+ Wärmetransformator

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3 Ausgewählte Energietechniken
264
3.4
Anlagen zur Wärmerückgewinnung und
Abwärmenutzung
3.4.1
Grundlagen
3.4.2
Technische Lösungen
3.4.3
Brüdenverdichter
3.4.4
ORC-Prozess
3.4.5
Wärmetransformatoren
3 Ausgewählte Energietechniken
3.4.1
Grundlagen
265
266
3 Ausgewählte Energietechniken
Definition Wärmerückgewinnung
Wärmerückgewinnung (WRG) steht als Oberbegriff über den verschiedenen
Möglichkeiten, anfallende Abwärme einer weiteren Verwendung zuzuführen.
•
Abwärmenutzung ist die Teilmenge der WRG, die durch
Wärmeübertragung ohne Exergiezufuhr, jedoch in der Regel unter
Einsatz von Hilfsenergie durchgeführt werden kann.
•
Aufwertung von Abwärme durch gezielte Exergiezufuhr zum Zweck der
Temperaturerhöhung, z. B. durch Wärmepumpen, wenn als Wärmequelle
Wärme aus Massenströmen verwendet wird, die das System verlassen.
Quelle: IER
Wärmerückgewinnung in raumlufttechnischen (RLT)-Anlagen
Wärmerückgewinnung ist eine Maßnahme zur Mehrfachnutzung der
Enthalpie der ein Gebäude bzw. einen Prozess verlassenden Massenströme. Dazu werden wärmeaustauschende Apparate eingesetzt.
Umluftbetrieb ist keine Wärmerückgewinnung im Sinne dieser Richtlinie,
ebenso nicht die Auskopplung von Wärme für einen anderen, nicht
raumlufttechnischen Prozess.
Die Wärmepumpe ist nur dann ein Wärmerückgewinner, wenn zur Rückgewinnung Wärme aus einem der die Systeme verlassenden Massenströme verwendet wird.
Quelle: VDI 2071
3 Ausgewählte Energietechniken
267
Wärmerückgewinnungssystem (Systembild)
11 Fortluftzustand vor Eintritt in den Wärmerückgewinner
12 Fortluftzustand nach Austritt aus dem Wärmerückgewinner
21 Außenluftzustand vor Eintritt in den Wärmerückgewinner
22 Außenluftzustand nach Austritt aus dem Wärmerückgewinner
Quelle: VDI 2071
Begriffe
Abwärme
Abwärme ist die aus energetischen (z.B. raumlufttechnischen) Prozessen
an definierten Stellen des Systems in einem Stoffstrom (z.B. Luftstrom)
abgeführte sensible und/ oder latente Wärme.
Umwärme
Umwärme ist der Teil der Abwärme, der innerhalb des Systems mit demselben Wärmeträger umgewälzt wird (z.B. die in einer raumlufttechnischen Anlage mit der Umluft umgewälzte Wärme).
Quelle: VDI 2071
268
3 Ausgewählte Energietechniken
Begriffe
Fortwärme
Fortwärme ist der Teil der Abwärme, der alle nicht nutzbaren und nicht
durch WRG genutzten Wärmemengen umfasst. Fortwärme kann jedoch,
sofern sie erfassbar ist, noch genutzt werden.
Rückwärme
Rückwärme ist jener Teil der Abwärme, der durch WRG in dasselbe
System unter Wechsel des Wärmeträgers zurückgeführt wird (z.B. von
der Fortluft zur Außenluft).
Quelle: VDI 2071
Begriffe
Wärmerückgewinner
Als Wärmerückgewinner werden wärmeaustauschende Apparate einschließlich der zu ihrer Funktion erforderlichen Bauteile bezeichnet, mit
denen ein Teil der Abwärme als Rückwärme dem System wieder zugeführt wird. Bei raumlufttechnischen Systemen erfolgt die Übertragung
zwischen Fortluft- und Außenluftstrom.
Quelle: VDI 2071
3 Ausgewählte Energietechniken
269
Kenngrößen für
Wärmerückgewinner (1)
Rückwärmzahlen Φ
Φ1 =
t11 – t12
t11 – t21
, Φ2 =
t22 – t21
t11 – t21
mit Temperatur t in °C
Φ1 ist die aus der Abluft gewonnene Rückwärme bezogen auf das
Außenlufttemperaturniveau.
Φ2 ist die von der Zuluft aufgenommene Rückwärme bezogen auf das
Außenlufttemperaturniveau.
Quelle: VDI 2071
Kenngrößen für
Wärmerückgewinner (2)
Rückfeuchtzahlen Ψ
Ψ1 =
x11 – x12
x11 – x21
, Ψ2 =
x22 – x21
x11 – x21
mit Feuchtegehalt x in g/kg
Ψ1 ist die aus der Abluft übertragene Feuchte bezogen auf das
Feuchteniveau der Außenluft.
Ψ2 ist die von der Zuluft aufgenommene Feuchte bezogen auf das
Feuchteniveau der Außenluft.
Quelle: VDI 2071
270
3 Ausgewählte Energietechniken
Wichtige Parameter für die Wärmerückgewinnung
•
Temperaturen von Abwärme und Wärmebedarf
•
Stoffstrom/Trägermedium
•
Prozeßparameter (Druck, Temperatur, Massenstrom)
•
zeitlicher Verlauf von Abwärmeanfall und Wärmebedarf
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
3.4.2
Technische Lösungen
271
3 Ausgewählte Energietechniken
272
Technische Systeme zur Wärmerückgewinnung
Abwärmenutzung wird meist mit Hilfe folgender Elemente und Systeme
durchgeführt:
•
Wärmetauscher
•
Wärmerohre
•
Regeneratoren (meist Rotationswärmetauscher oder Kapillarventilatoren)
•
Wärmeübertragungsanlagen
Die Aufwertung von Abwärme kann mit
•
Kompressionswärmepumpen,
•
Brüdenverdichtern,
•
Sorptionswärmepumpen und
•
Wärmetransformatoren
realisiert werden.
In Sonderfällen wird Abwärme auch in mechanische Arbeit umgewandelt. Dies
kann mit Hilfe von ORC-Kraftwerken oder einem Abhitzekessel und einem
Dampfkraftprozeß erfolgen.
Quelle: IER
Einkreis-Wärmeübertragungsanlage
Vorlauf
TAQ,
TWV, e
a
Abwärmequelle
TAQ,
Wärmeverbraucher
e
TWV, a
Rücklauf
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
273
Zweikreis-Wärmeübertragungsanlage mit Nacherhitzer und
Kühleinrichtung
WAQ
TAQ,
a
Abwärmequelle
TAQ,
e
Nacherhitzer
Mischrohr
TWV, e
Wärmeverbraucher
TWV, a
Kühleinrichtung
WWV
Quelle: IER
Abwärmeverwertung bei Öfen und Feuerungen
Ofenart
Hochöfen
Schmelzöfen
SM-Öfen
Glasöfen
Kupolöfen
Wärmöfen
Stoß- und Rollenöfen
Ofentemperatur [°C]
1600 ... 1800
200 ... 400 hinter Winderhitzer
1700 ... 1800
1300 ... 1500
400 ... 700 hinter Regenerator
900 ... 1300 (ohne Regenerator)
600 ... 800 hinter Regenerator
400 ... 1000
1200 ... 1600
700 ... 1200 (ohne Regenerator)
300 ... 600 hinter Regenerator
1000 ... 1200 (ohne Regenerator)
400 ... 600 hinter Regenerator
250 ... 300 hinter Regenerator
400 ... 700 hinter Regenerator
Schmiedeöfen
1150 ... 1300
Koksöfen
Gaswerksöfen
Brennöfen
keramische Industrie
900 ... 1200
900 ... 1200
Drehrohröfen für Zement
Glühöfen
1300 ... 1400
800 ... 1100
Quelle: Recknagel, Sprenger, Hönmann
Abgastemperatur [°C]
800 ... 1200
150 ... 200 Vorfeuer
500 ... 1000 Scharffeuer
400 ... 600
600 ... 700
3 Ausgewählte Energietechniken
274
Auskopplung von Abwärme aus industriellen Prozessen
Nutzung von Abwärme hinter Hochöfen
QNutz
Koks, Erzzuschlag
Gichtgas
300 °C
150 °C
Luft
Roheisen
Quelle: IER
Auskopplung von Abwärme aus industriellen Prozessen
Nutzwärmeauskopplung bei der trockenen Kokskühlung
Inertgas
Koksofen
Kohle
gekühlter
Koks
heißer Koks
500 °C
100 °C
QNutz
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
275
Auskopplung von Abwärme aus industriellen Prozessen
Wärmeauskopplung bei exothermen Reaktionen
QNutz
400 °C
Quelle: IER
Auskopplung von Abwärme aus industriellen Prozessen
Auskopplung von Wärme aus einer mehrstufigen Verdichterschaltung
QNutz
150 °C
20 °C
150 °C
20 °C
20 °C
QNutz
Quelle: Kugeler, Phlippen
3 Ausgewählte Energietechniken
276
Luftvorwärmung und Abhitzenutzung bei Industrieöfen
Abgas
Funktionsschema
T3
Nutzwärme
T2
Luft
mL, Tu
T1
Material
mM, TE
mM, TA
*
Brennstoff
mB TL
Quelle: Kugeler, Phlippen
Luftvorwärmung und Abhitzenutzung bei Industrieöfen
Brennstoffersparnis in %
Brennstoffersparnis durch Luftvorwärmung in Abhängigkeit von Abgas- und
Verbrennungslufttemperatur bei Verwendung von Erdgas (λ = 1,05)
80
1 600
70
60
50
0
1 20
40
1 500
0
0
14
Abgastemperatur
in °C
0
1 00
30
20
800
10
600
0
0
200
400
600
800
1 000
1 200
1 400
Verbrennungslufttemperatur in ° C
Quelle: Kugeler, Phlippen
3 Ausgewählte Energietechniken
3.4.3
Brüdenverdichter
277
3 Ausgewählte Energietechniken
278
Grundlagen der Brüdenverdichtung
Als Brüden wird in der Verfahrenstechnik der Dampf einer Flüssigkeit
bezeichnet. Der Begriff Brüden wird im wesentlichen im Zusammenhang mit der
•
•
•
Destillation,
dem Eindicken und
dem Kochen von Produkten (Flüssigkeiten)
(s. Würzekochung in der Sudpfanne)
verwendet.
Quelle: IER
Grundlagen der Brüdenverdichtung
Die Brüdenverdichtung ist ein offener Wärmepumpenprozeß, weil der Brüden die
Wärmepumpe nur einmal durchläuft und dann an die Umgebung abgegeben wird.
Anwendungsmöglichkeiten für Brüdenkompression ergeben sich vielfach in der
Nahrungsmittelindustrie zur Eindickung von Produkten wie z. B. Milch, Fruchtsäften
usw.. Dabei ist es oft notwendig, die Verdampfung bei niedrigen Temperaturen
(Vakuumverdampfung bei ca. 30 bis 50 °C) vorzunehmen, um die Qualität des
Produktes nicht zu mindern. Durch das tiefe Temperaturniveau sind konkurrierende
Maßnahmen zur Energieeinsparung, z. B. Abwärmenutzung zur Gebäudebeheizung,
stark eingeschränkt, so daß die Brüdenverdichtung das optimale System zur
Energiekostensenkung ist.
Dadurch, daß der Brüden auch Arbeitmedium ist, ist man bei der Anwendung nicht
an den Einsatztemperaturbereich (Stabilitätsprobleme) üblicher Kältemittel
gebunden. Möglich ist der Einsatz der Brüdenverdichtung für die Destillation und
Eindampfung der verschiedensten Produkte für Temperaturen bis über 200 °C.
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
279
Brüdenverdichtung mit mechanischem Kompressor
Brüden
Verdichter
Einsatz
Destillat
Heizschlangen
flüssiges Kondensat
Konzentrat
Quelle: IER
Prinzip einer Eindampfungsanlage mit mechanischer
Brüdenkompression
Der Verdichter saugt die Brüden aus dem Eindampfungsgefäß ab und verdichtet
sie. Die verdichteten Brüden kondensieren in der Heizschlange. Durch die dabei
freiwerdende Wärme wird das Produkt weiter eingedampft. Durch die direkte
Verwendung der Brüden als Arbeitsmittel kann das System zwischen der
wärmeabführenden Seite (Ansaugung der Brüden) und der wärmezuführenden
Seite (Kondensation der Brüden in der Heizschlange) mit kleinen
Temperaturdifferenzen arbeiten, womit der für den Verdichter notwendige
Arbeitsaufwand klein ist.
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
280
Grundlagen der Brüdenverdichtung
1
2 Brüdendampf
M
T, p
3
p + Δp
T + ΔT
1
2
4
ΔT
4
einzudampfende
Lösung
1: Kompressor
2: Verdampfer
3: Rekuperator
3
T
p + Δp
1
2
T, p
3
s
T-s-Diagramm
Brüdenverdichtung
Destillat konzentrierte Lösung
Quelle:Kugeler, Phlippen
Fließbild eines Brüdenverdichters am Beispiel einer
Wasserdestillation
1,691 bar, 115 °C
1,013 bar, 100 °C, 9 500 kg/h
100 °C
Heizdampf
WT 3
1,7 bar, 115 °C
WT 2
WT 1
Frischwasser 10 °C, 10 000 kg/h
92,8 °C
86,2 °C
115 °C
1,013 bar
100 °C
Abwasser
500 kg/h
destill. Wasser 35 °C, 9 500 kg/h
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
281
Fließbild eines Brüdenverdichters am Beispiel einer
Wasserdestillation
Der Verdichter saugt den entstehenden Wasserdampf bei der Siedetemperatur von
100 °C und bei einem Druck von 1,013 bar an und verdichtet ihn auf 1,691 bar. Der
Wasserdampf kondensiert entsprechend dem Druck von 1,691 bar in der Heizschlange
bei 115 °C, so daß die freiwerdende Kondensationswärme zur weiteren Verdampfung
des Wassers der Destillationseinheit zugeführt wird. Ein Teilstrom des verdichteten
Dampfes wird über einen Wärmetauscher (WT 2) ebenso wie das heiße Kondensat
über einen Wärmetauscher (WT 1) zur Vorwärmung des Frischwassers genutzt. Der
Wärmetauscher WT 3 wird zur Vorwärmung des Frischwassers auf Siedetemperatur
benötigt. Mit den oben angegebenen Daten arbeitet der Brüdenverdichter zwischen
einer oberen Prozeßtemperatur von 388 K und einer unteren Prozeßtemperatur von
373 K, womit die Carnot-Leistungszahl εC = 25,9 beträgt, d. h. mit einer
Verdichtungsarbeit von 1 kWh können theoretisch 25,9 kWh Heizwärme zur
Wasserverdampfung bereitgestellt werden. In der Praxis müssen natürlich Verluste
in Kauf genommen werden. Schätzt man den Gütegrad des Systems auf ηg = 0,5, so
wird eine Leistungszahl von 13 erreicht.
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
282
3.4.4
ORC-Prozeß
3 Ausgewählte Energietechniken
283
Funktionsprinzip von ORC-Anlagen
ORC (Organic Rankine Cycle) -Anlagen können eingesetzt werden, um industrielle
Abwärmen in Temperaturbereichen von 100 °C bis 400 °C zur Stromerzeugung
auszunutzen.
Als Kreisprozessmedium wird nicht Wasser verwendet, sondern organische Stoffe,
beispielsweise Kohlenwasserstoffe oder auch andere Kältemittel.
Im einzelnen läuft ein derartiger Prozess ähnlich einem Dampfkraftprozess ab.
Im Erhitzer wird die Abluft aus industriellen Prozessen zur Verdampfung des
Arbeitsmittels eingesetzt. In der anschließenden Expansionsmaschine wird
mechanische Energie gewonnen, die einen Generator antreibt. Nach Kondensation
und Druckerhöhung ist der Kreislauf geschlossen.
Die elektrischen Wirkungsgrade derartiger Prozesse liegen zwar nur bei 10 bis 20 %,
allerdings kann so sonst ungenutzte industrielle Abwärme auf niedrigem Temperaturniveau zur Stromerzeugung verwendet werden.
Quelle: Kugeler, Phlippen
Schaltbild ORC-Prozess (optional mit Rekuperator)
Abluft
Verdampfer
4
Expansionsmaschine
G
Rekuperator
3
5
2
6
Pumpe
1
Kondensator
Quelle: Recknagel, Sprenger, Hönmann
3 Ausgewählte Energietechniken
284
Temperatur T
ORC-Prozess im T-s-Diagramm
meq
r
ä
W
)
trom
s
e
ärm
w
b
e (A
uell
4
Arbeitsmedium
Δ Tmin
5
3
6
2
1
Δ Tmin
Kühlmedium
Entropie s
Quelle: Recknagel, Sprenger, Hönmann
Höhere Abwärmetemperatur
Daten von Arbeitsmedien für ORC-Kreisläufe (Auswahl)
Chem.
Formel
Molare
Masse
[kg/kmol]
krit.
Temp.
[°C]
krit.
Druck
[bar]
max. zul.
Temp.
[°C]
Dampfdruck
(30°C)
[bar]
spez. Sattdampfvolumen (30°C)
[m³/kg]
C2H2F4
102,03
101,1
40,6
k. A.
k. A.
k. A.
NH3
17,03
132,4
113,0
200
11,10
0,11
brennbar,
toxisch
R600a (Isobutan,
Methylpropan)
C4H10
58,12
134,7
36,4
250
4,08
0,1
brennbar
Isopentan
(Methylbutan)
C5H12
72,15
187,8
33,3
k. A.
79,3
(bei 20°C)
k. A.
brennbar
Isooktan
(Trimethylpentan)
C8H18
114,23
270,8
25,6
k. A.
5,1
(bei 20°C)
k. A.
brennbar
Fluorinol 100
CF3CH2OH
100,04
226,7
49,3
320
0,16
0,2
brennbar
Toluol
C7H8
92,14
318,6
40,6
350
0,05
5,0
brennbar,
toxisch
R718 (Wasser)
H2O
18,02
374,2
221,2
werkstoffbedingt
0,05
33
Medium
R134a
Ammoniak
Anmerkung
Zunehmender Einsatz von Silikonöl als Arbeitsmedium (Tmax ca. 250°C)
Quelle: IER
3 Ausgewählte Energietechniken
3.4.5
Wärmetransformatoren
285
3 Ausgewählte Energietechniken
286
Grundprinzip der Wärmetransformation
T
TNutz
ENutz
Ezu
TU
+
QNutz
Q0
s
QU
Quelle: IER
Wärmetransformator
Temperatur T
Als Wärmetransformator werden Anlagen bezeichnet, die Wärme bei mittlerer
Temperatur aufnehmen und diese zum einen auf hohem Temperaturniveau
(Nutzwärme), zum anderen auf dem Temperaturniveau der Umgebung wieder
abgeben. Sie benötigen nur wenig mechanische oder elektrische Energie. Sie
arbeiten damit (von dem Temperaturniveau der zu- und abgeführten
Wärmeströme her gesehen) andersherum als thermische Wärmepumpen
(siehe Abbildung).
therm. Wärmepumpe
Qz
QNutz
Q0
Wärmetransformator
QNutz
Q0
QU
Quelle: Stephan, 1988
3 Ausgewählte Energietechniken
287
Temperatur
Wärmetransformator
Nutzwärme
hoch
Absorber
P
Verdampfer
mittel
Austreiber
P
niedrig
Lösungsmittelkreislauf
Antriebswärme
Kältemittelkreislauf
Kondensator
Abwärme
Quelle: IER
Wärmetransformator: Arbeitsstoffe
•
Ammoniak/Wasser (NH3/H2O)
klassisches Arbeitsstoffgemisch für Absorptionskälteanlagen
Nachteile:
• hohe Drücke
•
Wasser/Lithiumbromid (H2O/LiBr)
Nachteile:
• begrenzte Mischbarkeit
• nicht für t < 0 °C
• hohes spezifisches Volumen
•
Trifluorethanol/Tetrathylenglykol-dimethylether (TFE/E 181)
Quelle: Stephan, 1988
3 Ausgewählte Energietechniken
288
Wärmetransformator
•
•
•
•
•
Anwendungspotential hoch
hohe Investitionskosten
gleichmäßige Nutzwärmeabnahme erforderlich
Absorber und Austreiber noch verbesserungswürdig
Wärmeverhältnis =
Nutzwärme
= 0,4 bis 0,5
zugeführteWärme
(bei ΔT = 50 K und Temperatur
der zugeführten Wärme
zwischen 80 und 90 °C)
•
Gütegrad 0,4 bis 0,6
Quelle: IER
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