Sich an grosses Werk gewagt

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DIENSTAG, 13.10.2015 I NR. 81, 129. JAHRGANG
AZ 5610 WOHLEN (AG) 1 POST CH AG I FR. 2.50
OBERFREIAMT
UNTERFREIAMT
SPORT
WOHLEN
An der Boswiler Turnshow drehte
sich alles um die Olympischen
Winterspiele. Sehr zur Freude des
Publikums.
Seite 9
Wer ergattert einen Sitz im
Gemeinderat? In Villmergen
kommt es zum Wahlkampf
zwischen CVP und SVP. Seite 13
Der Hägglinger Salvi Ferrara
gewinnt an der Kung-Fu-WM in
Argentinien einmal Gold, Silber
und Bronze.
Seite 19
Wer einen Kurs am Freiämter
Elternbildungstag besuchen will,
muss sich mit der Anmeldung
beeilen.
Seite 27
KOMMENTAR
Chregi Hansen,
Redaktor.
Das andere
Wohlen
Jetzt also auch noch der «Blick».
Mit «Der unverschämteste Politiker
der Schweiz» berichtete gestern
auch das Boulevard-Blatt in seiner
Online-Ausgabe über den Fall
Dubler. Ein weiterer negativer
Höhepunkt in der ganzen Affäre
rund um den «Amme», welche dem
Ruf Wohlens nachhaltig schadet.
Bild: Chregi Hansen
Die Reichen feiern sich in «Der grosse Gatsby» selber. Doch wie so oft ist auch hier viel mehr Schein als Sein dabei.
Sich an grosses Werk gewagt
Theatergruppe Bünzen feierte eine gelungene Premiere von «Der grosse Gatsby»
Nach zwei Freilichtspielen
wechseln die Bünzer wieder auf
die Bühne. Und entführen das
Publikum zurück in die Zeit der
Goldenen Zwanziger Jahre.
Chregi Hansen
Der Anspruch ist unglaublich hoch.
«Der grosse Gatsby», das ist nicht nur
ein sehr bekannter und erfolgreicher
Roman von Francis Scott Fitzgerald,
sondern er hat auch in der Verfilmung von Baz Luhrmann vor zwei
Jahren mehrere Oscars gewonnen.
Sich an einer solchen Vorlage messen
zu wollen, das braucht Mut.
Doch der Mut hat sich gelohnt. Die
Bünzer Theatergruppe punktet mit
ganz viel Detailtreue, Spiellust und
tollen Ideen. Die Geschichte von den
Schönen und Mächtigen, die in einem
Vorort von New York ihren Reichtum
feiern und zelebrieren, sie wird in der
nüchternen Mehrzweckhalle in Bün-
zen auf eindrückliche Art umgesetzt.
Kulissen, Kostüme und die Requisiten sind passend und mit viel Gespür
für die damalige Zeit gewählt, die
Spielfreude und das Können des gesamten Ensembles sind hoch, und die
Musik setzt dem Stück sozusagen die
Krone auf. Die sechsköpfige Band
swingt, dass es eine Freude ist, und
findet zu jeder Szene die passende
musikalische Unterhaltung. Am
liebsten würde man ihr noch den
ganzen Abend lang zuhören.
Und doch: Die ganz grosse Begeisterung mag in diesem Jahr nicht aufkommen. Das liegt aber nicht an der
Theatergruppe Bünzen, sondern am
Stück selber. Die Geschichte des
«grossen Gatsby» vermag den Zuschauer nur selten mitzureissen, zu
vorhersehbar ist die Entwicklung, zu
träge die Handlung. Was die Bünzer
aber aus der Vorlage machen, das ist
in jedem Fall sehenswert.
Bericht Seite 10
Wenn Musik spricht
Seit April 2013 besteht im Pastoralraum am Mutschellen ein professioneller kirchlicher Sozialdienst. Nun
soll dieser erweitert werden. Entscheiden werden die Kirchgemeindeversammlungen im November.
Normalerweise sind Artikel in
einer Zeitung am nächsten Tag
nur noch Schnee von gestern.
Das gilt nicht für die Konzertkritiken von Klara Bosshart.
Bild: pd
In St. Gallen beste Werbung
für Wohlen gemacht
Freiämter Beteiligung am Olma-Umzug
Der Aargauer Festumzug am Tag des
Gastkantons stand unter dem Motto
«Ein Kanton in Bewegung». Die über
1600 Umzugsteilnehmenden nahmen
die rund 27 000 Zuschauerinnen und
Zuschauer mit auf eine bewegte Reise durch die Zeit. Mitten unter den
Teilnehmern befand sich auch eine
Delegation aus Wohlen, die unter dem
Motto «Chly Paris» Werbung für ihre
Heimat machte. Für einmal war es
positive Werbung nach all den vielen
negativen Schlagzeilen der letzten
Wochen und Monate.
--red
Bericht Seite 26
Wenn die Wohlerin über Musik
schreibt, so klingt das beispielsweise
so: «Abwechslungsreich ist diese
Komposition, schnell, leichtfüssig.
Quirlig hüpft der Bogen auf den Saiten der Bratsche. Dazu werden dem
Cello bauchig tiefe Töne entlockt. Diese beherrschen kurz das Geschehen.
Doch die Geige bringt mit ihrem Gesang Glanz und Leuchten. Da möchte
die Bratsche kurz ausscheren und
bringt auf diese Weise Witz in den
Musikfluss.»
Mit diesen Worten beschrieb Klara
Bosshart im Juni den Auftritt des
Streichtrios mit Esther Hoppe, Geige,
Jürg Dähler, Bratsche, und Thomas
Grossenbacher, Cello. Wie immer
lässt die Wohlerin in ihrem Bericht
Musik lebendig werden. Ihr Stil ist
unnachahmlich. Und kommt bei vielen Lesern bestens an. In ihrem neu-
Schön, dass es auch noch solche
Nachrichten aus Wohlen gibt.
Weniger schön, dass Walter Dubler
an der Feier teilnahm, als wäre
nichts passiert. Und so wieder für
negative Schlagzeilen sorgt.
Kirche leistet
Sozialdienst
Wohlen: Neues Buch von Klara Bosshart
Die Wohler Göttigesellschaft baute mit grossem Aufwand den Umzugswagen,
der am Samstag in St. Gallen für viel Begeisterung sorgte.
Zum Glück gibt es auch das andere
Wohlen. Zum Glück gibt es noch
positive Nachrichten. Etwa den
Auftritt Wohlens am Festumzug der
Olma in St. Gallen. Alle, die sich da
engagiert haben, taten dies ganz
freiwillig. Einfach aus der Absicht,
die eigene Gemeinde im besten
Licht darzustellen. Sie haben viel
Zeit in die Vorbereitung gesteckt.
Und haben mit ihrem schönen
Wagen, den wunderbaren Trachten
und den traditionellen Strohhüten
bei vielen Zuschauern am Strassenrand für positiven Eindruck
gesorgt.
Bericht Seite 7
Werbung
«Ich mache mich
stark gegen den
Sozialmissbrauch»
Klara Bosshart.
Bild: chh
en Buch «Farbige Musik» veröffentlicht die Autorin darum eine ganze
Reihe Konzertkritiken. Das Buch erscheint am 5. November.
--chh
Bericht Seite 25
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20042
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