Kurzer Vergleich zur Bestimmung des ZetaPotentials mittels der LaserPhasenanalyse (PALS) gegenüber Laser-Doppler Frequenzverschiebung Meinhard Missbach, LaborChemie. Wien Zu Anfang einige einleitende Worte zu PALS, die Methode der Phasen Analyse des LichtStreusignales. Die traditionelle Laser-Doppler Frequenzverschiebung spaltet einen geringen Anteil des Strahls als Referenz ab und bringt ihn nach Modifikation des Hauptstrahles durch die wandernden Probenpartikel wieder zur Interferenz. Das Instrument misst die Frequenz der durch die Interferenz entstehenden Schwebung und errechnet daraus die Wanderungsgeschwindichkeit (Mobilität). Natürlich müssen die Partikel während der Messzeit eine gewisse Distanz zurücklegen um ein deutliches Signal zu bekommen (von Maximum zum nächsten Maximum der Schwebung) was durch die Leitfähigkeit und die Dielektrizitätskonstante limitiert wird. Die PALS Methode hingegen bestimmt die Phasendifferenz dφ/dT zwischen dem ReferenzLaserstrahles und dem Laserstrahl beeinflusst durch die Bewegung der Probenpartikel. Dieser Vergleich der Phasen kann mehrere 100 Mal schneller und um einiges genauer erfolgen verglichen mit der traditionellen Doppler Frequenzverschiebung. Dies kann man aus den technischen Daten der um Größenordnungen besser detektierbaren Mobilität bei der PALS Messung erkennen (bis zu 10e11 m2/V*s). Da an die Elektroden eine sinusförmige Spannung angelegt wird, mit der die Wanderungsgeschwindigkeit korreliert wird, üben lineare Bewegungen keinen Einfluss auf das Messresultat aus. Daher sind thermische Bewegungen oder langsame Sedimentation nicht störend, sodass sehr große Partikel ebenfalls erfasst werden können. Bezüglich des Elektrodenaufbaus: Es existieren grundsätzlich zwei Philosophien im Messaufbau von Mobilitätsmessungen: Erstens die historische durch den Einsatz von 50 mm langen Kapillaren mit den Elektroden an den jeweiligen Seiten. Hierbei ist der Probenbereich problematisch, der entlang der Seiten der Kapillarwände liegt, die ebenfalls ein Zetapotenzial besitzen und in der Folge daher auch zur Ladungstrennung führen. Diese geladene Schicht entlang der Kapillarenwand beginnt, entlang des elektrischen Feldes zur gegenüber liegenden Elektrode zu wandern. Dieser Effekt wird als elektroosmotische Strömung bezeichnet. Um diesen Volumen auszugleichen, fließt die Flüssigkeit im Zentrum der Kapillare in der Gegenrichtung zurück und beeinflusst damit die rein durch die angelegte Spannung verursachte Partikelwanderung. Früher war es daher notwendig, die stationäre Phase zwischen den beiden Strömungen zu finden um dort die reine Partikelmobilität festzustellen. Um diese Phase zu erkennen musste anfangs ein Mikroskop eingesetzt werden, entweder bereits bei Installation oder bei einer Rekalibration des Gerätes. Heutzutage möchte niemand diese ermüdende Aufgabe übernehmen, es gab also eine Entwicklung in zwei unterschiedliche Richtungen: Brookhaven verwendet offene Eintauchelektroden. (siehe eingefügte Grafik) Verwendbar sind entweder eine Polyacryl-Elektrode in der Standardversion zusammen mit Einweg-Kunst-stoffküvetten oder die BI-SREL, eine lösungsmittelbeständige Elektrode mit Glas- oder Quartzküvetten. Diese wird eingesetzt, sobald organische Lösungen als Partikelmatrix Anwendung finden. Die Mikroküvette benötigt beispielsweise nicht mehr als ca. 400 µL Probenvolumen für eine Messung. Die Bauweise der Elektrode hat mehrere Vorteile: Einer davon ist, dass sie, wie auf dem Bild gut erkennbar, leicht zu reinigen ist. Laser-Doppler-Frequenzverschiebung vs. PALS-Verfahren Seite 1 Weiters stellen mit der Standardelektrode - falls Verschleppung vermieden werden muss - die Kosten für die Küvetten kein Problem dar. Am wichtigsten ist allerdings, dass sich keine Wände (Fremdmaterialien) in der Nähe des elektrischen Feldes befinden und somit keine elektroosmotische Strömung entsteht, nur die reine Mobilitätswanderung der Partikel. Auf dem Bild ebenfalls erkennbar ist, dass die Elektrode einfach durch das sichtbare Anschlussstück entfernt bzw. wieder angeschlossen werden kann. Die Küvette wird außerhalb des Instrumentes befüllt und gereinigt. Die andere Lösung war es den kapillaren Aufbau der 50mm Elektrode beizuhalten und in der Mitte zu falten, um so eine Konfiguration ähnlich der Eintauchelektrode zu erhalten. Der Hauptzweck eines solchen Aufbaus dürfte die Vergleichbarkeit zu alten Messergebnissen gewesen sein. Dies ermöglicht auch die Verwendung von wegwerfbaren Küvetten mit an den Elektroden aufgebrachter dünner Goldschicht. Problematisch ist allerdings, dass diese Küvetten komplett verschlossen und somit schwierig zu reinigen sind. Die einzige Möglichkeit ist es hier Wasser mit einer Spritze immer wieder einzufüllen. Andererseits bei einem Preis von durchschnittlich 2,00 Euro sind sie zu wertvoll um sie einfach nach jeder Messung zu entsorgen. Andererseits kann es bei wiederholter Verwendung bei höheren Stromstärken zur Ablösung der Goldbeschichtung kommen. Und noch immer gilt: es ist elektro-osmotische Strömung vorhanden. Die mögliche Lösung dafür ist daher, eine unabhängig Korrektur der Strömung mit einer kurzen PALS-Messung mit hoher Frequenz durchzuführen. Dadurch erhält man die durchschnittliche osmotische Strömung am Messpunkt, welche verwendet werden kann um den ermittelten Mobilitätswert nach der Laser-Doppler Verschiebungsmethode um das "streaming" zu korrigieren. Daraus ergibt sich die Mixed-Mode-Messung – auch 3M Methode – angeboten bei unterschiedlichen Kapillarsystemen. Zu beachten gilt: durch das Brookhaven PALS Gerät werden zwei unterschiedliche Analysen innerhalb eines Instruments durchgeführt. Und nur dieses Gerät vereint die verbesserte Leistung der PALS Methode für Ihre Messungen mit der traditionellen Laser-Doppler-Frequenzverschiebung. Deshalb bietet nur Brookhaven eine tatsächliche Wertermittlung mit der wesentlich rascheren und daher wesentlich präziseren PALS Methode (Phasenalyse), während das ZetaPlus Instrument die marktüblichen Zeta Potential Messungen durchführt. Laser-Doppler-Frequenzverschiebung vs. PALS-Verfahren Seite 2