BARF Warum Rohfütterung? Die richtige Ernährung für Ihren Hund Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 1 von 18 Die Ernährung unserer Tiere: Aufklärung tut Not Dieses Seminar erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und erspart ihnen als Tierhalter weder die Eigenverantwortung noch die Notwendigkeit, sich mit der Materie verantwortungsvoll auseinanderzusetzen. Dieses Seminar soll Aufklärung zum Thema BARF bringen und Lösungsvorschläge und Hilfestellungen zu einer artgerechten Ernährung aufzeigen. BARF welche Bedeutung steckt dahinter BARF ist eine Methode zur Ernährung fleischfressender Haustiere, deren Entwickler sich dabei an den Fressgewohnheiten der Wölfe und anderer wildlebender Hunde orientierten. Es wird ausschließlich rohes Fleisch, Knochen und Gemüse verfüttert. BARF ist nicht mehr allein auf Hunde beschränkt sondern wird auch bei Katzen eingesetzt. Allerdings gibt es hier gravierende Unterschiede bei der Verteilung der Nährstoffe. Laut Wikipedia tauchte dieser Begriff das erste Mal in den USA auf und wurde von Debbie Tripp benutzt. Zu Anfang stand die Abkürzung für Born-Again Raw Feeders (wiedergeborene Rohfütterer), dann wurde Bones And Raw Foods (Knochen und rohes Futter) daraus und im Deutschen wurde das Backronym Biologisches Artgerechtes Rohes Futter als Erklärung dafür erfunden. Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 2 von 18 Die richtige Ernährung für Ihren Hund Das Sprichwort „Man ist, was man isst“ trifft nicht nur auf uns Menschen zu, sondern ist auch auf die Ernährung unserer Hunde übertragbar. Der Hund als Nachfahre des Wolfes gehört damit zu den Raubtieren. Sein gesamter Körper ist dazu ausgelegt Beute zu machen und zu reißen. Er hat kräftige Zähne eine gute Kaumuskulatur und einen kurzen Darm. Der Hund benötigt deshalb kleine aber hochkonzentrierte Portionen, die hauptsächlich aus rohem Fleisch bestehen sollten. Die Verdauungssäfte des Darms sind so aggressiv, dass sie auch in der Lage sind in relativ kurzer Zeit Knochenstücke zu verdauen. Eigentlich benötigen wir keine großangelegten wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Gestaltung und Zusammensetzung des Futters unserer Vierbeiner. Die Natur selber liefert uns die besten Vorlagen und Rezepte. Die Nahrung der wilden Vorfahren unserer Hunde war roh und es wurde die Beute im Ganzen verzehrt. Sie war natürlich und enthielt alles was der Organismus des Hundes zu seiner gesunden Erhaltung benötigte. Warum sollte Fleisch nur roh gefüttert werden? Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 3 von 18 Durch das Kochen des Fleisches wird das Eiweiß des Fleisches denaturiert, wichtige Enzyme und Vitamine werden zerstört und für den Hund ist diese Nahrung „tote Energie“. Die auf rohes Fleisch ausgelegten Verdauungsorgane verkümmern geradezu durch das Verfüttern von Fertigkost und die Zusammensetzung der Verdauungssäfte verändert sich, da eine Art von Vorverdauung stattfindet. Natürlich leiden auch die Geschmacksnerven darunter und deshalb wundert es auch nicht, dass es Hunde gibt, die diese natürliche Nahrung anfangs ablehnen. Gekochtes Fleisch und Fertignahrung lässt zwar Ihren Hund überleben aber Sie müssen auch eine Menge von Nachteilen in Kauf nehmen. Vitalität, Fellbeschaffenheit und Geruch sind nicht mit der Konstitution eines gebarften Hundes zu vergleichen und Infektionen und Zahnstein sind für die Halter dieser Hunde ein Fremdwort. Ein natürlich ernährter Hund ist außerdem aufgrund seiner intakten Darmflora deutlich resistenter gegen Wurmbefall. Auch werden diese Hunde älter und sind generell gesünder besonders in dem Bereich der Zivilisationserkrankungen. Zu den häufigsten Erkrankungen dieser Art zählen Herz- Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Diabetes, Übergewicht, Darmprobleme, Krebs, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Allergien, Juckreiz, Fruchtbarkeitsprobleme und viele mehr. Schulmedizinisch-therapeutische Maßnahmen wie z.B. eine Futterumstellung auf ein Allergikerfutter oder die Gabe von Kortison lindern lediglich das Symptom für den Moment, ändern jedoch nichts an deren Ursache. Bei einer kompletten Umstellung auf Rohfütterung können diese Erkrankungen allerdings sogar häufig geheilt werden. Tiere in der freien Natur kennen keine Zivilisationserkrankungen, dieses sollte uns zu denken geben. Zivilisationserkrankungen der Hunde fallen nicht vom Himmel sondern sind überwiegend Ausdruck einer fehlerhaften und artfremden Fütterung. Die Gesundheit unserer Hunde liegt also in den Händen der Halter. Haben Sie sich schon einmal die Frage gestellt warum in den letzten Jahrzehnten Hunde immer häufiger an Krebs erkranken und auch reinäußerlich topp gepflegte Tiere immer jünger sterben. Studien haben belegt, dass vor knapp 60 Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung unserer Hunde bei 15 Jahren gelegen hat. Heute hat ein Rassehund eine Erlebensrate von ca. 7 bis 9 Jahren. Bei den Mischlingshunden ist es etwas mehr. Hierfür gibt es eine einfache wie auch einleuchtende Erklärung: Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 4 von 18 Bis in die 1950er Jahre wurden die Hunde meistens mit Schlachtabfällen und Essensreste gefüttert. Fertigfutter gab es damals kaum und es fehlte auch das gesellschaftliche Verständnis einen Hund mit extra für sie hergestellter Nahrung zu füttern. Positive Aspekte zur Rohfütterung sind: gehobene Vitalität starkes Immunsystem gesundes Fell kaum bis gar kein Geruch weniger Wurmbefall resistenter gegen Infektionen bessere Zähne, kaum Zahnstein weniger Zivilisationserkrankungen Tiere sind ausgeglichener Starke Bänder und Sehnen bessere Muskulatur weniger Nieren- und Harnwegsprobleme weniger Wachstumsprobleme verminderte Kotmenge Die Inhaltsstoffe des Rohfutters werden wesentlich schneller und rückstandsloser verdaut als das Fertigfutter. Dadurch entsteht keine Belastung für den Stoffwechsel, da der Körper keine unverdaulichen und schlecht verwertbaren Stoffe und Substanzen verarbeiten und ausscheiden muss. Auch die immer wieder angeführten Bedenken im rohen Fleisch befinden sich Bakterien und Parasiten, sind schlichtweg falsch. Durch den kurzen Darm und die aggressive Magen-Darm-Flora sind Hunde fast immun gegenüber Bakterien wie Salmonellen und Parasiten. Auch dass sie viel widerstandsfähiger gegen Wurmbefall sind, habe ich schon angesprochen Der Hundekörper hat mit Würmern meist nur zu kämpfen, wenn die Darmflora durch Fertignahrung, chemische Entwurmung und die Gabe von Antibiotika zerstört wurde, was leider häufig der Fall ist. Bevor ich nun ins Detail bezüglich des Equipment, der Zutaten und Zusammensetzungen gehe, möchte ich gerne mit einigen der größten Irrtümer aufräumen, die uns von Seiten der Industrie vorgegaukelt werden. Irrtum 1: im Fertigfutter ist doch alles drin was Hund oder Katze brauchen Fertigfutter garantieren unseren Hunden nicht das lange gesunde Leben, welches die Produzenten versprechen. Da ist vor allem das drin, was Hund und Katze nicht brauchen! Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 5 von 18 Schaut man sich nur die Deklarationen auf den Futterverpackungen bzgl. des sogenannten Rohproteingehaltes an, erkennt man, dass dort nicht zwischen tierischem und pflanzlichem Eiweiß unterschieden wird. An pflanzliche Kohlenhydratträger gebundenes Eiweiß ist sowohl für den Hund als auch für die Katze schädlich. Bedeutet: es kann bei der Katze gar nicht und beim Hund im geringeren Maße verstoffwechselt werden. Tierisches Eiweiß hingegen kann unbegrenzt verwertet werden. Die immer wieder eingeworfenen Bedenken einer Eiweißallergie ergibt sich zwangsläufig aus einer Unverträglichkeit des pflanzlichen Eiweißes, das Hunde wie Katze wider Willen vorgesetzt bekommen. Manche Futter enthalten zu wenig oder zu viele Vitamine, welche dann teilweise bei Überdosierung schädlich sind. Auch befinden sich in den meisten Fertigfuttermitteln, bedingt durch Herstellungsverfahren keine sekundären Nährstoffe und bioaktive Substanzen. Somit fehlen unseren Tieren wichtige Stoffe, die für eine gesunde Entwicklung und Leben notwendig sind. Es wird vermutet, dass viele Herz-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen auf das Fehlen dieser Substanzen zurück zu führen sind. Man könnte die Liste endlos weiter führen und somit den hier vorgegebenen Rahmen sprengen. Gehen Sie einfach bewusster und kritischer mit dem Produkt Fertignahrung um. Ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sehr wohl Firmen gibt die hochwertige Rohstoffe verwenden und diese auch in einem schonenden Verfahren verarbeiten. Zu erhalten sind diese Produkte aber nicht beim Discounter sondern im gehobenen Fachtierhandel. Irrtum 2: mein Tierarzt empfiehlt mir Fertigfutter, also muss es auch gut für mein Tier sein Fakt ist hier, dass die meisten Tierärzte so gut wie keine Ernährungsausbildung haben. Ihre Informationen zu dem angebotenen Futter erhalten sie von der Futtermittelindustrie. Einen Teil ihres Geldes verdienen sie mit dem Verkauf dieser Spezial- Futtersorten die akute Probleme einerseits scheinbar lindern, doch andererseits den Nährboden für weitere Erkrankungen vorbereiten. Ein Tierarzt wird schlecht zugeben können, dass eine Krankheit durch den jahrelangen Verzehr eines Futters, welches er vielleicht auch empfohlen hat, entstanden ist. So schließt sich hier der Kreis und alle sind zufrieden: Futtermittelindustrie, Futterhandel, Tierärzte und Pharmaindustrie. Irrtum 3: ein zuviel an Eiweiß ist ungesund und belastet die Nieren Falsch! Hochwertiges tierisches Eiweiß kann unbegrenzt verwertet werden. Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 6 von 18 Irrtum 4: viele Inhalts- und Zusatzstoffe sprechen für eine hochwertige Qualität Ein großer Irrtum. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Alles was zugesetzt wird fehlte entweder der Rohware oder wurde bei der Verarbeitung zerstört. Nehmen wir zwei Beispiele: Wird dem Futter DL-Methionin (künstlich hergestellte Aminosäure) zugesetzt, dann zeigt dieses, dass in der Rohware ein extrem geringer Fleischanteil vorhanden war. Eine Zugabe von Fructo-Oligosacchariden, weißt darauf hin, dass das Futter schwer verdaulich ist. Fructo-Oligosaccharide regeln die Verdauung. Auch hier ist die Liste fast endlos weiterzuführen. Das Resultat der Gabe von synthetisch erzeugten Kopien zeigt sich in einer stetig und drastischen Steigerung von Erkrankungen der Knochen und Gelenke und Allergien. Die Natur kann in ihrer Komplexität nach wie vor nicht kopieret werden. Irrtum 5: Trockenfutter ist gut für die Zähne, reinig sie und beugt Zahnstein vor Frage: Warum bekommen dann so viele nur durch Trockenfutter ernährte Hunde und Katzen Zahnprobleme? Auffällig ist, dass die Hersteller nicht mehr mit der Aussage, dass Trockenfutter gut für die Zähne sei, werben. Die einzelnen Pellets sind meist viel zu klein und werden zum größten Teil ganz verschluckt und haben in Sachen Zahnreinigung keinerlei Funktion. Vielmehr hat man einen neuen Markt entdeckt und stellt jetzt Produkte extra zur Reinigung der Zähne her. Irrtum 6: Knochen sind gefährlich, da sie splittern Tatsache ist, dass Knochen nur durch das Kochen spröde werden und splittern. Rohe Knochen jedoch sind relativ weich, elastisch und splittern nicht. Denken sie nur an die Millionen von Raubtieren die sich durch Beutetiere inklusive derer Knochen ernähren und gut damit leben. Irrtum 7: rohes Fleisch enthält Bakterien und Parasiten Tatsache ist nun einmal, dass nicht jedes Fleisch mit etwas Schlimmen behaftet ist oder infiziert ist. Würmer z.B. werden zuverlässig durch das Einfrieren der Ware abgetötet. Die natürlichen Beutetiere des Wolfes sind auch nicht steril. Wenn das so gefährlich wäre, dann wären manche Arten aus diesem Grund sicher schon ausgestorben. Gründe dafür sind hier anderweitig zu finden. Einzeller, Würmer und Salmonellenbefall grassieren hauptsächlich unter Tieren, die mit Fertigfutter ernährt werden. Eine andere Ansteckungsquelle als das Futter scheint daher näherliegend zu sein. Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 7 von 18 Bedingt durch den kurzen Darm des Hundes, der die Nahrung schnell passieren lässt, sind Hunde bei der Rohfütterung sehr unempfindlich gegenüber Salmonellen und anderen Bakterien. Abraten würde ich vor der Verfütterung rohen Schweinefleisches, welches Überträger der *Aujeszky-Krankheit sein könnte. In Deutschland gibt es diese Erkrankung zwar schon seit Jahrzehnten nicht mehr aber so sind Sie halt auf der sicheren Seite. *Aujeszky = Pseudowut ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Der Erreger gehört zur Familie der Herpesviren und die Infektion verläuft bei fast allen Tieren tödlich. Zubereitung und Fütterungstipps Zubehör Für den Anfang benötigen Sie - verschiedene große, scharfe Messer Schneidebrett Fleischwolf Später gesellen sich noch dazu - Pürierstab oder ähnliches Küchenwaage und Feinwaage Kleine Dosen Platz im Kühl- und Gefrierschrank Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 8 von 18 Das Futter Über die natürliche Nahrung haben wir ja schon gesprochen. Nun gilt es einige Grundregeln zu beachten. Diese sind schnell zu erlernen und Ihr Hund wird es Ihnen mit mehr Gesundheit und Vitalität danken. Als Fleischfresser frisst der Wolf/Hund in der Natur zuerst die Eingeweide eines Beutetieres. In der Regel ist dieses ein Wiederkäuer oder Nager, der sich hauptsächlich von Pflanzen, Kräutern, Getreidekörnern und Rinden ernährt hat. Diese Stoffe sind bereits vorverdaut, was wir bei der Fütterung beachten müssen. Danach begibt er sich an den Rest, bestehend aus Fleisch/Knochen/Fell und Haut. Betrachten wir uns den Speiseplan eines Hundes mal genauer, so stellen wir fest, dass er aus folgenden Zutaten besteht: Fleisch und Innereien Prinzipiell können Hunde mit allen Fleischsorten und –arten befüttert werden. Welpen sollten ihr Fleisch in kleine Stücke (2x2 cm) oder gewolft vorgesetzt bekommen. Dem erwachsenen Hund können auch gröbere Stücke vorgelegt werden. Als Fleisch bietet sich an Rind, Geflügel, Kaninchen, Wild, Ziege, Schaf und alle weiteren im Handel erhältlichen Fleischsorten. Wie fett ist Fleisch? Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 9 von 18 Die Tabelle verschafft einen Überblick. Tier/Fleischsorte mager 2 - 6 % mittel 7 - 14 % fett ab 15 % Fisch X X Huhn, mit Haut X Huhn, ohne Haut X Ente X Gans X Pute/Truthahn X Kaninchen X Hase X Rind X Pferd X Lamm Emu X Strauss X X X X X 1) mit mittelfetten bis fetten Sorten variieren, mit mageren Sorten variieren, 3) je nach Sorte mager bis fett; Rinderfett/Talg enthält einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren 2) Innereien Pansen, Blättermagen, Herz, Leber (Vitamin K), Nieren, Mägen, Euter Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 10 von Fleischige Knochen Knochen werden immer roh gefüttert. Sie sind die Zahnbürste des Hundes. Lieferant von Kalzium und Phosphor und darüber hinaus eine gezielte Beschäftigung. Kalbsknochen oder Kalbsbrustknochen, Rindermarkknochen, Rinderbrustknochen, Ziegenbrustknochen, Hühnerflügel und Hälse, Puten- und Entenhälse, Kaninchenknochen etc Haut, Fell Die Haut ist der Lieferant von Fetten, essentiellen Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen. Dieser Bedarf kann neben der Verfütterung mit Haut auch über das Verfüttern von Fisch erreicht werden. Das Supplementieren von unterschiedlichen Schmalzen und Ölen ist hier möglich. Haare und Fell dienen in der Hauptsache bei der Ernährung als Ballaststoff und zur Anregung der Darmtätigkeit. Gemüse und/oder Getreide, Salat, Sprossen, Samen und Kerne. Dazu eignet sich Reisflocken, Maisflocken, Weizenkleie, und Haferkleie, die zuvor in Wasser aufgeweicht werden. Reifes Obst und gekochtes und zerkleinertes Wurzelgemüse können auch dazu gemischt werden. Kräuter aus dem Garten wie Schnittlauch, Kresse, Petersilie etc. auch im getrocknetem Zustand und alles was immer der aktuelle Gemüsemarkt herhält. So erhalten Sie ein ausgezeichnetes und nahrhaftes Beifutter, das vitamin- und mineralstoffreich ist. Tierpsychologie Barbara Teichmann Seite 11 von 18 Öle Leinöl, Maiskeimöl, Olivenöl, Rapsöl, Hanföl, Walnussöl, Nachtkerzenöl, Dorschlebertran und Lachsöl. Nur kaltgepresste Öle verwenden und Dorschlebertran nie in Kombination mit der Verfütterung von Leber geben. In dieser Kombination wäre der Anteil an Vitamin A und D einfach zu hoch. Milchprodukte Laktose frei wie Kefir, Hüttenkäse und Quark Eier sind wertvolle Vitamin-A-Lieferanten. Es kommen nur ganze rohe Eier zur Verfütterung. Dem Hund jeden zweiten Tag ein Ei zu geben, kommt der natürlichen Ernährung sehr nahe. Den Empfehlungen den Tieren nur die Dotter zu geben entbehrt jeglicher Logik. Haben Sie schon einmal Wölfe, Füchse oder Marder gesehen die das Eiklar vom Dotter getrennt haben? –und doch bekommt allen diese Mahlzeit ausgezeichnet. Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 12 von Zusätze bei Bedarf: Wenn keine Knochen gefüttert werden Knochenmehl, Eierschale, Calziumcitrat Chlorella (Entgiftung) Spirulina (gesundes Immunsystem) Propolis (Husten und Erkältungen) Heilerde (Darmflora, gut bei Durchfällen) Grünlippmuschel (Bewegungsapparat) Bierhefe (wertvolle B-Vitamine für Haut/Fell und Nerven, bei Stress, wirkt Appetit steigernd Hagebuttenpulver (Vitamin C) Die Mengen! Die zu verfütternde Menge hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Alter Aktivität Stoffwechsel Gesundheitszustand u. v. m. Nur durch genaue Beobachtung können Sie herausfinden ob diese Futtermenge für Ihr Tier ausreichend ist oder ob Sie nach oben bzw. unten eine Anpassung vornehmen müssen. Anfangs kommt es häufig vor, dass der Hund mit der angebotenen Menge nicht ausreichend gesättigt ist. Hier setzen Sie die Futtermenge etwas herauf und gleichen Sie dann später wieder nach unten hin an. Wie setzt sich denn nun eine optimale Futterration zusammen? Den größten Anteil haben Fleisch und Innereien. Sie sollten mit 70% den Hauptanteil der Futterration ausmachen. Die restlichen 30% sollten aus Gemüse und Kräutern bestehen. Öle, Milchprodukte, Eier und Fleischknochen gibt man zusätzlich jeden zweiten bis dritten Tag. Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 13 von Unter der Berücksichtigung einer artgerechten und naturnahen Ernährung sollten innerhalb eines Wochenplans immer verschiedene Teilstücke oder auch unterschiedliche Tierarten kombiniert werden. Dadurch werden Defizite hinsichtlich eines oder mehrerer Nährstoffe ausgeglichen. Interessant ist, dass der Hundeorganismus sehr wohl imstande ist Vitamine und Nährstoffe zu speichern und Sie müssen nicht jeden Tag Supplemente hinzufügen. Bei Welpen sollten Sie dieses jedoch tun. Häufigkeit der Fütterung Sinnvoll ist bei einem erwachsenen Hund eine zweimalige Fütterung (Welpen entsprechen mehr). Damit vermindern Sie die Gefahr einer Magendrehung. Durch die Rohfütterung schränken Sie die Gefahr zwar schon ein, da das Futter nicht wie beim vorverdauten Trockenfutter im Magen aufquillt, jedoch ist gerade bei großen Hunderassen immer eine gewisse Vorsicht geboten. Fastentag Einmal in der Woche sollten Sie Ihren Hund ruhig fasten lassen. In der Natur ist ja auch nicht immer der Tisch gedeckt. Ein Fastentag dient zusätzlich auch der Darmreinigung. Sie können aber auch eine komplette Tagesration durch Blättermagen oder Pansen ersetzen. Futtermengen: Ein erwachsener Hund benötigt eine tägliche Futtermenge von 2-3% seines Körpergewichtes. Ist der Hund zu füllig bekommt er 2%, ist es zu dünn 3%. Also im Normalfall 2,5% vom Körpergewicht des Hundes. Wie schon erwähnt sollte hier das Futter aus 70% Fleisch, 30% Gemüse und Kräutern bestehen. Ein Welpe erhält immer gemessen an seinem aktuellen Körpergewicht zwischen 5-7% an Tagesmenge, aufgeteilt auf 3-4 Mahlzeiten. Nach Absetzen der Muttermilch kann ein Welpe schon mit Fleisch ernährt werden. Es bieten sich an Pansen und Blättermagen aber auch leichtverdauliches Fleisch (Huhn). Hier sind die Anteile 80% Fleisch und 20% Gemüse und Kräuter. Lässt der Welpe einen Teil seiner Mahlzeit stehen oder Sie merken dass er ein wenig zu rund wird, so können Sie langsam anfangen die Futtermenge auf 2-3% zu reduzieren. Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 14 von Ein Junghund bekommt 2-3% von seinem Körpergewicht. Allerdings müssen Sie die Futtermenge bis zum Erreichen seines Endgewichtes immer wieder anpassen. Hier liegt der Anteil am Fleisch bei 70 -80% und der Anteil Gemüse und Kräuter dementsprechend bei 20-30%. Wie wird gefüttert? Das Futter sollte nie direkt aus dem Kühlschrank kommend angeboten werden. Perfekt ist Körpertemperatur oder zumindest in Raumtemperatur. Sie können auch problemlos etwas heißes Wasser unter die Nahrung mischen um die Temperatur günstig zu beeinflussen. Die pflanzlichen Anteile der Nahrung sollten Sie so klein wie möglich pürieren. Dadurch brechen die Zellwände der pflanzlichen Zelle und der Hund kann die Nahrung besser aufschließen. In der Natur bedient er sich am vorverdauten Mageninhalt seines Beutetieres. Hier sind die Zellwände durch die Vorverdauung aufgeschlossen. Gekochtes Fleisch und pflanzliche Nahrung werden vom Organismus des Hundes wesentlich langsamer verdaut als es bei der Rohfütterung der Fall ist. Deshalb sollten immer einige Stunden Zeit zwischen der Fütterung von handelsüblicher Nahrung und der Verfütterung einer Rohfleischmahlzeit liegen. Der Verdauungsvorgang der Rohfutterration würde ansonsten stark verlangsamen. Hierdurch verhindern Sie, dass sich eventuell am Fleisch befindliche Bakterien oder Salmonellen im Darm vermehren und ihre schädigende Wirkung entfalten können. Deshalb immer Rohfutter allein geben und Salmonellen und Co haben keine Chance sich auszubreiten, da das Futter zu schnell verdaut wird. Ernährungsumstellung Grundsätzlich empfehle ich bei Hunden eine übergangslose Umstellung auf Rohfütterung eventuell verbunden mit einer Darmsanierung die den Verdauungstrakt in seiner Funktion unterstützt. Ich empfehle in der ersten Woche eine reine Fleischfütterung zu der dann nach und nach die Gemüsekomponenten dazukommen. Möglich ist es, dass Ihr Hund in den ersten 2-3 Wochen etwas abnehmen wird. Jedoch wird er dieselbe Menge an Gewicht wieder zunehmen ohne dass Sie die Futtermenge erhöhen müssen. Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 15 von Futterpläne In zahlreichen Rezepten zum Barfen sind die Mengen bis in das kleinste Detail angegeben. Da jeder Hund eine für sich individuelle Futterzusammenstellung benötigt habe ich hier bewusst darauf verzichtet. Wichtig für Sie ist es einen Futterplan zu erstellen der einen Zeitraum von ca. sechs Wochen umfasst. In diesem Zeitraum sollte Ihr Hund alles erhalten, was er zur optimalen Nährstoffversorgung benötigt. Es ist nicht nötig alle Nährstoffe auf Milligramm genau zu berechnen und abzumessen. Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 16 von Nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei der Umstellung der Ernährung Ihres Hundes auf BARF Für alle Fragen rund um die bestmögliche Ernährung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ihre Barbara Teichmann mit Leander und Emilio & Luna Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 17 von Literaturnachweise und Quellen: Ganzheitliche Tierarztpraxis Dr.med.vet. Jutta Ziegler Dubarfst Das Barf-Magazin MuTiG GbR Peter Alm, Tierheilpraktiker Wikipedia. Natural Cat Food von Susanne Reinert Futterwerttabellen für Hunde und Katzen, Meyer H, Heckötter E, Schlütersche Ernährung von Hund und Katze, Case LP, Carey DP, Hirakawa DA, Schattauer Ernährung des Hundes, Meyer H, Zentek J., Parey Bezugsquellen für Supplemente www.tbt-tiergesundheit.de www.zoobedarf-hitzegrad.de www.cdVet.eu www.barf-gut.de Bezugsquellen für Frostfleisch www.frostfutter.de www.frostfutter-plauen.de www.sammys-futterschuessel.de www.zoobedarf-hitzegrad.de www.futterfleisch-dresden.de www.lobo-pro.de www.futterfleisch24.de www.futterfleisch-sachsen.de Barf-Kalkulatoren Hinweis: deren Gebrauch sollte für Sie nur als eine zusätzliche Hilfestellung und als bereichernde Abwechslung für Barfer angesehen werden www.barf-kalkulator.de Hochwertiges Nassfutter www.tarusgmbh.de dann weitergehen auf den Button Bestellservice… Tarus-Katzenfutter hat einen Fleischgehalt je nach Sorte von 96% bis zu 98% Tarus-Hundefutter hat einen Fleischgehalt je nach Sorte von 87% bis zu 91%, Pferd und Strauß ist erhältlich und reine 100% Rindfleischdosen. Tierpsychologie Barbara Teichmann 18 Seite 18 von