet. Dann kann es als umweltfreundlicher Treibstoff für Fahrzeugmotoren dienen. Mit dem Biogas der arabern fahren heute bereits zahlreiche Busse der Stadt Bern. 11/14 Wärmetauscher Aus dem gereinigten Abwasser der arabern wird Wärme gewonnen, bevor es in die Aare fliesst. Im Wärmetauscher umfliesst das gereinigte Abwasser feinste Röhrchen mit Heizwasser. Weil das Abwasser wärmer ist, als das Heizwasser, wird letzteres um ein bis zwei Grad erwärmt. Die so gewonnene Wärme reicht aus, um in der Gemeinde Bremgarten rund 250 Standard-Einfamilienhäuser oder rund 750 MINERGIE-Einfamilienhäuser zu beheizen. 12/14 Naturpark Die arabern setzt sich seit jeher stark für die Umwelt ein. Deshalb hat sie auf ihrem Firmengelände eine Umgebung geschaffen, in der sich auch seltene einheimische Tiere und Pflanzen wohl fühlen. Seit 2009 ist das Gelände durch die Stiftung Natur & Wirtschaft als «Naturpark» zertifiziert. Viele bedrohte Pflanzen- und Tierarten können bereits heute auf dem naturnah gestalteten Areal beobachtet werden. 13/14 Die arabern im Überblick Übersichtsplan 1) Grob- und Feinrechen 2) Sandfang 3) Vorklärbecken 4) Biofiltration 5) Sandfilter und Zulauf in die Aare 6) Voreindicker 7) Faultürme 8) Schlammentwässerung 9) Schlammtrocknung 10) Biogasaufbereitung für Treibstoff 11) Wärmetauscher 12) Naturpark Wasserlauf Klärschlamm Energie Ökologie 14/14