Foto: Zattoo Anzeige www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL TV aus der Hosentasche Trend zum Flat Design „Inhalt statt Erlebnis“ Ruckelfreies Mobile TV für S.12 Bewegtbild-Fans Verschnörkelte Websites haben ausgedient S.30 René Marius Köhler, Internetstores Für jeden der passende Preis S.6 Die Tricks der Händler bei S.22 der Preisfindung Foto: Fotolia / M.Schuppich AUSGABE 13/13 24. JUNI 2013 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 ZENITH OPTIMEDIA Mobile pusht Internet Zwischen 2012 und 2015 wird OnlineWerbung jährlich im Schnitt um 15 Prozent wachsen und 66 Prozent des gesamten Wachstums der Netto-Werbeinvestitionen weltweit ausmachen. Das ergab eine aktuelle Prognose der Media-Agenturgruppe Zenith Optime- Ein Jahr Gnadenfrist Der Gesetzgeber arbeitet am Verbraucherschutz im E-Commerce. Deadline ist Juni 2014 N 40,1 % 39,5 % Internet 18,3 % 24,3 % Zeitungen 18,7 % 15,1 % r nce Kino 0,5 % 0,6 % Für Online-Händler auf den ersten Blick eine gute Nachricht, lässt sich so doch in Zukunft deutlich Geld sparen – insbesondere für Shop-Betreiber in Branchen mit hohen Retourenquoten. So plant auch Spe Outdoor 6,8 % 6,9 % lia / 7,0 % 6,6 % oto Nur scheinbar ein Gewinn TV 2012 2015 Achtung teure Retoure: Die Kosten trägt jetzt der Verbraucher o: F Radio Internet wächst bis 2015 weiter im Media-Mix über die Hälfte (57 Prozent) der Online-Händler, die Kosten dafür auf die Kunden abzuwälzen. Dies ergab im Mai eine Vorabumfrage des OnlineGütesiegel-Zertifizierers Trusted Shops unter mehr als 250 deutschen Shop-Betreibern. Dass der Schuss aber nach hinten losgehen könnte, deckt die neuerliche repräsentative Befragung von TNS Emnid im Auftrag von Trusted Shops auf. Demnach wird mehr als jeder Dritte (37 Prozent) nur noch in Online Shops einkaufen, die die Retourenkosten erstatten. Jeder Zweite (55 Pro- Fot Magazine 8,6 % 6,9 % ur noch ein knappes Jahr, dann treten in Deutschland neue Gesetze rund um die EUVerbraucherrechte-Richtlinie in Kraft. Sie ersetzen die bisher gültigen Regeln des Fernabsatzrechts. Im Zuge der Umsetzung der EU-Vorgaben hat der Bundestag nun eine Neuregelung der Retouren verabschiedet. Sie legt unter anderem fest, wer die Rücksendekosten im E-Commerce zu tragen hat, wenn das Widerrufsrecht in Anspruch genommen wird: Das ist ab Juni 2014 der Verbraucher. zent) ist sich sicher, dass er sogar seinen Lieblings-Shop boykottieren würde, wenn er die Gebühren für die Rücksendung selbst tragen müsste. „Die Retourenkosten werden ein noch größerer Wettbewerbsfaktor werden. Gerade kleinere Shops werden spitz kalkulieren müssen. Denn die großen Versender werden wie bisher auch die Retourenregelungen im Sinne der Verbraucher gestalten“, erklärt Carsten Föhlisch, Rechtsexperte von Trusted Shops. Vor welche Herausforderungen die Umsetzung der Verbraucherrechterichtlinie E-Commerce-Betreiber stellt und was noch alles bis zum Stichtag 14. Juni 2014 zu erledigen ist, erklärt Föhlisch in der neuen dreiteiligen Serie auf ■ Seite 18. vg Quelle: Zenith Optimedia © INTERNET WORLD Business 13/13 INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE Online Werbeplanung Real-Time Bidding, Mobile Marketing oder Social Media – die Optionen in der Online Werbeplanung sind vielseitig und stetig im Umbruch. Neue Ad Networks formieren sich, ebenso Vermarkter und Spezialdienstleister. Der Guide liefert einen umfassenden Überblick zur Branche und ihren Angeboten. Ihr Gratisexemplar liegt dieser Ausgabe bei. red Drei deutsche Cyber Lions V BBDO gewann zwei Awards. ier deutsche KampagEinen für die bereits mehrnen standen beim fach prämierte digitale Werbefestival in Installation „Tree ConCannes auf der cert“, mit der BUND Shortlist der besten auf den schrumpfenDigital-Umsetden Baumbestand zungen. Drei deutin Berlin aufsche Kampagnen merksam mawurden auch mit chen wollte. einem Cyber Bronze geLion ausgewann außerzeichnet. Zwar Drei Cyber Lions für dem der Onreichte es „nur“ Deutschland – allerline Spot für Bronze, die zwei sieg- dings „nur“ Bronze „Surfer“ (für reichen Agenturen Serviceplan und BBDO freuten True Fruits). Insgesamt schnitsich dennoch. Serviceplan ten die Deutschen in der Cyberkonnte sich einen Löwen für Kategorie schlechter ab als im die Arbeit „Troy Davis – I am Vorjahr, als es mit einem GoldAlive“ sichern, eine weltweite Lion, einem silbernen Löwen Online-Kampagne gegen die und sechs Mal Bronze gleich ■ Abschaffung der Todesstrafe. fünf Preise gab. vg Ströer zieht es gen Osten K aum hat der Vermarkter Ströer Media den deutschen Online-Markt erschlossen, zieht es ihn schon ins Ausland. In einer Ad-hoc-Meldung verkündeten die Kölner eine Ausweitung der Aktivitäten in ihre „ausländischen Kernmärkte“. Wohin es gehen soll, dazu will man „zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details“ nennen, doch kann es sich nur um die Türkei und Polen handeln. Hier verfügt Ströer bereits mit seiner Außenwerbungssparte über hohe ■ Marktanteile. vg Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt dia. Vor allem die Kanäle Online Video, Social Media und Mobile sollen die großen Treiber sein. Das führt auch dazu, dass Online weiterhin im Media-Mix wächst. Insbesondere Print muss Federn lassen, TV, Radio und Außenwerbung bleiben hingegen stabil. sg AKTUELL Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 Zwei Tage Social Media Am 23. und 24. September 2013 findet in Hamburg die 6. Social Media Conference der INTERNET WORLD Business statt. Die zweitägige Anwenderkonferenz zu Facebook, Twitter, Youtube und Co. gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Social Media: ■ Fokus: Was kommt nach dem Marketing-Hype? ■ Strategie: Corporate Social Identity ■ Engagement: Content is king ■ Youtube: Neue Wege der Kommunikation Google Glasses: Datenschützer laufen Amok, Verbrauchern ist die Datenbrille schnuppe S ie soll frühestens 2014 auf den Markt kommen und stramme 1.500 US-Dollar kosten. Doch kaum ist die Testphase mit den mehreren Tausend Exemplaren von Google Glasses angelaufen, sorgen die auf Brillenrahmen montierten Minicomputer weltweit für helle Aufregung. Vor allem die Datenschützer laufen Amok. Schließlich blendet der Minicomputer heikle Informationen ins Sichtfeld ein: Daten, die mit den live durch die integrierte Digitalkamera aufgenommenen Bildern kombiniert werden können. Sämtliche Aufzeichnungen eines Users könnten dann an Google-Server übertragen werden. In Zeiten von Prism (siehe Seite 3) eine beängstigende Vorstellung. Rasch formierte sich weltweit eine Front von Datenschützern. In einem gemeinsamen Brief an Google-Chef Larry Page forderten die Hüter der Privatsphäre Auskünfte über die Hightech-Brille ein und luden den Internet-Konzern zum Dialog bezüglich der Verwendung der Nutzerdaten. Der deutsche Datenschutzbeauftragte Peter Schaar unterstützt nach Angaben eines Sprechers das Schreiben. Größte Sorge der Unterzeichner des Briefes ist die Angst vor einer umfassenden Überwachung. Ihre zentralen Fragen: Welche Infos speichert die Brille, wer hat Zugriff auf diese Daten und kann einem Missbrauch vorgebeugt werden? Natürlich soll auch geklärt werden, welche Daten konkret an Dritte weitergegeben werden. Die Weiter findet am 25. September 2013 zum 3. Mal ein B2B-Special statt. Die Teilnehmer können sich an einem Tag kompakt über das Thema „Social Media B2B“ informieren: ■ Fokus: Wo steht B2B? ■ Praxis: Facebook B2B ■ Strategie: Monitoring & Reporting Abonnenten und Leser der INTERNET WORLD Business erhalten Sonderkonditionen und können ab 340,– Euro zzgl. MwSt. (statt ab 490,– Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Einfach den Code SMC13Siwb online bei der Anmeldung eingeben und sparen! Aktuelle Informationen und Anmeldung unter: www.socialmediaconference.de Verhaltenes Interesse Wie finden Sie Google Glasses? Bin uninformiert TRENDS & STRATEGIEN Daten statt Dioptrien: Google Glasses sorgt nicht für Sehschärfe, sondern liefert Daten Datenschützer fordern, schon bei der Entwicklung an eine datenschutzfreundliche Gestaltung des Systems zu denken. Kaum Interesse an Datenbrille Den deutschen Verbrauchern ist Google Glasses indes ziemlich schnuppe. Lediglich drei Prozent schätzen das Thema als „ausgesprochen interessant“ ein und wollen sie baldmöglichst erwerben. Zu diesem Ergebnis kam die neue W3B-Studie „Trends im Nutzerverhalten“ von Fittkau & Maaß, in der über 5.000 deutsche Internet-Nutzer interviewt wurden. Gefragt 4 Die Schweizer Online-Händler stöhnen über steigende Kosten und sinkende Erträge 16 Unbegrenzt reisen Zara statt Zalando Waymate vergleicht Verkehrsmittel und lässt europaweit Busse, Bahnen und Flüge buchen 5 Neue Details über das ambitionierte E-CommerceProjekt Collins von Otto 17 Interview: René Marius Köhler Neue Serie: Verbraucherrechte Der Gründer der Internetstores GmbH will in diesem Jahr die 100-Millionen-Euro-Marke überschreiten. Wie, das verrät er im Interview 6 In einem Jahr tritt die neue EU-Verbraucherrichtlinie in Deutschland in Kraft. Das stellt Online-Händler vor neue Herausforderungen 18 Letzten Herbst kam Google TV nach Deutschland. Jetzt kommt Bewegung in den Play Store 8 Für jeden der passende Preis Software, die Produktpreise in Echtzeit an die Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer anpasst, gibt es bereits. Noch zögern Händler bei deren Einsatz 22 Mobil und viral ganz vorn Acht Mal Gold und fünf Mal Silber – das ist die Bilanz der deutschen Agenturen beim ADC of Europe 2013. Den Grand Prix holte sich Italien Heute dort, morgen fort. Pop-up Stores erheben das Verknappungsprinzip zur neuen Tugend 20 9 Was den Algorithmus bewegt Social Signals sind die wichtigsten Faktoren für ein gutes Google Ranking, sagt Searchmetrics 10 Interessant 29,1 % Blindgänger Google Glasses: Über 46 Prozent der Befragten sind nicht informiert oder desinteressiert wurde auch nach Nutzen und Gefahren. Immerhin über 20 Prozent bewerten die Möglichkeit, die Datenbrille zur Routenplanung oder Navigation einzusetzen, als nützlich. 15 Prozent können sich noch Funktionalitäten aus dem Bereich Location Based Services vorstellen. Immerhin äußert fast ein Drittel der Befragten Datenschutzbedenken. Zum einen, weil man von Google-Glasses-Trägern heimlich gefilmt oder fotografiert werden könnte. Zum anderen, weil bei den Trägern selbst Bewegungsdaten aufge■ zeichnet werden könnten. häb 30 Bundesverband Direktvertrieb Deutschland, wettert gegen unbefristete Rück18 nahmepflicht im E-Commerce Mehr Schlagkraft im E-Commerce Nachgefragt: Die Reaktionen auf die HybrisÜbernahme durch SAP sind abwartend positiv Jonathan Dähne, 32 Geschäftsführer bei der Self Loading Content GmbH, beschreibt erfolgreiche mobile TV-Modelle 12 W&V Meetnight, Yahoo on the Road mit Seeed und Dmexco Night Talk: In München tobt die 41 Partyszene Geschäftsführer GKS Handelssysteme, ist der Meinung, dass viele Shops die Suchfunktion vernachlässigen 28 Party-Triple in München MEINUNG Stefan Grimm, René Marius Köhler, Gastkommentar: Gesetze gegen Aufschwung Die USA machen es vor: Ein einheitlicher InternetMarkt pusht die Wirtschaft 42 Gründer der Internetstores GmbH, hat den Outdoor-Anbieter Addnature 6 gekauft und spezialisiert sich Roslyn Layton, RUBRIKEN Recht: Streitfall Framing Topkampagne: Cornettos „Lick Challenge“ 14 Der EU-Gerichtshof muss entscheiden, ob fremde Videos auf der eigenen Webseite legal sind 24 Etats Marketing & Werbung 14 Vice President Digital Strategy bei Strand Consult, beschreibt den amerikanischen Internet-Spirit Rechtstipp: Infos über Garantiebedingungen 24 Kai-Markus Müller Techniktipp: Category Management 26 Appnexus arbeitet mit Interactive Media an einem 26 Self Service Tool für Real-Time Advertising Etats Tools & Technik 27 Dienstleisterverzeichnis 33 Maximilian Plank Reiseschutz per App Menschen & Karriere 37 Impressum 37 ist Managing Director der Unic GmbH und findet die Hybris-Übernahme durch SAP positiv 32 Termine 38 André Soulier, Stellenmarkt 39 Gehört / Feedback 42 TOOLS & TECHNIK Tango in Echtzeit SPECIAL: AFFILIATE MARKETING Private Networks bieten den Werbekunden Einsparpotenziale im Affiliate Marketing 11 21,6 % 26,6 % Jochen Clausnitzer, SZENE Offline-Kick für den Online Shop MARKETING & WERBUNG „Stern“ und HSE als Vorreiter Weniger interessant Meinungen in diesem Heft Der 3-D-Effekt hat ausgedient: Die moderne Website ist flach, klar und schnörkellos Eidgenossen in Nöten Gar nicht interessant 3,1 % Quelle: Fittkau & Maaß Consulting; Stand: 2013 © INTERNET WORLD Business 13/13 Flach wie ein Brett E-COMMERCE Escadas E-Commerce Ausgesprochen interessant 19,6 % INTERNET WORLD Business 13/2013 Münchner Modelabel will in diesem Jahr rund drei Millionen Euro Umsatz online erzielen 13/13 Kontroverse Reaktionen In eigener Sache Foto: Google/droid-life.com) 2 Die Allianz erschließt sich mit dem mobilen Vertrieb von Versicherungen neue Kunden 27 Fernsehen aus der Hosentasche Pflege und Analyse muss sein Der Markt für mobiles Fernsehen ist in Deutschland noch überschaubar – trotz vieler Möglichkeiten für 12 Werbungtreibende Nur wer weiß, wie erfolgreich die Kunden im eigenen Shop nach welchen Produkten suchen, kann gute Konversionsraten erzielen 28 42 ist Hirnforscher und Geschäftsführer von The Neuromarketing Labs. Sein Rat: Kunden fair behandeln 23 Geschäftsführer von Nayoki Interactive Advertising, sagt: Private Networks sind für große Kunden interessant 11 AKTUELL 3 Lächerliche Argumentation Deutsche Datenschutzexperten kritisieren das NSA-Spähprogramm Prism unisono ls US-Präsident Barack Obama vergangene Woche in Deutschland zu Besuch war, kam er um das Thema „Prism-Skandal“ nicht herum. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin verteidigte Obama – wenn auch erst auf Nachfrage der Journalisten – das Spähprogramm des Geheimdienstes NSA. Am sogenannten „Prism“-Programm, mit dem die Behörde elektronische Medien und elektronisch gespeicherte Daten überwacht und auswertet, sind laut US-Medienberichten unter anderem neun der größten Inter- „Ich seh, was Du tust“: Der US-Geheimdienst NSA überwacht elektroninet-Konzerne und -Dienste der sche Medien und Daten – und erntet dafür harsche Kritik von allen Seiten USA beteiligt. Trotz der Empörung, die das Bekanntwerden vermeintlichen Schutz vor Terror überhaupt noch der Abhöraktion auslöste, verteidigte Obama die durchzusetzen? Maßnahme: Mithilfe von Prism seien mindestens Einhellige Meinung: Das NSA-Programm ist in 50 Bedrohungen vereitelt worden, darunter auch dieser Form nicht zu rechtfertigen. „Dieser Satz solche in Deutschland. Der US-Präsident betonte von Obama fing gut an, wurde dann aber lächerdie Notwendigkeit, das amerikanische Volk zu lich“, kritisiert beispielsweise Andre Meister von schützen. Außerdem wies er darauf hin, dass die der Netzpolitik.org-Redaktion. „Spätestens seit Aktion durch Gerichte überwacht werde und 9/11 werden Freiheitsrechte im ,Kampf gegen den auch an richterliche Beschlüsse gebunden sei. Auf Terrorismus‘ immer wieder als vernachlässigbar die Entrüstung der Bevölkerung reagierte Obama angesehen. Diese Entwicklung gilt es zu analysieren mit den Worten, man könne nicht 100 Prozent und zurückzudrängen.“ Gesche Joost, zuständig für Sicherheit und 100 Prozent Privatsphäre haben Netzpolitik im Kompetenzteam von SPD-Kanzund zugleich keinerlei Unannehmlichkeiten. lerkandidat Peer Steinbrück, plädiert für ein angemessenes Verhältnis zwischen dem Schutz der PriObamas Argumente überzeugen nicht vatsphäre und der wirksamen Bekämpfung von Angesichts dieser Äußerungen stellte INTERNET Straftaten gegen den Rechtsstaat: „Dafür braucht WORLD Business deutschen Experten die Frage, man kein anlassloses Ausspähen privater E-Mails ob der Datenschutz in Deutschland und das Recht – hier müssen wir eine klare Grenze ziehen und die auf Privatsphäre angesichts einer solchen Haltung Rahmenbedingungen schaffen, dass Bürger wieMakulatur seien. Und: Sind die Freiheitsrechte der der auf die Sicherheit ihrer privaten Kommunikadeutschen Bevölkerung gegen Interessen wie den tion im Netz vertrauen können.“ host/dz ■ Gesche Joost, zuständig für Netzpolitik im Steinbrück-Kompetenzteam Barbara Körffer, Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein „Das Argument greift nicht, denn Prism bedeutet nicht 100 Prozent Sicherheit, sondern eine Art der Überwachung, die wir in Deutschland nicht hinnehmen werden. Gerade der Datenschutz muss gemeinsam auf europäischer Ebene verbessert werden. Wir wollen ein angemessenes Verhältnis schaffen zwischen dem wichtigen Schutz der Privatsphäre des Einzelnen und der wirksamen Bekämpfung schwerster Straftaten im rechtsstaatlichen Rahmen.“ „Es ist eine der größten Herausforderungen der modernen Welt, das Datenschutzniveau, das wir in Deutschland und in der EU haben, auch in global vernetzten Kommunikationsstrukturen aufrechtzuerhalten. Zwar sehen das deutsche und europäische Recht ebenfalls Beschränkungen des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung im Interesse etwa der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung vor. Sie sind aber längst nicht so weitreichend wie etwa in den USA.“ Sabine LeutheusserSchnarrenberger, Bundesjustizministerin Andre Meister, Redaktion von Netzpolitik.org „Ich habe die Berichterstattung über ein mögliches Programm mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Es geht möglicherweise um einen massiven Zugriff auf Daten von Telekommunikation ohne Anlass und in weitem Umfang. Daher muss als Allererstes der Sachverhalt auch für Deutschland klar dargelegt werden. Dabei sind wir gerade und erhalten hoffentlich auch von amerikanischer Seite die entsprechenden Informationen.“ „Kein Staat der Welt kann 100 Prozent bieten, auch nicht mit einem allumfassenden Überwachungssystem. Zudem ist Freiheit nicht das Gegenteil von Sicherheit, sondern ein Grundprinzip demokratischer Gesellschaften. Menschen- und Bürgerrechte sind auch Abwehrrechte gegen den Staat, gerade wir in Deutschland mit unserer Geschichte sollten das wissen. Deswegen verdient Whistleblower Edward Snowden unser aller Dank: Nun haben wir schwarz auf weiß, was NSA-Kritiker schon lange sagen.“ Foto: Fotolia / Jürgen Fälchle A Höher. Schneller. Weiter. Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. Mit plentymarkets lassen sich alle Prozesse des Online-Handels komfortabel organisieren, effizient steuern und in Echtzeit verwalten. Das plentymarkets-Prinzip: E-Commerce as a Service Jetzt Demoversion unverbindlich testen: www.plentymarkets.com/testen 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Marktbereinigung Millionen für Mode Mit umgerechnet gut 97 Millionen Euro kann der russische Zalando-Klon Lamoda seine Marktführerschaft in Russland ausbauen. An der jüngsten Finanzierungsrunde des Modehändlers aus dem Samwer-Inkubator Rocket Internet beteiligten sich zwei US-Investoren sowie die TengelmannGruppe. Lamoda wurde 2011 gegründet, bietet mit eigenem Logistikservice bereits die Lieferung innerhalb von 24 Stunden und versammelt die Waren von 800 Modemarken in seinem Online Shop. Nach Unternehmensangaben haben bereits eine Million Kunden wenigstens einmal bei Lamoda bestellt. vs SHOPGATE.COM Expansionspläne Mobile-Commerce-Dienstleister Shopgate kann mit einem mittleren Millionenbetrag in Euro die internationale Expansion verstärken. Das zwei Jahre alte Start-up aus Butzbach bietet Händlern die technischen Möglichkeiten, eigene Verkaufs-Apps, QRCode- oder Coupon-Kampagnen für den mobilen Handel aufzubauen. Kunden wie Edeka, Hessnatur oder Comtech nutzen diese bereits. „Mobile Commerce wird zu einem 150-Milliarden-Dollar-Markt heranwachsen“, begründet Marc Biel von Creathor Venture die Investition. „Die Shopgate-Technologie ist jeglichen Alternativen weit voraus.“ vs Münchner Modelabel will in diesem Jahr rund drei Millionen Euro Umsatz online erzielen D Ohne Internet geht es auch bei ie Zahlen sprechen eine klare den Luxusmarken nicht mehr. Sprache: 67 Prozent der KunDas zeigt nicht nur das Beispiel den von Marken wie Burberry, Escada. Wie die Münchner wolStrenesse oder Escada schauen len auch Chanel und Burberry sich online um, bevor sie im Laden online nicht mehr nur ihre einkaufen. Umgekehrt gehen 70 Stammkundinnen bedienen, Prozent erst in den Laden, bevor sondern vor allem eine neue, jünsie online ordern. „Der Onlinegere Klientel an die Marke binden Auftritt einer Marke ist inzwischen und – so die Hoffnung – auch in imagebildend im Luxusbereich“, so ihre Läden ziehen. Escada-Chef Bruno Sälzer. Hintergrund der Entwicklung Die Münchner Marke, die in ist nicht zuletzt, dass E-Commerce den 1970er-Jahren stilprägend in den Augen der Verbraucher war und 2009 vor der Insolvenz alltäglich und zum ebenso zuverstand, startete nach anderthalb lässigen Verkaufskanal geworden Jahren Vorbereitung im März den eigenen Marken-Shop – durchaus Esacada-Shop startete vor drei Monaten und verbucht erste Erfolge ist wie das Ladengeschäft. Dass im Internet nicht mehr nur Masmit Erfolg, wie Sälzer in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ werden bei Präsentation und Services senprodukte abgesetzt werden, bestätigen resümiert: „Der Warenkorb ist größer als noch das eine oder andere ausprobieren, zudem diverse Studien. Danach soll der erwartet.“ Selbst hochpreisige Kleider fin- und dann den E-Store auf weitere Länder Online-Handel mit Luxusgütern bis 2015 den Abnehmerinnen. „Kundinnen wer- ausrollen.“ Kurzfristig soll der Online weltweit auf elf Milliarden Euro wachsen – den auf Dauer online das bestellen, was sie Shop ein Prozent oder rund drei Millionen das wäre ein Anteil am gesamten Markt ■ von rund fünf Prozent. vs auch im Laden kaufen“, glaubt Sälzer. „Wir Euro zum Jahresumsatz beisteuern. Screenshot Escada-Shop LAMODA.RU/ROCKET INTERNET Marken-Geschichte Nach dem Börsenrückzug muss Escada keine Zahlen mehr veröffentlichen. Zum Geschäftsverlauf 2012 gibt es folgende Angaben: ■ Umsatz 2012: 320 Mio. Euro ■ Umsatz pro Kunde: 700 Euro ■ Anzahl der eigenen Escada-Boutiquen: 90 ■ Anzahl der Franchise-Filialen: 150 ■ Kaufhaus-Shops: 100 © INTERNET WORLD Business 13/13 Quelle: Unternehmen Hoch geflogen, tief gefallen: Escada teilt das Schicksal von bekannten Modemarken. Das Label, das Margaretha Ley 1976 gründete, stand in den 1980er-Jahren für gediegene Eleganz und Stil. 1986 ging Escada an die Börse, 1990 galt die Gesellschaft mit Sitz in Aschheim als „größtes Damenmode-Unternehmen“ der Welt. Doch der Modegeschmack änderte sich, Escada verlor den Anschluss, 2009 drohte die Insolvenz. Für 70 Mio. Euro kaufte die indische Stahlunternehmerfamilie Mittal Escada und restrukturierte die Firma für 30 Mio. Euro. Inzwischen kann Escada Investitionen wieder aus dem laufenden Geschäft stemmen. Aoterra zieht Anleger an Die Geldschwemme durch niedrige Zinsen fördert Crowdfunding FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG Die Verlagsgruppe Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) leidet unter der Online-Konkurrenz von Xing, Linkedin und diversen Stellenbörsen: Erstmals verzeichnete die Zeitung im Geschäftsjahr 2012 einen Fehlbetrag von gut vier Millionen Euro. Grund ist das wegbrechende Anzeigengeschäft, insbesondere bei den Stellen- und Autoanzeigen. Der FAZ Verlag beziffert den Schwund allein im Jahr 2012 auf knapp elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. vs Anzeige C rowdfunding wird immer beliebter – und die Volumina der Finanzierungsrunden wachsen: Das Dresdener Start-up Aoterra hat sich innerhalb von zwei Monaten bei Seedmatch eine Million Euro von privaten Investoren gesichert. „Das ist ein Rekord im Crowdfunding in Deutschland“, so Seedmatch-Gründer Jens-Uwe Sauer. „So viel Geld hat noch kein Unternehmen eingesammelt.“ Die niedrigen Zinsen fördern die Direktinvestitionen in Unternehmen, da klassische Anlageformen unrentabel werden. Außerdem können Privatinvestoren beim Crowdfunding mit kleinen Beträgen einsteigen: So haben für Aoterra 886 Aoterra-Server heizen Büros und Wohnungen Menschen Geld gegeben – im Schnitt etwa 1.127 Euro. Die Anleger gehen beim Crowdfunding hohe Risiken ein: Die damit finanzierten Start-ups können in die Pleite rutschen und dabei Investitionen verbrennen. Deshalb achten die Anleger auf nachhaltige und plausible Geschäftsideen. Aoterra betreibt als Rechenzentrum Server und nutzt die dabei entstehende hohe Abwärme als Heizenergie für Gewerbe- und Wohnimmobilien. Dafür werden Serverschränke dezentral in Kellern platziert und die Rechnerkapazität online gebündelt. Mit der Crowdfunding-Million will das Start-up Aoterra nun sein Team vergrößern sowie Vertrieb und SoftwareEntwicklung stärken. vs Foto: Aoterra Weniger Anzeigengeschäft 13/13 Escadas E-Commerce GOOGLE/WAZE Google übernimmt seinen Konkurrenten Waze und hält sich so Konkurrent Apple und andere Kartendienste vom Leib. 1,3 Milliarden US-Dollar lässt sich der Suchmaschinenkonzern die Navigations-App kosten, die deutlich mehr Funktionalitäten als der eigene Kartendienst Maps bietet und vor allem Interaktivität zwischen Nutzern aufbaut: Waze zeigt nämlich nicht nur den richtigen Weg, sondern passt die Routenführung der aktuellen Verkehrslage an. Dafür informieren sich die 50 Millionen Nutzer, die Waze geladen haben, gegenseitig über Staus oder über Unfälle. Waze entstand 2009 in Tel Aviv. vs 24. Juni 2013 Modemarkt online E-Commerce-Umsatz mit Modeartikeln 2012 10,78 Kleidung Schuhe Textilien 1,88 Angaben in Mrd. Euro 1,51 14,17 Gesamt Mehr als 14 Mrd. Euro werden weltweit im E-Commerce mit Mode erwirtschaftet. Quelle: Textilwirtschaft Pro Sieben Sat1 steht auf Musik M usik zieht User an: Die Münchner Sendergruppe Pro Sieben Sat1 startet daher die Musikplattform Ampya. Hörer können hier Millionen von Songtiteln und Musik-Videos abrufen, nach eigenem Geschmack sortieren und mit Freunden in Communitys teilen. Zudem integriert Ampya Nachrichten aus der Welt von Musik, Stars und Sternchen. Pro Sieben Sat1 setzt bei Ampya auf Werbevermarktung und Abonnements. Wer Ampya kostenlos nutzt, bekommt Werbung eingeblendet, sonst werden monatlich fünf bis zehn Euro für die Nutzung fällig. Pro Sieben Sat1 baut für Ampya auf die Kontakte zu bekannten Musiklabeln wie Sony, deren Produkte und Veranstaltungen der Sender bereits vermarktet. Ampya trifft jedoch auf starke Konkurrenz: Gerade startete Apple mit iRadio einen vergleichbaren Streaming-Dienst, außerdem stehen vorzugsweise junge Internet- und MobileNutzer bereits auf Dienste wie Spotify, ■ Simfy, Deezer und Juke. vs 13/13 TRENDS & STRATEGIEN 24. Juni 2013 Internet World BUSINESS Unbegrenzt reisen Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie online auf www.internetworld.de unter dem Webcode 0802024. Waymate vergleicht Verkehrsmittel und lässt europaweit Busse, Bahnen, Flüge buchen Ü berraschend übersichtlich für eine Reisebuchung: Im April 2013 startete Waymate. Reisende erfahren, wie sie am schnellsten oder am billigsten ans Ziel kommen, und können sofort buchen: mit weniger Klicks als bei Bahn, Airberlin oder Lufthansa. „Die Reiseplanung hat sich mit dem Internet sehr verändert“, erklärt Mitgründer Maxim Nohroudi. „Heute kommen mehr bezahlbare Verkehrsmittel infrage, außerdem öffnen immer mehr Reiseanbieter die Systeme auch Dritten.“ Neben den Verbindungen von europäischen Bahn- und Fluggesellschaften finden sich bei Waymate auch die ■ Waymate startet im April 2013 als Angebot der Door2Door GmbH ■ Das Portal vergleicht Verkehrsmittel und verdient beim Ticketverkauf Provisionen ■ Mitarbeiter: 17 ■ Finanzierung: Gründer, CompunetGründer Günther Lamperstorfer ■ Internet: www.waymate.de gnose, „die klassische Pauschalreise wird es bald nicht mehr geben.“ Bevor aber Waymate seinen Trip fortsetzt, steht eine Entscheidung an: Das Start-up erzielt nebenbei Erlöse als App-Anbieter. Waymate integriert mobil Informationen zum öffentlichen Nahverkehr. Nutzer können mit der App eine Reise von Haustür zu Haustür planen, müssen aber vielerorts die Tickets am Automaten lösen. Waymate: Die Reisesuche ver„Das mobile Tickegleicht diverse Verkehrsmittel ting des NahverFernbuslinien. „Wir haben kehrs ist nicht überDeals mit den Unternehall möglich“, sagt men und vermitteln deren Nohroudi. Es könne Tickets gegen Provision“, daher „sinnvoll sein, erklärt Nohroudi. Für die die Entwicklung rund Verträge sowie den Aufbau Waymate-Team: Thomas Kirschum die Langstreckendes Systems benötigte das baum, Maxim Nohroudi (re.) angebote von der mit Team aus Berlin nicht umNahstrecken zu trensonst eineinhalb Jahre. „Wir sind eine Big nen und intern in verschiedenen BereiData Company und wollen das Konzept chen weiterzuverfolgen“. Ideen für die entlang der Buchung weiterentwickeln“, Werbevermarktung der Site liegen ebenmeint Nohroudi. Hotels, Ferienwohnun- falls schon in der Schublade. Für deren gen, private Angebote könnten integriert Umsetzung wäre noch eine Finanziewerden, auch Veranstaltungen vor Ort. rungsrunde notwendig: viel Geschäft für ■ „Ich glaube“, wagt Nohroudi eine Pro- ein kleines Team. vs Besser wohnen im Hotel Zimmer für den Städtetrip D ie kostenlose Couch für Reisende vermittelt die Konkurrenz Couchsurfer, bei Roomsurfer finden Nutzer hingegen ein bezahlbares Zimmer mit persönlichem Anschluss. „Wir haben aus den Angaben in Facebook ein Matching- ■ Roomsurfer startet im März 2013 nach einem guten Jahr Vorbereitung ■ Das Start-up vermittelt zahlende Übernachtungsgäste gegen 15 Prozent Provision oder maximal 30 Euro ■ Mitarbeiter: 3 Angestellte, 2 Werkstud. ■ Finanzierung: Gründer, Business Angel ■ Internet: www.roomsurfer.com Suitepad vermietet Hotels konfigurierte Tablets und steigert so Service und Effizienz D ie Spa-Anwendungen für den nächsten Tag buchen, das Frühstück ans Bett ordern, Tickets online kaufen, Zeitungen lesen: Im Berliner Mandala-Hotel, in der Düsseldorfer Business-Herberge Wieland und bei der Aspira-Hotelgruppe liegen dafür Tablets auf den Zimmern: „Mit ihnen informieren Hoteliers Gäste smarter und steigern ihren Umsatz“, sagt Bar, Wellnessoase verbinden. Abgerechnet wird eine Monatsmiete von acht bis 15 Euro pro Gerät. „Jede Suitepad-Anwendung richtet sich nach den Bedürfnissen des Hotels“, so von Petersdorff-Campen. Wie oft Gäste Informationsmappen ansehen, ist höchstens an Gebrauchsspuren abzulesen. Suitepad fasst den Konsum in Zahlen: Im Schnitt greift der Gast zweimal pro Tag zum Tablet, spielt damit, surft, reguliert Licht und Fernseher – und ordert am Tag mindestens einen Service. „Ein Tablet zieht Aufmerksamkeit an“, sagt von Petersdorff-Campen. „Hotels investieren in Apps, die die Gäste zwar auf Smartphones laden, aber nur selten nutzen.“ Auf dem Hotel- Suitepad: Hotelservices und Touristeninformationen auf dem Tablet Moritz von Petersdorff-Campen, Mitgründer von Suitepad. Das Berliner Start-up konfiguriert Android-Tablets für Hotels vor, installiert dort sein Betriebssystem sowie Apps, die den Gast ins Internet führen oder ihn mit Küche, Suitepad-Gründer: Tilmann Volk, Moritz von Petersdorff-Campen ■ Suitepad wird im Juli 2012 gegründet und startet im Dezember mit ersten Kunden ■ Das Unternehmen vermietet Software und mobile Geräte an die Hotellerie ■ Mitarbeiter: 10 ■ Finanzierung: Gründer, IBB Berlin, HW Capital ■ Internet: www.suitepad.de Tablet nehmen indes die Aktivitäten zu. Das Betriebssystem der Berliner bietet Schutz gegen Diebstahl – „die Tablets sind außerhalb der Hotels kaum brauchbar“ – und sorgt intern für Vernetzung. Bestellungen vom Zimmer erreichen ohne Umweg über die Rezeption Küche oder Bar und werden im Abrechnungssystem gespeichert. Die Auslastung von Einrichtungen lässt sich täglich über Sondertarife pushen. „Das schafft Effizienz und hilft sparen“, erklärt von Petersdorff-Campen, „und die Nutzungsdaten helfen Hotels dabei, ihren Service besser an die Wünsche ■ der Gäste anzupassen.“ vs Verfahren entwickelt“, erklärt Gründer Michael Walser, der 2003 den OnlineStudentenclub Allmaxx aufbaute, diesen später verkaufte, nun zurückgekauft hat und Erfahrung mit der jungen Klientel hat. „Wir bringen Individualreisende mit Leuten zusammen, die gleiche Interessen teilen.“ Zimmer oder Schlafplatz können auch länger gemietet werden, etwa für ein Praktikum oder zum Studienstart: „Wichtig ist uns, dass die Beteiligten gemeinsam unterwegs sind und nicht nur ein Zimmer vermietet wird“, sagt Walser. Das kommt an: Zwei bis drei Buchungen pro Tag registriert das Start-up zurzeit, 500 Vermieter – bevorzugt aus Berlin und Barcelona – haben sich seit dem Start im März beim Portal angemeldet. „Wir sind hochzufrieden“, sagt Walser. Roomsurfer organisiert die Bezahlung über Paypal und nimmt 15 Prozent Provision vom Übernachtungspreis, höchstens aber 30 Euro. „Wir verlieren zwar denjenigen, der bar bezahlt“, so Walser, „bisher aber schätzen mehr Nutzer die ■ Sicherheit beim Bezahlen.“ vs 5 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 OUTDOOR-MARKT „Statt Erlebnis bieten wir Inhalt“ Multistore-Betreiber wird Outdoor-Experte: Die Esslinger Internetstores kauft Addnature und spezialisiert sich weiter D das stationäre Geschäft nicht. Statt Erlebnis bieten wir Inhalt – also 360-Grad-Bilder, Fotos, Bewertungen. Addnature ist sehr kompetent in diesem Bereich. ie Übernahme von Addnature macht deutlich: Der Esslinger Online-Händler Internetstores hat seine Strategie geändert und wird zum Outdoor-Spezialisten. Anfang 2013 wurde der Möbel-Shop Livingo verkauft, Fitness.de ist bei Fahrrad.de integriert. Mit der Übernahme will Internetstores-Gründer René Marius Köhler im nächsten Geschäftsjahr beim Umsatz die 100-Millionen-Euro-Marke „deutlich überschreiten“. Investoren ausgetauscht, Livingo verkauft, Addnature übernommen – in den letzten Monaten ging es rund bei Ihnen. René Marius Köhler: Ja, es passiert gerade sehr viel, aber unterm Strich sind es vor allem positive Entwicklungen. Am Ende zeigt Internetstores ein klares Profil als Outdoor-Händler und steht viel stärker da als vor einem Jahr. René Marius Köhler Für 27 Millionen Euro haben Sie führt die Internetstores GmbH. Der gerade den schwedischen Outdoorheute 31-Jährige lernte im elterlichen Spezialisten Addnature gekauft. Was versprechen Sie sich davon? Radhandel und startete 2003 mit Köhler: Outdoor ist ein attraktiver Fahrrad.de seinen ersten Webshop. Markt, in Deutschland werden hier ■ www.internetstores.de, www.fahrrad.de pro Jahr etwa zwei, in Europa sechs Milliarden Euro umgesetzt. Internetstores ist im Online-Fahrradhandel im unserer Erlöse erwirtschaftet, mit Adddeutschsprachigen Raum Marktführer, nature wächst der Bereich Outdoor auf gut Addnature führt den schwedischen Out- ein Drittel – es fällt einfach leichter, Gedoor-Markt an – wir können eine Menge schäft aufzubauen, wenn es auch in den Synergien heben. Das meine ich nicht auf Köpfen der Mitarbeiter stark verankert ist. Kostenseite, Kündigungen wird es nicht geben, sondern im Bereich Wachstum und Entsteht hier Konkurrenz für Globetrotter? Erfahrungen. Mit Addnature steigt der Köhler: Wir stehen mit jedem im WettbeUmsatz von Internetstores um mehr als 20 werb, der vergleichbare Produkte verkauft. Millionen Euro in diesem Jahr, gemein- Globetrotter ist in Deutschland Marktfühsam können wir schneller wachsen. Wir rer, aber sehr stark im stationären Gegewinnen 70 motivierte Mitarbeiter, einen schäft. Wir konzentrieren uns auf Online Standort in Stockholm, viel Erfahrung mit und stellen uns international auf. Outdoor-Produkten. Umgekehrt steuert Internetstores Wissen zu Logistik, Marke- Lässt sich Outdoor nicht besser in Läden ting und Fahrrad bei. Der Kauf ist vor verkaufen, wo Kunden Ausrüstung ausproallem ein Signal ins Unternehmen: Bisher bieren können und Ansprache finden? haben wir mit Fahrrädern den Hauptteil Köhler: Wir sind Online-Händler, uns fehlt ■ 2010 startet mit Livingo ein Shop für Möbel und mit Campz ein Outdoor-Ableger. Umsatz 2010/11: 37,5 Mio. Euro, 150 Mitarbeiter. ■ Die Wachstumsmaschine beginnt 2011 zu ■ 2003 gründet René Marius Köhler Fahrrad.de. Im Geschäftsjahr 2004/05 (August) setzt der Online Shop 2,4 Mio. Euro um. ■ 2006 startet Köhler Fitness.de. Sein Unternehmen erzielt inzwischen 12 Mio. Euro. ■ Internetstores wird Partner von Otto, Quelle und Neckermann, wächst durch die Eröffnung weiterer Rad-Shops auch international. Umsatz 2007/08: 20 Mio. Euro; 80 Mitarbeiter. ■ 2008 wandelt sich Internetstores zur AG, die Brüder Samwer kaufen über den European Founders Fund (EFF) für knapp 6 Mio. Euro 20 Prozent des Unternehmens. 2009 öffnet in Stuttgart der erste Laden mit Rädern und Fitnessgeräten. Umsatz 2009/10: 29 Mio. Euro. stottern: Die Pleiten von Neckermann und Quelle bremsen, Livingo läuft nicht rund. Köhler schließt 2012 die Filiale, die Anteile des EFF übernimmt EQT Expansion Capital. Internetstores kauft die Radmarke Votec. 2013 geht Livingo an die Möbel Trend GmbH, die Übernahme von Addnature folgt. Umsatz 2012/13: 70 Mio. Euro, mit Addnature: rund 92 Mio. Euro; 250 Mitarbeiter. ■ Shops derzeit: Campz.de (re.), Fahrrad.de, Bikester.de, Bikeunit.de, Bruegelmann.de und E-ways.de. Ihr neuer Investor EQT Capital kommt aus Schweden – kam der Anstoß zum Kauf von dieser Seite? Köhler: Dass EQT schwedische Wurzeln hat, hat die Übernahme gefördert. Aber wir waren mit Bikester und Campz schon in Skandinavien aktiv. Die Region ist durch ihre Kaufkraft attraktiv, gerade im Outdoor-Segment. Wir haben uns dort einige Firmen angesehen, bei Addnature passte es wirtschaftlich und menschlich am besten. Mehr Übernahmen geplant? Köhler: Wir wollen aus eigener Kraft wachsen, sind aber offen für Zukäufe, vor allem international. Trennung vom Möbel-Shop Livingo, Kauf von Addnature: Warum der Wechsel? Köhler: Internetstores hat durch die Insolvenz von Neckermann und Quelle gelitten, der Wegfall dieser Vertriebspartner bremste unser Wachstum. Internetstores brauchte ein schärferes Profil, wir haben daher auf Outdoor gesetzt und dafür Möbel und Fitness aufgegeben. Das war viel Arbeit, aber wir haben es hingekriegt: Livingo ist bei Möbel Trend untergekommen, das Geschäft läuft jetzt gut. Die Mitarbeiter von Fitness.de sind bei uns. Es ist toll, ein Wachstumsmarkt wie E-Commerce ermöglicht solche Strategiewechsel ohne große menschliche Dramen. Wie stark hat EQT auf den Wandel zum Outdoor-Spezialisten gedrängt? Köhler: Die Idee, Internetstores auf Outdoor auszurichten, hatten wir schon vor dem Einstieg. Das Einzige, worauf EQT besteht, ist, auf die Profitabilität der Geschäfte zu achten. In der Vergangenheit haben wir auch eher einmal Verluste getragen. Fahrräder sind unser Kerngeschäft, aber das ist saisonal geprägt. Anfangs dachten wir, Fitnessgeräte wären eine Ergänzung. Aber das ist kein interessanter Markt. Fitnessmode verkaufen viele, die logistische Aufgabe, Großgeräte international zu vertreiben, ist enorm. Auch bei Livingo haben wir den Aufwand unterschätzt. Wie hoch ist der Anteil von EQT? Köhler: 2012 investierte EQT 30 Millionen Euro und schoss zum Kauf von Addnature erneut Kapital zu. Der Anteil ist von 35 auf knapp 40 Prozent gewachsen. Wie arbeiten Sie mit EQT? Köhler: Sehr partnerschaftlich. EQT ist ein schwedischer Investor, das prägt den Managementstil, alles ist auf Konsens und partnerschaftliche Entscheide ausgerichtet. Und wie gestaltete sich davor die Zusammenarbeit mit den Samwers? Köhler: Beide Investoren sind nicht miteinander zu vergleichen. Die Samwers waren etwas Besonderes, sehr sachlich, sehr effizient, sehr reduziert auf die Essenz. EQT nimmt sich mehr Zeit, unser Geschäft zu verstehen. Aber inhaltlich verfolgten sie dasselbe Ziel: Wachstum erhöhen und das Unternehmen strategisch weiterbringen. Sie leisten sich einen Beirat aus Online-Spezialisten und Investoren. Was bringt der? Köhler: Als Gründer und Unternehmer muss man sich im Alltag um operative Fragen kümmern – laufen Website, Logistik, Organisation? Da gerät man schnell in einen Tunnel, in dem man Entscheidungen nur noch wegbaggert, ohne lange nachzudenken. Ein Beirat fördert, dass du dir Zeit nimmst für strategische Fragen, noch mal darüber nachdenkst und verschiedene Facetten bedenkst. Wir bauen jetzt mit Addnature ein neues Unternehmen auf, das mehr als 350 Mitarbeiter an drei Standorten beschäftigt und 27 Millionen Euro lässt sich Internetstores Addnature (Umsatz 21 Millionen) kosten. Die Gründer (o.) investieren einen Teil ihrer Erlöse ins gemeinsame Unternehmen im nächsten Jahr schätzungsweise 120, 130 Millionen Euro Umsatz erzielt. Wir sind Web-Unternehmen, Händler, Hersteller eigener Marken, Logistiker – da sollten wir uns hin und wieder Zeit für wichtige Entscheidungen nehmen. Müssen Sie schnell entscheiden, tut es gut, erfahrene Berater und versierte Navigato■ ren an Ihrer Seite zu wissen. SUSANNE VIESER Wähle die BELIEBTESTEN WEBSITES des Jahres für den ONLINESTAR 2013 und gewinne eine Reise für zwei Personen nach Dubai! Beim OnlineStar 2013 Publikumspreis kommt es auf Deine Stimme an. Unter allen Teilnehmern verlost TravelScout24.de eine Reise nach Dubai – eine Woche für zwei Personen im Wert von 2.000,- Euro. Weitere Informationen unter onlinestar.de Eine Veranstaltung der VERLAGSGRUPPE EBNER ULM Sponsoren: Medienpartner: com! Internet World Business PAGE WEAVE MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Unbeliebte Online-Werbung PHILIPS Partnerschaft mit Smartclip Smartclip baut sein Imperium weiter aus und vermarktet ab sofort die Bewegtbildwerbung auf sämtlichen Smart-TV-Kanälen (also Homepage, Unterseiten und App-Galerie) der Endgerätemarke Philips. Smartclip vermarktet die digitalen Werbeplätze von LG, Samsung und Philips Die Kooperation umfasst Westeuropa und Russland. „Diese Zusammenarbeit wird unser Inventarvolumen erheblich erweitern und die Reichweite für Werbung auf Internet-fähigen Fernsehern im Sinne unserer Kunden massiv erhöhen“, erklärt Jean-Pierre Fumagalli, CEO von Smartclip. Der Videoclip-Vermarkter arbeitet bereits weltweit mit LG Electronics und in 19 Ländern mit der digitalen Werbeplattform „Ad Hub“ von Samsung zusammen. häb Der Start von Google TV war nicht ganz ruckelfrei. Langsam kommt Bewegung in den Store S eit dem letzten September ist Google TV hierzulande verfügbar, doch erst jetzt kommt Bewegung in die Kiste beziehungsweise in den Google Play Store. Aktuell stellt Gruner + Jahr eine TV App des Nachrichtenmagazins „Stern“ in den Play Store. Die Android App bietet Bewegtbildinhalte in acht Video-on-Demand-Kanälen: „Top Videos“, „News“, „Stern TV“, „Webhits“, „Stars“, „Genuss“, „Stern testet“ und „Fitness“. User können im Google Play Store „Stern Digital TV“ suchen und Videos auf einem aktuellen Sony Google TV über das Internet streamen. Entwickelt und umgesetzt wurde die nach eigenen Angaben „erste bisher wahrzunehmende Premium Content Google TV App“ von Pilot Screentime. „Smart TV ist für Publisher und Content-Inhaber mit Be- Ab in die Zukunft: Der „Stern“ setzt zusammen mit Pilot Screentime auf Google TV. HSE ist schon da wegtbildinhalten hoch attraktiv“, so Damian Rodgett, Geschäftsführer von Pi- dern vorbehalten war“, so Sebastian Pfoten- Laut Pilot Rodgett stelle die Google-TVPlattform im Moment eine besondere lot Screentime. Schließlich sei Video Stre- hauer von Digital TV Stern / Stern.de. aming die meistgesuchte und -konsumierAnfang Juni hat auch der TV-Shopping- Herausforderung an die Entwicklung dar, te Form von Smart-TV-Inhalten. Zwar sei Sender HSE24 als einer der ersten Ver- „denn die Android-Plattform und der eindie Smart-TV-Branche noch stark fragmen- sandhändler hierzulande mit einer eigenen zige Hardware-Partner in Deutschland, Sony, hatten bisher keine Refetiert und auch Technologie und Business- App im Play Store den Betrieb renzprojekte“. Zur Erinnerung: modelle seien teilweise noch sehr unter- auf Google TV aufgenommen – Google TV ist eine Gemeinschiedlich und viele Kunden zögerlich, inklusive direkter Bestellfunkschaftsentwicklung von Google, aber: „Es wird für Werbetreibende und tion. „Die Verbindung von InIntel und dem EndgerätePublisher dann richtig spannend, wenn wir ternet und TV eröffnet Händhersteller Sony. „Für Pilot exakt wissen, wer vor einem Bildschirm lern zahlreiche neue MöglichScreentime und G+J ist dies ein sitzt. Dies wird spätestens in zwei bis fünf keiten. Produkte wie Google spannendes Projekt im HinJahren möglich sein“, ist Rodgett über- TV sind zwar noch sehr jung, blick auf die strategische Weizeugt. G+J will dann gerüstet sein. „Smart sie bergen jedoch großes Poterentwicklung von Googles TV ist für uns seit zwei Jahren ein wichti- tenzial für Multichannel-Annationalen sowie internatioges Feld, um zusätzlich zum Kerngeschäft bieter wie HSE24“, weiß auch Damian Rodgett nalen Smart-TV-Plänen“, so neue Zielgruppen zu erschließen – in Richard Reitzner, Geschäfts- von Pilot glaubt an ■ einem Bereich, der bislang nur Fernsehsen- führer von HSE24. die Macht von Bildern Rodgett. häb Blogs für Unternehmen FACEBOOK Einheitlichere Werbeformate Verringern will Facebook seine Anzeigenvielfalt. So soll die Zahl der Anzeigenformate von 27 auf weniger als die Hälfte sinken. Ab Herbst wird Anzeigen automatisch der Like-Button oder die Share-Funktion hinzugefügt. Bereits Ende Juni wird Facebook die Werbeanzeigen über alle Platzierungen hinweg einheitlich darstellen – so können Kampagnen auf Desktop und Smartphone leichter optimiert werden. Das Ziel dahinter: Werbekunden formulieren künftig einfach ihre Kampagnenziele und erhalten darauf aufbauend automatisch die geeignete Kombination von Werbemitteln. häb Anzeige 13/13 Vorreiter „Stern“ und HSE ADOBE Klassische Werbung in TV, Print und Plakat ist in Deutschland beliebter als OnlineWerbung. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage des Software-Unternehmens Adobe. Nur sieben (!) Prozent der User finden Online-Werbung überzeugend, lediglich 18 Prozent intelligent und 62 Prozent sind der Meinung, sie sei ärgerlich. Die Erklärung von Mark Phibbs, Vice President EMEA Marketing bei Adobe: „Die digitalen Kanäle bestehen erst seit relativ kurzer Zeit und die Werbemöglichkeiten für Marken ändern sich ständig. Derzeit müssen sie herausfinden, was funktioniert und was nicht.“ Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen die Markenhersteller eine Menge tun. häb 24. Juni 2013 Google: Mobile Dominanz Die neu gegründete Agentur Brandiz widmet sich Corporate Blogging D aimler, Ritter Sport und Audi tun es. die Unternehmen die Unterstützung von Und auch die Hotelgruppe Marriott erfahrenen Journalisten mit einem Gespür ist mit einem eigenen Firmen-Blog prä- für relevante Themen und deren Aufbereisent. Doch für die meisten Unternehmen tung“, so Krüger. Parallel zum Start geht in Deutschland ist Corporate Blogging Brandiz mit einem Blog online, der Cornoch Neuland. Mit der Münchner Agen- porate Blogging in all seinen Facetten thetur Brandiz soll sich das ändern. matisiert. Damit entsteht eine Plattform, Der Spezialdienstleister ist das neue die sich künftig zur zentralen Anlaufstelle Baby der Münchner Kommunikationsbe- für alle Fragen rund um Unternehmens■ ratung Cocodibu, das Geschäftsführer Blogs entwickeln soll. vg Stefan Krüger zusammen mit den beiden ehemaligen stellvertretenden Chefredakteuren von „Werben & Verkaufen“, Helmut van Rinsum und Klaus Wieking, gegründet hat. Das Start-up bietet Services ausschließlich zum Thema Corporate Blogging an – von der Beratung über Workshops bis hin zur redaktionellen Betreuung von Unternehmens-Blogs. Im Fokus stehen B2CMarken. „Kern jeder Content-Strategie im Web ist ein professioneller Corporate Blogger Helmut van Rinsum, Stefan Corporate Blog. Hierfür brauchen Krüger und Klaus Wieking G Foto: Brandiz 8 oogle zeigt auch bei Mobile, wo es langgeht. 3,46 Milliarden Euro an mobilen Werbegeldern flossen vergangenes Jahr in die Kassen des Suchmaschinenprimus. Weltweit wurden mit mobiler Werbung laut Marktforschungsunternehmen E-Marketer 8,8, Milliarden Euro umgesetzt. Mit einem Anteil von fast 50 Prozent liegt Google damit deutlich vor anderen Internet-Giganten wie Facebook oder Twitter, auf die rund fünf beziehungsweise knapp zwei Prozent entfallen. Für 2013 rechnet E-Marketer mit einer Verdopplung der globalen Ausgaben für mobile Werbung. Grund: Die rasche Verbreitung von Smartphones und Tablets. Dabei wird der Marktanteil von Google auf 56 Prozent steigen, der von Facebook auf fast 13 Prozent. Twitter wird leicht zulegen. Der mobile Werbeboost geht zulasten von Online‐Werbung auf Desktop PCs, die laut aktuellem „Advertising Expenditure Forecast“ von Zenith Optimedia nur um ■ zehn Prozent zunehmen wird. häb MARKETING & WERBUNG 9 Gold in der Kategorie „Mobile Application“ ging an „The Montblanc Worldsecond“ Mobil und viral Acht Mal Gold – die deutsche Bilanz beim ADC of Europe urden dem Art Directors Club of Europe (ADCE) Sparmaßnahmen auferlegt? Oder wird die Qualität der Einreichungen einfach zunehmend strenger bewertet? Fakt ist: Während 2012 noch stolze 28 Gold-Trophäen für die besten europäischen Kreativarbeiten des vergangenen Jahres verliehen wurden, erhielten 2013 nur noch 20 Kampagnen diese Auszeichnung. Als kleine Entschädigung gab es in diesem Jahr aber erstmals auch Awards in Silber. Das Land, das nach Punkten die besten Teams in Europa auf sich vereinte, war wie im Vorjahr Deutschland. Insgesamt gingen acht Gold- und fünf Silber-Auszeichnungen an die Kreativköpfe hierzulande. Überzeugen konnten die heimischen Agenturen 2013 vor allem mit Arbeiten aus den Bereichen „Mobile“ und „Viral-Video“. Uhren und Make-up So sicherte sich die Kölner Agentur Demodern – Digital Design Studio mit der Kampagne „The Montblanc Worldsecond“ für den gleichnamigen Luxusuhrenhersteller Gold in „Mobile Application“. Das globale Fotoprojekt holte bereits beim diesjährigen New Media Award einmal Gold: Ein zentral gesteuerter Selbstauslöser ermöglichte es den Nutzern, weltweit zum gleichen Zeitpunkt eine Sekunde ihres Lebens festzuhalten. In der Sparte „Any other“ gewann das virale Video „Please don’t make-up and drive“ Gold. Es wurde von DDB Tribal für Volkswagen in Kooperation mit dem Youtube-Star Nikkie produziert. Ziel war es, bei jungen weiblichen Autofahrern das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie gefährlich es ist, sich während der Fahrt am Steuer zu schminken. Bei den digitalen Kategorien „Website“ und „Online-Advertising“ musste Deutschland in diesem Jahr allerdings anderen Ländern den Vortritt lassen. Managed-ServerVollkomfort. Ukraine und Russland Die beste „Website“ etwa kommt aus der Ukraine. Das Projekt „The Deepest Side“, umgesetzt von Ogilvy & Mather Ukraine, wirbt für den südgeorgischen Kurort Borjomi. Die beste Online-Werbekampagne lieferte 2013 Russland ab. Hier gewann die Agentur BBDO Russia Group Gold mit der Arbeit „Car vs Piano“ für die Versicherung Intouch. Bei der Verleihung der höchsten Auszeichnung des ADCE ging Deutschland auch 2013 leer aus. Den Grand Prix schnappte sich in diesem Jahr Italien mit der Kampagne „Integration Day“ von Saatchi & Saatchi Mailand. Für die TVKampagne, eine Arbeit im Auftrag der Behindertenorganisation Coordown Onlus, wurden am World Down Sydrome Day im vergangenen Jahr die populärsten italienischen TV-Spots mit Menschen mit dem Downsyndrom als Protagonisten neu verfilmt. Insgesamt hatte die Jury 606 Einreichungen aus 22 europäischen Ländern ■ zu bewerten. sg DDB Tribal gewann Gold in der Kategorie „Any other“ Profitieren Sie jetzt von einem Managed Server und geben Sie die individuelle Server-Administration in die Hände des Experten-Teams von internet24. Der technische Support ist rund um die Uhr telefonisch und per E-Mail für Sie erreichbar. Bei uns beginnt der Support nicht im Call-Center, sondern bei einem direkten Ansprechpartner. *zzgl. einmalige Einrichtungsgebühr von 139,- EUR Angebot für Gewerbetreibende, zzgl. 19% MwSt. W Dienst- und Lastmonitoring sowie Entstörung (24/7) Update- und Patchmanagement Individuelle Konfiguration Flexibel skalierbar (Loadbalancing, Hochverfügbarkeit) Persönliche Ansprechpartner / Experten-Service e für Partnerprogramm ittler rm Ve Reseller und ab 169,00 EUR* / Monat Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40 | info@ internet24.de 10 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS FACEBOOK Eine Million Werbekunden Facebook hat die magische Marke durchbrochen: Das soziale Netzwerk verzeichnet aktuell über eine Million aktive Werbekunden bei mittlerweile 1,11 Milliarden Nutzern weltweit. Im November 2007 hatte sich die Plattform erstmals für Werbung geöffnet. Inzwischen generiert das Netzwerk den größten Teil seines Umsatzes über die Facebook Ads. Im ersten Quartal 2013 betrugen die Werbeeinnahmen 1,25 Milliarden Dollar bei einem Gesamtumsatz von 1,46 Milliarden US-Dollar. Der Anteil von mobiler Werbung machte 30 Prozent des Advertising-Umsatzes aus. sg UNITED INTERNET DIALOG E-Mail-Lösung für Mobile Um Web.de- und GMX-Nutzer erreichen zu können, die ihre E-Mails vorwiegend übers Smartphone abrufen, geht United Internet Dialog (UID) jetzt mit der „Mobile Only Mail“ an den Start. Die E-Mail-Lösung eignet sich laut dem Dialogmarketing-Spezialisten für Unternehmen, die Vier Prozent Provision: Das Partnerprogramm von Amazon sucht Publisher mobile Angebote wie Apps, Rabatte oder Gutscheine bewerben möchten. Erste Kampagnenzahlen gibt es bereits: Skoobe, Anbieter einer Mobile-E-Book-Bibliothek, nutzte die Lösung, um seine Lese-App zu bewerben. Die Klickrate war nach UID bei der Mobile-optimierten E-Mail-Version um 55 Prozent höher als bei der Desktop-Version. 17 Prozent der Besucher, die über die Mobile Only Mail auf die Registrierungsseite von Skoobe gelangten, wurden zu Neukunden. sg ANZEIGENAGGREGATOR AD WHIRL Anzeige 13/13 Was den Algorithmus bewegt Social Signals gehören zu den wichtigsten Faktoren für ein gutes Google Ranking E r ist so geheim wie das CocaCola-Rezept: der SuchalgoDie 15 wichtigsten Ranking-Faktoren bei Google rithmus von Google. GleichzeiFacebook gesamt 0,31 tig ist er ausschlaggebend für das Facebook Shares 0,31 Ranking der Websites auf der Anzahl Backlinks 0,30 Suchergebnisseite. Angeblich Google +1 0,30 wird er rund 300 Mal pro Jahr Facebook Comments 0,27 verändert, nur größere Updates wie „Panda“ oder „Penguin“ finFacebook Likes 0,26 den den Weg in eine breitere 0,25 ø SEO-Visibility der Backlinking URL Fachöffentlichkeit. Der Kampf Tweets 0,22 mit dem Algorithmus ist das EliAnteil Nofollow-Backlinks 0,19 xier der SEO-Branche: Websites Anteil Backlinks mit Stopword 0,18 müssen so optimiert werden, dass URL-Länge 0,16 sie bei Google möglichst promiAnzahl der Worte im Anchor Text 0,16 nent platziert werden. Dabei soll Anteil Backlinks aus demselbem Land 0,15 eine Auflistung der wichtigsten Pinterest 0,14 Ranking-Kriterien helfen, die der Position des Keywords im Title 0,11 Berliner Analysesoftware-Anbieter Searchmetrics jedes Jahr © INTERNET WORLD Business 13/13 Quelle: Searchmetrics Juni 2013 erstellt. Im März 2013 wurden die Suchergebnisse zu rund 10.000 Verschiebung: So manches SEO-Geheimrezept, zum Beispiel die Positionierung des Keywords in der URL, Keywords analysiert, im Juni, kurz zeigt inzwischen im Ranking kaum noch Wirkung – im Gegensatz zu Likes und Shares bei Facebook nach dem jüngsten „Penguin“Update, wurde der Suchlauf wiederholt. große Rolle. Der Idee, Seiten danach zu haben Brands oft weniger Text auf der Von steigender Bedeutung für Google bewerten, wie häufig auf sie verlinkt wird, Seite, das Keyword häufig gar nicht im sind demnach Social Signals, also Shares, verdankte die Suchmaschine schließlich Titel und auch eher selten übergeordnete Likes, Erwähnungen auf Facebook, einst ihren Durchbruch. Überschriften – und positionieren sich Google Plus oder anderen Netzwerken. trotzdem auf den ersten Plätzen in den Extrawurst für Brands Auch Rich Media Content, also Videos, Suchergebnissen“, beschreibt SearchBilder und umfangreiche, gut strukturierte Eine Sonderrolle spielen die Seiten großer metrics-Chef Marcus Tober den „BrandTexte goutiert Google. Von den klassi- Markenartikler: Google hat das Merkmal Faktor“. Das kann unter anderem an den schen SEO-Maßnahmen haben einige je- „Brand“ vom Merkmal „Keyword“ abge- deutlich besseren Werten für einzelne Offdoch an Bedeutung verloren. So scheint es koppelt. Auf einem Großteil der vorderen page-Kriterien liegen. So wiesen Brands kaum zu zählen, ob das Keyword in der Positionen in den Suchergebnissen befin- sichtbar mehr hochqualitative Links auf Domain oder im Seitentitel auftaucht. den sich Marken – und damit Seiten, die und konnten auch viel mehr Social Signals Backlinks, also Verlinkungen von anderen oft einige der grundlegenden Onpage- auf sich vereinen als die URLs auf den ■ Seiten, spielen hingegen nach wie vor eine Richtlinien nicht erfüllen. „Beispielsweise nachfolgenden Plätzen. fk Wachstum von 275 Prozent Die Ausgaben für mobiles Real-Time Bidding in Europa nehmen zu Google macht Schluss D ie europäische Werbebranche setzt immer stärker auf RealTime Bidding – vor allem bei Mobile: Im ersten Quartal 2013 haben sich die RTB-Ausgaben für Werbeanzeigen auf allen gängigen Mobilgeräten in Europa verdreifacht. Das ist im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Zuwachs von 275 Prozent. Laut dem aktuellen „Adform Media Barometer“ der gleichnamigen AdTech-Plattform haben sich allein im März die Investitionen um 66 Pro- RTB trifft auf Mobile: Die europäische Werbebranche zent im Vergleich zum Vormonat investiert kräftig in automatisiert gehandeltes Inventar erhöht. Gleichzeitig wurde beim Tausend-Kontakt-Preis (TKP) für auto- Zahl der Mobilgeräte, auf denen automamatisiert gehandeltes Inventar im ersten tisch gehandelte Werbekampagnen laufen, Quartal dieses Jahres laut Adform nur ein hat sich erhöht. Auch die Anzahl der einkurzfrister Rückgang verzeichnet, nach- gesetzten Werbeformate ist gestiegen. Auf dem er um die Weihnachtsfeiertage 2012 das rechteckige Standardformat der Artieinen Höchstwert erreicht hatte. kel-Banner entfallen beispielsweise 43 Prozent der Werbeausgaben in Europa. TKP so hoch wie nie zuvor Die Spendings für Megaboard-Formate Der TKP ging im Januar zwar mit sinken- haben sich im Vergleich zum vorangegandem Einkaufsvolumen nach den Feierta- genen Quartal verdreifacht. Für die Studie gen leicht zurück, zog jedoch im Februar wurden europaweit rund 100 Milliarden wieder an und erreichte im März ein bis- Ad Impressions ausgewertet, mit denen ■ heriges Allzeithoch. Doch nicht nur die Adform handelt. sg Foto: Fotolia / Lassedesignen Am 30. September 2013 soll es passieren: Dann will Google seinen Anzeigenaggregator Ad Whirl offenbar komplett einstellen. Das Tool erlaubt es Entwicklern, Anzeigen für mobile Geräte zwischen verschiedenen Netzwerken zu transferieren. Ad Whirl kam 2010 im Rahmen der Übernahme des mobilen Anzeigennetzwerks Ad Mob zu Google. Dieses hatte der Internet-Konzern für 750 Millionen US-Dollar gekauft. Google möchte die Developer nun davon überzeugen, ihre Apps zu dem Alternativangebot Ad Mob Mediation zu übertragen. Dieses sei kostenlos und unterstütze mehr Anzeigenformate, so das Unternehmen. sg 24. Juni 2013 Zweifel am eigenen Modell W elches Abrechnungsmodell bei der Customer-Journey-Analyse ist das richtige? Mit dieser Frage setzt sich eine Umfrage des Technologieunternehmens Intelliad unter rund 90 Marketingverantwortlichen auseinander. Das Ergebnis: Mehr als ein Drittel (36 Prozent) hat grundsätzlich Zweifel am bisher verwendeten Attributionsmodell. Fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) plant deshalb, in Zukunft ein anderes Prinzip zu wählen. Zur Wahl steht hierfür unter anderem das U-Modell, bei dem der maßgebliche Anteil an der Conversion dem ersten und letzten Werbemittelkontakt zugerechnet wird. 31 Prozent würden es für die Abrechnung bevorzugen. Hinsichtlich der Realitätsnähe wird es zudem mit einer durchschnittlichen Schulnote von 2,8 am besten bewertet. Allerdings setzen laut Intelliad immer noch 44 Prozent der Unternehmen auf das Prinzip „Last Click Wins“. Obwohl das Modell am häufigsten genutzt wird, bewerten die Marketingverantwortlichen es aber im Schnitt nur mit einer 3,3, Das „First Click Wins“-Modell schneidet am schlechtesten ab und erhält ■ die Note 4,1. sg 13/13 MARKETING & WERBUNG 24. Juni 2013 Internet World BUSINESS 11 SPECIAL: AFFILIATE MARKETING Im kleinen Kreis Private Networks bieten den Werbekunden Einsparpotenziale im Affiliate Marketing D er Name liest sich wie ein Twitter Hashtag – #performancevalue. Die trendige Bezeichnung hat der schwedische Affiliate-Netzwerkbetreiber Tradedoubler seiner neuesten Initiative gegeben, die an einem ehernen Prinzip des Affiliate Marketing rührt: der Network Fee. 30 Prozent ist der normale Satz, den Affiliate-Netzwerke von ihren Werbekunden für ihre Dienste kassieren. Von jedem Werbe-Euro, den ein Advertiser an einen Netzwerkbetreiber wie Affilinet, Belboon, Commission Junction oder Zanox überweist, schüttet dieser nur 70 Cent Provision an die Affiliates aus, die die Werbemittel des Advertisers auf ihren Seiten platzieren. Tradedoubler bietet jetzt für Neukunden eine Halbierung der Netzwerkgebühr auf 15 Prozent an. Eine Revolution oder der verzweifelte Schritt eines Anbieters, der in Deutschland derzeit keinen leichten Stand hat? Die wichtigsten Begriffe: ■ Advertiser (Merchant): Werbungtreibender, stellt die Werbemittel und das Budget ■ Affiliate (Publisher): Seitenbetreiber, veröffentlicht die Werbemittel und wird Performance-basiert bezahlt ■ Netzwerkbetreiber: Vermittelt den Kontakt zwischen Advertiser und Affiliate, kümmert sich um Tracking, Billing und Betrugsprävention ■ Private Network: Affiliate-Netzwerk eines Advertisers, zu dem nur eine geschlossene Gruppe von Advertisern Zugang hat ■ White Label Network: Wird von einem Netzwerkbetreiber im Namen und im Look & Feel eines Unternehmens betrieben Die Reaktion der Konkurrenz ist verhalten. Man glaubt nicht, dass Tradedoubler mit seiner Initiative einen neuen Preisstandard etablieren kann. Tobias Allgeyer, Country Manager Germany von Commission Junction, befürchtet, dass Tradedoubler jetzt mit seinen Bestandskunden, für die das Angebot nicht gilt, über Preise reden muss: „Ich weiß nicht, ob eine Preisdiskussion der richtige Weg ist.“ Dabei gibt es längst andere Affiliate-Modelle, bei denen die lästigen 30 Prozent kein Thema mehr sind: Private Networks. Foto: Fotolia / M. Rido Network Fee auf der Kippe Geschlossene Gesellschaft: Oft bringt eine kleine Gruppe von Publishern die meisten Umsätze und die für das Partnerprogramm erforderlichen Werbemittel auszuspielen. Anschließend erfasst der Betreiber, welche Aktionen das Werbemittel auf welcher Seite ausgelöst hat, ordnet den dazugehörigen Affiliates die ihnen dafür zustehenden Provisionen zu und sorgt für „Ich weiß nicht, ob eine Preisdie Auszahlung der Beträge – bei Hunderttaudiskussion der richtige Weg ist.“ senden von Affliates TOBIAS ALLGEYER durchaus ein anspruchsCountry Manager Commission Junction voller Job. Ein Private Network funktioniert technisch Ein öffentliches Affiliate-Netzwerk gleicht ähnlich, nur ist sein Teilnehmerkreis beeinem großen Basar, auf dem jeder mit schränkt. Nicht jeder der vielen Affiliates – jedem handelt: Die Affiliates melden sich allein Zanox führt über eine Million Webmit ihren Seiten an, die Advertiser stellen site-Betreiber in seiner Datenbank – hat ihre Partnerprogramme vor. Die Aufgabe Zugang zum Partnerprogramm, sondern des Netzwerkbetreibers besteht darin, die nur eine kleine Gruppe von vielleicht 20 geeigneten Partner zusammenzubringen oder 40 Publishern, doch die haben großes Private Affiliate Network: Die Vor- und Nachteile Pro ■ Die Netzwerkgebühr des Infrastrukturbetreibers fällt weg bzw. reduziert sich. ■ Die eingesparten Netzwerkgebühren können als zusätzlicher Anreiz an die Top Publisher weitergegeben werden. ■ Die Daten der Publisher und des Advertisers bleiben im Unternehmen und können nicht von Dritten analysiert werden (wenn das Network inhouse betrieben wird). ■ Der Kontakt zwischen Advertiser und Publisher ist persönlicher und intensiver, das senkt auch das Betrugsrisiko. Contra ■ In einem Public Network erfahren viele Publisher vom Angebot. In einem Private Network müssen sie jedoch einzeln akquiriert werden. ■ Der technische und organisatorische Aufwand für den Advertiser ist erheblich höher. In einem Public Network ist der Netzwerkbetreiber auch für Dinge wie Tracking und Abrechnung zuständig. ■ Public Networks genießen bei vielen Publishern ein höheres Vertrauen, weil sie sich bei den großen Playern auf eine technisch korrekte Abwicklung verlassen können. Gewicht. André Soulier, Geschäftsführer der Marketingagentur Nayoki, sagt: „Private Networks sind in erster Linie für große Kunden interessant, also solche, die mindestens einen sechsstelligen Betrag monatlich im Affiliate Marketing ausgeben. Diese Kunden arbeiten zumeist eng mit einigen wenigen Top Publishern zusammen und erwirtschaften mit diesen über 90 Prozent des Affiliate-Umsatzes.“ Markus Kellermann, Organisator des Fachkongresses Affiliate Tactixx, rät Werbungtreibenden ohnehin, ihre Top Affiliates gesondert zu betreuen, ähnlich wie bei einem Vertriebsteam. Warum also den Kontakt zu diesem kleinen, wichtigen Personenkreis über den Netzwerkbetreiber laufen lassen – und ihm dafür auch noch viel Geld bezahlen? Ein Private Network kann ein Werbungtreibender theoretisch auch im Alleingang betreiben, entsprechende Software gibt es für 100 Dollar im Netz. CommissionJunction-Mann Allgeyer rät von solchen Einfachstlösungen ab: „Tracking der Aktionen, steuerlich saubere Auszahlung der Provisionen, das kann nicht jede Software.“ Auch der Aufwand für PublisherAkquise und Betrugsprävention sei nicht zu unterschätzen. Alle großen Netzwerkbetreiber bieten ihren Kunden den Betrieb von Private Networks an, wohl wissend, dass dabei die 30 Prozent Network Fee zur Disposition stehen. Für die geschlossenen Netze nutzen sie dieselbe technische Infrastruktur wie für ihr Public Network, allerdings ohne Services wie Provisionsaus- zahlung und Publisher-Akquise. Für Dino Leupold von Löwenthal, Head of Affiliate bei der Performance-Agentur Explido, eine logische Entwicklung: „Jeder Advertiser denkt irgendwann einmal darüber nach, mit seinen Top Publishern gesonderte Vereinbarungen zu treffen.“ Die Devise: Kunden halten Die Netzwerkbetreiber machen bei diesem Deal zähneknirschend mit, um Bestandskunden nicht an den Wettbewerb oder an reine Technologie-Anbieter wie Netslave oder Ingenious Technologies zu verlieren. Beide ermöglichen die Verwaltung von Private Networks, und zwar auch in einer White-Label-Variante. Für den Werbekunden bedeutet das, dass er sein eigenes Affiliate-Netzwerk in seinen Online-Auftritt einbinden kann. Das hat Vorund Nachteile: Einerseits kann ein Unternehmen seine Partner damit besser und direkter ansprechen, andererseits genießen Public Networks der großen Betreiber bei Publishern mehr Vertrauen. Der technische Integrationsaufwand ist überschau- „Private Networks sind in erster Linie für große Werbekunden interessant.“ ANDRÉ SOULIER Geschäftsführer Nayoki Interactive Advertising bar: Beide Lösungen laufen als Software as a Service – um Wartung und Updates kümmert sich der Betreiber. Noch einen Schritt weiter geht Ingenious Technologies beim Kundenservice: In Kooperation mit dem Kapitalgeber Fidor Bank übernimmt die Münchner Tool-Schmiede die Auszahlung der Provisionen an die Publisher quasi in Echtzeit nach jeder vermittelten Aktion. Voraussetzung für diesen Service: Fidor hat eine Banklizenz und darf deshalb die Gelder des Advertisers verwalten. Egal ob mit einem Technologiepartner oder über eine geschlossene Gruppe bei einem großen Netzwerk: Die 30 Prozent Network Fee scheinen ein Auslaufmodell ■ zu sein. fk 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 MOBILE TV Fernsehen aus der Hosentasche Der Markt für mobiles TV ist in Deutschland noch überschaubar – trotz vieler Möglichkeiten für Werbungtreibende enügt der für heutige Standards fast schon kleine 40-Zoll-Fernseher oder sollte es nicht doch besser ein imposanter 74-Zöller mit Kino-Feeling sein? Beim Kauf eines neuen Fernsehgeräts für den heimischen Gebrauch ist die Größe eines der wichtigsten Entscheidungskriterien für die Couch-Potato. Pendler, Vielflieger oder Outdoor-Fans hingegen haben andere Ansprüche, wenn es darum geht, unterwegs auf dem Smartphone und Tablet die Tagesschau oder die Lieblings-Soap anzuschauen. Die Möglichkeit, das TV-Programm mobil zu konsumieren, gibt es schon länger. Seit 2007 bietet beispielsweise das Schweizer Unternehmen Zattoo lineares Live-Fernsehen für das Smartphone in Deutschland an. Nach eigenen Angaben ist Zattoo heute Europas größter Anbieter für Live-Web-TV. Mit seiner Plattform erreicht das Unternehmen hierzulande monatlich über 700.000 Nutzer, davon bis zu 60 Prozent auf mobilen Endgeräten. Interview Wer braucht schon einen 74-Zöller, wenn es handlicher geht? Jonathan Dähne Geschäftsführer bei der Self Loading Content GmbH, Berlin ■ www.dailyme.de „In der U-Bahn habe ich den 40-Zoll-Screen nicht dabei“ Foto: Fotolia / Maxkabakov G Keine Wartezeiten mehr Neben Streaming-Angeboten wie Zattoo umfasst Mobile TV grundsätzlich alle Möglichkeiten, unterwegs per Smartphone oder Tablet fernzusehen. Dazu zählen auch Angebote der Sender selbst. Beispielsweise die RTL-iPhone-App, die neben Video-on-Demand (VoD) auch das aktuelle RTL-Programm ausstrahlt. Eine dritte Kategorie bildet die App Dailyme der Self Loading Content GmbH. Deren Geschäftsführer Jonathan Dähne will Nutzern den Ärger mit technischen Hürden, die Mobile TV bislang noch mit sich bringt, ersparen. Derzeit nämlich dämpfen instabile Datenverbindungen oder zu niedrige monatliche Traffic Limits den Spaß am Fernsehen. Das 2008 gegründete Start-up hat sich daher das Ziel gesetzt, „tatsächlich mobiles Fernsehen zu ma- Nach Download der App Dailyme bekommt der Nutzer ein Startprogramm vorgeschlagen chen“ und überall da erreichbar zu sein, wo es keine Internet-Verbindungen gibt, die Streaming ermöglichen würden, erklärt Dähne. Dafür setzt die Anwendung auf Self Loading Content. Das heißt: Nach dem Download der App wählt der Nutzer seine Lieblingssendungen aus. Die Anwendung lädt dann die jeweils aktuelle Folge automatisch herunter, sobald der User sich in ein WLAN einloggt. Den Content kann er sich dann später im Offline-Modus anschauen. Kein Fernsehen ohne Werbung Im Monat verzeichnet Dailyme nach eigenen Aussagen über 500.000 Unique User und knapp zehn Millionen mobile Video Views. Für die Nutzung kooperiert das Unternehmen mit den meisten deutschen TV-Sendern, die für die Bereitstellung der Inhalte entlohnt werden. Mit dabei sind unter anderem internationale Partner wie die BBC, die öffentlich-rechtlichen Sender und die privaten, hier maßgeblich die ProSieben-Sat1-Gruppe. Wie bei Zattoo ist der Download von Dailyme kostenlos. Beide Anbieter sind im Wesentlichen werbefinanziert und setzen vor allen Dingen auf die Ausspielung von Video Ads. Zattoo bietet daneben auch anzeigenfreie Abonnements gegen Gebühr an. Dailyme offeriert Werbungtreibenden hauptsächlich Display Ads und Pre-Rolls im Vorfeld der Clips. Bislang werben beispielsweise die Deutsche Bahn, die Allianz oder Lufthansa auf der App. Daneben will Dailyme Werbungtreibende auch mit alternativen Formaten locken. „Dazu fangen wir mit Sonderwerbeformen an, zum Beispiel Overlays oder Branded Channels, wie etwa VW-TV oder BMW-TV. Möglich wären auch Trailer Channels, etwa von Universal“, so Dailyme-Chef Dähne. Die Möglichkeiten für Unternehmen sich zu präsentieren sind eigentlich groß, dennoch ist der Mobile-TV-Markt noch ausbaufähig, meint Oliver Vesper, Managing Director beim Bewegtbildvermarkter Smartclip Deutschland. Das im Moment verfügbare Portfolio im Bereich des mobilen Fernsehens sei hierzulande noch recht eingeschränkt. „Es existiert jedoch eine starke Nachfrage, die durch immer bessere Endgeräte und die zunehmende Verbreitung von mobilen Datentarifen immer weiter wächst.“ Für Vesper hinken die Werbebudgets im Mobile TV aktuell der Nutzung noch hinterher. „Die technischen Standards, die im Web-TV Einzug erhalten haben und für einen zusätzlichen Schub für den Shift von TV zu Digital gesorgt haben, kommen flächendeckend noch nicht zum Einsatz.“ Für den Video-Experten ist Mobile TV kein Selbstläufer. Es bedarf immer noch knallharter Vermarktung. Qualität statt Quantität Unternehmen, die entsprechende Anwendungen entwickeln, rät Vesper, sich weniger darauf zu konzentrieren, eine große Anzahl an Kanälen zur Verfügung zu stellen. Nach Ansicht des Smartclip-Managers muss vielmehr der angebotene Content – auch wenn er eine Nische bedient – qualitativ überzeugen, etwa durch eine für das Endgerät optimierte Bildqualität und angepasste Video Bitrates. Dass der Mobile-TV-Markt hierzulande durchaus Potenzial hat und für ausländische Anbieter attraktiv ist, zeigt der Deutschland-Start von Magine. Der schwedische Anbieter verbindet Cloudbasiertes Live-Fernsehen mit On-DemandAngeboten für alle Geräte. Die Ziele sind schon mal ambitioniert. So erklärte Chairman Michael Werner zum Beta-Launch selbstbewusst: „Es ist nicht nur irgendeine weitere Plattform, sondern die bessere Art ■ fernzusehen.“ sg Wie sehen internationale Mobile-TVModelle aus? Jonathan Dähne: Beim internationalen Vergleich müssen immer die Finanzierungsarten entsprechender Modelle berücksichtigt werden. Auch international haben die Sender meistens eigene Angebote mit eigenen Mediatheken und Live-Streaming. Auf dem UK-Markt gibt es zum Beispiel zahlreiche Modelle mit monatlichen Gebühren für MobileTV-Angebote. Hier sind die Märkte anders strukturiert, was aber vor allem damit zusammenhängt, dass die werbefinanzierten Modelle, wie es sie in Deutschland gibt, bei uns auch relativ einmalig sind. Diese Art der Finanzierung existiert in anderen Ländern in dem Maße nicht. Welche Bedeutung hat Live-Streaming für TV Apps wirklich? Dähne: Live-Streaming allein ist keine Garantie für Profitabilität. Die Streaming-Technik kostet viel Geld und je mehr Leute das Angebot nutzen, umso teurer wird es auch. Hier müssen die Werbeerlöse beziehungsweise die Lizenzkosten dann natürlich im Verhältnis zu den technischen Kosten stehen. Welche Zukunft hat Mobile TV – vor allem im Hinblick auf Vermarktung? Dähne: Lineares Fernsehen ist in der Werbevermarktung immer noch der große Faktor, da wird sich auch nicht so schnell etwas daran ändern. Zu Hause wird der große Screen sicherlich noch lange dominieren – in der U-Bahn hab ich dagegen den 40-ZollScreen nicht dabei, sondern eben mein Smartphone oder Tablet. Und: Rund 60 Prozent des Traffics, der mobil generiert wird, stammt bereits von Videos, das heißt, Bewegtbild wird immer relevanter – und findet eben parallel zum Fernsehen statt. Was sind Ihre nächsten Schritte? Dähne: Wir bauen unser Content- Portfolio weiter aus und generieren gerade neue Partner aus der FernsehWelt. Darüber hinaus reden wir auch mit den US-Studios, die vor allem für Serieninhalte interessant sind. DAS KOSTENLOSE UPGRADE FÜR IHR ABO! Jetzt Ihre INTERNET WORLD Business auf dem iPad lesen ◾ Abo-Upgrade: Greifen Sie als Abonnent auf alle aktuellen Ausgaben der INTERNET WORLD Business zu. Gratis! ◾ Volltextsuche: Sie suchen einen bestimmten Abschnitt im Heft? Nutzen Sie die Volltextsuche in der App! ◾ Papierlos & mobil: Ihr gesamtes Archiv ist auch unterwegs immer parat – ohne Papierberge. Für Abonnenten gratis! Neue Mediengesellschaft Ulm mbH 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 Auch so baut man Markenimage auf: Der Eishersteller Cornetto und der „Tongue Boy“riefen zur virtuellen EisschleckCompetition auf. Die Schlacht der Zungen Cornettos „Lick Challenge“ landet einen Volltreffer in der Social-Media-Gemeinde Vorgestellt von: V ielleicht kann sich ja der eine oder andere Fan von „America’s Got Talent“ noch an Nick Afanasiev, den sogenannten „Tongue Boy“ erinnern. 2008 war seine unglaublich lange Zunge aus dem TV nicht mehr wegzudenken. Mit knapp neun Zentimetern ist sie nämlich ganz offiziell die längste aller US-Amerikaner und die zweitlängste der Welt. Sie reicht bis zu den Augen beziehungsweise unters Kinn und ist einfach wie geschaffen für eiskalte Zungenakrobatik. Und genau diese galt es bei der jüngsten Unilever Webcampaign für die Marke „Cornetto“ unter Beweis zu stellen. Einfach auf www.cornettolickchallenge.com gesurft und schon rollte die längste Zunge Steckbrief ■ Auftraggeber: Unilever ■ Marke: Cornetto ■ Auftrag: Digitale Image-Kampagne ■ Kanäle: Website, App und Social Media ■ Gestaltung der Website: Lola Madrid ■ Production Director Lola: Asier García ■ Start: April 2013 Martin Besl, Creative Director Art bei der Agentur Pepper GmbH in München ■ www.pepperglobal.com/de Via Webcam konnten die User an dem Wettbewerb teilnehmen der Welt dem Betrachter spektakulär entgegen. Nach der Sprachauswahl – die Challenge wurde leider nicht in Deutschland ausgetragen – musste der User nur seine Webcam freigeben und los ging es mit der virtuellen Eisschleck-Competition gegen den „Tongue Boy“: Sieger war, wer am schnellsten sein virtuelles Cornetto weggeschleckt hatte. Selbst digital schmerzhaft: Wer verlor, musste als Strafe qualmende Socken oder einen Kaktus mit seiner Zunge bearbeiten. Aua! Das Online Game konnte nicht nur am PC, sondern auch via App am Smartphone gespielt werden. Wer wollte, teilte das Spielergebnis mit seinen Freunden auf Facebook und Twitter – hämische Kommentare und Beileidsbekundungen inklusive. Auf der Facebook-Seite sowie auf An ihre virtuelle Schmerzgrenze mussten die Verlierer der Youtube gab es zudem Eis-Schleck-Competition von Cornetto gehen sehenswerte Teaser Clips zu entdecken, die durch ungewöhnliche Muss für alle Eis-Fans, sondern auch für Ideen bestachen. Mit anderen Worten – alle, die Lust auf eine tolle Online-Kam■ die „Lick Challenge“ war nicht nur ein pagne hatten. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister BMW Crossmediale Kommunikationsmaßnahmen für den BMW Mini WVP Saturn Neue Etatvergabe mit Cross-Channel-Marketing-Ansatz Serviceplan Hamb. Bonprix Russland Konzeption und Realisierung eines Online Design Contest mit Gewinnspielen und Social-Media-Integration Di Unternehmer Stadtwerke München Imagefilm und Testimonial Videos für die Homepage der Stadtwerke München De Beukelaer Kampagne zur Einführung des Produkts „ChocOlé“ mit einem Spot, der im TV und auf Youtube zu sehen ist Klose Detering Stöckli Beryll Bike Launch-Begleitung des Carbon-Bikes „Stöckli Beryll RSC 29“ mit Viralfilmen und Anzeigen auf Youtube und Facebook Serviceplan Suisse Dentagard Kampagne zum 40-jährigen Jubiläum inklusive Gewinnspiel für die unterschiedlichen Consumer Touchpoints Die Gefährten Subway Gewinn des Kreativ-Etats des Fastfood-Kette mit Fokus auf Image-Werbung Lukas Lindemann Rosinski FTI Group Exklusivvermarktung aller acht Reiseportale des Reiseveranstalters Ströer Digital Media Verlag Gräfe und Unzer Etatvertrag zur Betreuung der Ratgebermarke GU inklusive Print-, Online-, PoS- und Social-Media-Kampagnen 19:13 Henkel Konzern Integrierte B2B-Kampagne mit u.a. Kampagnen-Website und Anzeigen für den Unternehmensbereich Adhesive Technologies Deepblue Weg.de Crossmediale Kampagne, aktuell mit TV-Spots und Plakatanzeigen Fahrnholz & Junghanns & Raetzel Lilly Diabetes Crossmediale Kampagne zur Markteinführung des Insulin-Pens „Humapen Savvio“; u. a. mit Printanzeigen und Online-Auftritt BBDO Proximity Yatego.com Vermarktung der E-Commerce-Plattform, die Neuware von rund 10.000 professionellen Händlern anbietet Ströer Digital Media JobTV24 Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Chevrolet fährt vor Der Autobauer bewirbt sein neues Modell im Mai mit 500.000 Euro W ährend im April 2013 mit Constantin ein Filmverleiher für die teuerste Internet-Werbekampagne des Monats verantwortlich war, geht der Titel im Mai an einen Autobauer. Chevrolet investierte knapp 500.000 Euro brutto, um seinen neuen Geländewagen „Trax“ zu promoten. Mit dabei in den Top Ten sind außerdem zwei Computerhersteller. In die Web-Kampagne für das neue Ultrabook steckte Acer rund 150.000 Euro, Samsung ließ sich die Werbung für sein Galaxy Note 8.0 Tablet fast 100.000 Euro kosten. sg ■ Top Newcomer: Chevrolet gab eine halbe Million Euro für die Web-Kampagne des neuen Trax-Modells 2013 aus Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Mai 2013 Die teuerste Online-Werbekampagne, die im Mai neu startete, stammte von Chevrolet Produkt Firma Mai 2013 in Mio. Euro Chevrolet Trax Geländewagen Chevrolet Dtl., Rüsselsheim 0,48 Allianz Privatschutz Allianz Versicherung, München 0,36 Fast+Furious 6 (Dtl.) Universal Pictures Int. Germany, FFM 0,22 Acer Aspire P3 Ultrabook Acer Computer, Ahrensburg 0,15 „Call of Duty: Ghosts“ Spiele Activision Blizzard, Santa Monica 0,13 „Damit Deutschland vorne bleibt“-Initiative Infra Dialog Deutschland, Berlin 0,13 Samsung Galaxy Note 8.0 Tablet Samsung Electronics, Schwalbach 0,09 Nivea Body Lotion Beiersdorf AG, Hamburg 0,07 TP Vision Image TP Vision Germany, Hamburg 0,07 Fonic All-Net Flat Fonic, München 0,04 © INTERNET WORLD Business 13/13 Zeitraum: 01.05.2013 – 31.05.2013 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013 25.-26. Februar 2014, München Jetzt Aussteller werden! Save the date 25.-26. Februar 2014 Information nformation unter www.internetworld-messe.de E-COMMERCE Internet World BUSINESS Neuer Standort in Brieselang HITMEISTER Einstieg ins Frischesortiment Hitmeister erweitert seinen Online-Marktplatz um Frischfleischprodukte. Erster Marktplatzpartner ist die Fleischerei Klaus Schweizer Web-Händler stöhnen über steigende Kosten und sinkende Erträge D Schumm, die ihren Stammsitz seit mehr als 100 Jahren in Thüringen hat und über Hitmeister Thüringer Rostbratwürste verkauft. Das Unternehmen verspricht sich davon eine deutliche Steigerung der Umsätze und der eigenen Bekanntheit. Vor allem viele Thüringer, die nicht mehr in der Heimat leben, sollen ihre heimische Spezialität unkompliziert online bestellen können. dz Vor allem die hohen Werbekosten, die sinkenden Preise und der steigende Wettbewerb – auch aus dem Ausland – drücken die Stimmung der eidgenössischen E-Commerce-Macher. Interessanterweise scheinen sich dabei Online Pure Player in einer weitaus schlechteren Lage zu sehen als ihre Multichannel-Konkurrenten. So beurteilen neun der befragten 16 reinen Online-Händler ihre Ebit-Perspektiven im Vergleich zu Multichannel-Händlern als „deutlich schlechter“ oder „schlechter“. Nur sechs von 16 Händlern meinen, sie seien in diesem Punkt besser aufgestellt. Im Gegenzug scheint sich der Online- GETGOODS Anzeige Ertragssituation Ebit-Schätzungen von Online Pure Playern und Multichannel-Händlern im Vergleich Reine Online Pure Player im Vergleich zu MC-Anbietern 3 MC-Anbieter im Vergleich zu anderen Kanälen Deutlich schlechter 6 4 Etwas schlechter Gleich 3 4 Etwas besser 3 2 Deutlich besser Bei den Multichannel-Anbietern in der Schweiz herrscht überraschenderweise mehr Optimismus als bei den Online Pure Playern © INTERNET WORLD Business 13/13 Basis: 16 Online Pure Player und 11 MC-Anbieter; Quelle: Hochschule für Wirtschaft FHNW, Stand: Juni 2013, Angaben in absoluten Zahlen Online Shop eröffnet noch vor stationärer Ladenzeile im Kleinformat B 1 1 Bikini Berlin geht online Kleine Umsatzdelle Getgoods hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang verbucht: Von Januar bis März erzielte der Elektronikversender Umsätze in Höhe von 78,7 Millionen Euro – sechs Prozent weniger als im Vorjahr. Vor zwei Jahren indes glänzte das Unternehmen noch mit Zuwachsraten im dreistelligen Bereich. Grund zur Sorge gebe es aber nicht, versichert Getgoods in einer Pressemitteilung. Die Wachstumsschwäche sei das Ergebnis der Produktzyklen im für den Elektronikversender wichtigen Smartphone-Geschäft. Schon in den Monaten April und Mai habe man das schwache Quartal mit Umsätzen von rund 100 Millionen Euro kompensiert. dz ten die Ebit-Perspektive im Web als „etwas besser“ oder „deutlich besser“ als in anderen Kanälen. „Online ist nicht mehr per se eine Goldgrube. Hohen Investitionsanforderungen stehen erodierende Margen und umkämpfte Marktanteile gegenüber, sodass insbesondere in effizienten Geschäftsprozessen die wahren Kostenvorteile liegen – und nicht mehr nur unbedingt im Verkauf selber“, kommentiert Thomas Lang, Gründer der Schweizer E-Commerce-Beratung Carpathia Consulting, in seinem Blog. Dennoch hoffen die Schweizer für die Zukunft auf Umsatzwachstum und steigende Gewinne. Immerhin drei Viertel der Befragten gehen für 2018 von besseren Erträgen aus als heute. dz ■ er Wettbewerb ist so hart, der kann kaum noch härter werden.“ Marcel Dobler, CEO des Schweizer Elektronikversenders Digitec, bringt die Stimmung im Schweizer Online-Handel auf den Punkt. Die dort ansässigen E-Commerce-Leader betrachten die eigene Ertragslage immer kritischer. Das zeigt die aktuelle Studie „E-Commerce-Report 2013 – Der Schweizer Online-Handel aus Anbietersicht“ der Oltener Hochschule für Wirtschaft FHNW. In diesem Jahr vertreten neun der 24 Befragten die Ansicht, dass das Im Alpenland herrscht online kaum Jubel, Trubel, Heiterkeit Segment E-Commerce in ihrer Branche weniger Gewinn einbringt Handel für Multichannel-Anbieter eher zu als der Durchschnitt der anderen Kanäle, lohnen als andere Kanäle. Sechs von elf 2012 betrachteten nur vier Teilnehmer befragten Handelsunternehmen beurteilder Umfrage den Online-Handel derart pessimistisch. Die Goldgräberstimmung ist vorbei Auf Hitmeister kann man ab sofort auch Thüringer Rostbratwürste ordern 13/13 Eidgenossen in Nöten AMAZON Amazon will in seinem neuen Logistikzentrum in Brieselang in den kommenden drei Jahren 1.000 langfristige und 2.000 saisonale Arbeitsplätze schaffen. Die Eröffnung des 65.000 Quadratmeter großen Areals ist für das dritte Quartal 2013 geplant. Letzter Mieter war Neckermann. Zalando herrscht gleich nebenan. Man habe mit der Einstellung für Brieselang bereits begonnen und freue sich über großes Interesse von potenziellen Kandidaten in der Region, lässt Amazon-Regionalleiter Armin Cossmann wissen – sicher nicht ohne Hintergedanken die aktuellen Medienberichte betreffend. 60 Prozent aller 2012 neu angestellten Mitarbeiter seien arbeitslos gewesen, so eine weitere Zahl aus dem Unternehmen. dz 24. Juni 2013 Foto: Fotolia / Günther Menzl 16 ikini Berlin, 1862 angelegt als Ort der anbieter Uslu Airlines hat zwei exklusive Unterhaltung und Treffpunkt der Nagellackfarben beigesteuert. Zu weiteren Künstler- und Intellektuellenszene am E-Commerce-Plänen wollte sich das UnBerliner Kurfürstendamm, plant die große ternehmen auf Nachfrage aber noch nicht Wiedereröffnung im ersten Quartal 2014. äußern. Bikini muss sich was einfallen lasIm Bereich Shopping versprechen die Ver- sen. Laut einer aktuellen Studie des EHI antwortlichen nicht bloß eine neue Mall Retail Institute bremst die zunehmende mit Standardprogramm, sondern „ein Konkurrenz aus dem Web das Wachstum ganz anderes Einkaufserlebnis“ mit loka- der Shopping-Center. Entstanden bis 2012 len Modelabels, das durch Inszenierung über zehn neue Center pro Jahr, sollen es ■ Lifestyle neu erlebbar macht. 2013 nur noch sieben sein. dz Parallel zum stationären Handel wurde auch an den E-Commerce gedacht. Erste, limitierte Produkte der Designer sind jetzt schon in einem Online Shop verfügbar. So hat beispielsweise das Münchner Traditionsunternehmen Marstaller aus der Bauzaunplane von Bikini Berlin iPad-Hüllen gefertigt. Der Kosmetik- Bei Bikini Berlin im Web kann schon geshoppt werden Amazon hübscht Beauty auf A mazon will bis Ende des Jahres an seinem Beauty-Bereich feilen, um hochwertigen Kosmetikmarken ein schickeres Umfeld zu bieten. Erst vor Kurzem ging der US-Handelsriese unter dem Namen „Men’s Grooming“ mit einem neuen Store für hochwertige Männerkosmetik online, der ansprechende Produktpräsentationen mit redaktionellen Inhalten, geliefert vom US-Männermagazin „Men’s Fitness“, verknüpft. Doch das schöne Umfeld ist nur eine Seite der Medaille. Spannend ist, ob es dem Konzern gelingt, Kosmetikherstellern die Angst vor dem Preisverfall zu nehmen. Denn bislang gibt es im Handel mit hochwertiger Kosmetik kaum Rabatte oder Sonderangebote. Und im AmazonDirektvertrieb sind nur Massenmarken wie Revlon oder Maybelline zu finden. Produkte von Clinique oder Chanel werden über Marktplatzpartner angeboten. Bis Jahresende verspricht Amazon hier ein neues Einkaufserlebnis mit deutlich besse■ rem Sortiment. dz E-COMMERCE 17 Was plant Otto in Sachen „Collins“? Kassenzone-Blogger Alexander Graf weiß mehr Zara statt Zalando Mit „Collins“ verabschiedet sich Otto von der alten Kaufhaus-Denke D ass Otto unter der Leitung von Gründerenkel Benjamin Otto ein neues, großes E-Commerce-Projekt plant – Codename „Collins“ – und dafür dreistellige Millionen-Euro-Beträge investiert, ist bekannt. Peu à peu kommen nun weitere Details ans Licht. So gibt Alexander Graf, der zusammen mit dem „Collins“-Verantwortlichen Tarek Müller die Hamburger E-Commerce-Beratung eTribes gründete und auch am Kick-off-Meeting von „Collins“ teilnahm, in seinem Blog „Kassenzone“ interessante Einblicke in das Projekt. Demnach geht es bei „Collins“ nicht darum, ein neues Zalando aufzubauen. Denn Kaufhausmodelle, wie sie Zalando, Amazon und Otto bislang betreiben, haben ein großes Problem: Sobald sie ihr Versprechen, die größte Auswahl mit den besten Marken zu den besten Preisen nicht mehr halten, gehen ihnen die Kunden verloren. Den margenzehrenden Kampf will Otto bei „Collins“ also anderen überlassen und stattdessen darauf setzen, ähnlich wie Zara oder Mango sogenannte „Lock-in-Effekte“ zu erzielen, also die Kunden durch exklusive Produkte und Services stark an das eigene Unternehmen zu binden. Mit Töchtern wie Crate & Barrel oder Manufactum verfügt Otto bereits über entsprechendes Know-how. So fertigt Crate & Barrel in enger Zusammenarbeit mit europäischen Designbüros internationale Haushaltswaren, Möbel und Wohnaccessoires und vertreibt diese per Katalog und Filialen in den USA. Manufactum hingegen steht für Haushaltswaren, Möbel, Bekleidung und Lebensmittel, die nach traditionellen Standards gefertigt werden und andernorts kaum zu bekommen sind. d. Während Zahlen zu Manufactum rar sind, giltt Crate & Barrel mit konstanten Wachstumsraten aten als einer der Schätze im OttoGroup-Imperium. rium. Die Online-Umsätze lagen zuletzt bei 3000 Millionen Euro. nem E-Commerce-Vorhaben die Messlatte höher als die Konkurrenz. Hunderte dieser Themen sollen bei dem Projekt einfließen. Spitzen-E-Commerce-Profis an Bord In der Schlacht um die besten Köpfe im E-Commerce ist durch die Übernahme der beiden Agenturen Net Impact und Creative Task ein Coup gelungen. Beide Unternehmen verschmelzen in der neu gegründeten Gesellschaft Antevorte, die für die Entwicklung von „Collins“ verantwortlich zeichnet. Mit deren Geschäftsführern Tarek Müller und Sebastian Betz wurden laut Graf „der beste Mann für E-Commerce“ sowie ein „extrem guter“ Programmierer und Kenner von IT-Systemen und Netzwerken“ an Bord geholt. Die Katze im Sack kaufte Otto damit freilich nicht. Müller und seine Mannen waren schon in frühere Umsetzungen wie Smatch.com oder Yalook involviert. Spannend ist aus Sicht von Graf auch die Rolle von Unternehmenserbe Benjamin Otto. Als designierter Nachfolger der Familie im Konzern werde er in seiner Rolle immer den Otto-GroupHut aufhaben. Zwar unterstütze er das „Auf der grünen Wiese“-Prinzip von „Collins“, könne es sich aber aufgrund seiner Unternehmensverantwortung nur zum Teil zu eigen machen. Dass Otto in Sachen E-Commerce aufs Gas treten muss, zeigt ein Blick in die Bilanz: Mit einem Umsatzplus von sieben Prozent auf 5,7 Milliarden Euro wächst Otto im Web deutlich langsamer als die Konkurrenz. Konzernvorstand Rainer Hillebrand jedoch gibt sich in der Öffentlichkeit gelassen. Man wolle profitabel wachsen, ist als Credo aus der Vorstandsetage zu hören. Und auch ein irgendwann Gewinn Zalando müsse irgend machen, wenn Investoren aufhöInve ren, kontinuierlich kontinuierlic Geld in das Unternehmen zu pumpen. dz ■ Technik von n der grünen Wiese Um Kunden besondere Lock-in-Effekte zu liefern, will Otto bei „Collins“ die gesamte gesam am mtee ITInfrastruktur selbst aufbauen. „In Europa gibt es im E-Commerce-Umfeld erce-Umfeld in den nächsten zwei n wahrscheinlich kaum bis drei Jahren ein vergleichbar hbar ambitioniertes Projekt“, schwärmt wärmt Alexander Graf. Vor allem em im m Bereich Beratung und d Relevanz der Produkte legtt Otto mit sei- „Collins ist gu gut beraten, wenn es O kein weiteres Online-Kaufhaus wird.“ A ALEXANDER GRAF G Geschäftsführer von eTribes in Hamburg 18 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 24. Juni 2013 13/13 SERIE: EU-VERBRAUCHERRECHT 2014 Der Countdown hat begonnen In einem Jahr treten neue Gesetze im Versandhandel in Kraft. Sie ersetzen die bisher gültigen Regeln des Fernabsatzrechts und sind für Online-Händler eine Herausforderung. INTERNET WORLD Business erklärt, was zu tun ist E s wird ein harter Schnitt ohne Übergangsfrist: Am 13. Juni 2014, also in knapp einem Jahr, werden die bislang geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen für den Online-Handel mit Verbrauchern (B2C) durch Regeln ersetzt, die der EUVerbraucherrechterichtlinie (VRRL) entsprechen. Für den Online-Handel bedeutet dies die größte Änderung des Rechtsrahmens seit der Jahrtausendwende. Serie: Die EU-Verbraucherrechterichtlinie (VRRL) Am 13. Juni 2014 treten in Deutschland neue Gesetze in Kraft, die die Rechte der Verbraucher im Fernabsatz regeln. Damit setzt die Bundesrepublik fristgerecht die EU-VRRL in deutsches Recht um. Diese Serie fasst zusammen, welche Folgen sich daraus für OnlineHändler ergeben. Straffer Zeitplan ■ Folge 1: Die Grundprinzipien der Vollharmonisierung – und die Ausnahmen Ausgabe 13/2013 ■ Folge 2: Widerrufsrecht und Widerrufsbelehrung – was sich konkret ändert Ausgabe 14/2013 3: Kunden-Hotlines, grenzüberschreitender Handel – und Abmahnungen Ausgabe 15/2013 Alle Folgen der Serie können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie einfach den Webcode 1313018 ein. neuen Regelungen schon frühzeitig vorbereiten sollten. Stichwort: Vollharmonisierung Die VRRL reformiert wesentliche Vorschriften des bestehenden europäischen Standards an Verbraucherrechten. Damit ersetzt sie die europäischen Richtlinien 85/577/EWG („Haustürgeschäfterichtlinie“) und 97/7/EG („Fernabsatzrichtlinie“). „Die Pflicht zur unbefristeten Der bislang gültigen Fernabsatzrichtlinie von Rücknahme kann für Unterneh1997 lag noch das Prinmen existenzbedrohend sein.“ zip der Mindestharmonisierung zugrunde, die JOCHEN CLAUSNITZER neue VerbraucherrechteBundesverband Direktvertrieb Deutschland richtlinie verfolgt dagegen das Ziel einer Vollverbandes Direktvertrieb Deutschland, harmonisierung. Letzteres bedeutet, dass die nationalen sahen darin damals eine ExistenzbedroGesetzgeber keine abweichenden Vorhung für kleinere Händler. Mitte Juni schließlich entschied der schriften erlassen und auch keine zusätzliBundestag über den Umsetzungsentwurf chen Pflichten einführen dürfen, die strender Bundesregierung. Damit ist grund- ger oder milder sind. Von diesem Prinzip sätzlich klar: Die neuen Regelungen wer- gibt es nur wenige Ausnahmen – zum Beiden ab dem 13.06.2014 anzuwenden sein. spiel für Informationen im E-Commerce Es gibt keine Übergangsfrist, sodass oder bezüglich Regelungen der VertragsMarktteilnehmer die Anpassungen an die sprache. Die Möglichkeiten für nationale Warum wurde die Verbraucherrechterichtlinie in der EU eingeführt? Der Verabschiedung der Richtlinie sind intensive Verhandlungen vorausgegangen. Beginnend mit einer Konsultation über die nicht mehr zeitgemäße Fernabsatzrichtlinie aus dem Jahr 1997 haben Verbraucher- und Handelsverbände seit Anfang 2008 intensiv über die Neuregelungen diskutiert. In diesen Verhandlungen hat sich die Bundesregierung unter anderem für die Regelung der sogenannten „Buttonlösung“ zur Bekämpfung von Kostenfallen im Internet eingesetzt, die bereits 2012 in Deutschland in Kraft trat, aber auch für eine einheitliche europäische Muster-Widerrufsbelehrung. Mit der Verbraucherrechterichtlinie werden die Richtlinien zu Haustürgeschäften und Fernabsatzgeschäften zusammengeführt und überarbeitet. Der ursprüngliche Vorschlag der Kommission, weitere Verbraucherschutzrichtlinien in die neue Richtlinie einzubeziehen, konnte nicht verwirklicht werden, weil die Positionen der Mitgliedstaaten in diesen Bereichen zu weit auseinander lagen. Abweichungen sind also deutlich eingeschränkt. Dadurch sollen sich die Verbraucher in Zukunft darauf verlassen können, dass die wesentlichen FernabsatzVorschriften innerhalb der EU gleich sind. Darüber hinaus vereinfacht die Angleichung des Rechts der Mitgliedstaaten für die Shop-Betreiber wesentlich den grenzüberschreitenden Handel innerhalb der Europäischen Union. Unterschiede bleiben bestehen Foto: Fotolia / Bluedesign ■ Folge über dem Verbraucher unterscheiden sich zum Teil erheblich. Die Anforderungen an die Verbraucherunterrichtung werden in Deutschland nach wie vor teils in §§ 312c ff. Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) und im neuen Art. 246a EGBGB (Einführungsgesetz BGB) geregelt. Dies steigert bedauerlicherweise die derzeit bestehende Unübersichtlichkeit und Intransparenz des Verbraucherschutzes noch zusätzlich. Auch werden mit der Umsetzung der VRRL die Paragrafennummern erneut geändert, sodass sämtliche Dokumente mit Allerdings reicht die Vollharmonisierung nicht so weit, dass jetzt tatsächlich für alle Internet-Unternehmer in der EU die gleichen Gesetze gelten. Unterschiede in den Mitgliedstaaten bleiben beispielsweise beim Datenschutzrecht, beim Vertragsrecht oder beim Sanktionsrecht bestehen. Letzteres greift bei Verstößen gegen Verbraucherschutzvorschriften. Für diese Rechtsgebiete liegen bereits verschiedene Entwürfe vor, die ebenfalls für Angleichung sorgen sollen, so etwa die Daten- Digitale Güter können künftig vom Widerrufsrecht schutz-Grundverordnung oder der ausgeschlossen werden Entwurf für ein europäisches Vertragsrecht. Die politische Diskussion in- Verweisen angepasst werden müssen. nerhalb der Union ist hier allerdings noch Dass es auch anders geht, zeigen die Nienicht abgeschlossen. Und das Wettbe- derlande und Großbritannien. In diesen werbsrecht ist zwar seit 2008 inhaltlich beiden Ländern sind sehr viel übersichtharmonisiert, die Sanktionen bei Verstö- lichere Umsetzungen der Informationsßen sind jedoch weiterhin Sache der Mit- pflichten geplant. gliedstaaten. So gibt es in Deutschland die Formale Anforderungen Abmahnung durch Konkurrenten, während in Polen oder in Frankreich die Der neue Art. 246a § 4 EGBGB normiert jeweils zuständigen Behörden Bußgelder „Formale Anforderungen an die Erfüllung verhängen können. der Informationspflichten“. Nach dem im Bundestag verabschiedeten GesetzesentInformationspflichten wurf bleibt die bestehende DifferenzieAuch die gesetzlichen Rahmenbedingun- rung in vor- und nachvertragliche Inforgen für die Informationspflichten gegen- mationspflichten bestehen. Demnach Foto: Fotolia / Momius Der Gesetzgeber befasst sich bereits seit geraumer Zeit mit der VRRL, die EU-weit im Dezember 2011 in Kraft trat. Sie muss von allen EU-Mitgliedstaaten bis Ende dieses Jahres in nationales Recht umgesetzt werden. Der deutsche Gesetzgeber liegt hier gut in der Zeit. Das Bundesjustizministerium (BMJ) hat bereits am 19. September 2012 einen Referentenentwurf (RefE) vorgelegt, der beschreibt, wie die Vorgaben in deutsches Recht überführt werden sollen. Am 19. Dezember 2012 – im Anschluss an eine Expertenanhörung – stellte die Bundesregierung ihren Gesetzesentwurf (RegE) vor. In dieser Anhörung kamen auch wichtige Schwachpunkte der bisherigen Fernabsatz-Gesetzgebung zur Sprache, etwa eine Widerrufsfrist, die unendlich weiter läuft, wenn der Verbraucher nicht korrekt über sein Widerrufsrecht informiert wurde. Experten wie Jochen Clausnitzer, Geschäftsführer des Bundes- E-COMMERCE 24. Juni 2013 müssen Händler dem Verbraucher vor Abgabe seiner Vertragserklärung die relevanten Informationen klar und verständlich und in einer dem benutzten Fernkommunikationsmittel angepassten Weise zur Verfügung stellen Internet World BUSINESS 40-Euro-Klausel: Künftig können Online-Händler dem Verbraucher die Rücksendekosten auferlegen 2. Identität und Kontaktdaten des Unternehmers 3. ggf. Identität und Adresse des Unternehmers, in dessen Auftrag ein Anbieter handelt 4. Gesamtpreis der Waren oder Dienstleistungen sowie ggf. alle zusätzlichen Fracht-, Liefer- oder Versandkosten Foto: Fotolia / M GoodMood Photo tionspflichten auszugestalten. Eine Vorgabe lautet nur, dass diese wirksam, angemessen und abschreckend sein müssen. Hier werden noch Details zu klären sein. „die üblichen Versandkosten“ zu tragen, sofern der Händler den genauen Preis – obwohl bekannt – nicht vor Vertragsschluss angegeben hat. Vorsicht bei den Nebenkosten „Unendliche“ Widerrufsfrist? Vor allem bei den Informationspflichten über Kosten und Entgelte ist besondere Vorsicht geboten. So kann der Unterneh- Foto: Fotolia / M_Drubig_Photo Bislang führte eine fehlerhafte Belehrung über das Widerrufsrecht dazu, dass die Widerrufsfrist erst gar nicht begann – und demzufolge auch nicht enden konnte. Dieses „unendliche“ Widerrufsrecht gibt es gemäß den neuen Regelungen in der VRRL nicht mehr. Stattdessen sieht § 356a Abs. 3 BGB-E eine Begrenzung der Fristverlängerung auf zwölf Monate nach Ablauf der ursprünglichen Widerrufsfrist vor. Die Neuregelungen zum Widerrufsrecht bedingen eine Reihe von Anpassun16 Informationen gen, so zum Beispiel was die Mustertexte zur WiderrufsDer bereits erwähnte neue belehrung betrifft. Dieser Art. 246a § 1 EGBGB enthält Bereich des Fernabsatzinsgesamt sechzehn Rege- Eine Vertragsbestätigung muss künftig „in angemessener Frist“ erfolgen – rechts hat in der Vergangenlungen, über die der Unter- spätestens jedoch bei Auslieferung der Bestellung heit für unzählige Abmahnehmer den Verbraucher informieren muss. Eine verkürzte Auflis- mer gemäß § 312e BGB vom Verbraucher nungen und Rechtsstreitigkeiten gesorgt. tung dieser Informationen ist im Kasten die Übernahme der Fracht-, Liefer- oder Um nach der Umstellung auf die neuen rechts auf dieser Seite zusammengefasst. Versandkosten und sonstigen Zuschläge VRRL-konformen Regelungen auf der nur verlangen, soweit er den Verbraucher sicheren Seite zu sein, sollten die ÄndeSanktionen bei Nichteinhaltung über diese Kosten entsprechend infor- rungen sorgfältig beachtet werden. In der Grundsätzlich überlässt es die VRRL den miert hat. Der Verbraucher muss selbst nächsten Folge dieser Serie erklären wir, ■ Mitgliedstaaten, die Sanktionen für die dann nicht für die Lieferung bezahlen, worauf es dabei ankommt. Verletzung der vorvertraglichen Informa- wenn er ausdrücklich zugestimmt hat, CARSTEN FÖHLISCH Vor- und Nachteile der VRRL aus Händlersicht Vorteile ■ Für die gesamte EU ist eine einheitliche Muster-Widerrufsbelehrung vorgesehen. Zudem beträgt die Widerrufsfrist dann in allen Mitgliedstaaten 14 Tage ab Erhalt der Ware. ■ Die 40-Euro-Klausel entfällt. Die Händler können künftig die Rücksendekosten dem Verbraucher unabhängig vom Warenwert auferlegen. ■ Bei der Rückabwicklung darf der Händler künftig die Rückzahlung solange verweigern, bis er die Ware vom Verbraucher zurückerhalten hat. ■ Zukünftig wird die Versandkostenangabe in den Fällen erleichtert, in denen die Kosten „vernünftigerweise“ nicht im Voraus berechnet werden können. 16 neue Regelungen: Die Gesetze sehen ab Juli 2014 folgende Informationspflichten vor 1. Beschreibung der wesentlichen Eigenschaften der Waren / Dienstleistungen Früher informieren Im Zuge der Neuregelung ergibt sich eine Besonderheit aus § 312i Abs. 1 BGB für Geschäfte im elektronischen Geschäftsverkehr mit Verbrauchern: Der Händler muss in Zukunft spätestens bei Beginn des Bestellvorgangs – und somit früher als bislang – klar und deutlich angeben, ob Lieferbeschränkungen bestehen und welche Zahlungsmittel akzeptiert werden. Eine Bestätigung des geschlossenen Vertrags muss anschließend innerhalb einer angemessenen Frist erfolgen (§ 312f Abs. 2 BGB), spätestens aber bei der Lieferung der Waren oder bevor die Dienstleistung ausgeführt wird – und nicht wie derzeit bis zur vollständigen Erfüllung des Dienstleistungsvertrags. Im Vergleich zum geltenden Recht haben sich die formalen Anforderungen an diese Bestätigung geändert. So muss die Bestätigung alle Fernabsatzinformationen enthalten, es sei denn, der Unternehmer hat diese bereits vor Vertragsschluss auf einem dauerhaften Datenträger in Textform zu Verfügung gestellt. Entgegen der bisherigen Regelung setzt der neue § 312f Abs. 2 BGB dabei keine „Mitteilung“ und somit keinen Zugang beim Verbraucher mehr voraus. 19 Der Autor Carsten Föhlisch ist Rechtsanwalt in Köln und Justiziar des Webshop-Zertifizierers Trusted Shops. Der E-CommerceExperte begleitet die Einführung der Verbraucherrechterichtlinie seit den ersten Entwürfen und gehörte auch zu den Kommentatoren der Gesetzentwürfe. www.trusted-shops.de Nachteile ■ Die neue Muster-Widerrufsbelehrung muss nach Kriterien gestaltet werden, die zum Bestellzeitpunkt teilweise noch nicht vorhersehbar sind (z. B. ob eine Teilsendung notwendig ist oder nicht). ■ Der Händler muss in Zukunft die Rücksendekosten bei nicht paketversandfähiger Ware exakt beziffern. ■ Kosten für Kunden-Hotlines, die für Anfragen zu geschlossenen Verträgen eingerichtet werden, dürfen nicht mehr über die Grundtarife hinausgehen. ■ Die Angaben zum Lieferzeitpunkt werden verschärft. In Zukunft ist anstelle der Lieferzeit der exakte Liefertermin (Datum) zu benennen. Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode 5. Im Falle eines unbefristeten Vertrags oder eines Abonnement-Vertrags den Gesamtpreis des Angebots 6. Kosten für den Einsatz der für den Vertragsabschluss genutzten Fernkommunikationstechnik (z. B. Kunden-Hotline) 7. Zahlungs-, Liefer- und Leistungsbedingungen, inkl. Liefertermin und ggf. das Verfahren des Unternehmers für den Umgang mit Beschwerden Foto: Fotolia / L_arthurdent 13/13 Umfangreiche Info-Pflichten: Werden sie verletzt, verlängert sich die Widerrufsfrist 8. Bestehen eines gesetzlichen Mängelhaftungsrechts für die Waren 9. Bestehen und die Bedingungen von Kundendienst, Kundendienstleistungen und Garantien 10. ggf. bestehende einschlägige Verhaltenskodizes gemäß der EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken 11. Laufzeit des Vertrags oder die Bedingungen der Kündigung unbefristeter Verträge oder sich automatisch verlängernder Verträge 12. ggf. Mindestdauer der Verpflichtungen, die der Verbraucher mit dem Vertrag eingeht 13. ggf. Informationen zur Stellung einer Kaution oder die Leistung anderer finanzieller Sicherheiten 14. ggf. Funktionsweise digitaler Inhalte 15. ggf. Kompatibilität digitaler Inhalte mit Hard- und Software WEBCODE 1313018 ■ Alle Folgen dieser Serie (nach Erscheinen) ■ EU Verbraucherrechterichtlinie im Volltext ■ Relevante deutsche Gesetze im Volltext 16. ggf. Möglichkeit des Zugangs zu einem außergerichtlichen Beschwerde- und Rechtsbehelfsverfahren 20 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 POP-UP STORES Offline-Kick für den Online Shop Heute dort, morgen fort: Pop-up Stores erheben das Verknappungsprinzip zur neuen Tugend für Online Shops E in Trend erzeugt meist einen Gegentrend: Dank Online-Handel sind Waren inzwischen immer und überall verfügbar, oft liegt das Hauptaugenmerk auf dem Preis. „Doch diese Waren verlieren ihren Reiz. Das Produkt wird immer weniger erlebt“, so Oliver Golz, Geschäftsführer der Hamburger Eventagentur East End. Deshalb bekommen Pop-up Stores, die Begehrlichkeiten nach dem Verknappungsprinzip wecken sollen, als Gegenentwurf gerade neuen Aufwind. Reine Online-Händler wie Zalando, Frontlineshop oder eBay profitieren von diesem Trend, bietet er ihnen doch die Möglichkeit, mit beschränktem Budget im stationären Handel Präsenz zu zeigen und so die eigene Marke aufzubauen. Ebay demonstrierte in Berlin, wie das Shopping der Zukunft aussehen könnte ihr eigenes Magnum-Eis zusammenstellen konnten. Als Zugpferde wurden Schauspielerin Jessica Schwarz und Sternekoch Tim Raue engagiert. Auf Exklusivität setzte auch eBay mit seiner Barcode-Boutique: Zwischen dem 6. und 16. Dezember Exklusiverlebnis vor Ort Das Prinzip ist nicht wirklich neu. Schon vor rund zehn Jahren wussten Designerlabels wie Comme des Garcons, Chanel und Louis Vuitton den „Haben-will-Reflex“ limitierter Angebote für sich zu nutzen. „Der konsumorientierte und aufgeschlossene Mensch will nicht mehr nur einkaufen, sondern auch erleben“, erklärt Golz. Die Emotionalisierung Magnum öffnete für zweieinhalb Wochen in Hamburg von Produkten und Marken sei durch den wachsenden Online-Handel schäftsführer Benjamin Esser die Bewegkaum oder gar nicht möglich. Der Konsu- gründe. Neben dem sinnlichen Erlebnis ment habe nicht das Gefühl, etwas Beson- sieht er auch für Produkte, bei denen mit deres zu sein. „Und genau hier ist der dem Kunden eine gewisse Interaktion Bedarf und hier liegt die Chance für Mar- erfolgen muss, gute Voraussetzungen für ken“, ist der Eventmanager überzeugt, der einen Pop-up Store – wie zum Beispiel bei mit seiner Agentur im Jahr durchschnitt- Brillen oder maßgeschneiderter Kleidung. lich zwölf bis 15 Pop-up Stores über alle „Zudem wollen wir mit den Läden auf Zeit Branchen hinweg realisiert. Golz: „Wer eine eigene Marke aufbauen. Und das finseine Marke pflegen möchte, verwandelt det zu einem wesentlichen Teil offline und nicht nur über Online Marketing statt“, seine Verkaufsstelle.“ Das dachte sich auch der Berliner Heim- nennt Esser als weiteren Grund. „Das textilienversender Urbanara und eröffnete Prinzip des Pop-up Store hat für den seinen ersten Pop-up Store im November Image-Aufbau handfeste Vorteile“, unter2012 in seiner Heimatstadt, weitere drei streicht auch Golz. Der Umsatz des temsollen in diesem Jahr folgen. „Wir verkau- porären Shops ist dabei zunächst einmal fen Produkte, die von ihrer Haptik leben, zweitrangig. Während Pop-up Stores hierzulande wie Heimtextilien aus Kaschmir, Seide und Alpaka. Die Kunden sollen diese auch vorrangig der Markenkommunikation einmal anfassen können“, erläutert Ge- dienen, ist man in den USA schon einen Facts & Figures zu Pop-up Stores ■ Pop-up Stores sind Ergebnis eines veränderten Konsumverhaltens: Kunden wollen nicht mehr nur kaufen, sondern auch erleben. Die temporäre Begrenzung erhöht den Reiz. ■ Neben Stores etablieren sich auch zunehmend andere Formen: Pop-up-Restaurants, die zeitlich begrenzt und an außergewöhnlichen Orten „Event-Essen“ anbieten; Pop-upHotels öffnen nur für eine Saison und schließen dann wieder. ■ Gemeinsamer Nenner aller Pop-up-Formen: Sie sind zeitlich limitiert und bieten Außergewöhnliches und Exklusives (Sortiment, Event etc.). ■ Vorrangiges Ziel eines Pop-up Store ist meist das Erscheinungsbild der Marke, weniger der direkte Umsatz im Store. ■ Der finanzielle Aufwand hängt stark von der Ausgestaltung des Pop-up-Konzepts ab. Größter Kostenfaktor ist immer die Location. Vermieter verlangen im Durchschnitt 20 bis 30 Prozent mehr Miete bei einer nur kurzen Nutzung. In Innenstadtlagen fallen pro Quadratmeter Ladenfläche Mieten ab 100 Euro aufwärts an. Hinzu kommen Kosten für Ladenbau, Events (wie die Eröffnungsfeier), Personal, begleitende – vor allem lokale – Marketingmaßnahmen wie Flyer, Katalog, Außenwerbung etc. Eine wesentliche Rolle spielt auch Mundpropaganda. ■ Bislang hat sich eine Handvoll Agenturen auf Pop-up Stores spezialisiert, darunter East End Communications, Made my Day, Bold, Uniplan oder Zweite Heimat. Toys‘R‘Us erweitert via Pop-ups seine Ladenfläche 2012 konnten Kunden in der eBay-Weihnachtsboutique in der Berliner Oranienburger Straße mit dem Smartphone einkaufen. Es waren etwa 150 Artikel aus dem eBayWeihnachtssortiment ausgestellt, deren QRCode der Kunde scannen Urbanara präsentiert stationär nur 15 Prozent des Sortiments konnte, anschließend Schritt weiter und nutzt die temporären hatte er die Möglichkeit mobil einzukaufen. Läden auch als klassischen DistributionsAuch Urbanara zeigt – nicht nur aus kanal, wie beispielsweise Toys’R’Us. Der logistischen Gründen – nur 10 bis 15 ProSpielwarenhändler eröffnet bereits seit zent seines Sortiments im Pop-up Store. einigen Jahren immer wieder zwischen Benjamin Esser erklärt: „Der Store ist Thanksgiving und Weihnachten rund 600 Teaser und nicht Offline-Spiegel des Pop-up Stores in leeren Verkaufshallen Online-Angebots. Wir wollen die Leute amerikanischer Shopping Malls, um seine für die Marke begeistern. Im Idealfall kauft Verkaufsfläche zur Hauptsaison zu erwei- der Store-Besucher dann auch online ein.“ tern. Manch Händler wiederum setzt Pop- Schließlich ist es der Vorteil des Online up Stores zur Marktforschung ein, um die Shops, Waren- und Lagerbestände zentraAkzeptanz neuer Produkte zu testen oder lisieren zu können. Der Umsatz des Stores herauszufinden, ob Umgebung und Lage ist dann ein netter Nebeneffekt. Bei Urstimmen. Das griechische Naturkosmetik- banara ist der Ertrag immerhin zwei bis Label Korres eröffnete 2009 einen Pop-up drei Mal höher als der Aufwand, wie Esser Store am Münchner Gärtnerplatz. Der berichtet: „Hinzu kommt der nicht genau erwies sich als so erfolgreich dass er bezifferbare PR-Effekt. Der Store hat sich schließlich zum Flagship-Store wurde. damit für uns voll gelohnt.“ Im Multichannel Marketing werden Storytelling im Shop Pop-up Stores an Bedeutung gewinnen. Welches Ziel die Stores auch haben, das „Das persönliche Erlebnis in Verbindung Prinzip ist bei allen gleich: Ihre Öffnung mit Limitierung hat eine Sogwirkung, die ist zeitlich limitiert und sie müssen beson- sich mit anderen Maßnahmen kaum erreidere Produkte anbieten. „Wichtig ist es zu chen lässt“, resümiert Oliver Golz. Zudem überraschen, anders zu sein, das Besondere lasse sich ein solches Thema gut über veroder auch Exklusive zu bieten, Erlebnisse schiedene Kommunikationskanäle wie PR zu schaffen, Kunden zu inspirieren und oder Social Media hinweg orchestrieren. Geschichten zu erzählen“, fasst Oliver Golz Golz: „Man kommuniziert ,One-to-one‘, zusammen. So hatte seine Agentur East im Optimalfall unterstützt durch klassiEnd im Sommer 2012 für die Unilever- sche Werbung über Radio und Print. So Marke Magnum Infinity eine für zweiein- kann man Geschichten erzählen. Denn halb Wochen geöffnete Lounge in der über einen normalen Laden würde sonst ■ Hamburger Innenstadt realisiert, in der niemand reden oder schreiben.“ sich Kunden mit verschiedenen Zutaten CHRISTINA ROSE Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co 23.-24. September 2013 Sofitel Hamburg Alter Wall Vom Marketing-Hype zur digitalen Transformation s Social Media wird erwachsen Internet World Business-Leser sp aren 150,- EUR s Content is king mit Code SMC13Siwb s Corporate Social Identity s Blogger-Relations im Fokus s Update Facebook Marketing & Facebook Advertising s YouTube – neue Formen der Kommunikation B2B-Special am 25. September 2013 Social Media ist tot - es lebe Social Media: Wo steht B2B? sæWie erreiche ich Entscheider mit Social Media im B2B? sæSocial Media Monitoring & Reporting sæFacebook B2B Sponsor Eva Balashazy Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Florian Hoffmann Brainlab AG Christiane Lehmann Immobilien Scout GmbH Veranstalter www.socialmediaconference.de 22 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 24. Juni 2013 13/13 ONLINE PRICING Für jeden der passende Preis K atrin L. traute ihren Augen nicht: Im Dezember 2012 wollte sie mit ihrer Familie nach Stockholm fliegen. Um die Ersparnis durch den Kinder-Rabatt zu prüfen, durchlief sie den Buchungsprozess der Lufthansa in einem zweiten BrowserFenster ein weiteres Mal, diesmal für vier Erwachsene. Und siehe da: Vier Erwachsene fliegen günstiger als zwei Erwachsene und zwei Kinder. Letztere bekommen zwar einen Rabatt, als Kalkulationsgrundlage wird jedoch ein höherer Preis für Erwachsene zugrunde gelegt. Ein Anruf bei der Hotline brachte die Bestätigung, „dass „Der Schmerz des Autofahrers an der Zapfsäule ist größer als der des Stromkunden.“ DAN ARIELY Professor für Psychologie und Verhaltensökonomie man mit Kindern tatsächlich in eine ,höhere Buchungsklasse‘“ eingestuft werde. Der Fall, den Katrin L. beschreibt, ist nicht bestätigt. Sie klagte ihr Leid auf Facebook, Lufthansa äußerte sich nicht zu dem Vorgang. Doch selbst wenn er nicht stimmen sollte, so besteht heute ohne Weiteres die Möglichkeit, Preise von Produkten an das User-Verhalten anzupassen. Ein Weg dahin könnte die Nutzung aktuell verfügbarer Targeting-Techniken sein. So wäre es vor allem für die größeren Online-Händler ein Leichtes, beispielsweise die Preise für Produkte zu erhöhen, die ein User auf Facebook mit einem Like versehen hat. Ob das den Gewinn des Unternehmens steigert, zeigt dann der A/B-Test. Wie Preise mittels Targeting auf den Nutzer zugeschnitten werden können, veranschaulicht auch ein Beispiel von Staples. Der Büroausstatter wurde in der USPresse dafür gerügt, dass er die Preise im Webshop davon abhängig mache, wie weit der nächste Markt seiner Konkurrenten Office Max und Office Depot vom aktuellen Wohnort des OnlineNutzers entfernt ist. Bei einer Distanz von unter 20 Meilen bekamen die Kunden in der Regel rabattierte Preise angeboten. Für ähnliche Praktiken ist auch der britische Handelsriese Tesco bekannt. Auch das britische Reiseportal Orbitz geriet kurzfristig unter Verdacht, AppleNutzern Zimmer teurer zu verkaufen als Usern, die über Geräte mit Windows, Android oder Linux auf die Seite kamen. In der Realität erwies sich das Ganze als harmlos: Weil interne Analysen ergeben hatten, dass Mac-Nutzer in der Regel pro Übernachtung mehr Geld investieren als andere Besucher, bot Orbitz ihnen einfach von Anfang an bessere Zimmerkategorien an. Auch dies ein Beispiel für Targeting – aber ohne dass der Preis der Produkte speziell an den individuellen Käufer angepasst wurde. Deutlich häufiger eingesetzt als Targeting wird derzeit die regelmäßige Überprüfung des Preisniveaus der Konkurrenz und die anschließende Anpassung des eigenen Angebots. Software wie Priceanalytics.de oder das niederländische ADPS ermöglichen es Händlern, sich einen Überblick über die Konkurrenz zu verschaffen und entsprechend reagieren zu können. „Einerseits geht es um die Sichtbarkeit in Preissuchmaschinen, andererseits kann man so eventuell Rohdiamanten finden, bei denen mehr Margenspiel- „Pain of Paying“ Der amerikanische Professor für Psychologie und Verhaltensökonomie Dan Ariely untersucht regelmäßig das Phänomen „Pain of Paying“. Seine Theorie: Welcher pekuniäre Wert einem Gegenstand oder Service zugemessen wird, hängt nicht nur von der rationalen Kalkulation ab, sondern auch vom gefühlten Schmerz, den der Bezahlvorgang auslöst. Dieser ist umso größer, je näher er zum Konsum des Produkts liegt. Das kann ein gewünschter Effekt sein, etwa als Disziplinierung, abends einen Drink weniger zu bestellen. An sich aber schmälert der Bezahlschmerz das Einkaufserlebnis, was sich auch negativ auf das Produkt auswirkt. Besonders augenfällig ist das bei zeit- oder verbrauchsabhängigem Konsum. Der Schmerz des Autofahrers an der Zapfsäule ist größer als der des Stromkunden. Während Ersterer sofort bezahlen muss und an der Zapfsäule quasi zusieht, wie das Geld „durchrinnt“, „spürt“ der Stromkunde seinen Konsum erst, wenn abgebucht wird, also häufig nach einem Monat. Ariely beschreibt ein Beispiel von AOL: 1996 wechselte das Unternehmen von einem zeitbasierten Abrechnungssystem zu einer Flatrate. Obwohl man exakte Berechnungen angestellt hatte, wie sich das User-Verhalten durch die Preisänderung wandeln würde, verkalkulierte sich der Access-Provider massiv. Der Traffic vervierfachte sich in einer Nacht. Der Grund: Die vorher im Hintergrund gefühlte Gebührenuhr fiel weg und die User entwickelten eine ganze neue – entspannte – Form des Surfens. Arielys Fazit: Preisumstellungen verändern mitunter den Kontext für das Verhalten, der der Kalkulation zugrunde liegt. Künftig könnten Preise für jeden individuell ermittelt werden raum existiert“, erklärt Harald Schiffauer, Geschäftsführer beim Preisvergleichsportal Guenstiger.de. Meister auf diesem Gebiet ist der E-Commerce-Riese Amazon. Brancheninsider berichten, dass das Unternehmen bis zu elf Mal am Tag an den Preisen für einzelne Produkte feile. Wechselkursschwankungen sind da wohl nur ein Teil der Ursache. Viel Herz, wenig Verstand wissen in der Regel nicht, wie Preise zustande kommen, somit empfindet jeder Nutzer einen anderen Preis als „fair“. Welcher das ist, versuchen aktuell Forscher an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für angewandte Wissenschaften München unter der Leitung von Professor Wolfgang Döhl herauszufinden. Studienleiter Kai-Markus Müller und Christian Chlupsa stützen ihr „Neuro-Pricing“ genanntes Verfahren auf Datenmaterial, das sie per Messung der Gehirnströme einiger Probanden im Versuchslabor ermittelt haben. Damit wollten die Forscher dem unbewussten Marken- und Preisempfinden der Konsumenten auf die Spur kommen und den höchsten erzielbaren „Wohlfühlpreis“ ermitteln. Dazu zeigten sie Leuten das Bild einer Tasse Kaffee und daneben einen Preis. Die Messungen ergaben schon bei geringen Preisdifferenzen von 1,90 und 2,40 Euro klare Unterschiede. „Für eine kleine Tasse Starbucks-Kaffee liegt der höchste Wohlfühlpreis bei 2,30 Euro, resümiert Müller. In der Stuttgarter Innenstadt beispielsweise wird aber nur 1,80 Euro verlangt, da gäbe es also noch 50 Cent Spiel. Um Kunden faire Preise zu suggerieren, empfiehlt der Wissenschaftler Verkäufern und Dienstleistern einen ganz einfachen Trick: „Der kluge Wirt setzt ein Rumpsteak für 27 Mit der Idee des Behavioral Pricing indes macht man sich den Umstand zunutze, dass User nicht immer vernünftige Kaufentscheidungen treffen. Der ehemalige MIT-Professor Dan Ariely spricht von der „vorhersagbaren Irrationalität“. In einem Versuch mit Studenten testete er eine klassische A/B-Variation gegen eine A/A-/BAuswahl. A- steht für eine etwas schlechtere Variante von A. Das Ergebnis: Sobald A- ins Spiel kommt, bewerten die Studenten A als deutlich wertvoller als vorher. Im ersten Versuch entschieden sich rund 40 Prozent für A, im zweiten 60. Effekte wie diese kennt man inzwischen zur Genüge aus der Conversion-Rate-Optimierung. Am häufigsten wird das Instrument der Verknappung eingesetzt. Booking.com etwa zeigt – wie alle anderen Buchungsplattformen – die Menge der noch verfügbaren günstigen Zimmer an. Gleichzeitig blendet Booking.com aber ein, dass sich gerade mehr User die Seite des Hotels anschauen, als günstige Zimmer zur Verfügung stehen. Unterbewusst stellt das Gehirn einen Zusammenhang zwischen beiden Zahlen her und die Alarmglocken schrillen. Dass es ein sehr großer Zufall wäre, wenn alle, die sich gerade das Hotel anschauen, das Zimmer zum gleichen Datum buchen wollten, bedenkt der User nicht. Booking.com schürt also bewusst durch Intransparenz Angst, um die Kaufentscheidung zu beschleunigen. Verglichen mit diesen eher grundlegenden Möglichkeiten der Verbraucherbeeinflussung geht Behavioral Auf Facebook beschwerte sich eine Nutzerin, dass Pricing viel tiefer. Die Menschen Kinder bei der Lufthansa mehr zahlen als Erwachsene Foto: Fotolia / M. Schuppich Wer zahlt wann wie viel für ein Produkt? Software, die Produktpreise in Echtzeit an Bedürnisse der jeweiligen Nutzer anzupassen sucht, gibt es bereits. Doch Web-Händler beginnen nur sehr zögerlich damit, diese für sich zu nutzen E-COMMERCE Euro auf die Karte, das er gar nicht verkaufen will. Aber er möchte, dass das Schnitzel für 15 Euro, an dem er eine hohe Marge hat, aus Kundensicht dann wie ein Schnäppchen erscheint.“ Moderne Analysesysteme, die in der Lage sind, aus historischen und aktuellen Bewegungs- und Kaufdaten eine Kaufwahrscheinlichkeit zu errechnen, sind dann auch imstande, diese mit unterschiedlichen Preisen zu validieren und eine Strategie der Gewinnmaximierung zu ermitteln, und zwar in Echtzeit auf individueller Basis. Blue Yonder aus Karlsruhe ist ein solches Unternehmen. „In Echtzeit kann eine Predictive Analytics Software für die preisbewusste Stammkundin einen Nachlass von fünf Prozent auf den Gesamteinkauf vorschlagen“, erläutert Michael Milnik, Team Leader Customer Analytics, die Strategie. „Nicht immer geht es um den Preis, eventuell sind dem Unternehmen bestimmte Abverkaufsziele wichtiger“, ergänzt Sven Graehl von Econda, der für die Wirkungsvorhersage im Empfehlungsmanagement ebenfalls Blue-Yonder-Technologie einsetzt. Die Angst vor dem Shitstorm Allerdings ist Behavioral Pricing ein zweischneidiges Schwert. Dienstleister reden nur ungerne davon, dass man Preise beispielsweise gerade dann gut erhöhen kann, wenn die Not der Kunden am größten ist. Der Handel selbst spricht überhaupt nicht über dieses Thema. Von zwanzig von der Redaktion angeschriebenen OnlineHändlern antworteten nur die, die mit dem Thema derzeit nichts am Hut haben. Ulrich Kaleta, Marketingleiter bei Notebooksbilliger, beispielsweise kann sich Behavioral Pricing für sein Geschäftsfeld nur schwer vorstellen: „Im Consumer-Electronics-Bereich ist ja nicht wahnsinnig viel Marge für solche Spielereien. Und Preise nach oben zu schieben, funktioniert bei den extrem gut vergleichbaren Pro- 23 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT dukten auch nicht, wenn man seine Kunden nicht für doof verkaufen und auf den Umsatz verzichten will.“ Guenstiger.de-Chef Harald Schiffauer sieht generell wenig Bewegung oder Kreativität bei der Produktbepreisung. „Wenn ein Händler drei Mal am „IM CE-Bereich ist ja nicht Tag seine Preise ändert, ist wahnsinnig viel Marge für das schon viel“, sagt er. Dass Händler aktuell solche Spielereien.“ noch wenig mit Preisen ULRICH KALETA spielen, hat vermutlich auch Marketingleiter Notebooksbilliger.de technische Gründe. So macht Philipp Winklhofer, Bereichsleiter E-Commerce beim Atelier Goldener Schnitt, darauf aufmerksam, dass nur die wenigsten Händler variable Preise auch in der Warenwirtschaft schnell genug abbilden können. Von Controlling und Einkaufssteuerung über die reine Auftragsannahme bis hin zu Rechnungsstellung und Mahnwesen müssten die Systeme mit unterschiedlichen Preisen für eine Verkaufseinheit klarkommen. „Das ist der Hammer und nur die wenigsten tradierten Händler kön■ nen das“, so Winklhofer. FRANK PUSCHER AUTHORIZED PARTNER Über soziale Kanäle werden Preistricksereien schnell öffentlich Interview „Menschen wollen fair behandelt werden“ Herr Müller, Sie erforschen per Hirnscan die Preissensibilität von Menschen. Können Sie sagen, wann Preise Menschen glücklich machen? Kai-Markus Müller: In Kalifornien wurde ein interessantes Experiment durchgeführt. Weinliebhaber legten sich in den Kernspintomografen und wurden über einen Schlauch mit Wein verköstigt. Über einen Spiegel wurde ihnen gezeigt, welchen Wein sie gerade trinken und was er kostet. Anschließend mussten die Teilnehmer über eine Sternchenskala bewerten, wie gut ihnen der Wein schmeckt. Parallel wurde die Hirnaktivität aufgezeichnet. Es zeigte sich, dass Wein, der mit 90 US-Dollar ausgezeichnet war, den Probanden explizit (Befragung) und impliziert (Hirnscan) besser schmeckte als ein 5-DollarWein, obwohl sie letzten Endes beide Male den gleichen Wein tranken. Daraus kann man ableiten, dass hohe Preise dann glücklich machen können, wenn der Preis Indikator für Qualität oder ein gewisses Prestige ist. Ein Porsche-Fahrer wird nicht glücklicher, wenn sein Auto für 20.000 Euro zu haben ist. Im Online-Handel herrscht ein extremer Preiskampf. Macht nur der Händler seine Kunden glücklich, der die billigsten Preise anbietet? Müller: Es gibt natürlich Leute, die so lange suchen, bis sie den billigsten Preis haben. Aber es gibt auch Kunden mit weniger Geduld. Die kann man mit sogenannten Anker-Effekten ködern: Eine Zahl, die Kai-Markus Müller, Geschäftsführer The Neuromarketing Labs in Aspach www.neuromarke ting-labs.com zuerst genannt wird, wirkt sich auf die Wahrnehmung der nachfolgenden aus. Mein Cousin etwa empfand einen 250-Euro-Pulli als „Schnäppchen“, nachdem er zuvor einen Pulli für 800 Euro probiert hatte. Wäre er vorher bei H&M gewesen, wären ihm die 250 Euro unglaublich teuer erschienen. So etwas kann man online in vielen Bereichen einsetzen. Ich halte es zum Beispiel für falsch, dass Hotelbuchungsplattformen das billigste Zimmer immer zuerst anzeigen. Auch Sonderangebote, Verknappung oder Bundles sind für den Online-Handel eine Möglichkeit, mit Preisen zu spielen. Wer zusätzliche Garantien oder Serviceleistungen anbietet, ist weniger vergleichbar. PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, ELV, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor. ExperCash passt sich nicht nur an die jeweiligen Bedürfnisse Ihres Shops an, sondern wächst auch mit Ihnen: Mit den maßgeschneiderten Komplettlösungen von ExperCash haben Sie nur einen Partner, der Ihr ePayment von A-Z für Sie übernimmt. Auch für Verkäufe ins Ausland. So erzielen Sie mehr Umsatz, haben weniger Zahlungsausfälle und mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft: Flexibilität, die sich auszahlt. Wir beraten Sie gerne: [email protected] oder +49.621.72 49 38 – 20. www.epaymentloesungen.de Was halten Sie davon, Produkte kundenindividuell auszupreisen? Müller: Lassen Sie auf jeden Fall die Finger davon, sonst verletzen Sie die Regeln der Preisfairness. Coca-Cola hat vor Jahren mal Automaten geplant, bei denen der Getränkepreis von der Außentemperatur abhängen sollte. Das führte schnell zu schlechter Presse. Menschen wollen fair behandelt werden. EXPERCASH GmbH | Augustaanlage 59 | 68165 Mannheim | Germany Phone +49.621.72 49 38 – 0 | Fax +49.621.72 49 38 29 – 00 [email protected] | www.expercash.de 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Streitfall Framing Der EU-Gerichtshof muss entscheiden, ob fremde Videos auf der eigenen Seite legal sind Der E-Shop-Rechtstipp F raming führte bislang rechtlich gesehen ein Schattendasein. Ob öffentlich zugängliche Inhalte fremder Webseiten auf der eigenen Homepage durch einen für den User nicht erkennbaren Link dargestellt werden dürfen, regelt das Urhebergesetz nicht. Viel spricht dafür, dass Framing nach aktueller Rechtslage in Deutschland legal ist. Doch das könnte sich bald ändern. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) die Frage vorgelegt, ob es sich beim Framing um ein „öffentliches Zugänglichmachen“ im Sinne der EG-Richtlinie 2001/29/EG handelt und ob damit womöglich das Urheberrecht verletzt wird. Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de Pflicht zur Information über Garantiebedingungen Foto: Fotolia /Alexbutscom betteten Video nur um Im Focus: Fremde Inhalte auf der eigeeinen Link zu einem ohnehin öffentlich einsehbaren nen Website Inhalt. Gegen das Urhebergesetz werde damit nicht verstoßen. Das wollte der Rechteinhaber nicht hinnehmen und legte Revision in Karlsruhe ein. Auch dem BGH kamen nun Zweifel, weil es für den Nutzer nicht erkennbar sei, dass es sich nur um einen Link handle. Vielmehr entstehe der – vom Beklagten gewollte – Eindruck, dass das Video auf der Website des Unternehmens selbst verfügbar sei. Ob diese „Mogelei“ das UrVideo vom Konkurrenten heberrecht verletzt, In dem der Entscheidung zugrunde lie- soll nun der EuGH genden Fall hatte ein Hersteller von Was- entscheiden. Kommt der EuGH serfiltersystemen die Rechte an einem Video erworben und dieses auf Youtube tatsächlich zu dem ErStichwort: Framing zur Verfügung gestellt. Wettbewerber gebnis, dass Framing urheberrechtlich des Rechteinhabers hatten sodann das geschützte Inhalte öffentlich macht, ■ Beim Framing wird Inhalt von einer fremYoutube-Video auf ihrer eigenen Home- müssen viele Unternehmen ihren Interden in die eigene Website eingebunden, page mittels Framing dargestellt. Das net-Auftritt kritisch überprüfen. Sie ohne dass der Besucher es zwangsläufig Video wurde also weiterhin nur über müssten dann zukünftig nicht nur darauf bemerkt. Der Content wird über eine verzichten, fremde Web-InVerlinkung aufgerufen halte auf ihrer eigenen Web■ Typische Anwendungsbeispiele: geteilte seite darzustellen. Auch das Bilder oder Videos Web 2.0 mit all seinen InterAxel Zimmermann, ■ Es ist noch nicht abschließend geklärt, aktionsmöglichkeiten für ob Framing ohne Genehmigung des Partner der Kanzlei Heisse Nutzer stünde dann auf dem Rechteinhabers gegen EU-Recht verstößt Prüfstand. Unternehmen Kursawe Eversheds in München ■ www.heisse-kursawe.com müssten schließlich verhindern, dass User urheberrecht- Dass private User von einem eventuellen lich geschützte Inhalte mittels Framing-Verbot betroffen sein werden, eines Links einbetten. ist nach derzeitigem Stand der Dinge Eine besondere Herausforderung wird eher unwahrscheinlich. Der BGH (zu Youtube abgerufen, die Darstellung wurde aber optisch in die Homepage der der Unternehmensauftritt bei Facebook. dem der Fall zur Einzelfallentscheidung Wettbewerber integriert. Der Rechte- Hier steht zu erwarten, dass Social- wieder zurückkehrt, sobald der EuGH inhaber sah hierin einen Verstoß gegen Media-Abteilungen personell aufge- entschieden hat) hat bereits angedeutet, stockt werden müssen, um Urheber- nur kommerzielles Framing beschrändas Urhebergesetz. Das Oberlandesgericht München wies rechtsverletzungen zu verhindern – falls ken zu wollen. Klarheit wird es frühesdie Klage ab und berief sich dabei auf Unternehmen die Interaktion auf Face- tens im Herbst geben, wenn in Luxem■ eine ältere Rechtsprechung des BGH. Es book aus Haftungsgründen nicht sogar burg eine Entscheidung gefallen ist. handle sich, so das OLG, bei dem einge- komplett lahmlegen. RA AXEL ZIMMERMANN Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hat entschieden, dass der Hinweis „5 Jahre Garantie“ ohne nähere Angaben zu den weiteren Garantiebedingungen in eBayAngeboten irreführend ist (Urteil vom 14.02.2013, Az.: 4 U 182/12). Ein eBay-Händler hatte in die Bilder seines Angebots den Hinweis „5 Jahre Garantie“ eingefügt und sonst keine Angaben zu der Garantie gemacht. Er war daraufhin wegen fehlender Informationen zu den Garantiebedingungen abgemahnt worden. Zu Recht, wie das OLG Hamm entschied. Der Hinweis auf eine Garantie ohne weitere Angaben stelle einen Verstoß gegen Paragraf 477 BGB dar. Danach müsse eine Garantieerklärung unter anderem alle wesentlichen Informationen enthalten, die für die Geltendmachung der Garantie erforderlich sind. Dazu gehören insbesondere die Dauer und der räumliche Geltungsbereich des Garantieschutzes sowie Name und Anschrift des Garantiegebers. Bei eBay-Angeboten, so das Gericht, müssen diese Informationen bereits bei Vertragsschluss vorliegen. Hier sei schon das Einstellen von Waren ein rechtsgeschäftlich bindendes Angebot an den Interessenten, der dieses allein durch das Ausüben der „Sofort Kaufen“-Funktion annehmen könne. Online-Händler müssen daher auf umfassende Garantie-Informationen zu ihren Angeboten bereits in den Artikelbeschreibungen achten. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht WETTBEWERBSRECHT NETZNEUTRALITÄT DATENSCHUTZ SOCIAL NETWORKS Einführungspreise Unterschriftenzahl erreicht Facebook bleibt irisch Keine Hartz-IV-Schnüffelei Ein Unternehmen darf nur dann mit gesenkten Sonderpreisen werben, wenn es zuvor Normalpreise hatte, die tatsächlich höher waren. Diese Erfahrung musste ein Möbelhaus machen, das zur Eröffnung mit reduzierten Einführungspreisen warb. In einer Fußnote wurde erwähnt, dass die Normalpreise einer anderen Niederlassung derselben Kette als Vergleichsgrundlage dienen. Da beide Häuser als rechtlich unabhängige Einheiten agieren, sah das Oberlandesgericht Hamm dieses Gebaren als irreführende Werbung an. Ein Unternehmen, das neu eröffne, könne sich grundsätzlich nicht auf alte Preise beziehen, da es diese zuvor nicht gegeben ■ haben kann (Az.: 4 U 129/12). fk Innerhalb weniger Wochen hat die Online-Petition des Studenten Johannes Scheller zum Thema Netzneutralität mehr als 50.000 Unterstützer gefunden. Damit ist die vom Gesetzgeber vorgesehene Zahl der Unterstützer erfüllt – der Bundestag muss sich mit dem Thema befassen. Netzneutralität bedeutet, dass Internet-Zugangsprovider bei der Durchleitung von Daten nicht einzelne (zum Beispiel eigene) Angebote bevorzugen dürfen. Die Petition fordert, dieses Prinzip gesetzlich vorzuschreiben. Aktueller Anlass war die Ankündigung der Telekom, das Datenvolumen ihrer DSL-Anschlüsse zu begrenzen, bestimmte eigene Services von dieser ■ Begrenzung jedoch auszunehmen. fk Das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht hat die Auffassung bestätigt, dass Facebook nicht deutschen, sondern irischen Datenschutzbestimmungen unterliegt. Maßgeblich für die Anwendbarkeit deutscher Gesetze sei der Firmensitz der Facebook Ireland Limited in Dublin, die auch die verantwortliche Stelle bezüglich der Kontaktinformationen der registrierten Nutzer sei. Dass das Social Network in Deutschland mit der Facebook Germany GmbH eine Niederlassung unterhält, ist für das Gericht nicht von Belang: Diese sei ausschließlich im Bereich Marketing und Anzeigenakquise tätig, was die Anwendung deutschen Datenschutzrechts nicht ■ begründen könne (Az.: 4 MB 11/13). fk Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) davor gewarnt, auf Facebook-Profilen nach Anhaltspunkten für die soziale Situation von Arbeitslosen zu recherchieren. Insbesondere sei es nicht statthaft, dass sich BA-Mitarbeiter – womöglich unter falschem Namen – in soziale Netzwerke einloggen, um an Daten von Hartz-IV-Empfängern zu kommen. Die Behörde hat in einer Stellungnahme jegliche Spekulationen in dieser Richtung zurückgewiesen. Das entspreche nicht der Geschäftspolitik der Bundesagentur. Außerdem sei es technisch nicht möglich, von den Arbeitsplätzen der BA aus auf Netzwerke wie Facebook ■ zuzugreifen. fk Es gibt Dinge, die man besser den Experten überlässt! So wie Ihre Server. Maßgeschneiderte Server- und Systemlösungen sind unsere Spezialität. Qualität und Zuverlässigkeit sind ein Muss für all unsere Produkte und erfüllen das Ziel, Ihnen die Arbeit zu erleichtern. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Business, während wir uns um die Hardware kümmern. Sollte es doch mal ein Problem geben, stehen Ihnen unsere Techniker persönlich rund um die Uhr, an 7 Tagen in der Woche, zur Verfügung. Zudem bieten wir ein umfassendes Techniker-Wiki mit Hilfestellungen und Informationen zu unseren Produkten. Wenn Sie genug haben von Call-Center-Warteschleifen und umfassende Betreuung suchen, dann kommen Sie zu uns – den Server-Experten von Thomas Krenn. 1cThomas-Krenn Magazin Ihr Thomas Krenn www.thomas-krenn.com/expert DE: +49 (0) 8551 9150 0 CH: +41 (0) 848 207970 AT: +43 (0) 732 2363 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 26 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Mehr Erfolg durch optimiertes Category Management Bei der Conversion-Optimierung wird oft ein wesentlicher Aspekt nicht beachtet: das Category Management, also das Zusammenspiel von Produktplatzierung, Sortiments- und Preisgestaltung. Um zu wissen, welche Produkte sie wo und wie platzieren und bewerben sollen, sollten ShopBetreiber die Product Performance analysieren. Hierzu gehören sieben integrierte Analysebereiche: 1. Produktseiten-Analyse Welche Produkte sind die wirklichen Renner, werden häufig gesehen und in den Warenkorb gelegt? Welche Produkte mit wenigen „Views“ und hoher Konversionsrate sollten stärker promotet werden? 2. Analyse stehen gelassener Warenkörbe Welche Produkte werden häufig aus dem Warenkorb gelöscht oder „stehen gelassen“? Fehlen Entscheidungshilfen für teure oder erklärungsbedürftige Produkte? 3. Sortimentsanalyse Welche Warengruppen, Ober- oder Unterkategorien laufen am besten? Gibt es Auffälligkeiten nach Marken oder Produktvarianten? 4. Analyse der Zahlungsbedingungen Wie hängen die Zahlungs- und Lieferbedingungen mit dem Wohnort des Shoppers oder der Produktkategorie zusammen? 5. Einstiegsseitenanalyse Performen spezielle Einstiegsseiten besser als die Startseite, Kategorieübersichten oder Einzelproduktseiten? Wie wirken sich Änderungen auf die Performance aus? Welche Produkte und Kategorien laufen am besten über die jeweiligen Landingpages? 6. Herkunftsanalyse Welche Produkte und Kategorien funktionieren über welche Kampagnen, Kanäle, Keywords am besten? Welche Produkte sind bei welchen Zielgruppen, die via Targeting erreicht werden können, am populärsten? 7. Storno- und Retourenanalyse Muss die Bewertung der Profitabilität von Kampagnen unter Berücksichtigung von Retouren korrigiert werden? Gibt es einige Affiliates mit auffällig vielen Stornos? 13/13 Tango in Echtzeit Techniktipp Olaf Brandt Director Product Management der Etracker GmbH ■ www.etracker.de 24. Juni 2013 Appnexus arbeitet mit Interactive Media an einem Self Service Tool für Real-Time Advertising A ppnexus, Technologieanbieter für Real-Time Advertising (RTA), startet in Deutschland mit dem Vermarkter Interactive Media das neue Tool Tango. Noch ist es in der Betaphase. Die Lösung für den Echtzeithandel von Display-Werbung soll Anbieter und Käufer von Werbeplätzen auf einer Plattform zusammenbringen und dadurch die Prozesse vereinfachen. Die englische Redewendung „It takes two to tango“ stand für die Bezeichnung Pate, so Nigel Gilbert, Vice President Sales bei Appnexus für Europa, Afrika und den Nahen Osten (EMEA). Bevor Verkäufer und Käufer über Tango Online-Werbeplätze automatisiert handeln, legen sie in persönlichen Verhandlungen die Bedingungen fest. Die vereinbarten Konditionen werden im Tool hinterlegt. Vermarkter und Agenturen können sich parallel auf der Plattform anmelden und haben im Blick, was gerade auf dem Real-Time-Marktplatz läuft. Dieser parallele Zugriff von beiden Seiten auf ein Tool, das den Bietmechanismus in Echtzeit abwickelt, sei neu, so Appnexus. Dadurch, dass beide Parteien ein Tool verwenden, gibt es zwischen Verkäuferund Käuferseite auch keine Zähldifferenzen bei der Anzeigenauslieferung mehr. Zudem können Cookies zu einem hohen Nigel Gilbert, Appnexus, beim Dmexco Night Talk in München, bei dem er Tango vorstellte Prozentsatz abgeglichen und Nutzer dadurch wiedererkannt werden. Tango ist ein Self Service Tool und kein Managed Service. Das heißt, Appnexus stellt die Technik bereit, die Kunden setzen diese mit ihren eigenen Teams ein. Damit Vermarkter das Tool nutzen können, müssen sie allerdings mindestens 250 Millionen Ad Impressions pro Monat ausliefern. Auf der Käuferseite sollte das Budget für den Media-Einkauf mindestens 100.000 Euro Bruttoinvest pro Monat betragen. Tango wendet sich also eher an die großen Paypal für Smart TV White-Label-Lösung ermöglicht das Bezahlen per QR-Code am Fernseher P aypal macht sich bereit für das Einkaufen am Smart TV. Gemeinsam mit der Agentur Mek Media hat der Zahlungsdienstleister seine QR-Shopping-App für für Grillgeräte der Marke Weber auch über eine Smart-TV-App für Samsung betreibt. Kaufwillige können dort das Wunschprodukt auswählen und dann den angezeigten QR-Code mit ihrer PaypalApp auf dem Smartphone einscannen. Anschließend muss der Kunde die Transaktion noch mit einer Geheimzahl bestätigen. Die Eingabe von Bezahl- und Adressdaten entfällt, denn diese haben die Paypal-App-Nutzer bereits bei dem Anbieter hinterlegt. Paypal hat die Bezahllösung als White-Label-Produkt konPaypal everywhere: Auch auf dem Smart TV können Kunden zipiert, sodass weitere Händler sie mit wenig Aufwand mit dem QR-Code-basierten Service von Paypal bezahlen ebenfalls nutzen können. Für die Nutzung auf Internet-fähigen Fernseh- die Smart-TV-App sei nur die Übergabe der Produktspezifika und der Designgeräten erweitert. Ein erster Kunde ist der E-Commerce- Vorgaben notwendig, so das Versprechen ■ Anbieter Demmelhuber, der seinen Shop von Paypal und Mek Media. cf Player im OnlineWerbemarkt. Appnexus erhält von beiden Seiten Geld: Das Unternehmen verlangt von der Käuferseite eine Technologiegebühr, die zwischen 10 und 20 Prozent des Mediabudgets liegt. Von der Vermarkterseite bekommt Appnexus einen Anteil am Umsatz, der über Tango generiert wird. Die Telekom-Tochter Interactive Media kooperiert seit November 2012 mit Appnexus für die „Premium Publisher Plattform“ für Real-Time Advertising. Im März 2013 hat der Vermarkter den Retargeting-Anbieter Xplosion Interactive übernommen, um Echtzeithandel und Data Driven Ad■ vertising auszubauen. is Mehr Logistik für Magento D ie großen Marktplätze bauen gezielt ihr Logistikangebot aus: Jetzt hat eBay angekündigt, künftig die Services seiner Tochter GSI Commerce in das Shop-System Magento zu integrieren. Damit können Händler, die das Open-Source-System nutzen, auf Services rund um Logistik, Kundenbetreuung und Bezahlsysteme zurückgreifen. Bislang stand das FulfillmentAngebot von GSI Commerce nur wenigen großen Shop-Betreibern zur Verfügung. Ebay hatte sowohl GSI Commerce als auch Magento 2011 übernommen. Laut eBay verwenden mehr als 150.000 Händler weltweit Magento, „Tausende“, so der Konzern, stehen bei GSI Commerce auf der Kundenliste. Erst Anfang des Monats hatte der Marktplatz Rakuten den US-Logistikdienstleister Webgistik übernommen und Ende 2012 den französische Logistiker Alpha Direct Services. Damit wächst die Konkurrenz zum Service des Branchen■ primus Fulfillment by Amazon. cf Anzeige TWITTER DG ARVATO Traffic-Analyse für alle Ad-Auslieferung überprüfen Zusammenschluss mit Gothia Twitter stellt sein Analyse-Tool nun allen Nutzern zur Verfügung. Bislang war es Betreibern von Werbeseiten vorbehalten. Mit Twitter Analytics lassen sich alle Timeline-Aktivitäten inklusive Favoriten, Retweets und Replies nach Kategorien („Alle“, „Gut“ und „Beste“) sortieren, dazu gibt es Statistiken zu den eigenen Followern. cf DG, ein Anbieter von Multiscreen-Werbung und Ad Management, hat eine neue „Verification Suite“ vorgestellt. Mit der Lösung wird überprüft, ob Werbemittel erwartungsgemäß ausgeliefert wurden. Das Tool liegt nun in neun Sprachen vor, darunter auch in Deutsch, und ist vollständig in die Plattform DG Media Mind integriert. cf Arvato fusioniert mit der Gothia Financial Services. Die Behörden haben den Zusammenschluss jetzt genehmigt. Gothia bringt den Rechnungskauf „Paybybill“ und 2.000 Kunden in Skandinavien, Großbritannien und Irland mit. Arvato ist nach eigenen Angaben damit Nummer drei der europäischen Finanzdienstleister. cf TOOLS & TECHNIK 27 09. -10. September 2013 SIDE Hotel Hamburg Reiseschutz per App Allianz erschließt sich mit mobilem Vertrieb neue Kunden für Versicherungen D as kennt jeder: Wer über eine Landesgrenze fährt, erhält eine Hinweis-SMS seines Mobilfunk-Providers, zu welchen Konditionen er in diesem Land mobil kommuniziert. Warum nicht diesen Ansatz nutzen, um Konsumenten für den Auslandsreiseschutz zu gewinnen? Genau das macht die Reise App der Allianz Global Assistance (AGA). Sie erkennt über die Ortungsfunktion, dass ein App-Nutzer Deutschland verlässt, und sendet eine Push-Nachricht mit der Erinnerung an den Reiseschutz. Der Reisende wählt den Versicherungszeitraum, gibt Name, Geburtsdatum und E-Mail-Adresse ein und bestellt. Damit den Nutzern keine teuren Datenroaming-Gebühren entstehen, müssen sie nicht mobil online sein, um die Versicherung abzuschließen. Sie benötigen nur ein Mobilfunknetz. Das Unternehmen sendet die Versicherungsunterlagen an die E-Mail-Adresse und der Vertrag ist zustande gekommen. Gezahlt wird per Premium-SMS. Für die Versicherung ein äußerst lukratives Geschäft: Der Last Minute abgeschlossene Reiseschutz kostet 90 Cent pro Tag und spült damit wesentlich mehr Geld in die Kasse als eine Jahrespolice, die für Familien mit 19,60 Euro zu Buche schlägt. Die Allianz vermarktet den Reiseschutz über die App „tagesgenau“, weil er sofort und selbst dann noch abgeschlossen werden kann, wenn sich der Reisende bereits auf den Weg gemacht hat. „Hauptzielgruppe sind Kurzreisende, die oftmals spontan zwei bis fünf Tage verreisen, ohne langfristige Vorplanung, und somit auch nicht über eine Auslandsreisekrankenversicherung nachdenken“, erklärt Dirk Guß, Abteilungsleiter Teilnahme für In World Busines ternet s-Leser nur € 640,–* statt 790,–* Ihr Anmeldeco de: M B C 13 i w b *alle Preise zzg l. MwSt. Die Allianz Reise App: Vertriebs-Tool für Mikroversicherungen Finance & Special Lines bei Allianz Global Assistance. 45 Prozent der Deutschen haben keine Auslandsreisekrankenversicherung, weiß Guß. Die Zielgruppe ist also groß. „Wir wollen unser Produkt über jeden Vertriebskanal anbieten“, betont er. Ein Vertriebskonflikt mit anderen AllianzPartnern bestehe nicht, so der Versicherungsexperte. Die App spricht Menschen an, die sich schon auf den Weg gemacht haben. Andere Vertriebspartner könnten diese Kunden zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr erreichen. Zahlen zu den Abschlüssen, die über die App getätigt werden, nennt Guß nicht. Jedoch verzeichnete die von der Düsseldorfer App-Schmiede Appseleration entwickelte Anwendung bislang mehr als 10.000 Downloads. Nützliche Services wie weltweite Notrufnummern, Dokumentensafe, Währungsrechner und Online-Übersetzer sollen Nutzern einen zusätzlichen Anreiz bieten, ■ die App herunterzuladen. is IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftraggeber Auftrag Dienstleister Autonet Vertriebs GmbH Onsite- und Online-Marketing-Optimierung mit der Optimisation Suite Etracker AVD Goldach Einsatz der Medien- und Produktionsdatenbank Six OMC in der Großdruckerei Six Offene Systeme Bayer. Innenministerium Relaunch des Web-Auftritts im Responsive Design Coma AG Bonprix Russland Konzeption und Umsetzung eines Online Design Contest für den Mode-Shop DI Unternehmer Deutsche Rentenversicherung Abwicklung des De-Mail-Verkehrs (rechtsverbindlicher Versand und Empfang von E-Mails) Mentana-Claimsoft Deutsches Jugendherbergswerk Relaunch des Internet-Auftritts auf Basis des Content-Management-Systems Sitecore inklusive Online-Buchungssystem Ecx.io Erdal Relaunch der Website der Schuhpflegemarke auf Basis von HTML5 G2 Germany Flughafen Wien Entwicklung des Mobile-optimierten Spiels „Spygame“ zur Präsentation der Stadt Kr3m Media Gartenhelden.de Aufbau des Community-Portals für Hobbygärtner auf Basis von Intershop Dotsource Jack Wolfskin Einsatz von „Mobile Fusion“, einer Erweitung für die Optivo-Newsletter-Lösung Broadmail, für den Mobile-optimierten E-Mail-Newsletter-Versand Optivo Lufthansa Consulting Relaunch der internationalen Website der Lufthansa-Tochter Denkwerk Kultusministerium Brandenburg Einsatz des Content-Management-Systems Six CMS Six Offene Systeme Netzwerk für die Gesundheitswirtschaft Sachsen Aufbau einer neuen Website für das Netzwerk mittelständischer Gesundheitsunternehmen unter www.healthy-saxony.com Queo Pro Sieben Sat1 Digital Entwicklung einer Mobile App für die Sportmarke „Ran“ Bellboxx Seat Übernahme von Social Media Monitoring und Social Analytics Brandwatch Seidensticker Relaunch des Hemden-Shops im Responsive Design Wiethe South Africa Tourism Etatgewinn für den Relaunch des Web-Auftritts www.dein-suedafrika.de Webguerillas Stadtwerke München Konzeption und Umsetzung von Image-Videos zur Mitarbeitergewinnung JobTV24 Mobile Trends auf einen Blick Mobile Strategie: Vor- und Nachteile von Responsive Design Mobile Marketing: Veränderung von Markenkonsum und Markenführung Mobile Commerce: Herausforderung Multichannel Best in Class: Mobile Kampagnen und Werbemöglichkeiten im Überblick Veranstalter: Sponsor: Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] mobile-business-conference.de 28 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 SUCHE IM ONLINE SHOP Pflege und Analyse muss sein Nur wer weiß, wie erfolgreich die Kunden im eigenen Shop nach welchen Produkten suchen, kann gute Konversionsraten erzielen. Regelmäßiges Optimieren ist für Shop-Betreiber daher unerlässlich D Foto: Fotolia / Olly einzutippen, um zum Ziel zu ie Suche im Online Shop kommen“, so seine Beobachist ein Thema von enortung. Gleichzeitig gilt es zu mer Wichtigkeit, ihr Stellenüberprüfen, wie viele der wert für das Geschäft aber User, die im Shop suchen, nur schwer feststellbar: „Eine auch etwas kaufen. Heimgute Suche bringt am Ende becks Erfahrung nach liegt richtig viel Ergebnis in den die Conversion Rate zwiShop, ist aber deutlich schlechschen vier und acht Prozent ter messbar als andere Maßund damit deutlich höher als nahmen zur Verbesserung die Konversionsrate des der Conversion“, ist Stefan gesamten Shops, die er mit Grimm überzeugt. „Deswedurchschnittlich 2,5 bis 4,5 gen wird die Optimierung Prozent angibt. der Suche oft nicht so konseDer Findologic-Chef empquent betrieben, wie es nötig fiehlt daher sich genau anwäre.“ Grimm ist Geschäftszusehen, wie viele Suchführer von GKS Handelssysvorgänge überhaupt keine teme, dem Betreiber der Treffer liefern und wie viele B2B-Plattform Restposten.de. der angezeigten Ergebnisse Mehr als 30.000 registrierte unsinnig sind. Auch hier gewerbliche Nutzer aus über nennt er Erfahrungswerte: 90 Ländern decken sich über Servicewüste im Online Shop: Wer stundenlang nach dem Wunschprodukt Ausschau halten muss, wird nichts kaufen Demnach liefert ein Fünftel die Plattform ein, egal ob Autopflegemittel, Handtasche, Notebook Taste reagieren, 2011 war das ja noch zent der Surfer verwenden die Suche tat- der Suchanfragen von kaufwilligen Shopoder Zange. Bis zu 250.000 verschiedene ziemlich neu“, erinnert sich Grimm. Heute sächlich, weiß Matthias Heimbeck aus Besuchern keine Ergebnisse und nicht einaber ist er höchst zufrieden: Die Kunden eigener Erfahrung. Der Geschäftsführer mal die Hälfte der wichtigsten Suchbegriffe Produkte sind zeitweise im Angebot. Seit rund zwei Jahren setzt das Solinger kommen gut zurecht, die Ergebnisqualität von Findologic, Anbieter des gleichnami- eines Shops führen tatsächlich zu den Unternehmen bei der Suche auf das Tool habe sich „subjektiv gigantisch verbes- gen Such-Tools, hat die Hit Engine von Weitkämper Technology. sert“, die Suche sei sehr viel schneller als Entwicklung des SuchZuvor war eine selbst programmierte früher. In der Spitze misst Grimm eine verhaltens seit Jahren „Heute haben viele Shops eher Suche im Einsatz, „aber die konnte zum Beschleunigung um 90 Prozent, im Mittel detailliert im Blick – eine App als eine gute Suche.“ einen keine Echtzeitsuche und lieferte hat sich die Suchzeit mindestens halbiert. schließlich ist das Startzum anderen auch keine gute Qualität“, „Wir bedauern fast ein bisschen, dass wir up aus einem ForSTEFAN GRIMM gesteht Grimm. Leere Trefferlisten dürfe die Suche nicht schon früher ausgetauscht schungsprojekt der UniGeschäftsführer GKS Handelssysteme es schlicht nicht geben. Mit der Hit Engine haben. Aber die Technologie war eben versität Salzburg hervorgegangen. „Noch vor vier zog die Echtzeitsuche ein, der Nutzer wer- auch noch nicht verfügbar“, so Grimm. Wie wichtig die Suche innerhalb eines oder fünf Jahren hat nur den also schon während des Tippens seines Suchbegriffs Treffer angezeigt – ganz Shops ist, belegen Zahlen. Mehr als drei rund die Hälfte der Nutzer die Suchfunk- gewünschten und erwarteten Produkten. nach dem Vorbild von Googles Instant Viertel der Web-Nutzer nennen eine gute tion eingesetzt, um zum Wunschprodukt Er rät Shop-Betreibern, die 30 Top-SuchbeSearch. „Wir waren anfangs schon besorgt, Suche als wichtigsten Service in einem zu kommen. Mittlerweile ist klar: Die griffe des Shops selbst daraufhin zu testen, wie die Kunden auf das Fehlen der Enter- Shop (siehe Grafik). Und: 75 bis 80 Pro- Mehrheit der Nutzer ist gern bereit, etwas ob sie zu relevanten Ergebnissen führen Tipps zur Auswertung von Suchanfragen im Online Shop Wer die Suche nutzt, hat meist genaue Vorstellungen von dem, was er sucht, sodass die Kaufwahrscheinlichkeit hoch ist. Optimierung lohnt daher. Arne Liedtke, Web Analyst bei Commerce Plus, verrät, worüber sich Shop-Betreiber Gedanken machen sollten: ■ Untersuchen Sie, welche Suchbegriffe nach Auflistung der Ergebnisse zu einer weiteren Suche führen. Hier deutet alles darauf hin, dass das erste Ergebnis für die Besucher noch nicht zufriedenstellend war. ■ Analysieren Sie, welche Suchbegriffe sich besonders häufig ■ Analysieren Sie die Top-SuchArne Liedtke von aus den genannten Suchverfeibegriffe in Ihrem Shop gemes- Commerce Plus nerungen ergeben. Anhand diesen an Suchanfragen und erser Begriffe bilden sich die Bedürfzielten Conversions/Umsätzen. Wichtig ist nisse eventuell besser ab. Das sollte im Matselbst zu testen, wie die Suchergebnisse ausching berücksichtigt werden. ■ Messen Sie, welche Suchbegriffe derzeit sehen. Dies hilft bei der Interpretation der ein überdurchschnittlich hohes Wachstum Daten und macht Optimierungsmöglichkeiverzeichnen. Diese begehrten Suchbegriffe ten in den Matchings oder der allgemeinen geben Hinweise auf sich ändernde ZielgrupKonzeption der Ergebnisseiten offensichtlich. ■ Werten Sie aus, welche Suchbegriffe keine penbedürfnisse und Optimierungspotenzial Ergebnisse bringen oder zum Verlassen im Sortiment. ■ Werten Sie aus, welche außergewöhndes Shops führen. Eventuell muss das Matlichen, aber semantisch korrekten Suchching oder, wenn möglich, sogar das Sortibegriffe verwendet werden. Diese lassen ment angepasst werden, wenn sich anhand der Auswertung der Suchbegriffe ein vielversich eventuell für SEO-Maßnahmen und Keysprechendes Potenzial ergibt. word-Otimierung einsetzen. Die Suche ist der wichtigste Faktor im Online Shop Welche Funktionen und Services sind für Nutzer relevant? 78,3 % Gute Suche im Shop 69,6 % Möglichkeit, Bestellstatus zu überprüfen 65,9 % Gute Erreichbarkeit/Kundenservice 51,1 % Kontaktmöglichkeit (Hotline/Formulare) 47,3 % Meinungen/Produktbewertungen anderer Nutzer 36,4 % Prüf-/Gütesiegel Möglichkeit, persönliche Beratung zu nutzen 29,3 % Bonusprogramm vorhanden 20,6 % Shop Newsletter 13,7 % Auf mich persönlich abgestimmte Produktempfehlung 12,4 % Webshop mobil auf dem Smartphone nutzbar Webshop hat ein Unternehmensprofil bei Facebook © INTERNET WORLD Business 13/13 9,4 % 2,3 % Quelle: Fittkau & Maaß; 36. W3B-Benutzer-Analyse; Stand Mai 2013; n = 69.000; Mehrfachnennungen möglich 13/13 TOOLS & TECHNIK 24. Juni 2013 Internet World BUSINESS 29 ist wichtig, jemanden zu haben, der dafür zuständig ist“, so seine Überzeugung. Und er hat noch einen besonderen Tipp in Sachen Echtzeitsuche parat: Die Suche schon während des Eintippens produziere keine HTML-Ergebnislisten, die sich für Google optimieren ließen. Folglich wirke sich die Echtzeitsuche schlecht auf das generische Ranking bei Google aus. Bei Restposten.de erscheinen die Treffer beim Tippen Eine Echtzeitsuche bietet auch der MCC-shop „Das sagt einem keiner der Lösung des zugrunde liegenden Shop- konnte, und damit hat sich damals unsere Anbieter von Echtzeitsuche vorher. Es ist Systems ePages zum Einsatz. Zuvor lief die Suche deutlich verbessert. Die Conversion aber wichtig zu überprüfen, wie viel TrafSuche zwei Jahre lang über die Omikron- hat sich aber nicht so gut entwickelt, weil fic das ausmacht und wie ich den erhalten Lösung Factfinder. „Das war einer der ers- die Suchergebnisse nicht immer die Qua- kann. Darüber sollte man mit dem Anbieten Anbieter, der eine Echtzeitsuche bieten lität hatten, die wir uns gewünscht haben“, ter sprechen“, erklärt Grimm. Dennoch resümiert Hölscher. Als ePages nun sei- wird sich die Echtzeitsuche seiner Meinerseits eine dynamische Suche aufgesetzt hatte, Auswahl von Such-Tools für Online Shops „Wenigstens alle sechs Monate griff Hölscher wieder auf Kommerzielle, externe Such-Tools (ohne Open-Source-Angebote) die systemeigene Lösung Tool Anbieter Referenzkunden sollte man seine Shop-Suche zurück. Ein Mitarbeiter Epoq Search Epoq Windeln.de, Marc O‘Polo, Design3000.de mal überdenken.“ ist ausschließlich mit der Exorbyte Commerce Search Exorbyte Elektro4000.de, WMF Pflege der Suche beschäfDIETMAR HÖLSCHER Factfinder Omikron Real, Heine, Plus, Hessnatur tigt. Hölschers Credo: Betreiber von Mcc-shop.com „Wenigstens alle sechs Findologic Outstore.de, Edeka-lebensmittel.de., Rose.de Findologic Monate sollte man seine Hit Engine Weitkämper Mindfactory, Restposten.de, Simfy nung nach durchsetzen: „Als Trend sehe Shop-Suche mal überdenken.“ Google Commerce Search Google Enterprise Discount Office Items, Timberland Auch für Stefan Grimm ist das ein wich- ich am ehesten, dass die heute verfügbare SDL Fredhopper Fredhopper Otto, Neckermann, Thomas Cook tiger Punkt: „Ich kann jedem nur empfeh- Technologie, nämlich die intelligente SuSearchperience AOE Media Dt. Telekom, Condor, Panasonic, Congstar len, einen Mitarbeiter für die Optimierung che in Echtzeit, immer mehr Verbreitung © INTERNET WORLD Business 13/13 Quelle: Eigene Recherche der Suche abzustellen. Das muss nicht findet. Heute haben viele Shops eher eine ■ zwingend ein Ganztagsjob sein, aber es App als eine gute Suche.“ cf und die Trefferliste auch tatsächlich alle Produkte auflistet, die dem Kunden zu diesem Suchbegriff angeboten werden sollen. Auf die Analyse legt auch Dietmar Hölscher, Betreiber von Mcc-shop.com, großen Wert. In seinem Shop finden „Bäcker, Köche, Gourmets und Küchenfreaks“ – so die Selbstbeschreibung – alles, was sie brauchen. Fast 20.000 Produkte in 300 Kategorien sind im Angebot. „Wir analysieren vor allem, welche Suchbegriffe wie konvertieren und betrachten dabei zum einen die, die häufig eingesetzt werden, aber zu keinem Ergebnis führen, und zum anderen die, die zwar gut konvertieren, aber erst über mehrere Klicks durch den Shop zum Wunschprodukt geführt haben“, berichtet Hölscher. Auf dieser Basis wird die Suche optimiert. In seinem Shop kommt seit einem halben Jahr wieder die Such- Preise im Gesamtwert von über explido präsentiert vom mer Offensive 01.07. bis zum 31.08.2013 die Affiliate Som DIE TEILNEHMENDEN PROGRAMME DIE AKTIONEN 9 9 9 9 9 9 Attraktive Sachpreise Sales-Rallyes Provisionserhöhungen Premium-Provisionen Bonuszahlungen Präsenzbonus AUM AKTIONSZEITR 13 01.07. - 31.08.20 (08 00) 39 75 43 60 kostenlose Partnerhotline affi[email protected] www.explido-affiliate.de/sommer-offensive/ + Provisionserhöhungen + attraktive Bonuszahlung & Sonderprämien + Sales-Rallyes DIE PREISE 30 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 WEBDESIGN Flach wie ein Brett Der 3-D-Effekt hat ausgedient: Die moderne Website ist flach, klar und schnörkellos. Das ist schick – und problematisch D er Frust steht der Dame me ben. ins Gesicht geschrieben. „Wie komme ich denn von hierr aus achelloberfläwieder zurück auf diese Kacheloberfläche? Ich finde keinen ,Schließen‘-Button“, eßen n‘-Button“, fragt sie den Leiter des Usability-Labors abiliity-Labors ratlos und fährt suchend mit der d Maus über die ungewohnte Windows-8-Oberfläche. „Muss ich jetzt wirklich den Computer ausschalten und wieder hochfahren, damit ich einfach zurück auf den Startbildschirm komme?“ Der Mitarbeiter der Agentur Usability.de notiert gewissenhaft in seinem Testbogen, dass die Nutzerin frustriert ist– und sie ist bei Weitem nicht die einzige der Testgruppe aus Windowserfahrenen Nutzern, die Probleme mit Microsofts neuer PC-Oberfläche hat. Wobei sich die meisten Probanden einig sind: Schick ist es schon, dieses flache Design. Kacheloptik als Trendsetter Flat Design heißt der neue Trend, den Microsoft mit der neuen Kacheloberfläche von Windows Phone setzte und mit Windows 8 für den PC weiterdenkt. „Flat Design bedeutet: Besinnung auf das Wesentliche“, erklärt Julia Schnitzer, Studienleiterin an der Mediadesign Hochschule in Berlin: „keine Schlagschatten, keine Glanzlichter, keine Farbverläufe, kein 3-D-Effekt, dafür klare Konturen und reine Farben“. Das abstrakte Flat Design setzt sich deutlich vom bisherigen DesignTrend ab, den einst Apple mit dem iPhone vorgab: Beim sogenannten „Skeuomor- Farbverläufen trenreichlich angestaubten Farbve erl beziehungsweise nen, hier wird sicherlich bez zieh passieren.“ hoffentlich noch etwas passie ere Drei Interpretationen von Flat Design: Google+, iOS 7 und Windows Phone phismus“ (altgriechisch: Gestalt) ging es darum, die reale Welt mit digitalen Mitteln so genau wie möglich abzubilden. Deshalb sah die iPhone-Uhr aus wie direkt von einem Bahnsteig abgeschraubt und der Kalender mit dem Blättereffekt wirkte wie in Leder gebundenes Papier. Alles unnötiger Schnickschnack, sagen dagegen die Flat Designer der Avantgarde, die zuletzt arg über das angestaubte Aussehen von iOS lästerten: Ästhetisches Design sei reduziert, benötige klare Farben und Geometrie. Mit der neuen Version seines Betriebssystems, das im Herbst veröffentlicht werden soll, schließt sich Apple zumindest teilweise dem neuen Design-Trend an: iOS 7 präsentiert sich verschlankt, setzt auf eine klare, hervorstechende Typografie und abtrakte Icons. Die jüngst präsentierte Beta des Betriebssystems wird aber wohl so nicht in den Handel gehen. „Ich denke, Apple wird iOS 7 bis zum Herbst noch optimieren“, meint Schnitzer. „Vor allem die aktuelle Prinzessin-Lillifee-Farbgebung könnte nicht nur männlichen Nutzern zu verspielt sein. Außerdem konnte sich Apple immer noch nicht von den Klares Design ohne Schn Schnörkel nör Flat l Design ist nicht h nur den d Großen G der Branche vorbehalten: Auch Online Shops, Agentur-Seiten und Marketingportale setzen zunehmend auf das klare Design ohne Schnörkel (Beispiele siehe Kasten unten). Text-Links, große Inhaltsflächen und Bilder, mehr Weißflächen, serifenlose Schriftarten, ein deutlich erkennbarer Rasteraufbau – die visuelle Sprache des Flat Designs ist auf den ersten Blick zu erkennen. „Websites können durch Flat Design viel aufgeräumter und zielführender wirken“, meint Oliver Kasparik, Senior Art Director bei der Multimedia-Agentur Denkwerk. „Zudem gilt ,flat‘ jetzt als schick und trendy, weil die Bedienung der Geräte möglichst einfach wirken soll und auch einfacher geworden ist.“ Flat Design dürfe aber nicht dazu führen, bestimmte Nutzergruppen auszuschließen. „Abstrakte Gestaltung ist auch anfällig für Fehlinterpretation“, so Kaspariks Befürchtung. Womit wir wieder beim anfangs beschriebenen UsabilityTest von Windows 8 wären; die geschilderte Szene ist da sicher nur ein Problem von vielen. „Wir haben gesehen, dass User bei Flat Design oft klickbare Elemente nicht als solche erkennen oder Inhaltsflächen aufgrund ihrer Gestaltung für WerbeBanner halten“, so Thomas Bartel, Grün- Bei Nixon.de ist das Rastermuster klar erkennbar Der Fahrradkonfigurator von Myownbike.de: Aufgeräumt und trotzdem leicht zu bedienen der von Usability.de. „Aus Usability-Sicht ist jeder krasse Design-Wechsel, wie er mit Flat Design praktiziert wird, natürlich zunächst einmal ein Problem.“ Wer also auf den Design-Zug aufspringen und seine Website modern und flach haben will, sollte auch an die Nutzer denken, warnt Kasparik. „Websites sollten immer gebrauchstauglich bleiben“, betont der DenkwerkDesigner und mahnt die Anwendung der OSIT-Regel (Orientation, Selection, Information, Transaction) an. „Man könnte anfangs einen ,Nearly Flat Design‘-Ansatz verfolgen, um die Nutzer nicht komplett zu verwirren.“ Sehr feine Konturen um klickfähige Elemente, schwache Kontraste im Hintergrund, bei Berührung aufklappende Kontextmenüs, schmale Pfeile oder ähnlich einfache Icons auf klickbaren Flächen – mehr brauchen PC-affine Nutzer nicht, um das neue Flat Design zu durchschauen und bedienen zu können. Dann klappt’s auch beim Usability-Test – und Website-Betreiber und User können das ■ Design ohne Frust genießen. il Merkmale von Flat Design ■ Aufbau im Raster- / Kachelsystem Geometrische Formen, klare Linien ■ „Flache“ Gestaltung ohne Verläufe, Schatten oder Lichteffekte ■ Hervorstechende Typografie ■ Wenige, sehr einfach designte Icons ■ Klare Typografie statt dicker Buttons zeichnen den Shopping-Club Monoqi aus Nudeln pur: Auf der „Cappello’s Gluten Free“-Website zeigen einfache Pfeile, welche Flächen geklickt werden sollen Sparen Sie am Preis nicht an der Leistung Verkaufsschlager bei Thomas Krenn 2HE Intel Single-CPU SC825 Server Unser Verkaufsschlager auf 2 Höheneinheiten vereint, überzeugt durch seine Performance und den unschlagbaren Preis. 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Juni 2013 13/13 Mehr Schlagkraft im E-Commerce Die Reaktionen der Branche auf die Hybris-Übernahme durch SAP sind abwartend positiv M ancher Marktbeobachter war davon ausgegangen, dass der Schweizer E-Commerce-Anbieter Hybris einen Börsengang plant, aber es kam anders: Der Software-Riese SAP hat Hybris übernommen und sich damit deutlich im E-Commerce-Segment verstärkt (siehe INTERNET WORLD Business 12/13, Seite 1). „Mit Hybris wird SAP eine führende Position im Verbrauchermarkt einnehmen können“, so die Hoffnung, die Bill Mc Dermott und Jim Hagemann Snabe, beide CoCEOs von SAP, mit der Akquisition verbinden. Für das Walldorfer Unternehmen ist der Kauf die bislang größte Übernahme in diesem Jahr. Offiziell wurde zwar keine Kaufsumme genannt, die Summe von 1 bis sogar 1,5 Milliarden Dollar, von der manche Medien berichten, ist laut Aussage von SAP allerdings ein „bisschen hoch gegriffen“. Über Hybris Viele Großkunden von Hybris betreiben ein Backoffice auf SAP-Basis SAP schließt auf Doch unabhängig vom Be- Hybris informiert auf der Webseite über die Akquisition trag: Das Geld ist in jedem Fall gut investiert. Die Nachfrage nach ness-Suite auch eine Komponente für E-Commerce-Lösungen wächst. Analys- E-Commerce. Die Hybris-Plattform ist ten schätzen den Gesamtmarkt weltweit aber viel umfangreicher. Durch die Überauf 37 Milliarden US-Dollar. SAP jedoch nahme schließt SAP nun zu den Wettbekonnte in diesem Segment bislang nicht werbern auf, glaubt Peter Sheldon, Analyst mit der Konkurrenz mithalten. Zwar ent- bei Forrester Research, der die Anbieterhält der Baustein Customer Relationship landschaft nun von vier Playern geprägt Management innerhalb der SAP-Busi- sieht: SAP, IBM, Oracle und eBay. Wenn künftig die Hybris-Lösung mit der SAP-Echtzeitdatenbank „Hana“ sowie mit Analyse- und Social-Software-Lösungen von SAP integriert wird, erhalten Kunden ein breites Spektrum für den Vertrieb und das Marketing aus einer Hand. Die E-Commerce-Plattform von Hybris kann sowohl on Demand als Web-basierte Lösung oder als Lizenzlösung auf den unternehmenseigenen Servern eingesetzt werden. Zu den über 500 Kunden zählen Anbieter von B2B- und B2C-Webseiten gleichermaßen. Zielgruppe sind Unter- Interview Auswirkungen noch nicht absehbar Wie bewerten Sie die Übernahme von Hybris durch SAP? Maximilian Plank: Positiv. Zahlreiche UnicKunden setzten SAP bereits als Software für Enterprise Resource Planning oder Customer Relationship Management ein, an die wir Hybris angebunden haben. Die absehbare vertiefte Integration der beiden Lösungen ermöglicht zusätzliche Anwendungen und eröffnet Potenziale für Kosteneinsparungen in Entwicklung und Betrieb. Für Kunden ohne SAP verändert sich – zumindest so weit es heute absehbar ist – wenig, da Hybris weiterhin als Stand-alone-Lösung an jedes Backend angebunden werden kann. Und natürlich hat Hybris dank SAP Zugriff auf Technologien, Vertriebspartner und Finanzmittel, wodurch Weiterentwicklungen der Software beschleunigt werden können. Was bedeutet die Akquisition für den Markt? Plank: Alle drei führenden Software-Unternehmen für Enterprise-Resource-Planning-Lösungen, SAP, IBM und Oracle, verfügen nun über äußerst leistungsfähige Maximilian Plank Managing Director, Unic GmbH, Karlsruhe ■ www.unic.com Komponenten für E-Commerce. Größere Unternehmen, die höchste Ansprüche an Multichannel stellen, auf ein bewährtes Framework setzen wollen und BackendSysteme eines dieser Anbieter im Einsatz haben, werden in vielen Fällen früher oder später die E-Commerce-Komponente desselben Anbieters wählen, um von Verbund-Vorteilen wie abgestimmte Release-Zyklen, einheitliche Technologien und Lizenzeinsparungen zu profitieren. Aufgrund der starken Stellung von SAP hat hier Hybris eine exzellente Ausgangslage. Und was bedeutet sie für andere Anbieter von E-Commerce-Software? Plank: Diese drei Anbieter werden auch zukünftig nicht den gesamten Markt abdecken; wer zum Beispiel in puncto Mul- tichannel oder Skalierbarkeit Abstriche in Kauf nimmt, kann auch weiterhin unter diversen Anbietern auswählen. Darüber hinaus setzen auch einige Unternehmen auf Eigenentwicklungen durch interne IT-Teams, teils basierend auf Open-Source-Frameworks. Mit welchen Veränderungen für Vertriebspartner und Kunden rechnen Sie? Plank: Kurzfristig wird sich nichts ändern; über langfristige Auswirkungen kann zum aktuellen Zeitpunkt nur spekuliert werden. Wahrscheinlich werden größere SAP-Dienstleister prüfen, ob und wie intern Hybris-Kompetenzen aufgebaut werden können. Technische Implementierung alleine reicht jedoch nicht aus, um Kunden in E-Commerce und Multichannel erfolgreich zu machen: Beratung in Online Marketing und Produktpräsentation, Prozessdesign, User Interfaces, Conversion Optimization sind Stichworte hierzu. Höchstwahrscheinlich erfolgt eine Aufnahme der Hybris-Lizenzen in die SAP-Lizenzverträge, wodurch vermutlich die SAP-Salesforce verstärkt Hybris verkaufen wird. ■ Produkt: Hybris Commerce Suite, eine Multikanal-Software für den Online-Handel, für das mobile Web, für Callcenter und Filialen ■ Gründungsjahr: 1997 ■ Hauptsitz: Zug, Schweiz, Niederlassungen in 15 Ländern ■ Mitarbeiter: 600 ■ Geplanter Umsatz im laufenden Geschäftsjahr: 110 Millionen US-Dollar (84 Millionen Euro) ■ Kunden (Auswahl): Migros, 3M, Metro, Bridgestone, Procter & Gamble, Nikon nehmen ab einem Jahresumsatz von rund 50 Millionen Euro. „Die Übernahme von Hybris durch SAP ist im Enterprise-Segment für Shop-Lösungen hochinteressant. Vor allem große Unternehmen und Konzerne können von den Synergien profitieren“, erklärt Moritz Koch, Managing Director bei der Hamburger E-Commerce-Agentur und SinnerSchrader-Tochter Commerce Plus. Der Anbietermarkt sei allerdings bereits sehr ausdifferenziert. Durch den Unternehmenszusammenschluss werde sich deshalb nichts Grundsätzliches verändern. „Vor allem nicht von heute auf morgen, denn Technologien müssen zusammengebracht werden“, sagt Koch. Lösung aus einer Hand „Kurzfristig wird sich nichts ändern“, glaubt auch Maximilian Plank. Der Managing Director des Hybris-Partners Unic in Karlsruhe bewertet die Akquisition positiv (siehe Interview): Da zahlreiche UnicKunden, die Hybris verwenden, auch Software von SAP einsetzen, eröffnet die absehbare vertiefte Integration der beiden Lösungen Potenziale für Kosteneinsparungen in Entwicklung und Betrieb, so seine Überzeugung. Nach Abschluss der Übernahme wird Hybris die Tätigkeit als unabhängige Geschäftseinheit innerhalb von SAP fortsetzen, Das Führungsteam bleibt in der bisherigen Zusammensetzung bestehen. „Unsere Kunden werden weiterhin Zugang zu den Personen, Technologien und fachlichen Ressourcen haben, die sie von Hybris gewohnt sind“, erläutert Carsten Thoma, President und Mitgründer von Hybris. Auch für die Hybris-Partner soll sich nichts ändern: „Die bestehenden Verträge bleiben inkraft, an den Beziehungen zu unserem Account- und Partnermanagement sowie an unseren Servicestrukturen ändert sich nichts“, betont der Hybris-Mitgründer. SAP und Hybris gehen davon aus, dass die Akquisition im dritten Quartal 2013 nach der kartellrechtlichen Genehmigung ■ abgeschlossen sein wird. is 13/13 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 24. Juni 2013 AFFILIATE MARKETING BROWSERGAMES PLZ Hier könnte Ihr Eintrag stehen! 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Juni 2013 Matthias Ehrlich und neues Präsidium Payback, München Leshop.ch, Ecublens / Migros, Zürich (CH) Die Mitglieder des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) haben auf ihrer Mit- M. Ehrlich gliederversammlung im Juni ein neues Präsidium gewählt: Als neuer Verbandspräsident folgt Matthias Ehrlich auf den bisherigen Präsidenten Arndt Groth (Vorstandsvorsitzender der Publigroupe), der nicht wieder zur Wahl antrat. EhrA. Himmelreich lich (United Internet Media) zur Seite stehen die Vizepräsidenten Christoph N. von Dellinghausen (Consulting von Dellinghausen), Harald R. Fortmann (Cribb Personalberatung), Ulrich Kramer (Pilot Hamburg) und Burkhard Leimbrock (Icon Mobile), die allesamt in ihren Ämtern bestätigt wurden. Neu ins Präsidium gewählt wurde zudem Achim Himmelreich von der Beratung Mücke, Sturm & Company. ■ www.bvdw.org Stephan Zoll / Martin Tschopp eBay, Dreilinden Mit neuen Aufgaben wurden Martin Tschopp und Stephan Zoll bei eBay betraut. Zoll, bislang Geschäftsführer von S. Zoll Brands4friends und auch für die eBay-Plattformen Tradera (Schweden) und Gitti Gidiyor (Türkei) zuständig, wechselt zurück zu eBay Deutschland. Dort übernimmt er von Martin Tschopp die Position des Vice President eBay Germany M. Tschopp und verantwortet in Zukunft das deutschlandweite Geschäft des Web-Marktplatzes. Zoll, der weiterhin für Tradera und Gitti Gidiyor zuständig ist, berichtet an Tschopp, der seinerseits Vice President eBay Marketplaces Germany wird. In dieser Funktion verantwortet er in Zukunft sämtliche Geschäftsfelder von eBay im Bereich Marketplaces in Deutschland. Dazu zählen eBay, eBay Kleinanzeigen, der Fahrzeugmarkt Mobile.de und der Shopping Club Brands4friends. Tschopp übernimmt die Position interimsweise, bevor er in einigen Monaten zu eBay USA wechselt, von Bob van Dijk, der eBay verlassen hat. ■ www.ebayinc.com 37 Richard Welge Christian Wanner Bundesverband Digitale Wirtschaft, Düsseldorf Internet World BUSINESS Ende September 2013 verlässt CEO und Mitgründer Christian Wanner die Geschäftsführung des Online-Lebensmittelhändlers Leshop.ch, einer Mehrheitsbeteiligung des Migros-Genossenschaftsbunds in der Schweiz. Wanner, der das Unternehmen vor 16 Jahren gemeinsam mit drei Partnern gegründet hatte, bleibt allerdings im Verwaltungsrat von Leshop. Außerdem will sich der 43-Jährige künftig neuen unternehmerischen Projekten widmen. Ein Nachfolger steht bislang noch nicht fest. ■ www.leshop.ch Björn Wendler Brandon Paine / Jerome Underhill Madvertise, Berlin Zum Managing Director der neu gegründeten Madvertise Media GmbH ist Björn Wendler bei der Madvertise Mobile Advertising GmbH aus Berlin ernannt worden. Mit seinem Team, das aus Supply-, Sales- und Marketing-Experten besteht, soll Wendler die direkte Zusammenarbeit mit den Agenturen und Kunden im Bereich Mobile Advertising verbessern. Wendler, der schon seit 2010 als Senior Sales Manager bei Madvertise arbeitete, verantwortet die Bereiche Partner Development, Ad Sales und Marketing in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Er berichtet an Vincent Pelillo, den COO der Madvertise Gruppe. ■ www.madvertise.com Oliver Gstir / Arnd Schulte-Hense Das A und O, Hamburg Mit ihrer neu gegründeten Online-Agentur Das A und O GmbH wollen Arnd SchulteHense und Oliver Gstir KunO. Gstir den bei der Umsetzung und dem Management digitaler Projekte unterstützen. Beide waren zuvor bei der SpotMedia AG, einer Tochter der Sinner Schrader Gruppe, in leitenden Positionen im Bereich Account Management A. Schulte-Hense tätig. Bei Das A und O ist Schulte-Hense künftig als geschäftsführender Gesellschafter für Kreation und Beratung zuständig. Gstir, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter, verantwortet Account Management und Finanzen. ■ www.dasaundo.de Appnexus, London (GB) Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich Appnexus, Anbieter einer gleichnamigen Werbetechnologie-Plattform: B. Paine Als neuer Vice President Global Accounts wechselt Brandon Paine von der GoogleTochter Doubleclick zu Appnexus. Paine, der von Madrid aus arbeiten wird, war bisher Global Agency Business Leader bei Doubleclick. Als GloJ. Underhill bal Commercial Director und Director of Product & Operations von Phorm war Jerome Underhill bisher tätig. Bei Appnexus übernimmt Underhill, der außerdem COO und Head of Product & Operations Europe bei Advertising. com/AOL war, die Position Vice President Services & Operations EMEA. Er verantwortet künftig die Client Services und Business Operations von Appnexus in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika von London aus. ■ www.appnexus.com Florian Weiß Tomorrow Focus, München Als Leiter der Unternehmensentwicklung kommt Florian Weiß zum Internet-Konzern Tomorrow Focus AG in München. In der Position folgt er auf Marc Al-Hames, der im März 2013 zur Burda Holding gewechselt ist. Zuletzt arbeitete Weiß als freier Berater in Berlin und unterstützte dabei unter anderem junge InternetFirmen bei der Entwicklung ihrer Geschäftsmodelle und Unternehmensstrategien. ■ www.tomorrow-focus.de Von der Comdirect Bank wechselt Richard Welge als neuer Bereichsleiter Marketing Deutschland zur Payback GmbH in München. Beim Loyalty-Programm-Anbieter soll der 47-Jährige in Zukunft vor allem die Digitalisierung vorantreiben und die Verzahnung der Kommunikationskanäle Online, Offline und Mobile verbessern. Bisher war Welge zwölf Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen bei Comdirect tätig, zuletzt als Bereichsleiter Marketing und Vertrieb. In der neu geschaffenen Position bei Payback berichtet er an Dominik Dommick, Geschäftsführer Marketing und Digital. ■ www.payback.net Erik Jan Hengstmengel TFT, München Als zweiter Geschäftsführer ist Erik Jan Hengstmengel in Zukunft bei der Münchner Technik- und Kreativagentur Tomorrow Focus Technologies (TFT) tätig. Neben ihm bleibt Timo Salzsieder weiterhin Geschäftsführer und kümmert sich nun als CTO der Firmenmutter Tomorrow Focus AG verstärkt um die Entwicklung der IT-Infrastruktur des Gesamtkonzerns. Bislang war Hengstmengel als freiberuflicher Interimsund Programm-Manager tätig und unter anderem für die Hornbach Baumarkt GmbH, das Europäische Patentamt sowie die Jobportale Jobpilot, Jobscout24 und Jobline International aktiv. ■ www.t-f-t.net Hanno Hensing Billiger.de, Karlsruhe Die Internet-Preisvergleichsplattform Billiger.de baut die Managementebene aus und hat Hanno Hensing als neuen Director Portal angeheuert. In der Position kümmert sich Hensing, der in Zukunft für rund 90 Mitarbeiter in Deutschland und Bulgarien verantwortlich ist, um die Organisation der Abteilungen Sortiment und Produktmanagement. Bislang war Hensing in unterschiedlichen Führungspositionen bei der 1&1 Internet AG und Web.de tätig, unter anderem als Abteilungsleiter Business Engineering sowie als Bereichsleiter Branchenmanagement. ■ www.billiger.de ▶ Impressum Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Herausgeber: Dr. Günter Götz, [email protected] Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Tanja Gabler (tga), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Elke Häberle (häb), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Wilhelm Würmseer (ww), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Frank Puscher (fp), Christina Rose (cr) Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 38 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Christian Stieber Spiegel QC, Hamburg Tui.com, Berlin Als Head of Ad Technology verstärkt Christian Stieber in Zukunft die Karlsruher Define Media GmbH, einen VerticalNetwork-Vermarkter. In der Position kümmert sich Stieber, der bisher Projektleiter bei United Internet Media war, um Ausbau und Weiterentwicklung der Ad-Server-Technologie. Er berichtet direkt an die Geschäftsführung von Define Media, Jürgen Dorner, Marius Gebicke und Tobias Zundel. ■ www.definemedia.de Zum 15. August 2013 übernimmt Sabine Jünger die Leitung der Bereiche Digital und Business Development beim Vermarkter Spiegel QC, der zur Spiegel Gruppe gehört. Die 45-Jährige folgt auf Martin Rieß, der seit März bei der Zanox.de AG tätig ist. Vor ihrem Wechsel zur Hamburger Spiegel QC war Jünger unter anderem als COO der Voodoo Video AG für den Publisher- und Content-Bereich sowie die internationale Vermarktung zuständig. ■ www.spiegel-qc.de Neben CEO Dirk Tietz führt Martin Jensen künftig die Geschäfte der Tui.com GmbH in Berlin. Der 40-Jährige arbeitete bislang bei Tui Nordic (Skandinavien), wo er sich zuletzt um die Entwicklung neuer Produkte kümmerte. Außerdem war er Vorsitzender der Geschäftsführung beim Kreuzfahrtspezialisten Wonder Cruises, einer Gesellschaft von Tui Nordic. Jensen folgt auf Kerstin Hartmann, die das Unternehmen nach sechs Jahren als Geschäftsführerin verlässt. ■ www.tui.com Andreas Binder Miriam Kockler Berit Block Mediaman, Mainz Mobile.de Advertising, Dreilinden Data Xu, London (GB) Die Web-Agentur Mediaman hat einen neuen Head of IT: Andreas Binder, der zuletzt bei Sapient Nitro, München, aktiv war, verantwortet die strategische Ausrichtung der IT, die Einführung und Steuerung aller Prozesse in der Software-Entwicklung und die Kooperation mit IT-Partnern. Bei Sapient Nitro war Binder als Director Technology für Kontinentaleuropa tätig. ■ www.mediaman.de Als Key Account Managerin Financial Institutions kommt Miriam Kockler zu Mobile.de Advertising, dem Vermarkter des Internet-Fahrzeugmarkts Mobile.de von eBay. Die 30-Jährige verantwortet in Zukunft die Betreuung und Entwicklung des Werbegeschäfts im Finanz- und Versicherungsbereich. Kockler, die bislang Key Account Managerin bei Delfingen Industry Paris war, berichtet in ihrer Position an Nicole Achtert, Senior Manager Financial Institutions. ■ http://advertising.mobile.de In der neu geschaffenen Position als Marketing Director Europe ist Berit Block künftig bei Data Xu tätig. Beim britischen Unternehmen, das im Januar 2011 den Real-TimeBidding-Anbieter Mexad in Deutschland übernommen hat, verantwortet sie sämtliche Marketingaktivitäten. Bislang war Block für Marketing und PR bei Comscore zuständig. ■ www.dataxu.com Axel Köhler Matt Ackley Michael Knigge Intershop, Jena Expercash, Mannheim Marin Software, San Francisco (USA) Der Payment-Dienstleister Expercash GmbH in Mannheim holt Michael Knigge als Key Account Manager an Bord. Er soll sich um Neukundenakquise sowie die Beratung der Web-Händler in Payment-Fragen kümmern. Bisher war Knigge in gleicher Position bei unterschiedlichen Payment-Dienstleistern tätig. ■ www.expercash.de Der E-Commerce-Dienstleister Intershop Communications AG aus Jena hat Axel Köhler zum Senior Vice President Global Sales and Customer Operations ernannt. Künftig ist er für die strategische Planung und Umsetzung des weltweiten Vertriebsprogramms sowie der Marketingaktivitäten zuständig. Köhler war bisher beim Computerhersteller Dell beschäftigt. ■ www.intershop.de Tilman Prüfer Travis Witteveen Pascal Becker Zeit Magazin, Hamburg Avira, Tettnang Saatchi & Saatchi, Düsseldorf Zum 1. Juli übernimmt Travis Witteveen den CEO-Posten beim Web-Sicherheitsspezialisten Avira. Der 42-Jährige, der zuletzt Chief Operating Officer bei dem Unternehmen aus Tettnang war, folgt auf Firmengründer Tjark Auerbach. Dieser bleibt Mehrheitsanteilseigner und steht dem Unternehmen weiterhin beratend zur Seite. ■ www.avira.com Den Bereich Handelsmarketing leitet in Zukunft Pascal Becker als Etatdirektor bei der Agentur Saatchi & Saatchi in Düsseldorf. Der 41-Jährige verantwortet ein zwölfköpfiges Team, das auf digitale Aktivierung, HändlerPR und Point of Sale spezialisiert ist. Bislang war Becker als Marketingleiter bei der Autogruppe Löhr beschäftigt. ■ www.saatchi.de Foto: Michael Biedowicz 13/13 Sabine Jünger Martin Jensen Define Media, Karlsruhe Neben dem Chefredakteur Christoph Amend und dessen Stellvertreter Matthias Kalle ist in Zukunft auch der bisherige Style Director des „Zeit Magazin“ Tilman Prüfer Teil der Chefredaktion. Er soll sich vor allem um die geplanten Online-Aktivitäten der Zeitungsbeilage sowie die Konferenz „Mode und Stil“, die am 1. Juli 2013 erstmals stattfindet, kümmern. ■ www.zeit.de 24. Juni 2013 Tom Reiter / Andreas Adrian Odigeo, London (GB) Nach mehr als zehn Jahren verlässt Tom Reiter, der bisherige Country Director für Deutschland und Österreich, T. Reiter die europäische Online-Reisebürogruppe Odigeo mit Hauptsitz in London. In Zukunft übernimmt Andreas Adrian die Position Reiters, der die Web-Buchungsplattform Opodo verantwortete. Diese kam 2011 unter das Dach von Odigeo, das ein Büro in Hamburg unterhält. Adrian war bisher Head of Product Management bei Odigeo Deutschland. ■ www.odigeo.com Als Chief Marketing Officer soll Matt Ackley bei Marin Software, einem Anbieter von Online-ManagementLösungen, die internationale Expansion vorantreiben. Ackley, der das globale Marketing von San Francisco aus verantwortet, wechselt vom Start-up Zerve. Dort war er Vice President of Platform and Merchant Services. ■ www.marinsoftware.de Susanne Heger T-Systems MMS, Berlin Bei der Web-Agentur T-Systems Multimedia Solutions übernimmt Susanne Heger die kaufmännische Leitung. Sie folgt auf Jens Nebendahl, der zur T-Systems Managementberatung Detecon wechselt. Heger war bisher Vice President Mergers & Acquisitions bei der Deutschen Telekom. Als zweiter Geschäftsführer neben Heger kümmert sich Peter Klingenberg wie bislang auch um die Bereiche Vertrieb, Marketing und Kunden. ■ www.t-systems-mms.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ Online B2B Conference Strategien für Ihr B2B Online Marketing vermittelt diese Veranstaltung. Themen sind unter anderem: neueste Mobile-MarketingTrends, Rechtsfragen und SEO in der Praxis. Termin: München, 4. Juli 2013 Kosten: 650 Euro; für unsere Leser 490 Euro mit dem Code: obc13iwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.online-business-conference.de ■ Werbeplanung.at Summit Bereits zum fünften Mal findet in diesem Jahr der Werbeplanung.at Summit, Österreichs größte Digital Marketing Conference und Expo, in der Hofburg statt. Die Konferenz umfasst 21 Panels sowie drei Gipfel zu den Themen Kreativität, Werbung und Medien. Termin: Wien, 11. und 12. Juli 2013 Kosten: 590 Euro (Conference), 25 Euro (Expo); Preise bis 26. Juni und zzgl. MwSt. Info: http://summit.werbeplanung.at/2013 ■ Gamescom Mit dem Motto „Celebrate the games!“ sowie rund 270.000 Besuchern und 600 Ausstellern aus mehr als 40 Ländern öffnet die Messe für interaktive Spiele in diesem Jahr bereits zum vierten Mal ihre Pforten. Termin: Köln, 21. bis 25. August 2013 Kosten: Ab 15 Euro (Tageskarte) bis 62 Euro (Dauerkarte); Preise Vorkasse und inkl. MwSt. Info: www.gamescom.de ■ Mobile Business Conference Die Konferenz für Mobile Marketing gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Mobile Business. Zielgruppe sind Führungskräfte, Manager sowie Marketing- und E-Commerce-Entscheider. Termin: Hamburg, 9./10. September 2013 Kosten: 790 Euro; für unsere Leser 640 Euro mit dem Code: MBC13iwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.mobile-business-conference.de ■ IFA Die Messe für Consumer Electronics bietet unter anderem die Themen-Specials iZone (alles rund um Mac, Apps und iTech) sowie Tec Watch (Technologien für die Märkte von morgen). Präsentiert werden zudem Produkte und Innovationen aus sieben Segmenten wie Public Media und Technology & Components. Termin: Berlin, 6. bis 11. September 2013 Kosten: 12 Euro inkl. MwSt. (im Vorverkauf) Info: www.ifa-berlin.de ■ Adtech Neben einer Ausstellung findet auch ein Kongress mit diversen Summits zu den Themen Mobile, Real-Time, Content & Social, Search, Video, Data/Analytics, Future Media/Technology sowie Multichannel statt. Termin: London, 11./12. September 2013 Kosten: Ab 295 Brit. Pfund. (etwa 350 Euro) Info: www.ad-techlondon.co.uk ■ 5. Scoopcamp Mit einer Mischung aus Barcamp und Konferenz richtet sich das Scoopcamp, eine Veranstaltung von Hamburg@work und der dpa, an Online-Journalisten, Programmierer und Content-Verantwortliche. Themen: Data Journalism, New Storytelling und Social Media. Termin: Hamburg, 12./13. September 2013 Kosten: 99 Euro inkl. MwSt. (Early Bird) Info: www.scoopcamp.de ■ Social Media Conference Drei Tage lang dreht sich hier alles um das Thema Social Media. Am 25. September findet zusätzlich zur Konferenz rund um Facebook, Twitter, Youtube und Co. noch ein eigenes B2B-Special statt. Termin: Hamburg, 23./24. September 2013 Kosten: Für unsere Leser ab 340 statt 490 Euro mit dem Code: SMC13Siwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.socialmediaconference.de 13/13 24. Juni 2013 STELLENMARKT Internet World BUSINESS 39 OnlineStellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Online Marketing Manager (m/w) KW-Orange SEO-Manager Schwerpunkt Linkaufbau (m/w) UNITO Versand & Dienstleistungen GmbH Berlin ID 706 Salzburg ID 704 Mitarbeiter/in Sortiments-/ContentDortmund management im Bereich E-Commerce ID 702 HELLWEG Die Profi-Baumärkte GmbH & Co. KG Online & Social Media Executive Club Méditerranée Deutschland GmbH Eschborn ID 701 (Senior) Digital Planner (m/w) in Vollzeit Mindshare GmbH Frankfurt am Main ID 700 DIRECTOR DIGITAL PLANNING (m/w) in Vollzeit Mindshare GmbH Frankfurt am Main ID 699 Online Marketing Manager (m/w) B2B / B2C Villeroy & Boch Mettlach ID 698 Software Consultant (m/w) im PreSales Leipzig pixi* Software GmbH oder München ID 695 Neuer Themen-Guide der Internet World Business Senior Online Marketing Manager (m/w) Ismaning HSE24 ID 690 Online Coordinator (m/w) ESTÉE LAUDER COMPANIES GMBH Web & Mobile Developer (m/w) Wunderknaben Kommunikations GmbH Online Shopmanager (m/w) HSE24 München ID 689 Erkrath ID 688 Ismaning ID 687 Online Conversion Optimiser (m/w) Berlin Vattenfall Europe Sales GmbH oder Hamburg ID 686 Web Analyst (m/w) Berlin oder Hamburg Vattenfall Europe Sales GmbH ID 685 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] A Ausund Weiterbildung G Guide 2013 Beilage B IINTERNET WORLD Business 15/13 B vvom 22.07.2013 Meh Inform r atione n erwün scht? Wende n Sie s ich gerne an uns ! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon: 0 89/7 41 17-283 ● Fax: 0 89/7 41 17-269 E-Mail: [email protected] Recruiting auf allen Kanälen Qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Jetzt unser Karriereportal nutzen! Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Top-Reichweite Optimale Zielgruppenansprache ▪ effizient und ohne Streuverluste In allen Fragen rund um das Karriereportal berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected] 13/13 SZENE 24. Juni 2013 Internet World BUSINESS 41 München I: Meetnight Die W&V feierte ihr 50-jähriges Jubiläum über den Dächern der Landeshauptstadt – bei bestem Wetter in halbes Jahrhundert ist in der Medienbranche eine lange Zeit. Grund genug, für die Branchenzeitschrift W&V, dieses Jubiläum gebührend zu feiern. Dazu fanden sich rund 500 geladene Gäste auf der Dachterrasse des Upside East ein und genossen neben Abendsonne, Drinks und Aussicht auch gute Gespräche. Geschäftsführer Martin Korosec und Chefredakteur Jochen Kalka begrüßten unter anderem den frisch gewählten BVDW-Präsidenten Matthias Ehrlich, Mindshare-CEO Christof Baron, IP-Chef Matthias Dang und das fast 80-jährige W&V-Gründungs■ mitglied Alexander von Kuk. häb Den 50. Geburtstag feierte die Fachzeitschrift W&V mit rund 500 Gästen. Foto: W&V E Austragungsort: Das Upside East „auf“ der Medienbrücke W&V-Macher: Jochen Kalka, Mitgründer Alexander von Kuk, Martin Korosec Spektakulär war nicht nur die Gästedichte, sondern auch der Ausblick von der Dachterrasse Catwalk: Nicht nur das W&V Layout, auch die Mode wechselte im Lauf von 50 Jahren München II: Seeed München III: Night Talk Yahoo on the Road rockte mit Seeed den Zirkus Krone Beim Dmexco Night Talk ging es um den Mediaeinkauf von morgen Stars“ und neue Technologien. Das Besondere: Die Tickets sind nicht käuflich, sondern mittels Interaktion erwerbbar. Sei es durch Gewinnspiele auf Yahoo oder „offline“. So konnten auf der Sonnenterrasse der In-Disco P1 Yahoo-Apps getestet werden, im Gegenzug gab es Tickets. Das Kon■ zept ging auf, die Halle war voll. häb D as Münchner Partytriple in der zweiten Juniwoche perfekt machte der Dmexco Night Talk. In der Freiheizhalle ging es allerdings nicht um Entertainment, sondern um knallharte Information. Genauer gesagt: Um das Thema „Media Buying: The Future of Programmatic Buying“. 230 Gäste aus der digitalen Werbewirtschaft fanden sich ein, darunter Klaus Ahrens (Pilot), Kolja Brosche (Cadreon), Peter Christmann (Media Group One), Oliver Gertz (Mediacom) und Jürgen Seitz ■ (United Internet Media). häb Welche Bedeutung hat der automatische Mediaeinkauf heute und morgen? Foto: Yahoo ären die Elefanten des Zirkus Krone nicht auf Tournee, ihnen wären beim Seeed-Konzert die Ohren weggeflogen. Bereits vor dem ersten Lied bebte die Manege. Das Konzert in München war der zweite Act der „Yahoo on the Road“-Entertainment-Tour. Der Internet-Konzern präsentiert darin „coole Bands, angesagte Foto: Dmexco W Hier kommt Seeed Die Berliner Reggae/ Dancehall-Band in Vollbesetzung – macht Lärm und Spaß Peter Fox Der Frontmann als Einheizer und auf Tuchfühlung mit dem Publikum Protagonisten Muche, Gilbert, Missler, Schoessler, Voss, Woods, Meyer-Gossner, Jansen Männer-Trio: Manfred Bosch (Redblue), Peter Christmann (Media Group One), Christian Muche (Dmexco) Aus Hamburg kam Klaus Ahrens 42 MEINUNG Internet World BUSINESS 24. Juni 2013 13/13 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Brot für alle Gesetze gegen Aufschwung Komasaufen, „All you can eat“, Bordell-Flatrate – die Schnäppchenmentalität hierzulande ist ungebrochen. Dass die Ankündigung der Deutschen Telekom, künftig Datenobergrenzen für Haushalte einzuführen, auf wenig Gegenliebe stößt, kann da nicht verwundern. Auch das aktuelle Einlenken der als „Drosselkom“ verVera Günther, spotteten Telekom, verRedaktion mag die Wogen nicht zu glätten: Statt der bisher vorgesehenen 384 kBit pro Sekunde soll nun nur auf zwei Mbit pro Sekunde gebremst werden. So wäre solch eine abgewürgte Leitung immerhin noch doppelt so schnell wie die langsamste DSL-Verbindung, würde aber zum Beispiel kein Video-Streaming in hoher Auflösung erlauben. Kritikern wie dem Verein Digitale Gesellschaft geht das Zugeständnis nicht weit genug. Haushalte mit mehreren Internet-Nutzern wie Familien, klagt die Verbraucherschutzorganisation, seien weiter benachteiligt. Wahre Familientragödien kündigen sich hier an! Schaue mehr als eine Person im Haushalt Videos, sei das Internet für die anderen nicht mehr nutzbar. Anders gesagt: Wenn der gefräßige Bruder die streng limitierten vier Scheiben Brot aufgegessen hat, bleibt nichts mehr für seine Geschwister. Es sei denn, die Familie kauft genug Brot für alle. Diese Möglichkeit eröffnet auch die Telekom: Wer mehr surft und dabei umfangreiche Datenvolumina abruft, kann größere Datenpakete gegen Aufpreis ordern. Wer lieber andere Dienste als die Telekom-eigenen von der Drosselung ausgenommenen Services nutzt – Stichwort Netzneutralität –, dem steht auch dies durch Zubuchung von Volumen offen. Wenn die Telekom, die Milliardensummen in neue Leitungen investiert, angesichts des exponenziell ansteigenden Traffics eine neue Tarifstruktur aufruft, ist das erst einmal ihr gutes Recht. Ebenso wie es das Recht des Verbrauchers ist, hier mitzumachen – oder sein Brot woanders zu kaufen. Die USA machen es vor: Ein einheitlicher Internet-Markt pusht die Wirtschaft E s war im Jahr 2009, als sowohl die USA als auch die Europäische Union von einer heftigen Rezession erfasst wurden. Während Europa sich davon noch nicht erholen konnte, hat die US-Wirtschaft inzwischen auf den Wachstumspfad zurückgefunden, vor allem aufgrund von Technologie-Investitionen. Denn sogar in Rezessionszeiten hielten die privaten Investitionen in die Internet-Infrastruktur des Landes an. Rund 70 Milliarden USDollar pro Jahr investieren USNetzbetreiber in die Infrastruktur, mehr als 1,2 Billionen Dollar seit 1996. Insbesondere die landesweite Einführung des superschnellen LTEDrahtlosnetzwerks hat die USA gegenüber Europa auf dem Mobilfunksektor in eine Führungsposition gebracht, und die USA liegen auch bei den Glasfasernetzen vorn. Derweil verharrt Europa in der Stagnation. EU-Kommissarin Neelie Kroes, zuständig für die Digital-Agenda der EU, setzt darauf, dass ein einheitlicher Internet-Markt in der Union das Blatt wenden kann. Denn ohne Zweifel ist die Verfügbarkeit der Internet-Infrastruktur ein Faktor für den Erfolg amerikanischer Internet-Unternehmen. Unter den Top 25 der Web Companies finden sich nur zwei aus Europa. Und obwohl Europa elf Prozent der Weltbevölkerung zählt, stellt es weniger als zwei Prozent des weltweiten Marktwerts von Internet-Unternehmen. Acht der zehn größten Websites im Netz sind in amerikanischer Hand. Im Alltag verbringen Europäer mehr Zeit mit den lokalisier- [email protected] „Ballons mit Kameras“ Das Projekt klingt wie Science Fiction – und wird derzeit in Neuseeland getestet: Google will abgelegene Regionen der Erde mit Internet-Zugang über Ballons versorgen, die in 20 Kilometer Höhe in der Stratosphäre schweben (Internetworld.de, 17.06.2013). „Google sollte die Ballons am besten noch zusätzlich mit hochauflösenden Kameras ausstatten. Dann ist der technologische Schritt zu „Google Live Maps“ gar nicht mehr so fern ...“ #wird ...aber: derzeit noch nicht komplett ausgerollt und schon ein #hype“ MARTIN HINTERDORFER „Sehr praktisch, nutze es oft und gerne, auf G+ und Twitter hauptsächlich.“ STEFANO PICCO „#das #sieht #dann #echt #seltsam #aus #, #wenn #Social-#Media-#Manager #ihren #job #ernst #nehmen #und #alles #hashtaggen“ „#solange #es #nicht #übertrieben #genutzt Vice President Digital Strategy, Strand Consult ■ www.strandreports.com Telco-Industrie wird ausgebremst chen Cloud Computing und Content Delivery Networks kommen gleichfalls aus Amerika. Der einheitliche US-Binnenmarkt erlaubt den amerikanischen Firmen, erst im Inland zu wachsen, bevor sie die Internationalisierung wagen – nicht zu vergessen die kürzeren und schnelleren Entscheidungsund Umsetzungsprozesse. Das sind auch Argumente für einen einheitlichen EUMarkt. Um ihr Ziel zu erreichen, muss Kroes allerdings einige Herausforderungen meistern. Etwa die unterschiedliche Besteuerung in einzelnen EU-Ländern. In einigen Mitgliedstaaten werden InternetDienste mit bis zu 25 Prozent besteuert. Ungarn senkte dagegen die Steuern für Die dynamische Architektur des Internets macht Bedenken bezüglich der Netzneutralität obsolet. Europäische Telcos haben bereits angedeutet, dass eine strikte Anwendung der Netzneutralität Preiserhöhungen erforderlich machen würde, um die von Kroes geforderten InfrastrukturInvestitionen zu finanzieren. Die EU aber befindet sich immer noch in einer Rezession, deshalb ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um die fragmentierte und dahinsiechende Telco-Industrie – genau die Industrie, die in die Infrastruktur investieren soll, die benötigt wird, um der Wirtschaft in Europa den Aufschwung zu ermöglichen – mit einer lähmenden Ge■ setzgebung zu belasten. „Wir sind enttäuscht, wie sich die Aktie im vergangenen Jahr entwickelt hat.“ Facebook-Gründer MARK ZUCKERBERG signalisiert auf der ersten Hauptversammlung nach dem Börsengang 2012 Mitgefühl mit den Anlegern „Die De-Mail bietet in ihrer derzeitigen Form keine wirklich höhere Sicherheit gegenüber der herkömmlichen E-Mail.“ HARMUT POHL, Sprecher des Arbeitskreises „Datenschutz und Sicherheit“ in der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), bemängelt die fehlende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei De-Mail JÖRG LAMBERTIN Ihre Meinung ist uns wichtig! Auf Twitter gehören sie schon lange dazu, nun hat auch Facebook Hashtags eingeführt: Nutzer können Begriffe jetzt mit einem Raute-Symbol versehen, das soll helfen, Beiträge zu bestimmten Themen leichter zu finden. Praktisch oder überflüssig? Das meinen unsere Leser dazu: Roslyn Layton Telcos, um deren Verluste aus der Finanzkrise auszugleichen. Ein einheitlicher Markt würde auch den Weg für Firmenübernahmen auf EU-Ebene öffnen. Das trifft zwar auf Widerstand bei den nationalen Wettbewerbsbehörden, doch letztlich würde es Europa eine bessere Position gegenüber der US-Konkurrenz verschaffen. Ein weiterer Hemmschuh ist die Netzneutralität – Regeln für Internet-Transparenz und Traffic Management, die ausschließlich die Internet Service Provider beschränken. Natürlich bestreitet niemand, dass Transparenz eine gute Sache ist. Aber wenn es solche Regeln gibt, sollten sie für alle Teile der Internet-Wertschöpfungskette Gültigkeit haben. Denn auch Betriebssysteme, Web-Plattformen und Endgeräte wenden heute Traffic-Management-Praktiken an, die offengelegt werden sollten. Doch keiner fragt danach. Gehört ALEXANDER DROST „#sieht #echt #seltsam #aus“ ten Angeboten von Google, Facebook und Youtube als mit den 20 größten Websites lokaler Anbieter. Linkedin hat den europäischen Jobvermittlungsmarkt umgekrempelt, Amazon und eBay definierten den Einzelhandel neu. Trotz zahlreicher staatlich geförderter Versuche hat Europa es noch nicht geschafft, lokale Schwergewichte in den Bereichen Suchmaschinen, Social oder Video Networks zu etablieren. Die führenden Innovationen in den Berei- Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Wir empfehlen dringend, keine US-amerikanischen Dienste zu nutzen.“ THILO WEICHERT, Schleswig-Holsteinischer Datenschutzbeauftragter, zieht die Konsequenz aus den Meldungen um das „Prism Project“ des US-Geheimdienstes NSA „Wenn die Bundesliga-Rechte tatsächlich helfen sollten, den Paradigmenwechsel hin zu einer Bezahlkultur für journalistische Inhalte im Netz einzuleiten, dann war jeder Euro sein Geld wert.“ Bild-Digital-Chefin DONATA HOPFEN verteidigt das Paid-Content-Konzept des Hauses JOSS WA MEHR UMSATZ! DURCH EINE BESSERE SUCHFUNKTION FÜR ONLINE-SHOPS. MEHR ERFOLG! Jetzt testen, ab 30 Euro im Monat. Monatliche Kündigungsmöglichkeit. 30 3 Gutschein unter: www.findologic.com/iwb FINDOLOGIC GmbH . Schillerstr. 30 . A-5020 Salzburg . 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