Legionellen

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Der Bereich Gesundheitsamt informiert über…
Hygienemaßnahmen bei Legionellen
Erreger:
Die Legionellen sind Keime, die natürlicherweise im Wasser vorkommen in einer Zahl, die
für den Menschen nicht gefährlich ist, wenn das Wasser unter 24°C oder über 55°C
Temperatur hat. Abgetötet werden die Legionellen bei Wassertemperaturen von 60°C
und mehr. Die Wachstums- und Vermehrungsbedingungen sind für Legionella pneumophilia bei Wassertemperaturen von 25° - 45°C optimal. Der häufigste Erreger aus der
Gruppe der Legionellen heißt Legionella pneumophilia (es gibt ca. 50 Legionellenarten).
Übertragungswege: Die Übertragung erfolgt durch die Inhalation von Aerosolen, die sich z. B. beim Duschen
bilden. Wenn man Wasser mit Legionellen trinkt, erkrankt man in der Regel nicht, es sei
denn der Schluckreflex ist durch chronisches Rauchen oder Lungenerkrankungen beeinträchtigt. Es erfolgt keine Übertragung von Mensch zu Mensch. Wundinfektionen sind
sehr selten.
Infektionsquelle:
Das Hauptreservoir dieser Keime ist das Wasser in Duschen, Waschbecken, Infusionen,
wenn diese kontaminiert sind, Blumenwasser in Vasen, Wasserleitungen, Springbrunnen,
Sauna, Whirlpool, Wasserrutschen, Rückkühlwerke für Klimaanlagen, raumlufttechnische
Anlagen, Beatmungsgräte (Luftbefeuchter) etc.
Krankheitsbild:
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Inhalation des Keimes und Ausbruch der Symptomatik) beträgt bei der Legionellen-Pneumonie (Lungenentzündung) 5-14, manchmal -21
Tage. Bei richtiger Diagnose des Keims, der die Lungenentzündung ausgelöst hat, ist eine
passende antibiotische Behandlung möglich. Das so genannte Pontiac-Fieber (Inkubationszeit 5h - 3 Tage) ist eine ebenfalls durch die Legionella pneumophilia ausgelöste Infektion mit Fieber, Husten, Kopf-, Brust- und Gliederschmerzen. Der Verlauf ist auch ohne antibiotische Behandlung günstig und heilt spontan aus. Der Keim wird aus Bronchialsekret gewonnen, die Anzüchtung gelingt nur auf speziellen Nährböden. Es gelingt
manchmal den Keim im Urin nachzuweisen (Serogruppe 1), diesen aber nicht anzuzüchten. Das Nationale Referenzzentrum (Labor) befindet sich am Mikrobiologischen Institut
der Universität Dresden.
Verhinderung der
Infektion und besondere Hygienemaßnahmen:
Da sich die Legionellen in den Amöben in Biofilmen aufhalten, die sich in verkeimten
Leitungen befinden, sind sie für Desinfektionsmaßnahmen nur schwer zugänglich. Das
gesamte Wasser führende System, einschließlich aller Wasserentnahmestellen (Duschköpfe, Wasserhähne etc.), wird mit über 70°C heißem Wasser für mehr als 3 Minuten
gespült, verkalkte und verschmutze Armaturen gereinigt oder ausgetauscht. Diese Maßnahmen, wie auch die chemische Desinfektion, werden durch Fachleute durchgeführt.
Besondere hygienische Maßnahmen, die über die Basishygiene hinausgehen, müssen
nicht eingehalten werden, da eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht möglich ist
und die Keime auch nicht wirklich von den Händen der Pflegenden auf andere übertragen
werden.
Für Fragen zur Sanierung von Wasser führenden Systemen ist in Lübeck der Bereich
Umwelt- und Verbraucherschutz zuständig. Diese Zuständigkeit gilt auch für die Überwachung dieser Systeme, sofern es nicht zur Erkrankung von Menschen gekommen ist.
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Stand April 2013
Hausarzt:
Gezielte antibiotische Therapie (z. Zt. Erythromycin, bei schweren Verläufen zusätzlich
Rifampizin)
Ambulanter Pflegedienst:
siehe Verhinderung der Infektion und besondere Hygienemaßnahmen
Meldepflicht:
Es besteht eine namentliche Meldepflicht des Labors gegenüber dem zuständigen Gesundheitsamt (Wohnort des/der Erkrankten) gemäß §7 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz.
Dieses Merkblatt kann nur einige Hinweise geben und ein persönliches Gespräch nicht ersetzen. Bitte rufen Sie uns an.
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Stand April 2013
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