Die Römische Republik Reihe 6 S2 Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur Fachwissenschaftliche Orientierung Die Epoche der Römischen Republik und ihre Komplexität In der Geschichtswissenschaft wird die Epoche der Römischen Republik auf den Zeitraum von der Vertreibung des letzten Königs aus Rom (509 v. Chr.) bis zur Schlacht von Actium (31 v. Chr.) datiert. In dieser Schlacht setzte sich Augustus gegen seinen Kontrahenten Marcus Antonius durch und errichtete den Prinzipat. Die Römische Republik war, wie die Herkunft des Wortes aus dem lateinischen res publica bezeugt, eine öffentliche Sache. Anders als in der athenischen Demokratie waren alle politischen Verfahren fest in der gesellschaftlichen Ordnung verankert. Dies bedeutete, dass das Volk prinzipiell jeden Römer mit dem entsprechenden Einkommen in ein Amt wählen durfte. De facto waren die hohen Ämter jedoch fast immer durch Angehörige gesellschaftlich hochstehender Familien besetzt.1 II/D3 Bei der Römischen Republik handelt es sich um eine sehr lange und komplexe Epoche. Viele wichtige Ereignisse können daher in diesem Beitrag nicht berücksichtigt werden. Den Fokus der Unterrichtsreihe bilden vor allem die Entstehung und die Entwicklung der republikanischen Verfassung mit ihren Institutionen. Schwerpunkte sind dabei immer wieder die politische Partizipation des Volkes und die innenpolitische Machtverteilung, weshalb die Außenpolitik Roms – trotz ihres Einflusses auf die Innenpolitik – außen vor gelassen wird. Die Materialzusammenstellung konzentriert sich mit ihren Quellen und Texten ganz auf die innere gesellschaftliche und politische Entwicklung Roms (Vertreibung des Königs, Ständekämpfe und Bürgerkriege). U A H C Die frühe Republik Der Römischen Republik ging die Königszeit voraus, in der alle Macht beim König, dem rex, ruhte, während ihm ein Adelsrat (Senat) beiseitestand. Erst durch die Vertreibung des Königs konnte seine tyrannische Herrschaft beendet und die Republik gegründet werden – so unterrichten uns jedenfalls die antiken Historiker, die – wie im Falle des Livius – erst 500 Jahre nach dem Sturz des Königs die römische Geschichte verfasst haben. Durch diesen sehr langen zeitlichen Abstand vom historischen Ereignis bis zum Niederschreiben konnten diese Historiker auf keine vertrauenswürdigen Quellen zurückgreifen.2 Der Beginn der Republik ist daher nicht zweifelsfrei festzulegen,3 auch die Vertreibung des Königs entzieht sich der historischen Wissenschaft und ist als mythologische Geschichte anzusehen. S R O V Römische Tugenden Die Geschichtsschreibung zur Königszeit und zur frühen Römischen Republik erlaubt insbesondere Rückschlüsse auf die Moralvorstellungen und Herrschaftsideale der Zeit, in der sie entstand. So zeichneten die antiken Historiker die Protagonisten als positive oder negative Beispiele im Hinblick auf die „römischen Tugenden“. Der letzte König Roms, Tarquinius Superbus, wurde dabei als schrecklicher Tyrann dargestellt, mit Charakterzügen, die den römischen Tugenden diametral entgegenstanden; als Musterbeispiel römischer Tugenden erschien dagegen z. B. Lucius Quinctius Cincinnatus, der nur so lange wie nötig das Amt des Diktators ausübte (siehe M 1). Solche positiven wie negativen exempla sollten römischen Feldherrn und Staatsmännern leuchtendes Vorbild sein bzw. sie vor dem Missbrauch ihrer Macht und Herrschaft warnen. Klares Ziel war es, eine konsolidierte Gesellschaft zu schaffen und zu bewahren sowie die Herausbildung einer Monarchie bzw. Diktatur zu verhindern. Besonders am Ende der Römischen Republik, mit der Desintegration der Nobilität, gewann dieser Mythos „römischer Tugenden“ mehr denn je an Aktualität.4 1 2 Mann, Christian: Antike. Einführung in die Altertumswissenschaften. Berlin: Akademieverlag 2008. S. 96. Bleicken, Jochen: Geschichte der Römischen Republik. 6. Auflage. München: Oldenbourg 2004.,S. 97. 3 Zu verschiedenen Datierungsvorschlägen s. Bleicken, Jochen: Geschichte der Römischen Republik. 6. Auflage. München: Oldenbourg 2004. S. 122. 4 Mann, Christian: Antike. Einführung in die Altertumswissenschaften. Berlin: Akademieverlag 2008. S. 97. 96 RAAbits Geschichte November 2016 zur Vollversion Die Römische Republik Reihe 6 S3 Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur Das Ende der Republik Über das Ende der Republik sind wir sehr gut durch archäologische und literarische Quellen unterrichtet. Es waren einzelne Männer wie Caesar und Augustus, die durch Geld und Propaganda genügend Macht angehäuft hatten, um allein zu herrschen. Diese Herrschaft übten sie ihrer Meinung nach jedoch nur zum Wohle des Volkes aus und ließen die Republik mit ihren Ämtern und Institutionen innenpolitisch scheinbar fortbestehen. Erst als Caesar eine Diktatur auf Lebenszeit antrat, glaubte in Rom niemand mehr, dass das ihm zunächst auf 10 Jahre verliehene Diktatorenamt noch an den Sieg im Partherfeldzug und die Konsolidierung der Republik gebunden war. Augustus wiederholte den Fehler seines Adoptivvaters nicht, der schließlich zu dessen Ermordung führte. Er ließ formell alle politischen Institutionen (wie beispielsweise den Senat) fortbestehen und verzichtete auf das Amt der Diktatur. U A Didaktisch-methodische Überlegungen Einordnung in den Lehrplan II/D3 „Politik und Staat ergeben sich in einer Gesellschaft aus dem Ringen um anerkannte Herrschaft, die sich in der Demokratie durch Zustimmung des Volkes legitimiert. Der heutige demokratisch-parlamentarisch regierte Staat führt sich nominell und historisch bis auf die antike Demokratie zurück ...“.5 Wie diese Passage aus dem Kerncurriculum für Mecklenburg-Vorpommern zeigt, sind Herrschaftsstrukturen und Bedingungen von Demokratie ein zentraler Gegenstand des Geschichtsunterrichts in der Sekundarstufe II. Mit Blick auf die antiken Ursprünge heutiger Demokratievorstellungen wird dabei die Demokratie im antiken Athen besonders intensiv behandelt (v. a. in den Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen). Andere antike Staatsformen mit demokratischen Elementen werden dagegen stark vernachlässigt. Die vorliegende Unterrichtsreihe soll im Hinblick darauf ein Gegengewicht schaffen und aufzeigen, dass nicht nur die athenische Demokratie, sondern auch die Römische Republik Auswirkungen auf unsere zeitgenössische Staatsbildung und unser Verständnis des Begriffs „Republik“ hat. H C S R O V Die Gliederung der Unterrichtsreihe und die zeitliche Vorgehensweise Die Reihe ist chronologisch aufgebaut: vom Sturz des letzten Königs bis zur „Wiederherstellung der Republik“ unter Augustus. Die Genese der republikanischen Verfassung und die Entstehung der spätrepublikanischen Probleme können so am besten nachvollzogen werden. Den Schwerpunkt der Reihe bildet der Aspekt der politischen Mitbestimmung. Die Entstehung der neuen Republik, die ihren Anfang mit dem Sturz des Königs nahm, die Ständekämpfe und die Verfassung der Republik stehen am Beginn der Reihe. Aus den Materialien zur Gesellschaft und Verfassung der Römischen Republik wird ersichtlich, dass die politische Partizipation des Volkes, also der unteren Stände (Frauen, Sklaven und Kinder waren von politischer Partizipation ausgeschlossen), nicht sonderlich groß war, sondern Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten vor allem bei den Patriziern bzw. später bei der Nobilität lagen. Im Anschluss daran widmet sich die Reihe daher diesen höheren Ständen und ihren Möglichkeiten zur Akkumulation von Macht und Einfluss, die ihnen durch die niederen Schichten verliehen wurden. Eingegangen wird hier u. a. auf den Euergetismus und die pompa funebris, den festlichen Bestattungsumzug. Wie sich die Konzentration von Macht durch eine große politische Anhängerschaft und private Gefolgsmänner auf einzelne Personen sowie auch auf die Politik auswirkte, wird bei der Beschäftigung mit dem Klientelverhältnis deutlich. Untere und wenig einflussreiche Schichten der Gesellschaft begaben sich in Schutz und Abhängigkeit von höher angesehenen Personen. 5 Kerncurriculum für die Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe für Geschichte und politische Bildung des Lan-des Mecklenburg-Vorpommern 2006. S. 11. zur Vollversion 96 RAAbits Geschichte November 2016 Die Römische Republik Reihe 6 Verlauf Material S4 Klausuren Glossar Literatur M 3 Die Verfassung der Römischen Republik Resultat der Ständekämpfe war ab 367/366 v. Chr. die Zulassung der Plebejer zum höchsten Amt, dem Konsulat. So entstand die neue Führungsschicht der Nobilität. Für über 300 Jahre galt nun eine neu geschaffene (ungeschriebene) Verfassung im Römischen Reich. Die Verfassung der Römischen Republik (ca. 367/66–31/30 v. Chr.) U A II/D3 H C O V Material 2 5 10 15 S R Vereinfachte Grafik auf der Grundlage von: Mann, Christian: Antike. Einführung in die Altertumswissenschaften. Berlin: Akademie Verlag 2008. S. 95, Abb. 20. Material 1 Die Rolle der Nobilität – Darstellung eines Historikers Die politischen Entscheidungen trafen die Nobiles durch Absprache untereinander. [...] Die notwendige formelle Absegnung der Beschlüsse erfolgte im Senat […]. Ist daher die Nobilität in ihrer Gesamtheit als Regierung anzusehen, bedurfte sie doch zur Durchsetzung ihres Willens Beamter (Magistrate), die, soweit sie Gewicht hatten, selbstverständlich der Nobilität oder ihr nahestehenden Familien angehören mussten. Mithilfe des Senats [...] und der Magistrate hielt die Nobilität den staatlichen Apparat fest in ihrer Hand. […] Die Überwachung der Beamten wurde vor allem durch die Einrichtung verschiedener Rechtskontrollen erreicht: Die Jährlichkeit des Amtes (Annuität) führte jeden Beamten schon nach einem Jahr wieder in das Kollektiv der Gesellschaft zurück und ermöglichte so unter Umständen Anklagen wegen Amtsmissbrauchs (der Amtsträger konnte während des Amtes nicht belangt werden); die Kollegialität bremste jedes Mitglied des Kollegiums dadurch, dass jegliche Eigenwilligkeit von Beamten durch die Interzession von Kollegen, die dem Kollektiv der Nobiles ergeben waren, lahmgelegt werden konnte; das Verbot der Anhäufung (Kumulation) von Ämtern verhinderte die gleichzeitige Bekleidung mehrerer Ämter und damit jede Machtkonzentration, das Verbot der Anreihung von Ämtern (Kontinuation) die Bekleidung mehrerer Ämter unmittelbar hintereinander [...] und die Einschränkung der Wiederholung desselben Amtes (Iteration) erschwerte die mehrmalige Bekleidung desselben Amtes nach Ablauf einer Reihe von Jahren. Aus: Bleicken, Jochen: Geschichte der Römischen Republik. 6. Auflage. München: Oldenbourg Verlag 2004. S. 29. 96 RAAbits Geschichte November 2016 zur Vollversion Die Römische Republik Reihe 6 Verlauf Material S 11 Klausuren Glossar Literatur M 4 Die Gesellschaft differenziert sich – Entstehung von Nobilität und Ritterstand Seit 367/366 v. Chr. stießen immer wieder Männer aus nicht-adligen und nicht-senatorischen Familien in das Konsulat vor. Damit löste sich die alte Führungsschicht der Patrizier auf und wurde durch die der Nobilität ersetzt, in der sich nun sowohl Angehörige des alten Stands der Patrizier als auch Plebejer befanden. Auf die Nobilität wiederum wurde durch den Ritterstand Druck ausgeübt, wie folgender Text zeigt. Text 1 5 10 15 Die Nobilität und die Ritter Besonders zwischen 243 und 216 v. Chr. (in der Zeit des Zweiten Punischen Krieges, des Krieges gegen Hannibal) erwarben Männer für sich und ihre weniger bekannten Familien den Anspruch, zur Nobilität zu gehören. Durch ihre Verdienste im Feld gewannen sie Prestige, das ihnen zum Amt des Konsulats verhalf. Einen solchen Emporkömmling nannte man homo novus. Voraussetzung für die Zugehörigkeit zu dieser Gesellschaftsschicht war nicht nur Tapferkeit, sondern auch Vornehmheit und für den Staat geleistete Taten. War das Jahr seines Konsulats beendet, stieg der homo novus, sofern der Zensor es zuließ, in den Senatorenstand auf. U A II/D3 H C Seit 218 v. Chr. war es den Senatoren verboten, Geld- und Handelsgeschäfte durchzuführen. Wohlhabende, die nicht dem Senatorenstand angehörten, zogen diese Geschäfte an sich und bildeten eine neue Gesellschaftsschicht: die Ritter. Die Gruppe der Ritter wuchs schnell und ihre zunehmende Bedeutung war nicht unproblematisch. Sie profitierte von der römischen Weltstellung und erhielt durch ihren wachsenden Reichtum Einfluss im Staat. Im Gegensatz zur Nobilität war der Ritterstand der öffentlichen Ordnung weder durch Leistungen noch durch Verantwortung verpflichtet. S R O V Text: Martin Wagner Zensor: Hauptaufgabe eines Zensors war die Aufstellung von Bürgerlisten und die Einteilung der Bürger in die jeweiligen Klassen entsprechend ihres Vermögens. Text 2 5 Die neue Elite Wer aus einer der Nobilität zugehörigen Familie stammte, hatte gute Startbedingungen für eine politische Karriere, aber keineswegs war der Weg zum Konsulat vorgezeichnet; die Zugehörigkeit zur Elite musste durch eigene Leistungen bestätigt werden. Für Senatoren ohne konsularische Vorfahren war es sehr schwierig, selbst zum höchsten Amt zu gelangen, aber in einigen Sonderfällen gelang dies. Aus: Mann, Christian: Antike. Einführung in die Altertumswissenschaften. Berlin: Akademie Verlag 2008. S. 101. Aufgaben 1. Lesen Sie die Texte. Beschreiben Sie die gesellschaftlichen Veränderungen nach dem Ausgleich der Stände. Um welche Herrschaftsform handelt es sich? 2. Schauen Sie sich die Abbildungen an. Interpretieren Sie die Kleidung im Hinblick auf die neu gegliederte Gesellschaft. 3. Erörtern Sie die folgende Aussage des Historikers Christian Mann: „Die Nobilität war prinzipiell offen, in der politischen Praxis aber tendenziell geschlossen.“ zur Vollversion 96 RAAbits Geschichte November 2016 Die Römische Republik Reihe 6 Verlauf Material S 17 Klausuren Glossar Literatur M 7 Sprechende Steine – römische Inschriften als Quellen Ein wichtiges Mittel zur Erforschung der römischen Antike sind erhaltene Inschriften. Sie ermöglichen die Datierung von Gebäuden, geben Aufschluss über soziale Differenzierungen sowie wirtschaftliche und verwandtschaftliche Beziehungen. Text 1 5 10 Die römische Nomenklatur Ein römischer Name setzt sich aus fünf Bestandteilen zusammen: dem Vornamen (praenomen), dem Familiennamen (nomen gentile), der Filiation (Angabe der Abstammung durch Nennung des Vaters), der Angabe der Tribus (Herkunft und gleichzeitig Indikator für das römische Bürgerrecht) und dem Beinamen (cognomen). Die Nennung der Namen wurde auf sehr unterschiedliche Weise gehandhabt. Auf Inschriften bekannter Familien erscheint selten der volle Name. In der römischen Oberschicht war der Umgang mit Namen oft frei von jeglicher Norm. Bei Frauen wurde meist nur der Familienname angegeben, teilweise ergänzt durch ihren cognomen. Sklaven gaben ihren Namen und gleichzeitig den ihres Herrn an. Der Zusatz ser(vus), der ihn unmissverständlich als Sklaven auszeichnet, war dabei nicht unbedingt notwendig. Wurde ein Sklave freigelassen, trug er den Familiennamen seines alten Herrn und als cognomen oft seinen alten Sklavennamen. Manchmal weist auch das Wort lib(ertus/-erta) auf den Status als Freigelassener hin. U A II/D3 H C Text: Martin Wagner Tribus: Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurde jeder Bürger nach seinem Wohnsitz einer Tribus, d. h. einem Bezirk, zugeordnet. Bis 241 v. Chr. wuchs die Zahl der Tribus von 20 auf 35; danach wurden alle neuen Bürger den bestehenden Tribus zugeschrieben. Text 2 5 S R Abkürzungen in römischen Inschriften In römischen Inschriften werden Worte, Namen oder wiederkehrende Wendungen oft abgekürzt. Ein Buchstabe der Inschrift kann für verschiedene Wörter stehen: das F beispielsweise für facere (tun/machen), filius (Sohn) oder filia (Tochter). Welche Auflösung die korrekte ist, ergibt sich meist aus dem Sinnzusammenhang der Inschrift. Folgende Namensabkürzungen sind üblich: C für Gaius, N für Numerius und CN für Gnaeus. Die Filiation nennt das Vaterpraenomen im Genitiv vor f(ilius/-a). Andere wichtige Abkürzungen sind: P S (pecunia sua = von seinem eigenen Geld), COS (co[n]s[ul] = das oberste Amt) und IOM (I[ovi] O[ptimo] M[aximo] = dem höchsten aller Götter). O V Text: Martin Wagner Eine Inschrift etwa aus dem Jahr 62 n. Chr. aus Pompeji. © Foto: Pio Foglia, Neapel Aufgaben 1. Lesen Sie Text 1. Erläutern Sie an folgendem Beispiel, wie sich ein römischer Name zusammensetzt und inwiefern er Aufschluss über den sozialen Stand des Trägers gibt: „Marcus Tullius Cicero M[arci] f[ilius] Cor[nelia tribu]”. 2. Lesen Sie Text 2 und versuchen Sie, die darunter abgebildete Inschrift zunächst auf Latein auszuschreiben und anschließend zu übersetzen. Worum geht es in der Inschrift? zur Vollversion 96 RAAbits Geschichte November 2016 Die Römische Republik Reihe 6 Verlauf Material S 20 Klausuren Glossar Literatur Namen im antiken Rom – die römische Nomenklatur und ihre Variationen Praenomen Nomen gentile Cognomen Filiation (Abstammung) Tribus Männliche Bürger: Gaius Gavius Marcus Silvanus Caelius filius Luci Stellatina tribu (Sohn des Lucius) (aus der Tribus Stellatina) filius Titi Lemonia tribu (Sohn des Titus) (aus der Tribus Lemonia) Frauen: Cassia Cornelia Prisca U A filia Gai (Tochter des Gaius) Freigelassene:* Brutia Rufa liberta Quinti (Freigelassene des Quintus) H C Sklaven:* Aracinthus servus Petroni Prisci S R (Sklave des Petronius Priscus) * Bei Sklaven und Freigelassenen trat anstelle der Filiation die Angabe des (ehemaligen) Herrn. Für einen Vergleich der römischen Tugenden in der frühen und späten Republik bietet sich eine Art Mindmap an, in der die Schülerinnen und Schüler Schlüsselbegriffe aus Sallusts Text (M 8) festhalten und auch das jeweilige Gegenteil notieren. (Bei entsprechenden Lateinkenntnissen kann die Mindmap zweisprachig auf Latein und Deutsch gestaltet werden.) Die Gegenüberstellung verdeutlicht, wie weit sich die Zustände der späten Republik nach Meinung der Zeitgenossen von denen der frühen Republik entfernt haben. O V Römische Tugenden – virtutes romanae Genügsamkeit – aequitas Habsucht – avaritia Bescheidenheit – modestia Hochmut – superbia Pflichtgefühl – pietas Pflichtvergessenheit – impietas Mäßigung – modestia Maßlosigkeit – immodestia Eintracht – concordia Würde – gravitas Wettstreit – certamen Ausgelassenheit – lascivia Die Mindmap zeigt römische Tugenden im Gegensatz zu spätrepublikanischen Zuständen (kursiv gedruckt), wie Sallust sie im „Bellum Iugurthinum“ darstellt. 96 RAAbits Geschichte November 2016 Grafik: © istock/dedMazay II/D3 zur Vollversion