SFP – Small Form Pluggable Die neue Dimension der optischen Schnittstellen Seit es Geräte mit optischen Schnittstellen gibt, sind die Hersteller von Endgeräten, Routern und Switches immer auf der Suche nach der optimalen Bauform mit der höchstmöglichen Leistung, dem besten Steckverbinder, der grössten Auswahl und dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Solange man sich um die Grösse der Geräte nicht zu viele Gedanken macht und pro Gerät nicht zu viele optische Schnittstellen einbaut, ist die bisher oft verwendete Bauform „1x9“ immer die beste Wahl gewesen. Mit den Artverwandten „GBICs“ war es sogar möglich eine flexible Bestückung der Geräte zu realisieren und jederzeit ein anderes Modul einzusetzen. Da aber immer mehr Anwendungen mit Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 Gbit/s und mehr betrieben werden, steigt auch die Anzahl der optischen Anschlüsse an den Switches, Routern und Übertragungsgeräten. Mehrere Hundert Ports an einem einzigen Switch sind heute keine Ausnahme mehr. Dies hat dazu geführt, dass es notwendig wurde die optischen Baugruppen selbst kompakter zu gestalten, ohne dass die Leistung darunter leidet. Denn weder die Auswahl bei den Wellenlängen, noch die Übertragungsrate oder sogar das optische Budget (und damit die Entfernung) soll durch eine kleinere Bauform eingeschränkt werden. Das Resultat der Bemühungen der Hersteller von optischen Transceivern (Transmitter + Receiver = Sender + Empfänger) sind die sogenannten „Small Form“ Baugruppen. Es gibt dabei zwei verschiedene Versionen: SFF SFP Small Form Fixed fest eingelötet vergleichbar mit „1x9“ Small Form Pluggable steckbar vergleichbar mit „GBIC“ Alte und neue Bauformen: 1x9 ● GBIC ● SFF ● SFP (von links nach rechts) Für weiterführende technische Informationen zu dem Thema ist die Internet-Seite www.schelto.com ein guter Einstieg. Hier finden Sie ausser Links zu Herstellern auch weitere Informationen, wie z.B. die offiziellen Dokumente zu dem MSA (Multi Sourcing Agreement), in dem viele Hersteller sich zu gemeinsamen Spezifikationen für diese Transceiver zusammengeschlossen haben. Mit dem MSA wird sicher gestellt, dass Abmessungen, Pinouts, elektrische und optische Parameter sowie weitere technische Details unter allen Herstellern identisch gehandhabt werden und somit die Interoperabilität gewährleistet ist. www.lastmile.de WhitePaper WP-SFP 1 / 1 © LastMile 2003 Die Vorteile von SFPs Wie bei GBICs bieten die SFPs natürlich primär den Vorteil, dass die optische Schnittstelle in einem Gerät jederzeit einfach geändert werden kann. Man braucht nur die eine Baugruppe gegen eine andere zu tauschen und schon kann das Gerät in einer anderen Umgebung eingesetzt werden, eine grössere Entfernung überbrückt werden oder als Ersatzgerät universell eingesetzt werden. Die anfangs erwähnte Notwendigkeit immer mehr Transceiver in einem einzigen Gerät mit immer höheren Datenraten unterbringen zu können und dazu noch eine maximale Flexibilität zu haben, haben zu einem ungekannten Boom im Angebot der SFPs geführt. Wo es vor ca. 2 Jahren gerade mal 3 verschiedene Typen (850nm, 1310nm, 1550nm) für Gigabit Ethernet gab, findet man heute eine enorme Auswahl. Wellenlänge Geschwindigkeitsbereich Entfernung Bemerkungen 850nm 1 bis 2 Gbit/s bis 550m 1310nm 100 Mbit/s bis 2,5 Gbit/s bis 26 km 1550nm 100 Mbit/s bis 2,5 Gbit/s bis 100 km 28 dB opt. Budget CWDM 100 Mbit/s bis 2,5 Gbit/s bis 90 km 1470 – 1610 nm Die Kennzeichnung der Wellenlänge erfolgt hier mit einem farbigen Verriegelungsbügel Die Verfügbarkeit von SFPs mit CWDM-Wellenlängen bietet ganz neue Möglichkeiten die verschiedensten Anwendungen jederzeit einfach und kostengünstig in einer CWDM-Infrastruktur auf zu nehmen. Auch die nachträgliche Aufrüstung mit einer CWDMWellenlänge ist jetzt unter Beibehaltung der vorhandenen Hardware schnell möglich und bietet damit einen optimalen Investitionsschutz. LastMile-Geräte mit SFPs. Seit Einführung der ersten Baugruppe mit SFPs im Jahre 2001 (TDM-4) hat die LastMile AG sich bei der Entwicklung neuer Geräte und Lösungen konsequent dieser Technologie bedient. Die Produktpalette erstreckt sich inzwischen über mehrere Baugruppen für unterschiedlichste Einsatzgebiete und Lösungen. Die nachfolgende Tabelle zeigt in Kurzform welche Geräte und Funktionen es bereits gibt bzw. kurzfristig hinzu kommen werden. www.lastmile.de WhitePaper WP-SFP 2 / 2 © LastMile 2003 Baugruppe Funktion TDM-4 Bauform SFPs Tisch Rack Endgerät Leitung 4-Kanal Lowspeed TDM X X SFF 2 TDM-2 2-Kanal Highspeed TDM X X 2 2 OFX-1 Universeller 4-Port Konverter X X 2 2 XTU-1 Konverter mit Inband-Signalisierung X X 1 1 OFC-2 Konverter X X 1 1 WCM-2 DWDM Transponder -- X 1 DWDM MuXolution 1 1-Kanal CWDM-Komplettlösung X -- 1 1 MuXolution 2 2-Kanal CWDM-Komplettlösung X -- 2 2 X -- SFF 1 MuXolution 4L 4-Kanal TDM/CWDM-Komplettlösung Weitere Baugruppen mit SFPs sind bereits in der Planung bzw. Entwicklung, um die Produktpalette weiter ab zu runden. Dazu gehören sowohl TDMs (Zeitmultiplexer) als auch Konverter für E1/T1 und Ethernet/Fast Ethernet. Wie sich nämlich immer wieder zeigt, sind elektrische Schnittstellen immer noch in grossen Mengen im Einsatz und werden auch weiter verwendet, trotz der weiten Verbreitung von Gigabit Ethernet. Und sogar hier werden neuerdings elektrische Schnittstellen (1000BaseT) angeboten. Netzwerktopologien mit LastMile-Geräte mit SFPs. Mit der umfassenden Produktpalette und dem konsequentem Einsatz von SFPs ist es LastMile nicht nur möglich viele Einzellösungen zu bieten, die in ihrer Flexibilität, Aufrüstbarkeit und Funktionalität einmalig sind und einen bisher unerreichten Investitionsschutz bieten, sondern auch in sehr vielen Netzwerk-Konfigurationen eingesetzt werden können. Angefangen bei einfachen Punkt-zuPunkt und Punkt-zuMehrpunkt Verbindungen über lineare Add/Drop- und RingKonfigurationen bis hin zu vollständig vermaschten Strukturen sind weder der Fantasie noch den tatsächlichen Anforderungen andere Grenzen gesetzt als die Physikalischen. www.lastmile.de WhitePaper WP-SFP 3 / 3 © LastMile 2003 Mit sämtlichen LastMile-Geräten ist es möglich einfache Strukturen mit einer einzelnen Wellenlänge kostengünstig aufzubauen, danach jederzeit mit einfachsten Mitteln weitere Anwendungen hinzu zu schalten und unter Beibehaltung der getätigten Investitionen sogar einzelne, separat angefangene Strukturen miteinander zu kombinieren und damit Glasfaserleitungen einzusparen. Viele Geräte bieten integriert die Möglichkeit eine Ersatzwegschaltung vorzunehmen, sei es alleine auf eine Glasfaserleitung oder mit einer eigenen Wellenlänge in einem CWDM-System. Diagnose-Möglichkeiten. Ein spezielles Kapitel im Zusammenhang mit SFPs ist die Möglichkeit mit dem XTU-1 die DiagnoseLeitung der SFPs auszulesen. Das XTU-1 wird in der Regel als Gerätepaar eingesetzt und dient dann der Überwachung einer Glasfaserleitung auf OSI-Ebene 1, also der physikalischen Parameter. Damit dies auch an einem entfernten Standort problemlos möglich ist wurde eine Inband-Signalisierung über die Glasfaserleitung integriert. Die beiden SFPs in dem entfernten Gerät prüfen dabei kontinuierlich verschiedenste Parameter und lösen eine Fehlermeldung über die Glasfaserleitung zum zentralen XTU-1 aus, wenn bestimmte Grenzwerten über- oder unterschritten werden. Screenshots XTU-1 Darstellung einer fehlerfreien Verbindung Darstellung der Verbindung mit Fehlerangaben In dem MSA der SFP-Herstellern wurde bereits von Anfang an eine sogenannte „Diagnose-Leitung“ definiert, die im XTU-1 über den integrierten NMS-Prozessor ausgewertet wird. Von den bis zu 120 Parametern, die in dem MSA beschrieben sind, sind die für Sendepegel, Empfangspegel, Loss of Signal, Laser-Temperatur sowie Empfänger-Funktionalität sicher die Wichtigsten. Damit ist es nämlich möglich eine eindeutige Aussage über Pegelwerte und die Funktionsfähigkeit aller optischen Schnittstellen einer Übertragungsstrecke zu treffen, ohne dass dazu ein Techniker mit einem Koffer voller Messgeräten das Haus verlassen muss. Für die jährliche Inventur kann es von grossem Vorteil sein, dass die SFPs über die Diagnose-Leitung auch Auskunft geben können über Hersteller, Typ, Wellenlänge, Seriennummer, optische Sende- und Empfangsleistung und vieles mehr. Die Aussichten. Es ist zu erwarten, dass es in nächster Zeit noch weitere Versionen der SFPs geben wird. Ausser niedrigeren Übertragungsraten (unter 100 Mbit/s) stehen auch weitere CWDM-Wellenlängen im Bereich zwischen 1270 und 1450nm auf dem Programm. Und nicht zuletzt wäre auch eine elektrische Schnittstelle (10/100/1000BaseT) im SFP-Format nicht zu verachten. Was wir demnächst wahrscheinlich nicht sehen werden, ist ein SFP-Modul mit einem DWDM-Laser. Der Grund dafür ist einfach, dass die SFP-Bauform zu klein ist um ausser dem DWDM-Laser und dem Receiver auch noch die erforderliche Temperaturstabilisierung unterbringen zu können. Diese ist nämlich zwingend erforderlich, damit die Wellenlänge des Lasers unter allen (Temperatur) Umständen www.lastmile.de WhitePaper WP-SFP 4 / 4 © LastMile 2003 gleich bleibt. Wenn bei der CWDM-Technik eine Abweichung von 1 nm absolut kein Problem ist, würde dies bei der DWDM-Technik bereits ein Abdriften in eine andere Wellenlänge bedeuten. Es ist jedoch zu erwarten, dass es demnächst steckbare DWDM-Transceiver in GBIC-Bauform geben wird. Genauso arbeiten die Hersteller bereits an das nächste MSA, nämlich XFP – für steckbare optische Schnittstellen mit 10 Gbit/s. Fazit. Niedrige Einstiegskosten, grösstmögliche Flexibilität, einfache und kostengünstige Aufrüstung und Investitionsschutz sind Themen, die heute genauso entscheidend sind bei der Auswahl von Übertragungskomponenten wie die technische Parameter. SFPs bieten viele Möglichkeiten neue Wege bei der Flexibilität von optische Übertragungsnetze zu beschreiten, ohne die Kosten dabei aus den Augen zu verlieren. Wir bei LastMile werden die weiteren technischen Entwicklungen in diesem Bereich genau verfolgen und wie bisher die sinnvollen Ergebnisse in intelligente Produktlösungen umsetzen. Das spricht für SFPs ! Hohe Packungsdichte Kostengünstiger Einstieg Kompatibilität innerhalb der LastMile-Plattform Einfachste Aufrüstung Mehr Variabilität Niedrige Ersatzteilkosten Mehr Flexibilität Zukunftssichere Technik Mehr Einsatzmöglichkeiten Höchster Investitionsschutz Informationen zu LastMile-Produkte und Lösungen erhalten Sie bei LastMile AG Voltastrasse 6 D-63128 Dietzenbach Fon: +49 6074 407 10-0 Fax: +49 6074 407 10-77 Email: [email protected] Weiterführende technische Informationen zu SFPs finden Sie im Internet z.B. unter: www.schelto.com www.finisar.com www.ritekom.com www.itu.org www.infineon.com www.toshiba.com www.xfpmsa.org www.e2oinc.com www.agilent.com Disclaimer Bei direkten oder indirekten Verweisen auf fremde Webseiten ("Hyperlinks"), die außerhalb des Verantwortungsbereiches des Autors liegen, würde eine Haftungsverpflichtung ausschließlich in dem Fall in Kraft treten, in dem der Autor von den Inhalten Kenntnis hat und es ihm technisch möglich und zumutbar wäre, die Nutzung im Falle rechtswidriger Inhalte zu verhindern. 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