Fehlerarten w(x) 1. Zufälliger Fehler – treten statistisch verteilt um einen Mittelwert auf Normalverteilung x w Beispiele: Ableseunsicherheit ± ½ Skt. Erschütterungen Lagerkräfte (nur bei mech. Messgeräten) 2. Systematische Fehler - treten unter gleichen Bedingungen mit gleichem Betrag und Vorzeichen auf - sind die Bedingungen bekannt, kann man diese Fehler aus den Messwerten herausrechnen. Beispiele: Reibungsfehler Innenwiderstandsfehler Eichfehler der Messgeräte ± ½ Skt. Fehlerangabe 1. Wahrer Fehler - Abweichung des Messwertes x vom wahren Wert X: - meist unbekannt, da der wahre Wert X unbekannt ist x – X 2. Absoluter Fehler x - Intervall um Messwert x , welches den wahren Wert X mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit P enthält: X = x ± x - wenn x Größtfehler P = 100% x X - besitzt die Einheit des Messwerts - x + x 3. Messunsicherheit xg: - auch Größtfehler xg = ∑ │xsyst│ + ∑ │xzuf│ - Verhältnis aus Absolutfehler x und wahrem Wert X 3. Relativer Fehler - da X meist nicht bekannt: x x X ≈ x ( für kleine - einheitenlos 4. Prozentualer Fehler - Angabe des Relativfehlers in Prozent: x x 100% - für Vergleiche am besten geeignet Fehlerfortpflanzung 1. Bei Fehlern von Summen und Differenzen werden die Beträge der absoluten Fehler addiert: f = ax + by - z f = ax + by + z 2. Bei Fehlern von Produkten und Quotienten werden die Beträge der relativen Fehler addiert: xy f=a z f x y z f = x + y + z 3. Bei Fehlern von Potenzen wird der relative Fehler mit dem Betrag des Exponenten multipliziert: xn f=aym f x y f = n x + m y 4. Fehler allgemein (totales Differential): f x + x f = f y + y f z z Zufälliger Fehler in Messreihen x 1. Arithmetischer Mittelwert: 1 n xi n i 1 2. Standardabweichung n-1: - mittlerer Fehler der Einzelmessung - Stichprobenstandardabweichung - empirische Standardabweichung - auch sx oder s n1 3. Standardabweichung n: - alle Elemente einer endlichen Grundgesamtheit werden erfasst - Populationsstandardabweichung - auch x 1 n ( xi x )2 n i1 n 4. Vertrauensbereich vn : vn - enthält den wahren Wert mit einer statistischen Sicherheit von 68,3% - Wendepunktabstand X x 5. Streubreite R: 1 n ( xi x )2 n 1 i1 n1 n n1 n x R = xmax - xmin - Variationsbreite Beispiel Messen des Umfang eines Topfes mit 200,00mm Durchmesser (Herstellerangabe) durch Einfachmessung - ist noch nicht bekannt! Messgerät - Textilbandmaß mit mm-Teilung Eichfehler ± ½ mm (systematisch) uE = ± ½ mm Ablesefehler ± ½ mm (zufällig) uA = ± ½ mm Dehnung 5mm pro 1m (systematisch) uD% ≈ +0,5% Bandstärke ½ mm (systematisch) da Außenmessung: d = 1mm uB ≈ +3mm (u ≈ 3d) bekannt dB unbekannt Messwert: z.B. u = 632mm Wahrer Wert: u ≈ 628,32mm Größtfehler: ug = +6,5mm / -1mm Wahrer Fehler: = 3,68mm Durch Mehrfachmessung lässt sich lediglich der zufällige Fehleranteil senken. Der zufällige Ablesefehler ± ½ mm würde dann durch die Standardabweichung oder den Vertrauensbereich ersetzt n1 n . dT