Gewusst wie! Ernährung bei

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Gewusst wie!
Ernährung bei
Bauchspeicheldrüsenkrebs
05 Vorwort
06
Medizinische Grundlagen
54 Praktische Ernährungstipps
09
Die Bauchspeicheldrüse und die Verdauung
56 Was hilft bei Appetitlosigkeit?
10 Die Bauchspeicheldrüse und die Blutzuckerregulation
57 Wie können Sie Übelkeit/Erbrechen vorbeugen?
12 Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?
57 Was tun bei Durchfall?
14 Was bedeutet Ernährung?
59 Was hilft gegen Verstopfung?
59 Wie lassen sich Blähungen vermeiden?
18
Auswirkungen auf Verdauung und Stoffwechsel
60 Was tun, wenn sich nach Chemo- und/oder Strahlentherapie der
20
Welche Folgen hat eine Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes?
Geschmack verändert?
24
Welche Folgen hat eine Entfernung des linken Teils der
61 Was hilft bei Kau- und Schluckbeschwerden?
Bauchspeicheldrüse?
61 Was tun bei Mundtrockenheit?
25 Welche Folgen hat eine vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse?
61 Was hilft bei Schleimhautentzündungen in Mund, Magen und Darm?
29 Wie ist die Situation bei nicht operablen Tumoren?
62 Was sollten Sie bei einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) beachten?
30 Welche Folgen haben eine Chemo- und/oder Strahlentherapie?
63 Wie können Sie dem Dumping-Syndrom nach Magenteilentfernung vorbeugen?
02
32 Ernährungswegweiser
34 Energieliefernde Nährstoffe
64 Qualifizierte Diätberatung
36
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente
66 Was ist vor einer Diätberatung zu bedenken?
39 Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
67 Wie verläuft eine Diätberatung und welche Inhalte werden besprochen?
47 Diabetes mellitus: Welche Empfehlungen gibt es?
50 Was ändert sich durch eine Chemo- und/oder Strahlentherapie?
72 Hilfreiche Adressen
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Inhalt
03
Vorwort
Liebe Patientinnen und Patienten,
liebe Angehörige,
die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs ist ein großer Schock
und wirft viele Fragen auf. Da scheint die Ernährung im ersten
Moment eine eher untergeordnete Rolle zu spielen. Dennoch
bereitet das Essen den meisten Patienten irgendwann Schwierigkeiten, weil die Bauchspeicheldrüse wesentlich an der Verdauung
beteiligt ist: Der Tumor und die Krebstherapie können die Abläufe
im Körper stark beeinflussen. Dieser Ratgeber informiert Sie über
die medizinischen Hintergründe von Bauchspeicheldrüsenkrebs
und dessen Auswirkungen auf die Verdauung.
Was können wir noch kochen? Wann muss der Patient Enzyme
einnehmen? Ist Süßes erlaubt? Dieser Ratgeber gibt Ihnen generelle Hinweise, wie sich die Betroffenen gesund ernähren und
Verdauungsstörungen oder einem Diabetes mellitus begegnen
können. Hinzu kommen praktische Ernährungstipps. Ein guter Ernährungszustand ist nicht nur wichtig für die Lebensqualität, sondern auch für den Verlauf der Erkrankung. In dieser Situation kann
für manche Patienten eine professionelle Diätberatung sinnvoll
sein. Daher gehen wir zum Ende der Broschüre auf die Inhalte und
den Ablauf einer solchen Beratung ein. Viele Beschwerden lassen
sich verbessern oder sogar ganz vermeiden, wenn Sie bestimmten
Empfehlungen folgen. Der vorliegende Ratgeber soll Ihnen das nötige Basiswissen vermitteln und Sie als Patient dabei unterstützen,
das Essen wieder zu genießen.
Die fachliche Aktualisierung dieser neu aufgelegten Broschüre
begleiteten Prof. Dr. Rainer Klapdor, Facharzt für Innere Medizin,
Hamburg, und die Diätassistentin Friederike Bürger aus Berlin.
Wir wünschen Ihnen alles Gute und guten Appetit!
Vorwort
05
Medizinische
Grundlagen
Magen
Gallengang
Medizinische Grundlagen
Gallenblase
SchwanzderBauchspeicheldrüse
Pankreasgang
Pankreas =
Bauchspeicheldrüse
Die Bauchspeicheldrüse, in der Fachsprache „Pankreas“ genannt,
ist ein etwa 15 Zentimeter langes und 70 bis 90 Gramm schweres
Organ im Oberbauch. Sie liegt unterhalb des Zwerchfells, quer
hinter dem Magen zwischen Milz und Zwölffingerdarm.
Das Organ hat eine längliche, abgerundete Form und gliedert sich
in drei Abschnitte:
• in den zur rechten Körperseite hin gelegenen, deutlich
dickeren Kopf, der sich in die Biegung des Zwölffingerdarms
schmiegt;
• in den Körper, der die Wirbelsäule und die Hauptschlagader
auf Höhe des ersten und zweiten Lendenwirbels überquert,
und in den links gelegenen, zur Milz hin schmaler werdenden
Schwanz. Zentral im gesamten Organ verläuft der bis zu zwei
bis drei Millimeter breite Pankreasgang. Dieser mündet – meist
zusammen mit dem Gallengang – in den Zwölffingerdarm und
hat damit direkten Anschluss an den Magen-Darm-Trakt.
Die Bauchspeicheldrüse erfüllt zwei lebenswichtige Funktionen:
1. Über die Produktion und Ausscheidung der Enzyme spielt sie
eine zentrale Rolle bei der Verdauung.
2. Sie steuert die Blutzuckerregulation über die Hormone Insulin
und Glukagon.
Das Organ
besteht aus zwei
verschiedenen
Drüsenanteilen
08
Entsprechend ihren Funktionen besteht die Bauchspeicheldrüse
aus zwei unterschiedlichen Teilen: dem exokrinen und dem endokrinen Drüsenanteil. Die exokrinen Drüsen geben ihre Wirkstoffe,
insbesondere die Enzyme, nach „außen“, also in den Darm ab. Die
endokrinen Drüsen (Langerhans-Inseln) geben ihre Wirkstoffe,
ihre Hormone, unmittelbar in die Blutbahn ab. Der Grund: Die
endokrinen Drüsen haben keinen Anschluss an das Gangsystem,
sondern sind in Form kleiner Zellinseln über die Bauchspeicheldrüse – vorwiegend linksseitig – verteilt.
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
KörperderBauchspeicheldrüse
KopfderBauchspeicheldrüse
Dickdarm
Zwölffi
ngerdarm(Duodenum)
Die Bauchspeicheldrüse bildet Enzyme, die dafür sorgen, dass der Körper die Nahrung verwerten kann. Außerdem produziert sie die Hormone Insulin und Glukagon. Diese Hormone kontrollieren den Blutzuckerspiegel.
Die Bauchspeicheldrüse und die Verdauung
Unsere Nahrung enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen wie Fette,
Eiweiße, Zucker, Salze und Vitamine. Einige kann der MagenDarm-Trakt unverändert aufnehmen. Andere, vor allem die Fette,
Eiweiße und Kohlenhydrate, müssen erst im Darm aufgespalten
werden, bevor sie über die Darmschleimhaut in den Körper aufgenommen werden können. Hier kommt der Bauchspeicheldrüse
eine zentrale Bedeutung zu. Denn der Hauptanteil der Bauchspeicheldrüse besteht aus exokrinem Drüsengewebe. Dieses Drüsengewebe produziert den Bauchspeichel mit seinen Verdauungsenzymen. Täglich werden 1,5 Liter Bauchspeichel mit mehr als 20
verschiedenen Verdauungsenzymen gebildet. Über den Pankreasgang gelangt der Bauchspeichel in den Dünndarm, wo dann die
Verdauungsenzyme die Nahrungsbestandteile aufspalten. Erst
diese Einzelbausteine werden von der Darmschleimhaut aufgenommen. Der Körper braucht sie, um Energie zu gewinnen oder
um Masse aufzubauen. Produziert die Bauchspeicheldrüse die
Verdauungsenzyme nicht mehr in ausreichendem Maße, spricht
man von einer Störung der exokrinen Funktion (eine sogenannte
exkretorische Pankreasinsuffizienz). Kohlenhydrate, Eiweiße und
Medizinische Grundlagen
09
insbesondere Fette können nicht ausreichend zerlegt werden.
Der Speisebrei gelangt teilweise unverdaut in den Dickdarm: Dies
kann zu starken Durchfällen, Blähungen und Bauchkrämpfen
führen. Außerdem werden dann die für den Körper notwendigen
Nahrungsbestandteile nicht mehr vollständig aufgenommen. Unbehandelt kommt es zu einer stetigen Gewichtsabnahme und zu
einem Mangelzustand an bestimmten fettlöslichen Vitaminen – die
Betroffenen werden immer schwächer.
Die wichtigsten Enzyme der Bauchspeicheldrüse
• AmylasenspaltenKohlenhydrate,siewerden
auchvondenSpeicheldrüsendesMundes
gebildet.
• ProteasenspaltenEiweiße,siewerdenauchim
Magengebildet.
• LipasenspaltenFette,siewerdenausschließlich
inderBauchspeicheldrüsegebildet.
Die Bauchspeicheldrüse und die
Blutzuckerregulation
Insulin und
Glukagon
regulieren den
Blutzuckerspiegel
10
Der endokrine Anteil der Bauchspeicheldrüse produziert die Hormone Insulin und Glukagon. Diese Hormone werden in bestimmten Zellen gebildet, die in kleinen Zellgruppen über die gesamte
Drüse verteilt sind. Insulin und Glukagon regulieren den Zuckerstoffwechsel und damit den Blutzuckerspiegel. Beide Hormone
werden über die angrenzenden Blutgefäße direkt in den Blutkreislauf abgegeben. Insulin wird gebildet und in das Blut abgegeben,
wenn der Blutzuckerspiegel ansteigt – zum Beispiel nach einer
kohlenhydratreichen Mahlzeit. Das Hormon ermöglicht es, dass
der in der Nahrung enthaltene Zucker vom Blut in die verschiedenen Körperzellen übergeht. Dort wird er in lebensnotwendige
Energie umgewandelt. Durch den Abtransport des Zuckers aus
dem Blutkreislauf in die Körperzellen sinkt der erhöhte Blutzuckerspiegel wieder ab.
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Funktionsstörungen feststellen
DieFunktionsstörungenderBauchspeicheldrüse
werdenüberverschiedeneTestsdiagnostiziert.Eine
Möglichkeitist,denEnzymgehaltimStuhloderim
Urinzuuntersuchen.DieHormonproduktion,vor
allemdesInsulins,wirdüberdenBlutzuckerspiegelund/oderüberdenLaborwertHbA1cimBlut
bestimmt.DerWertzeigtdiemittlereZuckerstoffwechsellageüberdievergangenendreibisvierMonatean.BeiBedarfkönnenauchdasInsulinund
eventuelldasGlukagonimBlutgemessenwerden.
Das Hormon Glukagon wirkt dem Insulin entgegen. Besteht durch
einen zu niedrigen Blutzucker Gefahr für die Funktionen der Körperzellen, setzt Glukagon aus Reserven im Körper – besonders aus
der Leber – Glukose frei. Als Folge steigt der Blutzuckerspiegel
wieder an. So beugt der Körper einer Unterzuckerung vor.
Wird zu wenig Insulin in die Blutbahn abgegeben, ist die Regulation des Blutzuckers gestört und es entwickelt sich ein Diabetes
mellitus, auch als Zuckerkrankheit bekannt. Einen Diabetes, der
auf eine erniedrigte Insulinproduktion infolge einer Pankreaserkrankung zurückzuführen ist, nennt man einen pankreopriven
oder auch Typ-3c-Diabetes (siehe auch Seite 27).
Glukagon ist der
Gegenspieler des
Insulins
Die Produktion der Verdauungsenzyme sowie der Hormone Insulin
und Glukagon kann im Rahmen einer Erkrankung der Bauchspeicheldrüse in unterschiedlichem Maße gestört sein. Wenn
die Bauchspeicheldrüse geschädigt ist, kann beispielsweise die
Verdauungsfunktion gestört, die Regulation des Blutzuckers aber
noch intakt sein – und umgekehrt.
Zu wenig Verdauungsenzyme
Zu wenig Insulin
Verdauungsprobleme, Mangelerscheinungen
Blutzuckerkrankheit
Medizinische Grundlagen
11
Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?
Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse – in der Fachsprache als „Pankreaskarzinome“ bezeichnet – können überall in der
Bauchspeicheldrüse entstehen. In 95 Prozent der Fälle befindet
sich der Krebs aber in dem Teil der Bauchspeicheldrüse, der die
Verdauungsenzyme herstellt. Bei diesen exokrinen Tumoren entarten meist die Zellen, die die Ausführungsgänge für den Bauchspeichel auskleiden. Nur etwa 5 Prozent der Krebserkrankungen
der Bauchspeicheldrüse sind sogenannte endokrine Tumoren. Hier
entarten die Zellen der Pankreasinseln, die die Hormone produzieren und in den Blutkreislauf abgeben.
Etwa 70 Prozent der Tumoren finden sich im Pankreaskopf, 20 Prozent im
Pankreaskörper und 10 Prozent im Schwanz des Organs.
Magen
Die Ursachen von Bauchspeicheldrüsenkrebs sind bislang nicht
eindeutig geklärt. Ein Pankreaskarzinom entsteht nicht plötzlich,
sondern in einem langjährigen Prozess, der in vielen Schritten und
unter Einfluss einer Reihe von Faktoren abläuft. So wenig es den
Krebs gibt, so wenig kann man von der Krebsursache sprechen.
Es gibt lediglich bestimmte Risikofaktoren, die das Entstehen der
Krankheit begünstigen können. Neben dem Rauchen werden auch
ein erhöhter Alkoholkonsum, verschiedene Umweltschadstoffe,
mangelnde Bewegung, Vorerkrankungen wie Diabetes oder eine
chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), das
Ernährungsverhalten und erbliche Faktoren diskutiert.
Krebs hat nicht
nur eine Ursache
Die Wahl der Behandlungsmethode hängt vor allem vom Stadium
der Erkrankung und von der Lage des Tumors ab. Aber auch die
Krankengeschichte, der Allgemeinzustand und das Alter spielen
eine Rolle. Prinzipiell stehen als Behandlungsmöglichkeiten des
Tumors die Operation, die Strahlen- sowie die medikamentöse
Therapie zur Verfügung. Die operative Entfernung des Tumors ist
dabei bis heute die einzige Behandlung, die eine Chance auf Heilung verspricht. Je nach Stadium der Erkrankung – beim Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es vier Stadien – werden die einzelnen
Behandlungen allein oder in Kombination durchgeführt.
Gallengang
Gallenblase
Pankreasgang
KörperderBauchspeicheldrüse
Tumor
KopfderBauchspeicheldrüse
Medizinische Grundlagen
13
Was bedeutet Ernährung?
Viele Patienten können nicht
Für den menschlichen Organismus ist es lebensnotwendig, über
die Nahrung verschiedene Nährstoffe aufzunehmen. Er braucht
diese Stoffe, um zu wachsen, Muskeln aufzubauen und die körperlichen und geistigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Deshalb
ist eine ausgewogene Ernährung so wichtig.
Krebs­patienten
können stark
abnehmen
genügend Energie aufnehmen
und fühlen sich kraftlos
Aus verschiedenen Gründen ist es für viele Krebspatienten
schwierig, sich ausreichend zu ernähren. Je nach Tumorart haben
30 bis 80 Prozent der Betroffenen Ernährungsprobleme und verlieren stark an Gewicht. Bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs
sind es sogar bis zu 85 Prozent. Häufig tritt der Verlust an Körpergewicht auch schon vor der Diagnose auf. Fette- und Muskelproteine werden abgebaut, sodass sich die Muskelmasse rasch
zurückbildet. Der Körper wird mehr und mehr geschwächt.
Eine Mangelernährung tritt auf, wenn der Körper nicht ausreichend lebenswichtige Nahrungsinhaltsstoffe erhält. Unterschieden
wird hierbei zwischen energieliefernden und nicht energieliefernden Nährstoffen – beide sind lebensnotwendig. Bei sogenannten
Mikronährstoffen besteht zusätzlich das Problem, dass der Körper
sie nicht speichern kann. So entwickeln sich rasch Mangelerscheinungen. Warum sich manche Patienten nicht mehr ausreichend ernähren können, hat unterschiedliche Ursachen.
Energieliefernde
Nährstoffe
Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße
Makro- bzw.
Hauptnährstoffe
Nicht
energieliefernde
Nährstoffe
Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente, sekundäre
Pflanzenstoffe, Wasser
Mikronährstoffe
Veränderter Stoffwechsel
Krebs ist häufig eine „konsumierende“ Krankheit; sie verändert
den gesamten Stoffwechsel. Der Tumor kann bestimmte Botenstoffe produzieren, die Fettreserven und Muskulatur abbauen und
14
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Medizinische Grundlagen
15
Eine Krebserkrankung verändert
den Stoffwechsel
damit für einen erhöhten Energiebedarf sorgen. Bestimmte Krebszellen benötigen sogar 20- bis 30-mal so viel Energie wie gesunde
Zellen. So sichern sie sich die für das eigene Wachstum benötigte
Energie. Den gesunden Zellen fehlt diese dann.
Eine mögliche Mangelernährung sollten die Betroffenen nicht
unterschätzen, denn sie hat weitreichende Konsequenzen. Neben
der Lebensqualität beeinflusst sie auch den Krankheitsverlauf und
die Prognose der Tumorpatienten.
Energie- und Nährstoffaufnahme
Viele Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs nehmen nicht
genügend Energie und Nährstoffe auf. Das liegt zum einen daran,
dass die Funktion der Bauchspeicheldrüse durch den Tumor gestört ist. Zum anderen kann die Bauchspeicheldrüse nach einer
Operation, bei der ihr ein Teil entnommen wurde, nicht mehr ausreichend arbeiten. Eventuell ist auch ein Teil des Magens entfernt
worden, wodurch sich die Portionsgröße der Mahlzeiten verkleinert. Auch kann nach der Operation zum Beispiel die Passage
der Nahrung gestört sein. In all diesen Fällen kann es zu Verdauungsstörungen, einer unzureichenden Aufnahme an Nährstoffen
und zu einem Diabetes mellitus kommen. Außerdem können die
Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie zu Gewichtsverlust führen. Mögliche Beschwerden sind Übelkeit, Erbrechen,
Durchfälle, Verstopfung, Entzündung der Mundschleimhaut oder
eine Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel und Speisen.
Besteht bei Ihnen als Patient die Gefahr einer Mangel­ernährung,
sollten Sie sich zügig professionelle Unterstützung in Form einer
Ernährungsberatung suchen (siehe Seite 64). Denn: Je eher eine
solche Beratung beginnt, desto einfacher ist es, wieder Gewicht
aufzubauen. Zudem führt diese Maßnahme nachweislich zu einem
besseren Therapieerfolg und zu einer höheren Lebensqualität.
Weitere mögliche Auswirkungen einer
Mangelernährung
•
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Gründe für eine Mangelernährung
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16
veränderter Stoffwechsel
eingeschränkte Verdauung
unzureichende Zufuhr von Kalorien (Energie)
Appetitlosigkeit
vorzeitiges Sättigungsgefühl
verändertes Geschmacks- und
Geruchsempfinden
Übelkeit und Erbrechen
Schmerzen
Erschöpfung/Fatigue
Depression
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
•
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schlechtere Verträglichkeit der Therapien
ausgeprägtere Nebenwirkungen
häufigere Unterbrechungen der Therapien
häufigere Infektionen und Störungen der
Wundheilung
häufigere Arzt- und Klinikbesuche, längere
Klinikaufenthalte
geringere Leistungsfähigkeit und
Muskelfunktion
Müdigkeit und Schwäche
eingeschränkte Lebensqualität
Ängste, „etwas nicht mehr im Griff zu haben“
Medizinische Grundlagen
17
Auswirkungen
auf Verdauung
und Stoffwechsel
Auswirkungen auf
Verdauung und Stoffwechsel
Ob und welche Ernährungsprobleme bei Patienten auftreten, ist
insbesondere abhängig von der Lage des Tumors in der Bauchspeicheldrüse, vom Tumorstadium und von der damit verbundenen
Therapie. Wird eine Operation durchgeführt, kann diese weitreichende Auswirkungen auf das Verdauungssystem haben – auch
wenn die Chirurgen grundsätzlich nur so viel wie unbedingt nötig
von der Drüse entnehmen. Chemo- und Strahlentherapie sowie
der Tumor selbst können den Ernährungszustand und den Stoffwechsel ebenfalls verschlechtern.
Welche Folgen hat eine Entfernung des
Bauchspeicheldrüsenkopfes?
Der Tumor sitzt
häufig im Kopf
des Organs
Sitzt der Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse – was häufig der
Fall ist –, werden bei der „klassischen“ Operation nach KauschWhipple in der Regel nicht nur der tumortragende rechte Teil der
Bauchspeicheldrüse entfernt (der Pankreaskopf), sondern auch
die Gallenblase, der untere Teil des Gallengangs, der Zwölffingerdarm (Duodenum) sowie ein bis zwei Drittel des Magens. Die
Erfahrungen der letzten Jahre haben allerdings gezeigt, dass der
Magenpförtner (Pylorus) meist vollständig erhalten werden kann.
Dadurch können die Patienten nach der OP schneller wieder normale Mahlzeiten zu sich nehmen und leichter Gewicht aufbauen.
Als Standard gilt daher heutzutage die „Magen- oder Pyloruserhaltende Whipple-OP“.
Durch die Entfernung des Zwölffingerdarms ist zunächst die
Verbindung zwischen Magen und Dünndarm unterbrochen.
Das gilt auch für den Abfluss der Galle in den Zwölffinger- bzw.
Dünndarm. Damit wieder Nahrung aufgenommen werden kann,
20
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
muss im zweiten Teil der Operation das Verdauungssystem und so
die Verdauungsstrecke für die Nahrung wiederhergestellt werden.
Dazu dient eine Dünndarmschlinge, die am Magen oder Restmagen bzw. am Gallengang angebracht wird. Der Gang des verbliebenen Teils der Bauchspeicheldrüse wird meist über eine Darmschlinge in den Darm, seltener in den Magen, zurückgeleitet. Von
der Entfernung der Gallenblase sind in der Regel keine negativen
Folgen zu erwarten.
Verdauung und Stoffwechsel nach Pankreaskopfresektionen
Je nach Ausmaß der Resektionen und einer eventuellen Vorschädigung der Bauchspeicheldrüse, zum Beispiel durch eine
chronische Entzündung, kann es nach den geschilderten Kopfresektionen zu Störungen der Verdauung und/oder einem Diabetes
mellitus kommen.
Gallenblase
Zwölffingerdarm
unterer Teil des Magens
Kopf der Bauchspeicheldrüse
Verbindung zu den Gallenwegen
Verbindung zur
Bauchspeicheldrüse
Verbindung zum Magen
Die blau gekennzeichneten Abschnitte werden bei einer Whipple-Operation entfernt.
Auswirkungen auf die Verdauung
21
Verdauungsstörungen nach Pankreaskopfresektionen
Unabhängig davon, ob ein Diabetes auftritt, kommt es bei vielen
Patienten infolge eines absoluten oder relativen Enzymmangels
zu einer eingeschränkten Verdauungsfunktion. In der restlichen
Bauchspeicheldrüse werden dann nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme produziert. Weiterhin kann durch die Entfernung
des Zwölffingerdarms die Aktivierung und Produktion der Enzyme
behindert werden. Im Zwölffingerdarm werden beispielsweise
Hormone gebildet, die für die Produktion der Verdauungsenzyme
in der Bauchspeicheldrüse nötig sind.
Die Verdauung
ist bei vielen
Betroffenen
eingeschränkt
Diese Störungen führen zum Verlust der Nährstoffe und damit schnell zu einer Gewichtsabnahme. Zusätzlich treten meist
Beschwerden wie Völlegefühl, Bauchschmerzen, Blähungen und
Durchfall auf. Durch eine eingeschränkte Fettverdauung und damit erhöhte Fettausscheidung im Stuhl – die Fettstühle – kann ein
Mangel an den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K entstehen.
Auch andere Nahrungsbestandteile wie zum Beispiel Calcium,
Magnesium und Eisen gehen verloren.
Zum anderen sind nach einer Pankreaskopfresektion Beschwerden möglich, die auf die postoperative Situation (Zustand nach
dem Eingriff) zurückzuführen sind.
Experten unterscheiden das
Früh- und das
Spätdumping
22
Bisweilen führt die Teilentfernung des Magens zu einem Dumping-Syndrom. Experten unterscheiden zwei Formen: das Frühund das Spätdumping. Beim Frühdumping tritt die Nahrung zu
schnell, geradezu „sturzartig“ in den Dünndarm ein. Das ist für
den Körper zunächst ein fremder Vorgang. Er reagiert darauf,
indem er den Speisebrei mit großen Mengen Flüssigkeit durchmischt, die er vorübergehend dem Blutkreislauf entzieht. Es
kommt zu einer starken Dehnung des Dünndarms. Dies löst meist
Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl und Durchfall aus. Außerdem können Kreislaufprobleme wie Schwindel, Blutdruckabfall,
Herzrasen und Schweißausbrüche auftreten. All das geschieht
sofort nach dem Essen oder bis zu einer Stunde danach. Auch
das Spätdumping zeichnet sich dadurch aus, dass der Speise-
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
brei beschleunigt vom Magen in den Dünndarm weitergegeben
wird. Beim Verzehr von zuckerhaltigen Speisen wird der Zucker
(Glukose) dann sehr schnell ins Blut aufgenommen. Der hohe
Blutzuckerspiegel führt zu einer erhöhten Insulinausschüttung.
Nun besteht die Gefahr, dass der Blutzucker zu schnell und zu
stark abgebaut wird. Die Folge ist dann eine sogenannte Hyperinsulinämie mit Unterzuckerung und Unruhe, Zittern, Schwäche,
Schweißausbruch, Schwindel und Heißhunger. Das Spätdumping
kann ein bis drei Stunden nach einer Mahlzeit auftreten.
Nach einer Pankreasresektion mit Teilresektion des Magens kann
der Restmagen vielfach nicht mehr so viel Nahrung auf einmal
aufnehmen. Dann sollten Patienten besser mehrere kleine Mahlzeiten einplanen. Andernfalls kommt es häufig zu einem Druckund Völlegefühl, manchmal auch zu Übelkeit und Erbrechen.
Patienten sollten
mehrere kleine
Mahlzeiten essen
Bei der „Magenerhaltenden Whipple-OP“ werden zwar auch der
Kopf der Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die Gallenblase und der Gallengang entfernt: Der Magen bleibt jedoch
vollständig erhalten. Im Unterschied zur „klassischen“ KauschWhipple-Operation tritt das Dumping-Syndrom nicht auf. Andere
Begleiterscheinungen sind dagegen ähnlich.
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) nach
Pankreaskopfresektionen
Bei allen operierten Patienten wird regelmäßig der Blutzucker
kontrolliert, um festzustellen, ob sich ein Diabetes entwickelt.
Bei mehr als 50 Prozent der Betroffenen reicht die Leistung des
verbliebenen Teils der Bauchspeicheldrüse jedoch aus, um einen
Diabetes mellitus zu vermeiden.
Auswirkungen auf die Verdauung
23
Dieser Eingriff
ist weniger
umfangreich
Welche Folgen hat eine Entfernung des linken
Teils der Bauchspeicheldrüse?
Welche Folgen hat eine vollständige Entfernung
der Bauchspeicheldrüse?
Befindet sich der Tumor im linken Teil des Organs, dem Schwanz
der Bauchspeicheldrüse, ist die Operation weniger umfangreich.
Bei der „Pankreaslinksresektion“ werden ein Teil der Bauchspeicheldrüse vom Schwanz her, meist auch die Milz und die umgebenden Lymphknoten entfernt. Umfangreichere Maßnahmen, um
das Verdauungssystem wiederherzustellen, sind in diesem Fall
nicht erforderlich. Je nach Größe des Tumors und der gewählten
Operationsmethode geht allerdings ein Großteil der Zellen verloren, die Insulin bzw. Glukagon produzieren. Denn die Zellen befinden sich vor allem im linken Bereich der Bauchspeicheldrüse. Eine
Zuckerkrankheit tritt daher häufig auf – bei 30 bis 100 Prozent der
Patienten. Die Verdauungsfunktion des Organs ist dagegen nur bei
manchen Patienten eingeschränkt.
Die vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse nennen
Mediziner eine „totale Pankreatektomie“. Hier finden eine Kopfresektion und eine Linksresektion in einer Sitzung statt. Außer
der gesamten Bauchspeicheldrüse entfernt der Operateur den
Zwölffingerdarm, zwei Drittel des Magens, die Gallenblase und die
Milz. Mithilfe einer Dünndarmschlinge legt er neue Verbindungen
zu den Gallenwegen und zum Magen an.
Wegen erhöhter Infektionsgefahr wird nach einer Entfernung der
Milz (Splenektomie) zu Impfungen geraten. Der behandelnde Arzt
kann darüber Auskunft geben.
Gallenblase
Milz
unterer Teil des Magens
Zwölffingerdarm
Bauchspeicheldrüse
Verbindung zu den Gallenwegen
Milz
Verbindung zum Magen
linker Teil der
Bauchspeicheldrüse
Die blau gekennzeichneten Abschnitte werden bei dieser Operation entfernt.
24
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Die blau gekennzeichneten Abschnitte werden bei dieser Operation entfernt. Alle
Funktionen der Bauchspeicheldrüse gehen verloren. Die Betroffenen müssen diese
Funktionen durch Medikamente ersetzen.
Auswirkungen auf die Verdauung
25
Nach vollständiger Entfernung
Wie wirkt sich die vollständige Entfernung aus?
der Bauchspeicheldrüse tritt immer
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) nach totaler Entfernung
Nach einer vollständigen Entfernung der Bauchspeicheldrüse tritt
immer ein Diabetes mellitus auf. Den Betroffenen fehlt damit nicht
nur das Insulin, sondern auch das Glukagon (Typ-3c-Diabetes).
Mit dieser Form der Zuckerkrankheit umzugehen, ist nicht einfach.
Durch das nicht vorhandene Glukagon fehlt dem Körper ein
wichtiger Schutzmechanismus gegen Unterzuckerung. Er hat jetzt
keine Möglichkeit mehr, eigenständig Zuckerreserven zu mobilisieren, um bei Bedarf Zucker bereitzustellen. Relevant ist das etwa
bei unregelmäßigen Mahlzeiten oder körperlicher Anstrengung.
ein Diabetes mellitus auf
Dem Körper
fehlt jetzt ein
wichtiger Schutzmechanismus
Wichtig für eine stabile Einstellung des Blutzuckers nach einer
Entfernung der ganzen Bauchspeicheldrüse ist auch eine stabile
Einstellung der Ernährung. So kann zum Beispiel eine unerwartete
Verdauungsstörung, etwa infolge einer „vergessenen“ Enzymeinnahme, den Blutzucker schnell absinken lassen, wenn die
Diabetestherapie unverändert fortgeführt wird. Daher müssen
Betroffene sehr genau auf die ausreichende Einnahme von Pankreasenzymen achten und die Anzeichen für eine Unterzuckerung
kennen: Schwitzen, Blässe, Unruhe, Zittern, Verwirrtheit, Kopfschmerz, Sehstörungen und Heißhunger.
Diabetes – Einteilung verschiedener Typen
• Typ 1: Dieser Diabetes wird durch eine Autoimmunerkrankung hervorgerufen, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Der
Diabetes Typ 1 wird meist schon im Kindesalter, seltener bei
Erwachsenen festgestellt.
• Typ 2: Beim Diabetes dieses Typs wird zwar Insulin gebildet,
kann aber nicht richtig wirken. Man spricht dann von einer
Insulinresistenz. Da der Diabetes Typ 2 vorwiegend erst bei
Erwachsenen nach dem 30. Lebensjahr auftritt, nannte man
ihn lange Zeit „Altersdiabetes“. In den letzten Jahren wurde
der Typ 2 aber auch vermehrt bei Kindern und Jugendlichen
dia­­g­nostiziert. Daher ist der Begriff nicht mehr zutreffend.
26
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Auswirkungen auf die Verdauung
27
• Typ 3: Unter diesem Diabetes werden alle Formen zusammengefasst, die weder dem Typ 1 noch dem Typ 2 zuzuordnen
sind. Es gibt dabei eine Unterteilung in verschiedene Kategorien von a bis h. Unter der Kategorie c wird ein Diabetes
definiert, dem die Erkrankung oder Zerstörung der Bauchspeicheldrüse zugrunde liegt.
Betroffene
müssen die
fehlenden Enzyme
ersetzen
Verdauungsstörung nach totaler Entfernung
Nach einer vollständigen Entfernung der Bauchspeicheldrüse
besteht immer auch eine schwere exokrine Pankreasinsuffizienz
(Funktionsverlust der Bauchspeicheldrüse). Damit dem Körper
alle Bestandteile der aufgenommenen Nahrung vollständig zur
Verfügung stehen, müssen Betroffene die Enzyme der Bauchspeicheldrüse zu jeder Mahlzeit einnehmen.
Worauf Sie als Patient hierbei achten sollten, erfahren Sie ab
Seite 41. Wird gleichzeitig ein Teil des Magens entfernt, treten
ähnliche Beschwerden auf wie bei der „klassischen“ KauschWhipple-Operation (siehe Seite 20) – vor allem das DumpingSyndrom.
Die Auswirkungen einer vollständigen Entfernung
der Bauchspeicheldrüse – wenn keine adäquate
Enzym- und Insulintherapie erfolgt – im Überblick:
• Diabetes mellitus Typ 3c durch fehlendes Insulin und Glukagon
• eingeschränkte Verdauungsfunktion; Fettstühle
• unzureichende Nährstoffausnutzung
• Störungen in der Vitamin- und
Mineralienaufnahme
• Dumping-Syndrom durch verkleinerten Magen
• starke Gewichtsabnahme
28
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Wie ist die Situation bei nicht operablen
Tumoren?
Viele Tumoren der Bauchspeicheldrüse sind wegen ihrer Größe
und Ausdehnung nicht mehr operierbar. Mit zunehmender Zerstörung des Organs können sie mit einer eingeschränkten Bauchspeicheldrüsenfunktion einhergehen. Ist die Blutzuckerregulation
gestört, entwickelt sich ein Diabetes mellitus. Je nach Größe und
Lage des Tumors treten auch Verdauungsstörungen auf.
Zu diesen kann es ebenfalls kommen, wenn der Tumor über die
Grenzen der Bauchspeicheldrüse in umliegende Organe wächst
und zusätzlich deren Funktionen einschränkt.
Wenn der Tumor den Magen oder den Zwölffingerdarm einengt
oder verschließt, wird die Weiterleitung der Nahrung in den Darm
behindert. Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit
sind die Folge. Früher waren dann operative Eingriffe erforderlich,
um die Symptome der Betroffenen zu lindern und es ihnen zu ermöglichen, normal zu essen. Dabei entfernte man nicht den Tumor,
sondern schuf neue Wege für die Nahrung und ihre Verdauung:
Die Chirurgen überbrückten die Tumorenge durch eine Umgehung
mit einer Dünndarmschlinge.
Der Tumor kann
die Weiterleitung
der Nahrung
behindern
Heute kann vielen Patienten ohne Operation geholfen werden –
und zwar durch endoskopische Einlage eines Röhrchens, eines
Stents, in den Magenausgang oder in den Zwölffingerdarm.
Ein Tumor im Kopf der Bauchspeicheldrüse verhindert häufig auch
den Abfluss der Gallenflüssigkeit. Dann entsteht eine Gelbsucht
(Ikterus), erkennbar an der Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes, einer helleren Stuhlfarbe und einem dunkleren Urin.
Die Gelbfärbung geht oft mit einem starken Juckreiz einher. Auch
der Abfluss der Galle wird heute meist durch die endoskopische
Einlage eines Stents in den Gallengang wieder ermöglicht.
Auswirkungen auf die Verdauung
29
Welche Folgen haben eine Chemo- und/oder
Strahlentherapie?
Chemotherapie
Eine Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung mit sogenannten Zytostatika. Die Medikamente gelangen über das Blut in
den gesamten Körper und zerstören so Krebszellen innerhalb und
außerhalb der Bauchspeicheldrüse. Neben den Krebszellen greift
die Chemotherapie aber auch gesunde Zellen an. Davon sind
besonders schnell wachsende Zellen betroffen, wie es sie in der
Schleimhaut im Mund, in der Speiseröhre, im Darm, im Knochenmark und in den Haarwurzeln gibt.
Hierdurch kommt es zu Begleiterscheinungen wie
• Entzündungen im Mund- und Schleimhautbereich,
• Übelkeit,
• Erbrechen,
• Durchfällen,
• Haarausfall.
Häufig wird durch die Chemotherapie auch die Blutbildung im
Knochenmark geschädigt. Dies kann zu Müdigkeit und Erschöpfung und infolgedessen häufig auch zu Appetitlosigkeit und
geringerer Nahrungsaufnahme führen – bis hin zur behandlungsbedürftigen Blutarmut und/oder Infekt- oder Blutungsneigung.
Das Ausmaß der
Nebenwirkungen
hängt von der
Dosis ab
30
Nebenwirkungen können sein:
• Übelkeit,
• Erbrechen,
• Durchfälle,
• Verstopfung,
• Entzündungen des Magen-Darm-Trakts.
Das Ausmaß der Nebenwirkungen hängt von der Dosis und Dauer
der Bestrahlung sowie der Kombination mit anderen Behandlungs­
formen (meist Chemotherapie) ab. Nach Ende der Therapie lassen
die Nebenwirkungen fast immer nach.
Sollten Sie als Patient unter einer Chemo- und/oder Strahlentherapie derartige Beschwerden/Nebenwirkungen beobachten,
sprechen Sie bitte frühzeitig mit Ihrem Arzt. Medizinern steht heute
eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung, um Ihre Beschwerden zu lindern oder zu verhindern. Auch ein guter Ernährungsberater kann häufig viel für Sie tun.
Informieren Sie
Ihren Arzt, wenn Sie
Nebenwirkungen bemerken
Strahlentherapie
Bei der Strahlentherapie werden die Krebszellen mit energiereichen, elektromagnetischen Wellen bestrahlt, um sie abzutöten. Die
Bestrahlung wird dabei auf den Körperbereich beschränkt, in dem
der Tumor sitzt. Da die Bauchspeicheldrüse aber tief im Körper
liegt, werden oft mehr oder weniger auch benachbarte Verdauungsorgane – insbesondere der Darm – mitbestrahlt.
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
31
Ernährungswegweiser
Es gibt tierische
und pflanzliche
Ernährungswegweiser
Grundsätzlich sollte die Ernährung den Bedarf an allen Nährstoffen sichern, die der
Körper braucht. Es gibt energieliefernde
und nicht energieliefernde Nährstoffe: Aus
Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten
gewinnt der Körper Energie – aus Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen
dagegen nicht.
Energieliefernde Nährstoffe
Fette
Fett ist für eine gesunde Ernährung unentbehrlich. Es dient als Energiequelle – Fett
34
liefert mehr als doppelt so viel Energie
wie Eiweiß oder Kohlenhydrate – und ist
notwendig für die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Es versorgt
den Körper außerdem mit Fettsäuren, die
er selbst nicht bilden kann. Und nicht
zuletzt: Fett ist ein Geschmacksträger. Erst
durch ein wenig Fett werden viele Speisen
wirklich schmackhaft.
Nahrungsfette werden unterschieden in:
• pflanzliche Fette und Öle, zum Beispiel
Rapsöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl,
Margarine und die Fette in Nüssen,
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Eiweißspender
• tierische Fette wie Butter, Sahne,
Schmalz und fette Fische.
Zu bevorzugen sind Fette aus pflanzlicher
Herkunft. Sie enthalten kein Cholesterin
und sind reich an ungesättigten Fettsäuren. Somit tragen pflanzliche Fette zu einer
gesunden Ernährung bei.
Auch Butter und Sahne können zum
Einsatz kommen. Wegen ihres guten
Geschmacks werden diese Produkte gern
eingesetzt, um den Appetit zu steigern und
die Speisen kalorisch aufzuwerten.
Eiweiße
Eiweiße erfüllen in allen Bereichen des
Körpers wichtige Aufgaben. Sie dienen
dem Aufbau von Muskeln, Zellwänden,
Bindegewebe, Haut, Haaren, Hormonen
und Enzymen. Eiweiße stellen den Austausch von Stoffen zwischen den einzelnen Organen sicher und unterstützen die
Funktionsfähigkeit des Immunsystems.
Alle diese Funktionen werden bei einem
Eiweißmangel nur unzureichend erfüllt,
sodass sich die körperliche und geistige
Leistungsfähigkeit verringert. Es gibt tierische und pflanzliche Eiweißspender.
Ernährungswegweiser
35
Tierisches Eiweiß ist enthalten in:
• Milch und Milchprodukten wie Käse,
Joghurt, Quark,
• Fleisch und Wurstwaren, Fisch,
• Eier und Eierspeisen (zum Beispiel
Pfannkuchen, Waffeln, Omelette).
Pflanzliches Eiweiß findet man in:
• Getreideprodukten,
• Kartoffeln,
• Hülsenfrüchten,
• Sojaprodukten,
• Nüssen.
Besonders gut ist die Kombination aus
tierischen und pflanzlichen Eiweißen.
Diese ermöglicht eine optimale Versorgung mit hochwertigem Eiweiß: etwa eine
Mahlzeit aus Kartoffeln mit Ei oder einem
Milchprodukt oder – bei Verträglichkeit –
ein Gericht aus Hülsenfrüchten mit einem
Dessert aus Milchprodukten (zum Beispiel
Quarkspeise oder Pudding).
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind die Hauptenergielieferanten für den Menschen und stecken vorwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Unter dem Oberbegriff „Kohlenhydrate“
fasst man Stärke und Zuckerstoffe zusammen. Zuckerstoffe sind außerordentlich
leicht verdaulich, „gehen sofort ins Blut“
und stellen dem Körper damit schnelle
Energie zur Verfügung. Mit Zucker und
Süßigkeiten erreicht man aber keine lang
anhaltende Sättigung. Stärke dagegen,
beispielsweise aus Kartoffeln und Getreide,
36
muss während der Verdauung zuerst in
ihre Zuckerbausteine zerlegt werden. Diese
gelangen langsamer in das Blut, stehen
dafür aber auch länger als Energiespender
zur Verfügung.
Folgende Nahrungsmittel enthalten viele
Kohlenhydrate:
• Getreide und Getreideerzeugnisse jeder
Art wie Brot, Nudeln, Gebäck, Mehl,
Grieß,
• Haferflocken, Reis,
• Gemüse, insbesondere Kartoffeln und
Hülsenfrüchte,
• Obst wie Bananen, Trauben und Äpfel,
• Zucker, Honig und Süßigkeiten,
gesüßte Getränke.
Wichtig sind auch unverdauliche Kohlenhydrate, besser bekannt als Ballaststoffe.
Sie kommen in Salat, Gemüse und Getreide vor. Besonders hoch ist ihr Anteil
in Vollkornprodukten. Ballaststoffe sind
Pflanzenfasern, die im Darm Wasser binden
und dadurch aufquellen. Somit wird die
Verdauung beschleunigt. Ballaststoffreiche
Mahlzeiten bewirken eine längere Sättigung
und verhindern gleichzeitig Verstopfungen.
lose Ablauf von wichtigen Körperfunktionen gestört. Vitamine
lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Es gibt die fettlöslichen
Vitamine A, D, E und K, die wasserlöslichen Vitamine der B-Gruppe
und das Vitamin C. In unseren Nahrungsmitteln kommen Vitamine
in unterschiedlicher Verteilung vor. Deshalb ist eine vielseitige,
ausgewogene Kost wichtig. Vitamine gehen bei langer Lagerung
schnell verloren, vor allem bei Wärme und Licht. Verschiedene
Gartechniken können die Vitamine ebenfalls zerstören. Deshalb
sollten Sie zum Beispiel Früchte und Gemüse nur kurz dämpfen
oder dünsten.
Wichtig ist eine
vielseitige, aus­
gewogene Kost
Mineralstoffe
Mineralstoffe sind für viele Körperfunktionen unentbehrlich und
können nicht selbst produziert werden. Sehr wichtige Mineralien
sind Calcium, Magnesium und Eisen. Milch, Vollkorngetreide und
grüne Gemüsearten sind besonders reich an Mineralstoffen.
Früchte und Gemüse
sollten Sie nur kurz dämpfen
oder dünsten
Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente
Vitamine
Der Körper kann Vitamine nicht oder nur
in geringen Mengen selbst herstellen. Deshalb müssen sie in der Nahrung unbedingt
enthalten sein. Fehlen sie, ist der reibungs-
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Ernährungswegweiser
37
Spurenelemente
Unser Körper verfügt nur über wenig eigene Reserven der Spurenelemente Eisen, Zink, Selen und Jod. Dennoch beeinflussen sie die
Lebensvorgänge in entscheidendem Maße. Zink ist beispielsweise
ein relevanter Bestandteil von mehr als 60 Enzymen und ist vor
allem in Nüssen, Käse, Haferflocken, Weizenkeimen und Innereien
enthalten. Selen spielt eine große Rolle bei der Immunabwehr und
bei der Entgiftung des Körpers. Selenhaltige Lebensmittel sind
Fisch, Fleisch, Getreideprodukte, Sesam, Milch und Gemüse.
Abschließend ist zu betonen, dass kein Lebensmittel alle Nährstoffe enthält, die wir zum Leben brauchen. Um eine ausreichende
Zufuhr zu gewährleisten, muss die Kost gut gemischt sein. Als Orientierung dient der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung e. V. (DGE). Die benötigte Energie- bzw. Kalorienzufuhr ist individuell unterschiedlich und hängt von Faktoren wie
Alter, Geschlecht und der eigenen körperlichen Aktivität ab. Bei
erkrankten Menschen ist der Ernährungszustand von Bedeutung.
Fleisch,Wurst,
FischundEier
ÖleundFette
Milchund
Milchprodukte
DGE-Ernährungskreis®,
Copyright: Deutsche Gesellschaft
für Ernährung e. V., Bonn
Getreide,Getreideprodukte,
Kartoffeln
Getränke
Obst
GemüseundSalat
Der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) dient als Wegweiser für eine vollwertige Ernährung. Er teilt das reichhaltige Lebensmittelangebot in sieben Gruppen ein und erleichtert so die
tägliche Lebensmittelauswahl. Je größer ein Kreissegment ist, desto größere Mengen sollten täglich aus der Gruppe
verzehrt werden. Lebensmittel aus kleinen Segmenten sollten sparsam verwendet werden. Für eine abwechslungsreiche Ernährung sollte die Lebensmittelvielfalt der einzelnen Gruppen genutzt werden.
38
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Viele Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs haben Schwierigkeiten, täglich genügend Kalorien zu sich zu nehmen. Speziell der
Verzehr von Fetten, die als Hauptlieferanten für Kalorien gelten,
fällt ihnen oft nicht leicht. Die Betroffenen vertragen die Nahrungsfette schlecht, wenn durch eine zu geringe oder fehlende
Produktion/Ausscheidung von Pankreasenzymen die Verdauungsfunktion eingeschränkt ist. Noch bis vor wenigen Jahren empfahl
man ihnen deshalb eine fettreduzierte Kost. Zwar konnten dadurch Beschwerden wie voluminöse, durchfallartige Fettstühle und
Bauchschmerzen gelindert werden. Ein normales Körpergewicht
erreichten die Betroffenen auf diese Weise allerdings meistens
nicht. Daher raten Experten heute von einer fettreduzierten Kost
ab. Sie befürworten stattdessen eine ausreichend hohe Einnahme
von Pankreasenzympräparaten zu den Mahlzeiten.
Experten raten
heute von einer
fettreduzierten
Kost ab
Auch für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es heute
keine speziellen Diäten mehr. Fachleute empfehlen mehrere kleine
Mahlzeiten, verteilt über den Tag. Wichtig ist vor allem die konsequente und regelmäßige Einnahme von Enzympräparaten und/oder
Insulin, um die fehlenden Enzyme bzw. Hormone der Bauchspeicheldrüse zu ersetzen (siehe Seite 41)! Diätberater können Patienten und Angehörige zum Umgang mit den Folgen der Erkrankung
beraten und so gezielt unterstützen.
Grundsätzlich sollten Patienten mit der Umstellung ihrer Ernährung Folgendes erreichen:
• sich vollwertig, ausreichend und abwechslungsreich zu
ernähren,
• sich ausreichend mit allen notwendigen Nährstoffen zu
versorgen,
• einen Gewichtsverlust zu verhindern,
• Verdauungsbeschwerden zu vermeiden,
• den Blutzucker gut zu regulieren,
• die Freude am Essen und Trinken wiederzuerlangen.
Ernährungswegweiser
39
Welche Ernährung ist bei Verdauungsproblemen hilfreich?
Um möglichen Beschwerden bei der Verdauung vorzubeugen bzw.
diese so gering wie möglich zu halten, empfehlen Experten eine
im Fettgehalt normale, vollwertige Kost. Diese Hinweise zum Essen
und Trinken sollten Patienten beachten:
• richtige und ausreichende Enzymeinnahme zu jeder Mahlzeit
• mehrere kleine Mahlzeiten (fünf bis sieben) am Tag
• sehr gründlich kauen
• leicht verdauliche und gut bekömmliche Kost
• auf individuelle Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln achten
• Achtung bei Lebensmitteln, die stark blähen (zum Beispiel
Kohl, Lauch, Knoblauch, Bohnen)
• keine besonders fettreichen Lebensmittel
• keine Diabetiker-Lebensmittel
• keine sehr sauren und sehr süßen Speisen
• mild salzen und würzen
• zu heiße oder zu kalte Speisen und Getränke meiden
• auf die Fettzufuhr achten – Enzymmenge anpassen!
• Lebensmittel mit hohem Gehalt an versteckten Fetten nur in
geringen Mengen – Enzymmenge anpassen!
• Nahrungsfette eventuell auf MCT-Fette umstellen (Seite 45)
• täglich Obst (eventuell als Kompott) und Gemüse essen, um
ausreichend Vitamine und Mineralstoffe aufzunehmen
• ausreichend trinken: 1,5 bis 2 Liter am Tag, etwa Kräuter- und
Früchtetees, schwarzen Tee, leichten Kaffee, stille Mineralwässer, verdünnte Fruchtsäfte (aber nicht zu viel während der
Mahlzeiten)
• kohlensäurehaltige Getränke nur bei Verträglichkeit
• Alkohol und Nikotin unbedingt meiden
Das Wichtigste bei Patienten mit Verdauungsproblemen infolge einer Pankreaserkrankung ist eine
maßgeschneiderte und regelmäßige Enzymeinnahme zu jeder Mahlzeit. Die Einnahme muss sorgfältig auf den Fettgehalt abgestimmt sein.
40
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Zur Erinnerung – Aufgaben der wichtigsten Enzyme
• Lipase spaltet Fette.
• Amylase spaltet Kohlenhydrate.
• Protease spaltet Eiweiße.
Enzyme und Enzympräparate
Die gesunde Bauchspeicheldrüse stellt Verdauungsenzyme je
nach Menge und Zusammensetzung der Nahrung her. Ist diese
Funktion gestört, wird es nötig, die fehlenden Enzyme zu ersetzen. Moderne Enzympräparate enthalten alle für die Verdauung
notwendigen Enzyme in der natürlichen Mischung. Diese müssen
während jeder Mahlzeit eingenommen werden, auch bei Zwischenmahlzeiten.
Enzyme müssen
während jeder
Mahlzeit eingenommen werden
Enzympräparate gibt es in Form von Granulat oder Kapseln. Die
Dosierung richtet sich nach dem Fettgehalt des Essens. Enzympräparate sind nach der Menge der in ihnen vorhandenen Lipasen
benannt. Darüber hinaus enthalten sie weitere Verdauungsenzyme
wie Amylase und Protease (siehe Seite 10).
Nutzen Sie bei der Berechnung der Fettmenge von Nahrungsmitteln die auf den Verpackungen aufgedruckten Angaben. Auch
sogenannte Fettaustauschtabellen können hilfreich sein. Die
Tabellen erhalten Sie bei Ihrem Diätberater. Als Faustregel gilt:
2.000 Einheiten Lipase pro Gramm Nahrungsfett. Entsprechend
dieser Regel sollten Patienten zu einer Mahlzeit, die zum Beispiel
20 Gramm Fett enthält, eine Menge von 40.000 Lipase-Einheiten
einnehmen. Das entspricht einer Kapsel mit 40.000 IE oder zwei
Kapseln mit 25.000 IE – auch wenn damit die Enzymmenge um
10.000 IE überschritten wird. Um eine ausreichende Einnahme
von Enzymen zur Fettverdauung zu gewährleisten, müssen auch
die versteckten Fette berücksichtigt werden, die sich in manchen
Lebensmitteln verbergen. Dazu zählen beispielsweise Wurst,
Milchprodukte und Schokolade (siehe auch entsprechende Lebensmitteltabellen).
Ernährungswegweiser
41
Die benötigte Enzymmenge ist individuell
verschieden und kann sowohl weit über als
auch unter den Richtwerten liegen. Jeder
Mensch bevorzugt andere Portionsgrößen
und Fettanteile bei seinen Speisen. Mit der
Zeit gewinnen Sie aber an Erfahrung und
lernen, die Enzyme auf Ihren Bedarf abzustimmen. Generell sollten Sie lieber eine
etwas größere als eine zu kleine Menge an
Enzymen einnehmen, um Verdauungsbeschwerden zu vermeiden. Treten dennoch
Probleme auf, erhöhen Sie schrittweise
die Dosis und beobachten Sie, ob eine
Besserung eintritt. Eine Unterdosierung
erkennen Sie an Durchfällen, häufigem
Stuhlgang, Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen und Fettstühlen. Fettstühle
haben eine helle Farbe, eine weiche Konsistenz und einen auffälligen Geruch. Nicht
benötigte Enzyme werden vom Körper
ausgeschieden. Ein eventuelles „Zuviel“ an
Enzymen schadet Ihnen daher nicht.
Besonders wichtig ist, dass Sie die Enzyme
während des Essens einnehmen, am
besten nach den ersten drei Bissen. Nur
so können sich die Enzyme optimal mit
den Speisen durchmischen. Müssen Sie
eine höhere Gesamtdosis einnehmen –
beispielsweise bei größeren, fettreicheren
Mahlzeiten –, ist es günstiger, mehrere
niedrig dosierte Kapseln zu wählen. Die
Kapseln sollten Sie dann über die Mahlzeit
verteilen: etwa eine Kapsel zu Beginn der
Mahlzeit, eine nach der Hälfte und eine
zum Abschluss des Essens.
42
Fachleute empfehlen Enzympräparate in
Form von Kapseln, die mit kleinen Kügelchen, sogenannten Pellets, gefüllt sind. Die
Kapseln lösen sich im Magen innerhalb
weniger Minuten auf und geben Hunderte
von Pellets frei. Die Pellets vermischen sich
mit der aufgenommenen Nahrung und
passieren mit dem Nahrungsbrei den Magenausgang. Die Pellets sollten möglichst
klein – 1,0 bis 1,2 Millimeter – und säure­
resistent sein. Ohne einen Säureschutz
würde die Magensäure die Wirksamkeit
der Enzyme hemmen. Erst im Dünndarm
löst sich der Säureschutzmantel auf und
die Verdauungsenzyme werden freigesetzt.
Betroffene, denen ein Teil des Magens
entnommen wurde, müssen Folgendes
beachten: Bei diesem Eingriff wird auch
der Magenpförtner entfernt, durch den
der Nahrungsbrei aus dem Magen in den
Dünndarm übergeht. Daher tritt der Speisebrei schneller in den Dünndarm ein. Die
Kapsel kann sich daher oft nicht oder nur
unvollständig im Magen auflösen. Dann ist
es besser, die Kapseln zu öffnen oder ein
Granulat zu verwenden.
Wichtig ist, die Enzyme nicht direkt ins
Essen zu geben. Dadurch ginge der Säureschutz der Pellets frühzeitig verloren – und
die Enzyme fingen schon im Mund an zu
wirken. Das kann Auswirkungen auf die
Mundschleimhaut haben und zu unangenehmen Wunden führen. Besser ist es, die
Pellets mit einem großen Löffel Nahrung,
die man nicht zu kauen braucht – zum
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Beispiel Pudding oder Soße –, einzunehmen. Patienten, die magenerhaltend operiert wurden, sollten ein Präparat mit möglichst
kleiner Pellet-Größe wählen, da nur diese den Magenausgang
ungehindert passieren.
Warum treten trotz der Enzymein­nahme Beschwerden auf?
Eventuell ...
• haben Sie die Enzyme zu niedrig dosiert.
• haben Sie den Fettgehalt der Mahlzeit falsch eingeschätzt.
• haben Sie die Einnahme bei Zwischenmahlzeiten vergessen.
• haben Sie die Enzyme vor oder nach dem Essen eingenommen.
• haben Sie zu den Enzymen zu viel Flüssigkeit getrunken.
• haben Sie Enzympräparate ohne Säureschutz verwendet.
• ist zu viel Magensäure vorhanden. Säurehemmer einnehmen!
• haben Sie zu große Pellets eingenommen.
• haben Sie die Enzymmenge nicht über die Mahlzeit verteilt.
• haben Sie die Kapseln nicht geöffnet oder säurefeste Präpa­
rate verwendet (bei Magenteilresektion).
Die Kapsel löst sich im Magen auf und die darin enthaltenen Pellets verteilen ­
sich mit dem Nahrungsbrei. Erst im Darm geben sie die notwendigen Verdauungsenzyme frei.
Ernährungswegweiser
43
Verdauungsprobleme. In Supermärkten oder Reformhäusern sind
alternativ Ersatzprodukte auf Sojabasis bzw. laktosefreie Produkte
erhältlich.
Butter, Hartkäse oder
Joghurt enthalten kleinere
Mengen Laktose
Eine Verbotsliste bestimmter Nahrungsmittel gibt es nicht. Es gilt: Grundsätzlich
ist alles erlaubt, was die Patienten gut vertragen. Beobachten Sie am besten selbst,
welche Lebensmittel bei Ihnen Beschwerden auslösen. Manches, das roh nicht
vertragen wird, ist nach dem Garen gut
bekömmlich, zum Beispiel Gemüse. Bevor
Sie aber bestimmte Lebensmittel komplett
meiden, sollten Sie überprüfen, ob die
Enzymeinnahme (Dosis, Zeitpunkt der Einnahme, Präparat) korrekt erfolgt ist. Dabei
kann Ihnen ein Ernährungstagebuch helfen, in das Sie eintragen, was Sie gegessen
und wie viele Enzyme Sie dazu eingenommen haben. Ebenso sollten Sie Angaben
zu Beschwerden und der Beschaffenheit
Ihres Stuhls vermerken. So erkennen nicht
nur Sie selbst, sondern auch Ihr Arzt oder
Diätberater sehr schnell, ob und welche
Änderungen notwendig sind.
44
Unverträglichkeit von Milchzucker
(Laktoseintoleranz)
Das Enzym Laktase spaltet den in der
Nahrung enthaltenen Milchzucker – die
Laktose. Laktase wird im Zwölffingerdarm
gebildet. Patienten, denen dieser Teil
des Darms etwa durch eine „klassische“
Kausch-Whipple-OP (siehe Seite 20) entfernt wurde, vertragen daher häufig keinen
Milchzucker.
Durch Weglassen einzelner Produkte
müssen die Betroffenen ausprobieren, was
ihnen bekommt. Lebensmittel wie Butter,
Hartkäse oder Joghurt enthalten kleinere
Mengen an Laktose und werden häufig gut
vertragen. Das liegt an den unterschiedlichen Herstellungsverfahren. Auch hier ist
ein Ernährungstagebuch hilfreich. Lediglich größere Mengen Laktose, die zum Beispiel in Milch enthalten sind, verursachen
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
MCT-Fette
Vertragen Betroffene normale Fette nicht gut oder können sie Verdauungsprobleme durch Enzympräparate nur begrenzt, aber nicht
ausreichend ausgleichen, stehen sogenannte MCT-Fette (spezielle
„mittelkettige Fettsäuren“) zur Verfügung. MCT-Fette sind sehr
leicht verdaulich und benötigen nur ein Viertel der Enzymmenge.
Stellen Sie Ihre Nahrung schrittweise auf MCT-Fette um. Das
heißt: anfangs kleine Mengen (10 bis 20 Gramm) auf alle Mahlzeiten verteilen. Erhöhen Sie die Menge zu schnell, sind eventuell
Blähungen und Durchfall die Folge. Sie können die Menge um 5
bis 10 Gramm pro Tag steigern, wenn Sie die Fette grundsätzlich
gut vertragen. Das Maximum liegt bei etwa 80 Gramm pro Tag, je
nach Bedarf und Verträglichkeit.
MCT-Fette sind nicht hitzestabil. Verwenden Sie sie am besten
als Streichfett (MCT-Margarine) und zur Zubereitung von Salaten
und kalten Speisen (MCT-Öle). Eine weitere Möglichkeit ist, die
Fette in bereits gekochte Mahlzeiten einzurühren. Dann sollten
Sie die Speisen allerdings nicht allzu lange warm halten und auch
nicht wieder aufwärmen, da sonst ein leicht bitterer Geschmack
entsteht. In der Regel reicht es aus, wenn Sie nur einen Teil der
Fettmenge auf MCT-Fette umstellen. Probieren Sie es am besten
aus und tragen Sie eventuelle Unverträglichkeiten in Ihr Ernährungstagebuch ein.
MCT-Fette
sind sehr leicht
verdaulich
MCT-Fette gibt es in Reformhäusern unter dem Namen „CeresMCT“. Verfügbar sind Ceres-MCT Margarine und Ceres-MCT Öl
mit 77 Prozent MCT-Anteil und mit 100 Prozent MCT-Anteil. Wenn
Sie die Enzympräparate sorgfältig einnehmen, können Sie normalerweise sogar ganz auf MCT-Fette verzichten.
Ernährungswegweiser
45
Versorgung mit Vitaminen und
Mineralstoffen
Ist die Fettverdauung gestört, kann der
Körper vielfach nicht mehr ausreichend
fettlösliche Vitamine aus der Nahrung
aufnehmen. Die fettlöslichen Vitamine A, D,
E und K werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Deshalb kann es zu verschiedenen
Mangelerscheinungen kommen. Durch
eine ausgewogene Ernährung und eine
optimale Enzymeinnahme wird auch die
Aufnahme der fettlöslichen Vitamine verbessert. Mithilfe einer Labor­untersuchung
kann der Vitaminstatus ermittelt werden.
Bei Bedarf können fehlende Vitamine
unter der Kon­trolle eines Arztes zugeführt
werden. Dies gilt insbesondere für das Vi­
tamin D: Mehr als 90 Prozent der Patienten
zeigen erniedrigte Blutwerte. Im Gegensatz
zu früher wird heute empfohlen, einen
eventuellen Vitamin-D-Mangel nicht durch
Injektionen, sondern durch die Einnahme von Vitamin-D-Kapseln oder -Tropfen
(laktosefrei) auszugleichen. Damit kann
das Vitamin D im Blut – eine ausreichende
Enzymeinnahme vorausgesetzt – sicher
und zuverlässig in den Normbereich angehoben werden.
Außerdem ist aufgrund der Verdauungsstörungen auf eine ausreichende Versorgung mit Calcium, Magnesium und Eisen
zu achten.
46
Zusätzliche Einnahme von Vitamin B12
Vitamin B12 kann der Körper nicht selbst
herstellen. Deshalb muss es mit der Nahrung aufgenommen werden. Im unteren
Teil des Magens werden bestimmte Eiweiße gebildet. Diese schützen das Vitamin
B12 vor der Zerstörung durch den Magensaft. Das ist wichtig, da Vitamin B12 erst
im Dünndarm ins Blut gelangen kann. Bei
Betroffenen, denen der untere Teil des Magens und der Zwölffingerdarm durch eine
Operation entfernt wurden, entscheidet der
Arzt, ob Vitamin B12 im Abstand von drei
Monaten gespritzt werden muss. So wird
Mangelzuständen wie Blutarmut (Anämie)
und Nervenstörungen vorgebeugt.
Zusätzliche Einnahme von
Säurehemmern
Bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs wird die Magensäure meist nicht
mehr ausreichend neutralisiert. Das für
die Neutralisation wichtige Bikarbonat,
ein Bestandteil des Bauchspeichels, der in
der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, ist
nur noch in geringen Mengen vorhanden.
Der pH-Wert des Speisebreis im Darm
bleibt dadurch im sauren Bereich und die
Verdauungsenzyme können nicht richtig
wirken. Deshalb kann die Einnahme eines
säurehemmenden Präparates sinnvoll sein.
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Diabetes mellitus: Welche Empfehlungen gibt es?
Fachleute empfehlen heute keine spezielle Diabetesdiät mehr. Betroffene sollten jedoch wissen, dass vor allem Kohlenhydrate den
Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Lebensmittel, die besonders
reich an Kohlenhydraten sind, sollten Sie daher kennen und die
Insulindosis auf die Menge an gegessenen Kohlenhydraten abstimmen. Sie können das Insulin sehr genau dosieren und es sich
dann vor dem Essen selbst spritzen.
Eine spezielle
Diabetesdiät gibt
es nicht
Als Orientierungshilfe dienen zwei
Berechnungsmöglichkeiten:
• BE = Broteinheit: bezeichnet die Menge eines
Lebensmittels, die 12 Gramm Kohlenhydrate
enthält
• KHE oder KE = Kohlenhydrateinheit:
bezeichnet die Menge eines Lebensmittels, die
10 Gramm Kohlenhydrate enthält
Nutzen Sie die auf den Lebensmittelverpackungen aufgedruckten Angaben über den Kohlenhydratanteil. Auch KohlenhydratAustauschtabellen können Ihnen bei der Berechnung helfen. Die
Tabellen erhalten Sie bei Ihrem Diätberater oder über den Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V. (AdP, siehe Seite 73 f.). Die
folgenden Übersichten helfen Ihnen, Lebensmittel auszuwählen.
Fett- und eiweißreiche Nahrungsmittel verändern den Blutzucker
nur wenig, weil sie entweder keine Kohlenhydrate oder viel Wasser
und/oder Ballaststoffe enthalten. Sie müssen diese bei der Dosierung Ihres Insulins nicht berücksichtigen. Dazu gehören:
• Fleisch, Wurst, Geflügel, Fisch,
• Käse, Sahne, Quark,
• Butter, Margarine, Öl,
• Eier,
• die meisten Gemüsesorten, Salate.
Ernährungswegweiser
47
Stärkehaltige Lebensmittel erhöhen den Blutzucker, denn unser
Körper baut die Stärke vollständig zu Glukose ab. Die Insulindosis,
die Sie spritzen, muss immer auf diese Nahrungsmittel abgestimmt
sein. Dazu gehören:
• Brot, Mehl, Teigwaren, Reis,
• Milch, Joghurt, Dickmilch,
• Kartoffeln,
• Obst und ungesüßte Obstsäfte,
• kohlenhydratreiche Gemüse wie Erbsen, Hülsenfrüchte, Rote
Bete.
Folgende Lebensmittel sollten Sie in Maßen verwenden, da sie
den Blutzucker sehr schnell ansteigen lassen:
• reine Kohlenhydrate in Form von Zucker (auch Trauben-,
Rohr-, Malzzucker),
• Nahrungsmittel, die Zucker enthalten, wie Kuchen, Süßigkeiten, Marmelade,
• Honig und andere gesüßte Speisen,
• zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, Cola-Getränke,
gesüßte Obstsäfte,
• Trockenfrüchte wie Rosinen, Datteln und Feigen.
Spezielle
Lebensmittel
sind nicht nötig
Auf Süßes müssen Sie dennoch nicht völlig verzichten. Bauen Sie
zuckerhaltige Lebensmittel und Süßigkeiten mit in Ihren Speiseplan ein. Passen Sie die Insulindosis an die erhöhte Kohlenhydratzufuhr an. Süßigkeiten wie beispielsweise Schokolade enthalten
auch Fett: Denken Sie daran, dazu eine entsprechende Enzymdosis einzunehmen. Sie können auch Zuckerersatzstoffe verwenden.
Spezielle Diabetikerlebensmittel sind aber nicht nötig.
Verteilen Sie Ihr Essen auf mindestens fünf bis sieben Mahlzeiten,
damit der Blutzuckerspiegel nicht zu sehr schwankt. Um nächtlichen Unterzuckerungen vorzubeugen, sollten Sie zum Abendessen ausreichend Kohlenhydrate, kombiniert mit Eiweiß oder Fett,
zu sich nehmen. Diese verzögern den Abbau der Kohlenhydrate.
Kommen zu Ihrer Zuckerkrankheit weitere Probleme mit der Verdauung hinzu, dann achten Sie sorgfältig auf die Enzymeinnahme.
48
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Stärkehaltige
Lebensmittel erhöhen
den Blutzucker
Spritzen Sie sich beispielsweise Insulin zu einer Mahlzeit und vergessen Sie die Enzyme oder dosieren sie zu niedrig, unterzuckert
Ihr Körper, weil er die Kohlenhydrate nicht ausreichend aufnehmen kann. Das heißt, eine maßgeschneiderte Enzymeinnahme
und eine gute Diabetesbehandlung müssen Hand in Hand gehen.
Um Ihren Diabetes langfristig gut einzustellen, kann es hilfreich
sein, an einer Diabetesschulung teilzunehmen. Fragen Sie dazu
am besten Ihren Arzt.
Ernährungswegweiser
49
Häufige Ursachen einer Unterzuckerung
• zu viel Insulin gespritzt
• fehlendes oder unzureichendes körpereigenes
Glukagon
• zu wenig Kohlenhydrate gegessen
• Erbrechen oder Durchfall
• ungenügende Enzymdosierung/Enzyme
vergessen
• nicht eingeplante, erhöhte körperliche Aktivität
(Sport)
Abschließend ist festzuhalten: Mit den modernen Möglichkeiten
der Blutzuckerkontrolle und Diabetestherapie unter adäquater
Beratung/Führung von spezialisierten Ärzten/Diabetologen sollte
es heute nahezu allen Patienten möglich sein, ihren Blutzucker so
zu führen, dass eine gute Lebensqualität sowie eine gute Langzeitprognose gewahrt werden.
Was ändert sich durch eine Chemo- und/oder
Strahlentherapie?
Aufgrund der auf Seite 30 beschriebenen Nebenwirkunge der
Chemo- und Strahlentherapie ist es für Betroffene oft nicht
einfach, sich ausreichend und gesund zu ernähren. Aber gerade in dieser für den Körper sehr anstrengenden Situation ist es
von Bedeutung, das Gewicht möglichst stabil zu halten, um das
Immunsystem nicht zusätzlich zu schwächen.
Als sehr belastend beschreiben Patienten häufig ihre veränder­­
te Geruchs- und Geschmackswahrnehmung. Vieles schmeckt
anders: Süßes zu süß, Fleisch häufig bitter. Gegen bestimmte
Nahrungsmittel treten regelrechte Abneigungen auf. Betroffene
sollten sich deshalb ganz nach ihrem Appetit und der individuellen
Verträglichkeit der Speisen richten: Essen Sie, wenn Ihnen danach
ist – auch zu unüblichen Zeiten, zum Beispiel nachts. Denken
50
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Sie aber immer an die Enzym- und/oder
Insulinversorgung. Praktische Empfehlungen bei einzelnen Nebenwirkungen der
Chemo- und Strahlentherapie finden Sie
auf Seite 60.
Wie können Sie Ihre Nahrung aufwerten und ergänzen?
Wenn Sie durch Ihre gewohnte Ernährung
nicht genügend Energie aufnehmen, sollten Sie versuchen, Ihr Essen mit zusätzlichen Kalorien aufzuwerten. Reichern Sie
Ihre Speisen und Getränke mit Sahne,
Butter oder pflanzlichem Öl an. Fügen Sie
zum Beispiel dem Kartoffelbrei Butter zu
oder geben Sie Sahne in Quarkspeisen und
Puddings. Darüber hinaus haben Sie die
Möglichkeit, geschmacksneutrale Kohlen-
hydrate in Pulverform unter die Speisen zu
mischen. Dieses sogenannte Maltodextrinpulver erhalten Sie in der Apotheke oder
über den Hersteller. Maltodextrin wird aus
Maisstärke gewonnen. Es ist für den Körper leicht verwertbar und gut verträglich.
Das Pulver enthält pure Kohlenhydrate,
keine Vitamine und kein Fett oder Eiweiß.
Es kann in kalte, heiße, süße oder herzhafte Speisen eingerührt werden.
Gelingt es Ihnen trotz aller Bemühungen
nicht, genügend Energie und Nährstoffe
aufzunehmen? Verlieren Sie besonders
schnell Gewicht? Wird das Thema Essen
für Sie zum belastenden Stressfaktor?
Dann ist es hilfreich, auf Zusatznahrung
zurückzugreifen.
Fett spendet dem
Körper benötigte
Energie
Trinknahrung
ist normal- und
hochkalorisch
erhältlich
Zusatznahrung
Bei der enteralen Ernährung werden flüssige Nährsubstrate über
den Mund oder über eine Ernährungssonde unter Einbezug des
Magen-Darm-Trakts (griechisch enteron = Darm) aufgenommen.
Verabreicht man die Nährstoffe nicht über den Magen-Darm-Trakt,
sondern durch eine Infusion direkt in die Blutbahn, ist die Rede
von einer parenteralen Ernährung. Wenn die enterale Ernährung
über den Mund möglich ist, steht eine große Auswahl an Trinknahrung in verschiedenen Geschmacksrichtungen zur Verfügung.
Es gibt flüssige Produkte, die direkt verwendet werden können,
oder Pulver, die man selbst zubereiten muss. Diese „Astronautenkost“ ist eine vollwertige Ernährung und enthält alle für den
Körper nötigen Stoffe. Trinknahrung unterscheidet sich neben
dem Gehalt an Eiweiß und Kohlenhydraten (Zuckergehalt) auch
im Energiegehalt. Im Angebot sind Produkte mit einer normalen
(normalkalorisch) und einer hohen Energiedichte (hochkalorisch).
Sollten Sie aufgrund einer Teilentfernung des Magens nur kleine
Mengen an Nahrung zu sich nehmen können oder Schluckbeschwerden haben, sind hochkalorische Produkte empfehlenswert.
• Sie können die Trinknahrung pur trinken oder zu Speisen
hinzufügen, um sie kalorisch aufzuwerten. Wenn Sie es gut
vertragen, können Sie die Trinknahrung zu Eiswürfeln verarbeiten, um diese dann zu lutschen.
• Hochkalorische Trinknahrung sollten Sie immer langsam zu
sich nehmen (200 ml in 30 Minuten).
• Denken Sie daran, mit der Trinknahrung immer ausreichend Enzyme einzunehmen, um eine gute Verdauung zu
gewährleisten.
• Diabetiker müssen auch die Insulindosis anpassen.
Trinknahrung erhalten Sie nur in Apotheken oder direkt beim Hersteller. Wenn Sie nicht mehr genügend Nahrung aufnehmen können, besteht die Möglichkeit, dass Ihr Arzt Ihnen die Trinknahrung
verschreibt. Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten
für normal- und hochkalorische vollbilanzierte Standardprodukte.
52
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bei der enteralen Ernährung über eine Ernährungssonde wird
zwischen langfristiger und kurzfristiger Ernährung unterschieden.
Wenn aufgrund einer akuten Mangelernährung eine kurzfristige
enterale Ernährung angezeigt ist, erfolgt diese über eine Sonde. Die Sonde wird über die Nase eingeführt und reicht bis zum
Magen oder Dünndarm. Ist eine längerfristige enterale Ernährung
nötig, wird eine PEG-Sonde direkt durch die Bauchdecke in den
Magen gelegt: Die Abkürzung PEG steht für „Perkutane endoskopische Gastrostomie“.
Eine enterale
Ernährung erfolgt
über eine Sonde
Kann der Energiebedarf trotz der genannten Optionen, die Nahrung aufzuwerten, und auch über die enterale Ernährung nicht
gedeckt werden, sollte man eine zusätzliche künstliche Ernährung
über die Blutbahn in Betracht ziehen (parenterale Ernährung).
Diese ist begleitend zu den Essgewohnheiten möglich.
Bei der parenteralen Ernährung gelangt die Nährinfusion über
einen Port (siehe Kasten) in die Vene. Die Infusionen werden über
spezielle Pumpen langsam in das Blut abgegeben. Dabei variiert
die Laufzeit zwischen 4 und 24 Stunden – je nach Energiegehalt
der Nährlösung. Die parenterale Ernährung über einen Port ist
ohne Weiteres über Wochen oder Monate möglich.
Parenterale Ernährung über einen Port
Ein Port ist eine kleine Kammer aus Kunststoff
oder Titan, die meist unterhalb des Schlüsselbeins
unter die Haut implantiert wird. Durch den Port
besteht über einen Katheter ein direkter Zugang
zu einer großen Vene. Für eine Infusion wird eine
dünne Spezialnadel durch die Haut in den Port
gelegt. Es gibt heute bereits tragbare Pumpen. In
einem kleinen Rucksack können Sie Pumpe und
Infusionsbeutel mitnehmen und so auch bei einer
längeren Infusion mobil bleiben.
Ernährungswegweiser
53
Praktische
Ernährungstipps
Praktische Ernährungstipps
Dieses Kapitel behandelt die häufigsten Beschwerden von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie finden hier praktische
Tipps und Anleitungen, wie Sie Ihre Beschwerden lindern oder
sogar verhindern können. Die Empfehlungen sind dazu gedacht,
Ihren Alltag zu erleichtern; das Gespräch mit Ihrem Arzt sollen sie
aber nicht ersetzen.
Was hilft bei Appetitlosigkeit?
Umgebung, Zeit
und Ort der Mahlzeiten variieren
56
• Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten am Tag – ruhig alle
zwei bis drei Stunden (auch nachts, wenn Hungergefühle
auftreten).
• Achten Sie darauf, dass Sie Snacks und fertige Gerichte in
der Nähe haben, damit Sie bei plötzlichem Appetit nicht erst
kochen müssen.
• Stellen Sie Schüsseln mit kleinen Leckereien bereit, die zum
Zugreifen verführen.
• Essen Sie alle Lebensmittel, auf die Sie Appetit haben!
• Variieren Sie Umgebung, Zeit und Ort der Mahlzeiten. Manchmal kann Ablenkung (zum Beispiel Gesellschaft, Fernsehen)
helfen.
• Vermeiden Sie es, vor oder während der Mahlzeiten größere
Mengen zu trinken (vorzeitige Sättigung).
• „Das Auge isst mit!“ Richten Sie Ihre Mahlzeiten immer appetitlich an – auch passierte Kost.
• Reichern Sie Ihr Essen mit zusätzlichen Kalorien durch Sahne,
Butter und Eier an, eventuell auch mit Maltodextrinpulver.
• Versuchen Sie Ihren Appetit durch leichte Bewegungsübungen
oder einen kleinen Spaziergang anzuregen.
• Vermeiden Sie starke Essensgerüche und lüften Sie Ihre Küche
regelmäßig nach dem Kochen.
• Pfefferminztee wirkt appetitanregend.
• Kalte Speisen werden oft besser vertragen.
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Wie können Sie Übelkeit/Erbrechen vorbeugen?
• Bevorzugen Sie kühle, leicht gewürzte Speisen.
• Essen Sie trockene Nahrungsmittel wie Toast, Knäckebrot,
Zwieback oder Kekse, bei Übelkeit schon morgens vor dem
Aufstehen.
• Meistens sind Kaltschalen, Sorbets (Wassereis) oder Eiswürfel
aus Cola gut verträglich – probieren Sie es einfach aus.
• Achten Sie darauf, langsam zu essen und zu trinken. Kauen
Sie die Lebensmittel gut durch.
• Verzehren Sie viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt.
• Vermeiden Sie starke Essensgerüche, etwa durch gutes Lüften
der Küche. Sinnvoll ist auch, Abdeckungen auf Töpfen oder
Schüsseln erst kurz vor dem Servieren zu entfernen. Versuchen Sie, möglichst nicht selbst zu kochen.
• Es ist günstig, wenn Sie beim Essen aufrecht sitzen und auch
nach dem Essen in aufrechter Haltung sitzen bleiben oder
etwas herumlaufen.
• Trinken Sie nach dem Essen Pfefferminztee oder spülen Sie
damit Ihren Mund gegen unangenehmen Nachgeschmack aus.
• Trinken Sie viel, aber immer zwischen den Mahlzeiten, um den
Magen nicht zu schnell zu füllen. Gut sind kühle, ungesüßte
Kräutertees, eine Mischung aus Pfefferminz- und Kamillentee
oder stilles Mineralwasser.
• Vorsicht bei Ihren Lieblingsspeisen: Kommt es danach zum
Erbrechen, kann eine Abneigung entstehen.
• Auch Ingwerzubereitungen, zum Beispiel Tees, können helfen.
Langsam essen
und trinken
Was tun bei Durchfall?
•
•
•
•
Überprüfen Sie, ob Ihre Enzyme richtig dosiert sind.
Achten Sie darauf, viel zu trinken: 2,5 bis 3 Liter am Tag.
Verteilen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag.
Vermeiden Sie blähende Kost (zum Beispiel Hülsenfrüchte,
Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Kohl).
• Essen Sie gemuste Banane oder geriebene Äpfel und
Möhrenbrei.
Praktische Ernährungstipps
57
• Essen Sie ballaststoffarme Getreidebreie aus Hafer, Weizen
und Reis sowie Weißmehlprodukte und Kartoffelbrei.
• Magerquark und trockener Käse haben eine „stopfende“
Wirkung.
• Essen Sie möglichst kaliumreiche Lebensmittel (zum Beispiel
Bananen, Kartoffeln, gekochte Karotten).
• Stilles Mineralwasser, schwarzen Tee (5 Minuten gezogen)
und schwach gesüßten Fencheltee trinken. Kohlensäurereiche
Getränke sowie Alkohol, Kaffee und Säfte meiden, Ausnahme:
Heidelbeersaft (wirkt stopfend).
• Auch klare Brühen und Sportlergetränke sind empfehlenswert.
Diese helfen Ihnen beim Ausgleich verloren gegangener Mineralstoffe und Elektrolyte.
• Um den Kochsalzverlust auszugleichen, können Sie Salzstangen essen oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke
verwenden.
• Sauermilchprodukte wie Joghurt, Dickmilch oder Kefir (nicht
wärmebehandelt) werden meist besser vertragen als frische
Milch.
Was hilft gegen Verstopfung?
• Trinken Sie viel: 1,5 bis 2 Liter am Tag. Geeignet sind kohlensäurearmes Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte, Kräuterund Früchtetees.
• Meiden Sie schwarzen Tee und konzentrierten Kakao.
• Kaffee kann Ihre Verdauung fördern.
• Bevorzugen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel, denn die
pflanzlichen Faser- und Quellstoffe binden Wasser im Darm,
vergrößern das Stuhlvolumen und regen die Darmtätigkeit an.
• Wenn Sie Ballaststoffe in Form von Leinsamen oder Kleie zu
sich nehmen: Achten Sie unbedingt auf eine ausreichende
Flüssigkeitszufuhr (pro Esslöffel zwei Gläser Wasser), damit die
Ballaststoffe aufquellen und so die Darmtätigkeit anregen.
• Essen Sie regelmäßig und in Ruhe; Hektik fördert die
Verstopfung.
• Achten Sie auf ausreichende körperliche Bewegung.
• Wenn Sie Stuhldrang verspüren, versuchen Sie, zeitnah eine
Toilette aufzusuchen.
• Nehmen Sie Abführmittel nur in Absprache mit Ihrem Arzt ein.
Kaffee kann
die Verdauung
fördern
Wie lassen sich Blähungen vermeiden?
Bei Durchfall
schwarzen Tee oder
Fencheltee trinken
58
• Überprüfen Sie, ob Ihre Enzyme richtig dosiert sind.
• Lassen Sie von einem Arzt abklären, ob bei Ihnen eine Milchzuckerunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) vorliegt.
• Vermeiden Sie Lebensmittel, die oft zu verstärkten Blähungen
führen: Meist sind das Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Zwiebeln
und Schwarzwurzeln, aber auch frisches Hefegebäck.
• Verwenden Sie zum Kochen etwa Kümmel, Anis oder Thymian.
• Garen Sie das Gemüse eventuell ohne Deckel.
• Grobe, ballaststoffhaltige Kost wirkt blähungsfördernd. Günstiger sind zum Beispiel fein gemahlene Vollkornbrote statt
grober Sorten oder feine Haferflocken statt grobkerniger.
• Trinken Sie blähungshemmende Tees, zum Beispiel Kümmel-,
Fenchel- oder Anistee.
• Versuchen Sie, beim Essen und Trinken keine Luft zu schlucken.
Beim Essen und
Trinken keine Luft
schlucken
Praktische Ernährungstipps
59
Was hilft bei Kau- und Schluckbeschwerden?
Verwenden Sie frische
oder getrocknete Kräuter,
zum Beispiel Basilikum
Was tun, wenn sich nach Chemo- und/oder
Strahlentherapie der Geschmack verändert?
• Ihr Geschmacksempfinden kann sich durch die Therapie
verändern: Die Schwelle für süß ist erhöht, für bitter meist
herabgesetzt.
• Übermäßig empfundene Süße oder einen faden Nachgeschmack können Sie durch die Zugabe von etwas Zitronensaft verbessern. Auch bittere oder zitronige Getränke (Bitter
Lemon, Tonic Water) können helfen.
• Bei metallischem Geschmack kann es nützlich sein, Plastik­
besteck zu verwenden.
• Meist werden Geflügelfleisch oder Gerichte aus Hackfleisch
lieber gegessen als anderes Fleisch.
• Marinieren Sie Fleisch vor dem Garen mit Fruchtsäften, milden
Salatdressings oder Sojasoße.
• Fleisch und Wurst können Sie durch Fisch, Milchprodukte, Eier
und Tofu ersetzen.
• Kochen Sie möglichst gewürzarm. Bei Tisch können Sie dann
nach Belieben nachwürzen.
• Verwenden Sie frische oder getrocknete Kräuter wie Petersilie,
Dill, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Kräutersalz oder Sojasoße.
• Spülen Sie sich vor dem Essen kurz den Mund aus.
60
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
• Bevorzugen Sie weiche und milde Speisen: zum Beispiel Suppen und Breie aus Gemüse, Kartoffeln, Getreide (feines Schrot,
Flocken) und Obst, Nudeln, Reis, milden Käse, Milchshakes,
Eiscreme, Pudding, Gelee aus Obstsaft, Babynahrung aus
Gläschen (eventuell etwas nachwürzen).
• Greifen Sie bei starken Beschwerden auf flüssige oder pürierte
Kost zurück. Trinken Sie diese eventuell mit einem Strohhalm.
• Butter oder Sahne im Essen erleichtern Ihnen das Schlucken.
• Meiden Sie krümelige, bittere, sehr salzige und auch scharf
gewürzte Lebensmittel.
• Verzichten Sie auf kohlensäurehaltige Getränke.
Weiche und
milde Speisen
bevorzugen
Was tun bei Mundtrockenheit?
• Bevorzugen Sie wasserhaltige Lebensmittel (Obst, Suppen,
Milchprodukte).
• Trinken Sie kleine Mengen über den Tag verteilt.
• Um den Speichelfluss anzuregen, können Sie Zitronen- oder
Pfefferminztee trinken, Kaugummi kauen oder saure Bonbons
lutschen. Es kann hilfreich sein, an Zitrusfrüchten zu saugen
(nicht bei Schleimhautentzündungen).
• Vermeiden Sie trockene oder krümelige Lebensmittel.
• Achten Sie auf eine gute Mundhygiene: Spülen Sie den Mund
nach jeder Mahlzeit aus, um Speisereste zu entfernen.
Was hilft bei Schleimhautentzündungen in
Mund, Magen und Darm?
• Spülen Sie Ihren Mund morgens und abends mit Mundwasser
oder Tee (beispielsweise Salbeitee) aus.
• Kühle Getränke oder Eiswürfel aus gefrorenem Ananassaft
wirken schmerzlindernd.
• Meiden Sie sehr saure Speisen und Getränke (etwa Zitrusfrüchte, Johannis- und Himbeeren, Sauerkirschen, Rhabarber,
Tomaten, Essig, Frucht- und Gemüsesäfte oder Früchtetee).
Auf sehr saure
Speisen besser
verzichten
Praktische Ernährungstipps
61
•
•
•
•
Verzichten Sie auf stark Gewürztes oder Gesalzenes.
Vermischen Sie Obst mit Milchprodukten oder Haferflocken.
Nicht zu heiß essen oder trinken!
Versuchen Sie es mit Babynahrung – diese ist meist säureund salzarm.
• Probieren Sie eventuell spezielle Trinknahrung. Sprechen Sie
hierzu mit Ihrem behandelnden Arzt.
• Nutzen Sie zur Mundhygiene eine weiche Zahnbürste oder
Wattestäbchen.
Was sollten Sie bei einer Zuckerkrankheit
(Diabetes mellitus) beachten?
• Denken Sie daran, regelmäßig den Blutzucker zu kontrollieren.
• Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Insulin regelmäßig nach der
Blutzuckerkontrolle spritzen.
• Warten Sie nach dem Spritzen nicht zu lange mit dem Essen,
um eine Unterzuckerung zu vermeiden.
• Passen Sie die Insulindosis an die Kohlenhydratmenge der
Mahlzeit an.
• Versuchen Sie, in regelmäßigen Abständen zu essen.
• Durch unregelmäßige Nahrungsaufnahme können Über- und
Unterzuckerungen entstehen. Versuchen Sie, dies zu vermeiden.
• Es ist wichtig, dass Sie Anzeichen einer beginnenden Unterzuckerung erkennen lernen: etwa Schwitzen, Herzrasen, Zittern,
Heißhunger, Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen.
• Essen Sie etwas Süßes und kontrollieren Sie dann erst den
Blutzucker! Eine Unterzuckerung kann sehr schnell verlaufen.
Erst essen, dann messen!
• Sie sollten Zuckerlösung in Tuben (aus der Apotheke) oder
Traubenzucker bei sich haben, um im Notfall der Unterzuckerung entgegenzuwirken.
• Besprechen Sie mit Familie, Arbeitskollegen, Freunden und
Bekannten die Gefahr der Unterzuckerung. Erklären Sie ihnen
die verschiedenen Anzeichen und wie sie Ihnen im Notfall
helfen können.
• Lagern Sie im Kühlschrank stets eine Glukagon-Spritze.
62
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Wie können Sie dem Dumping-Syndrom nach
Magenteilentfernung vorbeugen?
Frühdumping
• Essen Sie möglichst acht bis zehn kleine Mahlzeiten über den
Tag verteilt.
• Meiden Sie Lebensmittel, die viel Wasser in den Darm strömen
lassen, zum Beispiel sehr salzige oder zuckerreiche Speisen
und Getränke sowie Speiseeis.
• Bevorzugen Sie feste Speisen, weniger Suppen oder Breie.
• Trinken Sie nicht zu den Mahlzeiten, sondern erst 30 Minuten
danach.
• Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke. Trinken Sie möglichst nur verdünnte Fruchtsäfte.
• Nach dem Essen sollten Sie für ungefähr 30 Minuten ruhen
und sich mit leicht erhöhtem Oberkörper hinlegen.
Kohlensäurehaltige Getränke
vermeiden
Spätdumping
• Meiden Sie Kohlenhydrate, die vom Körper schnell aufgenommen werden, zum Beispiel Zucker, süße Milchbreie oder stark
gesüßte Getränke.
• Essen Sie keine reinen Kohlenhydratmahlzeiten. Kombinieren
Sie diese besser mit anderen Nährstoffen, zum Beispiel Brot
mit Wurst oder Käse.
• Süßstoffe (Saccharin, Cyclamat, Acesulfam K, Aspartam) sind
zum Süßen unbedenklicher als Isomalt, Xylit oder Mannit.
Praktische Ernährungstipps
63
Qualifizierte
Diätberatung
Qualifizierte Diätberatung
Der Begriff „Ernährungsberatung“ ist nicht gesetzlich geschützt.
Das heißt, jeder kann sie anbieten – und damit besteht die Gefahr,
dass die Beratung ohne speziellen medizinischen Hintergrund
erfolgt. Eine Diätberatung wird dagegen aus medizinischen
Gründen durchgeführt und hilft Betroffenen, die Ernährung auf
ihre Bedürfnisse umzustellen. Sie wird nur von Diätassistenten,
Ärzten oder Diplom-Ökotrophologen mit einer entsprechenden
Zusatzqualifikation angeboten. Der Diätberatung liegt immer eine
ärztliche Verordnung zugrunde. Für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine solche Beratung sehr wichtig, damit sie
lernen, mit der veränderten Situation umzugehen.
Eine Diätberatung hat folgende Ziele:
• eine ausgewogene Ernährung zu erreichen,
• Fette und Kohlenhydrate in der Nahrung richtig einzuschätzen
bzw. zu berechnen,
• Enzyme und/oder Insulin darauf abgestimmt einzusetzen,
• das Körpergewicht zu stabilisieren oder zu steigern und
• die Freude am Essen zu bewahren.
Der Diätberatung
liegt immer eine
ärztliche Verordnung zugrunde
Wenn möglich, sollten Sie zu der Beratung einen Angehörigen
mitnehmen, der Ihnen hilft, das Gelernte umzusetzen. Verlieren
Sie trotz der Ernährungsumstellung weiter an Gewicht, sollten Sie
mit Ihrem Diätberater über eine medizinische Ernährungstherapie
sprechen. Dabei wird die Nahrung beispielsweise durch „Astronautenkost“ oder durch eine künstliche Ernährung per Infusion
ergänzt (siehe Seite 52 f.).
Was ist vor einer Diätberatung zu bedenken?
• Diätberatungen können von den Krankenkassen auf Grund­
lage des § 43 Satz 1 Nr. 2 SGB V erstattet werden.
• Die Kostenübernahme sollten Sie im Vorfeld mit Ihrer Kasse
66
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
•
•
•
•
klären. Dazu ist eine ärztliche Verordnung für eine Diät­
beratung unter Angabe der Diagnose nötig (wichtig: keine
Ernährungsberatung!).
Krankenkassen bezuschussen bis zu fünf Beratungen.
Liegt keine ärztliche Verordnung vor oder verweigert die Kasse
den Zuschuss, müssen Sie die Kosten selbst tragen.
Der Berater muss mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
vertraut sein.
Der Berater sollte eine Kassenzulassung haben oder
auf ­Grundlage einer Freiberuflichkeit mit den Kassen
zusammenarbeiten.
Wie verläuft eine Diätberatung und welche
Inhalte werden besprochen?
In einem ersten Gespräch verschafft sich der Diätberater zunächst
einen Überblick über Ihre Erkrankung. Für ihn ist es wichtig zu
erfahren, in welchem Stadium sich die Krankheit befindet: Wurden
Sie operiert oder ist eine andere Therapie erfolgt?
Diese Unterlagen sollten Sie zum ersten Gespräch
mitbringen:
• wenn vorhanden, den Operationsbericht,
• Ihren Entlassungsbrief aus dem Krankenhaus,
• eine Übersicht der Medikamente, die Sie einnehmen,
• falls bei Ihnen eine Zuckerkrankheit besteht: das BlutzuckerTagebuch und
• eine Aufzeichnung dessen, was Sie an den letzten fünf Tagen
gegessen und getrunken haben; eventuell die Enzymdosis.
Ihr Diätberater erklärt Ihnen zunächst den Aufbau und die Funktion der Bauchspeicheldrüse. Weiterhin beschreibt er Ihnen die
veränderte körperliche Situation nach der Operation und deren
Auswirkungen auf die Verdauung. Nach einem ausführlichen ersten Gespräch folgen – in möglichst kurzen Zeitabständen – weitere Termine. Der Diätberater wird dann Ihren Ernährungszustand
kontrollieren.
Qualifizierte Diätberatung
67
Wie viel Gewicht
hat der Patient
verloren?
• Er überprüft Ihr Gewicht und stellt den Gewichtsverlauf – möglichst während der letzten drei Monate – fest. Wichtig ist die
Frage: Haben Sie abgenommen, und wenn ja, wie viel? Hier gilt
die Faustregel: Hat ein Patient innerhalb der letzten drei Monate mehr als fünf Prozent bzw. in den letzten sechs Monaten
mehr als zehn Prozent seines Körpergewichts verloren, liegt
ein Hinweis auf eine Mangelernährung vor.
• Der Diätberater betrachtet eventuell vorliegende Laborergebnisse, zum Beispiel die Versorgung des Körpers mit Vitaminen.
Um eine Mangel- oder Fehlernährung festzustellen, reichen
meist die Kurve des Gewichtsverlaufs, das Aussehen des
Betroffenen sowie die Schilderung seiner Ernährungsgewohnheiten. Zusätzlich kann der Diätberater verschiedene andere
Untersuchungsmethoden nutzen, um Ihren Ernährungszustand
zu überprüfen.
Untersuchungsmethoden zur Feststellung des Ernährungszustands
Methode
Ziel
Bioelektrische Impedanz-Analyse (BIA)
Leitung von elektrischem Wechselstrom
durch den Körper
Ermöglicht es, die Zusammensetzung des
Körpers (Fett, Muskeln, Wasser) zu erfassen
Body Mass Index (BMI)
Anwendung einer Formel:
Körpergewicht (in Kilogramm)
Ermöglicht eine Beurteilung des Körpergewichts in Relation zur Körpergröße
Fragen zu Ihrer Ernährung und zu Ihren Essgewohnheiten
• Wann und wie oft essen Sie am Tag?
• Was und wie viel essen Sie?
• Wann und wie viel trinken Sie?
• Nehmen Sie Enzyme und/oder Insulin ein? Wenn ja, wann und
in welcher Menge?
• Wie ist die Beschaffenheit Ihres Stuhls?
• Treten bei Ihnen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen oder Unwohlsein nach dem Essen auf?
• Wie ist Ihr allgemeines Befinden?
Aufgaben für Sie: Legen Sie ein Ernährungstagebuch an – möglichst über drei Monate –
unter Angabe von:
Uhrzeit Was und wie viel
habe ich gegessen?
Was und wie viel
habe ich getrunken?
Enzymdosis
Beschwerden?
Welche?
Stuhlgang?
6.00
7.00
Körpergröße x Körpergröße (in Meter)
8.00
Trizepshautfaltendicke
Die Dicke einer Hautfalte wird an einer
bestimmten Stelle des Oberarms gemessen.
Hilft, den Anteil des Körperfetts
einzuschätzen
Oberarmumfang
Der Umfang des Oberarms wird an einer
bestimmten Stelle gemessen, und zwar auf
Höhe des Bizeps.
Ermöglicht es, mithilfe spezieller Tabellen die
Muskelmasse einzuschätzen und eine eventuelle Mangelernährung zu erkennen
68
Die Bioelektrische Impedanz-Analyse (BIA) ist ein Verfahren, das
den Körperaufbau (Fett- und Wassergehalt, Muskelmasse) mithilfe
von elektrischem Wechselstrom erfasst. Der Wechselstrom wird in
verschiedenen Stärken durch den Körper geleitet. Die einzelnen
Gewebe leisten dem Strom unterschiedlich Widerstand: Wasserhaltige Muskelzellen beispielsweise setzen dem Strom aufgrund
besserer Leitfähigkeit einen geringeren Widerstand entgegen als
Körperfettzellen. Die Messung ist völlig schmerzfrei und dauert
nur wenige Minuten.
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Besteht bei Ihnen ein Diabetes mellitus, ist es sinnvoll, ein Blutzucker-Tagebuch zu führen.
Folgende Angaben sind wichtig:
Uhrzeit Blutzuckerwert
Insulindosis
Was und wie viel habe ich
gegessen (+ BE-Angabe)?
Was und wie viel habe ich
getrunken?
6.00
7.00
8.00
Qualifizierte Diätberatung
69
Der Diätberater
erstellt Ihnen
einen Speiseplan
Was wird bei den weiteren Beratungsterminen besprochen?
• Gemeinsam mit Ihrem Berater werten Sie das Ernährungstagebuch aus.
• Aufbauend auf der vorherigen Beratung erklärt der Diätberater
die Auswirkungen der Operation auf die weitere Ernährung.
• Sie erhalten Informationen zu den Grundnährstoffen
Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sowie zu Vitaminen und
Mineralstoffen.
• Gemeinsam legen Sie fest, wie Ihre Ernährung in Zukunft
aussehen könnte, zum Beispiel die Anzahl der Mahlzeiten, die
Auswahl der Nahrungsmittel etc.
• Ihr Berater erklärt Ihnen die Bedeutung der Enzymaufnahme
und Sie erfahren, wie Sie die benötigte Enzymmenge für sich
berechnen können.
• Sie lernen, die Fettmenge von Mahlzeiten abzuschätzen.
• Sie erfahren, wie MCT-Fette wirken und ob es für Sie sinnvoll
ist, diese in Ihren Speiseplan aufzunehmen.
• Sie erhalten Informationen über die verschiedenen Zubereitungsmethoden und legen fest, welche für Sie am besten
geeignet ist.
• Der Diätberater erstellt Ihnen mithilfe des Ernährungstagebuches einen abwechslungsreichen und vollwertigen Speiseplan,
inklusive Zwischenmahlzeiten.
• Sie erhalten Tipps zum Umgang mit Verdauungsbeschwerden
wie Blähungen, Durchfall und Dumping-Syndrom.
Bei bestehendem Diabetes mellitus:
• Der Diätberater erklärt Ihnen die blutzuckerwirksamen und
-unwirk­samen Nahrungsmittel (Kohlenhydratträger).
• Er erläutert, wie man die Kohlenhydrate nach BE oder KHE
unter Verwendung der BE/KHE-Austauschtabelle berechnet.
• Er beschreibt Ihnen die Wirkung des Insulins.
• Er gibt Ihnen weitere Erklärungen zur Blutzuckerselbstkon­
trolle und Insulinanpassung sowie zum Vorgehen bei Unter­
zuckerungen (Hypoglykämien).
70
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bei Mangelernährung bzw. nicht ausreichender Ernährung:
• Der Diätberater zeigt Ihnen Möglichkeiten auf, wie Sie Ihre
Mahlzeiten kalorisch aufwerten können.
• Er erklärt den zusätzlichen Einsatz von Trinknahrung
(„Astronautenkost“).
• Gemeinsam besprechen Sie die Möglichkeit eines zeitlich
begrenzten Einsatzes von künstlicher Ernährung per Infusion
(parenterale Ernährung).
Wo finde ich einen qualifizierten Diätberater?
• Ernährungsmediziner/Diätassistenten/Diplom-Ökotrophologen
im Krankenhaus
• Ernährungsmediziner/Diätassistenten/Diplom-Ökotrophologen
in Reha-Einrichtungen
• Nachfrage bei der Krankenkasse nach freiberuflichen oder
niedergelassenen Diätassistenten
• über die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
• über den Arbeitskreis der Pankreatektomierten e. V. (AdP)
• über den Verband der Diätassistenten in Deutschland (VDD)
• über den Verband für Ernährung und Diätetik (VFED)
Eine Diätberatung soll
dabei helfen, die Freude
am Essen zu bewahren
Hilfreiche Adressen
Selbsthilfe
Allgemein
Aus der Mitte –
Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs
Postfach 51 11 70
50947 Köln
www.aus-der-mitte.de
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für
Psychosoziale Onkologie e. V. (dapo)
Ludwigstraße 65
67059 Ludwigshafen
Telefon: 0700 / 20 00 66 66
E-Mail: [email protected]
www.dapo-ev.de
Deutsche Fatigue Gesellschaft e. V.
(DFaG)
Maria-Hilf-Straße 15
50677 Köln
Telefon: 0221 / 9 31 15 96
Fax: 0221 / 9 31 15 97
E-Mail:
[email protected]
www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de
Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin
Telefon: 030 / 32 29 32-90
Fax: 030 / 3 22 93 29-66
E-Mail: [email protected]
www.krebsgesellschaft.de
72
Stiftung Deutsche Krebshilfe
Buschstraße 32
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 7 29 90-0
Fax: 0228 / 7 29 90-11
E-Mail: [email protected]
www.krebshilfe.de
Infonetz Krebs der Stiftung
Deutsche Krebshilfe
Hotline: 0800 / 80 70 88 77
E-Mail: [email protected]
www.infonetz-krebs.de
INKA – Informationsnetz für Krebs­
patienten und Angehörige e. V.
www.inkanet.de
Krebsinformationsdienst (KID) am
Deutschen Krebsforschungszentrum
Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Krebstelefon: 0800 / 4 20 30 40
Rauchertelefon Krebspatienten:
06221 / 42 42 00
E-Mail: [email protected]
www.krebsinformationsdienst.de
Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Krebs-Webweiser des Tumorzentrums
Freiburg – CCCF
www.uniklinik-freiburg.de/cccf/krebswebweiser.html
Tumorzentrum Freiburg CCCF
Universitätsklinikum Freiburg
Hausadresse:
Sir-Hans-A.-Krebs-Straße
79106 Freiburg
Infotelefon: 0761 / 27 07 15-10 oder -70
Fax: 0761 / 27 03 39 80
E-Mail: [email protected]
www.uniklinik-freiburg.de/cccf.html
Unabhängige Patientenberatung
Deutschland (UPD)
Littenstraße 10
10179 Berlin
Bundesweites Beratungstelefon:
0800 / 0 11 77 22
Anrufe aus dem Mobilnetz:
030 / 34 04 84 48
www.patientenberatung.de
Arbeitskreis der Pankreatektomierten
e. V. (AdP)
Haus der Krebs-Selbsthilfe
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn
Telefon: 0228 / 3 38 89-251 oder -252
Fax: 0228 / 3 38 89-253
E-Mail: [email protected]
www.bauchspeicheldruese-pankreasselbsthilfe.de
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung
von Selbsthilfegruppen (NAKOS)
Otto-Suhr-Allee 115
10585 Berlin
Telefon: 030 / 31 01 89-80
Fax: 030 / 31 01 89-70
E-Mail: [email protected]
www.nakos.de
TEB e. V.
Selbsthilfe Tumore und
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
Ruhrstraße 10/1
71636 Ludwigsburg
Telefon: 07141 / 9 56 36 36
Fax: 07141 / 9 56 36 37
E-Mail: [email protected]
www.teb-selbsthilfe.de
Hilfreiche Adressen
73
Hilfreiche Adressen
Diabetes
Ernährung
Bundesverband Deutscher
Ernährungsmediziner e. V. (BDEM)
Girardetstraße 2–38, Eingang 5
45131 Essen
Telefon: 0201 / 79 98 93 11
Fax: 0201 / 7 26 79 42
E-Mail: [email protected]
www.bdem.de
Verband der Diätassistenten –
Deutscher Bundesverband e. V. (VDD)
Susannastraße 13
45136 Essen
Telefon: 0201 / 94 68 53 70
Fax: 0201 / 94 68 53 80
E-Mail: [email protected]
www.vdd.de
Deutsche Akademie für
Ernährungs­medizin e. V. (DAEM)
Reichsgrafenstraße 11
79102 Freiburg
Telefon: 0761 / 7 89 80
Fax: 0761 / 7 20 24
E-Mail: [email protected]
www.daem.de
BerufsVerband Oecotrophologie e. V.
(VDOE)
Reuterstraße 161
53113 Bonn
Telefon: 0228 / 2 89 22-0
Fax: 0228 / 2 89 22-77
E-Mail: [email protected]
www.vdoe.de
Deutsche Gesellschaft für
Ernährung e. V. (DGE)
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Telefon: 0228 / 37 76-600
Fax: 0228 / 37 76-800
www.dge.de
Verband für Ernährung und Diätetik e. V.
(VFED)
Eupener Straße 126
52066 Aachen
Telefon: 0241 / 50 73 00
Fax: 0241 / 50 73 11
E-Mail: [email protected]
www.vfed.de
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Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
DEBInet – Deutsches Ernährungsberatungs- und -informationsnetz
E-Mail: [email protected]
www.ernaehrung.de
Deutscher Diabetiker Bund e. V.
Käthe-Niederkirchner-Straße 16
10407 Berlin
Telefon: 030 / 42 08 24 98-0
Fax: 030 / 42 08 24 98-20
E-Mail: [email protected]
www.diabetikerbund.de
Deutsche Diabetes Gesellschaft e. V.
(DDG)
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Telefon: 030 / 3 11 69 37-0
Fax: 030 / 3 11 69 37-20
E-Mail: [email protected]
www.ddg.info
Deutsches Diabetes-Zentrum DDZ
Leibniz-Zentrum für Diabetesforschung an
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Auf`m Hennekamp 65
40225 Düsseldorf
www.diabetes-heute.de
Hilfreiche Adressen
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